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Vorrichtung zum Stanzen oder Kopieren von Musterkarten
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Stanzen oder Kopieren
von Musterkarten für Textilmaschinen, beispielsweise Fachbildemaschinen oder Stickautomaten,
mit in die Bewegungsbahn eines Messers einlesbaren Stösseln für Stanzstempel und
mit eine Mutterkarte abtastenden Tastnadeln.
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Aus den DE-PS 185 695 und 961 700 sind Vorrichtungen zum Stanzen oder
Kopieren von Musterkarten bekannt, die mit einem von Tastnadeln und Stnßnadeln gebildeten
Nadelwerk arbeiten, welches eine Mutterkarte abtastet und die Stößel für die Stanzsimpel
in die Bewegungsbahn eines Druckrechens hineinbewegt. Diese bekannten Vorrichtungen
erfordern einen großen Konstruktionsaufwand und arbeiten verhältnismäßig träge.
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Davon ausgehend liegt der Erfindung die A u f g a b e zugrunde, eine
einfach konstruierte Vorrichtung zum Stanzen oder Kopieren von Musdrkarten für Texti]maschinen
zu schaffen, die eine höhere Stanz- oder Kopiergeschwindigkeit ermöglicht, als es
bei den bekannten Vorrichtungen der Fall ist.
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Als technsiche L ö s u n g wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, bei
der die Tastnadeln unmittelbar mit den annähernd quer zu ihnen verlaufenden Stößeln
für die Stanzstempel gekuppelt sind, auf jeder Tastnadel eine metallische Fahne
befestigt und jeder Fahne ein in Längsrichtung der Tastnadel bewegbarer Magnct zugeordnet
ist, welcher die Tastnadel gegen die Wirkung einer Feder gegen die Musterkarte zieht.
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Bei einer praktischen Ausführungsform könne die Magnete as Permanentmagnete
ausgebildet und an einer Schiene befestigt sein. Es ist aber auch möglich, die Magnete
als Elektromgnete auszubilden. In beiden praktischen Ausführungsformen soll die
Zugkraft jedes Magneten abzüglich der Zug- oder Druckkraft der Feder kleiner als
die Widerstandkraft der Musterkarte beim Auftreffen einer Tastnadeln sein, damit
nur diejenigen Tastnadeln den ihnen zugeordneten Stößel für einen Stanzstempel in
die Bewegungsbahn des Messers einlesen, welche ein Loch in der Mutterkarte vorfinden
und in dieses eindringen können.
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Damit die erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung nicht nur zum Kopieren
von Musterkarten, sondern auch zum Stanzen neuer Musterkarten nach einer Vorlage
(Patrone) benutzt werden können, wird weiterhin vorgeschlagen, in der Bewegungsbahn
jeder Tastnadel einen von Hand zu betätigenden Einlesehebel anzuordnen, mit dem
die Fahnen der mustergemäß ausgewählten Tastnadeln gegen die Magnete gedrückt und
von diesen in einer Lage festgehalten werden können, bei der die Stößel für die
betreffenden Stanzstempel im Bewegungsbereich des Messers liegen Eine erfindungsgemäß
ausgebildete Vorrichtung hat den Vorteil, daß sie ohne das herkömmliche, aus Tastnadeln,
Stoßnadeln und Aushebevorrichtung bestehende Madelwerk auskommt. Diese Tastnadeln
sind unmittelbar mit den annähernd quer zu ihnen verlaufeden Stößeln gekuppelt.
Das Einlsen und Ausheben der Tastnadeln wird von den an einer Schiene nebeneinander
befestigten Magneten übernommen. Dabei sorgen die Federn daSur, daß eine Tastnadeln,
die kein Loch in der Mutterkarte vorfindet, nicht in diese hineingestochen wird.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das Messer, die Stößel und Stanzstempel
zum Stanzen
der neuen Musterkarte auf einer geraden Linie arbeiten
Eine nach dieser technischen Lehre ausgebildete Vorrichtung baut sehr kompakt und
erlaubt größere Stanz- und Kopiergeschwindigkeiten als die bisher für den gleichen
Zweck bekannten Vorrichtungen.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnungen, in denen eine
bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung in zwei
verschiedenen Arbeitsstellungen schematisch dargestellt worden ist. In den Zeichnungen
zeigen: Fig. 1 eine Vorrichtung am Beginn der Einlesebewegung in Seitenansicht;
Fig. 2 einen Abschnitt derselben Vorrichtung in Draufsicht; Fig. 3 eine Vorrichtung
am Ende der Einlese- und Stanzbewegung in Seitenansicht; Fig. 4 einen Abschnitt
derselben Vorrichtung in Draufsicht.
