DE1240306B - Mittel zum Nachweis von Harnstoff im Blut - Google Patents
Mittel zum Nachweis von Harnstoff im BlutInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
Int. Cl:
GOIn
Deutsche Kl.: 421-3/54
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Ausgabetag:
1240306
M48836IXb/421 26. April 1961 1.1. Mai 1967 16. November 1967
M48836IXb/421 26. April 1961 1.1. Mai 1967 16. November 1967
Patentschrift stimmt mit der Auslegeschrift überein
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Die Erfindung betrifft neue und verbesserte diagnostische Mittel zum qualitativen Nachweis und zur
quantitativen Bestimmung von Harnstoff im Blut.
Es ist bekannt, daß der Harnstoff spiegel im Blut verschiedener Personen innerhalb bestimmter Grenzen
variiert. Es wurde gefunden, daß der zulässige Bereich des Harnstöffspiegels im Blut normaler Menschen
von etwa 15 mg bis etwa 40 mg. Harnstoff je 100ecm Blut variieren kann (d.h. 15 bis 40mg-%
Harnstoff). Wenn der Harnstoffspiegel des Blutes unter die untere Grenze dieses normalen Bereichs
fällt oder über der oberen Grenze dieses Bereichs liegt, so ist das ein Anzeichen dafür, daß möglicherweise
ein anomaler Zustand vorliegt. Da es einen normalen Harnstoffspiegel des Blutes gibt, ist es
wünschenswert, einen Test aufzufinden, der klar anzeigt, wann der Harnstoff spiegel des Blutes sich
außerhalb des normalen Bereichs befindet. Das diagnostische Mittel gemäß der Erfindung ist zur Bestimmung
anomal hoher Harnstoffgehalte des Blutes bestimmt.
Dieser Nachweis und diese Konzentrationsbestimmung von Harnstoff ist von großer Bedeutung für
Patienten, die an Funktionsstörungen der Nieren leiden. Solche Patienten müssen ihre Diät unter Kontrolle
halten oder auf andere Weise ihren Proteinstoffwechsel regeln und sich in dieser Beziehung
häufig nach regelmäßigen Analysen der Harnstoffkonzentration ihres Blutes richten. Harnstoff kann
sich im Blut aber auch bei anderen bekannten Stoff-Wechselstörungen ansammeln, und in allen diesen
Fällen ist es wichtig, Analysen zum Nachweis übermäßiger Mengen von Harnstoff ausführen zu können.
Außer seiner Verwendbarkeit zur Nachprüfung bei Funktionsstörungen der Nieren durch den Patienten
selbst und durch den Arzt kann der neue Harnstoffindikator auch zur Ausführung von Routineanalysen
auf Harnstoff im Blut verwendet werden, wie sie in Krankenhäusern und in der Praxis des Arztes durchgeführt
werden.
Da die Frühdiagnose und die fortgesetzte, Kontrolle bei der Bestimmung von Funktionsstörungen
der Nieren so wichtig sind, muß ein Test zum Nachweis übermäßiger Harnstoffkonzentrationen im Blut,
wenn er von größtem Wert sein soll, hinreichend rasch durchführbar, zuverlässig, einfach genug, damit
der Techniker ihn leicht erlernen kann, genau genug für die Anforderungen des Klinikers und empfindlich
genug sein, um Schwankungen im Zustand des Patienten wiederzugeben. Außerdem muß die
Reagenzzusammensetzung hinreichend beständig
sein. , , . ; ': ."
Mittel zum Nachweis von Harnstoff im Blut
Patentiert für:
Miles Laboratories, Inc., Elkhart, Ind. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. K. Th. Hegel, Patentanwalt, Hamburg 36, Esplanade 36 a
Als Erfinder benannt:
Alfred H. Free, Elkhart, Ind.; Gary D. Lower, Chicago, JH. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 5. Mai 1960 (26 953)
Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines verbesserten diagnostischen Mittels in beständiger, trokkener
Form, vorzugsweise in Form eines diagnostischen Cellulosestreifens oder -Stiftes, eines Mittels,
welches auch von ungeübten Personen zum qualitativen Nachweis und zur quantitativen Bestimmung
eines Harnstoffüberschusses im Blut angewandt werden kann. Dieser Test kann auch dann noch angewandt
werden, wenn die zur Verfügung stehende Blutmenge sehr klein ist; denn zur Ausführung des
Testes genügt ein Bluttropfen, z. B. von einem Stich
in den Finger.
