DE3015877C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Mittel und insbesondere einen Teststreifen
zur kolorimetrischen Analyse (Nachweis und Bestimmung)
von Ascorbinsäure
gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Ascorbinsäure (Vitamin C) ist in relativ hohen Konzentrationen
in Nahrungs- und Futtermitteln und Getränken, insbesondere in
solchen, die damit angereichert sind, sowie in Spezialpräparaten,
beispielsweise Vitamintabletten oder -pillen enthalten.
Bei Aufnahme derartiger Nahrungs- oder Futtermittel oder anderer
Präparate durch Menschen oder Tiere findet sich Ascorbinsäure
in entsprechenden Konzentrationen im Körpergewebe,
im Blut und in den Exkrementen.
Ist ein Nachweis oder eine Bestimmung anderer spezieller
Substanzen in Körperflüssigkeiten, insbesondere in Urin oder
Blut, beabsichtigt, so können häufig sehr große Meßfehler
bei den zu bestimmenden Substanzen entstehen, was auf die
starke Reduktionsfähigkeit der gleichzeitig vorliegenden Ascorbinsäure,
die den zu bestimmenden Wert stark beeinflußt, zurückzuführen
ist.
Wenn beispielsweise die Menge an Glucose, Galactose, Cholesterin
oder Harnsäure in Körperflüssigkeiten mit einem Nachweissystem,
das ein Enzym mit einer für die spezielle Substanz
spezifischen Oxidationsaktivität und Peroxidase zusammen mit
einem Redox-Chromogen enthält, festgestellt werden soll oder
wenn eine geringe Blutmenge im Urin mit einem Nachweissystem
aus Peroxidase und Chromogen ermittelt werden soll, so kann
eine negative Abweichung vom tatsächlichen Wert auf eine entsprechende
Menge an gleichzeitig vorliegender Ascorbinsäure
zurückzuführen sein.
Wenn andererseits die Menge an Glucose, Harnsäure oder dergleichen
mit einem auf einem Reduktionsverfahren basierenden
System ermittelt werden soll, kann eine positive Abweichung
vom tatsächlichen Wert aufgrund der entsprechenden Menge an
gleichzeitig vorliegender Ascorbinsäure auftreten.
Es ist bekannt, zur Messung von Ascorbinsäure in wäßrigen
Lösungen eine kolorimetrische Titrationsanalyse unter Verwendung
von Indophenol durchzuführen. Dieses Verfahren hat
sich jedoch in der klinischen Chemie als wenig praktisch
erwiesen.
Bei der klinischen Analyse ist es notwendig, gleichzeitig
vorliegende Ascorbinsäure gleichzeitig mit der Messung der
vorerwähnten speziellen Substanz oder vorzugsweise vorher
nachzuweisen und zu bestimmen. Das Verfahren zur Messung der
letztgenannten Substanz muß je nach dem Ergebnis der Bestimmung
der gleichzeitig vorliegenden Ascorbinsäure so
abgeändert werden, daß es durch die Anwesenheit von Ascorbinsäure
nicht oder nur geringfügig beeinflußt wird.
Es ist wünschenswert, die Nachweis- und Bestimmungsverfahren
beider Substanzen so durchzuführen, daß die genauen Werte
in einem Arbeitsgang auf möglichst einfache Weise in kurzer
Zeit erhalten werden, wobei die Ermittlung eines Werts für die
spezielle Substanz selbst und deren Eichung in bezug auf den
Ascorbinsäuregehalt gleichzeitig ermöglicht werden soll.
Ein entsprechendes, vereinfachtes Verfahren ist in der japanischen
Patentveröffentlichung 712/78 beschrieben. Dieses Verfahren
beruht auf dem Prinzip, daß Phosphormolybdat mit einer
reduzierend wirkenden Substanz unter Bildung von Molybdänblau
(Molybdänoxid) reagieren kann. Hierbei handelt es sich
um ein bekanntes Verfahren zur quantitativen Bestimmung von
geringen Mengen an anorganischem Phosphor. Aber auch dieses
Verfahren ist nicht ganz zufriedenstellend, da es nur auf
eine Ascorbinsäurekonzentration von 0 bis 40 mg/dl beschränkt
ist und die Farbentwicklung wenig stabil ist.
