DE3143818C2 - - Google Patents
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- DE3143818C2 DE3143818C2 DE3143818A DE3143818A DE3143818C2 DE 3143818 C2 DE3143818 C2 DE 3143818C2 DE 3143818 A DE3143818 A DE 3143818A DE 3143818 A DE3143818 A DE 3143818A DE 3143818 C2 DE3143818 C2 DE 3143818C2
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10C—WORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
- C10C3/00—Working-up pitch, asphalt, bitumen
- C10C3/002—Working-up pitch, asphalt, bitumen by thermal means
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- Inorganic Fibers (AREA)
- Carbon And Carbon Compounds (AREA)
- Silicates, Zeolites, And Molecular Sieves (AREA)
Description
Es ist bekannt, daß Mesokohlenstoff-Mikroperlen durch eine
Hitzebehandlung von Schweröl bei einer Temperatur von 350 bis
500°C unter Gewinnung eines hitzebehandelten Pechs und Abtren
nen optisch anisotroper Mikrokügelchen (Mesophasen-Mikrokügel
chen) erhalten werden können, die aus der abgekühlten Pech
grundmasse durch Lösungsmittelextraktion gebildet werden. Die
erhaltenen Mesokohlenstoff-Mikroperlen sind Kohlenstoffvorstu
fen von kugelförmiger Gestalt, wobei die Kügelchen Durchmesser
von 1 bis 100 µm haben und aus kondensierten polycyclischen
Aromaten in schichtförmiger Anordnung in einer spezifischen
Richtung bestehen. Wegen ihrer einheitlichen Form und kristal
linen Struktur besitzen die Mesokohlenstoff-Mikroperlen aus
gezeichnete elektrische, magnetische und chemische Aktivitäten,
und es wird ein ausgedehnter Gebrauch auf verschiedenen unter
schiedlichen Gebieten erwartet.
Insbesondere läßt sich eine Verwendung dieser Mesokohlenstoff-
Mikroperlen für die Herstellung von verschiedenen industriellen
Stoffen voraussehen, beispielsweise als spezielle Kohlenstoff
materialien, wie hochdichte isotrope Kohlenstoffmaterialien
und elektrische Widerstandskohlenstoffe, die nach einem Ver
pressen durch Carbonisieren hergestellt worden sind, ferner als
Verbundwerkstoffe, wie elektroleitfähige Keramik, dispersions
verstärkte Metalle sowie elektroleitfähige Kunststoffe, die
durch Carbonisieren der Mesokohlenstoff-Mikroperlen per se und
anschließendes Vermischen des erhaltenen Materials mit anderen
Materialien hergestellt worden sind, und schließlich als che
mische Materialien, wie als Trägermaterialien für Katalysatoren
und als chromatographische Packungsmaterialien, die durch Ver
formen der Mesokohlen-Mikroperlen per se oder nach einem Car
bonisieren zu Teilchen hergestellt worden sind.
Für bestimmte Anwendungsgebiete, wie als chromatographisches
Packungsmaterial und Trägermaterialien für Katalysatoren, wird
jedoch gefordert, daß sich die Mesokohlenstoff-Mikroperlen be
züglich ihrer Teilchengröße einem spezifischen Größenbereich gleichmäßig
anpassen. Die Teilchengrößen von Mesokohlenstoff-Mikroperlen,
die nach dem Verfahren einer üblichen Hitzebehandlung von Schwer
öl erzeugt werden, sind jedoch über einen breiten Bereich ver
teilt, der in den meisten Fällen von 1 bis 100 µm reichen kann.