Verfahren zum Nachweis von Harnstoff in verschiedenen
Körperfiüssigkeiten sind in der klinischen Chemie an sich bekannt. Ein solches Verfahren
macht von der chemischen Hydrolyse Gebrauch und benötigt eine besondere Vorrichtung, die in Routinelaboratorien
nicht immer zur Verfügung steht. Ein anderes Verfahren macht von einer unmittelbaren
kolorimetrischen Reaktion des Harnstoffs in einem proteinfreien Filtrat mit einem organischen Reagenz,
wie Diacetylmonoxim, Gebrauch. Ein weiteres Untersuchungsverfahren
beruht auf der Wirkung des Enzyms Urease, welches den Harnstoff in ein Ammoniüöisalz
umwandelt, worauf dieses durch Titration oder mit Hilfe von Nesslerschem Reagenz bestimmt
wird.
Alle diese Verfahren haben den Nachteil, daß sie eine beträchtliche Übung und Vertrautheit mit verwickelten
Laboratoriumsmethoden verlangen.
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Es wurde nun ein neues Mittel zum Nachweis von Harnstoff gefunden, welches eine bedeutende Verbesserung
auf dem Gebiete der Bestimmung der Harnstoffkonzentration im Blut darstellt. Dieses
Mittel ist eine diagnostische Stpffzusammensetzung, vorzugsweise in Form eines damit getränkten Cellulosestreifens,
die einfach, schnell und bequemer anwendbar ist als die bisher bekannten Mittel und die
viele Nachteile der bisher bekannten Stpffzusammensetzungen und Testverfahren nicht aufweist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Mittel zum Nachweis von Harnstoff im Blut, bestehend aus einem
saugfähigen Träger, der mit einem Stoffgemisch imprägniert ist, welches ein Enzym mit Üreaseaktivität,
einen Indikator, der auf eine pH-Änderung anspricht, und einen Puffer enthält, der den pH-Wert
des Stoffgemisches in Gegenwart des harnstoffhaltigen Blutes in einem bestimmten Bereich hält.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der imprägnierte Träger mit Äthylcellulose überzogen
ist. Der Äthylcelluloseüberzug wirkt als Dialysiermembran,
indem er den Harnstoff durchläßt, die großen Hämoglobinmoleküle jedoch außer Berührung
mit dem Cellulosestreifen hält. Infolgedessen wird die Anfärbung der Cellulose durch das Hämoglobin
vermieden. Die Äthylpelluloseschicht erleichtert auch das Abwaschen oder Abwischen der Blutprobe
von dem Celluloseteststreifen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
werden saugfähige Cellulosestreifen mit diesem Stoffgemisch getränkt, getrocknet, in Äthylcelluloselösung
getaucht und wieder getrocknet. Der auf diese Weise hergestellte imprägnierte Träger ermöglicht
eine schnelle und relativ genaue Bestimmung der Harnstoffmenge in der zu untersuchenden
Probe. Wenn die Testfläche dieses Streifens mit einem Tropfen Blut bestrichen wird, so hydrolysiert das
Enzymsystem mit Ureaseaktivität den Harnstoff unter Bildung von Ammoniumcarbonat, welches stärker
. alkalisch ist als der ursprünglich anwesende Harnstoff. Durch Variieren der Puffermenge in dem Stoffgemisch
erzeugt die Menge an gebildetem Ammoniumcarbonat verschiedene Zunahmen des pH-Wertes.
Durch kritische Einstellung der Puffermenge erzielt man daher Farbänderungen des Indikators,
die ein Anzeichen für die Menge des gebildeten Reaktionsproduktes
und daher für die Mengedes. in der zu untersuchenden Prpbe ursprünglich enthaltenen
Harnstoffs darstellen. Durch diese Kombination wird der in der zu untersuchenden Probe enthaltene Harnstoff
durch eine deutlich wahrnehmbare Farbänderung des mit der Probe in Berührung gebrachten
Teststreifens angezeigt, die mit der Harnstoffkonzentration der Probe in Beziehung gesetzt werden kann.
