DE2723183A1 - Pruefmittel zur bestimmung von haemoglobin in einer blutprobe - Google Patents
Pruefmittel zur bestimmung von haemoglobin in einer blutprobeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Prüfraittel und ein Verfahren
i- Bestimmung des Hämoglobingehalts im Blut. Das Prüfmittel
uinfaijt eine im wesentlichen opake, lichtreflektierende Matrix
mit einein Brechungsindex, der sich deutlich von dem Brechungsindex
von Blut unterscheidet. Bei der Anwendung wird eine Blutprobe mit der Matrix des Prüfmittels zusammengebracht
und die Lichtreflexion als Maß für den quantitativen Hämoglobingehalt in der Probe gemessen.
Die Bestimmung des Hämoglobingehalts im Blut wird seit
langem als wertvolle Hilfe bei der Diagnose vieler krankhafter Zustände angesehen. Zum Beispiel sind Eisenmangelanämie bei
Säugetieren, besonders beim Menschen bekannt. Dieser Zustand, der verursacht sein kann durch eine chemische Vergiftung, Infektion
oder Erkrankung, ist im allgemeinen gekennzeichnet durch eine Verminderung der im Blut vorhandenen Hämoglobinmenge.
Üblicherweise variiert der Hämoglobingehalt im Blut bei erwachsenen Männern zwischen 12 und 16 g/100 ml Blut und bei
erwachsenen Frauen zwischen 11 und 15 g/100 ml Blut. Wenn Blut wesentlich weniger als 12 g Hämoglobin/100 ml enthält, wird es
als Zeichen für Anämie angesehen. Im Hinblick auf die Bedeutung, einen derartigen Zustand zu diagnostizieren, wird es als höchst
wünschenswert angesehen, ein empfindliches, schnelles und zuverlässiges Mittel zur Bestimmung des Hämoglobingehalts im Blut zur
Verfügung zu haben.
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In der Literatur sind verschiedene Verfahren und Vorrichtungen bzv/. Prüfinitte 1 zur Bestimmung des llämoglobingehalts
im Blut beschrieben. Üblicherweise wird Hämoglobin als Oxyhämoglobin gemessen, oder es wird zunächst in eines
der verschiedenen Derivate umgewandelt, wie in alkalisches
Häiaatin, saures hämatin, Cyanme thhämoglobin oder Carboxyhämoglobin.
Die Konzentration an hämoglobin wird dann bestimmt durch Vergleich der Farbe oder Absorption der unbekannten
Probe mit einer Standardfarbkarte. Der Vergleich kann visuell oder instrumenten durchgeführt werden, wobei
die Lichtabsorption der Probe bei definierten Wellenlängen gemessen wird, ungünstigerweise sind diese Verfahren häufig
zeitraubend und erfordern umfangreiche Ausrüstung, die ständig gesäubert werden muß, um zuverlässige Ergebnisse zu erhalten.
Ein weiteres Verfahren ist von T.W. Tallqvist in Z. Klin. Med. 40, 137 (1900) und Arch. Gen. I«ied. 3, 421 (11JOO)
beschrieben, hei diesem Verfahren wird eine Probe unverdünntes
Blut auf ein absorbierendes Papier aufgebracht und die Farbe des mit Blut gesättigten Papiers dann visuell mit einer Reihe
von lithographierten Farbstandards verglichen, um den Hämoglobingehalt abzuschätzen. Obwohl angegeben ist, daß dieses
Verfahren einen Fehler von 20 bis 50 % besitzt (M.W.
Wintrobe, Clinical Hematology, Lea und Febiger, Philadelphis, 1961, o. 393), wird es noch von vielen Ärzten aufgrund seiner
Einfachheit angewandt. Versuche, das Tallqvist-Verfahreri
instrumenten durch Anwendung von Lichtabsorptionsverfahren oder in letzter Zeit durch Lichtreflexionsmessungen quantitativ
zu machen, waren nicht erfolgreich, aufgrund der verhältnismäi3ig
großen Fehlerquellen, die bei Lichtabsorptions- oder Reflexionsmessungen auftreten.
