DE3218354C2 - - Google Patents
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- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B43/00—Preparation of azo dyes from other azo compounds
- C09B43/08—Preparation of azo dyes from other azo compounds by reduction
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- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B56/00—Azo dyes containing other chromophoric systems
- C09B56/04—Stilbene-azo dyes
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von Azo-stilbenfarbstoffen sowie die Verwendung der nach dem Verfahren
erhältlichen Farbstoffe zum Färben von Leder.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man eine Azoverbindung der
Formel I
worin n 1 oder 2 bedeutet, mit der Stilbenverbindung der Formel II
im Molverhältnis 1 : 1 bis 2 : 1 kondensiert.
Verfahren, die dem erfindungsgemäßen ähnlich sind, sind bereits seit
längerer Zeit bekannt. Die schweizerische Patentschrift Nr. 2 82 347 sowie
die österreichische Patentschrift Nr. 1 68 065 beschreiben ein Verfahren
zur Erzeugung von Färbungen auf Leder, indem man dieses mit Azo-stilbenfarbstoffen
färbt, welche durch Kondensation einer Aminoazoverbindung
der Formel I, in der R Wasserstoff oder Methoxy bedeutet, mit einer
Stilbenverbindung der oben angegebenen Formel II erhalten werden. Die
gemäß den genannten Patentschriften erhaltenen Färbungen vermögen jedoch
nicht alle Bedürfnisse der Praxis zu erfüllen. So sind die Naßechtheiten,
insbesondere die Wasch- und Schweißechtheit, oft unbefriedigend
und es wird kein gelbstichiges Braun erhalten, welches genügend tief
in das Leder eindringt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren zur Herstellung
von gelbstichig braunen Farbstoffen zu entwickeln, welche die geforderte
Eindringtiefe aufweisen und Lederfärbungen mit verbesserten Naßechtheiten
ergeben.
Die Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Verfahren gelöst. Die nach
dem Verfahren erhältlichen Farbstoffe weisen die gesuchte gelbstichig
braune Nuance auf und zeichnen sich durch gutes Eindringen in das Leder aus,
wobei die erhaltenen Färbungen gute Echtheiten, insbesondere eine verbesserte
Wasch- und Schweißechtheit sowie eine gute Lichtechtheit und
Diffusionsechtheit gegen Weich-PVC, besitzen.
Die Azofarbstoffe der oben angegebenen Formel I sowie die Stilbenverbindung
der Formel II sind bekannt und werden auf bekannte Weise
erhalten. Man erhält z. B. die Azoverbindungen der Formel I, indem
man die Diazoverbindung eines sulfonierten Naphthylamins mit 4-Methyl-
m-phenylendiamin kuppelt.
Geeignete Naphthylamine sind z. B.: 1-Amino-naphthalin-2, -3-, -4-,
-5-, -6-, -7- oder -8-sulfonsäure, 1-Aminonaphthalin-3,6-, -4,6- oder
-4,7-disulfonsäure, 2-Aminonaphthalin-5-, -6- oder -8-sulfonsäure
sowie 2-Aminonaphthalin-3,6-, -4,8- oder -6,8-disulfonsäure. Bevorzugt
unter diesen ist 1-Aminonaphthalin-5-sulfonsäure. Es können auch
Gemische dieser Naphthylamine eingesetzt werden.
Die Kondensation der Azoverbindung mit der Stilbenverbindung erfolgt
auf im Prinzip bekannte Art und Weise. Es ist zweckmäßig, die Kondensation
in wäßrigem Medium und in Gegenwart von Alkalihydroxid durchzuführen.
Gute Ergebnisse werden beispielsweise erhalten, wenn man
Azoverbindung und Stilbenverbindung in verdünnter, vorzugsweise 2- bis
8%iger Alkalihydroxidlösung, während längerer Zeit, z. B. 5 bis 25
Stunden, bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise im offenen Gefäß bei
Siedetemperatur des Reaktionsgemisches und unter Rückflußkühlung
oder bei noch höheren Temperaturen und unter Druck aufeinander einwirken
läßt. Azoverbindung und Stilbenverbindung werden in molaren
Verhältnissen von 1 : 1 bis 2 : 1 eingesetzt, vorzugsweise im Verhältnis
1 : 1.
Die nach dem Verfahren erhältlichen Farbstoffe eignen sich zum Färben von Leder,
beispielsweise Chromleder, nachgegerbtem Leder oder Velourleder von
Ziege, Rind und Schwein.
