DE2341702A1 - Verfahren zum umwandeln von kohleteer in komplexere produkte - Google Patents

Verfahren zum umwandeln von kohleteer in komplexere produkte

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DE2341702A1
DE2341702A1 DE19732341702 DE2341702A DE2341702A1 DE 2341702 A1 DE2341702 A1 DE 2341702A1 DE 19732341702 DE19732341702 DE 19732341702 DE 2341702 A DE2341702 A DE 2341702A DE 2341702 A1 DE2341702 A1 DE 2341702A1
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DE
Germany
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pitch
coal tar
softening point
shear
complex
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DE19732341702
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Kenneth Lang
John Francis Lister
Harry Markham
Chlifford Robert Mason
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British Steel Corp
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British Steel Corp
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/20Refining by chemical means inorganic or organic compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Working-Up Tar And Pitch (AREA)

Description

1/au München-Pullach, den 16.August
P 7392
BRITISH STEEL CORPORATION (CHEMICALS) LIMITED, Staveley Works, Chesterfield, Derbyshire, England
Verfahren zum Umwandeln von Kohleteer in komplexere Produkte.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umwandeln von Kohleteer in komplexere Produkte.
Kohleteer, der ein Erzeugnis der Karbonisierung von Kohle darstellt, kann destilliert werden, um einen Rückstand und verschiedene öle zu ergeben. Der als Kohleteerpech bekannte Rückstand ist ein wertvolles Erzeugnis, welches viele Verwendungszwecke aufweist, beispielsweise als Bindemittel für Kohlenstoff elektroden und Briketts, als Imprägnierungsmittel für aus Faserstoffen aufgebaute Rohre und feuerfeste Auskleidungen und als Bestandteil in Bindemitteln beim Straßenbau, in Teerfarben und Überzügen. Die Eigenschaften von Pechen können über weite Besiehe verändert werden, indem die Verfahren zur Herstellung abgewandelt werden. Die angestrebten Eigenschaften werden entsprechend des beabsichtigten AnwendungsZweckes gewählt.
In typischer Weise wird Kohleteer durch Destillation und Fraktionierung in folgende Fraktionen aufgeteilt:
a) Rohbenzol mit einem Siedepunkt bis zu 170° C.
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b) Schweres Leuchtöl mit Siedepunkten zwischen 170° C und 210°. C.
c) Naphthaline! mit Siedepunkt zwischen 210° C und 230° C.
d) Waschöl mit einem Siedepunkt zwischen 230° C und 300° C.
e) Anthrazen und Schweröl mit Siedepunkten oberhalb 300° C.
Der Kohleteerpech ist der Rückstand, der verbleibt, nachdem irgendeines oder sämtliche dieser öle entfernt wurden. Er kann ohne Umwandlung verwendet werden oder verwendet werden, nachdem er den unterschiedlichsten Behandlungen unterzogen wurde oder nach Vermischen mit einem Teeröl, um einen raffinierten Teer zu bilden.
Normalerweise werden die wertvolleren Bestandteile aus den aus dem Kohleteer erhaltenen Ölen entfernt und diese werden dann auf unterschiedliche Weise verwendet, beispielsweise als Kreosot, Brennstoff, Rohmaterial für die Rußherstellung oder als Flußmittel oder Verschnittöl, insbesondere bei Bindemitteln im Straßenbau. Derartige Öle haben einen vergleichsweise geringen Wert im Vergleich mit Pech oder raffiniertem Teer und es stellt in vielen Fällen ein Problem dar, den Überschuß derartiger Öle zu verwenden oder zu vernichten. Diese Nachteile zu beseitigen, ist Aufgabe der Erfindung.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren können Kohleteermaterialien, wie beispielsweise die oben erwähnten Fraktionen a) bis e) in komplexere Produkte ähnlich den Pechen und raffinierten Teeren umgewandelt werden, wodurch ihr Wert vergrößert wird. Es ist durch das erfihdungsgemäße Verfahren gleichfalls möglich, die Erweichungspunkte der Peche und raffinierten Teere bei niedrigeren Temperaturen zu erhöhen, als dies bei anderen bekannten Verfahren möglich war. Sämtliche Änderungen werden mit geringe-
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ren Verdampfungsverlusten erzielt als sie bei anderen bekannten Verfahren auireten und daraus ergibt sich eine Vergrößerung der Ausbeute.
