DE3202667A1 - Analyseneinheit - Google Patents
AnalyseneinheitInfo
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- C12Q—MEASURING OR TESTING PROCESSES INVOLVING ENZYMES, NUCLEIC ACIDS OR MICROORGANISMS; COMPOSITIONS OR TEST PAPERS THEREFOR; PROCESSES OF PREPARING SUCH COMPOSITIONS; CONDITION-RESPONSIVE CONTROL IN MICROBIOLOGICAL OR ENZYMOLOGICAL PROCESSES
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- Y10S—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10S435/00—Chemistry: molecular biology and microbiology
- Y10S435/805—Test papers
Description
Henkel, Kern, Feiler & Hänzel n
Patentanwälte
Registered Representatives
before the
European Patent Office
Möhlstraße 37. D-8000 München 80
Tel.: 089/982085:87 Telex: 0529802 hnkl d
Telegramme: ellipsoid
FP 1230-2
Dr. F/to
30. Januar 1982
K0NISHIR0KU PHOTO INDUSTRY CO.,LTD.,
TOKIO, JAPAN
TOKIO, JAPAN
Analyseneinheit
Analyseneinheit
Die Erfindung betrifft eine verbesserte und einfach aufgebaute Analyseneinheit zur quantitativen Analyse
von Inhaltsstoffen von insbesondere Körperfluiden.
Es gibt zahlreiche Verfahren zur Analyse von Flüssigkeitsinhaltsstoffen.
Diese Verfahren lassen sich ^O allgemein gesagt - in zwei Arten einteilen, nämlich in
eine, bei welcher die Reaktion in der Flüssigkeit erfolgt und eine andere, bei welcher die Reaktion im
Festzustand abläuft.
Analytische Reaktionen in Lösungen können sowohl manuell als auch automatisch mit sogen, quantitativ arbeitenden
Analysengeräten durchgeführt werden. Letzterer Maßnahmen bedient man sich in zunehmendem Maße in klinischen
Diagnoselabors.
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Quantitativ arbeitende automatische Analysengeräte eignen sich besonders gut zur Analyse von Blutproben.
Hierbei handelt es eich um Analysensysteme, die mit kontinuierlich durchfließenden Proben arbeiten. Zur
eigentlichen Analyse werden hierbei eine Probe, ein Verdünnungsmittel und die benötigten Analysenreagenzien
miteinander vermischt und danach dem Analysengerät zugeführt.
Derartige kontinuierlich arbeitende Analysengeräte, wie sie beispielsweise aus der US-PS 2 797 149 bekannt
• χ * · - ■
— 5 —
sind, sind kompliziert aufgebaut und kostspielig und müssen darüber hinaus von einer erfahrenen Bedienungsperson
bedient werden. Ferner sind wiederholte Waschvorgänge erforderlich, was einen erheblichen Arbeits-
und Zeitaufwand bedingt. Schließlich fallen bei derartigen Waschvorgängen erhebliche Mengen an Abwässern
an, die eine Umweltverschmutzung hervorrufen könnten.
Bei der Durchführung analytischer Maßnahmen in trockenem
Zustand arbeitet man in der Regel mit mit Reagenzien Imprägnierten Filterpapieren. Je nach der Art der
. Analysendurchführung wird hierbei die Analyseneinheit in die zu analysierende Probe getaucht und danach das
Ergebnis auf der Analyseneinheit abgelesen,oder die Analyseneinheit wird in die zu analysierende Probe getaucht,
danach abgewischt und schließlich auf der Analyseneinheit das Ergebnis abgelesen. Zwischen beiden
Maßnahmen bestehen keine größeren Unterschiede.
Die bei solchen Analysenmaßnahmen benötigten Analyseneinheiten werden beispielsweise durch Imprägnieren
eines Trägers, z.B. von Filterpapier, mit einer Reagenzlösung und anschließendes Trocknen hergestellt
(vgl. US-PS 3 050 373 und 3 061 523). In der Regel werden derartige Analyseneinheiten als "Enzymtestpapiere" oder "Teststreifen" bezeichnet. Die Bestimmung
der zu analysierenden Substanz erfolgt, indem man
auf einen solchen Teststreifen eine Probe auftropft oder indem man den Teststreifen in eine Probe taucht
und danach mit bloßem Auge oder einem Reflektometer die jeweilige Färb- oder KonzentrationsSnderung ermittelt.
