DE2626367C2 - Analytisches Material für die analytische Bestimmung eines Stoffes in einer Flüssigkeitsprobe - Google Patents
Analytisches Material für die analytische Bestimmung eines Stoffes in einer FlüssigkeitsprobeInfo
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Description
und in dem die beiden Reagenzien B und D π
voneinander durch eine Sperre oder Trennschicht getrennt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sperre oder Trennschicht, die die beiden Reagenzien B und D von einander trennt, (1) für das
Zerfallsprodukt C gleichförmig permeabel, jedoch für Stoffe, Jie die durch Reaktion des Reagenzes D
mit dem Zerfallsprodukt Coder einem Reaktionsprodukt hiervon herbeigeführten Änderung zu
stören vermögen, impermeabel ist und (2) so angeordnet ist, daß das Zerfallsprodukt C oder ein
Reaktionsprodiikt hiervon durch die Sperre oder Trennschicht hindurch wandert oder in sie hinein
wandert, bevor es mit dem Reagenz D in Kontakt gelangt.
2. Analytisches Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zerfallsprodukt C gasförmiges
Ammoniak ist
3 Analytisches Material nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß aas erste Reagenz B aus Urease
besteht und in einer ersten Schicht enthalten ist und
daß das zweite Reagenz D a^s einer Verbindung
besteht, die mit Ammoniak unter Erzeugung eines meßbaren Produktes zu reagieren vermag und in
einer zweiten Schicht enthalten ist und daß die Sperre oder Trennschicht für Ammoniak permeabel,
jedoch für Stoffe, die die Messung des Ammoniaks beeinträchtigen, impermeabel ist
4. Analytisches Material nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperre oder Trennschicht
aus einem Cellulosepropionatvalerat, Celluloseacetatbutyrat.
Celluloseacetat oder Poly-(methylmethacrylat) besteht.
5. Analytisches Material nach Anspruch !,dadurch
gekennzeichnet, daß das erste Reagenz B oder das zweite Reagenz D in der Sperre oder Trennschicht
verteilt vorliegen.
6. Analytisches Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Ausbreitschicht aufweist
Die Frfindung betrifft em analytisches Material für die anayltische Bestimmung eines Stoffes A in einer
Flüssigkeitsprobe, das enthält: fi0
1. ein erstes Reagenz B, das in Gegenwart des Stoffes
A unter Bildung eines Zerfallsproduktes C zu reagieren vermag und
2. ein zweites Reagenz D, das mit dem Zerfallsprodukt Coder einem Reaktionsprodukt hiervon unter
Herbeiführung einer meßbaren Änderung zu reagieren vermag,
und in dem die beiden Reagenzien Sund D voneinander
durch eine Sperre oder Trennschicht getrennt sind.
Sogenannte »trockene« Verfahren zur Durchführung quantitativer oder halb-quantitativer Bestimmungen
von Blutkomponenten sind allgemein bekannt Diese bekannten Verfahren beruhen primär auf der Einarbeitung
von Reagenzien in aufsaugfähige Trägermaterialien, beispielsweise Papier oder poröse hydrophile
Polymerschichten, die gegebenenfalls Deckschichten aus dialysierenden Materialien aufweisen können, um
unerwünschte Blutkomponenten, beispielsweise rote Blutkörperchen, abzufiltrieren. So ist es bekannt
beispielsweise aus den US-PS 31 45 086, 32 49 513 und
33 95 082 sowie der GB-PS 1 28 778, zur Bestimmung des Blutharnstoffstickstoffgehaltes (im folgenden kurz
mit BHST bezeichnet) Urease in einem aufsaugfähigen Träger unterzubringen und diesen mit einer dialysierenden
Membran zu versehen.
Bei den aus den genannten Patentschriften bekannten Verfahren bewirkt das Ammoniak, das durch Reaktion
des Harnstoffes mit Sauerstoff in Gegenwart von Urease erzeugt wird, eine Farbänderung eines pH ind:
kators. Die allgemeine Verwendbarkeit dieser bekannten Systeme wird jedoch durch die Gegenwart anderer
basischer Komponenten, auf die der Indikator ansprechen kann, beeinträchtigt. Die dialysierende Membran,
sofern eine solche verwendet wird, dient lediglich als eine Art Makrofiher über der äußersten Schicht Die
bekannten analytischen Materialien können gegebenenfalls Sperr- oder Trennstreifen aufweisen, die die
Aufgabe haben, die Teststreifen in Längsrichtung in Bereiche verschiedener Empfindlichkeit zu unterteilen.
Diese Sperr- oder Trennstreifen wirken dabei nicht selektiv auf die Wanderung bestimmter Komponenten
in das Innere der Schichten.
Aus der US-PS 30 11 874 ist es des weiteren ebenfalls
bekannt Sperr- oder Trennstreifen in analytischen Testmaterialien für die Bestimmungvon BHST vorzusehen.
Diese Sperr- oder Trennstreifen dienen jedoch als Sperre für alle Substanzer und .!as Ammoniak wird
durch einen Gas freisetzenden Streifen freigesetzt und gelangt durch Diffusion zu dem Indikatorstreifen in
einem geschlossenen Behälter.
Weitere Verfahren, die auf der Urease-Reaktion
beruhen, jedoch auf Flüssigkeitsreaktionen beschränkt sind, sind beispielsweise aus den US-PS 34 09 508 sowie
34 85 723 bekannt. Mit der BHST Analyse beschäftigen sich weiter die US-PS 37 18 433, 36 55 416. 35 67 364.
35 Π 611 und 35 31 254.
Aus der US-PS 37 23 064 ist des weiteren ein
schichtenförmiges analytisches Material für die klinische
Analyse bekannt, das zwei Reagenzschichten aufweist die durch eine Zwischenschicht von einander
getrennt sind. Eine dieser Schichten kann eine Art chemischer Sperre verschiedener Konzentration aufweisen,
die spezifisch für das zu analysierende Endprodukt ist. Die Zwischenschichten können in Form
einer Vielzahl von sich vertikal ausdehnenden Barrieren vorliegen, z. B. aus Celluloseacetat, um die Konzentrationsgradienten
der durch die Zwischenschichten strömenden Flüssigkeit zu steuern. Diese Barrieren oder
Sperren fangen jedoch keine störenden oder uner* wünschten Komponenten ab, die in der normalen
Stfömungsfichtung von einer Reagenzschicht in die andere gelangen. Des weiteren ist ihre Konzentration
innerhalb des Probenabschnittes des analytischen Materials verschieden.
Aus der US-PS 39 01 657 ist es auch bekannt,
zwischen einer ein Reagenz enthaltenden Schicht und einer Indikatorschicht eine Filterpapierschicht für die
physikalische Trennung der beiden Schichten anzuordnen. Bei diesem analytischen Material gelangt die ganze
Flüssigkeitsprobe durch das Filterpapier. In der Patentschrift findet sich kein Hinweis darauf, daß die
Papierschicht nur einen Teil der aufgebrachten Probe passieren lassen soll oder ein Zerfallsprodukt der
analytischen Reaktion.
Aus der BF-PS 8 01 742 sowie der DE-OS 23 32 760
ist ferner ein analytisches Material für die Blutanalyse bekannt, das aus einer Reagenzschicht, einer isotrop
poröüen Ausbreitschicht sowie weiteren Schichten, beispielsweise einer Dialysierschicht, einer Filterschicht,
einer reflektierenden Schicht oder einer Kombination von derartigen Schichten aufgebaut ist. Die Verwendbarkeit
derartiger analytischer Materialien für die quantitative Blutanalyse beruht dabei auf einer Verschiebung
der Energieabsorption oder einer Veränderung der Energiedurchlässigkeit als Folge der Gegenwart
eines zu analysierenden Stoffes in der zu analysierenden Probe. Die Reagenzschicht befindet sich
dabei in FIüssigkeites-Kontakt mit der Ausl.veitschicht,
so daß die zu analysierende Komponente oder eine Vorläuferverbindung derselben oder ein Reaktionsprodukt
derselben die Reagenzschicht zu erreichen vermag. Die Filter- oder Dialysierschicht oder Schichten haben
dabei die Aufgabe, den Durchtritt von in der Probe vorhandenen filtrierbaren Materialien zu verhindern
und Probenbestandteile passieren zu lassen, die in der Filterschicht nicht zurückgehalten wurden. Derartige
Filter- oder Dialysierschichten haben dabei nicht die Aufgabe für einen Durchtritt eines Zerfallsproduktes zu
sorgen, das direkt oder indirekt durch Stoffe in einer Reagenzschicht erzeugt worden ist, die sich bei
normalem Fluß der Flüssigkeit über der Filterschicht befindet, und sie haben nicht die Aufgabe, den Durchtritt
von möglicherweise bei den analytischen Bestimmungen störenden Substanzen zu verhindern. Im Falle
dieses bekannten analytischen Materials sind die Filter- und Dialyi/.erschichten derart angeordnet, daß sie in
Kontakt mit der zu analysierenden Substanz gelangen, bevor diese in die Reagenzschicht gelangt.