Verschiedene handelsübliche analytische Vorrichtungen, die speziell zum Nachweis von Blutbestandteilen oder Bakterien
bestimmt sind, wurden ohne Erfolg von Fachleuten angewandt, um den Hämoglobingehalt im Blut zu bestimmen. Zum Beispiel wurden
7 Π q 8 U 9 / O 9 8 B
mehrschichtige Vorrichtungen bzw. Prüfmittel angewandt, wie sie in don US-FS 3 55? 925, 3 552 92Ö oder der DT-ÜS
Z 332 '/60 angegeben sind, und die verschiedene Mittel darstellen,
wie poröse Membranen oder Filterschichten zur Abtrennung von ioten Blutkörperchen von Blutproben vor dem
Nachweis von bestandteilen im Serum, und Prüfmittel zum
nachweis von bakterien, wie sie in der US-PS 3 764 4üO beschrieben
sind und zum nachweis von Überflächenbakterien durch lieflexLonsmessungen dienen. Ks war erwartet worden,
daß der Hämoglobingehalt im Blut mit Hilfe dieser Prüfmittel und instrumenteller Vorrichtungen gemessen werden könnte.
Die Vorsuche, diese verschiedenen analytischen Prüfmittel zum Nachweis bzw. zur Bestimmung des Hämoglobingehalts
quantitativ zu machen unter Anwendung der Lichtreflexion oder Absorption, waren jedoch nicht erfolgreich aufgrund
der verhältnismäßig großen Fehlerquellen, die bei Lichtrei'lexions-
oder -absorptionsmessungen auftreten.
Ks ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Prüfuiittel
und Verfahren . zur Bestimmung des
Hämoglobingehalts im Blut zu entwickeln, bei dem die oben
diskutierten uachteile der bekannten Prüfmittel und Verfahren vermieden werden. Das erfindungsgeniäße Prüfmittel umfaßt
eine im wesentlichen opake, lichtreflektierende Matrix mit einem brechungsindex der deutlich verschieden ist von
dem Brechungsindex von blut. Das Prüfmittel kann auch ein Trägerglied umfassen, an dem die Matrix befestigt ist, und
Mittel zur Belüftung der Matrix. Bei der Anwendung wird die zu untersuchende Blutprobe mit der Matrix des Prüfmittels in
Berührung gebracht und die Lichtreflexion als Zeichen für die quantitative Menge des in der Probe vorhandenen Hämoglobins
gemessen.
7 η'ifu (l /098 8
-X-
^ 2/231Ö J
Während es bekannt ist, daß die Lichtreflexion einer Überfläche, d.h. das Verhältnis des von einer Überfläche
reflektierten Lichts zu dein gesamten einfallenden Licht,
abhängig ist von den physikalischen Eigenschaften und der Lichtabsorption und der Brechung eines Überflächenmediums
und den Brechungsindiceε der Medien, durch die das Licht
hindurchgehen muß, ist es für den Faclxmann klar, daß die Reflexion ein komplexes Phänomen ist, das weiter kompliziert
wird durch den Zusatz einer lichtabsorbierenden Substanz, wie Blut, das das stark gefärbte Hämoglobin enthält.
Es war tatsächlich äui3erst überraschend, daß die Anwendung
der einer Matrix mit einem Brechungsindex, wesentlich anders ist
als derjenige einer Blutprobe, nicht nur die Empfindlichkeit der Lichtreflexionsmessungen der Überflächen, die mit der
Blutprobe in Berührung stehen, erhöht , sondern auch deutlich die Genauigkeit solcher Messungen verbessert und dadurch
die großen Fehlergrenzen, die bei bekannten Prüfmitteln,
die bisher zur Bestimmung des Ilämoglobingehalts ira
Blut mit Hilfe instrumenteller Verfahren auftraten, vermeidet. Die Anwendung einer Matrix mit einem Brechungsindex,
der ähnlich oder gleich demjenigen einer Blutprobe ist, verbessert die Genauigkeit der Lichtreflexionsmessungen nicht
wesentlich.
Matrices, die erfindungsgemäß angewandt werden können, sich solche, die im wesentlichen opak, lichtreflektierend
und blutabsorbierend sind und einen Brechungsindex besitzen, der sich wesentlich von demjenigen der Blutprobe unterscheidet,
d.h. der Brechungsindex von Blut variiert zwischen ungefähr 1,3 und 1,4. Brechungsindices von Matrices, die unter
ungefähr 1,0 oder über ungefähr 1,7 bis 1,3 liegen, unterscheiden
sich deutlich von dem Brechungsindex von Blut und führen zu einer Verbesserung der Genauigkeit von Lichtreflexionsmessungen.