Die bekannten Analyseneinheiten zur Durchführung von
D ·) » » te« f 4 * O O f* a Φ « 0 β
-δ-Ι
"Trockenanalysen1· wurden bereits verschiedentlich verbessert.
Aus der JP-OS 39558/1975 ist es beispielsweise bekannt, ein Filterpapier mit einem Reagenz zu imprägnieren und
danach die Fasern des Filterpapiers mit einer semipermeablen Substanz, wie Ethylcellulose, abzudecken.
Auf diese Weise läßt sich die Analyseneinheit gegen ein Inberührunggelangen mit überschüssigem Sauerstoff
in der Luft abschirmen. Somit kann man einerseits eine
unerwünschte Farbänderung und andererseits eine übermäßige-Aufnahme
der zu analysierenden Probe vermeiden.
. Aus der JP-OS 6551/1978 ist es bekannt, ein mit einem
Reagenz imprägniertes Filterpapier mit einem feinen gitterartigen Gebilde, z.B. einem durchsichtigen Gewebe, Gewirk, Gestrick oder Gespinst zu bedecken, um
ein gleichmäßiges Eindringen der zu analysierenden Probe in das Filterpapier zu unterstützen, ein übermäßiges
Festhalten der zu analysierenden Probe zu verhindern und ferner eine Kontaktverunreinigung.der Filterpapieroberfläche
während des Gebrauchs zu vermeiden.
Die beschriebenen Analyseneinheiten in Form von "Testpapieren" sind zu Testzwecken gut geeignet, da sie.
einfach in der Handhabung sind und augenblicklich Ergebnisse liefern. Andererseits sind jedoch die Analyseneinheiten
in Form von mit Reagenzien imprägnierten Trägern, z.B. Filterpapieren, mit einer Reihe von Nachteilen
behaftet.
So kann man bei der Probenzufuhr zu Filterpapieren oft-
mais ungleichmäßige Testergebnisse in Form einer "Streifenbildung" erhalten. Diese Streifenbildung kann
auf eine in einem Träger, z.B. einem Filterpapier, auftretende unerwünschte Diffusion des jeweiligen
Reagenzes oder der zu analysierenden Probe und einer darauf zurückzuführenden Chromatographie durch den
Träger zurückgehen.
Wenn es dazu kommt, treten bei der Farbbildung während der quantitativen Analyse örtliche Dichteerhöhungen auf,
so daß diffuse Testergebnisse erhalten werden. Somit zeigen also Träger, wie Filterpapier, die üblicherwei-.
se als geeignete Matrixmaterial!en zur Durchführung einer Trockenänalyse angesehen werden, eine Reihe von
Nachteilen, z.B. einen chromatographischen Effekt auf Probeninhaltsstoffe infolge der chemischen Eigenschaf-,
ten des Trägers, eine physikalische Unterdrückung, eine ungleichmäßige Kapillarwanderung von Probeninhaltsstoffen
oder das Auftreten anderer ungleichmäßiger Durchdringungsvorgänge.
Aus den geschilderten Gründen können die beschriebenen Testpapiere lediglich zur qualitativen oder halbquantitativen Analyse verwendet werden.
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Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine auch von Personen ohne Spezialkenntnisse zu bedienende Analyseneinheit
zur genauen quantitativen Analyse bereitzustellen.
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Gegenstand der Erfindung ist somit eine Analyseneinheit aus einem lichtdurchlässigen und flüssigkeitsundurchlässigen
Träger, mindestens einer Reagenzschicht,
die aus einem hydrophilen Kolloid besteht und min-
-Q-
destens ein mit einem Bestandteil einer.flüssigen Probe
reagierendes Reagenz enthält, und mindestens einer Entwicklungsschicht mit Faserstruktur, die auf der
Reagenzschicht auf der dem Schitträger gegenüberlie-
genden Seite angeordnet 1st, um der (zu
analysierenden) Komponente in der Flüssigkeitsprobe den Zutritt zu der Reagenzschicht zu ermöglichen, wobei
die Entwicklungsschicht mit Faserstruktur durch Auftragen einer Faserdispersion hergestellt wurde.