Verwendet man Phenolrot als Indikator, so kann der in der zu untersuchenden Probe enthaltene Harnstoff
eine Farbänderung von Gelb nach Rot bewirken. Durch Einstellung der Puffermenge erfolgt
die Farbänderung des Indikators bei. entsprechend verschiedenen Harnstoffkonzentrationen, wodurch
man ein deutlich sichtbares Anzeichen für die Harnstpffkonzentration
der untersuchten Probe erhält, so daß eine einfache, schnelle und genaue Bestimmung
der Konzentration oder des Konzentrationsbereichs des Harnstoffs in der zu untersuchenden Probe ausgeführt
werden kann.
Die den Enzymtesten auf Harnstoff zugrunde liegenden Reaktionen sind an sich bekannt. Urease
katalysiert die Hydrolyse" des Harnstoffs zu Ammoniumcarbonat.
Bei dieser Umsetzung reagieren Harnstoff und Wasser unter Bildung des Ammoniumsalzes.
Die Reaktion kann durch die folgende Gleichung dargestellt werden:
Urease .
Harnstoff + Wasser ———*■ Ammoniumcarbonat
Harnstoff + Wasser ———*■ Ammoniumcarbonat
Urease
CO(NH2)., + 2H2O ——> (NHJ2CO3
CO(NH2)., + 2H2O ——> (NHJ2CO3
Die Urease bewirkt also den Ablauf der erforderlichen
Reaktion, und das Produkt erzeugt bei einer Gruppe von Indikatoren eine Farbänderung, die auf
der Änderung des pH-Wertes bei der Umwandlung des Harnstoffs in Ammoniumcarbonat beruht. Diese
Farbänderung kann durch die folgende schematische Gleichung dargestellt werden:
Indikator
(Farbe A)
(Farbe A)
Stoff, der die pH-Änderung bewirkt Farbänderung des Indikators
(FarbeB)
(FarbeB)
Verwendet man z. B. die bekannten Stoffe Urease, Phenolrot und einen Phosphatpuffer, so verläuft die
Reaktion folgendermaßen:
Die Urease hydrolysiert den in der zu untersuchenden
Probe enthaltenen Harnstoff unter Bildung von Ajnmopiumcarbonat. Das Ammpniumcarbpnat
ist stärker alkalisch als der Harnstoff. Wenn jiun in den Testflächen des diagnostischen Mittels
verschiedene Puffermengen enthalten sjn^ so erzeugt
eine gegebene Menge Änimpniumcarbpnat verschiedene
Zunahinen des pH-Wertes. Dwrch kritische Einstellung
der Pufferrnengen erzielt man Farbanderungen
des indiliatprs, die eine haibquantitatiye fyiessung
der Mßn'ge des A^mpmumcarbpnats und mfthin
der Menge des in der ursprünglichen Prpbe enthaltenen
Harnstoffs ermöglichen.
Dem Gemisch, mit dem der saugfähige Träger getränkt ist, kann ein Stoff oder kpntjen Stoffe beigefügt
sein, die das Gemisch stabilisieren. Tränkt man mit diesem Gemisch saugfähige Cellulosestreifen,
so sind diese nach dem Trocknen und Überziehen mit Äthylcellulose gebrauchsfertig für die Bestim-
mung von Harnstoff jm Blut.
Die Celluloseteststreifen werden so hergestellt, daß dje Stoffzpsammensetzung äußerst beständig ist. Wird
als Indikator Phenplrpt verwendet, so ermöglicht die Einstellung des Puffergehalts die Erzeugung einer
reinen, ungemischten roten Farbe in Gegenwart einer zuvor bestimmten Harnstoffkonzentration. Die Farbe
läßt sich leicht von dem Teststreifen ablesen, und jecle Farbänderung ist visuell unterscheidbar. Diese
Unterscheidpareri Farben bilden, bespnders bei Teststreifep,
dje mehrere mit verschiedenen Stpffzusamniensetzungen
getränkte Testabschnitte besitzen (vgl. Bejspjej 3), ein deutlich sichtbares Anzeichen für
die Hamstpffkpnzentratipn im Blut innerhalb zuypr
bestimmter Bereiche und gestatten auf diese Weise
die Bestimmung der Harnstoffkonzentration in der untersuchten Probe.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung weiter erläutern, ihren Umfang jedoch nicht beschränken.