Aus der US-PS 32 82 649 ist ein Mittel zur kolorimetrischen Analyse von Ascorbinsäure
bekannt, das einen Komplex eines Chelatbildners mit einem mehrwertigen
Metallion in dessen höherer Wertigkeitsstufe umfaßt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Mittel, insbesondere einen
Teststreifen zur kolorimetrischen Analyse von Ascorbinsäure
in wäßrigen Flüssigkeiten, z. B. Körperflüssigkeiten,
zur Verfügung zu stellen, das in einfacher Weise innerhalb
kurzer Zeit die Bestimmung von großen Konzentrationsbereichen
mit ausreichender Genauigkeit erlaubt. Ferner soll
erfindungsgemäß eine Möglichkeit geschaffen werden, den für
eine bestimmte Substanz ermittelten Wert im Hinblick auf die
Ascorbinsäurekonzentration zu korrigieren. Diese Aufgabe wird
durch das Mittel gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Mittels nach Anspruch 1
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Vorzugsweise wird der Teststreifen zu einem kleinen Stück
verarbeitet, das parallel mit einem Teststreifen oder einem
anderen Nachweismittel zum Nachweis der speziellen Substanz
in die zu bestimmende Flüssigkeit gehalten wird, so daß der
Wert für die letztgenannte Substanz abgelesen und unter Berücksichtigung
des Ergebnisses des Teststreifens zur Ascorbinsäureanalyse
leicht korrigiert oder geeicht werden kann.
Beispiele für im erfindungsgemäßen Komplex enthaltene mehrwertige
Metallionen sind Eisen-, Kupfer-, Kobalt- und Nickelionen.
Eisen- und Kupferionen sind besonders bevorzugt. Beispiele
für Metallsalze im oxidierten Zustand (höhere Wertigkeitsstufe)
sind Eisen(III)-chlorid, Eisen(III)-ammoniumoxalat,
Eisen(III)-citrat, Eisen(III)-ammoniumcitrat, Eisen(III)-
ammoniumnitrat, Eisen(III)-bromid, Eisen(III)-ammoniumsulfat
und Kupfer(II)-acetat.
Zur Komplexbildung mit den mehrwertigen Metallionen
fähige Chelatbildner sind Äthylendiamintetraessigsäure
(EDTA), trans-1,2-Cyclohexandiamin-N,N,N′,N′-tetraessigsäure
(CyHDTA), Diäthylentriamin-N,N,N′,N′′,N′′′-pentaessigsäure
(DTPA), Triäthylentetramin-N,N,N′,N′′, N′′′,N′′′′-hexaessigsäure
(TTHA) und Alkalimetallsalze dieser Verbindungen.
Als organische Metallindikatoren eignen sich
o-Phenanthrolin, 4,7-Diphenyl-1,10-phenanthrolin, 2,2′-Bipyridin
(α,α′-Dipyridyl), Cuproin, Neocuproin und 2,2′,2′′-Tripyridin.
Liegt die Absorptionsbande außerhalb des sichtbaren Bereichs,
so kann eine UV- oder IR-Messung durchgeführt werden.
Beispiele für saugfähige Körper, die in dem einen einfachen
Nachweis gestattenden Teststreifen zur Anwendung
kommen können, sind Filterpapier, Gewebe, Faservliese,
Filz und gesinterte, poröse Körper aus Glas- oder Keramikpulver,
die gegebenenfalls in der Dünnschichtchromatographie
übliche Sorptionsmittelteilchen enthalten können.
Die Metallsalze liegen im erfindungsgemäßen Mittel im oxidierten
Zustand vorzugsweise in einer Konzentration von 0,01
bis 0,1 Mol vor. Besonders bevorzugt ist ein Konzentrationsbereich
von 0,05 bis 0,08 Mol.
Der Chelatbildner ist im erfindungsgemäßen Mittel im allgemeinen
in einer größeren molaren Menge als das Metallion vorhanden.
Wenn kein Chelatbildner vorhanden ist, wird die gewünschte
Reaktionsspezifität auf Ascorbinsäure stark verringert,
wodurch sich eine gleichzeitige Stabilitätsabnahme
gegen Strahlungseinflüsse ergibt.
Als Puffer können Salze von organischen Säuren mit anorganischen
starken Basen in Konzentrationen, die die gewünschte
Pufferwirkung gewährleisten, verwendet werden. Die Reaktion,
auf der die Erfindung beruht, kann bei pH-Werten (pH-Wert
des Mittels oder des Teststreifens in feuchtem Zustand) von
3 bis 6,5 durchgeführt werden. Vorzugsweise werden aber Puffer
verwendet, die eine Einstellung des pH-Werts auf den Bereich
von 4 bis 6 bewirken, um nachteilige Einflüsse von anderen
reduzierenden Verbindungen, beispielsweise Harnsäure, Cystein,
Sulfite, Salicylat, Glutathion, Creatin und Creatinin, vollständig
auszuschalten.
