-
Verfahren und Vorrichtung zur farbechten Vergrößerung
-
von Papierbildern nach einer additiven Methode Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur farbechten Vergrößerung von farbigen Papierbildern nach der additiven
Methode, bei dem im Laufe der Korrekturfilterung nacheinander Farbfilter in den
Strahlengang unterhalb des Vergrößerungsobjektives eingebracht werden und die zur
Erzeugung eines farbechten Bildes erforderlichen Belichtungszeiten mit Hilfe eines
Probebildes bestimmt werden.
-
Die Erfindung betrifft ferner eine Farbsteuer- und Integriereinrichtung
bzw. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, die unterhalb des Vergrößerungsobjektivs
angeordnete, in dessen Strahlengang nacheinander einbringbare additive Farbfilter
und eine Integrierplatte umfaßt.
-
Die Erfindung betrifft schließlich eine Coloranalysemaske, die additive
Farbfilter und einen Graukeil enthält.
-
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens und der zugehörigen Einrichtung
bzw. Vorrichtung können auch die herkömmlichen Vergrößerungsapparate zur Erzeugung
farbechter Vergrößerungen und zur Bestimmung der zugehörigen Belichtungszeiten anwendbar
gemacht werden.
-
Die zur Farbvergrößerung geeigneten Apparate arbeiten heute meistens
nach der subtraktiven Verfahrensmethode. Es gibt nur einige Länder, in denen auch
Farbvergrößerungsapparate, die nach der additiven Methode ausgelegt sind, hergestellt
werden. Diese sind aber so teuer, daß die Beschaffung dieser Apparate für die Mehrzahl
der Amateure nicht möglich oder mindestens nicht rationell ist. Der Grund des hohen
Preises ist vor allem darin zu sehen, daß in immer steigendem Maße elektronische
Bauelemente und dichroitische Farbfilter in diese Einrichtungen eingebaut werden.
Dies bezieht sich aber auch auf Farbvergrößerungsapparate nach der subtraktiven
Methode, sowie auf die extra zu kaufenden Coloranalyse-Anordnungen.
-
Für die Mehrzahl der Amateure bleibt bei einem rentabilen Preis nur
die Möglichkeit, die herkömmlichen Vergrößerungsapparate für Schwarz-We i ß -Vergrößerung
durch geeignete, zur Farbvergrößerung erforderliche Farbfiltervorrichtungen zu ergänzen.
Bei der Bearbeitung von Farbbildern ist es aber
die schwierigste
Aufgabe, die zur Erzeugung eines farbechten Bildes erforderliche Korrekturfilterung
zu lernen, weil die Farbfilterung erfahrungsgemäß gründliche theoretische Kenntnisse
und eine lange Übung verlangt, die die Möglichkeiten eines durchschnittlichen Amateurs
oder eines Hobby-Fotografen übersteigen.
-
Die auf dem Markt erhältlichen Einzelgeräte, wie die Coloranalyse-Geräte
bzw. die schon erwähnten elektronischen Vergrößerungsapparate bewährten sich nur
in den Professionalbetrieben, die zur Hausamateurarbeit erhoffte Hilfe aber gaben
sie nicht. Die Voraussetzung einer zuverlässigen Betätigung ist nämlich vor allem,
die technologischen Prozesse auf einem kontrollierten und stabilen Niveau zu halten.
In den Heimlabors der Amateure - die oft das Badezimmer sind - gibt es keine Möglichkeit,
diese Voraussetzungen zu erfüllen. Die Änderungen der Faktoren führen zu Farbabweichungen,
die im voraus keine elektronische Einrichtung auswerten kann.