.· ■
Als flÜEsigkeitsundurchlässiger, jedoch lichtdurchlässiger
Träger einer Analyseneinheit gemäß der Erfindung kann jeder beliebige Träger verwendet werden,
solange er nur flüssigkeitsundurchlässig und lichtdurchlässig ist. Die Träger können somit beispielsweise
aus den verschiedensten Polymerisaten, wie Celluloseacetat, Polyethylenterephthalat, Polycarbonat oder
Polystyrol, bestehen. Die Dicke des Trägers kann beliebig gewählt werden, vorzugsweise beträgt sie jedoch
etwa 50 bis 250 μή.
Je nach dem Verwendungszweck, kann die Trägeroberfläche auf der zu beobachtenden Seite beliebig vorbehandelt
sein.
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Die benötigte Reagenzschicht kann auf den Schichtträger direkt oder über eine lichtdurchlässige Qrundierung
(zur Verbesserung der Haftung zwischen der Reagenzschicht und dem Schichtträger)
aufgetragen sein.
Die Reagenzschicht enthält Reagenzien zur Durchführung einer quantitativen Reaktion mit den zu analysierenden
Komponenten und zur Ermöglichung einer quantitativen Reaktion in der betreffenden Schicht.
Da die Reagenzschicht durch Beschichten des Schichtträgers unter Verwendung eines hydrophilen Kolloids
als Medium gebildet wird, kann sie - anders als die bekannten Testpapiere in Form von mit Reagenzien imprägnierten
Filterpapieren - die benötigten Reagenzien gleichmäßig verteilt und in beliebiger Konzentration
enthalten. Geeignete hydrophile Kolloide zur Verwendung in solchen Reagenzschichten sind insbesondere
natürlich vorkommende oder synthetische makromolekulare Substanzen, vorzugsweise Gelatine, Gelatinederivate,
wie modifizierte Gelatine, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon
u.dgl.. Die am besten geeigneten hydrophilen Kolloide sind Gelatine und Gelatinederivate.
Die eingesetzten hydrophilen Kolloide sollten vorzugsweise
einen Quellungsgrad von etwa 150 bis etwa 500 % aufweisen. Die Filmdicke (der Reagenzschicht) kann beliebig
gewählt werden, zweckmäßigerweise sollte sie jedoch mindestens etwa 5 μ*η betragen.
Welche Reagenzien der Reagenzschicht einverleibt werden, hängt selbstverständlich von den zu analysierenden
Probeninhaltsstoffen und der zur Analyse dieser Stoffe durchgeführten Analysenreaktion ab. Wenn die
durchzuführende Analysenreaktion zwei oder mehrere verschiedene Reagenzien erfordert, können diese entweder
in. Form «iner Mischung in derselben Reagenzschicht oder getrennt in verschiedenen Schichten untergebracht
werden. Wie man hierbei im einzelnen vorgeht, ergibt sich aus dem Mechanismus der jeweiligen
Analysenreaktion, so daß man die Reagenzschicht als
Ganzeg' - solange keine unerwünschten Störungen auftreten
- beliebig aufbauen kann.
Man kann Jedoch die Reaktion zwischen zwei oder mehreren
Arten von Probeninhaltsstoffen auch in derselben Reagenzschicht durchführen. Hierbei dürfen dann allerdings
die zwei oder mehreren Analysenreaktionen einander nicht stören, so daß solche Analysenreaktionen gewählt
werden müssen, die bei der Bestimmung der gebildeten Reaktionsprodukte einander nicht wechselseitig
beeinflussen.
Das Auftragen der Reagenzschicht auf den Träger kann in üblicher bekannter Weise erfolgen. Wie bereits er-1.5
. wähnt, können zwischen der Reagenzschicht und dem Träger auch noch andere, die Jeweils durchzuführende Analyse
nicht störende Schichten vorgesehen sein.