Als Farbstoff zur Einstellung der Hintergrundfärbung in den
Teststreifen können Lebensmittelfarben, wie FD & C Gelb
Nr. 4 oder FD & C Blau Nr. 1, oder Kupfersalze je nach der
gewünschten Klarheit und Empfindlichkeit des Nachweises verwendet
werden.
Als Dispergiermittel werden vorzugsweise übliche Mittel, wie
Polyvinylpyrrolidon (PVP), Hydroxypropylcellulose (HPC) und
Polyäthylenglykol (PEG) verwendet, insbesondere wenn das
Mittel sich auf einem Teststreifen in getrocknetem Zustand befindet.
Das Dispergiermittel kann auch als Stabilisator für
andere Bestandteile und zur Aufrechterhaltung der Homogenität
der entwickelten Färbung dienen. Wegen seiner günstigen Eigenschaften
wird PVP besonders bevorzugt.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Filterpapier (Toyo Nr. 53) wird mit der nachstehend angegebenen
ersten Lösung imprägniert und 90 Minuten bei 45°C unter vermindertem
Druck getrocknet. Nach weiterer Imprägnierung mit
der nachstehend angegebenen zweiten Lösung wird 30 Minuten bei
45°C unter vermindertem Druck getrocknet. Man erhält eine Vorratsrolle
für Teststreifen.
1. Lösung:
CyHTA 2 g Eisen(III)-chlorid 1,2 g Natriumcitrat 5,5 g Citronensäure 1,3 g destilliertes Wasser57 ml FD & C Blau Nr. 1 (0,25 Gew.-/Vol.-%) 2,5 ml
CyHTA 2 g Eisen(III)-chlorid 1,2 g Natriumcitrat 5,5 g Citronensäure 1,3 g destilliertes Wasser57 ml FD & C Blau Nr. 1 (0,25 Gew.-/Vol.-%) 2,5 ml
2. Lösung:
2,2′-Bipyridin 0,4 g PVP oder HPC 0,5 g Äthanol10 ml Cyclohexanon30 ml
2,2′-Bipyridin 0,4 g PVP oder HPC 0,5 g Äthanol10 ml Cyclohexanon30 ml
Nach dem Imprägnieren und Trocknen wird die Papierrolle bei
niedriger Temperatur im Dunklen gelagert. Ein kleines Papierstück
wird an der Spitze eines Kunststoffstreifens befestigt,
wodurch man ein Teststäbchen erhält.
Die Funktionstüchtigkeit dieses Stäbchens wird geprüft, indem
man es in Urinproben von offensichtlich gesunden Probanden,
die frei von Ascorbinsäure sind, taucht. Diese Proben werden
in den nachstehend angegebenen Konzentrationen mit Ascorbinsäure
versetzt. Die Farbentwicklung auf dem kleinen Teststück
wird nach 60 Sekunden beobachtet. Man erhält folgende Ergebnisse:
Ascorbinsäurekonzentration (mg/dl)Farbe (H-V/C)
0 5 BG-7/6
5 7,5 BG-7/3
1010 BG-6/2
20 7,5 R-5/2
40 5 R-5/4
80 2,5 R-4/4
Die Farbe wird angegeben als Farbton-Wert (H-V/C)
im Vergleich zu Eichfarben gemäß
JIS Z-8721 1964, Nihon Kikaku Kyokai (japanisches Eich- und
Norminstitut).
Gemäß Beispiel 1 werden mit der Abänderung, daß die erste
Lösung die nachstehend angegebene Zusammensetzung aufweist,
Teststreifen hergestellt.
1. Lösung:
TTHA 2 g Eisen(III)-chlorid 1,1 g Natriumcitrat 4 g Citronensäure 0,2 g destilliertes Wasser42 ml FD & C Blau Nr. 1 (0,25 Gew.-/Vol.-%) 1,8 ml
TTHA 2 g Eisen(III)-chlorid 1,1 g Natriumcitrat 4 g Citronensäure 0,2 g destilliertes Wasser42 ml FD & C Blau Nr. 1 (0,25 Gew.-/Vol.-%) 1,8 ml
Nach einer Eintauchzeit dieser Teststreifen von 30 Sekunden werden ähnliche
Farbentwicklungen wie in Beispiel 1 beobachtet.
Zur Herstellung von Papierstücken für Teststäbchen werden die
nachstehend angegebenen ersten Lösungen verwendet.
