DE3133218A1 - Mehrschichtiges chemisches analysen-element - Google Patents
Mehrschichtiges chemisches analysen-elementInfo
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Description
^ IUvJ*. I U
■ P 16 579
Mehrschichtiges chemisches Analysen-Element
Die Erfindung "betrifft ,ein mehrschichtiges Analysen-Element
zur Anwendung bei der quantitativen Analyse von Substanzen oder Komponenten, die in wäßrigen Flüssigkeiten,
insbesondere in Flüssigkeiten lebender Körper vorhanden sind. ■-'.-"
Es wurde verschiedene Methoden empfohlen zur Analyse
von Substanzen oder Bestandteilen, die in Wasser, Nahrungsmitteln
oder Flüssigkeiten lebender Körper vorhanden sind. Beispielsweise ist eine Analyse bekannt, die
das analytische Prinzip ausnützt, daß eine Reaktion zwischen einem Reagens und einer zu analysierenden Substanz
in einer Probe (diese Substanz wird im folgenden als
"Analysat" bezeichnet) eine gefärbte Substanz im Verhältnis
zur Menge des Analysats bilden kann. Die Dichte der
so gebildeten Farbe wird gemessen, um die Menge des Analysats zu bestimmen. . ■ ·
30
Das.vorstehende Prinzip kann nicht nur in einer Lösungs-Analysenmethode
sondern auch in einer Trocken-Analysenmethode
ausgenützt werden» Ein Beispiel für derartige Anwendungen in der Trocken-Analysenmethode ist eine
Trocken-Analysefolie, die hergestellt wird durch Imprägnieren von Papier oder einem Absorbensglied mit einem
Reagens, das eine Farbe bildet, wenn es in Kontakt mit einem Analysat kommt und das im Prinzip und in der Form
einem pH-Untersuclmngspapier ähnlich ist.
Mehrschichtige ähnliche Analysen-Elemente, die "bei
Trocken-Analysenmethoden verwendet werden können, sind
bekannt. Mehrschichtige chemische Analysen-Elemente wie sie beispielsweise beschrieben werden in der JA-Patentveröffentlichung
Nr. 33800/74- (entsprechend der US-PS 3 630 957) und den offengelegten JA-Patentanmeldungen
(im folgenden als JA-OS bezeichnet) Nr. 53888/74- (entsprechend
der US-PS 3 992 158), 137194/75 (entsprechend
der US-PS 3 977 568), 40191/76 (entsprechend der US-PS
4 042 335), 3488/77 (entsprechend U.S.-Reissue Patent 30267), 89796/78 (entsprechend der US-PS 4 069 01?) und
131089/78 (entsprechend der US-PS 4 144 3Ο6) sind mit einer einzigen Reagensschicht oder mehreren Reagensschichten
gebaut, die auf einem Träger ausgebildet sind und aus einer nicht-faserigen porösen Yerteilungsschicht,
die auf die Reagensschicht aufgeschichtet ist. Wird eine
wäßrige flüssige Probe auf die Verteilungsschicht aufgebracht,
so dringt sie in die Reagensschicht ein, wobei eine gleichmäßige Menge pro Flächeneinheit beibehalten
wird, was zu einer farbbildenden Reaktion führt.
Durch Messung der Änderung der optischen Parbdichte nach
einer bestimmten Zeit kann die Konzentration eines Analysats' in der wäßrigen flüssigen Probe bestimmt werden.
Durch die Erfindung soll ein neues Analysen-Element bereitgestellt werden, unter Verwendung eines Reaktionssystems, in dem ein Analysat Substanzen produziert, die
sehr unterschiedliche Diffusionsfähigkeiten in einem hydrophilen Binder aufweisen.
Typische Beispiele für derartige Analysate sind verschiedene Hydrolasen, die in Flüssigkeiten lebender Körper,
wie Blut, Urin, intestinalen Flüssigkeit, Speichel, Spinalflüssigkeit
und Pankreasflüssigkeit enthalten sind.
Zwar sind viele verschiedene Hydrolasen bekannt, jedoch,
ist das Analysen-Element gemäß der Erfindung besonders geeignet zur Analyse von Enzymen, die auf Verbindungen'
mit hohem Molekulargewicht (Substrate) einwirken unter
Bildung von diffusionsfähigen Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht, durch Hydrolyse. Die quantitative Analyse
derartiger Hydrolasen stellt eine wichtige klinisehe
Untersuchung dar und es besteht ein großes Bedürfnis zur Bereitstellung einer zweckmäßigen und genauen
Analysenmethode.
Beispiele für diese Hydrolasen umfassen Amylase, Lipase, Protease und verschiedene Kinasen.
Die Messung der Menge an Amylase, die in Blut vorhanden
ist, ist klinisch sehr wichtig'als Mittel zur Untersuchung von Pankreas-Erkrankungen (Pankreatismus). Amyla-
se ist ein Enzym, das eine Auslösebindung, die in Stärke
usw. vorhanden ist, hydrolysiert, unter Bildung von Polysacchariden mit niedrigem Molekulargewicht, Oligosacchariden
oder Monosaccharides Im allgemeinen werden die vorhandene Amylase und die Konzentration der Amylase in
einer Probenlösung als relative Werte nach einer Methode zur Messung der Enzymaktivität berechnet.
Die Enzymaktivität wurde bisher nach einer Methode gemessen, bei der eine Testlösung, die Amylase enthielt, zu
einer Lösung gefügt wurde, die eine bestimmte Menge eines
Substrats für Amylase, z. B. Stärke, enthielt und damit
unter bestimmten Bedingungen während eines bestimmten
Zeitraums umgesetzt. Auf der Basis des Verhältnisses des verbleibenden nicht umgesetzten Substrats oder des
3^ Reaktionsprodukts mit niedrigem Molekulargewicht, das
durch Hydrolyse gebildet wurde, zu dem'Substrat mit hohem Molekulargewicht, das vorher zugesetzt worden war,
wird die Enzymaktivität berechnet.
Bei der Messung des Verhältnisses der durch enzymatische Reaktion gebildeten Verbindung mit niedrigem MoIekulargewicht
zu dem Substrat mit hohem Molekulargewicht, das vorher zugesetzt worden war, ist es nötig, die beiden
Verbindungen voneinander durch eine geeignete Methode zu trennen. Zu .diesem Zweck wird eine typische Methode
verwendet, bei der ein Ausfäilungsmedium mit der Fähigkeit, das Substrat mit hohem Molekulargewicht
selektiv aus der Lösung auszufällen, zu der Reaktionslösung zugesetzt wird, nachdem die Reaktion unterbrochen
wird, zur Entfernung des nicht umgesetzten Substrats mit hohem Molekulargewicht als Ausfällung.
Wenn eine Lösung, die. nur das nicht umgesetzte Substrat enthält, oder eine Lösung, die nur das Reaktionsprodukt
enthält, abgetrennt werden könnten, so würde es relativ leicht sein, eine quantitative Analyse durchzuführen
nach einer Methode unter Anwendung einer Farbbildungsreaktion. Wenn die vorstehende Methode genau durchgeführt
werden könnte, so könnten Ergebnisse mit hoher Genauigkeit und Glaubwürdigkeit erzielt werden.. Jedoch
sind in der Praxis die Trennung des nicht umgesetzten Substrats von dem Reaktionsprodukt und die farbbildende
Reaktion nach der Trennung kompliziert und mühsam. Es bestand daher ein Bedürfnis nach der Bereitstellung
einer zweckmäßigeren Analysenmethode.
Nach einer anderen Analysenmethode wird ein Farbstoff vorausgehend an ein Substrat gebunden, so daß eine optische Analyse unmittelbar nur durch Anwendung einer
Trennverfahrensweise unter Anwendung eines Ausfällungsmediums
nach beendeter Reaktion, durchgeführt werden kann. Diese Analysenmethode wird als sogenanntes chromogenes
Verfahren bezeichnet und wurde in der letzten Zeit verbreitet angewendet, wegen seiner vereinfachten Durchführbarkeit
im Vergleich mit der vorstehend
■beschriebenen grundlegenden Methode.
Außerdem ist eine Methode zur Vereinfachung der Abtrennungsverfahrensweise
bekannt, bei der es sich um das sogenannte"Blau-Stärke-Verfahren handelt. Nach diesem
Blau-Stärke-Verfahren wird ein Substrat, an das ein Farbstoff vorher gebunden wurde, in Form von feinen
Teilchen dispergiert, um die Trennung der umgesetzten Substanz von der nicht umgesetzten Substanz nach der
Reaktion zu erleichtern.
Die JA-OS 131089/78 beschreibt ein Verfahren, bei dem
die vorstehenden Reaktionen mittels eines trockenen System durchgeführt werden und stellt gleichzeitig ein
Material bereit, das die Messung der Amylaseaktivität nach einer stark vereinfachten Verfahrensweise ermöglicht. Dieses Verfahren verwendet ein Analysenelement
laminations typ bzw. Schichttyp, das eine Reagensschicht
enthält, die ein nicht-diffundierbares Substrat enthält. Dieses Substrat wird hergestellt, durch Binden
eines vorher bestimmbaren Chromophors, z. B. Farbstoff,
auf ein Amylasesubstrat, z. B. Stärke, und einer Registrierschicht
zur Aufnahme eines Reaktionsprodukts, das durch Einwirken eines Analysats, z. B. Amylase, diffundierbar gemacht wurde. In diesem Analysenelement wird
das nicht diffundierbare Substrat mit dem vorher daran gebundenen bestimmbaren Teil durch die hydrolytische
Wirkung des Enzyms hydrolysiert, unter Bildung einer
diffundierbaren Verbindung mit niedrigem Molekulargewicht.
Die diffundierbare Verbindung mit niedrigem Molekulargewicht ist in der Schicht diffus verteilt
und wird schließlich'von der Registrierschicht aufgenommen
und darin fixiert. Daher kann durch optische Messung der Farbdichte, die proportional zu der aufgenommenen
Menge des Farbstoffs in der Registrierschicht ist, die Menge an Reaktionsprodukt bestimmt werden.
Unter Anwendung der dem Eeaktionssystem zu eigenen Charakteristika,
daß ein Substrat mit hohem Molekulargewicht
von Haus aus nicht diffundierbar ist und ein diffundierbares Produkt unter Anwendung einer enzymatischem Reaktion
erzeugt, führte das vorstehende Verfahren zum Erfolg,
bei der Vermeidung eines komplizierten Trennvorgangs, der bei einer üblichen Lösungsreaktion angewendet
werden muß. Diese Methode ermöglicht es, eine Trennung zweckmäßiger durchzuführen, als dies von den bisherigen
Methoden erwartet werden konnte.
Diese Methode erfordert jedoch eine neue Technik der optischen Unterscheidung zwischen dem nicht umgesetzten
Substrat und dem Reaktionsprodukt, da eine bestimmbare chemische Gruppe, z. B. ein Farbstoff, vorher an das
nicht diffundierbare Substrat gebunden wurde. In den vorstehenden JA-Patentbeschreibungen sind verschiedene
Methoden zur Bestimmung des nicht umgesetzten Substrats und des Reaktionsprodukts beschrieben. Eine derartige
Methode besteht darin, eine lichtabschirmende Schicht
oder eine Strahlungsblockierende Schicht bereitzustellen,
die ein feines Titanoxidpulver zwischen der Reagemsschicht,
die das nicht diffundierbare nicht umgesetzte Substrat enthält und der Aufzeichnungsschicht zur Aufnahme
des Reaktionsprodukts enthält. Hierdurch wird es möglich, nur das Reaktionsprodukt zu messen unter Ausnutzung
des reflektierten Lichts nach beendeter Reaktion.
Uach einer anderen Verfahrensweise werden die Reagenss.chicht
und die Registrierschicht in einen Zustand oder eine Anordnung gebracht, aus der sie leicht getrennt
werden können. Wach beendeter Reaktion werden sie voneinander getrennt und die optische Dichte der Registrierschicht
allein wird gemessen.
Die JA-OS 40191/76 beschreibt ein mehrschichtiges Analysenelement
mit Schichtkonstruktion, die ähnlich der des
I O O L IU
* *■
vielschictLtigen Analysenelements ist» das in der JA-OS
131089/78 "beschrieben wird. Bei diesem mehrschichtigen
.Analysenelement ist es wichtig, daß eine reaktive Reagensschicht aus einer Substanz besteht, die eine diffun-•
dierbare und feststellbare chemische Species in Anwesenheit eines Analysats bildet und daß eine feststellbare
Schicht zur Bestimmung der so gebildeten chemischen Species bereitgestellt wird. Die Grundlage dieser Technologie
besteht darin, daß die Reaktion in der reaktiven Reagens schicht eine Stufe umfaßt, bei' der eine chemische
Species, die in der Bestirnmungsschicht nicht von
sich aus bestimmt werden könnte, in eine diffundierbare und bestimmbare chemische Species durch Einwirkung eines
Analysats umgewandelt wird. Indem in der JA-OS 1JI089/
78 beschriebenen Analysenelement enthält andererseits
die reaktive Eeagensschicht von vornherein eine bestimmbare
chemische Species und die Einwirkung des Analysats führt zu einer Reaktion, die die chemische Species
diffundierbar macht.