Die Änderungen werden durch Vergrößerungen der Viskosität augenscheinlich und das Verfahren stellt somit ein Äquivalent zu einer Niedertemperaturumwandlung von Kohleteerbestandteilen mit nMrigem Siedepunkt in Produkte dar, die Materialien mit höherem Siedepunkt ähnlich sind. Auf diese Weise kann die Ausbeute an pechähnlichen Materialien aus Kohleteer auf Kosten der Bestandteile mit niedrigerem Siedepunkt vergrößert werden und diese Erzeugnisse können mit Erfolg in Anwendungsfällen verwendet werden, bei denei Pech oder Teer normalerweise vorteilhaft ist.
Erfindungsgemäß besteht das Verfahrai zum Umwandeln von Kohleteer in komplexere Produkte darin, daß das Kohleteermaterial entweder als solches oder in Mischung mit einem komplexeren Kohleteerderivat in Anwesenheit einer oxidierenden Atmosphäre einem Schervdrfahren (shearing process) ausgesetzt wird. Die Verfahrensgeschwindigkeit wird durch Vergrößerung der Schergeschwindigkeit (rate of shear) und /oder Vergrößerung der Temperatur vergrößert.
Es wurd-e gefunden, daß die Verwendung einer oxidierenden Atmosphäre erfoderlich ist, um eine gute Ausbeute und eine nützliche Erhöhung des Erweichungspunktes zu erreichen. Falls das Verfahren in inerter Atmosphäre, beispielsweise in Stickstoff, ausgeführt wird, treten die angestrebten Änderungen nicht in einem ausreichenden Maße auf, um ein wirtschaftlich durchführbares Verfahren zu schaffen. In Anwesenheit einer oxidierenden Atmosphäre ist das Verfahren exotherm und es kann vorkommen, daß die Wärme abgeführt werden muß, um eine nachteilige Destillation zu vermeiden. Die Reaktion schreitet mit größeren
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Geschwindigkeiten fort, wenn die Ausgangstemperatur angehoben wird, jedoch ist es in vielen Fällen notwendig, die Anfangstemperatur zu begrenzen, um eine nachteilige Destillation zu vermeiden. Somit sind in großem Ausmaße die Ausgangstemperaturen und die Arbeitstemperaturen durch die Siedepunktsbereiche der behandelten Materialien begrenzt.
Es wurde fernerhin gefunden, daß das VerÄren erheblich durch die Form des verwendeten Scherkopfes (shearing head) und die Schergeschwindigkeit beeinflußt werden kann. Die Reaktion schreitet mit größeren Geschwindigkeiten fort, wenn die Schergeschwindigkeit vergrößert wird. Ein Verfahren, um die Schergeschwindigkeit auszudrücken, stellt die folgende Formel dar:
Schergeschwindigkeit (See. ) = R = 2 r N
wobei rm der mittlere Radius des Rotors und des Scherringes N = die Anzahl der Umdrehungen pro Sekunde und H = die Ringweite ist.
Es wurde gefunden, daß eine unter Verwendung der oben angegebenen Formel berechnete Schergeschwindigkeit und unter Verwendung einer Laborvorrichtung 27.000 see. beträgt.
Unter Verwendung einer Schergeschwindigkeit von 9.000 see. wurde eine vernachlässigbar kleine Wirkung erzielt und bei 18.000 see. war die Geschwindigkeit bei der Erhöhung des Erweichungspunktes geringer als die Hälfte der Geschwindigkeit, die bei 27.000 sec. teobachtet wurde. Diese Werte betreffen lediglich die bei diesen Versuchen verwendete Vorrichtung. Es gibt keine bekannte Obergrenze als eine die durch die
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_ 5 —
praktischen Überlegungen beim Bau und Konstruktion des Scherkopfes und durch die Geschwindigkeit,bei d=r dieser angetrieben werden kann, auferlegt werden.
Es sind auf dem Markt Geräte erhältlich, die bei Schergeschwindigkeiten bis zu ungefähr 150.000 see. arbeiten können, jedoch gibt es keinen Grund, aus dem dieser Wert nicht überschritten werden kann.
Falls das Verfahren chargenweise durchgeführt wird, wird die Reaktionsgeschwindigkeit durch die Menge des behandäten Materials beeinflußt. Wenn somit alle anderen Parameter konstant gehalten werden, jedoch die behandelte Materialmenge verringert wird, wird hierdurch die Geschwindigkeit der Umwandlung vergrössert. In gleicher Weise wird, falls das Verfahren kontinuierlich ausgeführt wird und der Durchsatz verringert wird, während die anderen Faktoren konstant gehalten werden, eine Zunahme der Wirkung erzielt.