Aus den US-PS 38 38 033 sowie 38 96 008 ist des weiteren die Verwendung von Vorrichtungen mit
»Enzym-Elektroden« unter Verwendung semipermeabler Membranen, die selektiv pe.-meabel für einen
bestimmten Stoff sind, in Verbindung mit einer Enzymschicht und einer Elektrode für die poteptiometnsche
Ermittlung eines Zerfallsproduktes, das durch das Enzym erzeugt .eird. beispielsweise das aus
Harnstoff in Gegenwart von Urease erzeugte Ammoniak, beka.int.
Aus der DE-PS 12 45 619 ist schließlich ein zur Untersuchung biologischer Flüssigkeiten dienender
Indikatorstreifen aus einem saugfähigen Träger, der auf gegeneinander abgegrenzte Querbänder verteilte verschiedenartige
Reagenzsysteme aufweist, bekannt, bei dem an einem Streifenende beginnend, hintereinander
drei Reaktionssysteme vorgesehen sind, von denen das erste mit dem in der biologischen Flüssigkeit nachzuweisenden
Stoff unter Gasbildung und Lösung des Gases in der Flüssigkeit reagiert, das zweite das gelöste
Gas freisetzt und das dritte mit Hilfe eines Farbindikators die gebildete Gasmenge meßbar macht, und der
!wischen dem zweiten und dritten System eine Zone aufweist, durch welche Flüssigkeit nicht hindurchzudiffundieren
vermag.
Die Durchführung von Messungen erfulgc mit dem bekannten Indikatorstreifen in der Weise, daß dieser in
ein die zu analysierende Probe enthaltendes Prüfröhrchen eingeführt wird, worauf das Röhrchen verschlossen
wird. Das zu untersuchende Grundfluidum wandert dann unter Kapillarwirkung im Streifen aufwärts, wobei
es zunächst mit dem Reaktionsband in Berührung kommt, in dem die beschriebene Umsetzung unter
Gasbildung vor sich geht. Das hierbei gebildete Gas wird zunächst in der Flüssigkeit gelöst, mit der der
Streifen während des Versuches gesättigt wird. Die dieses Gas enthaltende Flüssigkeit wandert nunmehr
unter Kapillarwirkung weiter im Streifen aufwärts und tritt in das Gasfreimachband ein, in dem sich sein
pH-Wert unter der Wirkung des Stoffes, mit dem dieses Band getränkt ist, auf einen Wert ändert, der ein
vollständiges Freimachen des in der Lösung gelöstes Gases gewährleistet. Das freigesetzte Gas steigt im
Teströhrchen nach oben und wirkt auf das Indikatorband ein, in der Regel unter Veränderung des
pH-Wertes in diesem Band, wodur<~'- sich die Farbe des
Bandes verändert.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes »trockenes« analytisches Material für die Analyse
komplexer Flüssigkeiten anzugeben, das vor dem Eindringen unerwünschter Komponenten, die das
analytische Bestimmungsverfahren fehlerhaft gestalten würden, geschützt ist. Das Aufzeichnungsmaterial sollte
dabei insbesondere für die quantitative Analyse vor. Blutkomponenten, beispielsweise Hprnstoff-Stickstoff.
geeignet sein.
Die Lösung dieser Aufgabe ist im Anspruch 1 gekennzeichnet.
Das erfindungsgemäße analytische Material eignet sich insbesondere für die Analyse von BHST, in
welchem Falle das Enzym Urease Harnstoff in NHj überführt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen analytischen Materials sind in den Patentansprüchen 2
bis 5 beschrieben.
Im Falle eines jeden analytischen Materials, dessen Verwendbarkeit auf einer Reaktion zwischen einem
Reagenz und einem zu analysierenden Stoff beruht, bereitet die Tendenz des Reagenz unerwünschte
Reaktionen einzugehen, ein Problem. So kann das Reagenz beispielsweise eine unerwünschte meßbare
Änderung dadurch herbeiführen, daß es mit Nebenprodukten aus der Reaktion zwischen dem Reagenz und
dem zu analysierenden Stoff reagiert. Auch kann das Reagenz mit anderen Komponenten der zu analysierenden
Flüssigkeitsprobe reagieren. Dadurch können die Analyseergebnisse verfälscht werden. Die erfindungsgemäß
verwendete Sperre oder Trennschicht soll somit derartige, durch unerwünschte Nebenreaktionen erzeugte
Verbindungen fernhalten.
Das erfindungsgemäße analytische Material weist einen vergleichsweise einfachen Aufbau auf. ist vergleichsweise
leicht und billig herzustellen und ermöglicht die Analyse von Flüssigkeiten in einfacher und
genauer Weise. Das erfindungsgemäße analytische Material kann in Form eines endlosen Streifens oder
Bandes vorliegen, jedoch auch in Form von Blättern oder kurzen Streifen oder Abschnitten oder sogenannten
»Chips«, die gegebenenfalls auf Karten oder anderen Haltevorrichtungen befestigt oder untergebracht
werden kunnen. Die Form des analytischen Materials ist somit unwichtig. Obwohl das analytische
Material nach der Erfindung vorzugsweise aus einem
mehrschichtigen Material besteht, ist doch allgemein kennzeichnend für ein erfindungsgemäßes Material die
Trennung der beiden Reagenzien B und D durch eine Sperre mit der gewünschten selektiven Permeabilität
während der Zeitspanne, die für die Analyse erforderlich ist. Der hier gebrauchte Ausdruck »pefrfieabel«
bedeutet, daß sämtliches Zerfallsprodukt oder praktisch sämtliches Zerfallsprodukt C, das der Sperre oder der
Sperrschicht zugeführt wird, tatsächlich innerhalb der für die Analyse angesetzten Zeitspanne durch die
Sperre oder Sperrschicht gelangt.
Die quantitative Analyse des Stoffes A, beispielsweise durch Ermittlung des Harnstoff-Stickstoffgehaltes von
Blutserum läßt sich leicht durch Verwendung üblicher Spektrophotometer erreichen oder nach anderen
Methoden, die dazu geeignet sind, um in schneller Weise mit hoher Genauigkeit die Menge von durch Strahlungsenergie
feststellbaren Produkten zu ermitteln, die bei der Bestimmungsmethode erzeugt werden.
ι I. J I· C*
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res Produkt« bezieht sich dabei auf ein Produkt, das entweder durch Erzeugung oder Verlust oder Verminderung
eines Farbtones. Fluoreszenz oder anderer Charakteristiken die Strahlungsenergietransmission
oder Strahlungsenergiedurchlässigkeit oder die Reflexionscharakteristiken des Materials verändert.
Unter einem »Zerfallsprodukt« sind beispielsweise Produkte zu verstehen, die durch Dissoziation, Dehydratation.
Hydrolyse und dergleichen anfallen.
Unter einem Reaktionsprodukt eines Zerfallsproduktes C ist ein Stoff oder eine Substanz zu verstehen, die
anfällt durch Reaktion des Produktes eines Zerfalles, z. B. durch Dissoziation. Dehydratation oder Hydrolyse
mit einer anderen Substanz oder anderen Substanzen. z. B. einem Reagenz, das in dem analytischen Material
vorliegt.