Die erfindungsgemäß vorgesehene Entwicklungsschicht mit Faserstruktur kann ein- oder mehrschichtig ausgebildet
sein und direkt oder indirekt auf der vorher auf den Schichtträger aufgetragenen Reagenzschicht aufliegen.
Der Zweck der erfindungsgemäß vorgesehenen Entwicklungsschicht
mit Faserstruktur besteht darin,
1. ein konstantes Volumen einer Flüssigkeitsprobe gleichmäßig pro Flächeneinheit durch die Reagenzschicht
zu verteilen,
2. Störstoffe oder -faktoren für die Analysenreaktionen
in der Flüssigkeitsprobe zu entfernen und
3. einen Hintergrund zur Reflexion des bei der spektralphotometrischen
Analyse gemessenen, durch den Schicht-
träger hindurchtretenden Lichts zu liefern.
Eine Entwicklungsschicht mit Faserstruktur kann sämtliche
drei genannten Funktionen erfüllen, die einzelnen Funktionen können jedoch auch getrennt von Schichten
mit den jeweiligen Funktionen erfüllt werden.
Es ist auch möglich, neben einer Schicht mit zwei der drei Funktionen eine Schicht mit der restlichen dritten
Funktion vorzusehen.
Eine erfindungsgemäß vorgesehene Entwicklungsschicht mit Faserstruktur kann je nach dem angestrebten Erfolg
beliebig dick sein, zweckmäßigerweise beträgt ihre Dicke etwa 30 bis etwa 600, vorzugsweise etwa 50 bis
etwa 400 pm.
Eine erfindungsgemäß vorgesehene Entwicklungsschicht
mit Faserstruktur ist nicht gitter- oder gewebeartig wie die Gebilde gemäß den JP-OS 6551/1978 und
164356/1980. Ferner ist ihre freie Porenfläche selbstverständlich praktisch Null.
Zur Ausbildung der erfindungsgemäß vorgesehenen Entwicklungsschicht
mit Faserstruktur eignen sich natürlich vorkommende Cellulosearten und deren Derivate
sowie synthetische Fasern, z.B. solche aus Polyethylen, Polypropylen, Polyamiden u.dgl.. Die betreffende
Schicht kann aus dreidimensional willkürlich miteinander verschlungenen Fasern der verschiedensten Arten,
d.h. Natur- und/oder Kunstfasern, aufgebaut sein.
Zur Ausbildung der erfindungsgemäß vorgesehenen Ent-
wicklungsschichten mit Faserstruktur können gleiche oder verschiedene Arten von Materialien beliebiger
Größe (allgemein 0,044 bis 0,295, zweckmäßigerweise etwa 0,048 bis 0,147, vorzugsweise etwa 0,05 bis
0,074 mm) verwendet werden.
Eine derartige Entwicklungsschicht mit Faserstruktur
erhält man bei Anwendung der verschiedensten Auftragverfahren. Im folgenden wird ein Beispiel hierfür näher
erläutert.
Die jeweils verwendeten Fasern werden in einem flüssigen
Vehikel, welches die Fasern nicht an- oder auflöst, dispergiert, worauf die erhaltene Dispersion auf einen
Träger aufgetragen und das flüssige Vehikel entfernt . wird. Auf diese Weise erhält man eine Schicht mit Faserstruktur.
Die zur Ausbildung der Entwicklungsschicht mit Faserstruktur verwendete Dispersion muß zumindest so lange
stabil bleiben, bis sie auf den Träger appliziert ist.
Zur Herstellung solcher stabiler Dispersionen kann man sich der verschiedensten Maßnahmen einzeln oder in
Kombination bedienen. So kann man beispielsweise dem flüssigen Vehikel ein oberflächenaktives Mittel bzw.
Netzmittel und ein Polymerisat als Beschleuniger oder Bindemittel zur Verteilung oder Stabilisierung der Faserdispersion
einverleiben.