Die Bestimmungsschichten (oder Registrierschichten),wie
sie in den JA-OSn Nr. 40191/76 und 131089/78 beschrieben werden, sind hinsichtlich !Punktion und Elementen genau
die gleichen-. Die Punktion liegt darin, eine diffundierbare und bestimmbare chemische Species', die in der Reagensschicht
gebildet wurde, abzufangen und aufzunehmen,
wodurch deren Bestimmung durch eine optische Messung
oder dergleichen leicht gemacht und gesichert wird. Das einzige Beispiel für derartige Bestimmungsschichten ist
eine beizende Polymerschicht. Die Punktion derartiger beizender Polymerer ist die Auffangwirkung einer diffundierbaren
und bestimmbaren chemischen Species, die in
3^ der reaktiven Reagensschicht gebildet wurde, und die
so abgefangene chemische Species nicht diffundierbar
zu machen.- In einigen Fällen funktioniert dies zur
Vereinfachung und Bestätigung der quantitativen Analyse
durch eine optische Messung unter Anwendung einer Absorptionssteigerung
oder einer Verschiebung der Absorptionswellenlänge (gewöhnlich etwa 10 nm oder weniger)
durch die Beiz-Einwirkung.
In den beiden vorstehend beschriebenen !Typen von Analysenelementen
soll die Bestimmungsschicht oder Registrierschicht nur eine diffundierbare chemische Species aufnehmen
und keine anderen Punktionen ausüben, wie eine Farbbildungsreaktion. Um daher eine feststellbare chemische
Species, die verbleibt oder in der reaktiven Reagensschicht aus einer chemischen Species gebildet
wurde, die in der Bestimmungs- oder Registrierschicht abgefangen oder aufgenommen wurde, um so quantitative
Meßergebnisse zu erzielen, war es wichtig, eine lichtstreuende strahlungsblockierende Schicht zwischen die
Reagensschicht und die Bestimmungsschicht einzubringen,
um die Farbe abzuschirmen.
Durch die Erfindung wird ein mehrschichtiges chemisches Analysenelement bereitgestellt, das einen lichtdurchlässigen
wasserundurchlässigen Träger und mindestens zwei Reagensschichten, die auf diesem Träger aufgebracht sind,
aufweist, wobei eine dieser Reagensschichten a) eine
Substratschicht ist, die ein im wesentlichen farbloses
nicht-diffundierbares Substrat enthält, das eine farbstoffbildende reaktive Gruppe enthält, die geeignet ist
zur Bildung eines Farbstoffs bei Reaktion mit einer chromogenen.Verbindung und die geeignet ist zur Bildung
einer im wesentlichen farblosen diffundierbaren Verbindung, die die farbstoffbildende reaktive Gruppe enthält,
durch Einwirkung eines Analysats; und eine andere Reagensschicht b) eine farbbildende Reaktionsschicht ist,
die die chromogene Verbindung enthält, die geeignet ist zur Bildung eines Farbstoffs bei der Reaktion mit der
farbstoffbildenden reaktiven Gruppe.
ooz. ι υ
Im folgenden werden die Figuren kurz erläutert. Die FiK. 1 "bis 5 sind veranschaulichende Querschnitte von
mehrschichtigen chemischen Analysenelementen gemäß der Erfindung. -
Im folgenden wird die Erfindung genauer "beschrieben. In
dem erfindungsgemäßen Analysenelement ist eine diffundierbare Verbindung, die in der Substratschicht durch
Einwirkung eines Analysats gebildet wird,' im wesentlichen
farblos und bildet einen Farbstoff durch Einwirkung mit der chromogenen Verbindung. Daher sind vor und
nach der Einwirkung des Analysats' das Substrat und das
Produkt deutlich durch optische Kessung unterscheidbar. Das erf indungsgemäße Analyseneleiaent bietet daher den
großen Vorteil, da es keine spezielle Schicht zur Unter-•
scheidung zwischen dem Substrat und dem Produkt, die Strahlungsblockierende Schicht, oder keine VerfahrenS'-weise
zur Trennung der Substratschicht von der Bestimmungsschicht vor der optischen Messung benötigt, die für
die Analysenelemente nötig sind, wie sie in den JA-OSn 40191/76 und 131089/78 benötigt werden.
Darüber hinaus ist es bei diesen üblichen Analysenelementen
nötig, polare organische Lösungsmittel, wie Aceton und Alkohol, als tJberzugslösungsmittel für eine gleichmäßige
Beschichtung der Beizpolymeren zu verwenden. Das Beschichten mit derartigen organischen Lösungsmitteln
3CJ erfordert spezielle Vorkehrungen für die Produktionsausrüstung, da es unterschiedlich von dem Beschichten
mit wäßrigen Lösungen von Gelatine, Polyacrylamid und
dergleichen ist.Auch kann ein gleichzeitiger Auftrag
von mehreren Schichten, das für die Produktionswirksamkeit vorteilhaft ist, nicht für die Herstellung der
üblichen Analysenelemente angewendet werden. Dagegen
kann das erfindungsgemäße Analysenelement hergestellt
werden durch Auftrag wäßriger Lösungen oder wäßriger .
Dispersionen. In dieser Hinsicht stellt das erfindungsgemäße Analysenelement im Vergleich mit den üblichen
mehrschichtigen Analysenelementen, in denen Beizpolymere verwendet werden, einen Vorteil dar.
Im folgenden wird das mehrschichtige chemische Analysenelement
gemäß der Erfindung genauer unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert.
Die 3?ig. 1 bis 5 sind Querschnitte verschiedener Ausführungsformen
des mehrschichtigen chemischen Analysenelements gemäß der Erfindung, zur Veranschaulichung von
dessen Bauweise.
Unter Bezugnahme auf die S1Xg. 1 besteht ein mehrschichtiges
chemisches Analysenelement aus einem lichtdurchlässigen wasserundurchlässigen Träger 10, und einer Substratschicht
50» "und einer farbbildenden Ee akt ions schicht 20,
die auf dem lichtdurchlässigen wasserundurchlässigen Träger 10 ausgebildet ist. Die Substratschicht 50 besteht
aus einem ersten hydrophilen Bindemittel und einem darauf enthaltenen, im wesentlichen farblosen nicht-diffundierbaren
Substrat. Das nicht-diffundierbare Substrat enthält eine farbstoffbildende reaktive Gruppe, die geeignet
ist zur Reaktion mit einer chromogenen Verbindung unter Bildung eines Farbstoffs und die geeignet ist
durch Einwirkung eines Analysats, eine diffundierbare
Verbindung zu bilden, die im wesentlichen farblos ist, die vorstehende farbstoffbildende reaktive Gruppe enthält
und die in einem hydrophilen Bindemittel in der Anwesenheit von Wasser diffundierbar ist. Die farbstoffbildende
ßeaktionsschicht 20 besteht aus einem zweiten
hydrophilen Bindemittel und einer darin enthaltenen chromogenen Verbindung. Die chromogexie Verbindung ist
geeignet zur Reaktion mit der vorstehenden farbstoffbildenden reaktiven Gruppe unter Bildung eines Farbstoffs,
Das erste, zweite und dritte hydrophile Bindemittel können gleich oder unterschiedlich sein oder können es
jegliche Kombinationen sein. So können je nach der Art
des Analysats, des nicht-diffundierbaren Substrats, der diffundierbaren Verbindung, der chromogenen Verbindung
und des gebildeten Farbstoffs oder einer Kombination davon, geeignete hydrophile Bindemittel gewählt werden.
' '■■■·.' Für das nicht-diffundierbare Substrat und die chromogene
Verbindung reicht es aus, wenn sie voneinander getrennt werden. So ist es nicht, notwendigerweise erforderlich,
daß sie in die zwei Schichten, die in der Fig. 1 veranschaulicht getrennt sind, und sie können in der gleichen
Schicht in einem Zustand,in dem sie voneinander isoliert sind, vorhanden sein. Diese Ausführungsform ist in der
Fig. 5 dargestellt.
Die Fig. 2 zeigt ein mehrschichtiges chemisches Analysenelement der Bauweise, bei der eine die Diffusion verhindernde
Schicht 30 sandwich-artig zwischen einer farbbildenden
Reaktionsschicht 20 und einer Substratschicht 50
angeordnet ist. Die Funktion der die Diffusion verhindernden Schicht JO wird später genauer erläutert.
Die Fig. 5 stellt ein Konzept für die Schichtkonstruktion
dar, um das Prinz'ip des erfindungsgemäßen mehrschichtigen
chemischen Analysenelements zu zeigen. Das mehrschichtige chemische Analysenelement, das in der
Fig. 3 dargestellt ist, besteht aus einem lichtdurchlässigen, wasserundurchlässigen Träger 10 und einer
farbbildenden Reaktionsschicht 20, einer die Diffusion ·
verhindernden Schicht 30, einem Substrat 50 und einer
Verteilungs- bzw. Ausbreiteschicht 70 , die auf dem
Träger 10 in dieser Reihenfolge angeordnet sind.
Wird ein Tropfen einer wäßrigen Lösung, die ein Analysat,
z. B. Amylase, enthält, auf die Verteilungsschicht aufgebracht, so wird es fast gleichmäßig darin verteilt
und dringt dann in die Substratschicht 50 ein. In der
Substratschicht 50 wirkt das Analysat auf das nicht
diffundierbare Substrat, was zur Bildung einer diffundierbaren Verbindung führt. Die diffundierbare Verbindung,
die so gebildet wurde, passiert durch die die Diffusion verhindernde Schicht 30 und diffundiert in
die farbbildende Reaktionsschicht 20. Da die diffundierbare Verbindung eine farbstoffbildende reaktive
Gruppe enthält, wenn sie die farbbildende Schicht 20 erreicht, reagiert die farbstoffbildende reaktive
Gruppe mit einer chromogenen Verbindung, die in der farbbildenden Reaktionsschicht 20 enthalten ist, wodurch
ein Farbstoff gebildet wird.
Ist das Analysat eine Hydrolase, so kann es nicht durch
die die Diffusion verhindernde Schicht 30 passieren
und verbleibt zusammen mit dem nicht diffundierbaren Substrat in der Substratschicht 50, da die Hydrolase
ein Enzym mit hohem Molekulargewicht ist. Daher wird der Farbstoff in Proportion zu der Enzymaktivität gebildet.
Dies ermöglicht die Bestimmung der Enzymaktivität durch Messung der Menge des gebildeten Farbstoffs.
Zur Messung der Menge des gebildeten Farbstoffs ist eine optische Messung unter Anwendung' d.er Transmission
des Lichts in dem Absorptionswellenlängengebiet des Farbstoffs oder der Reflexion von Licht geeignet. Je
nach dem Zweck und der benötigten Genauigkeit ist es jedoch möglich, die Bestimmung mit dem Auge durchzuführen.
Nachfolgend wird die Erfindung genauer erläutert unter Bezugnahme auf ein chemisches mehrschichtiges
Analysenelement der in der Fig. 1 gezeigten Bauweise,
um die Erfindung besser zu verstehen und - falls notwendig
- unter Bezugnahme auf die in den Fig. 2 bis 5 gezeigten Bauweisen.
Die Substratschicht 50 ist farblos und das nicht-diffundierbare
Substrat ist im wesentlichen farblos.
Die farbbildende Reaktionsschicht 20 kann farblos
gemacht werden durch Wahl einer farblosen Verbindung als
chromogene Verbindung. Sowohl die Substratschicht 50
als auch die' farbbildende Reaktionsschicht 20 sind durchsichtig
bzw. transparent, da sie höchstens etwa 50yum
dick sind. Somit ist das mehrschichtige chemische Analysenelement,
das in der Fig. Λ dargestellt ist, durchsichtig.