Es bestand daher für zahlreiche Anwendungsgebiete ein Bedürfnis
zur Herstellung von Mesokohlenstoff-Mikroperlen mit einer en
gen Teilchengrößenverteilung. Zur Erfüllung dieses Erforder
nisses sind einige Verfahren, wie sie nachstehend beschrieben
sind, erdacht oder vorgeschlagen worden:
- a) ein Verfahren, bei dem ein Anteil an Mikroperlen mit spezi fischen Teilchengrößen durch Absieben oder durch mechani sches Dispergieren aus Mesokohlenstoff-Mikroperlen, die durch ein übliches Verfahren hergestellt worden sind, abge trennt wird;
- b) ein Verfahren, bei dem durch Einblasen von überhitztem Was serdampf in ein Schweröl, wodurch das Öl bewegt und erhitzt wird und eine gleichmäßige Hitzebehandlung des Schweröls sichergestellt wird, Mesokohlenstoff-Mikroperlen mit einer engen Teilchengrößenverteilung erhalten werden (JP-AS 9599/1978);
- c) ein Verfahren, bei dem das Wachstum der Mesophasen-Mikro perlen durch Verwendung eines oder mehrerer Zusatzstoffe unterdrückt wird, wie es beispielsweise in der Zeitschrift "Tanso" ("Kohlenstoff") 77 (1974), Seite 61, beschrieben ist.
Keines dieser vorbeschriebenen Verfahren führt jedoch zu einem
befriedigenden Ergebnis. So ist es beispielsweise bei dem vor
beschriebenen Verfahren a) schwierig, die Mesokohlenstoff-
Mikroperlen, die Mikrokügelchen mit Durchmessern im Bereich
von einigen Mikron darstellen, im industriellen Maßstab wirksam
zu klassieren. Bei den Verfahren b) und c) ist es schwierig,
Mesokohlenstoff-Mikroperlen von vollständiger kugelförmiger
Gestalt zu erhalten und außerdem ist die Wirksamkeit hinsicht
lich der Vergleichmäßigung der Teilchengröße noch mangelhaft.
Im Hinblick auf den vorstehend beschriebenen Stand der Technik
hat der Erfindung die Aufgabe zugrundegelegen, ein neues Ver
fahren zur Herstellung von Mesokohlenstoff-Mikroperlen von
enger Teilchengrößenverteilung zur Verfügung zu stellen.
Als Ergebnis intensiver Forschungen bezüglich des Mechanismus
der Bildung und des Wachstums von Mesophasen-Mikrokügelchen
bei einer Hitzebehandlung von Schweröl oder Pech sind die fol
genden Feststellungen gemacht worden: 1) wenn Pech mit einem
Gehalt an durch Hitzebehandlung eines Schweröls erhaltenen
Mesophasen-Mikrokügelchen den Stufen einer Kühlung, eines
Wiedererhitzens und Wiederkühlens unterworfen wird, läßt sich
eine bemerkenswerte Gleichmäßigkeit in bezug auf die Teilchen
größe der Mesokohlenstoff-Mirkoperlen erreichen. 2) durch
Steuerung der Geschwindigkeit der letzten Abkühlung ist es
möglich, die Teilchengröße von Mesokohlenstoff-Mikroperlen zu
regulieren beziehungsweise einzustellen.
Das Verfahren zur Herstellung von Mesokohlenstoff-Mikroperlen
von enger Teilchengrößenverteilung nach vorliegender Erfindung
basiert auf diesen Erkenntnissen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Mesokohlen
stoff-Mikroperlen von enger Teilchengrößenverteilung, indem man
ein zuerst hitzebehandeltes Pech mit einem Gehalt an Mesophasen-
Mikrokügelchen, in dem ein Schweröl einer Hitzebehandlung bei
350 bis 500°C unterworfen wird, herstellt, das derart erhaltene
Pech auf eine Temperatur gleich oder unter dessen Erweichungs
punkt abkühlt und durch Lösungsmittelextraktion Mesophasen-
Mikrokügelchen, die sich in dem Pech gebildet haben, abtrennt,
ist demgemäß dadurch gekennzeichnet, daß man nach der Kühlstufe das Pech
einer zweiten Hitzebehandlung bei einer Temperatur unterwirft,
die gleich oder höher als 300°C ist, jedoch nicht höher als 20°C
unter der Temperatur der ersten Hitzebehandlung liegt, dann
das Pech mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit gleich oder gerin
ger als 200°C/Std. abkühlt, die nach der zweiten Hitzebehandlungs
stufe ausgefallenen Mesophasen-Mikrokügelchen abtrennt und aus
dem restlichen Pech durch Lösungsmittelextraktion Mesophasen-
Mikrokügelchen mit enger Teilchengrößenverteilung gewinnt.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen und Mikrophotogra
phien näher erläutert.