Nach einer Eintauchzeit von 15 Sekunden werden mit diesem Teststreifen
ähnliche Ergebnisse wie in Beispiel 1 beobachtet.
Gemäß Beispiel 1 werden unter Verwendung der nachstehend angegebenen
Lösungen Teststäbchen hergestellt:
2. Lösung (für die Beispiele 6, 7 und 8 gleich):
2,2′-Bipyridin oder o-Phenanthrolin 0,2 g (beide Verbindungen geben im wesentlichen die gleiche Farbentwicklung)
PVP oder HPC 0,25 g Äthanol20 ml
2,2′-Bipyridin oder o-Phenanthrolin 0,2 g (beide Verbindungen geben im wesentlichen die gleiche Farbentwicklung)
PVP oder HPC 0,25 g Äthanol20 ml
Die Farbentwicklung wird nach einer Eintauchzeit von 15 Sekunden
unter ähnlichen Bedingungen wie in Beispiel 1 beobachtet.
VC-Konzentration (mg/dl)Farbton (H-V/C)
0 5 Y-9/6
510 YR-8/8
10 5 YR-7/8
20 2,5 YR-7/10
4010 R-6/12
Gemäß Beispiel 1 werden unter Verwendung der nachstehend angegebenen
ersten Lösung Teststäbchen hergestellt. Ferner sind
nachstehend die Farbentwicklungen dieser Teststäbchen nach einer
Eintauchzeit von 10 Sekunden angegeben.
1. Lösung:
EDTA-2Na 3 g Eisen(III)-ammoniumsulfat 7,1 g Natriumcitrat 6 g destilliertes Wasser95 ml FD & C Blau Nr. 1 (0,25 Gew.-/Vol.-%) 5 ml
EDTA-2Na 3 g Eisen(III)-ammoniumsulfat 7,1 g Natriumcitrat 6 g destilliertes Wasser95 ml FD & C Blau Nr. 1 (0,25 Gew.-/Vol.-%) 5 ml
Farbentwicklung:
Ascorbinsäurekonzentration (mg/dl)Farbton (H-V/C) 0 5 BG-7/6 5 7,5 BG-7/3 1010 BG-6/2 20 7,5 BG-6/2 40 5 BG-5/4 80 2,5 BG-4/4
Ascorbinsäurekonzentration (mg/dl)Farbton (H-V/C) 0 5 BG-7/6 5 7,5 BG-7/3 1010 BG-6/2 20 7,5 BG-6/2 40 5 BG-5/4 80 2,5 BG-4/4
Gemäß den Beispielen 6, 7 und 8 werden unter Verwendung der
nachstehend angegebenen ersten Lösung Teststäbchen hergestellt.
1. Lösung:
EDTA-2Na 4 g Eisen(III)-chlorid 2 g Natriumcitrat 6,3 g Citronensäure 3 g Kupfer(II)-acetat (Anhydrid) 0,5 g destilliertes Wasser95 ml
EDTA-2Na 4 g Eisen(III)-chlorid 2 g Natriumcitrat 6,3 g Citronensäure 3 g Kupfer(II)-acetat (Anhydrid) 0,5 g destilliertes Wasser95 ml
Die mit diesen Teststreifen nach einer Eintauchzeit von 15 Sekunden
erhaltenen Farbentwicklungen sind nachstehend angegeben:
Ascorbinsäurekonzentration (mg/dl)Farbton (H-V/C)
010 GY-8/3
0,510 Y-7/3
110 YR-7/3
210 YR-7/2
5 5 YR-7/3
1010 R-6/4
20 7,5 R-6/6
Gemäß Beispiel 1 werden unter Verwendung der nachstehend angegebenen
Lösungen Teststäbchen hergestellt. Die beobachteten
Farbentwicklungen sind ebenfalls nachstehend angegeben.