Die nachfolgenden Beidpiele dienen der Erläuterung der Erfindung,
ohne sie darauf zu beschränken. Teile bedeuten Gewichtsteile und
Prozente Gewichtsprozente. Die Temperaturen sind in Grad Celsius
angegeben.
35,6 Teile (0,1 Mol) des Monoazofarbstoffes, der durch
Kuppeln von diazotierter 1-Aminonaphthalin-5-sulfonsäure mit 2,4-
Diaminotoluol in essigsaurem Medium erhalten wird, werden mit 43,0
Teilen (0,1 Mol) 4,4′-Dinitrostilben-2,2′-disulfonsäure in 500 Teilen
Wasser unter Zusatz von 50 Teilen 30%iger Natriumhydroxidlösung
warm geöst und dann unter Rühren und Rückflußkühlung 15 Stunden
zum Sieden erhitzt. Dem erhaltenen Reaktionsgemisch werden 50 Teile
Natriumchlorid zugegeben. Durch Zusatz von Salzsäure wird das überschüssige
Natriumhydroxid so weit neutralisiert, bis Brillantgelbpapier
noch schwach orange verfärbt wird. Das Kondensationsprodukt ist
praktisch vollständig abgeschieden. Es wird abfiltriert und getrocknet
und stellt ein dunkles Pulver dar, das sich in Wasser mit brauner
Farbe löst und Chromleder in gelbbraunen Tönen färbt.
Arbeitet man wie im Beispiel 1 beschrieben, verwendet
jedoch anstelle des des dort eingesetzten Monoazofarbstoffes denjenigen,
der durch Kuppeln von diazotierter 1-Aminonaphthalin-4-sulfonsäure
auf 2,4-Diaminotoluol hergestellt wurde, so erhält man einen Farbstoff,
welcher Chromleder in gelbbraunen Tönen färbt.
Arbeitet man wie im Beispiel 1 beschrieben, verwendet
jedoch anstelle des dort eingesetzten Monoazofarbstoffes denjenigen,
der durch Kuppeln von diazotierter 1-Aminonaphthalin-3,6-disulfonsäure
auf 2,4-Diaminotoluol hergestellt wurde, so erhält man einen Farbstoff,
welcher Chromleder in gelbbraunen Tönen färbt.
Arbeitet man wie im Beispiel 1 beschrieben, setzt jedoch
0,2 Mol des dort verwendeten Monoazofarbstoffes mit 0,1 Mol 4,4′-
Dinitrosilben-2,2′-disulfonsäure um, so erhält man einen Farbstoff,
welcher Chromleder in gelbbraunen Tönen färbt.
100 Teile einer nicht zwischengetrockneten, chromgaren
Bullenhaut der Falzstärke 1,1 mm werden in 300 Teilen Wasser in Gegenwart
von 0,3 Teilen eines Sequestrierungsmittels (Ethylendiamintetraacetat)
während 15 Minuten bei 30°C vorbehandelt.
Hierauf folgt eine 90 Minuten dauernde Nachgerbung mit 5 Teilen eines
chromhaltigen synthetischen Gerbstoffes in 100 Teilen Wasser bei
50°. Anschließend wird 10 Minuten in 500 Teilen Wasser von 30°
gewaschen.
Das nachgegerbte Leder wird dann bei 30° in einer Lösung aus 300 Teilen
Wasser und 1,5 Teilen Natriumformiat während 10 Minuten und nach
Zusatz von 2,5 Teilen Natriumbicarbonat nochmals 80 Minuten lang neutralisiert.
Danach wird 5 Minuten in 500 Teilen Wasser von 40° nachgewaschen.
Das derart nachgegerbte und neutralisierte Möbelleder wird anschließend
während 20 Minuten bei 30° in einer aus 100 Teilen Wasser, 2 Teilen
Ammoniak 24%ig und 3 Teilen eines Egalisiermittels (Mischung eines
sulfonierten Sulfongemisches aus Phenyl und Rohkresol mit Leim) bereiteten
Flotte vorlaufen gelassen. Dann werden 1,32 Teile des Farbstoffes
aus Beispiel 1 zugegeben. Nach der Färbedauer von 30 Minuten
wird noch ein Fettungsmittelgemisch, bestehend aus 4 Teilen eines
synthetischen Fettungsmittels und 2 Teilen sulfiertem Tran, hinzugefügt
und bis zur Durchfärbung weitergefärbt, was nach 60 Minuten
der Fall ist. Hierauf wird mit 200 Teilen Wasser von 70° verdünnt und
nach 15 Minuten mit 1,5 Teilen Ameisensäure 85%ig, vermischt mit 15
Teilen Wasser, angesäuert (pH 4,0) und 30 Minuten weiterlaufen gelassen.