In der Zeichnung sind die
Fig. 1(a), 1(b) und 1(c) schematische Vertikalschnitte durch
eine Pechmasse. Sie dienen zur Erläu
terung, warum und wie Mesokohlenstoff-
Mikroperlen einer engen Teilchengrö
ßenverteilung nach dem Verfahren vor
liegender Erfindung erhalten werden;
Fig. 2(a) und 4(a) Mikrophotographien mit 172-facher Ver
größerung, die mit einem Polarisations
mikroskop von einem Pech nach einer
ersten Hitzebehandlung und einem Pech
nach einer zweiten Hitzebehandlung auf
genommen worden sind;
Fig. 2(b) und 4(b) Mikrophotographien, die mit einem Ab
tast-Elektronenmikroskop von Mesokoh
lenstoff-Mikroperlen aufgenommen wor
den sind, die mittels einer Chinolin-
Extraktion aus einem Pech nach einer
ersten Hitzebehandlung und einem Pech
nach einer zweiten Hitzebehandlung er
halten worden sind;
Fig. 3 und 5 graphische Darstellungen, die die Teil
chengrößenverteilungen von Mesokohlen
stoff-Mikroperlen zeigen, die nach
einer Chinolin-Extraktion aus einem
Pech nach einer ersten Hitzebehandlung
und einem Pech nach einer zweiten Hitze
behandlung erhalten worden sind; und
Fig. 6 und 7 Mikrophotographien mit 172-facher Ver
größerung, die mit einem Polarisations
mikroskop von einem Pech nach einer
ersten Hitzebehandlung entsprechend der
Fig. (2a) aufgenomnen worden sind.
Der Grund, warum eine so hohe Gleichmäßigkeit der Teilchen
größe nach dem Verfahren vorliegender Erfindung erhältlich ist,
ist nicht vollständig klar, doch besteht eine Deutungsmöglich
keit, wie sie nachstehend beschrieben wird.
Bei einen Pech in einem Zustand, in dem es einer ersten Hitze
behandlung unterworfen und dann gekühlt worden ist, sind Meso
phasen-Mikrokügelchen von unterschiedlichen Größen, wie in
Fig. 1(a) gezeigt, dispergiert; dies entspricht dem Ergebnis
bei einem Pech, das mittels eines üblichen Verfahrens, wie
vorstehend beschrieben, behandelt worden ist. Wenn ein der
artiges Pech wiedererhitzt wird, so gehen diejenigen Mesopha
sen-Mikrokügelchen, die eine hohe Löslichkeit aufweisen - wie
sie sich hauptsächlich in der Kühlungsstufe der ersten Hitze
behandlung bilden - wieder in Lösung, während sich solche Meso
phasen-Mikrokügelchen, die eine niedrige Löslichkeit haben -
hauptsächlich solche, die der Hitzebehandlung in großem Ausmaß
ausgesetzt waren und in der Erhitzungsstufe gebildet worden
sind - nicht wieder lösen, sondern an Boden des Gefäßes an
sammeln, wie dies in Fig. 1(b) gezeigt ist. Wenn das Pech nach
der erfindungsgemäßen Stufe des Wiedererhitzens abgekühlt wird,
wird diejenige Mesophasenkomponente, die sich gelöst hatte,
wieder als Mikrokügelchen von gleichmäßiger Teilchengröße, die
durch die Abkühlungsgeschwindigkeit bestimmt wird, abgetrennt,
wie dies aus Fig. 1(c) hervorgeht.
Die Mesophasen-Mikrokügelchen, die unlöslich sind und sich am
Boden abgesetzt haben, koaleszieren und lagern sich auf dem
Boden im Verlauf der vorstehend beschriebenen Stufen zusammen.
Demgemäß werden durch Trennen der oberen und der unteren Pech
phase, beispielsweise durch Dekantieren, zu einem Zeitpunkt,
an dem die Pechgrundmasse sich in flüssiger Form in dem Zustand
der Fig. 1(b) oder 1(c) befindet, beispielsweise bei einer Tem
peratur in der Größenordnung von annähernd 200°C, Mesophasen-
Mikrokügelchen von gleichmäßiger Teilchengröße in der gekühl
ten Substanz der oberen Pechphase erhalten. Dann werden durch
Unterwerfen dieser Mesophasen-Mikrokügelchen einer Lösungs
mittelextraktion Mesokohlenstoff-Mikroperlen von gleichmäßiger
Teilchengröße erhalten.