Es wurde ferner gdiinden, daß das Verfahren nur gering durch die oberhalb eines Minimums vorhandene Menge an oxidierendem Gas beeinflußt wird, wobei das Minimum von den Versuchsbedingungen abhängt. Dies wird durch das Beispiel 1 veranschaulicht, wo die Werte des Ring- und Kugelerweichungspunktes nach einer 3-stündigen Behandlung mit unterschiedlichen Luftmengen und sonst gleichen Bedingungen folgendermaßen sind:
Luftmenge l/min./kg 0,57 1,14 2,37 4,74 8,55
Zunahme des Erweichungspunktes in C 8 16 30 55 77 nach drei Stunden
Daraus folgt, daß bei der verwendeten Vorrichtung eine Vergrös-
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serung der Luftmenge über 4,74 l/min./kg nicht zu einer pro- . portionalen Erhöhung des Erweichungspunktes führt.
Allgemein werden die Schergeschwindigkeit, die Temperatur und die Art der Atmos-phäre entsprechend den Änderungen gewählt, welche durchgeführt werden sollen und entsprechend der Geschwindigkeit, mit der diese Änderungen fortschreiten sollen, jedoch sind die Temperaturen in sämtlichen Fällen niedriger als sie erforderlich wären,um ein bestimmtes Erzeugnis auf die bekannte Weise herzustellen.
Im folgenden wird das Verfahren anhand einiger in keiner Weise einschränkender Beispiele näher erläutert.
Beispiel A
805 g Pech mit einem Erweichungspunkt von 80° C, gemessen durch die S.T.P.T.C.-Ring- und Kugeluntersuchungsmethode, wurden mit" 195 g eines entwässerten Anthrazenöls vermischt und in Anwesenheit von Luft bei einer Temperatur zwischen 198 und 213° C einer Scherwirkung durch ein Rührwerk unterworfen, welches mit einem Scherkopf ausgestattet war und bei 600 Umdrehungen pro Minute arbeitete, woraus sich eine Schergeschwindigkeit von 27.000 see. ergibt. Nach 2 1/2 Stunden lagen 902 g eines pechähnlichen Rückstandes mit einem Erweichungspunkt von 95° C Ring und Kugel vor. Somit waren 97 g des entwässerten Anthrazenöls in pechähnliches Material umgewandelt und das Produkt wies einen höheren Erweichungspunkt als das Ausgangsmaterial auf.
Beispiel B
801 g Pech mit einem Erweichungspunkt von 68° C (S.T.P.T.C-
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Ring- und Kugelversuch) wurden mit 199 g Naphthalinöl vermischt und einer Scherwirkung, ähnlich wie in Beispiel A, bei einer Temperatur von 200° C ausgesetzt. Nach 3 1/2 Stunden lagen g eines pechähnlichen Rückstandes mit einem Erweichungspunkt von 81° C Ring und Kugel vor. Somit waren 49 g des Naphthalinöls in pechähnliches Material umgewandelt und das Erzeugnis weist einen höheren Erweichungspunkt als das Ausgangsmaterial auf.
Beispiel C
800 g. Pech mit einem Erweichungspunkt von 68° C (S.T.P.T.C.Ring- und Kugelversuch) wurden mit 200 g entwässerten Anthrazenöls vermischt und einer Scherwirkung, ähnlich wie in Beispiel A und B, bei 200° C ausgesetzt. Nach vier Stunden lagen 920 g eines pechähnlichen Rückstandes mit einem Erweichungspunkt von 82 C P.ing und Kugel vor. Somit waren 120 g des entwässerten Anthrazenöls in ein pechähnliches Material mit einem höheren Erweichungspunkt als das Ausgangsmaterial umgewandelt.
Beispiel D
767 g Pech mit einem Erweichungspunkt von 68° C (Ring- und Kugelversuch) wurden mit 233 g entwässerten Anthrazenöls vermischt und einer Scherwirkung, ähnlich wie in den Beispielen A, B, und C, bei 250° C ausgesetzt. Nach drei Stunden lagen 872 g eines pechähnlichen Rückstandes mit einem Erweichungspunkt von 89° C Ring und Kugel vor. Somit waren 105 g des entwässerten Anthrazenöls in ein pechähnliches Material mit einem höheren Erweichungspunkt als das Ausgangsmaterial umgewandelt.