Unter einem »Reagenz« ist ein Stoff zu verstehen, der mit dem zu analysierenden Stoff zu reagieren vermag,
einer Vorläuferverbindung dieses Stoffes, einem Zerfallsprodukt des Stoffes oder einem Reaktionsprodukt
desselben. Der Ausdruck »Reaktion« ist dabei im weitesten Sinne zu interpretieren, d. h. er bezieht sich
auf eine chemische Reaktionsfähigkeit, katalytische Aktivität, z. B. bei der Erzeugung eines Enzym-Substratkomplexes oder eine jede andere Form einer chemischen
oder physikalischen Reaktion, die letztlich innerhalb des Materials zu einer meßbaren oder
erkennbaren Veränderung führt und beispielsweise mittels Strahlungsenergie, normalerweise in Form von
Lichtenergie, ermittelt werden kann.
Obgleich die Erfindung irr fügenden insbesondere
anhand eines B"«piels beschrieben wird, in dem die
Reagenzien aus einem Enzym, das das Zerfallsprodukt liefert und einem Indikator bestehen, der auf das
Zerfallsprodukt anspricht und die Feststellung einer meßbaren Änderung ermöglicht, können doch auch die
verschiedensten anderen Reagenzien zur Hersteilung eines erfindungsgemäßen analytischen Materials verwendet
werden.
Ein erfindungsgemäßes analytisches Material weist vorzugsweise einen laminaren Aufbau auf, so daß bei
einer Betrachtung eines Querschnittes des Materials die einzelnen Schichten übereinander liegen. Ein solcher
A.ufbau ermöglicht es. daß ein Tropfen der zu analysierenden Flüssigkeit durch Einwirkung der
Schwerkraft, durch Einwirkung von Kapillareffekten und Dochteffekten von der äußersten Schicht in eine
oder mehrere Innenschichten diffundiert.
Eine jede Schicht weist eine sogenannte Proben-Abschnittsfläche auf. Der Ausdruck »Proben-Abschnittsfläche«
bezieht sich dabei auf den gesamten Oberflächenbereich, der für eine Benetzung durch eine
aufgebrachte Probe bestimmt ist oder ein Zerfallsprodukt einer Komponente der Probe bei der normalen
Bewegung durch das Material bei jedem gegebenen Querschnitt des Materials quer zum Flüssigkeitssirom.
Vorzugsweise liegt eine gleichförmige Verteilung der
ίο Komponente innerhalb einer jeden Proben-Abschnittsfläche
einer jeden Schicht vor, so daß innerhalb der Schicht ein gleichförmiges Ergebnis erzielt wird.
Eine solche Gleichförmigkeit ist wichtig für quantitative Bestimmungen sofern das im Aufzeichnungsmaterial
erzeugte Resultat auf radiometrischem Wege ermittelt werden soll, beispielsweise einem Reflektormeter.
Der hier bei der Beschreibung der Schichten verwendete Ausdruck »gleichförmig« bedeutet, daß
eine jede Volumeneinheit einer Schicht die gleiche oder
aufweist wie jede andere Volumeneinheit. Vorzugsweise wird eine solche Gleichförmigkeit dadurch erreicht,
daß die in Frage stehende Schicht eine gleichförmige Dicke aufweist und eine gleichförmige Menge an
Reagenz oder Material, aus dem die Sperre oder Trennsicht aufgebaut ist.
Vorzugsweise soll die Proben-Abschnittsfläche der Sperre oder Trennschicht, die sich in Kontakt mit der
Reage*.-ischicht befindet und die zuvor mit der
jo Flüssigkeit zusammentrifft, mindestens praktisch vom
gleichem Umfang sein wie die Proben-Abschnittsfläche der Reagenzschicht, auf die di? Flüssigkeit zunächst
auftrifft, um zu gewährleisten, doß unerwünschte Stoffe von der Proben-Abschnittsfläche der Indikatorschicht
während der Zeitdauer des Testes ferngehalten oder ausgeschlossen werden. Selbstverständlich jedoch kann
die Proben-Abschnittsfläche der Sperre oder Trennschicht auch beträchtlich größer sein, d. h. die Proben-Abschnittsfläche
der Sperre oder Sperrschicht kann einen beträchtlich größeren Umfang haben als die
Proben-Abschnittsfläche der Reagenzschicht
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht das anayltische Material aus
einem Schichtträger und auf eine Seite des Schichtträgers aufgetragenen Schichten, wovon mindestens eine
Schicht aus einer Indikatorschicht besteht eine Schicht eine Sperre oder Trennschicht ist und eine Schicht ein
Enzym enthält und wobei über den Schichten eine Ausbreitschicht angeordnet ist welche die auf das
so analytische Material aufgebrachte Probe ausbreitet und verteilt. Die Enzymschicht kann dabei ein oder mehrere
Enzyme enthalten, je nach der durchzufüh ;nden
Bestimmung.
Die Zeichnungen stellen Ausführungsbeispiele dar,
die zur näheren Erläuterung der Erfindung im Folgenden beschrieben werden.
Im Falle der in den F i g. 1 bis 5 dargestellten Materialien stellen die einzelnen Schichten jeweils
Proben-Abschnittsflächen dar. Die Abschnittsflächen einer jeden Schicht hat dabei den gleichen Umfang wie
die Abschnittsfläche der benachbarten Schicht Jede Schicht kann über die dargestellten Proben-Abschnittsflächen
hinaus jedoch verlängert sein, wobei diese Abschnitte des Materials nicht notwendigerweise
Reagenzien zu enthalten brauchen und/oder eine Trenn- oder Sperrschicht da die Flüssigkeitsprobe, der
zu anaiysierende Stoff and/oder das oder die Zerfallsprodukte
nicht mit diesen Abschnitten in Kontakt
gelangen oder sie durchdringen.
Das in Fig. I dargestellte analytische Material 10 besteht aus einem Schichtträger 12, einer hierauf
aufgetragenen Indikalorschichl 14, einer Sperr- oder Trennschicht 16, einer Enzymschicht 18 und einer
Ausbreilschichl 20, \velche die Oberfläche des Materials
bildet, auf die die zu analysierenden Flüssigkeitsprobe aufgebracht wird. Die Schicht 20 kann des weiteren
ander? Funktionen erfüllen, sofern dies erwünscht ist, beispielsweise eine filtrierende Funktion und/oder eine
reflektierende Funktion, wie es später genauer beschrieben werden wird. Die Schicht 20 stellt eine von der
Schicht 18 getrennte, besondere Schicht dar.
Bei den in den F i g. 2 bis 5 dargestellten analytischen Materialien handelt es sich um verschiedene Ausgestaltungen
eines erfindungsgemäßen analytischen Materials Im Falle der Fig. 2 bis 5 sind Schichten, die
Schichten der Fig. 1 entsprechen, durch zusätzliche Buchstaben »a«bis »d« gekennzeichnet.
Das in Fig. 2 dargestellte analytische Material 10a besteht aus einem Schichtträger 12a, einer Ausbreitschicht
20a und einer Enzymschicht 18a. Im Falle dieses analytischen Materials enthält die Sperr· oder Trennschicht
den Indikator. Sperrschicht und Indikatorschicht sind somit zu einer Schicht 30 kombiniert worden.
Das in Fig. 3 dargestellte analytische Material 106 besteht aus einem Schichtträger 126, einer Indikatorschicht
146 und einer Trennschicht 166 wie im Falle des in Fig. 1 dargestellten Materials. Im vorliegenden Falle
wurde jedoch die Enzymschicht 18 mit der Ausbreitschicht 20 zur Schicht 40 kombiniert.
Im Falle der Fig.4 besteht das analytische Material
10c aus einem Schichtträger 12c und lediglich zwei hierauf aufgetragenen Schichten 30c und 40c. und zwar
einer kombinierten Sperr-Indikatorschicht 30c und einer kombinierten Ausbreit- und Enzymschicht 40c.
Das in Fig. 5 dargestellte analytische Material 10c/
besteht aus einem Schichtträger \2d sowie einer Ausbreitschicht 2Od (entsprechend Schicht 20 von
Fig. 1) sowie einer mittleren Schicht 50. Diese mittlere
Schicht 50 bildet die Sperre oder Sperr- oder Trennschicht, wobei jedoch die beiden Oberflächenanteile
der Schicht 50 zusätzliche Bestandteile enthalten, nämlich: Der Anteil der mittleren Schicht, der dem
Schichtträger 12c/zugewandt ist, enthält einen Indikator
für die Erkennung des Zerfallsproduktes, während der Teil 18t/der Sperre oder Sperr- oder Trennsicht, der an
die Ausbreitschicht 20c/angrenzt. ein Enzym enthält.