Beim Verfahren vorliegender Erfindung wird zuerst ein Schweröl,
wie ein Rückstandsöl, nach einer Destillation unter atmosphäri
schem oder vermindertem Druck, Dekantöl aus der katalytischen
Crackung, thermisch gecrackter Teer oder Kohlenteer, auf eine
Temperatur von 350 bis 500°C erhitzt und dadurch einer ersten
Hitzebehandlung unterworfen. Obwohl sich die spezifischen Tem
peraturen und die Zeiten dieser ersten Hitzebehandlung im
Hinblick auf die Art der als Ausgangssubstanzen eingesetzten
Schweröle (einschließlich der gewöhnlich so genannten Peche)
voneinander unterscheiden, wird bevorzugt, diese Bedingungen
so auszuwählen, daß die Menge der Chinolin-unlöslichen Kompo
nente des Pechs, das heißt die Mesophase, nach der ersten
Hitzebehandlung 5 bis 15 Gewichtsprozent beträgt.
Nach dieser ersten Hitzebehandlung wird das erhaltene Pech zun
ersten Mal gekühlt und zwar auf eine Temperatur, die gleich
dessen Erweichungspunkt ist oder die unterhalb von dessen Er
weichungspunkt liegt. Die untere Grenze der Kühltemperatur ist
nicht kritisch und kann bei Raumtemperatur liegen. Nur wenn
das Abkühlen bis zu einer Temperatur durchgeführt wird, die
gleich dem Erweichungspunkt des Pechs ist oder unterhalb von
dessen Erweichungspunkt liegt, tritt eine Trennung der Meso
phasen-Mikrokügelchen durch Abscheiden, wie vorstehend im Hin
blick auf Fig. 1(b) und 1(c) beschrieben, in genügendem Ausmaß
auf. Die Kühlgeschwindigkeit ist nicht besonders kritisch und
kann beispielsweise einen beliebigen Wert unterhalb 400°C/Std.
haben.
Das derart gekühlte Pech wird erfindungsgemäß insgesamt einer
zweiten Hitzebehandlung bei einer Temperatur unterworfen, die
gleich oder höher als 300°C ist, jedoch nicht höher als 20°C
unter der Temperatur der ersten Hitzetemperatur liegt.
Wenn die Temperatur dieser zweiten Hitzebehandlung niedriger
als 300°C ist, wird die Teilchengröße der Mesokohlenstoff-
Mikroperlen ungleichmäßig. Der Grund hierfür könnte der fol
gende sein: die zweite Hitzebehandlung hat die Wirkung, daß
ein Teil der bei der ersten Hitzebehandlung gebildeten Meso
phasen-Mikrokügelchen sich in der Pechgrundmasse wieder löst,
während diejenigen Mesophasen-Mikrokügelchen, die sich nicht
lösen, sich auf dem Boden des Gefäßes absetzen, wodurch sie
abgetrennt werden. Bei einer zu niedrigen Temperatur ist jedoch
die Löslichkeit nicht ausreichend groß und die Viskosität der
Pechgrundmasse wird nicht auf einen ausreichenden Grad herab
gesetzt, so daß kein Abscheiden stattfindet.
Wenn die Temperatur der zweiten Hitzebehandlung höher als die
angegebene obere Grenze ist, d.h. höher als die Temperatur
der ersten Hitzebehandlung minus 20°C ist, so wird die Teil
chengröße der Mesokohlenstoff-Mikroperlen ebenfalls ungleich
mäßig. Der Grund hierfür könnte darin liegen, daß sich bei
einer zu hohen Temperatur nicht nur ein Teil der bei der ersten
Hitzebehandlung gebildeten Mesophasen-Mikrokügelchen wieder
auflöst, sondern daß gleichzeitig Mesophasen-Mikrokügelchen
neu gebildet werden. Aus diesem Grund ist es notwendig, die
erfindungsgemäße zweite Hitzebehandlung bei einer Temperatur
durchzuführen, bei der in der Pechgrundmasse im wesentlichen
kein zusätzliches thermisches Cracken und keine thermische
Kondensation stattfindet. Weil sich die oberen Grenztemperatu
ren wegen der unterschiedlichen chemischen Eigenschaften und
der Vorgeschichte der Peche voneinander unterscheiden, ist die
Festlegung der oberen Grenztemperatur auf der Basis der Tempe
ratur der ersten Hitzebehandlung, wie vorstehend beschrieben,
geeignet und zweckmäßig.