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Beispiel E
Ein Pech mit einem Ring- und Kugelerweichungspunkt von 67° C (S.T.P.T.C.) wurde unter unterschiedlichen Bedingungen bei einer Schergeschwindigkeit von 27.000 see." behandelt und die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt:
Lauf Nr. 1 2 3 4 5
Ausgangstempera
tur (ÜC)
190 190 190 140 190
Chargengewicht (g) 700 700 1500 700 700
Atmosphäre Stick
stoff
Luft Luft Luft Luft
Menge der Strö
mung der Atmosphä
re (ml/min.)
800 800 800 800 1600
Zeit (Stdn.) 1,5 3,0 1,5 3,0 1,5 3,0 1,5 3,0 1,5 3,0
Temperatur (0C) 190 190 205 236 206 209 84 211 223 269
Erweichungspunkt
(R & K 0C)
81,5
80,0
100,5
122,0
83,0
91,0
88,5
106,5
114
132
% Destillat 1,8 2,2 1,5 2,2
■i
5,7.
Diese Eifebnisse veranschaulichen die Zunahme des Erweichungspunktes von Pech, wie sie durch das erfindungsgemäße Verfahren erreicht werden kann. Der Vergleich der Läufe 1 und 2 zeigt die Wirkung einer oxidierenden Atmosphäre und zeigt gleichzeitig die exotherme Natur der Reaktion. Der Vergleich der Läufe 2 und 3 zeigt die durch Vergrößerung der Charge hervorgerufene Verringerung der Geschwindigkeit. Die Wirkung der Erhöhrung der Ausgangstemperatur kann aus dem Vergleich der Ergebnisse der Läufe 2 und 4 und die Wirkung der Erhöhung der Luftmenge aus dem Vergleich der Läufe 2 und 5 entnommen werden.
409809/0995
Beispiel F
Ein Straßenteer mit 59,3 ° Viskosität (E.V.T.) (S.T.P.T.C.Versuch) wurde unter den unten angegebenen Bedingungen einer Scherwirkung bei einer Geschwindigkeit von 27.000 sec.~ ausgesetzt. Die Ergebnisse sind mit den bei der Destillation des gleichen Materials erhaltenen Ergebnissen verglichen.
Behandlung Scheren Destilla-tJon
Chargengewicht (g) 666
Atmosphäre Luft -
Strömungsmenge der Atmosphäre
ml/min.
800 -
Temperatur (° C) 190 277 410
Zeit (Stdn.) 3,75 5 ' -
Erweichungspunkt (R & K 0C) 80,0 105 103
Verkokungswert (%) 54,9 58,4
Dichte bei 20° C (gr/cc.) 1,313 1,333
% Destillat 8,8 17
Quinoline - unlöslich (%) 7,9 20,9
Dieses Beispiel zeigt die erforderliche niedrigere Temperatur und die geringeren Verluste durch Verflüchtigung bei der Durchführung des Scherverfahrens im Vergleich mit der übl±hen Destillation eines raffinierten Teeres, um einen gleichen Erweichungspunkt zu eireichen. In diesem Falle führte die Destillation auf einem Erweichungspunkt von 103° C Ring und Kugel zur Erzeugung einer erheblichen Menge von quinolin-unlöslichem Material, welches sich absetzte, als das Pech im flüssigen Zustand gespeichert wurde. Diese Art der Sedimentation ist eine nachteilige Eigenschaft. Das Pech mit gleichem Erweichungspunkt, das durch Scheren desselben Ausgangsmaterial-s erzeugt wurde,
40980S/0S95
wies nicht den gleichen hohen Gehalt an quinolin-unlösuchen Stoffen auf und zeigte keine Anzeichen der Sedimentation. Es ist nicht praktisch, zu versuchen, diesen Teer chargenweise zu destillieren, während durch die Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ein zweckdienliches Pech erhalten wird.
Beispiel G
Ein Rohteer aus dem Koksofen wurde unter den für die Läufe A und B angegebenen Bedingungen einer Scherwirkung ausgesetzt. Die Ergebnisse sind mit den Ergebnissen VHglichen, die bei der Destillation des gleichen Materials erhalten werden.
Behandlung A B Destillation
Atmosphäre Luft Luft
Char gengewi c ht (g) 600 600 -
Strömungsmenge der
AtmoSphäre (ml/min.)