Geeignete oberflächenaktive Mittel bzw. Netzmittel sind
ionische, d.h. anionische oder kationische, oder nichtionische, vorzugsweise nicht-ionische Netzmittel. Bei-
spiele für nicht-ionische Netzmittel sind Polyalkylenglykolderivate
alkylsubstituierter Phenole, wie 2,5-Di-tert.-butylphenoxypolyethylenglykol,
p-Octylphenoxypolyglycidyläther, p-Isononylphenoxypolyethylenglykol
und Polyalkylenglykolester höherer Fettsäuren. Diese
Netzmittel vermögen die Eindringgeschwindigkeit einer Flüssigkeitsprobe in die Entwicklungsschicht mit Faserstruktur zu steuern und gleichzeitig das Auftreten einer
unerwünschten "Chromatographieerscheinung" zu verhindem*
Eine weitere Wirkung des Netzmittels besteht darin, unerwünschte Einflüsse von in biologischen Proben
enthaltenen Proteinen abzuschwächen.
Die Menge an mitverwendetem Netzmittel kann sehr verschieden sein, bezogen auf das Fasergewicht sollte die
Menge jedoch zweckmäßigerweise 0,005 bis 10, vorzugsweise 0,05 bis 6 Gew.-?6, betragen.
Alternativmaßnahmen (zur besseren Dispergierung der Fasern in dem flüssigen Vehikel) sind beispielsweise
eine Beschallung, ein physikalisches Durchmischen, ein physikalisches Rühren und eine Einstellung des pH-Werts
der Fasern und des flüssigen Vehikels. Diese Maßnahmen kann man in höchst vorteilhafter Weise mit
der Verwendung von Netzmitteln kombinieren.
Als flüssiges Vehikel kann eine wäßrige Flüssigkeit verwendet werden. Selbstverständlich eignen sich auch
noch andere flüssige Vehikel, z.B. die verschiedensten organischen Flüssigkeiten, in denen die Pasern unlöslich
sind bzw. in denen die Eigenschaften der letztlich benötigten Faserstruktur erhalten bleiben.
Typische (von Wasser verschiedene) flüssige Vehikel sind organische, mit Wasser mischbare Lösungsmittel,
wäßrige Lösungen von organischen, mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln und geeignete organische, mit Wasser
nicht mischbare Lösungsmittel. Mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel sind beispielsweise niedrige
Alkohole, d.h. Alkohole mit 1 bis 4 Kohlenstoffatom(en) im Alkylteil, Aceton und Tetrahydrofuran. Mit Wasser
nicht mischbare Lösungsmittel sind beispielsweise niedrige Alkylester, z.B. Ethylacetat, und halogenierte organische
Lösungsmittel, wie halogenierte Kohlenwasserstoffe, z.B. Chloroform, Methylchlorid und Tetrachlorkohlenstoff.
Die genannten Polymerisate eignen sich nicht nur zum Stabilisieren der Dispersion, sie wirken auch als
Bindemittel zum Zeitpunkt der Bildung der Faserstruktur. Verwendet werden können die verschiedensten natürlich
vorkommenden oder synthetischen Polymerisate.
. .
Bevorzugte Polymerisate sind beispielsweise Gelatine, Gelatinederivate, wie modifizierte Gelatine, Polyvinylalkohol,
Polyvinylpyrrolidon, Polycarbonate, Polyamide, Celluloseacetat, Polyvinylbutyral und dergleichen.
Die Polymerisate können in beliebiger Menge zum Einsatz gelangen. Vorzugsweise sollte ihre Menge so groß
sein, daß. nicht ein merklicher Anteil des durch die dreidimensional miteinander verschlungenen Fasern gebildeten
Porenvolumens vom jeweiligen Polymerisat eingenommen wird. Somit sollte also die Mengen an
Polymerisat, bezogen auf das Fasergewicht, zweckmäßigerweise 0,005 bis 10, vorzugsweise 0,05 bis 6 Gew.-?6.
betragen.