Besonders bevorzugt ist die Temperatur der zweiten Hitzebehand
lung gleich oder höher als 350°C, aber nicht höher als 40°C
unter der Temperatur der ersten Hitzebehandlung. Die Dauer der
zweiten Hitzebehandlung ist nicht besonders kritisch. Sie
variiert in einem Bereich, bei dem eine Vergleichmäßigung der
Mesokohlenstoff-Mikroperlenteilchengröße erreicht werden kann,
ohne daß sich neue Mesophase in großem Ausmaß bildet. Auf der
Basis der gegenwärtigen Ergebnisse kann jedoch die untere
Grenze der Behandlungsdauer so gewählt werden, daß das Kühlen
unmittelbar, nachdem die Temperatur der zweiten Hitzebehand
lung erreicht worden ist, beginnen kann. Die obere Grenze der
Behandlungsdauer hängt unter anderen Faktoren auch von der
Temperatur der zweiten Hitzebehandlung ab, sie kann von der
Größenordnung von 120 min. sein. Die Dauer der zweiten Hitze
behandlung ist jedoch möglichst kurz und nur so lang, daß
die Abtrennung der unlöslichen Mesophase durch ein gleichför
miges Absetzen erreicht werden kann. Die Geschwindigkeit des
Temperaturanstieges bis auf die zweite Hitzebehandlungstempe
ratur ist auch nicht besonders kritisch, doch liegt die Ge
schwindigkeit in der Praxis in der Größenordnung von 1 bis
20°C/min.
Das gesamte Pech wird nach der zweiten Hitzebehandlung mit einer
Abkühlungsgeschwindigkeit gleich oder geringer als 200°C/Std.
gekühlt. Wenn diese Abkühlungsgeschwindigkeit 200°C/Std. über
steigt, ist die Teilchengröße der erhaltenen Mesokohlenstoff-
Mikroperlen ausgesprochen klein. Sogar wenn die Abkülungsge
schwindigkeit gleich oder niedriger als 200°C/Std. ist, übt
sie einen Einfluß auf die Teilchengröße der Mesokohlenstoff-
Mikroperlen aus. Insbesondere liefert eine hohe Abkühlungsge
schwindigkeit sehr kleine Teilchengrößen, während eine lang
same Kühlungsgeschwindigkeit eine große Teilchengröße der Meso
kohlenstoff-Mikroperlen liefert. Die kristalline Wachstumsge
schwindigkeit übt nämlich einen Einfluß auf die Teilchengröße
aus. Demgemäß ist es erforderlich, die Abkühlungsgeschwindig
keit je nach dem Anwendungszweck der Mesokohlenstoff-Mikro
perlen auszuwählen. Durch eine derartige Auswahl der Abküh
lungsgeschwindigkeit ist es möglich, die Teilchengröße auf je
den beliebigen gewünschten Wert innerhalb eines Bereiches von
1 bis 30 µm einzustellen beziehungsweise zu regulieren.
Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens vorliegender
Erfindung ist es erforderlich, die zweite Hitzebehandlung und
die anschließende Kühlungsstufe im wesentlichen ohne Rühren
durchzuführen. Für die erste Hitzebehandlung kann beispiels
weise eine Vorrichtung von mehreren Gefäßen für eine konti
nuierliche Pecherzeugung verwendet werden, wie sie in der
US-PS 40 80 283 beschrieben ist. Diese Literaturstelle befaßt
sich mit der Herstellung von Pech als Endprodukt und gibt keine
Anweisung zur Herstellung von Mesokohlenstoff-Mikroperlen.