800 anfangs 50 dann
stündl. 50 mehr
-
Temperatur (0C) 160-190 170-190 360
Zeit (Stdn.) 6,25 10 -
Erweichungspunkt
(R & K 0C)
92,5 77,0 78,5
Verkokungswert {%) 44,4 42,3 44,5
Dichte bei 20° C 1,264 1,270
(gr/cc)
% Destillat 26,1 22,2 55
Quinoline-unlöslich 1,4 1,8 2,9
Dieses Beispiel zeigt die Erzeugung von Pech aus Rohteer durch das Scherverfahren, welcher im Vergleich mit der üblichen Destillation eine sehr viel höhere Ausbeute an Pech mit einem geringeren Gehalt an quinolin-unlöslichen Bestandteilen ergibt. Ein Vergleich der Ergebnisse der Läufe A und B veranschaulicht
4 09803/0395
die Wirkung der Erhöhung der Luftmenge,
Beispiel H
Eine Mischung aus 25 Teilen Pech mit einem Ring-und Kugelerweichungspunkt (S.T.P.T.C.-Versuch) von 67° C und 25 Teilen
entwässerten Anthrazenöl wurden in einer Scherbehandlung auf einen Erweichungspunkt von 71° C gebracht. Weitere 25 Teile
entwässerten Anthrazenöls wurden zu 25 Teilen dieses Erzeugnisses hinzugegeben und das Verfahren wiederholt, wodurch ein Material mit einem Erweichungspunkt von 88° C erzeugt wurde. Das Verfahren wurde nochmals unter Zugabe von 25 Teilen entwässerten Anthrazenöls für je 75 Teile des Produktes wiederholt und die Mischung einer Scherbehandlung unterzogen, um
ein Endprodukt mit einem Erweichungspunkt von 85° C Ring und Kugel zu ergeben. Einzelheiten der Scherbehandlung sind in
der folgenden Tabelle angegeben, wobei die Schergeschwindigkeit 27.000 sec.~1 beträgt.
1. Scherbe
handlung
2. Scherbe
handlung
3. Scherbe-
handlung
Zusammensetzung des
der Scherbehandlung
unterzogenen Materi
als
75 % Pech
25 % entwäs
sertes An
thrazenöl
75 % Produkt
I
25 % entwäs
sertes An
thrazenöl
75 % Produkt
II
25 % entwäs
sertes An
thrazenöl
Chargengewicht (g) 600 547 667
Luft-Strömungsmenge
(ml/min,)
800 800 800
Temperatur (0C) 190 190 190
Zeit (Stdn.) 3 2,2 2,5
Erweichungspunkt
(R & K 0C)
71 88 85
% Destillat 13,2 7,2 1,2
409809/0995
Dieses Beispiel zeigt, daß das Verfahren in einer regenerierenden Arbeitsweise betrieben werden kann, wobei offensichtlich keine Grenze hinsichtlich der Ölmenge gesetzt ist, welche in pechähnliches Material umgewandelt werden kann.
Beispiel I
700 g Pech mit einem Erweichungspunkt von 68° C wurden einer Scherbehandlung bei einer Geschwindigkeit von 27.000 see." und einer Temperatur von 190° C unter Anwendung verschiedener Luftmengen unterzogen, wobei die in der folgenden Tabelle zusammengefaßten Ergebnisse erzielt wurden.
409809/0995
Ausgangs
material
1 ,5 Null 400 800 ,0 1, 5 1660 1 ,5 3300 1 ,5 6600
Luft-Strömungs
menge (ml/min.)
- 75 ,0 3,0 3,0 3 ,0 86, 0 3,0 105 ,0 3,0 1 15 3,0
Zeit (Stdn.) - 75,0 83,0 91 ,0 105,0 123,0 ,0 152
Erweichungspunkt
(R & K 0C)
68,0 0,2 0,7 1 2,0 2,2 4,9
% Destillat O
7341702
Diese Ergebnisse zeigen die Wirkung einer Vergrößerung der Luftmenge auf den Erweichungspunkt. Diese kann in der folgenden Weise ausgedrückt werden:
Luftmenge (l/min./kg) 0,57
Anstieg des Erweichungspunktes nach 3 Stunden 8
Γ c)
1,14 2,37 4,74 8,55 16 30 55 77
Bei Steigerung der Luftmenge von TIuIl auf 4,74 l/min./kg ist der Anstieg des Erweichungspunktes nahezu proportional zur Steigerung der Luftmenge. Oberhalb einer Luft-Strömungsmenge von 4,74 l/min./kg wird der Anstieg des Erweichungspunktes sehr viel kleiner als die Steigerung der Luftmenge, d.h. dieser Anstieg erfolgt unterproportional.