' Wird eine Analysat enthaltende Lösung, das heißt eine
Lösung oder Dispersion des Analysats, in Wasser auf das mehrschichtige chemische Analysenelement aufgebracht,
so dringt sie in die Substratschicht 50 ein, wo das
nicht-diffundierbare Substrat eine chemische Reaktion eingeht, beispielsweise durch Hydrolyse durch Einwirkung
des Analysats, wodurch eine farblose diffundierbare Verbindung gebildet wird. Die farblose diffundierbare so gebildete Verbindung diffundiert durch die
hydrophilen Bindemittel-Matrices der Substratschicht
und der farbbildenden Reaktionsschicht 20 (in Anwesenheit von Wasser hauptsächlich durch das Wasser, das in
der das Analysat enthaltenden Lösung als ein Lösungsmittel oder Dispersionsmedium enthalten ist). Die farblose
diffundierbare Verbindung erreicht schließlich die chromogene Verbindung, die in der farbbildenden
Reaktionsschicht 20 enthalten ist, und reagiert damit unter Bildung eines Farbstoffs. Die Reaktion kann unter
vorgegebenen Bedingungen während eines vorgegebenen
Zeitraums durchgeführt werden. Anschließend kann durch
Messung der Menge des gebildeten Farbstoffs in der farbbildenden Eeaktionsschicht 20 nach einer optischen
Technik die Menge oder die Aktivität des Analysats bestimmt werden.
Das mehrschichtige chemische Analysenelement gemäß der Erfindung wird zur Messung der Aktivität einer Hydrolase
verwendet, die in wäßrigen Flüssigkeiten vorhanden ist, insbesondere in Flüssigkeiten lebender Körper, wie.
Blut, Urin, Intestinalflüssigkeit bzw. Intestinalsaft,
Speichel, Spinalfluid und Pankreasflüssigkeit bzw. Pan-' kreassaft. Bei der Messung der Enzymaktivität einer
Hydrolase, die im Blut vorhanden ist, z. B. von Amylase, mittels der üblichen Methoden, wurde das Plasma oder
Serum, das aus einer Blutprobe durch eine Technik wie ein Zentrifugenabscheiden, gewonnen wurde, als eine
Probenlösung verwendet. Der Grund hierfür lag darin, daß es unmöglich war, eine Wechselwirkung von Haemoglobin
(das in großer Menge im Blut vorhanden ist) mit der optischen Messung zu vermeiden.
2^ Im Falle des erfindungsgemäßen mehrschichtigen chemischen
Analysenelements jedoch ermöglicht die Einführung einer die Strahlung blockierenden Schicht als eine der
funktioneilen Schichten die Messung der Enzymaktivität unter Anwendung der Blutprobe als solcher als eine
Probenlösung. Dies konnte nach den üblichen Analysenmethoden nicht erzielt werden.
Da das mehrschichtige chemische Analysenelement gemäß der Erfindung von dem Typ ist, daß die farbbildende
Reaktion nur nach Auftrag der Probenlösung darauf erfolgt, kann die optische Messung nach der Reaktion von
der untersten Schicht des Elements durchgeführt werden oder kann auch eine- Licht-Transmissionsmessung oder
Licht-Reflexionsmessung sein*
Die Pig. 4 zeigt eine Ausführungsform des mehrschichtigen
chemischen Analysenelements gemäß der Erfindung, in dem zur Vermeidung der Wechselwirkung roter Blutkörperchen
und von Haemoglobin, das auf der oberen Oberfläche einer Substratschicht 50 vorhanden ist, eine die Strahlung
blockierende Schicht 40 mit hohen Lichtstreueigenschaften
zwischen der Substratschicht 50 und der farbbildenden
Reaktionsschicht 20 ausgebildet ist. Ih der
Fig. 4- zeigen die Bezugsziffern 10 und 70 einen lichtdurchlässigen
wasserundurchlässigen Träger bzw. eine Verteilungsschicht auf. Die Messung der Lichtreflexion
der Earbdichte der farbbildenden Reaktionsschicht 20
durch den transparenten Träger 10 ermöglicht die direkte Messung der Enzymaktivität durch Anwendung der Blutprobe
als eine Probenlösung. '
Die die Strahlung blockierende Schicht wirkt als solche zur Verhinderung der Diffusion von diffundierbaren reaktiven
Substanzen und/oder chromogenen Verbindungen. Es ist daher nicht nötig, eine die Diffusion verhindernde
Schicht bereitzustellen.
Haemoglobin, Bilirubin und Chylomikron, die oft in
Serum vorhanden sind, verhalten sich als Substanzen, die in die Analyse von Serum eingreifen. Die Diffusion dieser
eingreifenden Substanzen in die niedrigere Schicht kann völlig blockiert werden durch die die Diffusion
verhindernde Schicht, die in dem erfindungsgemäßen mehrschichtigen
chemischen Analysenelement verwendet wird.
So ermöglicht es die Bereitstellung der die Strahlung
blockierenden Schicht eine Serumprobe, die Haemolyse
bzw. Haemoglobin, einen hohen Bilirubingehalt und Chylomikron
enthält, genau zu bestimmen. ■
Der hier verwendete Ausdruck "nicht-diffundierbares Substrat", das in dem erfindungsgemäßen mehrschichtigen
chemischen Analysenelement verwendet wird, bezeichnet eine Substanz, die beträchtliche Änderungen der Mo.lekulargröße,
der Form und der physikalischen Eigenschaften,
wie dem Dissoziationsgrad durch die Einwirkung eines bestimmten Analysats eingeht und daher in der Diffusionsfähigkeit
in die hydrophile Bindemittelschicht des mehrschichtigen chemischen Analysenelements beträchtlich
verstärkt wird.
Beispiele für derartige nicht-diffundierbare Substrate
umfassen verschiedene Enzyme, die in Flüssigkeiten lebender Körper enthalten sind. Insbesondere können Hydrolasen
von derartigen verschiedenen Enzymen wirksam auf das mehrschichtige chemische Analysenelement der Erfindung
angewendet werden. Beispiele für derartige Hydrolasen umfassen Protease, Amylase, Lipase und Pectinase.
Wenn diese Hydrolasen als Analysate verwendet werden, werden solche Verbindungen, die hergestellt wurden durch
Binden von im wesentlichen farblosen farbstoffbildenden reaktiven Gruppen an Substrate von Hydrolasen, wie Proteine, Amylose, Glyzerid und Pectin, als nicht-diffundierbare
Substrate verwendet.
Die Substratschicht besteht aus einem nicht-diffundierbaren
Substrat in Schichtform. Wird das erfindungsgemäße mehrschichtige chemische Analysenelement hergestellt
durch Beschichten, so wird das Substrat in einer BindemittellÖsung,
die aus einem oder mehreren Polymeren besteht, aufgelöst oder dispergiert, aufgeschichtet und
getrocknet. In dem erfindungsgemäßen mehrschichtigen
chemischen Analysenelement kann jedoch die Substratschicht hergestellt werden durch Techniken, wie Beschichtung
oder Imprägnieren, ohne Verwendung eines Bindemittels,
O I O O Λ ΙΟ
da das Substrat als solches eine Verbindung mit hohem
Molekulargewicht ist. Beispielsweise werden Papier, Tuch, ein poröser Kunststoff-film und dergleichen einer
Vorbehandlung unterzogen, z. B. mit dem Substrat imprägniert und auf einen Träger mit einer farbbildenden
Schicht nach Techniken wie Schichtstoff bildung bzw. Lamination, gelegt.
Als erstes, hydrophiles Bindemittelpolymeres zur Anwendung in der Substratschicht können verschiedene hydrophile Bindemittel verwendet werden. Beispiele für hydrophile
Bindemittelpolymere, die verwendet werden können, umfassen natürliche hydrophile Polymere, wie Gelatine,
Agarose, Natriumalginat, Carboxymethylcellulose und Methylcellulose und hydrophile synthetische Polymere,
wie Polyacrylamid, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Polynatriumacrylat, Polyhydroxyäthylmethacrylat,
Acrylsäure enthaltende Copolymere und Maleinsäure ent-■ haltende Copolymere.
Aus diesen Polymeren wird ein geeignetes Bindemittel
gewählt, wobei die Bedingungen, unter denen das Analysenelement verwendet wird, die Charakteristika eines 'Analysats,
die Beschichtungscharakteristika usw. in Betracht
gezogen werden. Beispielsweise sind als Bindemittel zur Anwendung in dem Element für die Analyse von Protease,
proteinhaltige Bindemittel, z. B.- Gelatinev nicht geeignet.
Ist das Molekulargewicht des Analysats groß, so führt die Diffusion des Analysats in die Substratschicht
zu Problemen. Dies erfordert die Anwendung eines Bindemittels mit einem hohen Quellgrad.
Von den hydrophilen Bindemittelpolymeren sind Agarose,
Polyacrylamid, Polynatriumacrylat und Acrylsäure enthaltende Copolymere besonders geeignet zur Anwendung
als Bindemittel für die Substratschicht des
fc * * "
mehrs chi cht igen erf indungs gemäß en ch.emisch.en Analysenelements.
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Zu der Substratschicht können verschiedene organische oder anorganische Zusätze gefügt werden, z. B. oberflächenaktive
Mittel, den pH-Wert einstellende Mittel, feine Pulver und Antioxidantien, um die verschiedenen Leistungsfähigkeit
zu verbessern, wie die Überzugsleistungsfähigkeit, die Diffundierbarkeit, die Reaktionsfähigkeit und
die LagerungsStabilität der diffundierbaren Verbindung,
zusätzlich zu dem nicht-diffundierbaren Substrat und dem hydrophilen Bindemitt e1.
Die Dicke der Substratschicht ist nicht kritisch, wenn
jedoch die Substratschicht durch überzugsbildung hergestellt
wird, liegt die Dicke gewöhnlich im Bereich von etwa 1 yum bis etwa 50 im, wobei ein Bereich von etwa 2 um
bis etwa 30 ma. besonders bevorzugt ist. Wird die Substratschicht
durch Methoden hergestellt, wie beispielsweise durch Schichtstoffbildung oder Lamination, die sich von
der Überzugsbildung unterscheiden, so kann die Dicke im Bereich zwischen einigen zehn Mikrometern (um) und einigen
hundert· Mikrometern variieren.
Die farbbildende Reaktionsschicht, die das mehrschichtige
chemische·Analysenelement gemäß der Erfindung bildet,
wird aus der chromogenen Verbindung * die einen Farbstoff durch Reaktion mit der farbstoffbildenden
reaktiven Gruppe bildet, die in der diffundierbaren Verbindung (d. h. dem Reaktionsprodukt) enthalten ist,
und dem zweiten hydrophilen Bindemittel hergestellt. Zwar gibt es verschiedene Kombinationen für das nichtdiffundierbare
Substrat in der Substratschicht und der chromogenen Verbindung in der farbbildenden Reaktionsschicht, wie später genauer beschrieben, jedoch ist es
notwendig, eine spezielle Kombination zu wählen, die für
ν/
4 *
die Leistungsfähigkeit des jeweiligen chemischen Analysenelements
am geeignetsten ist.
B. - ' '.-■'■-■
B. - ' '.-■'■-■
Wie vorstehend beschrieben, führt die Diffusion der
chromogenen- Verbindung in der farbbildenden Reaktions—
schicht in die Substratschicht im PaIIe der Herstellung
des erfindungsgemäßen Materials zur Bildung einer Farbe, die nicht durch die Einwirkung des Analysats bewirkt
wurde, d. h. zur "Schleierbildung" und verringert dessen analytische Leistungsfähigkeit. Daher sollte eine derartige Diffusion sicher vermieden werden. Zu diesem
Zweck ist es nötig, verschiedene Techniken anzuwenden, um die chromogene Verbindung diffusionsbestandig zu
machen.
Techniken, die hierfür angewendet werden können, umfassen
Methoden Kuppler diffusionsbestandig zu machen, die bisher auf dem Gebiet der Eotochemie bekannt waren, d.h.
eine Methode, bei der eine langkettige diffusionsbeständige Gruppe an den Kuppler gebunden ist, und eine ■
Methode, bei der der Kuppler in einem hydrophoben Öl gelöst wird und anschließend in ein hydrophiles Bindemittel
dispergiert wird. Dies bedeutet, daß eine Schicht, hergestellt durch Dispergieren einer chromogenen Verbindung
mit einer daran gebundenen langkettigen diffusionsbeständigen
Gruppe, in einem hydrophilen Bindemittel, und eine Schicht, hergestellt durch Dispergieren feiner
ölteilchen mit einer darin gelösten chromogenen Verbindung
in einem hydrophilen Bindemittel angewendet werden können als farbbildende Reaktionsschicht des erfindungsgemäßen
Materials. Außerdem kann eine Methode verwendet werden, um eine chromogene Verbindung diffusionsbeständig
machen durch Fixieren an die Oberfläche eines Feststoffs, durch Techniken, wie Adsorption.
Das zweite hydrophile Bindemittel zur Anwendung in der farbbildenden Reaktionsschicht ist ein hydrophiles PoIymeres
wie im Falle des Bindemittels zur Anwendung in der Substratschicht. Bindemittel mit nahezu den gleichen
Charakteristika, wie die des Bindemittels zur Anwendung
in der Substratschicht, sind geeignet. Die ersten und zweiten hydrophilen Bindemittel können entweder gleich
oder unterschiedlich sein. Selbstverständlich können
verschiedene Zusätze zu der farbbildenden Reaktionsschicht gefügt werden. Die Dicke der farbbildenden
Reaktionsschicht kann innerhalb eines weiten Bereichs
variiert werden und liegt gewöhnlich bei etwa 1 um bis etwa 50 yum und vorzugsweise bei etwa 2 um bis etwa
30 um.
