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Verfahren zur Herstellung eines leichtflüchtigen, gleichmässig vergasenden, insbesondere für Explosionsmotoren geeigneten Betriebsstoffes aus schwerflüchtigen flüssigen
Kohlenwasserstoffen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von leichtflüchtigon, insbesondere als Betriebsstoff für Explosionsmotoren geeigneten Flüssigkeiten.
Als Ausgangsstoffe für diesen Betriebsstoff werden in bekannter Weise vorgereinigte Mischungen von schwerfüchtigen, flüssigen Kohlenwasserstoffen, wie Krdöl, Rohnaphta, Petroleum und dgl. mit leichtflüchtigen. flüssigen Kohlenwasserstoffen, wie Benzol oder ähnliche Produkte der Kohlen-und i'eerdestillation, benutzt. Solche Mischungen werden mit A. tzalka1i und darauf mit Harzstoffen, dann weiter in an sich bekannter Weise mit Nitroverbindungcu, wie Pikrinsäure, versetzt.
Nach innigem Verrühren der Kohienwasser- stoffmischung mit dun genannten Zusätzen wird absetzen gelassen, worauf die Verunreinigungen zu Boden sinken und leicht durch Abheben oder auf andere Weise entfernt werden, können. Das gereinigt Gemisch wird alsdann einer fraktionierenden Destillation unterworfen, die als erstes Destillat den neuen Betriebsstoff ergibt, der bei Vergasern jeder Art in stets gleich günstiger Weise zur Verwendung kommen kann.
Es ist zwar bereits versucht worden, beispielsweise Benzin mit dem billigeren Benzol zu mischen, doch ist mit diesem Gemisch ein günstiges Resultat als Betriebsstoff für Explosionsmotoren nicht erzielt worden, da beide Flüssigkeiten getrennt vergasen und in ein und demselben Vergaser nicht m it gleichem Vorteil verwendet werden können.
Vermischt man beispielsweise ein Quantum von 100 kg gewöhnlichem Petroleum vom
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sechs Stunden stehen zu lassen, so erhält man'n Produkt von einem spezifischen Gewicht von unter 8Os), in dem sich als Bodensatz die durch das Ätzalkali aus dem Petroleum
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des Benzols mit dem Petroleum erschwert.
Obgleich sich das so erhaltene Mischungs- produkt durch Destillation auch noch in seine Komponenten trennen lässt, ist es doch möglich, daraus einen gleichmässig destillierenden Stoff herzustellen, wenn man gemäss vorliegender Erfindung weiter Harze, sowie Nitrokörper, am vorteilhaftesten Pikrinsäure zusetzt.
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als Betriebsstoffe für Explosionsmotoren nicht verwendbar, da sie diese entweder verharzen und beschmutzen oder anfressen.
Neu dagegen ist, durch Zusatz von Ilarzstoffen und Nitroliörpern aus einem Gemisch von schwerflüchtigen Kohlenwasserstoffen, wie Petroleum, mit leichtflüchtigen Kohlenwasserstoffen der Teerdestillation, wie Benzol, nachdem sie einer Behandlung mit Ätzalkali unterworfen wurden, eine gleichmässig destillierende Flüssigkeit herzustellen, die einen, insbesondere für Explosionsmotoren geeigneten Betriebsstoff ergibt.
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Dio Harzstoffe und Nitrokörper werden zweckmässig vor der Zuführung zu dem Gemisch in Petroloum oder Benzol gelöst, um die Vermischung mit diesem zu be-
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einzeln zusetzen, wobei jedoch darauf zu achten ist, dass zunächst die ! ! arz) ösung zugesetzt wird.
Die erhaltene Mischung kann sodann in bekannter Weise einer Reinigung mittels Schwefelsäure mit nachfolgender klärung durch geeignete Alkalisalze unterworfen werden.
Nachdem man die Mischung dann etwa 24 Stunden hat stehen lassen, zieht man sie klar ab, mischt eventuell noch etwa 100 Amylazetat zu, um etwa verbleibenden Geruch zu verdecken, und unterwirft die Mischung darauf einer fraktionierenden Destillation, um die
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Teil der Mischung vorteilhaft als Fettlösungsmittel und Terpentinersatz verwendet worden kann.
