DE163623C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10C—WORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
- C10C1/00—Working-up tar
- C10C1/20—Refining by chemical means inorganic or organic compounds
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- Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Zur Karburierung des Wassergases werden bekanntlich Petroleumkohlenwasserstoffe verwendet,
die man in zerstäubtem Zustande einer hohen Temperatur aussetzt, wobei
chemische Umwandlungen stattfinden. Die wieder kondensierbaren schweren Teile des
so behandelten Karburierungsmittels verdichten sich bei der Abkühlung und bilden den sogenannten
Wassergasteer, während die vergasten Bestandteile des Karburierungsmittels dem Wassergase beigemischt werden.
Der Wassergasteer findet bislang keine zweckentsprechende Verwendung, bildet vielmehr
ein ziemlich lästiges Abfallprodukt, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, daß er
wegen seines Wassergehalts nicht destilliert werden kann, ohne stark zu schäumen und
heftig zu stoßen, so daß eine Destillation in Retorten ausgeschlossen ist. Man verarbeitet
daher den Wassergasteer bisher nur in mäßigen Mengen auf Pech, indem man ihn in großen
offenen Gefäßen erhitzt und die flüchtigen Produkte verloren gibt. Auch benutzt man
ihn mangels einer besseren Verwendung als Brennstoff. Auf mechanischem Wege in einem
eigens für diesen Zweck konstruierten Apparat von dem größten Teil seines Wassergehalts
befreiter Wassergasteer ist wohl behufs Bestimmung der Zusammensetzung des Produkts
in kleinem-Maßstabe destilliert worden (Journ.
of Gaslighting 1891, 58, S. 1132, Sp. 2), wobei
sich ergab, daß der Wassergehalt des Teers noch etwa 1 Prozent betrug, was die
Destillation des Teers aus Retorten in größerem Umfange wegen des damit verbundenen
Stoßens immer noch sehr erschwert bezw. unmöglich macht. Es wurde auch gelegentlich
dieser Versuche empfohlen, die Destillate als Lösungsmittel zu verwenden; indes konnte diesem Vorschlage aus dem
Grunde nicht entsprochen werden, weil die angeführten Versuche nie über das erste
Stadium hinausgekommen sind, so daß tatsächlich Wassergasteerdestillate dem Markte
seither fremd waren. · .
Es wurde nun gefunden, daß aus dem Wassergasteer ein sehr wertvolles, für viele
Zwecke hervorragend verwendbares Produkt gewonnen werden kann, welches in seinem
Verhalten durchaus nicht mehr den Petroleumdestillaten entspricht. Es liegt hier vielmehr
ein ganz neues, weder aus dem Petroleum, noch aus den von der Industrie bislang vorwiegend
verarbeiteten Teersorten durch Destillation gewinnbares Produkt vor.
Zur Gewinnung des neuen Produkts aus dem Wassergasteer wird dieser zunächst vollständig
entwässert, was zweckmäßig nach dem in der Patentschrift 161236 beschriebenen Verfahren
geschieht, worauf er in Retorten ohne Gefahr destilliert werden kann. Diese Destillation
ist notwendig behufs Trennung der flüchtigen Bestandteile von dem Pech. Man destilliert zweckmäßig, bis als Rückstand nur
Pech verbleibt, und hat dann in dem rohen Destillat dasjenige Material, aus welchem das
in Rede stehende neue Produkt gewonnen wird. Zu diesem Zweck behandelt man das Destillat, wie es für andere Teeröldestülate
bereits bekannt ist, behufs Abscheidung von teerigen und öligen Stoffen mit Säure, beispielsweise
Schwefelsäure, entsäuert es sodann
durch Behandeln mit Alkali und destilliert. Hierbei geht zunächst ein völlig wasserklares,
leicht bewegliches Destillat über, das schwach ätherisch riecht. Sobald das Übergehende eine
gelbliche Farbe anzunehmen und ölig zu werden beginnt, wird es von dem zuerst übergegangenen
farblosen Destillat getrennt aufgefangen, nochmals mit Säure behandelt, mit Alkali entsäuert
und von neuem destilliert, wobei wieder
ίο ein farbloses Produkt erhalten wird, das man
mit dem zuerst erhaltenen farblosen Destillat vereinigt. Die Säurebehandlung des Rohdestillats
muß unbedingt erfolgen, da anderenfalls selbst bei wiederholtem Destillieren bezw.
Fraktionieren kein völlig entfärbtes und von teerigen und öligen Bestandteilen freies Pro-'
dukt erhalten wird. Die Entfernung dieser Bestandteile ist aber notwendig, denn anderenfalls
würde die Verwendbarkeit des Produkts für viele Zwecke stark beeinträchtigt werden.
1 Das so aus dem Wassergasteer gewonnene neue Produkt ist wasserklar und hat das ungefähre
spezifische Gewicht von 0,860 bis 0,920, während die Petroleumbenzine bekanntlich, ein
spezifisches Gewicht von 0,662 bis 0,750 besitzen. Auch bezüglich seines Lösungsvermögens
unterscheidet sich das erhaltene Produkt wesentlich von den Petroleumdestillaten,
indem es viele Stoffe, so das Paragummi, löst, welche von letzteren nicht gelöst werden.
Es ist schwefelfrei und auch frei von Phenolen, siedet bei etwa 100 bis 2400C. und
enthält neben Toluol, ο-, m- und p-Xylol, Mesitylen und einer Spur Naphtalin der
Hauptmasse nach Kohlenwasserstoffe von noch nicht aufgeklärter chemischer Natur.
Den Petroleumdestillaten von gleichen Siedepunkten gegenüber hat es den großen Vorteil
eines wesentlich höheren Entflammungspunktes; dieser liegt bei etwa 300 C. (86° F.).
Es gibt bislang überhaupt kein, sei es aus Wassergasteer, aus anderen Teerarten, aus
Petroleum usw. gewonnenes Produkt, das bei gleichen Siedegrenzen ein gleich hohes spezifisches
Gewicht und gleich hohen Entflamm.ungspunkt besitzt. Seine Eigenschaften
sichern dem neuen Produkt eine ausgedehnte Verwendung in der Industrie. So ist es besonders
geeignet zum Betrieb von Motorwagen und Motorbooten, für welchen Zweck es um 20 bis 30 Prozent mehr Betriebskraft
liefert als die gleiche Menge der seither benutzten Petroleumdestillate. Dazu kommt
noch wegen des hohen Entflammungspunktes des Produkts seine größere Betriebssicherheit..
Weiter hat es große Bedeutung als Ersatzmittel für Terpentinöl, weil es mit völliger
Verdampfbarkeit an der Luft und hohem Lösungsvermögen ein hohes spezifisches Gewicht
und hohen Entflammungspunkt vereinigt. Als Reinigungsmittel ist es dem Terpentinöl und dem Benzin wesentlich überlegen,
hat auch vor letzterem für diesen Zweck wieder den Vorzug des hohen Entflammungspunktes.
Ebenso eignet es sich hervorragend für die Lackfabrikation usw.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung eines besonders zum Betrieb von Motorfahrzeugen, als Ersatzmittel für Terpentinöl usw. ge-■ eigneten Produkts aus Wassergasteer, dadurch gekennzeichnet, daß. man den Teer vollständig entwässert, destilliert, das Destillat mit Säure behandelt, es sodann mittels Alkali entsäuert und von neuem destilliert.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE163623C true DE163623C (de) |
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Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
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Country Status (1)
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|---|---|
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