Cellulosestreifen mit einem Testabschnitt —
Phosphatpuffer
Phosphatpuffer
Zunächst wird ein 0,2molarer Phosphatpuffer mit einem pll-Wert von 6,6 durch Vermischen von
28 Raumteilen Q,2molarer NaH2PO4-Löswig und
22 Raumteilen 0,2molarer Na2HPO4-LOSiUIg hergestellt.
Zu 50 ecm dieser 0,2molaren Phosphatpufferlösung werden 1,5 g Algin und 5,0 g Urease zugesetzt.
Die Suspension wird auf den unteren 2,5 cm von steifen Cellulosestreifen verteilt; man läßt sie
1 Minute darauf einwirken. Der Überschuß nicht anhaftender Teile der Suspension wird dann abgewischt. Hierauf werden die Streifen in eine O,l°/oige
wäßrige Lösung von Phenolrot getaucht und 45 Minuten
in einem Ofen bei 9O0C getrocknet. Dann werden die Streifen in eine 4°/oige Lösung von Äthylr
cellulose in Aceton getaucht und 30 Minuten an der Luft getrocknet.
Die Cellulosestreifen werden zweckmäßig in einer braunen Flasche aufbewahrt. Wenn einer der Teststreifen
mit einem Tropfen Blut befeuchtet und das Blut nach einer Minute abgewaschen wird, so kann
man feststellen, ob der Harnstoff spiegel in dem Blut Ϊ00 mg-% oder mehr oder ob er weniger als
100 mg-°/o beträgt. Wenn die untersuchte Blutprobe eine Harnstoffkonzentration von 100 mg-0/» oder
mehr aufweist, zeigt der Teststreifen eine rote Farbe, während bei einer Harnstoffkonzentration von weniger
als 100 mg-% in der Blutprobe die Farbe des Teststreifens gelb oder orange ist.
Cellulosestreifen mit zwei Testabschnitten -—
Phosphatpuffer
Das untere Ende eines Celluloseteststreifens wird in eine obere und eine untere Fläche geteilt, indem
zwei schmale, bandförmige Sperrstreifen aus einem wasserundurchlässigen Harz gebildet werden, die
etwa um die Breite des Streifens voneinander entfernt sind und sich quer über den Streifen erstrecken.
Dies erfolgt durcli Tränken des Streifens längs dieser
schmalen, bandförmigen Flächen mit einer Lösung von ÄthylceiUiiose in Aceton und Abdampfen des
Aceton«. Die obere Fläche wird, wie im Beispiel! beschrieben, mit Urease, Puffer und Algin behandelt.
Die untere Fläche wird mit einer Tränklösung behandelt,
die einen ß,lmölaren Phosphatpuffer mit einem pH-Wert von 6,6 und die übrigen Bestandteile
in der gleichen Konzentration, wie im Beispiel 1 beschrieben, enthält. Der 0,lmqlare Phosphatpuffer
vom pH-Wert von ungefähr 6,6 wird durch Verdünnep
von 1 Teil des im Beispiel 1 beschriebenen
Ö,2mq}aren Phosphatpuffers mit 1 Teil destilliertem
Wasser hergestellt. 50 ccrn dieses 0,lmolaren Phosphatpuffers
werden zur Herstellung des Testgemisches verwendet, welches auf die untere Fläche des CeHulpsbstreifens
aufgetragen wjrd. Nach dem Behandeln beider Flächen mit den betreffenden Gemischen aus
Puffer, Urease und Algin wird der Streifen in Phenplrot
getaucht, getrpcjcnet und dann gemäß Beispiel
1 mit einer dünnen, als Pialysiermembran wir-
kenden Schicht aus Äthylcellulose überzogen. Wenn der Streifen mit einem Tropfen Blut befeuchtet wird,
so daß beide getränkte Flächen davon bedeckt werden, und das Blut 1 Minute danach abgewaschen
wird, so kann man drei Konzentrationsbereiche des Harnstoffs im Blut folgendermaßen erkennen:
Obere und untere Fläche gelb:
Harnstoffgehalt des Blutes weniger als50 mg-%.