Beispiel J
Ein Pech mit einem Ring- und Kugelerweichungspunkt von 67° C wurde unter Veiwendung unterschiedlicher Schergeschwindigkeiten einer Scherbehandlung unterzogen. Das Gewicht des der Scherbehandlung unterzogenen Peches betrug 700 g, die Temperatur 190° C und eine Luftmenge von 6.600 ml/min, wurde in dem Reaktionsgefäß aufrechterhalten. Die hierbei erzielten Ergebnisse sind im folgenden zusammengefaßt:
Ausgangsmaterial
Schergeschwindigkeit (see." )
Zeit (Stdn.)
Erweichungspunkt
— 9.000 1,5 3,0 ,0 78,0 82,0
18.000 27.000 1,5 3,0 1,5 3,0 79,0 92,5 115,0 152,0
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung verschiedener Scher ge schwin-
409809/099S
?341702
digkeiten. Bei 9.000 sec. sind die erzielten Veränderungen sehr klein und liegeijiediglich in der Größenordnung, wie sie beim Arbeiten unter Stickstoffatmosphäre in Lauf 1 des Beispiels E erzielt wurden. Bei 18.000 see. liegt die erzielte Änderungsmenge höher, liegt jedoch immer noch unter der halben Menge, die bei 27.000 see."1 erzMt wird.
Beispiel K
700 g eines leichten Anthrazenöles mit einem Siedepunkt in einem Bereich zwischen 290 und 390° C (50 Gew.-?o bei 340° C) wurde eine Scherbehandlung bei einer Geschwindigkeit von 27.000 see." 11 Stunden lang bei 190° C ausgesetzt, wobei eine Luftströmung von 400 ml/min. durch das Reaktionsgefäß aufrechterhalten wurde. 10,2 % des'Öles wurden abdestilliert und hinterließen einen pechähnlichen Rückstand mit einem Erweichungspunkt von 130,25° C Ring und Kugel. Dieses Material war andersartig als direkt gewonnenes Kohleteerpech, indem des eine sehr viel niedrigere Temperaturempfindlichkeit der Viskosität aufwies.
Sämtliche der in der Beschreibung erwähnten technischen Einzelheiten sind für die Erfindung von Bedeutung.
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Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE
    1. Verfahren zum Umwandeln von Kohleteer in komplexere Produkte, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohleteermaterial entweder als solches oder in Mischung mit einem komplexeren Kohleteerderivat, einem Scherverfahren in Anwesenheit einer oxidierenden .Atmosphäre ausgesetzt wird, wobei vorzugsweise zum Verhindern einer nachteiligen Destillation während des Verfahrens T'/ärme abgeführt wird.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
    Gehergeschwindigkeit mindestens 9.000 see. beträgt und vor-
    —1 -1
    zugsweise zwischen 18.000 see. und 27.000 see. liegt.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kohleteermaterial ein entwässertes Anthrazen- oder Ilephthalinöl und als komplexeres Kohleteerderivat ein Pech verwendet wird.
    4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kohleteermateriel ein rofc-er oder raffinierter Teer verwendet wird, der ohne ^ugabe eines komplexeren Kohleteerderivates der Scherbehanölung unterzogen wird.
    5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kohleteermaterial Pech vexv/endet wird, daß als Anfangstemperatur eine Temperati:·- in der Größenordnung von 140 bis 190 C gewählt wird und Z~~ die oxidierende Atmosphäre durch strömende atmos-ohärische luft geschaffen wird, welche über das Pech in einer Menge "^. 800 bis 1600 ml/min, strömt.
    5. Verfahren zur Erhöhun- -:les F-rweichungspunktes von Pech,
    ^09809/0995
    BAD ORIGINAL
    7341702
    dadurch gekennzeichnet, daß das Pech in Anwesenheit einer oxidierenden Atmosphäre einem Scherverfahren unterworfen wird.
    7. Verfahren zur Herstellung eines pechähnlichen Materials aus Kohleteer, das durch übliche Verfahren nicht ohne Bildungünd Ablagerung unlöslicher Stoffe destillierbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß Material einem Scherverfahren in Anwesenheit einer oxidierenden Atmosphäre ausgesetztwird.
    409809/0995
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