Bei der in F i g. 5 dargestellten analytischen Element weist die mittlere Schicht 50 einen Mittelabschnitt 52
auf, der weder Enzym noch Indikator enthält Ein solcher Mittelabschnitt 52 braucht jedoch nicht
vorhanden zu sein, sofern sich die Schichtteile 14c/ und
18c/nicht überlappen.
Bei dieser in Fi g. 5 dargestellten Ausgestaltung eines analytischen Elementes wirkt die Sperre oder Trennschicht
gleichzeitig als Bindemittel für das Enzym und den Indikator.
Die in Fig.5 dargestellte Ausführungsform eignet sich für die Durchführung von solchen Bestimmungen, in
denen der zu bestimmende Stoff A. wie auch das Zerfallsprodukt C das aus dem Stoff A erhalten wurde,
in die Sperre oder Trennschicht einzudringen vermögen. Dringt der Stoff A nicht in letztere ein, so muß ein
Teil des Enzyms in der Schicht 20c/ untergebracht werden, in F i g. 5 als Teil 54 dargestellt
Wie sich aus der vorstehenden Beschreibung ergibt müssen — was für eine Form eines analytischen
Materials auch immer verwendet wird — bestimmte Funktionen erfüllt werden: Zunächst muß die auf das
Material aufgebrachte Flüssigkeitsprobe gleichförmig ausgeteilt werden, vorzugsweise mittels einer Ausbreit-
Ϊ schicht. Der zu analysierende Stoff muß zersetzt
werden, vorzugsweise mittels eines Enzymes. Das Zerfallsprodukt muß selektiv über eine Sperre oder
Trennschicht zum Indikator gelangen können, und es muß schließlich eine bestimmte Menge an Zerfallsprodukt
erzeugt werden, die der Menge an Stoff A entspricht, die in der aufgebrachten Probe vorhanden
ist.
Vorzugsweise liegt der Indikator in Form einer Farbsloffvorläuferverbindung oder eines ausbleichba-
B ren Farbstoffes vor.
Im folgenden sollen diese verschiedene Funktionen der Reihe nach näher erläutert werden.
Eine auf ein analytisches Material aufgebrachte Probe einer Flüssigkeit wird zunächst gleichförmig verteilt.
iö vorzugsweise durch eine oder mehrere Schichten, welche die Funktion der Ausbreitung der Probe
ausüben. Die Ausbreitung erfolgt dabei in der Weise, daß auf der Oberfläche der Ausbreitschicht, die sich in
Flüssigkeitskontakt mit der oder den benachbarten Schichten befindet, eine gleichförmige Konzentralion
der Flüssigkeilsprobe erhalten wird. Die Ausbrsitschicht eines mehrschichtigen analytischen Materials ist
im allgemeinen die Schicht, auf welche die zu analysierende Flüssigkeitsprobe aufgebracht wird, bei-
jo spielsweise eine Probe Blut oder Blutserum. In typischer
Weise wird die Flüssigkeitsprobe dabei auf die Äusbreitschicht in Form eines Tropfens aufgebracht.
Der hier gebrauchte Ausdruck »Flüssigkeitskontakt« bedeutet einen Kontakt, der es einer Flüssigkeit oder
einer oder mehreren Komponenten der Flüssigkeit, gleichgültig, ob in flüssiger oder gasförmiger Form
vorliegend, ermöglicht die Schichten zu passieren oder zwischen den Schichten transportiert zu werden.
Die Ausbreitschicht kann dabei innerhalb der Schicht eine Substanz oder mehrere Substanzen einschließlich
mindestens einer Komponente einer Flüssigkeitsprobe, die auf das Maierial aufgebracht worden ist. verteilen, so
daß zu jeder gegebenen Zeit eine gleichförmige Konzentration der Substanz an der Oberfläche der
Ausbreitschicht vorliegt, die der Enzymschicht gegenüberliegt, d. h. der Enzymsehicht näher ist. Die auf das
Material aufgebrachte Probe braucht nicht begrenzt zu sein. Natürlich kann die Konzentration, die zunächst
gleichförmig ist. sich innerhalb einer bestimmten Zeitspanne ohne nachteilige Effekte verändern. Konzentrationsgradienten
können auch in der Schicht vom oberen Teil zum unteren Teil existieren.
Die Ausbreitschicht ist dabei in vorteilhafter Weise eine isotrop poröse, d. h. nach allen Richtungen poröse,
Schicht Der Aufbau vorteilhafter Ausbreitschichten ist aus den bereits erwähnten BE-PS 8 01 742 und DE-OS
23 32 760 bekannt
Damit der umzusetzende oder zu zersetzende Stoff A in ein für eine Bestimmung geeignetes Produkt
so überführt werden kann, wird die Probe in vorteilhafter
Weise durch die Ausbreitschicht ausgebreitet oder verteilt und dem ersten Reagenz B zugeführt z. B.
einem Enzym. Das Reagenz B, d. h. beispielsweise das Enzym, kann in einer besonderen Schicht untergebracht
sein, z. B. einer besonderen Enzymschicht oder in der Ausbreitschicht enthalten sein.
Das im Einzelfalle verwendete Reagenz B, z. B. das im
Einzelfalle verwendete Enzym, hängt von der ange-
230 216/310
wandten Bestimmungsmethode ab. Zur Bestimmung des Blut-Hamstoff-Sticksloffes unter Erzeugung von Ammoniak
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, als Enzym Urease zu verwenden.
Im folgenden soll ein Ausführungsbeispiel für ein Enzym enthaltendes analytisches Material näher beschrieben
werden.
Die Enzymschicht ist vorzugsweise aus einem Bindemittel, beispielsweise in einer Beschichtiingsstärke
von 3,0 g/m2 bis etwa 30,0 g/m2, einer geeigneten Enzymmenge und einem Puffersystem zur Aufrechterhaltung
eines pH-Wertes aufgebaut. Im allgemeinen ist das Enzym lediglich innerhalb eines vergleichsweise
$ngen pH-Wertbereiches wirksam. Infolgedessen ist es Im allgemeinen erforderlich, die Schicht mit dem Enzym
»uf einen geeigneten pH-Wertbereich abzupuffern. indem das Enzym wirksam ist. Dies muß jedoch unter
Berücksichtigung der pH-Erfordernisse der Glcichgewichtsbedingungen
des zu erzeugenden Zerfallsprodukt
„.„l«l«« A-I- . *«:i! f* u~* — -;«L „_„.:.».—„ j;„
us guauiiuifuir. r\ta rui luiiuai ι nut u.3 aiuii Ui ITiUJbIi1 utu
Enzymschicht mit der Urease auf einen pH-Wert von ttwa 5 bis 9,5, insbesondere 7,5 bis 9,0. abzupuffern.
»bgleich auch außerhalb des Bereiches von 5 bis 9,5 eine
gewisse enzymatische Aktivität zu beobachten ist. Das
Abpuffern der Schicht kann nach üblichen bekannten Methoden erfolgen, indem die Puffersubstanzen in der
ßeschichtungsmassc vor der Beschichtung des Schicht-Irägers
gelöst oder dispergiert werden.
Die Enzymschicht kann gegebenenfalls weitere Zusätze enthalten, z. B. einem Enzymaktivator. z. B.
Dithiothreitol.
Im Falle eines analytischen Materials für die Bestimmung von Blut-Harnstoff-Stickstoff (BHST)
kann die Enzymschicht somit beispielsweise aufgebaut lein aus einem Bindemittel, z. B. Gelatine, Agarose,
Polyvinylalkohol und dergl.. einer geeigneten Menge an
Urease, z. B. 4000 U/m2 bis etwa 50 000 U/m2, vorzugsweise
10 000 U/m2 bis 30 000 U/m2, einem Salz der Älhylendiamintetraessigsäure als Komplexbildner und
«inem ortho-Phosphat-Puffer.