Die Mesophase, die sich bei der zweiten Hitzebehandlungsstufe,
wie vorstehend beschrieben, in der unteren Pechphase abgesetzt
und sich vereinigt oder angesammelt hat, wird anschließend,
beispielsweise durch Dekantieren oder Ablassen vom Boden des
Gefäßes, vom restlichen Pech - in dem die Mesophasen-Mikro
kügelchen einer gleichmäßigen Teilchengröße gelöst oder dis
pergiert sind - abgetrennt und zwar zu einem beliebigen Zeit
punkt, an dem das Pech noch in der flüssigen Form vorliegt, z.B.
bei einer Temperatur von annähernd 200°C. Die derart abgetrennte
bzw. abgezogene Mesophasensubstanz kann selbstverständlich in
üblicher Weise als Ausgangsmaterial für geformte Kunststoff
materialien oder dergleichen verwendet werden.
Erfindungsgemäß wird das restliche Pech, das die Mesophasen-
Mikrokügelchen von gleichmäßiger Teilchengröße enthält, mit
einem aromatischen Lösungsmittel, beispielsweise Chinolin,
Pyridin, Anthrazenöl oder dergleichen,vermischt, gegebenen
falls unter Erhitzen. Die Pechgrundmasse wird dadurch selektiv
gelöst und die Mesophasen-Mikrokügelchen als Mesokohlenstoff-
Mikroperlen durch eine Fest-Flüssig-Trennung erhalten. Bei der
vorliegenden Erfindung wird die Reihe dieser Verfahrensstufen
als "Lösungsmittelextraktion" bezeichnet.
Obwohl die Fest-Flüssig-Trennung selbstverständlich auch durch
Absieben oder Abfiltrieren erreicht werden kann, wird für eine
industrielle Erzeugung die Verwendung von Hydrocyclonen bevor
zugt. Vorzugsweise werden hierfür mehrstufige Hydrocyclone ge
mäß der US-Patentanmeldung Ser.No. 2 22 901 verwendet. Die Nach
behandlung mit Hydrocyclonen wird zum Waschen der Mesokohlen
stoff-Mikroperlen und zum Erreichen einer weiteren Klassierungs
wirkung angewendet. Dabei ist auch die Verwendung eines nicht
aromatischen Lösungsmittels möglich.
Die nach vorliegender Erfindung erhältlichen
Mesokohlenstoff-Mikroperlen weisen eine sehr enge Teilchen
größenverteilung und darüber hinaus einer Teilchengröße auf,
die durch Steuerung der Abkühlungsgeschwindigkeit geregelt
werden kann. Diese Mesokohlenstoff-Mikroperlen sind daher be
sonders zur Verwendung als Füllmaterialien zur Chromatographie,
als Trägermaterialien für Katalysatoren und dergleichen geeig
net.
Dekantöl mit einem Siedepunktsbereich von 440°C und höher, wie
es durch thermisches Cracken von Erdöl erhalten wird, wird
75 Minuten bei 450°C einer ersten Hitzebehandlung unterworfen
und dann mit einer Geschwindigkeit von annähernd 400°C/Std.
abgekühlt. Eine Mikrophotographie in 172-facher Vergrößerung
dieses Pechs, aufgenommen durch ein Polarisationsmikroskop,
ist in Fig. 2(a) gezeigt. Es ist aus dieser Figur ersichtlich,
daß in dem Pech eine große Anzahl von Mesophasen-Mikrokügel
chen gebildet worden sind, daß diese jedoch unterschiedliche
Teilchengrößen aufweisen.
Das vorstehend beschriebene Pech wird mit der 15-fachen Menge
Chinolin vermischt. Die Pechgrundmasse wird dadurch gelöst
und es werden Mesokohlenstoff-Mikroperlen in einer Ausbeute von
5,4 Gewichtsprozent, bezogen auf das Pech, abgetrennt. Eine
Mikrophotographie mit tausendfacher Vergrößerung, aufgenommen
durch ein Abtast-Elektronenmikroskop, dieser Mesokohlenstoff-
Mikroperlen zeigt die Fig. 2(b), deren Teilchengrößenvertei
lung in Fig. 3 angegeben ist. Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß die
Teilchengröße der Mesokohlenstoff-Mikroperlen über einen weiten
Bereich von annähernd 1 bis 20 µm variiert.