Danach wird gespült und wie üblich fertiggestellt.
Das gleichmäßig durchgefärbte Möbelleder hat einen gelbbraunen Farbton.
Farbstoff A, erhalten durch Kondensation von 1 Mol der Verbindung der
Formel
mit 1 Mol der Verbindung der Formel
gemäß Beispiel 1 der Anmeldung P 32 18 354.
Farbstoff X, erhalten durch Kondensation von 1 Mol der Verbindung der
Formel
mit 1 Mol der Stilben-Verbindung der angegebenen Formel (II) gemäß
CH-PS 2 82 347, Seite 2, Zeilen 49-69.
Farbstoff Y, erhalten durch Kondensation von 1 Mol der Verbindung der
Formel
mit 1 Mol der Stilben-Verbindung der angegebenen Formel (II) gemäß
CH-PS 2 82 347, Verbindung Nr. 4 in der Tabelle auf Seite 3.
Chromveloursleder wurde in üblicher Weise mit 2,0% Farbstoff A, 3%
Farbstoff X und 2,6% Farbstoff Y, jeweils bezogen auf das Gewicht des
Leders, ausgefärbt; die Farbstoffmengen wurden dabei so gewählt, daß
die erhaltenen Färbungen jeweils die gleiche Farbstärke aufweisen.
Abschnitte des mit den Farbstoffen A, X und Y gemäß 2. gefärbten
Leders wurde zwischen je ein gleich großes Baumwoll- und Wollgewebe
geheftet und in der 50fachen wäßrigen Flotte enthaltend 5 g/l
Laurylsulfat während 30 Minuten bei 40°C gewaschen, anschließend
5 Minuten kalt gespült und getrocknet.
Das Ändern der Farbe des Leders und das Anbluten des Begleitmaterials
wurden mit den entsprechenden Graumaßstäben Nrn. 95 805 und 95 806
der Schweizerischen Normenvereinigung (SNV) bewertet. Es ergaben sich
folgende Noten:
Aus der Tabelle geht hervor, daß die Färbungen des erfindungsgemäßen
Farbstoffes A das Baumwoll-Begleitgewebe deutlich geringer anschmutzen
als diejenigen der vorbekannten Farbstoffe X und Y.
Abschnitte des mit den Farbstoffen A, X und Y gemäß 2. gefärbten
Leders wurden zwischen je ein gleich großes Baumwoll- und Wollgewebe
geheftet, mit der 50fachen wäßrigen Flotte enthaltend 5 g/l NaCl,
5 g/l Na₂HPO₄ · 2 H₂O und 0,5 g/l 1-Histidinchlorhydrat befeuchtet und
während 4 Stunden bei 37°C einer Belastung von 0,125 kg/cm² ausgesetzt.
Das Ändern der Farbe des Leders und das Anbluten des
Begleitmaterials wurden mit den entsprechenden Graumaßstäben
Nrn. 95 805 und 95 806 der Schweizerischen Normenvereinigung (SNV)
bewertet. Es ergaben sich die folgenden Noten:
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß die Färbungen des erfindungsgemäßen
Farbstoffes A sowohl das Woll als auch das Baumwollgewebe
viel weniger anschmutzen als die Färbungen der vorbekannten Farbstoffe
X und Y.
Der erfindungsgemäße Farbstoff A weist eine gegenüber den aus der
CH-PS 2 82 347 bekannten Farbstoffe X und Y klar verbesserte Wasch-
und Schweißechtheit auf und ist daher weitaus besser für das Färben
von Handschuh-, Bekleidungs- und Möbelleder geeignet.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Azo-stilfenfarbstoffen, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine Azoverbindung der Formel I
worin n 1 oder 2 bedeutet, mit der Stilbenverbindung der Formel II
im Molverhältnis 1 : 1 bis 2 : 1 kondensiert.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Kondensation in 2-8%iger wäßriger Alkalihydroxidlösung bei
Siedetemperatur des Reaktionsgemisches durchführt.
3. Verwendung der gemäß Anspruch 1 oder 2 erhaltenen Farbstoffe zum Färben
von Leder.
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