Obere Fläche gelb; untere Fläche rot:
Harnstoffgehalt des Blutes 50 mg-% oder mehr,
aber weniger als 100 mg-%. Obere und untere Fläche rot:
Harnstoffgehalt des Blutes 100 mg-% oder mehr.
, Beispiel 3
Cellulosestreifen mit drei Testabschnitten —
Phosphatpuffer Auf dem unteren Ende eines Celluloseteststreifens werden nach dem Verfahren des Beispiels 2 drei
schmale, bandförmige Sperrstreifen aus Äthylcellulose erzeugt. Hierdurch erhält inan drei Testflächen
zur Tränkung mit verschiedenen Harnstofftestlösungen. . ■ . · . ,
Die untere und die mittlere Fläche werden in der gleichen Weise behandelt, wie es im Beispiel 2 für
den Streifen mit zwei Testabschnitten beschrieben wurde. Die obere Fläche wird mit einer Tränklösung
behandelt, in der der Phosphatpuffer 0,4molar ist und einen pH-Wert von 5,5 aufweist, während die
anderen Bestandteile in den im Beispiel 1 angegebenen
Konzentrationen angewandt werden. Nach Behandlung aller drei Flächen mit den betreffenden
Puffer-Urease-Algin-Lösungen wird der Streifen in Phenolrot getaucht, getrocknet und mit einer dünnen,
als Dialysiermembran wirkenden Schicht aus Äthylcellulose gemäß Beispiel 1 überzogen. Wenn dieser
Streifen derart mit einem Tropfen Blut befeuchtet wird, daß alle drei getränkten Flächen von dem Blut
bedeckt werden, und das Blut dann nach einer Minute abgewaschen wird, kann man vier verschiedene
Bereiche der Harnstoffkonzentration im Blut erkennen:
Obere, mittlere und untere Fläche gelb:
Obere, mittlere und untere Fläche gelb:
Harnstoffgehalt des Blutes weniger als 50 mg-%.
Obere und mittlere Fläche gelb, untere Fläche rot: Harnstoffgehalt des Blutes 50 mg-0/p oder mehr,
jedoch weniger als 100 mg-%. Obere Fläche gelb, mittlere und untere Fläche rot:
Harnstoffgehalt des Blutes 1OQ mg-% oder mehr,
jedoch weniger als 200mg-%. ■<..<■■■■ ,
Obere^ mittlere und untere Fläche rot:
Harnstoffgehalt des Blutes»200 mg-% oder mehr.
Beispiel'4. ,. .',.'.'I^J'.,LJ..'./.'
Cellulosestreifen mit einem Testabschnitt —,' ·,■;■·
Citratpuffer v;' '^V;
Dieser Streifen wjrd mit Ausnahme des Puffers
gemäß Beispiel 1 hergestellt. An Stelle des Phosphat-So puffers Werden 50 ecm eines 0,2molaren Citratpuffers
(Natriumcitrat und: Citronensäure) von,einem pH-Wert
νομ 5,0 verwendet. Alle anderen Bestandteile und das Verfahren zur Herstellung des Celluloseteststreifens
entsprechen dern Beispiel 1. Wenn einer dieser Streifen mit einem Tropfen Blut befeuchtet
und das Blut 1 Minute später abgewaschen, wird, kann man erkennen, ob der Harnstoffgehalt des
Blutes 100 mg-% oder mehr oder aber weniger als
IQO mg-°/o beträgt. Wenn die zu untersuchende Blutprobe
eine Härnstoffkonzentration von lOOmg-%
oder mehr aufweist, nimmt der Teststreifen eine rote Farbe an,'während bei einem Harnstoffgehalt der
Blutprobe von weniger als 100 mg-% der Teststreifen
gelb öder orange gefärbt ist.
Cellulosestreifen mit einem Testabschnitt —
Phenoltetrabromphthalein-dinatriumsulfonat -..-τ) , als Indikator
Phenoltetrabromphthalein-dinatriumsulfonat -..-τ) , als Indikator
Dieser Teststreifen wird mit Ausnahme des Indikators nach Beispiel 1 hergestellt. Als Indikatorfarbstoff
an Stelle der O,l°/oigen Phenolrotlösung dient in diesem Fall eine 4°/oige Lösung von Phenoltetrabromphthalein-dinatriumsulfonat.