Eine Analyseneinheit gemäß der Erfindung mit einer Entwicklungsschicht
mit Faserstruktur der beschriebenen Art kann beliebig aufgebaut sein und auch mehrere Entwicklungsschichten
mit Faserstruktur enthalten. Ferner können bei einer Analyseneinheit gemäß der Erfindung
Je nach dem Verwendungszweck mit der Entwicklungsschicht
mit Faserstruktur beliebige funktioneile Schichten, reagenzhaltige Einheiten, z.B. eine Reagenzschicht,
eine Filterschicht, eine Reflexionsschicht, eine Grundierung (vgl. US-PS 3 992 158), eine Strahlungsblockierschicht
(vgl. US-PS 4 042 335), eine Schicht entsprechend der US-PS 4 066 403, eine Aufzeichnungsschicht
(vgl. US-PS 4 144 306), eine die Wanderung verhindernde Schicht (vgl. US-PS 4 166 093), eine Scintillations
schicht (vgl. US-PS 4 127 499), eine Fangschicht (vgl. JP-OS 90859/1980) bzw. ein zerbrechliches Behältnis
(vgl. US-PS 4 110 079), kombiniert sein.
Eine Analyseneinheit gemäß der Erfindung mit der Entwicklungsschicht
mit Faserstruktur kann auch einer sogenannten "Kalandrierbehandlung" unterworfen werden.
Hierbei wird sie durch ein Druckwalzenpaar laufengelassen,
um die Oberflächenglätte der Entwicklungsschicht zu verbessern. Dadurch erreicht man eine bessere optische
Reflexion.
Bei Gebrauch wird einer Analyseneinheit gemäß der Erfindung eine Flüssigkeitsprobe von der Seite der Entwicklungsschicht
mit Faserstruktur her zugeführt und letztlich die Analysenreaktion von der Seite des
durchsichtigen Schichtträgers her beobachtet.
Die Menge der der Analyseneinheit zugeführten Flüssigkeitsprobe
kann sehr verschieden sein. Allgemein beträgt die Menge an Flüssigkeitsprobe etwa 5 bis etwa
50, zweckmäßigerweise etwa 5 bis etwa 20, vorzugsweise etwa 10 μΐ.
Je nach der durchzuführenden Analyse kann die in einer Analyseneinheit gemäß der Erfindung durchzuführende
Analysenreaktion beliebig gewählt werden. Analyseneinheiten gemäß der Erfindung eignen sich beispielsweise
zur Analyse biologischer Flüssigkeitsproben, z.B. von Blut oder Urininhaltsstoffen.
Durch geeignete Wahl der Reagenzien können Analysen-. einheiten gemäß der Erfindung beispielsweise zur Analyse
von Glukose, Harnstoffstickstoff, Ammoniak, Harnsäure,
Cholesterin, Triglyceriden, Kreatin, Kreatinin, Bilirubin und sonstiger Stoffe verwendet werden.
Die Bestimmung der jeweiligen Analysenreaktion erfolgt in üblicher bekannter Weise, in der Regel auf spektralphotometrischem
Wege im sichtbaren Bereich des Spektrums,
Es ist jedoch auch möglich, sich je nach der gewählten Analysenreaktion fluorimetrischer oder spektralphotometrischer
Maßnahmen im UV-Bereich zu bedienen.
Wenn beispielsweise einer Reagenzschicht ein Glukose
hydrolysierendes Enzym (Glukoseoxidase), Peroxidase, 4-Aminoantipyrinhydrochlorid und 7-Hydroxy-1-naphthol
einverleibt werden, die Glukose zu Glukonsäure und Wasserstoffperoxid zersetzt wird und schließlich, das
Wasserstoffperoxid durch die Peroxidase zersetzt wird, kuppeln 4-Aminoantipyrinhydrochlorid und 7-Hydroxy-1-.
naphthol unter Färbstoffbildung. Die Glukosebestimmung
erfolgt dann durch Ermittlung der Farbstoffkonzentration.
Eine Analyseneinheit gemäß der Erfindung enthält die Reagenzien weder in ungleichmäßiger Konzentration, noch
"zeigt sie eine Chromatographiererscheinung. sic läßt sich
zur einfacher durchzuführenden und rascheren quantitativen Analyse von Inhaltsstoffen flüssiger Proben, insbesondere
biologischer Flüssigkeitsproben, mit Hilfe eines üblichen Spektralphotometers einsetzen.