Der Alkalizusatz ist bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren nötig, um Harz zu verseifen und dadurch die schwerflüchtigen Teile des Petroleums zu Boden zu reissen, welche alsdann vor der Destillation abgetrennt werden.
Der Harzznsatz dient dazu, um nach Weiterbehandlung (als Seife oder Emulsion) paraffinartigo Bestandteile einzuhüllen. Hiebei werden wohl nach Zusatz von Piluinsiil1ro aus dem violetten Harzgeist geringe Mengen von Nitrokörpern gebildet, die als Sauerstoffüberträger mit in das Destillat übergehen.
Die Pikrinsäure wirkt nitrierend auf Kohlenwasserstoffe usw. ein. Man erhält Nitrokörper, die erst eine Vergasung des Petroleums im Motor ermöglichen.
Pikrinsäure zeigt grosse Verwandtschaft zu aromatischen Kohlenwasserstoffen. und es sind eine Menge von Doppel Verbindungen dieser beiden Komponenten in der Literatur beschrieben worden.
In neuester Zeit ("Chem. Centralblatt" 1908, II. 597 und 1909, I. 748) ist durch die Versuche von S. Nametkin bekannt geworden, dass schon durch Einwirkung von Salpetersäure auf Petroleum in offenen Gefässen - z. B. auf Fraktionen der Naphta vom Siede- punkt zwischen 142 bis 144 C - Nitrokörper sowie auch organische Säuren gewonnen werden können. Auch bei Versuchen mit dem hier in Frage kommenden Petroleum konnte das Vorhandensein von nitrierten Reaktionsprodukten festgestellt werden. Durch die Anwendung von galizischem Petroleum unter Zusatz von Benzol als leichtflüchtige Komponente des Ausgansmaterials ist bei dem neuen Verfahren stets für die Anwesenheit aromatischer Körper gesorgt.
Ein eventueller Säurezusatz zu der gereinigten Mischung würde nur insofern erforderlich sein, wenn nach der Behandlung (mit Zusätzen) die Masse noch alkalisch sein sollte. Dann wird neutralisiert, wodurch eine etwa an Alkali gebundene Pikrinsäure wieder freigesetzt und in gelöster Fern. wirksam erhalten würde ; nach einer eventuellen Nentralisation durch Säure kann entwässertes Glaubersalz hinzugefügt werden, um die Masse wasserfrei zu erhalten und etwa noch schwebende Teilchpn im Bodensatz zu vereinigen.
Die charakteristische Wirkung des vorliegenden Verfahrens besteht darin, dass infolge
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des neuen Stoffes bei der Verdampfungstemperature der ersteren überdestillieren.
Im Nachstehenden sind nun die bei dieser Destillation gewonnenen Produkte nach thrcn den Siedepunkten entsprechenden Fraktionen mit ihren Vorteilen angegeben. Die
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Flüssigkeit erfolgt ohne Rückstände, also auch ohne den Motor anzugreifen oder denselben zu verrussen; 4. die Explosionsfähigkeit ist auch bei einer Kälte von-18 bis 200 C eine befriedigende, während z. B. Benzin bereits bei zirka-10 () C in der Explosion schon aussetzt : 5. der Angang des Motors ist erheblich leichter wie bei Verwendung von Benzin : 6. die Explosionswirkung der Flüssigkeit ist um zirka 300/0 starker wie bei Benzin unter Verwendung der bestehenden Benzin-, Benzol-usw.
Motoren : 7. das spezifische Gewicht ist
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dieser Fraktion bis zu 25% des zuerst eraltenen Destillates zu, so erhält man eine Flüssigkeit, deren Eigenschaften denen des natürlichen Terpentinöles gleichen, und die insbesondere zur Herstellung von Lacken, Druckfarben, Schuhcremen und dgl. geeignet ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von leitchflüchtigen, inbesondere als Betriebsstoff für Explosionsotoren geeigneten Flüssigkeiten aus in bekannter Weise vorgereinigten Mischungen von schwerflüchtigen mit leichtflüchtigen flüssigen Kohlenwasserstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass man solche Mischungen mit Stzalliali und Harzstoffen, sowie weiter in an sich bekannter Weise mit Nitroverbindungen, wie Pikrinsäure, versetzt und nach Absetzenlassen und Entfernen der ausgeschiedencn Verunreinigungen einer fraktionierenden Destillation unterwirft, die als erstes Destillat den Betriebsstoff ergibt.