Alle anderen Bestandteile und das Verfahren zur Herstellung des Teststreifens entsprechen dem Beispiel 1. Wenn einer
dieser Teststreifen mit einem Tropfen Blut befeuchtet und das Blut 2 Minuten später abgewaschen wird,
kann man erkennen, ob der Harnstöffgehalt des Blutes 2OOmg-°/o oder mehr oder aber weniger als
2OOmg-°/o beträgt. Wenn die untersuchte Blutprobe
einen Harnstoffgehalt von 200 mg-°/o oder mehr hat, zeigt der Teststreifen eine Purpurfarbe, während er
im Fall einer Blutprobe mit einem Harnstoff gehalt von weniger als 200 mg-°/o farblos ist.
Cellulosestreifen mit einem Testabschnitt— Citratpuffer
Ein Trinatriumcitratpuffer mit einem pH-Wert von etwa 7,0 bis 7,5, vorzugsweise von etwa 7,2, wird
in Form einer 0,2molaren Lösung von Trinatriumcitrat hergestellt. 5,0 ecm dieser Citratpufferlösung'35
werden in Anteilen von jeweils 1 ecm zu 600 mg Urease
zugesetzt und gründlich damit zu einem Brei vermischt. Dann setzt man 1,0 ecm einer 5%igen
Lösung von Phenoltetrabromphthalein-dinatriumsulfonat .zu und trägt das Gemisch mittels einer
Tropfröhre auf unzerschnittene Teststreifen auf, oder die zerschnittenen Streifen werden einzeln in das
Gemisch eingetaucht. In jedem Fall werden die Streifen bei Raumtemperatur oder bei einer beliebigen
anderen Temperatur unterhalb 100° C getrocknet. Die trockenen Streifen sind normalerweise farblos,
nehmen jedoch eine Purpurfarbe an, wenn sie mit einem Tropfen Blut befeuchtet werden, der eine
Harnstoffkonzentration von 100 mg-°/o oder mehr
aufweist, und der Tropfen nach einer Minute abgewaschen
wird. Beträgt die Härnstoffkonzentration des Blutes weniger als 100 mg-°/o, so bleiben die Streifen
farblos.
Obwohl in den obigen Beispielen die Verwendung eines Celluloseteststreifens zur bloßen Anzeige der
Anwesenheit oder Abwesenheit von Harnstoff im Blut oder zu einer nur halbquantitativen Analyse des
Harnstoffgehaltes innerhalb bestimmter Bereiche, d.h; von 50 bis 100 mg-°/o oder von 100 bis
2OOmg-o/o, beschrieben ist, kann man bei genauerer
Beobachtung der Testergebnisse auch unterscheidbare Zwischenintensitäten der Farbe feststellen. So
erzeugen Blutproben, die einen höheren Härnstoffgehält
aufweisen, eine tiefere Farbtönung. Wenn die Streifen wie gemäß Beispiel 3 mehrere Testabschnitte
aufweisen, die 0,lmolare, 0,2molare und 0,4molare Puffer enthalten, so entwickeln sich Farben von verschiedenen
Intensitäten, deren Farbtiefe mit steigenden
Harnstoffkonzentrationen im Blut fortschreitend zunimmt und mit steigender Molarität des Puffers
abnimmt. Die Entwicklung solcher klaren und unterscheidbaren Indikatorfarben wird wesentlich unterstützt
durch die Vermeidung der verwirrenden Farbüberdeckung, die bei nicht überzogenen Streifen
durch die Anfärbung mit Hämoglobin oder anderen in der Blutprobe enthaltenen Farbkörpern zustande
kommt. Daher zeigen die überzogenen Streifen, wenn sie mit Blut bestrichen werden, welches wenig
oder keinen Harnstoff enthält, keine Farbänderung. In Anbetracht der Grade oder der Intensität der
Farbänderung kann man eine einfache Farbintensitätstafel
auf der Basis bestimmter Farbintensitäten herstellen, die sich bei zuvor bestimmten Harnstoffkorizentratiönen
entwickeln, und die Harnstoffkonzentration des Blutes durch Vergleich der Teststreifen
mit dieser Farbtafel feststellen. Durch Vergleich mit derartigen Farbtafeln wird eine genauere
quantitative Bestimmung des Harnstoffgehaltes des Blutes ermöglicht.
