CH640638A5 - Teststreifen zur glukosebestimmung. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Teststreifen zur Glukosebestimmung und seine Verwendung in einer dazu dienenden Vorrichtung.
Die enzymatische Umsetzung von Glukose mit dem Enzym Glukoseoxydase und der Nachweis mit geeigneten Indikatoren in Gegenwart des Hilfsenzyms Peroxydase oder gleichartig wirkenden Stoffen ist bekannt, ebenso die Anwendung dieses Prinzips für Streifenteste.
Es treten dabei immer Farbreaktionen auf, die visuell oder photometrisch ausgewertet werden. Bei niedrigen Glukosekonzentrationen sind die Farbreaktionen differenzierbar, mit steigenden Glukosemengen im pathologisch wichtigen Bereich wird die Einstufung schwieriger und lässt bei den bisher beschriebenen Teststreifen keine eindeutige Aussage mehr zu. Das ist darauf zurückzuführen, dass die bisher verwendeten Teste die zur Reaktion benötigten Komponenten in einer Zone anwenden und die dabei erfolgenden Reaktionen parallel zueinander ablaufen. Mit steigender Substratmenge nimmt deshalb die Bedeutung des Mikromilieus und einer Diffusion zu.
Das bereits beschriebene Verfahren zum Glukosenachweis mit getrennt aufgetragenen Glukoseoxydase- und Per-oxydase-Indikator-Zonen ist nur für einen qualitativen Nachweis geeignet und besitzt die gleichen Nachteile, da das Enzym Glukoseoxydase mit der Untersuchungsflüssigkeit und dem Substrat bzw. dessen Umsetzungsprodukt in die Peroxy-
dase-Zone diffundiert. Das pH-Optimum für beide Enzyme ist unterschiedlich, so dass für die gemeinsam aufgetragenen Komponenten keine optimalen Bedingungen bestehen.
Ein weiterer Nachteil ergibt sich auch daraus, dass die ge-5 bildeten Farbstoffe mit zunehmender Reaktionszeit weiter oxydieren und dann Mischfarben entstehen, so dass eine Verlängerung der Reaktionszeit keine Besserung der Bestimmungsmethode bringt. Diese Nachteile sind in den bisher beschriebenen Verfahren durch Zusätze von Gelatine, von Poly-lomeren und durch die Auswahl geeigneter Puffer verbessert worden. Ebenso ist die visuelle Auswertung durch den Zusatz von gelben oder roten Farbstoffen erleichtert worden.
Die Auswertung aller beschriebenen Teste erfolgt mittels einer Farbtafel oder mit Hilfe spezieller Messgeräte, wobei i5 dann eine Standartmessung durchgeführt werden muss. Aus den aufgeführten Gründen sind die Auswertungen mit vorgeschriebener Reaktionszeit und Ablesezeit erforderlich, die eingehalten werden müssen, um die Farbtafel oder das Messgerät anwenden zu können.
20 Diese Nachteile einer schlechten Differenzierbarkeit, der schwierigen Zuordnung zur Farbtafel, der Einhaltung der Reaktionszeit und der Ablesezeit werden noch durch den Abfall der Enzymaktivitäten und durch Störfaktoren aus dem Untersuchungsmaterial beeinflusst.
25 So ist die gleichzeitige Anwendung der Teststreifen oder Folien sowohl für die Glukosebestimmung im Harn wie auch im Serum oder Blut nicht möglich, da bei dem bekannten Reaktionsprinzip der Eiweissgehalt und der Farbstoffgehalt eine besondere Präparation der Teste erfordern. Zu diesem Zweck 30 wird die Reaktionszone hydrophobiert oder mit einer semipermeablen Schicht überzogen.
Eine besondere Form der Bestimmung ist für den Nachweis der Restglukose im Harn entwickelt worden, um einen absolut glukosefreien Harn von Harnen mit physiologischen 35 Glukosemengen bis 30 mg/100 ml unterscheiden zu können (Journal of the American Medicai Association, April 15, 1968, Vol. 204, pp. 205 bis 208). Dazu wird das Trägermaterial Papier mit 2-Diäthylaminoäthanol vorbehandelt.