Im folgenden werden Kombinationen von färbstoffbildenden
reaktiven Gruppen und chromogenen Verbindungen, die bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Materials verwendet
werden können, und eine Methode zur Synthese von nicht-diffundierbaren Substraten, genauer beschrieben.
Der hier verwendete Ausdruck "chromogene Verbindung" bedeutet alle Verbindungen, die geeignet sind zur 3ildung
eines Farbstoffs durch Reaktion mit farbstoffbildenden reaktiven Gruppen.
Techniken, die nicht-diffundierende Kuppler und ölgeschützte
Kuppler betreffen, die auf dem technischen Gebiet der Fotografie bekannt sind, sind für die farbstoffbildende
Reaktion geeignet, die in dem erfindungsgemäßen mehrschichtigen chemischen Analysenelement
■verwendet werden. Das grundlegende Prinzip liegt darin, daß die Diffusionsfähigkeit von Kupplern in Wasser auf
ein Minimum herabgesetzt wird, wenn man an sie eine massige bzw. sperrige nicht-diffusionsfähige Gruppe
bindet, oder durch Erhöhen der hydrophoben Eigenschaften, während die Reaktionsfähigkeit des Kupplers
beibehalten wird. Derartige Techniken werden beispielsweise beschrieben in T.H. James ed., The Theory of the
Photographic Process, 4. Auflage, Seiten 335-372, The
Macmillan Company, New York (1977)· Die Kupplungsreaktion
unter Verwendung von Diazoniumverbindungen wird in J. Kosar, Light-Sensitive Systems, Seiten 194—258,
John Viley & Sons Inc., New York (1965) beschrieben.
Der Ausdruck "farbstoffbildende reaktive Gruppen", der ·
hier verwendet wird, bezeichnet eine Atomgruppe, die aus einem einzigen Atom oder mehreren Atomen besteht,
die geeignet ist an eine chromogene Verbindung durch chemische Reaktion mit dieser gebunden zu werden. Die "
chemische Reaktion führt zur Bildung eines Farbstoffs. Es kann jegliche chemische Reaktion zur Bindung der
farbstoffbildenden reaktiven Gruppe und der chromogenen
Verbindung verwendet werden. Die Bindung kann jegliche
Bindung sein, eine kovalente Bindung, eine ionische Bindung, eine Koordinationsbindung usw.. Zusammenfassend
läßt sich sagen, daß so lang die chemische Reaktion der farbstoffbildenden reaktiven Gruppe und der chromogenen
Verbindung zu einem Farbstoff führt, der zu einem derartigen Ausmaß stabil ist, daß seine optische Messung
durchgeführt werden kann, und der vorzugsweise nach seiner
Bildung für immer stabil existiert, jegliche Kombination von farbstoffbildender reaktiver Gruppe/ehromogener
Verbindung und jegliche chemische Reaktion angewendet werden können. In dieser Kombination"ist zwar
die farbstoffbildende reaktive Gruppe im wesentlichen farblos, d. h. sie ergibt im wesentlichen keine Absorption
im Bereich des sichtbaren Lichts, jedoch kann die chromogene Verbindung farblos sein oder eine Farbe aufweisen,
die in die optische Messung des Farbstoffs nicht eingreift oder kein Hindernis dafür darstellt, d. h. sie
kann eine Absorption im Gebiet des sichtbaren Lichts aufweisen, die nicht in die Absorption des Farbstoffs im
Bereich des sichtbaren Lichts eingreift oder eine Hinderung dafür darstellt.
Es können verschiedene Kombinationen,· die geeignet sind für eine Kupplungsreaktion unter Bildung eines
Farbstoffs, erfindungsgemäß verwendet werden. Beispiele für derartige Kombinationen umfassen eine Kombination
aus einem Farbentwickler-Kuppler und einem Oxidationsmittel in üblichen fotografischen Silberhalogenidsystemen,
wie in der vorstehenden Literaturstelle von T. H. James, Seiten 335-361 beschrieben, eine Kombination
eines Diazoniumsalzes, wie einer Diazokomponente
und eines Kupplungsreagens, wie einer Kupplerkomponente (Kuppler), wie in der Literaturstelle yon J. Kosar,
Seiten 194—258 beschrieben, und eine Kombination eines
Stickstoff enthaltenden heterocyclischen quaternären Ammoniumsalzes und eines Dialkylaminobenzaldehyds oder
einer damit ähnlichen "Verbindung (die einen Styrylfarbstoff
liefert). Diese Kombinationen werden vorzugsweise erfindungsgemäß aufgrund der hohen Farbstoff-Entwicklungsausmaße
bzw. -geschwindigkeiten verwendet.
Außerdem können Kombinationen von Leucofarbstoffen und
Phenolverbindungen als Farbbildungs-Beschleuniger, die in einem druckempfindlichen Kopierpapier, einem wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterial und dergleichen verwendet werden, in dem erfindungsgemäßen Element
verwendet werden.
Wie aus dem Prinzip ersichtlich, sind die farbstoffbildende reaktive Gruppe und die damit unter Bildung eines
Farbstoffs reagierende chrc-mogene Verbindung, die erfindungsgemäß
verwendet werden, nicht auf die vorstehend beschriebenen Gruppen und Verbindungen beschränkt.
Die färbstoffbildende reaktive Gruppe wird ausgewählt,
wobei man die Hinderung der Enzymreaktion, die leichte
.Herstellbarkeit, die Stabilität us.w. in Betracht zieht.
Sie ist vorzugsweise diffundierbär, da sie zusammen mit
der diffundierbaren Verbindung (Substrat, das in Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht umgewandelt wurde)
diffundiert. Zur Bindung der farbstoffbildenden reaktiven
Gruppe an das nicht-diffundierbare Substrat wird die "Eeaktivfarbstoff-Technik" verwendet, die auf dem
Gebiet der Farbstofftechnologie weitverbreitet Anwendung findet.
In der Farbstofftechnologie wurde zusätzlich zur physikalischen
Adsorption einer Färbstoffverbindung auf
• ■ verschiedene natürliche Fasern, die Bildung chemischer
Bindungen durchgeführt zur Erzielung einer bevorzugteren Färbung. Farbstoffe, die für diesen Zweck verwendet
werden, sind sogenannte Reaktivfarbstoff und werden genauer beschrieben in K. Venkataraman, ed., The
Chemistry of Synthetic Dyes, Band VI, Academic Press, New York (1972). Insbesondere werden "bindende Gruppen"
zur Bindung von Farbstoffmolekülen an Cellulose natürlicher Polymerer wie Polysaccharide und Moleküle von
proteinhaltigen Fasern wie Wolle und Seide genauer beschrieben. Diese Techniken können für die Herstellung
von nicht-diffundierbaren Substraten zur Anwendung gemäß der Erfindung verwendet werden. Dies bedeutet, daß er-
f indungsgemäß brauchbare Verbindungen hergestellt werden können, durch Binden von farbstoffbildenden reaktiven
Gruppen und nicht-diffundierbaren Substraten unter Anwendung derartiger bindender Gruppen.
Vorzugsweise enthält die färbstoffbildende reaktive
Gruppe eine lösliche Gruppe oder mehrere Gruppen, z. B. eine SuIfonsäuregruppe, eine Carboxylgruppe und eine
Hydroxylgruppe, da die farbstoffbildende reaktive Gruppe
in Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht durch die enzymatisch^ Reaktion umgewandelt wird und in das hydrophile
Bindemittel für die Farbbildungsreaktion diffundiert und schwimmt. Diese löslichen Gruppen ergeben
bevorzugte Ergebnisse, selbst wenn sie in Teile der bindenden Gruppen eingeführt werden.
Die farbstoffbildenden reaktiven Gruppen, die an die nicht-diffundierbaren Substrate durch bindende Gruppen
gebunden werden, umfassen verschiedene Kuppler, die gewöhnlich in fotografischen Systemen verwendet werden,
wie Pyrazolin-5-on, Naphthol, Phenol und Acylacetanilid.
Da es notwendig ist, die bindende Gruppe zu binden, muß
die farbstoffbildende reaktive Gruppe eine Aminogruppe, eine Hydroxygruppe und dergleichen enthalten. 2-Äquivalent-Kuppler
mit einer freisetzenden Gruppe an der Kupplungsstelle, die auf dem Gebiet der fotografischen
Technologie bekannt sind, können erfindungsgemäß ebenfalls verwendet werden. Ist die chromogene Verbindung
ein Diazoniumsalz, so kann Arylamin (Arymaine) und dergleichen als Kupplungskomponente zusätzlich zu den
Kupplern, wie vorstehend beschrieben, verwendet werden.
.
Beispiele für chromogene Verbindungen, die mit den farbstoffbildenden
reaktiven Gruppen reagieren unter Bildung eines Farbstoffs umfassen diazotisiertes Benzol,
Naphthalin und Anthrachinonderivate und Ν,ΪΤ-disubstituierte
p-Phenylendiaminderivate, heterocyclische quaternäre
Ammoniumsalze und Arylaldehydderivate. .
Vorzugsweise werden diese Verbindungen nach einer Technik zur Verleihung der Diffusionsbeständigkeit her-3^
gestellt, die auf dem Gebiet der fotografischen Technologie bekannt ist.
Beispielsweise wird ein. langkettiges aliphatisches Säurederivat, z. B. eine Stearoylgruppe, ein langkettiger
Alkohol oder eine Aminkette als langkettige diffusionsbeständige Gruppe gebunden, oder wird eine aromatische
Verbindung, z. B. eine 2,4-Di-tert.-butylphenoxygruppe
eingeführt, um diese diffusionsbeständig
zu machen. Pigmente können durch Insolubilisieren bzw. Unlöslichmachen diffusionsbeständig gemacht werden.
Alternativ kann die-chromogene Verbindung diffusionsbeständig
gemacht werden durch ihre chemische oder
poröse
physikalische Adsorption an^oberflächenaktiven Verbindungen,
wie Siliziumidoxidgel und Aluminiumoxid. Alternativ
kann die chromogene Verbindung diffusionsbeständig gemacht werden durch chemische oder physikalische
Adsorption"an polymeren Verbindungen, oder durch Einschluß
in Polymer-Matrices.
Beispiele für die farbstoffbildendenr reaktiven Gruppen
sind im folgenden angegeben:
Der Ausdruck "5-Pyrazolon" der in den folgenden Beispielen verwendet wird, bedeutet 1I2-Pyrazolin-5-on".
4,6-Bis-C8-hydroxy-3,6-disulfo-1-naphthylamino)-striazin-2—yl-gruppe,
^—Anilino-ö-(8-hydroxy-3,6-disulfo-1-naphthylamino)-striazin-2-yl-gruppe,
^-Chlor-ö-(8-hydroxy-3,6-disulfo-1-naphthylamino)-striazin-2-yl-gruppe,
4-Chlor-6-(i-p-sulfophenyl-5-pyi'azolon-3-ylamiho)-striazin-2-yl-gruppe,
4-Chlor-6-(i-p-sulfophenyl-5-pyi'azolon-3-ylamiho)-striazin-2-yl-gruppe,
4,5-Dichlor-6-(8-hydroxy-3-sulfo-1-naphthylamino)-2-
pyridyl-gruppe, .
4-Chlor~6- C3- (1 ~m-sulf ophenyl-5-pyrazolon-3-ylamino .)-anilino]-s-triazin-2-yl-gruppe,
4-m-Sulfοanilino-6-(2-hydroxy-5-chloranilino)-s-triazin-
♦ *; η
4— (8-Hydröxy-3,6-disulf o-1-naphthylamine ) -6- (1 -phenyl-5-pyrazolon-3-ylamino)-s-triazin-2-yl-gruppe,
4— Lß-(N-Ätliyl-4-triclilormet]aylanilino)-äth.oxy]-6-(8-hydroxy-3*6-disulfo-1-naphthylamine)-s-triazin-2-y1-gruppe,
4-p-Sulfoanilino-6-(3-p-sulfophenyl-4-,4-dichlor-5-pyrazolon-3-ylamino)-s-triaz
in-2-yl-gruppe.
Die gleichen. Gruppen wie vorstellend aufgeführt, wobei
jedoch die Sulfogruppe durch eine SuIfonatgruppe
(-SO^ ) ersetzt ist, an die ein Alkalimetallkation
(z. B. Li^, Na® und Εφ) als Gegenion gebunden ist.
Gruppen, die aus der Bindung von Chloranionen als
Gegenionen'an eine (1,3»3-^i'imethyl-6-p-formylphenyl-6-azoniaoctyl)-oxy-gruppe,
resultieren.