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Auf einem schrittweise schaltbaren Zylinder 1 liegt eine Mutterkarte
2. Quer zum Zylinder 1 sind im Abstand nebeneinander Tastnadeln 3 in Führungen 4
angeordnet. Mit jeder Tastnadel 3 ist ein in die Bewegungsbahn eines Messers 5 einlesbarer
Stößel 6 gekuppelt, der mit einem Stanzstempel 7 zusammenarbeitet. Die Stößel 6
sind mit Stiften 8 an den Tastnadeln 3 gekuppelt und nahe ihrem unteren Ende in
einer Lochplatte 9 geführt. Die Stanzstempel
7 besitzen einen abgeflachten
Kopf 10 und sind in einer gelonten Aushebeplatte 11 und einer Lochplatte 12 geführt.
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Unter den Stanzstempeln 7 ist ine gelochte Matritze 13 angeordnet,
über die mit einem schrittweise schaltbaren Zylinder 14 eine neue Musterkarte 15
gezogen wird.
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Auf jeder Tastnadel 3 ist eine metallische Fahne 16 befestigt, die
an ihrem oberen Ende von einer Feder in ihre Ausgangslage zurückgezogen wird und
an ihrem unteren Ende mit einem hin-und herbewegbaren Magneten 18 zusammenarbeitet.
Die Federn 17 sind an einer feststehenden Schiene 19 befestigt, während die Magnete
18 an einer gemeinsamen, hin- und herbewegbaren Schiene 20 befestigt sind.
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Zum Kopieren der Mutterkarte 2 wird die Schiene 20 aus ihrer in Fig.
1 dargestellten Ausgangslage in die in der Fig. 3 dargestellte Einleselage verschoben.
Dabei nehmen die Magnete 18 die Tastnadeln 3 über die Fahnen 16 mit. Diejenigen
Tastnadeln 3, welche ein Loch in der Mutterkarte 2 vorfinden, werden soweit verschoben,
bis die ihnen zugeordneten Stößel 6 in der Bewegungsbahn des Messers 5 liegen. Diejenigen
Tastnadeln 3, welche kein Loch in der Mutterkarte 2 vorfinden, werden mittels der
Federn 17 in ihre in der Fig. 1 dargestellte Ausgangslage zurückgezogen.
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Bei der folgenden Abwärtsbewegung des Messers 5 aus der in der Fig.
1 dargestellten Ausgangslage in die in der Fig. 3 dargestellte Stanzlage werden
nur diejenigen Stößel 6 und Stanzstempel 7 nach unten bewegt, deren Tastnadeln 3
ein Loch in der Mutterkarte 2 vorgefunden haben. Nach dem Stanzvorgug werden das
Messer 5, die Stöeßl 6 und Stanzstempel 7 wieder in ihre Ausgangslage
zurückgehoben,
während die Tastnadeln 3 mit der Schiene 20 wieder in ihre in der Fig. 1 dargestellte
Ausgangslage zurückgeschoben werden. Danach können dann die Mutterkarte 2 und die
neue Musterkarte 15 einen Lochreihe weitergeschaltet werden.
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Für den Fall, daß eine neue Musterkarte 15 nach einer Vorlage (Patrone)
gestanzt werden soll, die noch nicht abgelocht worden ist und als Mutterkarte 2
zur Verfügung steht, sind in der Bewegungsbahn der Tastnadeln 3 Einlesehebel 21
angeordnet, die entsprechend der Vorne bdätigt werden können und die ihnen zugeordneten
Tastnadeln 7 gegen die Magnete 18 an der Schiene 20 schieben, bis die zugeordneten
Stößel 6 in der Bewegungsbahn des Messers 5 liegen. Das Ablochen der neuen Musterkarte
15 erfolgt dann in der Weise, wie es vorstehend beschrieben worden ist.
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Alle in der Beschreibung erwähnten und in den Zeichnungen dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich gekennzeichnet worden sind.
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