Erfindungsgemäß wird während der Dauer der Bestimmung der Indikator vor störenden Verbindungen
Isoliert, indem verhinde.*) wird, daß derartige störende
Verbindungen zum Indikator gelangen können. Dies wird durch eine selektiv permeable Sperre oder
■Trennschicht erreicht, die das Enzymreagenz vom Indikator trennt. Der Ausdruck »Sperre oder Trennichicht,
die die Reagenzien trennt«, bedeutet daß eine Sperre oder Trennschicht vorhanden ist. die das
Enzymreagenz physikalisch vom Indikatorreagenz feoliert
Vorzugsweise liegt die Sperre in Form einer diskreten Schicht vor, zwischen benachbarten Schichten, welche
die Reagenzien in einer Proben-Abschnittsfläche enthalten oder aber die Sperre liegt in Form einer
Dispersion oder Verteilung in der Schicht vor oder einem Teil der Schicht, die das Enzym enthält und/oder
in der Schicht, die den Indikator enthält
Die Sperren haben dabei die Aufgabe, den Indikator, der ein durch Strahlungsenergie bestimmbare Produkt
liefert vor störenden Verbindungen oder Stoffen zu isolieren.
Die Sperre oder Trennschicht ist dabei nicht mit üblichen Filterschichten zu verwechseln, die unwirksam
bezüglich der Femhaltung störender Stoffe sind. Eine
erfindungsgemäße Sperre oder Trennschicht ist gleichförmig impermeabel für störende Stoffe.
Der Ausdruck »gleichförmig impermeabel« bedeutet daß die Sperre oder Trennschicht impermeabel oder
praktisch impermeabel während der Durchführung der Analyse ist, dahingehend, daß der Indikator vor
störenden Verbindungen geschützt wird, die in der zu j analysierenden Probe enthalten sein können oder in
dieser erzeugt werden können. Die Zeitspanne der Analyse hängt dabei von dem zu analysierenden Stoff A
ab und den Reagenzien, die für die Bestimmung verwendet werden.
ι» Vorzugsweise liegt die Sperre in Form einer Schicht vor mit einer Proben-Abschnittsfläche, in der die Sperre
gleichförmig und mindestens von gleichem Umfang ist wie die Proben-Abschnittsfläche der Enzymschicht. Die
Sperre kann somit aus einer separaten Schicht bestehen (Trennschicht), die sich zwischen der das Enzym
enthaltenden Schicht und der Schicht mit dem Indikator befindet. Andererseits kann die Sperre aber auch in dzr
Enzymschicht und/oder der Indikatorschicht oder Teilen hiervon enthalten sein. Schließlich können das
,~ i7 — ..--] -J~- r«j;i.»»n- ;„ ^„„ r\u—ftuni.n~«_;in :_ —
£U UlUjIIl UIIUUbI 1 I lUirVU ll/f Ill UUII WL/bl liaUllblltbllUII UIIIbI
Von der Sperre erzeugten Schicht enthalten sein, in welchem Falle gegebenenfalls ein zentraler, die Sperre
bildender Teil vorliegt, der praktisch frei von Indikator Und/oder Enzym ist.
Die im Einzelfalle verwendete Sperre oder Trennschicht sowie die Mengen der zum Aufbau der Sperre
bzw. Trennschicht verwendeten Stoffe hängen von der Art des Zerfallsproduktes ab. das durch die Sperre oder
Trennschicht gelangen soll. Im Falle der Analyse von Blut-Harnstoff-Stickstoff soll die Sperre oder Trennschicht
unter atmosphärischem Druck impermeabel sein für flüssige Basen, die im Blut oder Blutserum
Vorhanden sind, jedoch permeabel für Ammoniakdämpfe. Bei Verwendung von Urease als Enzym ist die Sperre
oder Trennschicht in idealer Weise impermeabel für Wasser und impermeabel für wäßrige Basen, jedoch
permeabel für Ammoniakdämpfe. Aus diesem Grund soll sich mindestens ein Teil der Urease außerhalb der
Schicht befinden, die durch die Sperre oder Trennschicht erzeugt wird. Auf diese Weise werden andere
Basen, die mit dem Inikator reagieren und das Analysenergebnis verfälschen könnten, aufgeschlossen.
Die Sperre oder Trennschicht kann aus einer Lage verschiedener Dicke bestehen, die einen Durchtritt von
Ammoniak in mindestens einer Richtung ermöglicht, während gleichzeitig der Durchtritt von wäßrigen
Basen in dem Zeitraum verhindert wird, der für die Durchführung der Bestimmungsmethode benötigt wird.
In typischer Weise wird für die Durchführung einer
so Analyse, beispielsweise der Durchführung einer Blut-Harnstoff-Stickstoffanalyse,
eine Zeit von etwa 5 bis 20 Minuten benötigt
Besonders vorteilhafte Stoffe für den Aufbau von Sperren und Trennschichten, die für Ammoniak
permeabel sind, jedoch impermeabel für Wasser und wäßrige Lösungen sind, sind Polymere, wie beispielsweise
Cellüloseacetatbutyrate mit einem Butyrylgruppengehalt
von 10 bis 60 Gew.-°/o und einem Acetylgruppengehalt
von 5 bis 30 Gew.-%, ferner Cellulosepropionatvalerate
mit einem Valerylgruppengehalt von 20 bis
50 Gew.-%, ferner Poly(methyimethacryiate) sowie
Celluloseacetate, acetyliert und auf einen Acetylgnippengehalt
von über 19%, vorzugsweise bis zu etwa 40%.
Aus derartigen Polymeren aufgebaute Sperren oder Trennschichten ermöglichen den Durchtritt von Ammoniakdämpfen während der Zeitspanne der Durchführung
des Testes, ermöglichen die Reaktion des Ammoniaks mit dem Indikator unter Erzeugung einer
uuci ucaiiiiiiiiuai cn /υ r\.uii£cim
Far^veränderung, während störende Reaktionen, die das analytische Ergebnis verfälschen könnten, ausgeschaltet
werden.
Im Falle der Analyse von BHST kann die Sperre, gleichgültig ob sie in Form einer besonderen Trennschicht
angewandt wird, die von der Indikatorschicht getrennt ist oder in diese eingearbeitet oder mit dieser
vermischt ist, eine Beschichtungsstärke von z. B. 0,10 g/m2 bis 3,5 g/m2, vorzugsweise von 0,20 g/m2 bis
I1O g/m2 haben.
Zur Verbesserung der Haftung von auf eine Sperre enthaltende Schicht oder eine Trennschicht aufgebrachten
Deckschichten, beispielsweise aus einem Celluloseester, kann die Oberfläche der Sperre oder Trennschicht
Ichwach hydrolysiert werden.
Der Indikator stellt mindestens einen Teil der Testmaterialien dar, die mit Bestandteilen oder Zerfellsprodukten
von Bestandteilen der zu analysierenden ttobe zu reagieren vermögen. Es ist der Indikator, der
I UIU l.l£CU^UIIg UIIICI IIIUUL
Veränderung verantwortlich ist, in Abhängigkeit von dem erzeugten Zerfallsprodukt (oder Reaktionsprodukt
fciervon) und der selektiv in der beschriebenen Weise Ibgeschirmt wird.
In vorteilhafter Weise kann ein erfindungsgemäßes Analytisches Material ein oder mehrere reaktionsfähige
Ihdikatoren aufweisen, die in einem hydrophilen Kolloid intergebracht sein können, das als Bindemittel dient,
leispielsweise deionisierter Gelatine, Polyvinylalkohol ■nd Agarose. Auch können die Indikatoren in
lydrophoben Bindemitteln untergebracht werden, beitiielsweise
Celluloseacetat, Celluloseacetatbutyrat und thylcellulose, die für einen gewünschten Bestandteil
tder ein Zerfallsprodukt eines Bestandteiles permeabel Und. Des weiteren kann beispielsweise, wie sich aus
f i g. 2 ergibt, die Sperre auch als Bindemittel dienen, in Welchem Falle die Verwendung eines weiteren Bindetiittels
für den Indikator nicht erforderlich ist.
Der im Einzelfalle zu verwendende Indikator hängt telbstverständlich von der Art der zu analysierenden
Hüssigkeitsprobe ab sowie der im Einzelfalle durchzufchrenden
Bestimmungsmethode.
Im Falle der Verwendung eines analytischen Materials für die Bestimmung von Harnstoff über einen
iiittels Urease katalysierten Zerfall unter Erzeugung ton Ammoniak werden Indikatoren benötigt, die in
Gegenwart von Ammoniak ihr Absorptionsspektrum Indern. Als besonders vorteilhafte Indikatoren haben
Mch ausbleichbare Farbstoffe und Farbstoffvorläuferterbindungen
erwiesen.