Das Problem, im Serum oder Blut Glukosemengen unter 40 40 mg/100 ml zu bestimmen, wie es als diagnostisches Problem in der Kinderheilkunde besteht, ist mit den bisher beschriebenen Teststreifen nicht möglich, da in diesem Bereich noch keine Anzeige erfolgt.
Serienbestimmungen sind bei gleichzeitiger Einhaltung 45 der Reaktions- und Ablesezeit von einer einzelnen Laborkraft nicht möglich bzw. die Zahl der Prüfungen ist begrenzt. Ungeübten Personen, wie Altersdiabetikern, macht die visuelle Auswertung unter den vorgeschriebenen Bedingungen und den beigegebenen Farbtafeln Mühe, was auch die breite An-50 wendung der Teste in der Selbstkontrolle begrenzt.
Es ist das Ziel der Erfindung, einen Teststreifen zu entwik-keln, der eine quantifizierte Abnahme der Untersuchungsflüssigkeit ermöglicht, eine sofortige oder spätere Glukosebestim-55 mung einzeln oder in Serie ohne genaue Einhaltung einer Reaktions- und Ablesezeit gestattet, und der so präpariert ist, dass Glukose sowohl im Harn wie auch im Serum oder Blut bestimmt werden kann.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Teststrei-60 fen zur Glukosebestimmung zu schaffen, der die zur Umsetzung kommende Menge der Untersuchungsflüssigkeit und die Reaktionszeit derselben mit dem Ferment Glukoseoxydase so steuert, dass entweder die Farbabstufung verbessert wird oder ein Farbvergleich nicht mehr erforderlich ist, eine quantita-65 tive Bestimmung auch höherer Glukosekonzentrationen und die Erfassung der Restglukose bzw. die Bestimmung von Glukosemengen unter 40 mg/100 ml Harn, Serum oder Blut ermöglicht.
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Die genannte Aufgabe wird durch den Teststreifen gemäss Verbindung mit dem Kapillar-Röhrchen durch die AufAnspruch 1, gelöst. Der Teststreifen besteht also aus drei Zo- nähme eines Laufmittels zu jedem beliebigen Zeitpunkt und nen: einer Bemessungszone, einer Reaktionszone und einer in Serie eingeleitet werden. Durch die Verwendung eines Ka-Nachweiszone. pillar-Röhrchens ist eine genaue und ausreichende Dosierung
Die Bemessungszone dient dem Aufnehmen und Abmes- s des Laufmittels auch durch ungeübte Kräfte oder Laien sen einer bestimmten Menge der zu untersuchenden Flüssig- möglich.
keit, ohne dass es zu einer Reaktion kommen muss. Diese Wird der erfindungsgemässe Teststreifen ohne Kapillär-Zone kann zusätzlich Markierungsmittel enthalten und damit Röhrchen verwendet, so sind die Bemessungs-, Reaktionsfarblich gekennzeichnet sein. Sie kann weiterhin Oxydations-, und Nachweiszone zweckmässig ohne Zwischenzonen oder Puffer- oder Fällungsmittel enthalten, so dass beispielsweise w Sicherheitsabstände auf dem Streifen anzuordnen. Die Vor-Eiweiss, Blutfarbstoff oder Vitamin C gebunden werden. nähme eines Glukosenachweises erfolgt in diesem Falle durch Oberhalb dieser Bemessungszone schliesst sich die Reak- Eintauchen des Teststreifens in voller Höhe der Bemessungs-tionszone mit fixierter Glukoseoxydase an. Überraschender- zone und Auswerten der Länge des anzeigenden Indikators weise wurde gefunden, dass die Glukoseoxydase ohne wesent- auf der Nachweiszone. Dieser Nachweis ermöglicht zumin-liche Einschränkung ihrer Aktivität in ausreichendem Masse 15 dest einen halbquantitativen Nachweis von Glukose, immobilisiert wird, wenn man sie in einer sauren Lösung un- Durch den erfindungsgemässen Teststreifen entfallt die terhalb des isoelektrischen Punktes aufträgt. Die Saugfähig- Anwendung einer Farbtafel. Der Test ist so ausgebildet, dass keit des Teststreifens, eine Voraussetzung für das Reaktions- er einerseits die Bestimmung niedrigster Glukosemengen ge-prinzip, bleibt dabei voll erhalten. Das ist am Aufwand ge- stattet. Andererseits wird durch die Diffusion der Untersu-messen eine ökonomisch vorteilhafte Methode, da auf diese 20chungsflüssigkeit durch die Glukoseoxydase-Reaktionszone Weise keine Umarbeitungsverluste eintreten. eine Substrathemmung verhindert. Damit werden auch hö-
Natürlich kann auch eine vorher nach einer bekannten here Konzentrationen differenzierbar.