Derartige Matrices können Materialien, wie weiße oder hell gefärbte Metalle, Metallcarbonate,-oxide und
sulfide, enthalten, die in Wasser oder Blut unlöslich sind und nicht reagieren.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsforni wird die Matrix
hergestellt durch Einbau einer opaken lichtreflektierenden
Substanz auf oder in ein blutabsorbierendes Glied nach bekannten Verfahren einschließlich Imprägnieren eines absorbierenden
Materials mit einem Lösungsmittelgemisch, einer Suspension oder Emulsion der das Licht reflektierenden Substanz.
Anschließend wird die imprägnierte Matrix getrocknet, wodurch in oder auf der Matrix ein feinteiliges inniges
gleiclimäßiges Geraisch der lichtreflektierenden Substanz abgeschieden
wird. Die so hergestellte getrocknete imprägnierte Matrix kann dann vorteilhaft auf geeignete Weise mit einem
entsprechenden Trägerglied verbunden werden, um die Handhabung zu erleichtern.
Geeignete blutabsorbierende Glieder,die angewandt v/erden können, sind solche, die ein schnelles und gleichmäßige
s Eindringen der zu untersuchenden Blutprobe ermöglichen, wenn sie auf die Überfläche der Matrix aufgebracht
wird. Derartige Materialien umfassen Papier, Cellulose, Holz, synthetische Bahnen, Vliesstoffe oder gewebte Stoffe und ähnliches
.
Geeignete lichtreflekt erende Substanzen, die erfindungsgemäß
angewandt werden können, sind im wesentlichen opak und haben einen Brechungsindex, der sich deutlich von demjenigen
von Blut unterscheidet. Derartige Materialien umfassen die weißen oder hellgefärbten pulverförmigen Metalle, Metallcarbonate,-oxide
und-sulfide, die in Wasser oder Blutserum unlöslich sind und nicht reagieren. Spezielle Beispiele für derartige
Materialien und ihre mittleren Brechungsindices bei der Hatrium-D-Linie (i>89 nm), soweit nicht anders angegeben, sind
pulver
Aluminiummetall" (0,78 bei b~5k nm), Silbermetallpulver (0,18), Bleicarbonat (1,99), Bleioxid (2,61), Titandioxid (2,64), Zinkoxid {P,ü2), Zinksulfid (2,37), Zirkonoxid (2,17) und ähnliche. Vorzugsweise wird die lichtreflektierende Substanz auf oder· in der absorbierenden Matrix in einer Konzentration
Aluminiummetall" (0,78 bei b~5k nm), Silbermetallpulver (0,18), Bleicarbonat (1,99), Bleioxid (2,61), Titandioxid (2,64), Zinkoxid {P,ü2), Zinksulfid (2,37), Zirkonoxid (2,17) und ähnliche. Vorzugsweise wird die lichtreflektierende Substanz auf oder· in der absorbierenden Matrix in einer Konzentration
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eingebaut, die eine Lichtreflexion zwischen .30 und 70 ';6 des
einfallenden Lichtes ergibt, wenn die imprägnierte Matrix mit einer Blutprobe gesättigt ist, da in diesem bereich die
optimale Genauigkeit bei Lichtreflexionsmessungen erreicht
werden kann.
Heben den oben angegebenen lichtreflektierend©!! Substanzen,
die aktiv an der Messung des Hämoglobingehaltes teilnehmen, können weitere Bestandteile, wie wasserlösliche
Bindemittel und Netzmittel, gegebenenfalls in dem erfinduiigogemäßen
Prüfmittel enthalten sein. So kann es in einigen Fällen
günstig sein, ein Verdickungsmittel zuzusetzen, um die lichtreflektierende Substanz mit dem absorbierenden Glied zu
verbinden. Solche wasserlöslichenBindemittel oder Verdickungsmittel
umfassen Albumin, Algin, Karrageenin, Kasein, Carboxymethylcellulose, Hydroxyäthylcellulose, Methylcellulose,
Polyvinyl-pyrrolidon und ähnliches. Oberflächenaktive Mittel,
wie Detergentien, können ebenfalls zugesetzt werden, um die Benetzungseigenschaften der Matrix zu verbessern und die
Hämolyse der Erythrozyten des Blutes zu beschleunigen und dadurch die Homogenität der Probe in der Matrix zu verbessern
sowie die Genauigkeit der Lichtreflexionsmessung. Solche Wetzmittel
umfassen anionische, kationiscbe oder amphotere Detergentien.