Beispiele für chromogene Verbindungen, die verwendet
werden können sind im folgenden aufgeführt:
2-Tetradecyloxy-5-sulfonatbenzoldiazonium,
5-(N-0ctadecylsulfamoyl)-2-metho3fybenzoldiazoniumtetrafluorborat,
5-(li-0ctylsulfamoyl)-2-methoxybenzoldiazonium-1-naphthalinsulf
onat,
2-Dod ecylO2cy-4--nitr ob enz ο ldiaz oniumt e tr af luorborat,
5-Tetradecyloxycarbonyl-2-methoxybenzoldiazoniumteträfluorborat,
9 »10-Anthrachinon~1-diazonium-2-naphthalinsulfonat,
2-Methyl-3~"bstradecylbenzothiazoliumperchlorat,
5-Dodecyloxycarbonyl-2,3 ->
3-trimethyl-1- (Γ-sulf onatpropyl)-indolenium,
1-(2,4—Di-tert.-amylphenoxy)-2-οχο-δ-(4-amino-2-methylphenyl)-3»6-diazaoctan.
1-(2,4—Di-tert.-amylphenoxy)-2-οχο-δ-(4-amino-2-methylphenyl)-3»6-diazaoctan.
Lichtdurchlässige wasserundurchlässige Träger, die "bei
der Herstellung der mentschichtigen chemischen Analysenelemente
gemäß der Erfindung verwendet werden können, umfassen Kunststoff-Filme, wie Polyethylenterephthalat,
Celluloseester (z. B. Cellulosediacetat, Cellulosetriacetat und Celluloseacetatpropionat), Polycarbonat und
Polymethylmethacrylat und eine Glasplatte. Der lichtdurchlässige
wasserundurchlässige Träger ist durchsichtig und weist eine Dicke von etwa 50yum "bis etwa 2 mm
auf. Wenn der Träger hydrophil ist und seine Adhäsion
an das hydrophile Bindemittel der Reagensschicht unzureichend
ist, können bekannte Hilfsbehandlungen hieran ausgeführt werden. Derartige Hilfsbehandlungen umfassen
eine Behandlung die Oberfläche des Trägers hydrophil zu machen (z. B. Bestrahlung mit Ultraviolettstrahlen,
Bestrahlung mit Elektronenstrahlen, Plammenbehandlung
und Hydrolyse durch Alkalis), eine Behandlung um eine
Unterüberzugsschicht aufzutragen, hergestellt aus einer
Substanz mit einer geeigneten Adhäsion sowohl an dem Träger als auch an dem hydrophilen Bindemittel der
Reagensschicht an der Oberfläche des Trägers, und eine Behandlung zur Bildung feiner Unregelmäßigkeiten an der
Oberfläche, des Trägers bis zu einem derartigen Ausmaß,
daß die Lichtdurchlässigkeit nicht wesentlich verringert wird (z. B. Bürsten und elektrolytisches Ätzen).
Das erfindungsgemäße mehrschichtige chemische Analysenelement
kann gegebenenfalls zusätzlich zu dem Träger
und der Reagensschicht andere funktionelle Gruppen enthalten,
die darauf aufgeschichtet sind., beispielsweise zur Verhinderung der Diffusion, zur gleichmäßigen
Verteilung einer Probe, zur Blockierung von Strahlung, zur Adhäsion und dergleichen.
Die Funktion der die Diffusion verhindernden Schicht liegt darin, die Diffusion des nicht-diffundierbaren
Substrats in eine andere Schicht vor der Einwirkung des
Analysats völlig zu verhindern, jedoch die Diffusion des nunmehr diffundierbar gemachten Reaktionsprodukts
(d. h. der diffundierbaren Verbindung) nicht zu verhindern. Es versteht sich, daß sie zur Verhinderung der
Diffusion der chromogenen Verbindung in der farbbildenden Reaktionsschicht in die Substratschicht dient. Die
die Diffusion verhindernde Schicht besteht aus einem hydrophilen Bindemittel, wie im Falle der Substratschicht.
Das heißt, daß hydrophile Bindemittelpolymere, wie sie vorstehend im Zusammenhang mit der Substratschicht
beschrieben wurden, verwendet werden können. Von derartigen hydrophilen Bindemittelpolymeren sind.Gelatine
und Polyvinylalkohol besonders geeignet. Sie haben Charakteristika, die geeignet sind, den Unterschied
der Diffusionsfähigkeit zwischen dem nicht-diffundierbaren Substrat und. dem Reaktionsprodukt (d. h. der
diffundierbaren Verbindung) unterscheidbar zu machen.
Die die Diffusion verhindernde Schicht kann verschiedene
Zusätze enthalten, wie vorstehend in Verbindung mit der Substratschicht beschrieben.
Als eine die wäßrige flüssige Probe verteilende Schicht (im folgenden als "Verteilungsschicht" bezeichnet) zur
Anwendung in dem erfindungsgemäßen mehrschichtigen chemischen
Anälysenelement können hydrophil gemachte Stoffe bzw. Gewebe sowie nicht-faserige isotrop-poröse Materialien
verwendet werden, wie sie in der vorstehend genannten Patentliteratur und Literatur beschrieben
werden.
Nicht-faserförmige isotrop-poröse Materialien umfassen
3^ Bürsten-Polymere bzw. "Brush-Polymere" (im allgemeinen
als "Membranfilter" bezeichnet), Materialien, die hergestellt wurden durch gleichmäßiges Dispergieren von
feinen, porösen Substanzen, wie Diatomeenerde und
feinen kristallinen Materialien (z. B. feiner kristalliner
Cellulose) in einem Bindemittel, poröse Materialien, hergestellt durch Halten von feinen sphärischen Perlen
aus Glas oder einer synthetischen polymeren Substanz in punktförmigem Kontakt miteinander unter Anwendung
eines Bindemittels, und Bürsten-bzw. "Brush-Polymere",
in denen feine Pulver von TiO- oder BaSO^ oder derglei—
chen gleichmäßig dispergiert sind. Stoffe "bzw. Gewebe,
die hydrophil gemacht wurden, umfassen einen Stoff, der
durch Waschen mit Wasser und Trocknen völlig entfettet
wurde und einen Stoff,:.der durch Waschen mit Wasser völlig
entfettet wurde und anschließend mit einer geringen Menge eines oberflächenaktiven Mittels, eines Benetzungsmittels,
eines hydrophilen Polymeren oder eines hydrophilen Polymeren mit feinem Pulver von TiOg oder BaSO.
darin dispergiert, imprägniert wurde. Einzelheiten bezüglich der Technik zur Anwendung derartiger Stoffe,
die hydrophil gemacht wurden, als eine Verteilerschicht
und die Stoffe sind in der JA-Pat ent a ητη eldung Ur.
7204-7/79 (entsprechend der GB-PS 2 052 057 A). beschrie-·
ben. Derartige Techniken und Stoffe können bei der Durchführung der Erfindung verwendet werden.
Besteht die Verteilungsschicht aus einem nicht-faserförmigen
isotrop-porösen Material, so liegt seine Dicke im Bereich zwischen etwa 50 um und 500 tun, vorzugsweise
zwischen etwa 90 um und 500 um. Falls die Stoffe hydrophil
gemacht wurden, weist der Stoff, der hydrophil gemacht wurde, und trocknengelassen wurde, eine Dicke
von etwa 80yum bis 1 mm, vorzugsweise von etwa 100 Aim
bis etwa 400 um auf.
Eine Verteilungsschicht, die aus einem nicht-faserförmigen
isotrop-porösen Material bereitet wurde, kann nach einer Methode hergestellt werden, bei der eine Lösung
oder eine Dispersion, die geeignet ist zur Bildung einer
nicht-faserigen isotrop-porösen Schicht, auf die Reagensschicht
aufgeschichtet und getrocknet werden. Nach einer anderen Methode wird ein nicht-faserförmiges isotropporöses Material in einer dünnen Schicht auf die Reagensschicht
geklebt. Diese Methoden sind in den JA-OSn Nr. 53888/74 und 137192/75 beschrieben. Eine Verteilungsschicht
aus einem hydrophil gemachten Stoff kann durch Kleben des Stoffs auf die Reagensschicht hergestellt werden.
Beim Kleben des nicht-faserförmigen isotrop-porösen
Materials oder hydrophil gemachten Stoffs auf die Reagensschicht während die Reagensschicht noch naß ist oder
nachdem die Oberfläche des trockenen Reagens mit Wasser oder Wasser, das ein oberflächenaktives Mittel enthält,
naß gemacht wurde, werden das nicht-faserförmige isotrop-poröse Material oder der hydrophil gemachte Stoff
in engen Kontakt mit der Reagens schicht gebracht und
'falls notwendig unter Anwendung eines geeigneten Drucks
gebunden. Andere Methoden, die zum Kleben des nichtfaserförmigen isotrop-porösen Materials oder des hydrophil
gemachten Stoffs auf die Reagensschicht verwendet
werden können, umfassen ein Verfahren, bei dem ein Klebstoff, der dazu geeignet ist, eine wäßrige flüssige
Probe durchzulassen, verwendet wird, und ein Verfahren, bei dem eine Klebstoffschicht, die geeignet ist, eine
wäßrige flüssige Probe durchzulassen, wie nachstehend beschrieben, auf der Reagensschicht ausgebildet wird.
In dem erfindungsgemäßen mehrschichtigen chemischen Analysenelement
kann, falls nötig, die Diffusion verhindernde Schicht ausgebildet werden. Außerdem kann eine
Strahlungsblockierende oder lichtreflektierende Schicht zwischen der Substratschicht und der farbbildenden Reaktionsschicht
vorgesehen sein. Um die Verteilungsschicht
fest zu kleben, kann eine Klebstoffschicht, die geeignet
ist, eine wäßrige flüssige Probe durchzulassen* zwischen
der Verteilungsschicht und der Reagensschicht vorgesehen sein oder zwischen der Verteilungsschicht und der die
Strahlung blockierenden oder Licht reflektierenden Schicht. Diese die Strahlung blockierende Schicht, die
Licht reflektierende Schicht und die Klebstoffschicht
werden in der vorstehenden Patentliteratur beschrieben und sie können bei der·Durchführung der Erfindung verwendet
werden. .
Eine geeignete die Strahlung blockierende Schicht oder Licht reflektierende Schicht kann bestehen aus: (i) ·
einer Schicht aus einem, hydrophilen Bindemittel mit weißem, feinem Pulver von"Ii-(^» BaSO^ oder gleichen
darin dispergiert, mit einer Dicke von etwa 1 ;um bis
etwa 50yUm und vorzugsweise von etwa 2 yum bis etwa 20yum,
(2) einer Schicht aus einem hydrophilen Bindemittelpolymeren
mit feinem Pulver eines Metalls mit weißem oder
blaßmetallischem Glanz, wie Aluminium, darin dispergiert,
und mit einer Dicke von etwa 2 um bis etwa ^Q xm
und vorzugsweise von etwa 2 um bis etwa 20/im, oder (3)
einer porösen, metallischen, dünnen Schicht, die geeignet ist eine wäßrige flüssige .Probe durchzulassen, die
aus einem weißen oder blaßen bzw. matten Metall wie Alu-. minium besteht und die eine Dicke von etwa 5 nm bis
etwa 100 nm und vorzugsweise von etwa 5m bis etwa 50
nm aufweist.
Die Klebstoffschicht kann hergestellt werden durch Bereiten
einer Schicht aus einem Polymeren des gleichen Typs wie das hydrophile Polymere, das geeignet ist, eine
wäßrige flüssige Probe durchzulassen, das als ein Bindemittel
in der Eeagensschicht, in der die Strahlung blockierenden
Schicht oder der Licht reflektierenden Schicht verwendet wird und weist eine Dicke im Bereich zwischen
1 4»·»
etwa 0,5/um und etwa 10 um und vorzugsweise zwischen
etwa 0,7 /UD- und etwa 5 /u& auf.
Beim Kleben der Klebstoffschicht aus dem hydrophilen Polymeren auf die Verteilungsschicht, wird eine wäßrige
hydrophile Polymerlösung auf die Reagensschicht, die die Strahlung blockierende Schicht oder die Licht reflektierende
Schicht aufgeschichtet und während die so gebildete hydrophile Polymerschicht noch naß ist oder
nachdem die hydrophile Polymerschicht getrocknet wurde und mit Wasser oder Wasser, das ein oberflächenaktives
Mittel enthält, an der Oberfläche naß gemacht wurde, wird das nicht-faserige isotrop-poröse Material oder der
Stoff, der hydrophil gemacht wurde, in Kontakt gebracht mit der Oberfläche der hydrophilen Polymerschicht und
daran gleichmäßig durch Anwendung eines geeigneten Drucks gebunden. Alternativ kann eine Lösung oder Dispersion,
die geeignet ist zur Bildung einer nicht-faserigen isotrop-porösen
Schicht auf die Klebstoffschicht aufgetragen werden zur Bildung eines mehrschichtigen chemischen
Analysenelements, in dem eine Verteilungsschicht fest
gebunden ist.