Die Ausbildung der Entwicklungsschicht mit Faserstruktur erfolgt lediglich durch Auftragen und Trocknen
(einer Faserdispersion). Beim Auftragen und Trocknen kann man sich üblicher bekannter Bedingungen bedienen.
Somit läßt sich also eine Analyseneinheit gemäß der Erfindung in höchst einfacher Weise herstellen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
Auf einen durchsichtigen Polyethylenterephthalatträger
2 einer Stärke von 180 μπι werden pro dm Trägerfläche
216 mg (Trockengewicht) entionisierter Gelatine (Stärke des trockenen Films: etwa 20 μιη) und jeweils eine Faserdispersion
I bis III der aus der folgenden Tabelle I ersichtlichen Zusammensetzung aufgetragen. Hierbei
erhält man Analyseneinheiten A, B und C gemäß der Erfindung.
Analysen- Dispersion Zusammensetzung der Dispersion
einheit Nr. - T~; T":; ; :
Faser Lösungs- Polymer!- Netz-
' . mittel sat mittel
15 | A | I | F-1 8,3 |
g | Wasser 45 g |
Polyvinyl pyrroli don 0,4 g |
B | II | F-1 8,3 |
g | Wasser .50 g |
Polyvinyl- SA . pyrroli- 0,5 g don 0,4 g |
|
20 | C | III | F-2 8,3 |
g | Wasser 60 g |
F-1: Handelsübliches Filterpulver F-2: Handelsübliches Filterpulver
SA:. p-Nonylphenoxypolyethylenoxid
Zur Herstellung einer Vergleichs-Analyseneinheit A" wird ein handelsübliches Filterpapier direkt auf
einem durchsichtigen Polyethylenterephthalatträger einer Stärke von 180 μιη befestigt. Zur Herstellung
einer Vergleichs-Analyseneinheit B1 wird dasselbe
handelsübliche Filterpapier nach dem Imprägnieren mit einer 5#igen wäßrigen Gelatinelösung und dem
Trocknen auf demselben Träger befestigt.
Auf die Analyseneinheiten A, B und C gemäß der Erfindung
und die Vergleichs-Analyseneinheiten A1 und Bf
werden jeweils 10 μΐ einer wäßrigen Lösung des roten
Farbstoffs Brilliant Scarlet 5R aufgetropft, worauf
■ 7 min später von der Trägerseite her die Pleckendurchmesser
bestimmt werden.
Ferner werden mit Hilfe eines handelsüblichen photoelektrischen Densitometers unter Verwendung eines G-rünfilters
(Λ_α_ = 546 mn) die Reflexionsdichtewerte gemessen,
um die Unterschiede /u, zwischen der Maximumdichte
und der Minimumdichte im jeweiligen Färbstofffleck
zu ermitteln. Die Messung wird bei den Analyseneinheiten gemäß der Erfindung und Vergleichs-Analyseneinheiten
10mal wiederholt. In der folgenden Tabelle II sind die Meßwerte für die Maximumdichte, die Minimumdichte
und die Durchschnittswerte sowie die.maximalen Dichteunterschiede £τ) innerhalb der zehn Messungen
angegeben.
