DE274639C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10C—WORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
- C10C1/00—Working-up tar
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Working-Up Tar And Pitch (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 274639 KLASSE 12 r. GRUPPE
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Behandlung von Teeren
und ähnlichen, pechartige Bestandteile in erheblicher Menge enthaltenden flüssigen Kohlen-Wasserstoffgemischen
zwecks Trennung der leichteren dünnflüssigeren öle von den schwereren
dickflüssigeren.
Das Verfahren besteht darin, daß der zu behandelnde Stoff mittels Schwefelsäure angesäuert
und ihm dann ein leichtes öl, insbesondere Petroleum, zugesetzt wird, und
zwar in einer Menge von nur etwa 4 Prozent. Das Verfahren geht also direkt von
ganzem Teer aus, der aber möglichst wasserarm sein soll. Am besten gelingt die Trennung
mit Teer, der bloß etwa 5 Prozent Wasser enthält oder entwässert (deshydratiert)
ist
Durch diese Behandlung erzielt man eine
»ο Trennung des Teers in zwei Produkte. Die eine, die schwereren öle enthaltende Hälfte
kann zum Beispiel als Bindemittel zur Herstellung von Brennstoff- und Erzbriketts,
Pflastersteinen u. dgl. Verwendung finden, sowie in vielen Fällen benutzt werden, wo man
bisher Pech oder ähnliche Materialien anwandte. Dieser pechartige Stoff ist aber viel
widerstandsfähiger als das gewöhnliche Pech.
Er beginnt erst bei 79° zu erweichen, anstatt bei 40° wie das gewöhnliche Pech. Der erhöhte
Schmelzpunkt hat einen großen Wert, denn wenn das pechartige Erzeugnis z. B. für
.Straßenpflasterungen verwendet wird, so erweicht es auch nicht bei den höchsten natürlichen
Temperaturen, sogar der Tropensonne.
Die andere Hälfte, nämlich das die leichteren öle enthaltende Produkt, enthält etwa
50 Prozent einer zur Erzeugung einer vorzüglichen Schutzanstrichfarbe geeigneten wertvollen
Substanz, welche dem feinsten ägyptischen Bitumen (Erdpech) sehr ähnelt. Die
übrigen 50 Prozent bestehen aus Naphta, Grünöl (»green oil«), Naphtalin, Anthrazen
u. dgl. Die Masse wird als Anstrich bei keiner Temperatur blasig und ist bei allen Witterungen
widerstandsfähiger als bisher bekannte Schutzanstriche.
Nachstehend soll beispielsweise die Behandlung von gewöhnlichem rohen Gasteer nach
der vorliegenden Erfindung beschrieben werden. .
Man säuert Gasteer (welcher heiß oder kalt sein kann) durch Hinzufügen eines kleinen
Prozentsatzes (z. B. 3 Prozent) Schwefelsäure o. dgl. an.
Nachdem die Säure gut in den Teer (ζ. Β. ungefähr eine Minute lang) eingerührt worden
ist, fügt man zu der Mischung eine geringe Menge irgendeines leichten Mineralöles, und
zwar vorzugsweise nur etwa 4 Prozent gewohnliches, zu Beleuchtungszwecken verwendetes
Petroleum. Es können aber ebenfalls Rohpetroleum, Naphta o. dgl. Verwendung finden, welche als »Zusatzöle« bezeichnet werden.
Von diesem Zusatzöl wird also ungefähr die doppelte Menge oder weniger der an-
(S. Auflage, ausgegeben am 25. November 1915.)
gewandten Säure hinzugefügt. Das Umrühren wird fortgesetzt. Nach einigen Minuten der
Ruhe ist die Trennung vollständig. Die leichteren öle, welche ungefähr die Hälfte des
Gewichts des behandelten Teers ausmachen, können alsdann abgegossen oder abgehoben
werden.
Wird der von den leichteren ölen getrennte, die schwereren öle enthaltende Rückstand
ίο mit Wasser versetzt und ungefähr eine halbe
Stunde gekocht, so erhält man eine Flüssigkeit, welche unter anderem eine gelbe Farbe
enthält, und welche zum Färben oder Beizen Verwendung finden kann.
Bei wiederholtem Auskochen mit Wasser wird noch mehr von den Extraktivstoffen gewonnen.
Nach zweimaligem Auskochen aber ist der Rückstand in der Regel erschöpft.
Je nach der Höhe des Zusatzes von Schwefeisäure 0 dgl. und der Menge des zugesetzten Öls erhält man einen Rückstand, der weichem oder hartem Pech gleicht. Andererseits kann man die Konsistenz des Rückstands dadurch verändern, daß man ihn besonders erhitzt
Je nach der Höhe des Zusatzes von Schwefeisäure 0 dgl. und der Menge des zugesetzten Öls erhält man einen Rückstand, der weichem oder hartem Pech gleicht. Andererseits kann man die Konsistenz des Rückstands dadurch verändern, daß man ihn besonders erhitzt
as und damit die darin enthaltenen leichteren
öle abdestilliert.
Der Rückstand (schwerere öle) ist viel widerstandsfähiger als gewöhnliches Pech; auch
liegt, wie bereits erwähnt, sein Schmelzpunkt höher als der analoger Produkte.
Anstatt den die schwereren öle enthaltenden Rückstand wie vorstehend beschrieben zu
waschen, kann man ihm auch dadurch wertvollere Eigenschaften verleihen, daß man ihn
mit Luft, Sauerstoff oder Wasserdampf oder Gemischen dieser Stoffe unter Druck in der
Hitze behandelt, zum Zwecke, den freien Schwefel möglichst vollständig zu entfernen.
Gegenüber dem Verfahren des britischen Patentes 736/1894, welches den Teer vor dem
Zusatz des Petroleums in wäßrigen verdünnten Alkalien suspendiert, erzielt das vorliegende
vornehmlich die Wirkung, daß das erhaltene Pech hart und hochschmelzend ist, während nach dem bekannten Verfahren Weichpech
erhalten wird.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Behandlung von Teeren und ähnlichen, pechartige Bestandteile in erheblicher Menge enthaltenden flüssigen Kohlenwasserstoff gemischen zwecks Trennung der leichteren Anteile von den schwereren, ohne jede chemische Vorbehandlung mit Hilfe leichter Mineralöle, dadurch gekennzeichnet, daß der wasserfreie oder nicht wesentlich mehr als 5 Prozent Wasser enthaltende Rohstoff mit etwa 3 Prozent Schwefelsäure angesäuert, hierauf mit etwa 4 Prozent eines leichten mineralischen Öls, 60-wie Petroleum, Benzol, Naphta, unter Rühren vermischt und darauf zur Schichtung einige Zeit der Ruhe überlassen wird, worauf der abgetrennte leichte Teil von dem dickflüssigen Rückstand abgegossen wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
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Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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