Im folgenden wird das mehrschichtige chemische Analysenelement
gemäß der Erfindung genauer unter Bezugnahme auf die Messung der Amylaseaktivität beschrieben.
Ein mehrschichtiges chemisches Analysenelement zur Anwendung bei der Analyse von Amylase, das eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Elements darstellt, weist eine
Substratschicht auf, die aus einem nicht-diffundierbaren
Substrat besteht. Das Substrat wird hergestellt durch Binden einer farbstoffbildenden reaktiven Gruppe an eine
Verbindung, die eine Amylosebindung enthält, d. h. ein Substrat von Amylase, wie Stärke. Das Element enthält
auch ein hydrophiles Bindemittel, eine die Diffusion
verhindernde Schicht und eine farbbildende Reaktionsschicht, hergestellt aus einer chromogenen Verbindung,
die geeignet ist durch Reaktion mit der farbstoffbildenden reaktiven Gruppe, die an das Substrat gebunden ist
einen Farbstoff zu bilden, und ein hydrophiles Bindemittel wird auf einen transparenten Kunststoff-Film aufgeschichtet.
Die Diffusion von Stärkemolekülen in die farbbildende
Reaktionsschicht vor der Reaktion erfolgt nicht, da das Stärkemolekül sehr groß' ist und nicht diffusionsfähig
ist. Daher werden die farbstoffbildende reaktionsfähige
Gruppe und die chromogene Verbindung in einem Zustand
gehalten, in dem sie voneinander isoliert sind und das . mehrschichtige chemische Analysenelement ist im wesentlichen
farblos.
Wird eine Probe, d. h. eine wäßrige Lösung, die ein
Amylase-Analysat enthält, auf die Verteilungsschicht aufgebracht,
so diffundiert die Amylase und dringt in die Substratschicht zusammen mit dem wäßrigen Medium ein.
In der Substratschicht wird das Stärkemolekül in zwei Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht durch die
hydrolytische Wirkung der Amylase aufgespalten, wodurch deren Diffusionsfähigkeit in die Schicht vergrößert wird.
Auf diese Weise diffundiert das Oligosaccharid mit der
daran gebundenen farbstoffbildenden reaktiven Gruppe
(d. h. die diffundierbare Verbindung)t das so gebildet
wurde, in die farbbildende Reaktionsschicht, wo es eine
Kupplungsreaktion mit der chromogenen Verbindung unter
Bildung eines Farbstoffs eingeht.
Die Aktivität der Amylase ist proportional zu dem Hydrolyseausmaß bzw. der Hydrolysegeschwindigkeit der Stärke
und das Ausmaß bzw. die Geschwindigkeit der Farbstoffbildung ist proportional zur Menge des Oligosaccharids
α Ρ
mit der daran gebundenen farbstoffbildenden reaktiven
Gruppe, das in die farbbildende Reaktionsschicht diffundiert. Daher kann durch, optische Messung der in einem
. vorbestimmten Zeitraum gebildeten Menge des Farbstoffs die .Aktivität der Amylase bestimmt werden.
Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen mehrschichtigen
chemischen Analysenelements wird, wie aus der vorstehenden Erläuterung ersichtlich, das Ausmaß bzw. die
Geschwindigkeit der farbstoffbildenden Reaktion gemessen und unter Bezugnahme auf ein Eichdiagramm, das unter
Verwendung einer bekannten Amylasemenge' hergestellt wurde, wird die Aktivität der Amylase bestimmt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist das mehrschichtige chemische Analysenelement vor dem Auftrag des Analysats
fast farblos und der Vert der optischen Dichte, der durch Messung nach der Reaktion erzielt wird, ist proportional
zur Menge des durch die enzymatisch^ Reaktion gebildeten Farbstoffs. Diese Methode erfordert daher
keine völlige Trennung des nicht umgesetzten Substrats von einem umgesetzten Substrat bei einer optischen Messung,
wie dies bei der bekannten Blau-Stärke-Methode und der Trocken-Analysen-Methode, wie in der JA-OS Nr.
131089/78 beschrieben, notwendig war, wo ein Farbstoffsubstrat,
das durch Binden eines Farbstoffs an Stärke hergestellt wurde, was ähnlich blauer Stärke ist, verwendet
wird.
Beispielsweise sind bei der Lehre der JA-OS Nr. 131089/. 78 die optischen Charakteristika vor und nach der Reaktion
völlig oder fast gleich. Es ist daher nicht nur notwendig, die Schichten durch Ausnutzung der Diffusions-Xähigkeit
zu trennen, sondern es ist auch wesentlich, eine die Strahlung blockierende Schicht zwischen eine
Substratschicht, die ein nicht-diffundierbares
S.S I \* \S
Farbstoffsubstrat enthält und eine Bestimmungsschicht,
die ein polymeres Beizmittel enthält, zur optischen Bestimmung, die beiden Schichten völlig zu trennen.
Darüber hinaus ist es für diese Hethode wesentlich, eine Messung des ReflexionsIichts von der Bestimmungsschicht-Seite her durchzuführen. Dagegen kann mit dem
erfindungsgemäßen mehrschichtigen chemischen Analysen-■ ίο element die Messung durchgeführt werden unter Verwendung
des transmittierten Lichts, ohne Anwendung der strahlungsblockierenden
Schicht. Es ist so ersichtlich, daß das erfindungsgemäße chemis-che Analysenelemtn für quantitative
Analysen besser geeignet ist.
Da das erfindungsgemäße mehrschichtige chemische Analysenelement
eine farbstoffbildende Reaktion ausnützt,'ist
es nötig, daß vor der Reaktion durch Einwirken des Analysats das nicht-diffundierbare Substrat, das die farbstoffbildende
reaktive Gruppe enthält und die chromogene Verbindung in einem Zustand gehalten werden, in
dem sie völlig voneinander isoliert sind. So lange dieses Erfordernis erfüllt wird, müssen das nicht-diffundierbare
Substrat und die chromogene Verbindung nicht in verschiedenen Schichten enthalten sein und sie können
in derselben Überzugsschicht.vorliegen. Wichtig ist,
daß das nicht-diffundierbare Substrat und die chromogene
Verbindung in einem völlig isolierten Zustand gehalten werden. Um einen derartigen Zustand einzuhalten, ist
es erforderlich, daß nicht nur Substrat per se nichtdiffundierbar ist, sondern daß auch die chromogene
Verbindung per se nicht-diffundierbar ist. Es können verschiedene bekannte Methoden und Prinzipien verwendet
werden, um die chromogene Verbindung nicht-diffundierbar
zu halten. ·
Eine Technik, die sehr wirksam ist, eine chromogene
Verbindung diffusionsbeständig zu machen, besteht darin,. zuerst die chromogene Verbindung in einem hydrophoben öl
zu lösen. Es ist auch möglich, lokal Teilchen einzuführen und sie anschließend in einem hydrophilen Bindemittel
in diesem Zustand zu dispergieren. Ein Verfahren zur Herstellung derartiger Teilchen und Einzelheiten,
die zu dessen Durchführung benötigt werden, sind in der JA-Patentanmeldung Nr. 83608/79 (entsprechend der US-Patentanmeldung
S.W. 165 444 vom 2. 7. 1980) beschrieben.
Selbstverständlich können verschiedene Techniken, die auf dem Gebiet der fotografischen Wissenschaft bzw.
Technik bekannt sind, verwendet werden. Die Hauptcharakteristika,
die für hydrophobe Lösungsmittel erforderlich sind, die als Lösungsmittel für das Chromogen verwendet
werden, sind im folgenden aufgeführt: (1) ein hoher Siedepunkt; (2) sie können in einem hydrophilen Bindemittel
in einem stabilen Dispersionszustand vorhanden sein; (J) sie sind hydrophob; und (4) sie haben die
Fähigkeit, nicht nur die chromogene Verbindung aufzulösen, sondern auch den gebildeten Farbstoff, oder
haben sie eine hohe Affinität dafür.
Beispiele für derartige Öle umfassen flüssige Weichmacher bzw. Plastifiziermittel wie Phthalsäureester
(z. B. Dibutylphthalat, Dicyclohexylphthalat, Didodecylphthalat
und Dioctylphthalat), Phosphorsäureester (z.B.
Triäthylphosphat, Tributylphosphat und Triphenylphosphat),
Adipinsäureester (z. B. Diisodecyladipat und Dioctyladipat) und langkettige aliphatisch^ Säureamide (z. B.
Ν,Ν-Diäthyldodecanamid, Ν,Ν-Diiaethyloctanamid und Ν,ΙΤ-Diäthylo.ctanamid).
Außerdem können zur Verbesserung der · Löslichkeit oder Stabilität organische Lösungsmittel
mit niedrigem oder hohem Siedepunkt (z. B. Toluol, Benzylalkohol, Äthylacetat, Butylacetat, Aceton, Methyläthylketon,
Alky!naphthalin, Acetonitril und
Methylenchlorid), tierische öle, pflanzliche Öle,
Mineralöle und dergleichen allein oder in vermischtem Zustand verwendet werden.
Der Durchmesser der feinen Teilchen des hydrophoben
Öls, das die chromogene Verbindung enthält oder der
feinen Teilchen, die die chromogene Verbindung enthalten, liegt im Bereich von etwa 0,1 urn bis etwa 30 yum
und vorzugsweise von etwa 0,1 jam bis etwa 10 /um. Diese
Teilchen können gleichmäßig emulgiert oder dispergiert in dem hydrophilen Bindemittel der Reagensschicht 60,
wie in der i"ig. 5 dargestellt, sein. Wenn die Reagensschicht
in die Substratschicht und die farbbildende Reaktionsschicht aufgeteilt ist, sind selbstverständlich feine Teilchen des hydrophoben Öls, das die chromogene
Verbindung enthält oder feine Teilchen, die die chromogene Verbindung enthalten, in der farbbildenden
Reaktionsschicht dispergiert.
Die farbbildende Reaktionsschicht, in der feine Teilchen
des hydrophoben Öls, das die hydrophile chromogene Verbindung enthält, in dem hydrophilen Bindemittel dispergiert
sind, ist"eine bevorzugte Ausführungsform der
farbbildenden Reaktionsschicht zur Anwendung in dem erf indungsgemäßen mehrschichtigen chemischen Analysenelement.
Insbesondere ist im Palle von Amylase als
Analysat und falls das nicht-diffundierbare Substrat eine Stärke ist, die die farbstoffbildende reaktive
Gruppe trägt, die in der Substratschicht durch Einwirkung
der Amylase gebildete diffundierbare Verbindung ein Oligosaccharid, das eine farbstoffbildende reaktive
Gruppe enthält. Das Oligosaccharid diffundiert leicht in das hydrophile Bindemittel aufgrund seiner hydrophilen
Eigenschaften und erreicht die farbbildende Reaktionsschicht. Wenn das Oligosaccharid die farbbildende
Reaktionsschicht erreicht, so gehen die farbstoffbildende
reaktive Gruppe, die darin enthalten ist, und die chromogene
Verbindung in den feinen hydrophoben ölteilchen
eine Kupplungsreaktion ein unter Bildung eines Farbstoffs. Daher nimmt die Konzentration des Oligosaccharide, das
die farbstoffbildende reaktive Gruppe enthält, in der
farbbildenden Reaktionsschicht plötzlich um das.feine
hydrophobe Ölteilchen herum, das die chromogene Verbindung
enthält, ab. Dies führt zu einer Verringerung der Konzentration des Oligosaccharide, das die farbstoff- .
bildende reaktive Gruppe enthält in der farbbildenden Reaktionsschicht. Im Hinblick auf die Konzentration des
Oligosaccharids, das die farbstoffbildende reaktive Gruppe enthält, besteht ein Konzentrationsgradient von
der Substratschicht zu der farbbildenden Reaktionsschicht, Dieser Konzentrationsgradient beschleunigt immer die
Diffusion des Oligosaccharids, das die farbstoffbildende
reaktive Gruppe enthält von der Substratschicht zu der
farbbildenden Reaktionsschicht. Die Geschwindigkeit bzw. das Ausmaß der farbstoffbildenden Reaktion ist daher
groß, falls die Geschwindigkeit bzw. das Ausmaß der farbstoffbildenden Reaktion in der farbbildenden Reaktionsschicht
nicht äußerst niedrig ist. Dies führt zu einem beträchtlichen Vorteil, da die zur Messung der
Amylaseaktivität unter Verwendung des erfindungsgemäßen mehrschichtigen chemischen Analysenelements benötigte
Zeit abgekürzt wird.