TABELLE II | mm) | Durch | 0,21 | |
Minimum | schnitts- | |||
Fleckendurchmesser | dichte | dichte | 0,24 | |
(in | ||||
Maximum | 13,3 | 0,02 | ||
dichte | 10,3 | |||
Vergleichs- | 12,7 | 0,01 | ||
Analyseneinheit A1 | 9,1 | |||
Vergleichs- | 16,1 | 10,1 | 0,04 | |
Analyseneinheit B1 | 10,0 | |||
Analyseneinheit A | 16,4 | 10,0 | ||
gemäß der Erfindung | 10,0 | |||
Analyseneinheit B | 10,5 | 11,1 | ||
gemäß der Erfindung | 10,5 | |||
Analyseneinheit C | 10,1 | |||
gemäß der Erfindung | ||||
11,1 | ||||
Aus Tabelle II geht hervor, daß bei den Analyseneinheiten gemäß der Erfindung keine Streuung der Werte
für die Pleckendurchmesser auftritt und die Dichteverteilung
im gefärbten Bereich sehr gering ist. . ■
Andererseits streuen bei den Vergleichs-Analyseneinheiten
nicht nur die Fleckendurchmesserwerte stark, es ist vielmehr auch eine große Streuung der Dichtewerte innerhalb
des gefärbten Bereichs festzustellen. 10
Auf einen durchsichtigen» 180 μπι dicken Polyethylenterephthalatträger
werden folgende Schichten aufgetfagen:
Reagenzschicht (Stärke der trockenen Filmschicht: etwa 20 μια) mit folgenden Bestandteilen:
entionisierte Gelatine 216 mg/dm Trägerfläche
1,7-Dihydroxynaphthalin 6,56 mg/dm Trägerfläche
4-Aminoantipyrinhydrochlorid 8,6 mg/dm Trägerfläche
5,5-Dimethyldihydroresorcin 2,16 mg/dm Trägerfläche
Glukoseoxidase 244 Einheiten/d .
Peroxidase 100 Einheiten/d
3»3-Dimethylglutarsäure 19»6 mg/dm Trägerflache
Auf die Reagenzschicht wird zur Herstellung einer Analyeeneinheit
gemäß der Erfindung zur G-lukoeeanalyse die
Dispersion II von Beispiel 1 aufgetragen. 3P
Auf die erhaltene Analyseneinheit werden jeweils 10 μ!
wäßriger Glukoselösungen mit verschiedenen Konzentrationen, nämlich 100 mg/dl, 150 mg/dl, 200 mg/61, 250 mg/dl,
300 mg/dl bzw. 350 mg/dl,und künstliche Seren mit den-35. selben Glukösekonzentrationen aufgetropft. Nach 7-minüti-
ger Inkubation bei 370C wird die Dichte des gebildeten
rötlichbraunen Farbstoffs bei einer Wellenlänge von 490 mn gemessen. Hierbei zeigt es sich» daß die Glukosekonzentration
der Eeflexionsdichte direkt proportional
ist.
Claims (8)
- PATENTANSPRÜCHEAnalyseneinheit aus einem lichtdurchlässigen und flüssigkeitsundurchlässigen Träger, mindestens einer Reagenzschicht, die aus einem hydrophilen Kolloid besteht und mindestens ein mit einem Bestandteil einer flüssigen Probe reagierendes Reagenz enthält, und mindestens einer Entwicklungsschicht mit Faserstruktur, die auf der Reagenzschicht auf der dem Schichtträger gegenüberliegenden Seite angeordnet ist, um .' der (zu analysierenden) Komponente in der Flüssigkeitsprobe den Zutritt zu der Reagenzschicht zu ermöglichen, wobei die Entwicklungsschicht mit Faserstruktur durch Auftragen einer Faserdispersion hefgestellt wurde.
- 2. Analyseneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das hydrophile Kolloid aus Gelatine, einem Gelatinederivat, Polyvinylalkohol und/oder Polyvinylpyrrolidon besteht.
- 3. Analyseneinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das hydrophile Kolloid aus Gelatine besteht.
- 4. Analyseneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserdispersion aus einer wäßrigen Dispersion von natürlich vorkommenden oder synthetischen Fasern besteht.
- 5. Analyseneinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersion ein oberflächenaktives Mittel oder Netzmittel enthält.
- 6. Analyseneinheit nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß das oberflächenaktive Mittel bzw. Netzmittel aus einem nicht-ionischen Netzmittel besteht. .
- 7. Analyseneinheit nach Ansprüchen 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersion ein Bindemittel in Form eines Polymerisats enthält.
- 8. Analyseneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Kombination mit der Entwicklungsschicht mit Faserstruktur mindestens eine weitere funktioneile Schicht enthält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP56013203A JPS57125847A (en) | 1981-01-30 | 1981-01-30 | Analysis element |
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---|---|
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19823202667 Ceased DE3202667A1 (de) | 1981-01-30 | 1982-01-28 | Analyseneinheit |
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