DE277602C - - Google Patents

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DE277602C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C3/00Working-up pitch, asphalt, bitumen

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Civil Engineering (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
277602 KLASSE 12r. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Februar 1913 ab.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Erzeugung eines für die Herstellung von Farben o. dgl. geeigneten Grundstoffes, welche unter gewöhnlichen Umständen säure-, alkali- und hitzebeständig sind und ein hohes elektrisches Isoliervermögen aufweisen.
Den Ausgangsstoff für vorliegendes Verfahren bildet die Mischung von Substanzen, welche nach dem Verfahren des Patents 274639 durch Spaltung von Teer 0. dgl. gewonnen wird und dort mit dem Ausdruck »leichtere öle« bezeichnet wurde.
Nachstehende Analysen können als Beispiel gelten für die »leichteren öle«, welche aus zwei Teerproben erhalten wurden:
Nr. ι
Leichte öle 2,7 Prozent Gewichtsteile
Naphtalin und Kar-
bolsäure usw. . .
Anthrazenöle usw..
Freier Kohlenstoff.
15.5
63,2
17,8
Nr. 2
Leichte öle 2,9 Prozent Gewichtsteile
Naphtalin und Karbolsäure usw. . . 17,0
Anthrazenöle usw.. 58,0
Freier Kohlenstoff. 22,0
Das vorliegende Verfahren besteht nun darin, aus den vorerwähnten »leichteren ölen« den darin vorhandenen pechähnlichen Rückstand abzuscheiden, um ihn als Grundlage für Farben o. dgl. zu benutzen.
Das Verfahren wird wie folgt ausgeführt:
Die »leichteren öle« werden einer weiteren Trennungsbehandlung unterworfen, durch die die leichter siedenden Teile derselben von dem löslichen pechähnlichen Stoff abgesondert werden. Dazu verfährt man zweckmäßig nach einer der folgenden Methoden:
I. Die leichteren Öle werden nach dem Verfahren des Patents 274639 weiterbehandelt, und zwar werden sie angesäuert und sodann mit Petroleum vermischt. Dadurch wird ein löslicher pechähnlicher Stoff ausgeschieden, der von den leichtflüssigen Teilen durch Abgießen oder auf sonst geeignete Weise, wie dort beschrieben, getrennt wird.
Durch Abdestillieren erhält man aus den vorerwähnten leichtflüssigen Teilen einen braunfarbigen, löslichen Rückstand, der sich auch zur Erzeugung von Firnis oder Farbe eignet, unter Zusatz geeigneter Lösemittel und mit oder ohne Farbstoffe.
II. Anstatt anzusäuern und Petroleum in bestimmten Mengen zuzusetzen, kann man auch bis 50 Prozent Terpentinöl, Kerosen
o. dgl. zumischen, wodurch ein schwarzer Rückstand ausgefällt wird wie vorher, während die überschwimmende Flüssigkeit beim Abdestillieren den erwähnten braunen Rückstand zurückläßt.
Beim Abscheiden des pechähnlichen Rück-Standes durch Destillation.
III. Es werden besagte »leichtere öle« einem Destillationsverfahren unterworfen, durch den die leichteren Teile daraus entfernt werden, während der lösliche pechähnliche Rückstand im Destillationsgefäß verbleibt.
Die Destillationstemperatur kann mehr oder weniger als 4000 C betragen, je nachdem man einen härteren oder einen weicheren und zäheren Rückstand zu erhalten wünscht.
Gegebenenfalls kann auf irgendeine Art und Weise der Geruch der »leichteren Öle« vor dem Trenn ungs verfahren aufgehoben werden, z. B. mittels ozonisierter Luft oder nach einem anderen bekannten Verfahren.
Der erhaltene pechähnliche Rückstand wird zur Anfertigung von Farben o. dgl. verwendet, indem er in geeignete Lösemittel, wie Naphta z. B., gegebenenfalls unter Mitbenutzung irgendeines geeigneten Farbstoffes, aufgelöst wird.
Als Beispiel seien folgende Analysen gegeben; einer der Farbgrundstoffe, der sich gut für schwarze Farbe oder schwarzen Firnis eignet, hatte folgende Zusammensetzung:
i. Flüchtige Kohlenwasserstoffe 62,5 Prozent
Freier Kohlenstoff 36,0
Schwefel, etwa 1,0
Asche 0,4 -
2. Flüchtige Bestandteile 58,98
Asche 0,0
Schmelzpunkt 840 C.
Der Schmelzpunkt des Grundstoffes kann 650C betragen oder bis auf ioo° C und mehr gebracht werden.
Das so hergestellte Pech unterscheidet sich von gewöhnlichem Pech nicht nur durch seinen sehr geringen Aschegehalt, sondern auch durch sein glasiges Aussehen und seinen glasigen Bruch. Es stellt ein neues, gewerblich verwertbares Produkt dar.
Die mit dem pechähnlichen Rückstand hergestellten Farben sind sehr ausgiebig und zeigen im Gegensatz zu den aus gewöhnlichem Pech hergestellten Farben keine Neigung, zu reißen noch abzuspringen.
Man kann die neuen Farben auch zum Anstreichen von Dampfkesseln verwenden.
Die pechähnlichen Farbgrundstoffe enthalten weder Verunreinigungen noch größere Kohlenstoffteilchen, denn die daraus hergestellte schwarze Farbe setzt selbst nach sechs Monaten keinen Bodensatz ab, auch nicht, wenn man 100 Gewichtsteile des Grundstoffes sogar mit 85 bis 100 Gewichtsteilen zur Auflösung dienender Naphta verdünnt.
Wenn man ein Stück gewöhnlichen Pechs bricht, so sind die Bruchflächen matt, während dagegen die Bruchflächen eines Stückes des neuen Peches glänzend sind, wie die Bruchflächen des besten ägyptischen Bitumens.
Die aus dem pechähnlichen Stoff hergestellten Anstreichmittel bieten den Vorteil, daß sie auch nach Monaten eine homogene Flüssigkeit darstellen, welche ohne Rühren sofort verwendet werden kann, und daß sie ferner ein sehr großes Deckvermögen besitzen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Abscheidung eines pechähnlichen Stoffes, der zur Herstellung säure-, alkali- und hitzebeständiger sowie stark isolierender Farben 0. dgl. geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, daß man die nach dem Verfahren des Patents 274639 gewonnenen »leichteren Öle« dem* gleichen Verfahren noch einmal unterwirft, oder mit größeren Mengen Terpentinöl o. dgl. versetzt und das hierbei abgeschiedene dunkelbraune öl destilliert, oder daß man die leichteren öle direkt der Destillation unterwirft.
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