Methode immobilisierte Glukoseoxydase als Suspension auf- Die Erfindung soll in mehreren Ausführungsbeispielen getragen werden. näher erläutert werden.
An die Reaktionszone schliesst sich eine Nachweiszone 25 In der dazugehörigen Zeichnung zeigen:
an. Darauf ist das Hilfsenzym Peroxydase und ein Indikator Figur 1: einen Teststreifen, ohne Kapillar-Röhrchen vérin einer Zone oder aber in mehreren Streifen in Form von Si- wendbar,
gnal-Zonen, die durch Zwischenräume getrennt sind, aufge- Figur 2: einen Teststreifen mit Indikator-Signalzonen, mit tragen. Werden mehrere Peroxydase-Indikator-Zonen in Kapillar-Röhrchen verwendbar,
Form von Signalzonen aufgetragen, so können die Zwischen- 30 Figur 3: Kapillar-Röhrchen mit Teststreifen zur Aufräume ein farbstoffbindendes Fixiermittel enthalten. nähme der Untersuchungsflüssigkeit,
Zwischen der Bemessungszone und der Reaktionszone Figur 4: Kapillar-Röhrchen mit Teststreifen zur Aufkann ein Sicherheitsabstand eingefügt werden, der farblich nähme des Laufmittels.
abgegrenzt und/oder mit Reagenzien für Puffer- oder Maskie- Das Beispiel erläutert den halbquantitativen Nachweis rungszwecke getränkt ist. 35 von Glukose im Harn ohne Farbtafel und ohne Reaktions-
Zwischen der Reaktionszone und der Nachweiszone kann zeit- und Ablesezeitbegrenzung für Einzel- oder Serienbestim-
eine neutrale, nicht präparierte oder mit Puffersubstanzen mungen und wird in Figur 1 dargestellt.
präparierte Zone eingefügt sein. Als Trägermaterial wird ein Filterpapier mit einem Ge-
Die Abstände zwischen der Bemessungszone und der Re- wicht von 100 g/m2 verwendet. Es wird eine 0,1 %ige Lösung aktionszone einerseits und der Reaktions- und der Nachweis- 40 von Sudanrot in Äthanol hergestellt und an einem Ende eines zone andererseits können unterschiedlich gehalten sein. Teststreifens 1 eine 5 bis 15 mm breite Bemessungszone 2 da-
Zur Aufnahme des Testsstreifens dient insbesondere ein mit markiert. Die Breite dieser Zone ist entsprechend der
Kapillar-Röhrchen aus Glas oder Kunststoff. Am unteren nachfolgenden Zonenbreiten genau einzustellen und festzule-
Ende ist das Kapillar-Röhrchen mit einer farbigen Markie- gen. Im Beispiel wird eine Breite von 10 mm eingestellt.
rung versehen, bis zu der eine bestimmte Menge eines Lauf- 45 Für die Reaktionszone 3 werden mittels aufgenommen wird. Das Kapillar-Röhrchen weist a) 0,1 g Benzoesäure in 10 ml Äthanol und eine Länge von 40 bis 120 mm, vorzugsweise 60 mm auf. Es b) 3000 E Glukoseoxydase in 10 ml destilliertem Wasser ist mit einem gleichbleibenden Innendurchmesser von 1 bis getrennt gelöst, miteinander gemischt und sofort oberhalb der
3 mm, vorzugsweise 2,5 mm, ausgeführt. Im obigen Teil ent- 10 mm breiten Sudanrotzone mit einer Breite von 3 bis hält das Kapillar-Röhrchen eine farbige Graduierung. Diese 5010 mm, in diesem Fall 5 mm breit, aufgetragen.