Die obigen Beispiele erläutern gewisse bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung; es ist jedoch möglich, eine Anzahl von Abänderungen hinsichtlich
der Reagenzien vorzunehmen. So kann man z. B. jedes beliebige Enzym mit Ureaseaktivität verwenden.
Ebenso kann man eine Anzahl anderer, an sich bekannter Puffersysteme verwenden. Hierzu gehören
z. B. Phosphatpuffer, Citratpuffer, Hexamatpuffer u. a.
Der bevorzugte Indikator in einigen der obigen Beispiele ist Phenolrot. Man kann aber auch mit
verschiedenen anderen Indikatoren, wie Phenoltetrabromphthalein - dinatriumsulfonat, Nitrazingelb,
m-Kresolpurpur, Bromthymolblau, einer Kombination von Phenolrot und Bromthymolblau sowie
Bromkresolpurpur, arbeiten. Die jeweiligen Puffer für diese Indikatoren können nach an sich bekannten
Verfahren hergestellt werden.
Im Rahmen der Erfindung können die Puffer natürlich in verschiedenen molaren Anteilen verwendet
werden, und auf diese Weise kann man Stoffgemische herstellen, die einen positiven Test bei
jeder gewünschten Harnstoffkonzentration im Blut liefern. Außerdem kann man dem Reagenzgemisch
verschiedene Zusätze, wie Schutzmittel, Verdickungsmittel, Netzmittel, und auch inerte Farbstoffe beigeben,
um dem Gemisch eine gleichmäßige Grundfarbe zu verleihen.
Claims (9)
1. Mittel zum Nachweis von Harnstoff im Blut, bestehend aus einem saugfähigen Träger,
der mit einem Stoffgemisch imprägniert ist, welches ein Enzym mit Ureaseaktivität, einen Indikator,
der auf eine pH-Änderung anspricht, und einen Puffer enthält, der den pH-Wert des
Stoffgemisches in Gegenwart des harnstoffhaltigen Blutes in einem bestimmten Bereich hält,
dadurch gekennzeichnet, daß der imprägnierte Träger mit Äthylcellulose überzogen ist.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger ein saugfähiger Cellulosestreifen
ist.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das auf dem Träger befindliche Stöffgemisch außerdem ein die Suspension
stabilisierendes Kolloid enthält.
4. Mittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Indikatorfarbstoff Phenolrot ist und der Puffer den pH-Wert im Bereich von etwa 4,8 bis 6,6 hält. ■
5. Mittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es Urease, einen Citratpuffer
mit einem pH-Wert von etwa 5,0 und Phenolrot enthält.
6. Mittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es Urease, einen Phosphat- ίο
puffer mit einem pH-Wert Von etwa 5,5 bis 6,6 und Phenolrot enthält.
7. Mittel nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es als stabilisierendes Kolloid
Algin enthält.
10
8. Mittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es Urease, einen Phosphatpuffer
mit einem pH-Wert von etwa 6,6 und Phenoltetrabromphthalein-dinatriumsulfonat enthält.
9. Mittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es Urease, einen Citratpuffer
mit einem pH-Wert von etwa 7,0 bis 7,5 und Phenoltetrabromphthalein-dinatriumsulfonat enthält.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Chemisches Zentralblatt, 96, 1925, S, 872/873 (Referat über A. Hunter und J. A. Dauphinee).
Chemisches Zentralblatt, 96, 1925, S, 872/873 (Referat über A. Hunter und J. A. Dauphinee).
709 579/205 5.67 © Bundesdruckerei Berlin
709 716 -ra
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US26953A US3145086A (en) | 1960-05-05 | 1960-05-05 | Diagnostic composition |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1240306B true DE1240306B (de) | 1967-05-11 |
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BR (1) | BR6128942D0 (de) |
DE (1) | DE1240306B (de) |
GB (1) | GB922665A (de) |
Cited By (1)
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