-
Die Erkennung der Schwierigkeiten führte in den fünfziger Jahren dazu,
daß Versuche vorgenommen wurden, ein Farbauswertverfahren nach der additiven Methode
mit Hilfe eines sogenannten Farbkeils auszuarbeiten, wobei der Keil durch Kreuzung
von drei (blau, grün und rot) Farbfiltern und eines fotografischen Graukeils oder
mit Hilfe in sich selber stufenweise dunkel werdender Farbfilter von verschiedener
Farbdichte hergestellt werden kann. Das Wesen dieser Methode war, daß die Farben
des Negativbildes mit Hilfe eines Diffusors auf grau integriert und über den Farbkeil
auf ein Fotopapier projiziert wurden, und die zur Einstellung des Farbgleichgewichts
entsprechenden Belichtungszeiten, von der blassesten Stufe der farbigen Stufen des
Papierbildes ausgehend, bestimmt werden mußten. Dieses Prinzip wurde
später
übernommen und weiterentwickelt, z.B. derart, daß graphische Markierungen bei der
Erfassung der in Beurteilung stark subjektiven blassestens Farbe angewandt wurden.
-
Diese Methode ist auch in der GB-PS 1 341 288 beschrieben.
-
Es wurden auch Versuche vorgenommen, bei denen die additiven Farbfilter
gemäß dem Rat der zeitgenössischen Fachbücher in einer Fassung unmittelbar auf dem
Vergrößerungsobjektiv befestigt wurden. Diese Methode übernahm auch schon die Lehre
des erwähnten britischen Patents; sie wurde aber auch bei Versuchen auf anderen
Geräten übernommen. Ein derartiges Gerät ist zum Beispiel der additive Filtersatz
"Tricolor" von SIMMARD.
-
Diese Lösungen hatten aber schwerwiegende Nachteile. Der entscheidenste
Nachteil ist in dem schon erwähnten Prinzip, das in den verschiedenen Variationen
immer dasselbe blieb, zu sehen, nämlich in einem Auswertverfahren, das auf der Erkennung
der blassesten Farbabstufungen basiert.
-
Jedes entwickelte fotografische Material hat die kennzeichnende Eigenschaft,
daß die Dichte nur in bestimmten Grenzen, nämlich in der geraden Strecke der sogenannten
Graditionskurve, der Stärke des auf das Material fallenden Lichtes proportional
ist. In der langsam steigenden Anfangsstrecke der Graditionskurve, alse genau dort,
wo die Schwellendichte zu sehen ist, folgt die Dichte der Änderung der Lichtstärke
viel langsamer als später in der geraden Strecke der Kurve.
-
Diese Erscheinung hat in der Praxis die Folge, daß sich die mit dem
Auge sichtbare Schwellendichte, also die blasseste Farbabstufung, am Anfang auch
bei wesentlicher Steigerung der Belichtungszeit kaum ändert, obwohl das Farbgleichgewicht
infolge dieser Belichtungsänderungen schon gestört wird.
-
Diese Methode ist weitgehend nur in dem Falle ausreichend, in dem
sich die effektiven Farbabstufungen der gelben, purpurnen
und blaugrünen
Farben des gegebenen Fotopapiers in dem Farbenkreis voneinander in gleichen Abständen
befinden, und so ein gleiches Quantum derselben, in diesem Falle gleiche Schwellenwerte,
die graue Farbe geben. Praktisch ist es aber nicht so. In den Fotomaterialfabriken
werden oft Farbstoffe mit wesentlich verschiedenem Charakter und verschiedener Wellenlänge
verwendet. in der Praxis erwies sich deshalb diese Methode für falsch und ungenau,
und sie soll die Ursache sein, daß der Farbkeil, der sonst ein sehr gutes Mittel
ist, fast vergessen wurde.
-
Ein anderer Fehler war, die additiven Farbfiltervorrichtungen unmittelbar
auf dem Vergrößerungsobjektiv zu befestigen. Diese Lösung hatte nämlich wieder mehrere
Nachteile. Zum einen sind in den meisten Fällen die Objektive in den Vergrößerungsapparat
versenkt angeordnet; sie springen also nicht aus dem Halterahmen vor, so daß man
also nichts darauf befestigen kann. Zweitens verhindert diese Lösung bei den meisten
Objektiven die Einstellung deren Blende, weil die auf dem Objektiv befestigte Vorrichtung
dies unmöglich macht.