Der Ausdruck »Farbstoffvorläuferverbindung« steht iir jede Verbindung, die einen Farbstoff durch
Strukturelle Veränderung ihrer Molekularstruktur zu erzeugen vermag, beispielsweise durch Eliminierung
von einem oder mehreren Atomen, z.B. durch Deprotonisierung oder durch Kombination von modifizierten
oder veränderten Molekülen miteinander (Autokupplung) oder durch Reaktion mit einem
Farbkuppler. Beispiele für die zuerst erwähnten Verbindungen sind durch Basen aktivierbare Chromogene,
wohingegen Beispiele für die zuletzt erwähnten Verbindungen Diazoniumsalze sind.
Geeignete Indikatoren sind beispielsweise Leucocyaninfarbstoffε
und Phthaleinfarbstoffe.
Als Indikatoren des weiteren verwendbare bleichbare Farbstoffe sind Farbstoff vom Styryltyp wie auch
pH-wertsempruidliche Pyryliumfarbstoffe.
Im Falle der Verwendung von Diazoniumsalzen ist das Vorhandensein eines Farbkupplers zur Erzeugung
eines Farbstoffes in basischer Umgebung, wie sie beispielsweise durch NH3 hervorgerufen wird, erforderlich.
Erfindungsgemäß verwendbar sind die verschiedensten bekannten Diazoniumsalze, die als Farbbildner
verwendbar sind. Typische geeignete Diazoniumsalze
sind Benzoldiazoniumsalze.
Mit den Diazoniumsalzen könnün die verschiedensten
Azofarbstoffkuppler unter Erzeugung von Azofarbstoffen umgesetzt werden. Geeignete Azofarbstoffkuppler
sind beispielsweise bekannt aus dem Buch von Kosar, »Light-Sensitive Systems«, Verlag John Wiley & Sons,
Inc.. New York (1965), Seiten 220—240. Als besonders
geeignet haben sich dabei phenolische Kuppler erwiesen.
Die Indikatorschicht kann somit aus einem Bindemittel und einem Indikator aufgebaut sein, wobei das
Bindemittel in vorteilhafter Weise in einer Konzentration von 1,0 bis 20,0 g/m2 vorliegt, insbesondere in einer
äiiöfi Von 5,0 ui5 l5,0g/rn-. Die iiTi
günstigste Konzentration an Bindemittel hängt natürlich von efer in: Einzelfalle vorteilhaftesten Dicke des
analytischen Materials ab. Die Konzentration des Indikators muß ausreichen, um die Konzentration de' zu
η analyiserenden Stoffes innerhalb des zu erwartenden
Konzentrationsbereiches anzeigen zu können.
Im Falle der Blut-Harnstoff-Stickstoffanalyse liegt der zu erwartende BHST-Bereich bei 0 bis 150 mg· pro
dl Probe. Der Indikator muß auf diesen Bereich ansprechen können, was bedeutet, daß der Katalysator
zweckmäßig in einer Konzentration von 3,0 χ ΙΟ4 Molen/m2
bis I χ 10-? Molen/m2, insbesondere in einer
Konzentration von 5 χ 10-4 und 9,0 χ 10-4 Molen/m2
vorliegen soll.
Gegebenenfalls kann das analytische Material einen Schichtträger aufweisen, sofern die einzelnen Schichten
des Materials selbst kein selbsttragendes Material bilden
Weisl das analytische Material einen Schichtträger
auf, so kann dieser aus Mnem strahlungsdurchlässigen (vorzugsweise lichtdurchlässigen), für Flüssigkeiten
impermeablen Schichtträger bestehen. Der Schichtträger kann aus einem der verschiedensten üblichen
bekannten Schichtträgermaterialien bestehen heispielsweise
aus Celluloseacetat, Poly(äthylenterephthalat), einem Polyc&rbonat oder Polystyrol. Der Schichtträger
kann von verschiedener Stärke sein. Vorzugsweise liegt die Schichtträgerstärke bei 0,05 bis 0.25 mm. Als
vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn der Schichtträger mindestens bestimmte Wellenlängen des elektromagnetischen
Spektrums des Bereiches von 200 bis 900 nm durchläßt Als besonders vorteilhaft hat es sich
erwiesen, wenn der Schichtträger eine selektive Durchlässigkeit für einen speziellen, relativ engen
Wellenlängenbereich aufweist und gegenüber allen anderen Wellenlängen undurchlässig ist In dem Fall, in
dem der zu bestimmende Stoff fluoresziert, soll der Schichtträger nach Möglichkeit nicht in unerwünscht
starker Weise fluoreszieren.
en Die erwähnten Schichten können direkt auf den Schichtträger aufgetragen werden. Andererseits kann
der Schichtträger jedoch auch eine Haftschicht aufweisen, die vorzugsweise Energie-Durchlässigkeits-Charakteristika
aufweist die ähnlich sind den entsprechenden Charakteristika des Trägers, um die Indikatorschicht
fest auf den Schichtträger zu verankern.
Wie bereits dargelegt, kann der Schichtträger jedoch
auch weggelassen.werden, insbesondere in den Fällen, in
denen mindestens eine der Schichten selbsttragend ist. Bei der Herstellung des beschriebenem analytischen
Materials können die einzelnen Schichten getrennt vorgebildet werden und unter Erzeugung des analytischen
Materials zusammenlaminiert werden. In diesem Falle werden die t inzelnen Schichten in typischer Weise
aus einer Lösung oder Dispersion auf eine Oberfläche aufgetragen, von der die erzeugten Schichten auf
physikalischem Wege abgestreift werden können.
Um derartige Abstreif- und Laminierungsstufen zu vermeiden, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, eine
Schicht auf eine Oberfläche oder einen Schichtträger aufzutragen und auf diese Schicht successive die
anderen Schichten aufzutragen. Ein solcher Beschichtungsprozeß kann von Hand erfolgen oder unter
Verwendung üblicher bekannter Beschichtungsvorrichtungen und Beschichtungsmethoden, beispielsweise
durch Tauchbeschichtung oder Bettbeschichtung. Bei der maschinellen Beschichtung ist es oftmals möglich,
mehrere Schichten gleichzeitig aufzutragen, beispielsweise unter Verwendung der üblichen bekannten
Beschiel.tungsverfahren. wie sie zur Herstellung lichtempfindlicher
photographischer Aufzeichnungsr.aterialien angewandt werden. Die Haftung der einzelnen
Schichten miteinander kann gegebenenfalls durch Oberflächenbehandlung verbessert werden, z. B. auch
durch Aufbringen extrem dünner Haftschichten, wie sie auch im Falle photographischer Aufzeichnungsmateria-I·
;n verwendet werden.
Werden die einzelnen Schichten aus Lösungen oder Dispersionen erzeugt, so kann es vorteilhaft sein, den
Beschichtungsmassen Beschichtungshilfsmittel zuzusetzen.
Dabei sind selbstverständlich solche Beschichtungshilfsmittel
auszuwählen, welche das Enzym der Enzyrr.-schicht nicht inhibieren oder den Indikator in der
Indikatorschicht beeinträchtigen. Als besonders vorteilhafte Beschichtungshilfsmittel haben sich nicht-ionogene
oberflächenaktive Stoffe, z. B. Octylphenoxylpolyäthoxyläthanole.
(p-Nonylphenoxy)glycerin sowie Polyäthylenglykole erwiesen.
Gegebenenfalls kann es vorteilhaft sein, wenn das analytische Material Schichten aufweist, die zunächst
nicht aneinander anstoßen und die voneinander getrennt werden können, z. B. durch Verwendung von
Zwischenschichten oder Zwischenblättern, oder durch Verwendung eines erschütterungsfreien oder federnden
absorbierenden Materials oder eines deformierbaren Trägers. Weist das analytische Material zunächst nicht
aneinanderstoßende Schichter auf. so kann es erforderlich sein, die ein/einen Schichten des Materials durch
Einwirkung von Druck in Flüssigkeitskontakt miteinander zu bringen, wenn es zur Durchführung einer
analytischen Bestimmung verwendet werden soll
Bei der Verwendung eines erfindungsgemäßen analytischen Materials für die Blutanalyse können die
Blutkörperchen zunächst vom Serum abgetrennt we-den. beispielsweise durch Zentrifugieren, worauf das
Serum /uv Durchführung der Analyse verwendet wird. Ein besonderer Vorteil des beschriebenen analytischen
Materials beruht darauf, daß es sowohl zur Analyse von Serum als Blut geeignet ist.