Ein einmal hitzebehandeltes Pech, wie es nach dem Vergleichs
beispiel A erhalten worden ist, wird bei einer Temperaturan
stiegsgeschwindigkeit von 3°C/Min. auf 380°C wiedererhitzt und
dann sofort mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit von 60°C/Std.
abgekühlt. Wenn die Temperatur den Wert von 200°C erreicht hat,
wird der überstehende Teil des Pechs dekantiert. Gleichzeitig
verbleibt ein Sediment als Rückstand am Boden. Der überstehende
restliche Teil des Pechs wird mit einer Geschwindigkeit von
60°C/Std. weiter abgekühlt.
Eine durch ein Polarisationsmikroskop mit 172-facher Vergröße
rung aufgenommene Mikrophotographie des derart erhaltenen
restlichen Pechs ist in Fig. 4(a) veranschaulicht. Dieses rest
liche Pech wird in gleicher Weise wie im Vergleichsbeispiel A
einer Chinolin-Extraktion unterworfen, um Mesokohlenstoff-Mi
kroperlen zu erhalten. Eine durch ein Abtast-Elektronenmikro
skop aufgenommene Mikrophotographie der derart erhaltenen Meso
kohlenstoff-Mikroperlen ist in Fig. 4(b) zu sehen, während
die Teilchengrößenverteilung aus Fig. 5 ersichtlich ist.
Aus den Fig. 4(b) und 5 ist zu entnehmen, daß die Teilchengrö
ßenverteilung der derart erhaltenen Mesokohlenstoff-Mikroper
len in einem engen Bereich von annähernd 10 bis 14 µm liegt.
Diese bemerkenswert verbesserte Teilchengrößenverteilung ist
das überraschende Ergebnis des Verfahrens vorliegender Erfin
dung.
Die Ausbeute an den derart erhaltenen Mesokohlenstoff-Mikroper
len beträgt 3,6 Gewichtsprozent, bezogen auf das Pech. Dies
bedeutet im Vergleich mit dem Vergleichsbeispiel A, bei dem bei
der ersten Hitzebehandlung 5, 4 Gewichtsprozent Mesokohlenstoff-
Mikroperlen erzeugt worden sind, daß 66,7% dieser Mikroperlen
durch die zweite Hitzebehandlung in Mesokohlenstoff-Mikroperlen
von gleichmäßiger Teilchengröße umgewandelt worden sind, wäh
rend die restlichen 33,3% ausgefällt wurden, ohne wieder in
Lösung zu gehen. Wie aus Fig. 3 der Teilchengrößenverteilung
entsprechend dem Vergleichsbeispiel A ersichtlich ist, beträgt
der Anteil der gemäß Vergleichsbeispiel A gebildeten Mesokoh
lenstoff-Mikroperlen mit Teilchengrößen im Bereich von 10 bis
14 µm lediglich 11%.
Das gleiche Ausgangsmaterial wie bei Vergleichsbeispiel A wird
unter den gleichen Bedingungen behandelt, wie sie bei der
zweiten Hitzebehandlung des Beispiels 1 angegeben sind, d.h. daß
das Ausgangsmaterial mit einer Temperaturerhöhungsgeschwindig
keit von 3°C/Min. auf 380°C erhitzt und danach sofort mit einer
Abkühlungsgeschwindigkeit von 60°C/Std. auf Raumtemperatur
abgekühlt wird. Aus der durch ein Polarisationsmikroskop auf
genommenen Mikrophotographie der Fig. 6 ist ersichtlich, daß
sich bei diesem Pech durch die erste Hitzebehandlung keine Mesopha
sen-Mikrokügelchen gebildet haben.
Daraus ist erkennbar, daß die Mesokohlenstoff-Mikroperlen von
gleichmäßiger Teilchengröße, wie sie gemäß Beispiel 1 erhalten
werden, nicht durch die zweite Hitzebehandlung neu gebildet
werden, sondern daß die aus den Mesophasen-Mikrokügelchen stam
menden Mesokohlenstoff-Mikroperlen tatsächlich bei der ersten
Hitzebehandlung gebildet werden und daß sie durch das Wieder
auflösen in der Pechgrundmasse bei der erfindungsgemäßen zwei
ten Hitzebehandlung vergleichmäßigt und dann ausgefällt werden.