Vorzugsweise werden anionische Detergentien, wie IJatriumlaurylsulfat oder irgendein langkettiges organisches
Sulfat oder SuIfonat, angewandt, wie Dioctylnatriumsulfosuccinat oder Hatriuindodecylbenzolsulfonat und ähnliche.
Bei der Anwendung wird eine abgemessene Menge einer Blutprobe auf die Matrix des erfindungsgemäßen Prüfmittelc
aufgebracht und ermöglicht, daß sie gründlich eindringt und einen Teil der Matrix sättigt. Obwohl die gemessene Menge, die
auf eine spezielle Matrix aulgebracht wird, innerhalb von ungefähr
± 10 Volumen-% ° gehalten weiden sollte, kann die
genaue Menge der auf die Matrix aufgebrachten Blutprobe weit-
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gelierui variieren, in Abhängigkeit von der Größe und Absorptionsfähigkeit
einer speziellen Matrix. Ks ist jedoch wesentlich, daß kein Überschuß über die zur Sättigung der
Matrix erforderliche Menge aufgebracht wird. iJiii Überschuß
an Blut führt zur Bildung eines dünnen Films oder einer "Pfütze" auf der Oberfläche und damit zu einer wesentlichen
Veränderung der Lichtreflexion an der Oberfläche. Das von
der mit islut gesättigten überfläche reflektierte Licht wird
dann mit Hilfe irgendeines liefiektometers gemessen, mit dem
es möglich ist, eine diffuse Reflexion bei einer bestimmten Wellenlänge zwischen ungefähr J5ÜO und 620 nm mit einer ausreichenden
Auflösung, Genauigkeit und Stabilität zu messen» und die es ermöglicht, Lichtreflexionsmessungen durchzuführen,
die eine Bestimmung auf ungefähr + 0,5 g Hämoglobin pro 100 ml ermöglich tenjjie Intensität der Lichtreflexion
von der mit ülut gesättigten Matrix ist umgekehrt proportional der in der Blutprobe vorhandenen Hämoglobinmenge. Die
jeweilige Menge an Hämoglobin, das in dem Blut vorhanden ist, wird bestimmt unter Bezugnahme; auf eine Standardkurve, die
hergestellt worden iot, mit Hilfe von Standardflüssigkeiten, die bekannte Hämoglobinmengen enthalten, oder Standardreflexions-Chips,wie
es bekannt ist. Obwohl die Zeit innerhalb der die Keflexionsablesung durchgeführt wird, nicht
kritisch ist, sollte sie durchgeführt werden, bevor die Verdampfung der Feuchtigkeit zu einer Änderung der Hämoglobinkonzentration
tührt. Üblicherweise kann die Ablesung innerhalb eines Zeitraums von ungefähr 0,5 bis 3 Minuten,nachdem
die Blutprobe auf das Prüfmittel aufgebracht worden ist, durchgeführt v/erden.
Wie oben angegeben, kann die erfindungsgemäße Matrix an einer Haltevorrichtung oder einem Trägerteil bzw. Griff
befestigt würden, um ihre Anwendung zu erleichtern, .fciine große
Vielzahl von Materialien kann für diesen Zweck ausgewählt werden,
solange der Träger nicht so an der Matrix befestigt ist, dal) er ein sehne Lies eindringen und eine Sättigung der Matrix
mit der Blutprobe verhindert. Da Blut eine verhältnismäßig
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M
^ /23
viskose Flüssigkeit ist, ist es bei einigen Matrices, wie
einigen Papierarten, bevorzugt, Belüftungsraögiichkeiten
vorzusehen, um ein Entweichen der Luft aus der absorbierenden Matrix nach dem Aufbringexi der Blutprobe zu ermöglichen.
Das wird vorzugsweise erreicht, indem man eine Belüftungsschicht
zwischen die Matrix und den Träger einbringt.
Die Erfindung wird durch die folgenden, nicht einschränkenden
Beispiele näher erläutert:
Dieses Beispiel erläutert die typische Herstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und deren Anwendung.