Graduierung dient der Anzeige der Glukosemenge in der Un- Für die Nachweiszone 4 werden tersuchungsflüssigkeit. Da die Glukosekonzentration äquiva- a) 300 E Peroxydase in 10 ml Puffer 0,2 mol, pH 7,0
lent ist der Länge der gefärbten Nachweiszone, kann durch b) 100 mg o-Tolidin und das Ablesen an den Teilstrichen der Graduierung eine quanti- 10 mg Auramingelb gelöst in 10 ml Äthanol miteinander tative Glukoseangabe erfolgen. 55 gemischt und auf das Papier oberhalb der Reaktionszone 3
Wird der erfindungsgemässe Teststreifen mit dem er- aufgetragen. Die gemischte Lösung kann in Streifen von 1 bis wähnten Kapillar-Röhrchen verwendet, ist das Einhalten ei- 2 mm Breite, z.B. in 4 Streifen nebeneinander mit Zwischen-
ner bestimmten Reaktionszeit nicht erforderlich. Zur Vor- räumen oder wie dargestellt in Form eines breiten Streifens nähme eines Glukosenachweises erfolgt ein Eintauchen der von 10 mm Breite aufgetragen werden.
aus dem Kapillar-Röhrchen herausragenden Bemessungs- 60 Das Auftragen der drei Lösungen für die verschiedenen zone des Testsstreifens. Der Teststreifen kann sofort oder Zonen geschieht zweckmässigerweise mit bekannten Linier-
nach Aufsaugen der Untersuchungsflüssigkeit auf der Bernes- maschinen gleichzeitig. Die Papierbogen oder- bahnen wer-
sungszone in das Kapillar-Röhrchen zurückgeschoben wer- den danach in bekannter Weise getrocknet und in Streifen ge-
den. Durch Aufnehmen eines Laufmittels bis zur unteren schnitten. Zur Anwendung wird das für die Bemessung mar-
Markierung des Kapillar-Röhrchens und Benetzen der Be- 65 kierte Stück des Teststreifens 1 kurz in die zu untersuchende messungszone wird die Nachweisreaktion eingeleitet. Flüssigkeit, z.B. in Harn eingetaucht. Die aufgenommene
Probenahme und Reaktion laufen unabhängig voneinan- Flüssigkeitsmenge reicht aus, um durch die Kapillarwirkung der ab. Der Reaktionsablauf auf dem Teststreifen kann in durch die Glukoseoxydasezone in die Peroxydase-Indikator-
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zone bzw. -zonen zu diffundieren. Dabei wird eine bestimmte Menge der Glukose umgesetzt und in der Peroxydase-Indika-torzone angezeigt. Die Länge oder die Zahl der gefärbten Per-oxydase-Indikatorzone bzw. -zonen zeigt die Glukosemenge an. Da die Reaktion mit dem Abschluss der Diffusion endet, bleibt die Färbung, die abhängig vom Glukosegehalt eintritt, konstant, auch wenn die Flüssigkeit verdunstet ist.
Der Streifen kann also zu jedem beliebigem Zeitpunkt ausgewertet werden.
Das nächste Beispiel erläutert die Herstellung eines Teststreifens mit Indikator-Signalzonen mit einem Kapillar-Röhrchen für die Glukosebestimmung im Harn, zur Selbstkontrolle oder auch für Serienbestimmungen, ohne Farbtafel und ohne Ablesezeitfestlegung und wird in Figur 2 bis 4 dargestellt.
Es wird ein geeignetes Trägermaterial mit einer guten Saugfähigkeit, z.B. Filterpapier mit einem Flächengewicht von 135 g/m2 gleichzeitig mit folgenden Lösungen nebeneinander wie jeweils beschrieben präpariert.
Bemessungszone 2,10 mm breit. Es wird eine Lösung von 0,1 g Kaliumpermanganat und 100 mg Kongorot in 100 ml destilliertem Wasser bereitet und die untere Kante 10 mm breit damit präpariert. In dieser Zone werden eventuell im Harn vorhandene reduzierende Stoffe, wie Askorbinsäure, die die Reaktion stören können, umgesetzt.
Zwischenzone 5,5 mm breit im Anschluss an die Bemessungszone 2.
Es wird eine Lösung von 1 g Nitrilotriessigsäure in 100 ml destilliertem Wasser bereitet und in 5 mm Breite aufgetragen. Diese Zone dient als Maskierungszone.