In den Fällen, in denen Energie^Transmissionsmethoden
angewandt werden, müssen die Ausbreitschichl und die anderen Schichten gleichförmig permeabel für die
Meßstrahlung sein und wenn nicht Vorsorge für die Entfernung unerwünschter Rückstände oder Bestandteile
des Blutes getroffen wird (z. B. Abstreifen oder Abwischen der Ausbreitschicht vor der eigentlichen
Messung), so ist es zweckmäßig, zur Durchführung des Bestimmungsverfahrens Blutserum zu verwenden.
Ein typisches automatisiertes Analysegerät, in dem ein solches analytisches Material verwendet werden kann, weist eine Dosiereinrichtung auf, durch die ein Tropfen der zu analysierenden Flüssigkeit, beispielsweise ein Blut- oder Serumtropfen, auf die Oberfläche des analytischen Materials gebracht wird, worauf das
Ein typisches automatisiertes Analysegerät, in dem ein solches analytisches Material verwendet werden kann, weist eine Dosiereinrichtung auf, durch die ein Tropfen der zu analysierenden Flüssigkeit, beispielsweise ein Blut- oder Serumtropfen, auf die Oberfläche des analytischen Materials gebracht wird, worauf das
ίο Material durch eine oder mehrere »Entwickiungs«-Zonen
geführt wird. Die analytische Bestimmung erfolgt in typischer Weise dadurch, daß das Material durch eine
Zone geführt wird, in welcher eine quantitative Bestimmung mittels Reflexions-, Transmissions- oder
Fluoreszenz-Spektrophotometrie erfolgen kann.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
Beispiele 1 bis 3
Es wurde eine Reihe von 3 Testrnaterialien für die Bestimmung von Blut-Harnstof'-Stickstoff des in F i g. 1
dargestellten Aufbaues hergestellt mit verschiedenen Chromogenen in der Indikatorschicht. Die Herstellung
der analytischen Materialien erfolgte in der folgenden Weise.
Auf einen Polyiäthylenterephthalatjfilmschichtträger
wurde eine für Ammoniak permeable, relativ Wasserundurchlässige !ndikatorschicht aus einer Beschich-
jo tungsmasse aus einem der in der folgenden Tabelle I
angegebenen, verschiedenen Chromogenen 1 bis 3 Celluloseacetatbutyrat in einer Schichtstärke von
8.55 g/m: aus einer Mischung aus Dichloräthan und
Aceton aufgetragen. Auf die erzeugte Schicht wurde
j; dann eine für Ammoniak permeable, relativ Wasser-undurchlässige
Schicht aus Cellulosepropionatvalerat mit einem Valerylgruppengehalt von 30 Gew.-% in einer
Schichtstärke von 0.84 g/m2 aus t-Butylalkohol aufgetragen.
Das auf diese Weise hergestellte Material wurde
in mit einer abgepufferten Gelatineschicht (pH = TS) mit
5.4 g Gelatine/m2. 4300 U Urease/m2. 0.05 g Dikaliumphosphaipuffer/m2.
0.06 g Bisvinylsulfonylmethyläther als Härtungsmittel/m2, 0.32 g Oleyläther von Polyäthylenglykol
als oberflächenaktiver Substanz/m2 und 0.40 g
des Teiranatriumsalzes der Äthylendiamintetraessigsäure/m2
beschichtet.
Schließlich wurde eine reflektierende Ausbreitschicht aus 6.b g Celluloseacetat/m2. 46.0 g Titandioxid/m2 und
2.69 g Octylphenoxypolyäthoxyäthanol/m' aufgebracht.
Das Octylphenoxypoläthoxyäthanol wurde aus einer Mischung aus 1 Teil Xylol und 6.4 Teilen eines
Gemisches aus Aceton und Dichloräthan im Verhältnis 1 : I zur Anwendung gebracht.
Die in der beschriebenen Weise hergestellten analytischen Materialien wurden dann in der folgenden
Weise getestet:
Zunächst wurden wäßrige Lösungen von Harnstoff von analytischer Reinheit (<10;N NHi-Verunreini
gung in einer 1 M Lösung) mit 1 bis 150 mg Harnstoff-Stickstoff/dl
hergestellt. Der normale Bereich von Harnstoff Stickstoff im Serum liegt bei i_o bis 20 mg/dl
Von diesen Lösungen wurden 10 μΙ-Tüpfel auf die zu
testenden analytischen Materialien aufgebracht. Zur Ermittlung der erzeugten Reflexionsdichten wurde ein
Spektrophotometer verwendet. Gemessen wurde nach einer lOminütigert Inkubation bei 50°C. Die erhaltenen
Meßergebnisse sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt.
Bei- Chromogen Konzentra- Meß-Wel- Reflexionsdichte
spiel tion des lenlänge Harnstoff-Konzentration in mg/dl
Nr. Chromogens 5 mg/dl 10 mg/d! 20 mg/dl 50 mg/dl 100 mg/dl 150 mg/d!
585 nm 0,62
0,45
l-Methyl-2-(2,4- 1,08 g/m2
dinitrophenyl)-methylchinoliniumperchlorat
dinitrophenyl)-methylchinoliniumperchlorat
6-(2,4-Dinitro- 1,08 g/m2 610 nm
phenyl)-6H-pyri-
do[2,l-a]isoin-
doliumper-
chlorat
Phenolsulfon- 0,8 g/m2 565 nm 0,13 phthalein,
Natriumsalz
0,81 1,22 2,06
0,20 0,44 0,71 0,90 i),96
Aus Tabelle I ergibt sich die Verwendbarkeit der beschriebenen Materialien. Zu bemerken ist. daß es
aufgrund der hohen Extinktionskoeffizienten der Chromogene der Beispiele 1 und 2 (nahe 104) vorteilhaft
ist, daß die Messungen unter Anwendung kinetischer Analysen durchgeführt werden (d. h. dem Verhältnis der
Konzentration zur Anfangsneigung der Geschwindigkeitskurve), Anwendung einer kürzeren Reaktionsdauer
oder Ablesen der Absorption des Farbstoffes an einem jo
Punkt unterhalb des Punktes des maximalen Absorption bei Bestimmungen von Konzentrationen von DHST
über 50 mg/dl.
Ein analytisches Material wurde wie folgt hergestellt:
Auf e:nen Polyäthylenterephthalatfilmschichtträger
wurde eine Indikatorschicht aus 3.78 g des Chromogens
l-Äthyl-4(2.6dinitrophenyl)methylchinoliniumäthylsulfonat/m?
und 6.43 g Celluloseacetat/m2 aus einer Mi- .ίο
schung aus Methanol und Aceton im Volumenverhältnis 1 :2 aufgetragen. Auf die Indikatorschicht wurde dann
eine für Ammoniak permeable Trennschicht aus Celluloseacetaibutyrat mit einem Butyrylgruppengehalt
von 27% und einem Acetylgruppengehalt von 21% in einer Schichmärke von 0.8 g/mJ aus Dichloräthan
aufgetragen. Auf diese Trennschicht wurde eine Haftschicht aus einem Copolymeren aus Methylmetharcrylat;
Methacryloyloxytrimethylammoniummethylsulfat:
2 Hydroxypropyiacrylat und 2-Acetoacetoxyäthyl- >n
methacrylat im Verhältnis von *0 : 20 . 20 : 20 in einer
Schii-htstärkf von 0.14 g/m' aus Aceton aufgetragen.