Die folgenden Bestandteile wurden vermischt unter Bildung einer Imprägniereinulsion.
Wasser, entionisiert Benzol
Titandioxid Natriumlaurylsulfat
Methyläthy!cellulose
Die Emulsion wurde hergestellt durch Vermischen von ungefähr 1000 ml V/asser mit dem Titandioxid in einer Ultraschall-hischvorrichtung
zur Erleichterung der Dispersion des Titandioxids. Die Methyläthylcellulose wurde in ungefähr
200 ml Wasser auf einem erwärmten Magnetrührer gelöst und dann zu der Titandioxidsuspension zugegeben. Das Hatriumlaurylsulfat
wurde in ÖOO ml Wasser gelöst und ebenfalls zu der Titandioxidsuspension gegeben. Dann wurde das Benzol zu der
obigen Suspension gegeben und diese unter Bildung der Emulsion gerührt.
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Whatman 3l-iH-Filterpapierstücke wurden mit der oben angegebenen
Emulsion imprägniert und getrocknet. Die so imprägnierten Papiermatrices wurden dann in günstige Streifen von
1,016 χ 30,40 cm geschnitten. Außerdem wurden Streifen von
0,005 cm Polyesterkunststoffolien, wie Polystyrolterephthalat,
0,76 χ 30,48 cm zur Verwendung als ßelüftungsschicht und Streifen von doppelseitigem Klebeband von 1,016 χ 30,48 cm
und Streifen aus einem flexiblen Plastikmaterial, wie Polystyrol, 0,018 χ 9,53 x 30,48 cm als Träger und Stützteile hergestellt.
Ein Streifen des doppelseitigen Klebebandes wurde dann
mit einer Seite auf einen Streifen, der Polystyrolfolie mit dieser parallel und im Abstand von 0,25 cm von einer Längsseite
der letztgenannten Folie aufgeklebt. Ein Streifen der Polyesterkunststoffolie wurde dann auf die freie Oberfläche
des doppelseitigen Klebebandes in Fluchtung aufgebracht, wobei das Langsende des Klebebandes in einer Breite von ungefähr
0,13 cm auf jeder Seite der Polyesterkunststoffolie freiblieb. Ein imprägnierter Papierstreifen wurde dann auf dem Polyesterstreifen
in Übereinstimmung mit dem doppelseitigen Klebeband und auf dem entgegengesetzten Längsende des Matrixstreifen aufgebracht
und mit dem freiliegenden Längsteil des doppelseitigen Klebebandes verklebt. Das entstehende Laminat von 9,53 x 30,48
cm wurde dann quer in 0,51 cm-Abständen aufgeschnitten unter Bildung von Prüfmitteln von einer Größe von jeweils ungefähr
9,53 x 0,51 cm.
Eine Standardkurve zur Anwendung bei dem erfindungsgemäßen Prüfmittel wurde hergestellt unter Verwendung von Blut-
b ,gehalt proben mit bekanntem Hämoglobin/, enthaltend zwischen 6,2 und
/jeweils 18,5 g Hämoglobin auf 100 ml Blut, um/das absorbierende Papier
einer Vielzahl derartiger Prüfmittel zu sättigen. Ungefähr 18 /Ul Blut wurden auf dem größten Teil der freiliegenden
Oberfläche der entsprechend imprägnierten Papiermatrices aufgebracht und konnten gründlich eindringen. Üblicherweise war
die Matrix innerhalb von ungefähr 15 see gesättigt. Die Lichtreflexion
von dem hauptsächlichen freiliegenden Oberflächenteil der mit Blut gesättigten Matrix wurde dann bei 620 nm mit
Hilfe einer Lichtre^Lexi^opsjneßgeräts gemessen. Es zeigte sich,
sich
dai3 die Lichtreflexionsmessungen linear mit einer Änderung des Hämoglobingehaltes in der zu untersuchenden Blutprobe änderten.
dai3 die Lichtreflexionsmessungen linear mit einer Änderung des Hämoglobingehaltes in der zu untersuchenden Blutprobe änderten.