Reaktionszone 3,10 mm breit. Es wird eine Lösung von 0,5 g Bernsteinsäure in 50 ml destilliertem Wasser und eine Lösung von 0,5 g Glukoseoxydase, entsprechend 15 000 E, in 50 ml destilliertem Wasser hergestellt. Die beiden Lösungen werden gemischt und damit sofort ein 10 mm breiter Streifen über der Zwischenzone 5 präpariert.
Zwischenzone 5', 5 mm breit im Anschluss an die Reaktionszone 3.
Es wird eine Lösung von 1 g Natriumazetat in 100 ml destilliertem Wasser bereitet und mit dieser Lösung eine 5 mm breite Zone präpariert. Sie dient als Pufferzone.
Nachweiszone 4.
Im Anschluss an die Zwischenzone 5' werden mit Zwischenräumen von 2 bis 3 mm 5 Peroxydase-Indikatorzonen mit einer Breite von jeweils 2 bis 3 mm nebeneinander aufgetragen. Dazu wird eine Lösung folgender Zusammensetzung verwendet:
a) 100 mg Peroxydase, entsprechend 600 E, gelöst in 50 ml
0,2 mol Pufferlösung, pH 7,2,
b) 400 mg o-Tolidin und
75 mg Orasolgelb gelöst in 50 ml Äthanol.
Beide Lösungen werden miteinander gemischt und sofort, wie beschrieben, in Streifen oberhalb der Zwischenzone 5 aufgetragen.
Das Auftragen der verschiedenen Lösungen kann gleichzeitig oder nacheinander erfolgen. Das präparierte und getrocknete Trägermaterial wird in schmale, etwa 2 mm breite Bänder geschnitten und in Kapillar-Röhrchen 6 aus Glas oder Kunststoff gesteckt. Die Kapillar-Röhrchen 6 besitzen eine Markierung 7 für die Bemessung der Laufflüssigkeit. Die Kapillar-Röhrchen 6 sind 60 mm lang bei einem Innendurchmesser von 2,5 bis 3 mm.
Zur Durchführung der Prüfung wird die Bemessungszone 2, die rot gefärbt ist, aus dem Kapillar-Röhrchen 6 geschoben und kurz in die zu untersuchende Flüssigkeit getaucht.
Dadurch erfolgt eine quantifizierte Flüssigkeitsaufnahme. Eventuell vorhandene, reduzierende Stoffe, insbesondere Askorbinsäure, werden oxydiert. Es kommt aber noch nicht zur Reaktion der Glukose.
5 Danach wird der Streifen soweit in das Kapillar-Röhrchen 6 gezogen, dass die untere Kante etwa 5 mm über der Markierung 7 des Kapillar-Röhrchens 6 liegt.
Je nachdem, ob eine Einzelbestimmung oder Serienbestimmungen durchgeführt werden, erfolgt die Glukosebestim-10mung sofort oder nach Belieben. Dazu wird das Kapillar-Röhrchen 6 bis zur Markierung 7 durch Eintauchen mit destilliertem Wasser gefüllt. Anschliessend wird der Teststreifen 1 in das Wasser geschoben und aufrecht gestellt. Durch die Kapillarwirkung diffundiert die zu untersuchende Flüssigkeit 15 mit dem Wasser durch die verschiedenen Zonen und die Glukose wird zur Reaktion gebracht. Je nach dem Glukosegehalt färben sich eine oder mehrere Indikatorzonen und werden an der Graduierung 8 abgelesen.
Vorausgesetzt, der Diffusionsvorgang ist abgeschlossen, 20 so kann zu jeder beliebigen Zeit abgelesen und ausgewertet werden, da die Färbung konstant bleibt.
Der Bemessungszone 2 kann anstelle von Kaliumpermanganat auch jedes andere geeignete Oxydations- oder Fällungsmittel zugesetzt werden, wie auch das Markierungsmittel in 25 bekannter Weise variiert werden kann.
Für die Nachweiszone 4 können gleichermassen auch die in der Literatur beschriebenen Stoffe mit Peroxydasewirkung Verwendung finden.
Der Einsatz anderer, bekannter Indikatorsysteme für den 30 Nachweis von Wasserstoffperoxid anstelle von o-Tolidin ist möglich.