Darüber hinaus fällt durch Wahl der Kombination färbst
off bildende reaktive Gruppe/chromogene Verbindung,
derart, daß der in der farbbildenden Reaktionsschicht gebildete Farbstoff in Wasser, hydrophilem Bindemittel
und hydrophobem Öl wenig löslich ist, der Farbstoff, der in der Nähe der Oberfläche der feinen hydrophoben
Ölteilchen gebildet wurde, um die feinen hydrophoben Ölteilchen herum aus. Dies beschleunigt die chemische
Reaktion, die den Farbstoff bildet in der Nähe der .
Oberfläche der feinen hydrophoben öltellchen» ohne eine
Zunahme der Konzentration des Farbstoffs in den feinen
hydrophoben ölteilchen zu bewirken. Somit wird hierdurch
ein Vorteil erzielt, da die Geschwindigkeit bzw. das
Ausmaß der Farbbildung groß ist. .
Außerdem wird durch Wahl der Kombination farbstoffbildende
reaktive Gruppe/chromogene Verbindung» derart, daß der in der farbbildenden Reaktionsschicht'- gebildete
!!farbstoff in dem hydrophoben Öl leicht löslich ist, der gebildete Farbstoff iin.Inneren der feinen Teilchen des
hydrophoben Öls konzentriert. Diese Konzentration führt zu einer Zunahme der optischen Dichte des Farbstoffs in
der farbbildenden Reaktionsschicht, wodurch die Änderung der optischen Dichte pro Aktivitätswert-Einheit vergrößert
wird. So führt dies zu dem Vorteil, daß die Genauigkeit der quantitativen Analyse verbessert werden kann.
20
Die folgenden Herstellungsbeispiele und Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung.,
Herstellungsb e ispie1
25
25
(1) Synthese der farbstoffbildenden reaktiven Gruppe
(reaktiver Kuppler): Herstellung des reaktiven Kupplers 2-[8-Hydroxy-3 5 6-bis-(natriumsulfonato)-1-naphthylamine3-4-,6-dichlor-s-triazin
aus Cyanursäurechlorid und I-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
(H-Säure)-mononatriumsalz (im folgenden als Η-Säure Ha-SaIz bezeichnet)
nach der Methode von J. T. Thurtston et al., J. Amer.
ehem. Soc, 73 (7), Seiten P.981-2983 (1951).
In 150 ml heißem Aceton wurden 36,9 g Cyanursäurechlorid
gelöst und die resultierende Lösung wurde anschließend in 500 ml Eiswasser gegossen und darin unter Bildung
einer Suspension suspendiert. Eine Lösung von 14-0 g
H-Säure Ha-SaIz und 16 g Natriumhydroxid in 500 ml Wasser
wurde tropfenweise zu der vorstehend hergestellten Cyanursäurechloridsuspension, die "bei 0 bis 4· 0C gehalten
wurde, gefügt. Anschließend wurden 250 ml 2n wäßrige Natriumhydroxidlösung zugetropft. Die resultierende
Reaktionslösung wurde allmählich auf Raumtemperatur angehoben und wurde 1 Stunde bei dieser Temperatur gerührt.
Die Reaktionslösung wurde in 4 1 Aceton gegossen und die
so gebildete Ausfällung wurde abfiltriert. Die so hergestellte Verbindung zeigte ein Ultraviolett-Absorptionsspektrum,
das sich von dem der Η-Säure unterscheidet. Hochgeschwindigkeits-iTüssigkeits-chromatografische Analyse
zeigte, daß der reaktive Kupplergehalt 90 % oder
mehr betrug.
(2) Synthese eines nicht-diffundierbaren Substrats, das eine farbstoffbildende reaktive Gruppe enthält (Kupplergebundene
Stärke);
In 2 1 Wasser wurden 20 g Natriumhydroxid gelöst und 4-6 g Maisstärke wurden zugesetzt. Nach dem Rühren der
resultierenden Lösung erhielt man eine durchsichtige Paste. Zu der durchsichtigen Paste wurden 12 g des in (1)
2^ hergestellten reaktiven Kupplers gefügt und das resultierende
Gemisch wurde 8 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach, dem Neutralisieren der resultierenden
Reaktionslösung mit verdünnter·Chlorwasserstoffsaure
wurden 1,5 1 Aceton zu der Reaktionslösung gefügt, um die Stärke auszufällen. Die überstehende Flüssigkeit
wurde abdekantiert und anschließend wurde in 2 1 destilliertem Wasser gelöst. Nach dem Auflösen wurde 5 g
Natriumchlorid zugesetzt und es wurde unter Verwendung von 1,5 1 Aceton eine erneute Ausfällung gebildet. Diese
Verfahrensweise wurde dreimal wiederholt, um Ausgangsmaterialien und Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht
zu entfernen.
Die so hergestellte Ausfällung war eine Kuppler-gebundene
Stärke und die Ausfällung wurde gefriergetrocknet. Wurde die Kuppler-gebundene Stärke mit Wasser gequollen und
anschließend unter Anwendung eines Dispersionsmischers fein suspendiert, so wurde sie leicht in Wasser gelöst.
Darüber hinaus war die kupplergebundene Stärke gleichmäßig löslich in einer 1 % wäßrigen Lösung von Uatriumhydroxid
und ihr Absorptionsspektrum stimmte mit dem des vorstehenden reaktiven Kupplers überein.
Unter Wiederholung der gleichen Arbeitsweise wie vorstehend
beschrieben, wobei jedoch die Menge des zugeführten reaktiven Kupplers geändert wurde, konnte Kuppler—
gebundene Stärke hergestellt werden, in die der reaktive
Kuppler in verschiedenen Anteilen eingeführt war, d. h. das Verhältnis der Anzahl der reaktiven Kupplermoleküle
zur Anzahl der Glucoseeinheiten wurde im Bereich von 1:18
und 1:50 variiert.
Zur Bestimmung der Enzymaktivität der so hergestellten
kupplergebundenen Stärke wurde die Farbdichte nach einer
Methode gemessen, die ähnlich der unter Anwendung der
Farbstoff-gebundenen Stärke war: Dyamyl-L (Handelsbezeichnung),
handelsüblich für die Analyse von Amylase.
Ein Gemisch von 460 mg Kuppler-gebundene Stärke, 140 mg
Kaliumphosphat und 176 mg Kaliumdihydrogenphosphat wurde
in 25 ml destilliertem Wasser gelöst unter Bereitstellung
einer Lösung von Kuppler-gebundene Stärke*
Eine farbbildende Lösung wurde hergestellt durch Auflösen von 3500 mg i'ast lied JB-üalz 01-37125 (Diazonium-"
Salzgehalt etwa 20 %) in 5 g destilliertem Wasser.
Eine Amylaselösung wurde hergestellt durch Verdünnen von Speichel mit einer wäßrigen Lösung enthaltend 0,9 %
Natriumchlorid und 7 % Albumin, die als 200 Somogyi-Einheiten/dl
bestimmt wurde.
(3) Verfahrensweise
1 ml der Kuppler-gebundene Stärke wurde gewogen und jeweils in Teströhrchen A und B eingefüllt. In die Teströhrchen
G und D wurden jeweils 1 ml Farbstoff-gebundene Stärkelösung von Dyamyl-L eingefüllt. Jedes Teströhrchen
wurde einer Präinkubation während 3 Minuten bei 37 0C
unterzogen. Bei jeder Untersuchung wurden in die Röhrchen A und C 100 ul Amylaselösung eingeführt und in
jedes Teströhrchen B und D 100 ixl einer wäßrigen Lösung,
die 0,9 °/° Natriumchlorid und 7 % Albumin enthielt.
Anschließend wurde jedes Teströhrchen einer 10-minütigen Inkubation bei 37 0C unterzogen und 4- ml Dyamyl-L (Handelsprodukt)-Ausfällungsmittel
wurden zugesetzt, um die enzymatisch^ Reaktion zu beenden.
Anschließend wurden zu jedem Teströhrchen A und B 100 ul
einer farbbildenden Lösung des vorstehenden Diazoniumsalzes zur Bewirkung einer Farbbildung gefügt.
Alle Teströhrchen wurden einer Zentrifugenabscheidung bei 3000 Upm während 10 Minuten unterzogen. Die überstehenden Flüssigkeiten in den Teströhrchen A und B wurden
auf ihre optische Dichte gemessen unter Anwendung von Licht mit einer Wellenlänge von 530 nm und die überstehenden
Flüssigkeiten der Teströhrchen C und D unter Anwendung von Licht mit einer Wellenlänge von 54-0 nm.
Die Ergebnisse sind nachstehend aufgeführt. 35
\J I \J \J L·. I KJ
Unterschied der optischen Dichte
Kuppler-gebundene
Stärke 0,550
0,076
0,454
Unterschied der optischen Dichte
Dyamyl-L
0,507
0,067
0,440
Unter Verwendung der kupplergebundenen Stärke, in der
das Verhältnis der reaktiven Kupplergruppe zu der GIu-■
coseeinheit variiert wurde, wurde die gleiche Untersuchung wie vorstehend beschrieben durchgeführt. Die
optische Dichte der überstehenden Flüssigkeit entsprechend
der des Teströhrchens A variierte über einen weiten Bereich von 0,23 bis 1,9.
So ist ersichtlich, daß die Amylase normal auf den
Stärkekuppler einwirkt.
Auf eine farblose transparente Polyäthylenterephthalat
(PET)-Polie (Dicke 180 um), die mit Gelatine unterbeschichtet worden war, wurden eine farbbildende Reaktionsschicht,
eine die Diffusion verhinderne Schicht, eine Substratschicht und eine Verteilungsschicht in der
genannten Reihenfolge aufgetragen, um ein mehrschichtiges chemisches Analysenelement herzustellen.
Diese»farbbildende Reaktionsschicht, die diffusionsverhindernde
Schicht, die Substratschicht und die
Verteilungsschichit wurden wie folgt hergestellt.
ffarbbildende Reaktionsschicht
ffarbbildende Reaktionsschicht
Lösung_A
2-Methoxy--5-tetradecylo2cycarbonyrbenzol-
diazoniumtetrafluoroborat 4,0 g
ΪΤ,Ν-Dimethylcaprylamid 5>0 g
Ν,Ν-Diäthyllaurylamid 1,0 g
Acetonitril 8,0 g
Dichlormethan 8,0 g
£ösung_B
Polyacrylamid (durchschnittlicher Polymerisationsgrad
18000; 5 % wäßrige
Losung) 140 g
Losung) 140 g
Gelatine (10 % wäßrige Lösung) 50 g
p-Nonylphenoxyglyzerin (25 % wäßrige
Lösung) 2 g
Bis~(vinylsulfonylmethyl)-äther (1 %
Acetonitrillösung) 2 g
Acetonitrillösung) 2 g
Die Lösung A, in der die Bestandteile gleichmäßig gelöst
worden waren, wurde zur Lösung B gefügt, sorgfältig darin unter Anwendung eines Homogenisators dispergiert,
mit einer kleinen BeSchichtungsvorrichtung aufgeschichtet
und getrocknet unter Herstellung der farbbildenden Reaktionsschicht. Die Trockendicke der farbbildenden
Ee akt ions schicht betrug 8 /um.
Wasser 50 ml
feines TiO2-Pulver 80 g
p-lTonylphenoxyglyzerin (25 % wäßrige
Lösung) 0,5 g
Die vorstellenden Bestandteile wurden sorgfältig unter Anwendung einer Pulverisiervorrichtung vom Kugelmühlentyp
pulverisiert. Anschließend wurden 300 g einer 10 %
wäßrigen Lösung von Gelatine zugefügt und es wurde leicht vermischt. Das resultierende Gemisch wurde anschließend
auf die farbbildende Reaktionsschicht wie
vorstehend beschrieben hergestellt, aufgeschichtet und getrocknet unter Herstellung der diffusionsverhindernden
Schicht. Die Trockendicke der die Diffusion verhindernden
Schicht betrüg 8 adb..
Kuppler-gebundene Stärke, hergestellt
im Herstellungsbeispiel 1 10 - g
Kaliumdihydrogenphosphat 2,6g
Kaliumphosphat 2,1 g
Wasser 105 g
Polyacrylamid (5 % wäßrige Lösung) 80 g p-Nonylphenoxyglyzerin (25 % wäßrige
Lösung) 2g
Die vorstehenden Bestandteile wurden voll dispergiert
und gelöst unter Anwendung eines Homogenisators. Die resultierende Lösung wurde durch ein Uylon-ITetz geführt,
um nicht-dispergierte Teilchen abzufiltrieren und sie
wurde anschließend auf die die Diffusion verhindernde Schicht wie vorstehend hergestellt aufgeschichtet und
zur Herstellung der Substratschicht getrocknet. Die Trockendicke der Substratschicht betrug 10 um.