Insgesamt 331 Blutproben wurden analysiert mit Hilfe der oben angegebenen Prüfmittel und des Verfahrens. Die Hämoglobingehalte
wurden von der Standardkurve bestimmt und die Ergebnisse
wurden verglichen mit Werten für den Hämoglobingehalt der gleichen Proben, die mit Hilfe des Standard Cyanmethhämoglobinverfahrens
erhalten worden waren. Die Ergebnisse, die mit Hilfe der erfindungsgemäßen Prüfmittel und Verfahren gefunden
worden waren, variierten von den Werten des Standardverfahrens um eine Abweichung von 0,7 g Hämoglobin auf 100 ml
Blut. Das entspricht einem Variationskoeffizienten von ungefähr 6 %. Es zeigte sich daher, daß das erfindungsgemäße Verfahren
und die Vorrichtung klinisch geeignet sind zur Bestimmung der Hämoglobinkonzentration in ganzem Blut.
Dieses Beispiel zeigt das bekannte Tallqvistverfahren
mit Hilfe von quantitativen Reflexionsmessungen.
Von 60 Blutproben mit bekanntem Hämoglobingehalt, enthaltend zwischen 7,4 und 19,4 g Hämoglobin auf 100 ml Blut,
wurden ungefähr jeweils 20 /Ul angewandt, um 0,51 x 1,02 cm
große Matrices aus Whatman 31"U1I-PaPier zu sättigen. Die Lichtreflexion
von der Oberfläche der mit Blut gesättigten Matrices wurde bei 620 rim mit Hilfe eines schnell reagierenden (scanning)
Reflexionsspektrophotometers gemessen. Eine lineare Regressionsanalyse der Daten ergab einen Korrelationskoeffizienten von
0,68 mit einer RestStandardabweichung von 1,8 % Hämoglobin. Das
entspricht einer Variation des Koeffizienten von 15 %· Damit
ist das Tallqvistverfahren, selbst bei Anwendung einer instrumentellen
Reflexionsmessung, kein klinisch geeignetes Mittel zur Bestimmung der Hämoglobinkonzentration in ganzem Blut.
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Dieses Beispiel zeigt einen Versuch, ein mehrschichtiges analytisches Prüfuiittel, wie es in der DT-OS 2 332 760
beschrieben ist, zur UeStimmung von Hämoglobin in ganzem
Blut anzuwenden. Dieses Verfahren ist speziell geeignet zum Nachweis versciiiedener Bestandteile wie Glucose, Harnsäure,
Chloridionen, Albumin und ähnlichem in Körperflüssxgkeiten, besonders in rSlut. Die mehrschichtigen Prüfmittel umfassen
ein durchscheinendes Substrat, mindestens eine Reagensschicht, die sich auf einer Seite des durchscheinenden Substrats befindet,
eine Ueflexionsschicht, die sich auf der oberen Seite der Reagensschicht befindet, und eine Filter- oder Verteilschicht,
die sich auf der oberen Seite der Reflexionsschicht befindet. Bei der Anwendung wird eine zu untersuchende Probe
auf die nach oben freiliegende Oberfläche der Filterschicht aufgebracht, um z.B. die roten Blutkörperchen abzufiltrieren
und ein Eindringen des Serums in die nächst untere Schicht zu ermöglichen. V/enn das Serum, das die nachzuweisenden bzw. zu
bestimmenden Bestandteile enthält, in die Reagensschicht eindringt, tritt eine Reaktion zwischen den darin enthaltenen
Reagentien und den Bestandteilen der Probe ein, üblicherweise unter Bildung einer Farbe. Das Vorhandensein des Bestandteils
wird durch spektrophotometrische Reflexionsmessungen durchgeführt,
die an dem durchscheinenden Substrat durchgeführt werden.
Bei der Herstellung dieses mehrschichtigen Prüfmittels wurden die folgenden Lösungen hergestellt:
Lösung 1 ; Cilucoseoxidase (2650 IU/ml) 5 ml
Kalbshirngelatine (gereinigt) 9 g
Peroxidase 0,184 g
o-Dianisidin 0,205 g H2O 90 ml
../12 709849/0988
2723 | 183 |
1,5 | g |
12 | g |
90 | ml |
40 | ml |
16,5 | g |
0,165 | g |
1,65 | g |
60 | ml |
50 | ml |
Lösung 2: Celluloseacetat Titandioxid Aceton
Xylol
Xylol
Lösung 3: Diatomeenerde Salicylsäure Celluloseacetat
Dichloräthan Aceton
Die Lösung 1 wurde angewandt, um einen Film von 0,025 cm Dicke auf ein Filmsubstrat von 0,01 cm Dicke aufzubringen. Die
erste Schicht wurde an der Luft getrocknet, bevor weitere Filme aufgebracht wurden. Die Lösung 2 wurde angewandt, um einen
0,025 cm dicken Film über die erste und zweite Schicht aufzubringen, und unter Bildung einer weiteren Schicht getrocknet.