1. Lösung:
Kupfer(II)-acetat (wasserfrei) 0,2 g EDTA-2Na 0,5 g destilliertes Wasser20 ml
Kupfer(II)-acetat (wasserfrei) 0,2 g EDTA-2Na 0,5 g destilliertes Wasser20 ml
2. Lösung:
4,7-Diphenyl-1,10-phenanthrolin 0,2 g PVP oder HPC 0,4 g Äthanol20 ml
4,7-Diphenyl-1,10-phenanthrolin 0,2 g PVP oder HPC 0,4 g Äthanol20 ml
Farbentwicklung 1 (nach einer Eintauchzeit von 15 Sekunden in
Urin):
Ascorbinsäurekonzentration (mg/dl)Farbton (H-V/C)
0 5 BG-8/3
510 BY-7/3
10 5 GY-7/3
20 2,5 GY-7/3
40 7,5 GY-4/4
Farbentwicklung 2 (nach einer Eintauchzeit von 30 Sekunden in
Serum, wobei die Serumproben mit Hyland, Q-PAK-Chemie-Kontrollserum
I unter Variation der Ascorbinsäurekonzentration hergestellt
werden):
Ascorbinsäurekonzentration (mg/dl)Farbton (H-V/C)
07,5 GY-8/3
15 GY-7/4
45 YZ-7/3
107,5 R-6/6
Gemäß Beispiel 1 werden unter Verwendung der nachstehend angegebenen
Lösungen Teststäbchen hergestellt. Die entwickelten
Färbungen nach einer Eintauchzeit von 15 Sekunden in Urinproben
entsprechen im wesentlichen denen von Beispiel 1.
1. Lösung:
EDTA-2Na 3 g Eisen(III)-chlorid 2 g Natriumcitrat 5,6 g Citronensäure 3 g destilliertes Wasser94 ml FD & C Blau Nr. 1 (0,25 Gew.-/Vol.-%) 5 ml
EDTA-2Na 3 g Eisen(III)-chlorid 2 g Natriumcitrat 5,6 g Citronensäure 3 g destilliertes Wasser94 ml FD & C Blau Nr. 1 (0,25 Gew.-/Vol.-%) 5 ml
2. Lösung:
2,2′-Bipyridin 0,4 g PVP 0,5 g Cyclohexanon27,5 ml Äthanol12,5 ml
2,2′-Bipyridin 0,4 g PVP 0,5 g Cyclohexanon27,5 ml Äthanol12,5 ml
Gemäß Beispiel 12 werden unter Verwendung der nachstehend angegebenen
ersten Lösung, die insbesondere für die Bestimmung
von Serumproben geeignet ist, Teststreifen hergestellt. Der
Farbstoffmenge zur Einstellung der Hintergrundfärbung und den
flüssigen Eigenschaften wird besondere Beachtung geschenkt.
Ferner sind die beobachteten Farbentwicklungen nachstehend angegeben.
1. Lösung:
EDTA-2Na 3 g Eisen(III)-chlorid 2 g Natriumcitrat10 g destilliertes Wasser94 ml FD & C Blau Nr. 1 (0,25 Gew.-/Vol.-%) 0,3 ml
EDTA-2Na 3 g Eisen(III)-chlorid 2 g Natriumcitrat10 g destilliertes Wasser94 ml FD & C Blau Nr. 1 (0,25 Gew.-/Vol.-%) 0,3 ml
Farbentwicklung (nach einer Eintauchzeit von 30 Sekunden in
Serum):
Ascorbinsäurekonzentration (mg/dl)Farbton (H-V/C)
0 5 Y-8/4
0,510 YR-8/3
1 7,5 YR-8/3
2 5 YR-8/4
510 R-7/6
10 7,5 R-6/8
Bei Untersuchungen zur Ermittlung möglicher Beeinträchtigungen
durch gleichzeitiges Vorhandensein anderer Arzneistoffe wurde
festgestellt, daß bei Natriumfluorid, Kaliumoxalat, Glutathion
(reduzierte Form), Creatin, Creatinin oder Brenztraubensäure
bis zu Konzentrationen von 100 mg/dl und bei Harnsäure
oder Vitamin E bis zu Konzentrationen von 5 mg/dl solche Störwirkungen
nicht auftreten.
Ferner ergibt Cystein in einer Konzentration von 25 mg/dl eine
Farbentwicklung, die der Farbentwicklung von Ascorbinsäure in
einer Konzentration von 0,5 mg/dl entspricht.
Gemäß Beispiel 1 werden unter Verwendung der nachstehend angegebenen
ersten Lösung, die keinen Chelatbildner enthält, Teststreifen
hergestellt und geprüft.