Das gleiche Ausgangsmaterial wie beim Vergleichsbeispiel A wird
75 Minuten auf 450°C erhitzt und dann allmählich mit einer Ab
kühlungsgeschwindigkeit von 60°C/Std. auf Raumtemperatur abge
kühlt.
Eine nach dieser ersten Hitzebehandlung durch ein Polarisations
mikroskop aufgenommene Mikrophotographie des Pechs ist aus Fig. 7
ersichtlich. Die in diesem Fall gebildeten Mesophasen-Mikrokü
gelchen enthalten im Gegensatz zu denen des Vergleichsbeispiels A
keine sehr kleinen Mikrokügelchen, aber sie weisen auch
keine gleichmäßige Teilchengröße auf. Daraus ist ersichtlich,
daß lediglich ein langsames Abkühlen in der Abkühlungsstufe
für eine Vergleichmäßigung der Teilchengröße der Mesophasen-
Mikrokügelchen unzulänglich ist und daß die Durchführung einer
zweiten Erhitzungsstufe erforderlich ist.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Mesokohlenstoff-Mikroperlen
von enger Teilchengrößenverteilung, indem man ein zuerst
hitzebehandeltes Pech mit einem Gehalt an Mesophasen-Mikro
kügelchen, in dem ein Schweröl einer Hitzebehandlung bei
350 bis 500°C unterworfen wird, herstellt, das derart erhal
tene Pech auf eine Temperatur gleich oder unter dessen Er
weichungspunkt abkühlt und durch Lösungsmittelextraktion
Mesophasen-Mikrokügelchen, die sich in dem Pech gebildet
haben, abtrennt, dadurch gekennzeichnet, daß
man nach der Kühlstufe das Pech einer zweiten Hitzebehand
lung bei einer Temperatur unterwirft, die gleich oder höher
als 300°C ist, jedoch nicht höher als 20°C unter der Tempe
ratur der ersten Hitzebehandlung liegt, dann das Pech mit
einer Abkühlungsgeschwindigkeit gleich oder geringer als
200°C/Std. abkühlt, die nach der zweiten Hitzebehandlungsstufe
ausgefallenen Mesophasen-Mikrokügelchen abtrennt und aus dem
restlichen Pech die Lösungsmittelextraktion durchführt, um die Mesophasen-
Mikrokügelchen mit enger Teilchengrößenverteilung zu gewinnen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
für die zweite Hitzebehandlung eine Temperatur wählt, die
gleich oder höher als 350°C, jedoch nicht höher als 40°C
unter der ersten Hitzebehandlungstemperatur liegt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Abkühlungsgeschwindigkeit nach der zweiten
Hitzebehandlungsstufe derart steuert, daß die Teilchengröße der
erhaltenen Mesokohlenstoff-Mikroperlen auf einen gewünschten
Wert innerhalb des Bereichs von 1 bis 30 µm eingestellt wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß man die Abtrennung der ausgefallenen
Mesophasen-Mikrokügelchen durch Dekantieren des Pechs aus der
zweiten Hitzebehandlungsstufe durchführt.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß das Pech aus der zweiten Hitzebehand
lungsstufe nach dem Abtrennen der ausgefällten Mesophase mit
einem aromatischen Lösungsmittel verdünnt und durch eine Fest-
Flüssig-Abtrennung Mikrokügelchen der Mesophase von im wesentli
chen gleichmäßiger Teilchengröße erhält.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Fest-Flüssig-Abtrennung mittels mehrstufiger Hydrocyclone
durchführt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP55154653A JPS5917043B2 (ja) | 1980-11-05 | 1980-11-05 | 粒径の均一なメソカ−ボンマイクロビ−ズの製造法 |
Publications (2)
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---|---|
DE3143818A1 DE3143818A1 (de) | 1982-06-03 |
DE3143818C2 true DE3143818C2 (de) | 1990-06-07 |
Family
ID=15588932
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19813143818 Granted DE3143818A1 (de) | 1980-11-05 | 1981-11-04 | Verfahren zur herstellung von mesokohlenstoff-mikroperlen von enger teilchengroessenverteilung |
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BE (1) | BE890993A (de) |
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