Ein gemischtes Gewebe bzw. ein gemischter Stoff aus Polyester und Baumwolle (Mischverhältnis: Polyester/
Baumwolle = 75/25) wurde hydrophil gemacht durch Einweichen
in eine wäßrige Lösung der folgenden lOrmulierung.
Polyacrylamid (mittlerer Polymerisationsgrad
18000; 0,8 % wäßrige Lösung) 150 g
p-Nonylphenoxyglyzerin (25 % wäßrige
Lösung) 1 g
Die Uberzugsoberflache der PET-Folie, auf der die farbbildende Reaktionsschicht, die die Diffusion verhindernde
Schicht' und die Substratschicht aufgeschichtet waren, wurde mit einer 0,2 % wäßrigen Lösung von p-Honylphenoxyglyzerin
naß gemacht. Anschließend wurde das gemischte Gewebe, das hydrophil gemacht worden war, auf die
nasse tiberzugsoberflache aufgelegt, darauf gepreßt und
getrocknet zur Herstellung der Yerteilungsschicht. Auf
diese Weise erhielt man eine mehrschichtige chemische
Analysenfolie zur Messung der Amylaseaktivität.
Das mehrschichtige chemische Analysenelement, das so hergestellt wurde, zeigte eine optische Farbdichte, die
proportional der Amylaseaktivität von 30 bis 2000 Somogyi-Einheiten/dl
in menschlichem Serum und menschlichem Blut war. So ist ersichtlich, daß das mehrschichtige chemische
Analysenelement zur quantitativen Analyse der Amylaseaktivität verwendet werden kann.
In gleicher Weise wie in Beispiel 1 wurde eine farbbildende Reaktionsschicht auf einem PET-FiIm ausgebildet.
Die Trockendicke der farbbildenden Reaktionsschicht
betrug 15/um·
Gelatine (10 % wäßrige Lösung) 30 g
Polyacrylamid (5 % wäßrige Lösung) 70 g
Hbnylphenoxyglyzerin (25 % wäßrige Lösung) 500 mg
Das Gemisch wurde auf die farbbildende ßeaktionsschicht
aufgeschichtet, so daß seine Dicke nach dem Trocknen
4- um betrug. ' " .
In gleicher Weise wie bei dem Herstellungsbeispiel 1
wurde eine Kuppler-gebundene Stärke hergestellt aus einer Stärke (Handelsprodukt TlPON), die aus 100 %
Aminopectin bestand. Die so hergestellte Kupplergebundene Stärke wurde ,auf die die Diffusion verhindernde
Schicht aufgetragen, so daß die Dicke nach dem Trocknen 10 im betrug. Auf diese Weise erhielt man eine mehrschichtige
chemische Analysenfolie.
Eine überstehende flüssigkeit, erhalten durch Unterziehen
von Speichel einer Zentrifugenabtrennung, wurde
mit einer wäßrigen Lösung verdünnt, die 7 °/° Rinderserumalbumin
und 0,9% Natriumchlorid enthielt, zur Bereitstellung von Amylaseproben-Iiösungen mit unterschiedlichen
Amylasekonzentrationen; d. h. enthaltend 56, 120, 550, 1100 und 3500 Somogyi-Einheiten/dl Amylase.
Die mehrschichtige chemische Analysenfolie wurde auf
eine warme Platte aufgesetzt, die bei einer Temperatur von 37 °C gehalten wurde und es wurden Jeweils 10-ul-Anteile
der Amylaseprobelösung vorsichtig auf die Substr at schicht getropft. Nach 5 Minuten wurde ein mit
0,1 % Zinkchlorid imprägniertes Filterpapier in Kontakt
mit der Substratschicht gebracht, um die Eeaktion zu beenden. Anschließend wurde die Farbdichte optisch
gemessen. Die optischen Parbdichten (OD), proportional
zu den Amylaseaktivitäten wurden wie folgt erzielt:
Somogyi-Einheiten/dl 56 120 550 1100 3500
OD 0,35 0,45 0,53 1,04 1,27
Die Beziehung zwischen dem .Amy-lasegehalt und den OD
wurde unter Aufstellung einer Grafik aufgetragen. Diese grafische Darstellung zeigt, daß der Amylasegehalt unter
Verwendung des mehrschichtigen chemischen Analysenelements
gemessen werden kann.
In gleicher Weise wie in Beispiel 1 wurden eine farbbil- !5 dende Eeaktionsschicht, eine die Diffusion verhindernde
Schicht und eine Substratschicht auf eine PET-Folie in
der angegebenen Reihenfolge aufgetragen. Anschließend wurde ein Membranfilter: J1UJi Microfilter FM-500 (Handelsbezeichnung)
auf die Substratschicht als eine Verteilungsschicht in der gleichen Weise wie in Beispiel 1
beschrieben, gepreßt, zur Herstellung einer mehrschichtigen chemischen Analysenfolie zur Analyse von Amylase.
Probelösungen mit unterschiedlichen Konzentrationen an 2^ Amylase wurden hergestellt durch Verdünnen von Speichel
mit einem Enzym-Standardserum, das handelsüblich ist, in gleicher Weise wie in Beispiel 2. Die Amylaseaktivität
jeder Probe wurde mit einem handelsüblichen Meßreagens für die Amylaseaktivität, d. h. nach der Blau-Stärke-Methode
der Pharmacia Diagnostics Corp., gemessen. Die Ainylaseaktivitäten der Probelösungen betrugen
36, 61, 136, 236, 530, 856, 1533 und 2964 Somogyi-Einheiten/dl.
Jede Probelösung wurde auf die Verteilungsschicht in
einer Menge von 10 ul aufgebracht und wurde einer 10-
minütigem Inkubation bei 37 C unterzogen. Anschließe:
wurde die optische Parbdichte gemessen. Es wurde
gefunden, daß die optischen ITarbdichten fast proportional
zu den Amylaseaktivitäten waren. Die Ergebnisse sind nachstellend aufgeführt: .
Somogyi-Einheit/dl OD ..
36 0,30
61 0,35
136 0,4-3 ■
236 0,53
530- ■ 0,68
856 . ' 0,87
1533 ' 1,06
' 2964- 1,25
Aus den Ergebnissen ist ersichtlich, daß die Amylaseaktivität
unter Anwendung der mehrschichtigen chemischen Analysenfolie gemessen werden kann.
"20
. Beispiel 4
Eine mehrschichtige chemische Analysenfolie wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, wobei jedoch
eine Zusammensetzung mit der nachstehenden Formulierung durch Spinndüsenbeschichtung (Spinner-Beschichtung.)
unter Bildung der farbbildenden Reaktionsschicht aufgeschichtet wurde.
2-Methoxy-5-tetradecyloxycarbonylbenzol-
diazoniumtetrafluoroborat 100 mg
Diacetylcellulose 100 mg
Methylenchlorid 5g
Eine Lösung, hergestellt durch Verdünnen von Speichel
auf das 50-fache seines ursprünglichen Volumens wurde
auf die mehrschichtige chemische Analysenfolie aufgebracht und einer "Inkubation während 30 Minuten bei
40 0C unterzogen. Die optische Messung zeigte, daß wie
im Falle des Beispiels 1, die optische Dichte proportional
der Amylaseaktivität war.
Unter Verwendung von Kuppler-gebundener Stärke aus Maisstärke
mit einer daran gebundenen 4—Cp-(ITatriumsulfonato)-anilino]
-6-[ 3-p-(natriumsulf onato)-phenyl-4-,4-dibrom-2-pyrazolin-5-on-3-ylaminol-s-triazin-2-yl-gruppe
bei der Herstellung einer Substratschicht und einer chromogenen
Verbindung von 1-(2,4-Di-tert.-amylphenoxy)-2-oxo-6-(4-amino-2-methylphenyl)-3,6-diazaoctan
bei der Herstellung einer farbbildenden Beaktionsschicht, wurde
eine mehrschichtige chemische Analysenfolie zur quantitativen Analyse der Amylaseaktivität in gleicher Weise
wie in Beispiel 2 beschrieben hergestellt. Die her— gestellte mehrschichtige Analysenfolie bildete eine
Purpurfarbe fast proportional zur Amylaseaktivität. Dies zeigt deutlich, daß die mehrschichtige chemische Analysenfolie
zur quantitativen Analyse der Amylaseaktivität verwendet werden kann.
Vorstehend wurden spezielle Ausführungsformen der Erfindung beschrieben, die jedoch keine Einschränkung darstellen
sollen.
Leerseite
Claims (11)
- GRÜNECKER, KINKELDEY, STOCKMAIR & PARTNER . ; : ."". , .PATENTANWÄLTEt «N BMENT ATTOKNEVSA. GRUNECKER. opl-imo DR. H. KINKELDEY. oplingDR. W. STOCKMAIR, 0IPL-In(I-AEE-(CALTECH)DR. K. SCHUMANN. dipl.pmysP. H. JAKOB, DlPL-INGDR. G. BE2OLD. oipl-chemW. MEISTER, dipl-inö.H. HILGERS, opl-ing.DR. H. MEYER-PLATH. dipl-insFUJI PHOTO FILM CO LTD eooo München 22No. 210, Nakanuma, ·Minami Ashigara-shi, P 16 579Kanägawa,Japan 21. August 1981Mehrschichtiges chemisches Analysen-ElementPat ent ansprüche" 1.^Mehrschichtiges chemisches Analysen-Element enthaltend: einen lichtdurchlässigen, wasserundurchlässigen Träger; eine erste Reagensschicht, die auf dem Träger ausgebildet ist und eine farbbildende Eeaktionsschicht enthält, die eine chromogene Verbindung enthält, die geeignet ist zur Bildung'eines Farbstoffs durch Reaktion mit einer farbstoffbildenden reaktiven Gruppe; und eine zweite Reagensschicht, enthaltend eine Substratschicht, die ein nicht-diffundierbares Substrat enthält, das die farbstoffbildende reaktive Gruppe enthält, die im wesentlichen farblos ist und geeignet ist zur BiI-dung eines Farbstoffs durch Reaktion mit der chromoge- ^ nen Verbindung, und geeignet ist zur Bildung einer im V wesentlichen farblosen diffundierbaren Verbindung, die "-die farbstoffbildende reaktive Gruppe enthält, durch Einwirken eines Analysats bzw. eines zu analysierendenTELEX 03-28 300 TELEGRAMME MONAPAT* TELEFAXIJdY. IU
- 2. Mehrschichtiges chemisches Analysenelement nach Anspruch 1, in dem die farbstoffbildende reaktive Gruppe in einem hydrophilen Bindemittel in Anwesen-" heit von Wasser diffundierbar ist.
- 3· Kehrschichtiges chemisches Analysenelement nach Anspruch 1 oder 2, enthaltend darüber hinaus eine die Diffusion verhindernde Schicht, die zwischen der ersten Reagensschicht und der zweiten Reagensschicht angeordnet ist.
- 4-, Mehrschichtiges chemisches Analysenelement nach Anspruch 1, 2 oder 3» enthaltend darüber hinaus eine Verteilungsschicht, die auf der zweiten Reagensschicht angeordnet ist. " ■
- 5. Mehrschichtiges chemisches Analysenelement nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4-, enthaltend darüber hinaus eine die Strahlung blockierende Schicht, die zwischen der ersten Reagensschicht und der zweiten Reagensschicht angeordnet ist; undeine Verteilungsschicht, die auf der zweiten Reagens-.25 schicht angeordnet ist.
- 6. Mehrschichtiges chemisches Analysenelement nach einem der Ansprüche 1-, 2, 3» 4- oder 5» in dem die zweiteReagens schicht eine Dicke von etwa 1 ^um bis etwa 30 /um aufweist.
- 7· Mehrschichtiges chemisches Analysenelement nach Anspruch 6, in dem die Dicke im Bereich von etwa 2bis etwa 3OyUBi liegt.
35 - 8. Mehrschichtiges chemisches Analysenelement nach einem der Ansprüche 1, 2, 35 4» 5» 6- oder 7» in dem die erste Reagens schicht ein.e Dicke von etwa 1 um bis etwa 50 um aufweist.
- 9. Mehrschichtiges chemisches Analysenelement nach Anspruch 8, in dem die Dicke etwa 2yam bis etwa 30 um beträgt.
- '10. Mehrschichtiges chemisches Analysenelement nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 bis 9» in dem die erste Reagensschicht die farbbildende Reaktionsschicht ist.
- 11. Mehrschichtiges chemisches Analysenelement nachAnspruch- .1 oder Anspruch 2 bis 10 > in dem die zweite Reagensschicht die Substratschicht ist. 20
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DE3133218A1 true DE3133218A1 (de) | 1982-05-06 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19813133218 Withdrawn DE3133218A1 (de) | 1980-08-22 | 1981-08-21 | Mehrschichtiges chemisches analysen-element |
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