1. Lösung:
Eisen(III)-chlorid 1 g Citronensäure 1 g Natriumcitrat 3 g destilliertes Wasser45 ml FD & C Blau Nr. 1 (0,25 Gew.-/Vol.-%) 2,5 ml
Eisen(III)-chlorid 1 g Citronensäure 1 g Natriumcitrat 3 g destilliertes Wasser45 ml FD & C Blau Nr. 1 (0,25 Gew.-/Vol.-%) 2,5 ml
Farbentwicklung (nach einer Eintauchzeit von 15 Minuten in Urin):
Ascorbinsäurekonzentration (mg/dl)Farbton (H-V/C)
0 5 G-6/4
5 7,5 GY-4/2
10 5 Y-5/1
2010 R-4/2
40 7,5 R-3/4
Die erhaltenen Teststäbchen verblassen beim Altern und eignen
sich nicht einmal zu einer kurzzeitigen Lagerung. Bei Anwesenheit
von Salicylaten wird eine Farbentwicklung beobachtet.
Die erste Lösung wird hergestellt, indem man 0,2 g Eisen(III)-
chlorid und 0,3 g EDTA-2Na in 0,3 m Citratpuffer vom pH-Wert
5,5 löst (Gesamtvolumen 100 ml). Die zweite Lösung wird hergestellt,
indem man 0,5 g 2,2′-Bipyridin in Wasser (Gesamtvolumen 100 ml) löst. Beide Lösungen werden im Dunkeln aufbewahrt.
Bei der Bestimmung der Ascorbinsäurekonzentration werden 5 ml
der ersten Lösung mit 2 ml der zweiten Lösung vereinigt und
zu einer Urinprobe (0,1 ml oder 1,0 ml von 1 : 10-verdünntem
Urin) und 0,3 m Citratpuffer (pH-Wert 5,5 gegeben (Endvolumen
10 ml). Das Reaktionsgemisch wird vor der Messung bei 520 nm
2 Minuten oder länger im Dunklen aufbewahrt. Die mit Eichproben
erhaltene Kurve erweist sich als vollständig linear:
Y = 0,097 X - 0,0014
wobei X die Ascorbinsäurekonzentration in mg/dl und Y die optische
Dichte bei 520 nm bedeutet. Die lineare Beziehung gilt
bis zu einer Ascorbinsäurekonzentration von 110 mg/dl.
Der Variationskoeffizient (cv) für die Reproduzierbarkeit bei
quantitativen Bestimmungen liegt unter 1 Prozent.
Nachteilige Einflüsse, die durch andere, in der Probe vorhandene
Substanzen verursacht werden, sind in der nachstehenden
Tabelle als Ausbeute angegeben (d. h. die Spezifität dieser
Lösung für Ascorbinsäure).
Claims (6)
1. Mittel zur kolorimetrischen Analyse von Ascorbinsäure,
umfassend einen Komplex eines Chelatbildners mit einem
mehrwertigen Metallion in dessen höherer Wertigkeitsstufe, dadurch
gekennzeichnet, daß es einen Komplex eines Chelatbildners
aus der Gruppe Äthylendiamintetraessigsäure, trans-1,2-
Cyclohexandiamin-N,N,N′,N′-tetraessigsäure, Diäthylentriamin-
N,N,N′,N′′,N′′′-pentaessigsäure, Triäthylentetramin-
N,N,N′, N′′′,N′′′′-hexaessigsäure oder Alkalimetallsalze
dieser Verbindungen mit einem mehrwertigen
Metallion in seiner höheren Wertigkeitsstufe, einen mit dem
Metallion in dessen niedrigerer Wertigkeitsstufe reaktionsfähigen
Indikator aus der Gruppe o-Phenanthrolin,
4,7-Diphenyl-1,10-phenanthrolin, 2,2′-Bipyridin, Cuproin,
Neocuproin und 2,2′,2′′-Terpyridin sowie einen Puffer zum
Einstellen des pH-Werts des Mittels im Bereich von 3 bis
6,5 enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
mehrwertige Metallion aus der Gruppe Eisen-, Kupfer-,
Kobalt- und Nickelionen ausgewählt ist.
3. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Puffer den pH-Wert des Mittels auf einen Wert von 4 bis 6
einstellt.
4. Mittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Mittel ein Teststreifen ist, der zusätzlich
einen Farbstoff zur Einstellung einer Hintergrundfarbe
sowie ein Dispergiermittel umfaßt, mit der Maßgabe, daß der
Puffer den pH-Wert auf die angegebenen Werte in
feuchtem Zustand des Teststreifens einstellt.
5. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Teststreifen aus Papier, Filterpapier, Kieselgelpapier,
DEAE-Cellulosepapier, Gewebe, Filz oder einem gesinterten,
porösem Körper aus Glas oder Keramikpulver
besteht.
6. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Dispergiermittel ausgewählt ist aus der Gruppe Polyvinylpyrrolidon,
Hydroxypropylcellulose und Polyäthylenglykol.
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