Das so erhaltene mehrschichtige Prüfmittel wurde dann in 0,51 x 1,02 cm große Stücke geschnitten.
Von Blutproben mit bekanntem llämoglobingehalt, enthaltend
zwischen 8,9 und 15,9 g Hämoglobin auf 100 ml Blut, wurden jeweils ungefähr 10 /Ul angewandt, um die mehrschichtigen
Stücke durch Aufbringen des Blutes auf die Oberfläche der obersten Schicht zu sättigen. Die Lichtreflexion von der Oberfläche
der mit Blut gesättigen mehrschichtigen Stücke wurde bei 620 nm mit einem schnell aufzeichnenden Reflexionsspektrophotometer
gemessen. Eine lineare Regressionsanalyse der Daten ergab einaiAbhängigkeitskoeffizienten von 0,67 mit einer
restlichen Standardabweichung von 2,0 g % Hämoglobin. Das entspricht einer Koeffizientenvariation von 16,6 %. D.h. die bekannten
mehrschichtigen Prüfmittel sind nicht klinisch geeignet zur Bestimmung der Hämoglobinkonzentration in ganzem
Blut.
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Claims (8)
1. Prüfmittel zur Bestimmung des Hämoglobingehalts in
einer Blutprobe mit einer Genauigkeit von ungefähr + 0,5 g Hämoglobin auf 100 ml mit Hilfe von Lichtreflexionsmessungen
bei einer Wellenlänge von ungefähr 300 bis ungefähr 620 nm innerhalb von ungefähr 0,5 bis ungefähr 3 Minuten
nach Aufbringen der Blutprobe auf das Prüfmittel, dadurch gekennzeichnet , daß es eine im wesentlichen
opake lichtreflektierende, blutabsorbierende Matrix mit einem Brechungsindex von weniger als ungefähr 1,0 oder mehr
als ungefähr 1,7 umfaßt, die hergestellt worden ist durch Einbau einer im wesentlichen opaken lichtreflektierenden
Substanz aus der Gruppe von weißen oder hellgefärbten Substanzen, wie pulverförmigen Metallen, Metallcarbonaten,
Metalloxiden und Metallsulfiden, die in der Blutprobe unlöslich
sind und nicht reagieren, in ein blutabsorbierendes Glied in einer Konzentration, die eine Lichtreflexion zwischen
ungefähr 30 und ungefähr 70 % des einfallenden Lichtes
ergibt, wenn die Matrix mit der Blutprobe gesättigt ist.
2. Prüfmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das blutabsorbierende Glied auch ein
wasserlösliches Bindemittel und ein Netzmittel enthält.
3. Prüfinittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die opake, lichtreflektierende
Substanz Aluminiummetallpulver, Silbermetallpulver, Bleicarbonat, Bleioxid, Titandioxid, Zinkoxid, Zinksulfid
und/oder Zirkonoxid ist.
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4. Prüfmittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die opake lichtreflektierende
Substanz Titandioxid ist.
5. Prüfmittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch g e kennzeichnet
, daß es Anordnungen zur Belüftung der blutabsorbierenden Matrix umfaßt.
6. Prüfmittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Belüftungsvorrichtung eine Belüftungsschicht
umfaßt, die sich in laminatförmiger Anordnung zwischen der blutabsorbierenden Matrix und einem Trägerglied
befindet.
7. Anwendung des Prüfmittels nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet , daß man das Prüfmittel mit einer Blutprobe zusammenbringt und das von dem
Prüfmittel reflektierte Licht bei einer Wellenlänge von ungefähr 300 bis ungefähr 620 nm mißt.
8. Anwendung des Prüfmittels nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet , daß man die Messung innerhalb von ungefähr 0,5 bis ungefähr 3 Minuten nach Aufbringen
der Blutprobe auf das Prüfmittel durchführt.
7 f) '.* fU 9 / 0 9 8 B
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