Herstellung eines Teststreifens mit Indikator-Signalzonen für den Nachweis und die Bestimmung von Spuren Glukose 35 im Harn bei Harnweginfekten und im Serum bzw. im Blut von Kindern, ohne Farbtafel und ohne Ablesezeitfestlegung, dargestellt in den Figuren 2 bis 4.
Es wird als Träger ein Filterpapier mit einem Flächengewicht von 220 g/m2 verwendet.
40 Bemessungszone 2.
1. Zone, 10 mm breit ohne Präparation,
2. Zone, 10 mm breit mit einer Lösung von 0,05 g Kaliumpermanganat in 100 ml Wasser imprägniert.
Reaktionszone 3,10 mm breit.
Imprägniert mit einem Lösungsgemisch von a) 1 g Benzoesäure in 50 ml Äthanol,
b) 1 g Glukoseoxydase in 50 ml Wasser, entsprechend so 30 000 E.
Nachweiszone 4,10 mm breit, im Anschluss an die Reaktionszone 3.
Diese Zone wird mit einem Gemisch folgender Lösungen imprägniert:
55 a) 200 mg Peroxydase, entsprechend 600 E, werden in 50 ml 0,2 mol Pufferlösung, pH 7,2 gelöst,
b) 1 g o-Tolidin
50 mg Orasolgelb werden in 50 ml Äthanol gelöst. Die Lösungen der verschiedenen Zonen werden gleichzeitig oder nacheinander aufgetragen. Nach dem Trocknen werden etwa 2 mm breite Bänder von ca. 70 mm Länge geschnitten und diese in Kapillar-Röhrchen 6 eingeführt.
Die Kapillar-Röhrchen 6 haben einen Innendurchmesser 6S von 2,5 bis 3 mm. Sie sind so markiert, dass mit ihnen 40 |il der zu untersuchenden Flüssigkeit aufgenommen werden können. Der Teststreifen 1 wird ein Stück über die Markierung 7 hochgezogen, die zu untersuchende Flüssigkeit aufge-
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nommen und der Teststreifen 1 in diese eingeschoben. Wegen tersuchenden Flüssigkeit gearbeitet.
der Differenzierung sehr geringer Glukosemengen von phy- Die Auswertung erfolgt mit Hilfe der Graduierung 8 auf siologisch normalen Gehalten wird nur direkt mit der zu un- dem Kapillar-Röhrchen 6.
C
1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Teststreifen zur Glukosebestimmung, dadurch gekennzeichnet, dass er ein streifenförmiges Trägermaterial (1), eine Bemessungszone (2), die unbehandelt oder mit einem Farbstoff, Oxydations-, Fällungs- oder Puffermittel imprägniert ist, eine Reaktionszone (3) mit einer fixierten Glukoseoxy-dase, welche mittels der in ihr erfolgenden Diffusion einer Untersuchungsflüssigkeit eine Substrathemmung verhindert, und eine Nachweiszone (4), bestehend aus einer oder mehreren streifenförmigen Indikator-Signalzonen von Peroxydase oder einem Stoff mit Peroxydase-Wirkung und Indikator im Wechsel mit Zwischenräumen aufweist.
2. Teststreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionszone (3) eine immobilisierte Glukoseoxy-dase als Suspension enthält.
3. Teststreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Nachweiszone (4) enthaltenen Zwischenräume ein farbstoffbindendes Fixiermittel enthalten.
4. Teststreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Bemessungszone (2) und Reaktionszone (3)
eine farblich abgesetzte und/oder mit Reagenzien für Pufferund Maskierungszwecke getränkte Zwischenzone (5) eingefügt ist.
5. Teststreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Reaktionszone (3) und Nachweiszone (4) eine nicht oder mit Puffersubstanzen präparierte Zwischenzone (5') eingefügt ist.
6. Teststreifen nach Anspruch 1,4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenzonen (5,5') in der Breite verschieden gehalten sind.
7. Verwendung des Teststreifens nach Anspruch 1 in einer Vorrichtung zur quantitativen Glukosebestimmung, bestehend aus besagtem Teststreifen und einem an beiden Enden markierten Kapillar-Röhrchen (6).
8. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kapillar-Röhrchen (6) einen Innendurchmesser von 1 bis 3 mm, vorzugsweise 2,5 mm, und eine Länge von 40 bis 120 mm, vorzugsweise 60 mm, besitzt und aus Glas oder glasklarem Kunststoff besteht.
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