Schließlich wurde noch eine Cielattncschicht aufge
bracht, die auf einen pH Wert von 8.0 abgepuffert worden war. Diese Schicht bestand aus 21.6 g η
dciontsierter Gela'ine/m;. O.b5 g des Oleyläthers eines
Polyäthvlenglykols/m'. 0.4 g des TLiraiialruimsal/e«; der
Athvlendiamintefacisipsiiure'iif. r>·4 P N.N Bis(2 hy
dn>vyälhvl)-gl\un m-, 0.28 g Diiiatnumurthopho·
sphat'nv 0.9 mg Dithothreitol'm·'. 27 000 I! lireast/rn2 μί
und 0,13 g Bisvifiylsulfonylmethylalher/m2, Auf diese
Schicht wurde eine Haftschicht aus 0,32 g Poly(N'isopropylacrylamid)/m2
aus Aceton aufgebracht. Auf diese Schicht wurde dann schließlich eine reflektierende
Äusbreitsehicht, wie in Beispiel 1 beschrieben, aufgetragen.
Das hergestellte analytische Material wurde dann in der folgenden Weise getestet.
Zunächst wurden wäßrige Lösungen mit 7% Albumin und Harnstoff von analytischem Reinheitsgrad in
Konzentrationen von 0 bis 150 mg Harnstoff-Stickstoff/dl hergestellt
Von diesen Lösungen wurden Mengen von 10 u.1 auf das analytische Material aufgebracht. Als Meßgerät
dient ein Spektrophotometer mit einem Interferenz-Filter, das eine Bande von 30 nm bedeckte, zentriert bei
463 nm, einem Wratten 2B-Filter und einem Filter einer neutralen Dichte von 0,4. Die Messungen der Reflexionsdichten
erfolgte nach einer 5 Minuten langen Inkubation bei 400C. Es wurden die folgenden
Ergebnisse erhalten
mg Harnstoff-Stickstofr/dl in | Refkxionsdichte |
7% Albuminlösung | (5 Minuten bei 40 (Ί |
0 | 0,04 |
10 | 0.26 |
25 | 0,57 |
50 | 0,97 |
100 | 1.69 |
150 | 2,33 |
F.in analytisches Material mit einer für Ammoniak permeablen, für Wasser relativ impermeablen Schicht
mit einem Diazo-Kupplungssystem als Indikator wurde in folgender Weise hergestellt:
\uf einem 0.18 mm starken Polyäthylenterephthalat
filmschichtträger mit einer Gelatinehafuchicht wurde
eine Schicht aus folgenden Bestandteilen aufgetragen:
1. 3.19 g Celluloseacetatbutyrat mit einem Butvrvl gfiippengehalt von 27 Gew.-% und einem Acetylgruppengehalt
von 21 Gew.-%/m2,
2. 0,63 g 2'NitrO'4'pipefidinöberlzoldiazöniufflhexa·
fluorphosphat/m2,
3. 0,84 g 3-(2-Methoxyphenylcarbamoyl)*2'naphtho!/m}und
4. 0,097 g des Oleyläthers' des Polyäthylenglykols
1540/m2.
Das hergestellte Material hatte ein hell cremefarbiges Aussehen. Es wurde dadurch getestet, daß Spots von
verschiedenen Ammoniumhydroxidlösungen mit Ammoniakkonzentrationen entsprechend 10 und 40 mg °/o
Harnstoff aufgebracht wurden, wodurch eine hellgrüne und eine dunkelgrüne Verfärbung erzeugt wurde,
woraus sich die Verwendbarkeit des Diazoniumsalzes als Farbstoffvorläuferverbindung ergibt
Ein analytisches Material mit einer für Ammoniak permeablen, für Wasser relativ impermeablen Schicht
mit einem durch Ammoniak bleichbaren Feststoff als Indikator wurde in der folgenden Weise hergestellt:
Ein 0,18 mm starker Polyäthylenterephthalatschichtträger
mit einer Haftschicht, wie in Beispiel 4 beschrieben, wurde mit einer Schicht aus folgenden Bestandteilen beschichtet:
1. 3,22 g Celluloseacetatbutyrat mit einem Butyrylgruppengetralt
von 27 Gew.-% und einem Acetylgruppengehali von 21 Gew.-%/m-und
2. 0,322 g 2[j3-(2-Hydroxy-l-naphthyl)-«-methylvinyl]-l-benzopyryliumperchlorat/m2.
Das hergestellte dunkelblaue Material wurde dann dadurch getestet, daß Spots von Ammoniumhydroxidlösungen
von Konzentrationen entsprechend 10 und 20 mg % Harnstoff aufgebracht wurden. Die dunkelblaue
Farbe des Materials wurde in den Bezirken, in denen die Ammoniumhydroxidlösungen aufgebracht
wurden, gebleicht und zwar teilweise in den Bereichen,
in denen die Ammonhimhydroxidlösung geringer
Konzentration aufgebracht wurde und vollständig in den Bereichen, in denen die konzertiertere Ammoniumhydroxidlösung
aufgebracht wurde.
Da die angewandten Ammoniakkonzentrationen den normalen Blut-Harnstoff-Stickstoffbereich abdecken,
Eeigt Beispiel 6, daß sich das beschriebene analytische
Material zur Analyse des Blut-Harnstoff-Stickstoffgehaltes eignet
Beispiel 7bis 16
Es wurde ein weiteres analytisches Material, wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt mit der Ausnahme
jedoch, daß die Indikatorschicht hergestellt wurde durch Auftragen von 2,26 g4(2,6-Dinitro-4-chIorbenzyl)l-propylchinoliniumäthansulfonat/m3
in Celluloseacetat mit einem Acetylierungsgrad von 40%, so daß die
Indikatorschicht selbst eine Sperre enthielt, zusätzlich zu einer besonderen Sperrschicht aus Celluloseacetatbutyrat
mit einem Butyrylgruppengehalt von 27% und einem Acetylgruppengehalt von 21% zwischen der
Indikatorschicht und der Enzymschicht. Die Enzymschicht war auf einen pH-Wert von etwa 8,0
abgepuffert
Das auf diese Weise hergestellte analytische Material wurde wie folgt getestet:
Zunächst wurden wäßrige Lösungen mit Albumin und Harnstoff von analytischer Feinheit in vier Konzentrationen
von etwa 15 bis etwa 115 mg Harnstoff-Stick-Si-off/dl
hergestellt Die hergestellten Lösungen wurden dann auf das analytische Material in Mengen von 10 μΐ
aufgebracht
Ermittelt wurden die Reflexionsdichten bei 670 nm nach 5 Minuten. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der
folgenden Tabelle II zusammengestellt
Tabelle II | von BHST | (mg/dl) | 74,3 | 114,5 |
Konzentration | 15,2 | 30,0 | 1,3280 | |
Beispiel Nr. | 0,4251 | 0,6567 | 1,3433 | 1,8942 |
7 | 0,4156 | 0,6475 | 1,3090 | 1,8859 |
8 | 0,4117 | 0,6403 | 1,3152 | 1,9255 |
9 | 0,4151 | 0,6627 | 1.3566 | 1,9097 |
10 | 0,4234 | 0,6536 | 1,3171 | 1,8790 |
11 | 0,4113 | 0,6546 | 1,3106 | 1,8739 |
12 | 0,4099 | 0,6559 | 1,3230 | 1,9024 |
13 | 0,4121 | 0,6428 | - | 1,8650 |
14 | 0,4157 | 0,6586 | 1,3335 | 1,8800 |
15 | 0,4094 | 0,6549 | i,3268 | 1,8906 |
16 | 0,4149 | 0,6528 | 0,0163 | 0,0192 |
Mittelwert | 0,0054 | 0,0071 | 1,23 | 1,01 |
SD | 1,30 | 1,08 | ||
% COV | ||||
*) = Standardabweichung.
**) = % Koeffizient der Abweichung, d. h. die Standardabweichung
geteilt durch den Mittelwert und multipliziert mit 100.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Analytisches Material für die analytische
Bestimmung eines Stoffes A in einer Flüssigkeitsprobe, das enthält:
1, ein erstes Reagenz B, das in Gegenwart des Stoffes Λ unter Bildung eines Zerfallsproduktes
C zu reagieren vermag und
2. ein zweites Reagenz D, das mit dem Zerfallsprodukt
C oder einem Reaktionsprodukt hiervon unter Herbeiführung einer meßbaren Änderung zu reagieren vermag,
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US58875575A | 1975-06-20 | 1975-06-20 | |
US05/688,446 US4066403A (en) | 1975-06-20 | 1976-05-20 | Multilayer analytical element |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2626367A1 DE2626367A1 (de) | 1976-12-23 |
DE2626367C2 true DE2626367C2 (de) | 1982-04-22 |
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