-
Drittens ist das Objektiv eine empfindliche Konstruktion, die mit
Extragewicht zu belasten und der Wirkung der zur festen Befestigung einer Extravorrichtung
erforderlichen Anzugskraft auszusetzen nicht von Vorteil ist.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, die aus der Beurteilung der Schwellendichte
ausgehenden und sich auf die Erkennung der blassesten Farbabstufung gründenden Fehler
der Auswertverfahren zu beseitigen und die richtige Beurteilung der Schwellendichte
nicht der subjektiven Farbsehfähigkeit der Einzelperson zu überlassen, sondern die
Genauigkeit der Auswertung auch unter Berücksichtigung der Eigenschaften der Fotomaterialien
einem Farbmuster bzw. Farbetalon zu übertragen und einfache und billige Materialen
zur Durchführung des Verfahrens zu ermöglichen.
-
Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen gekennzeichnete Erfindung
gelöst.
-
Das Wesen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist danach das folgende:
Mit dem durch den Diffusor integrierten Licht des Negativs wird ein Probebild durch
eine mit der Kombination der additiven Farbfilter und des Graukeils hergestellten
Coloranalysemaske mit der in Abhängigkeit der verwendeten lichtdurchlässigen Materialien
im voraus versuchsweise bestimmten und vorgeschriebenen Belichtungszeit belichtet.
-
Der folgende erfindungsgemäße Schritt ist der Vergleich der auf dem
entwickelten Probebild entscheidenden, stufenweise abgedeckten Felder der gelben,
purpurfarbenen und blaugrünen Keile mit den farbigen Etalons, deren Minimumdichte
0,2 D sein soll und die demzufolge mindestens fünfzig Prozent gedeckter ist als
die mit dem Auge erkennbaren blassesten Farbabstufungen.
-
Gemäß der Erfindung werden die farbigen Etalons durch Entwicklung
farbiger Fotopapiere, die zweckmäßig mit dem bei der Vergrößerung verwendeten Produkt
gleiche oder ähnliche Charakter haben, oder durch Färben von Materialien mit Farbstoffen
hergestellt. Während der Herstellung wird die Farbdichte der farbigen Etalons auf
einen mittleren Wert, zweckmäßig von 0,5 - 0,8 D, eingestellt. Da diese Dichte schon
in die gerade Strecke der Graditionskurve fällt, kann das Auge den mit der Stärke
der Belichtung proportionalen Dichteänderungen folgen; demzufolge wird die einstellung
des Farbgleichgewichts viel genauer als es früher war.
-
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens, mit der die additiven Farbfilter ohne Berührung des
Vergrößerungsobjektivs auf beliebigen Vergrößerungsapparaten befestigt werden können,
so daß die früheren Fehler beseitigt werden.
-
Diese die additiven Farbfilter und die Integrierplatte (Diffusor)
enthaltende Farbsteuer- und Integriervorrichtung bzw. dieser Adapter wird erfindungsgemäß
auf dem Rahmen bzw.
-
auf dem unteren Teil des Auszugs des Objektivs ("Harmonika") oder
auf dem Lampenhaus oder auf der Konsolkonstruktion des Vergrößerungsapparats befestigt
und enthält Einstell- und Befestigungselemente, die es ermöglichen, die Vorrichtung
in senkrechte und in waagrechte Richtung einzustellen und in der gewünschten Stellung
zu arretieren.
-
Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Farbsteuer-und Integriereinrichtung
sind die in den Strahlen einbringbaren Farbfilter- und Integrierelemente in fünf
Öffnungen einer gemeinsamen Fassung angeordnet.
-
Bei einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Farbsteuer-
und Integriereinrichtung sind die in den Strahlengang einbringbaren Farbfilter-
und Integrierelemente in Öffnungen von voneinander getrennten Fassungen angeordnet.
-
Die die additivenFarbfilter und den Graukeil enthaltende Coloranalysemaske
ist erfindungsgemäß mit einer Zeitskala versehen, die in bezuag auf die farbigen
Etalons kalibriert ist. Die Zeitskala zeigt zweckmäßig unmittelbar die Belichtungszeiten
an; es können aber auch Kodes bzw. Kodesysteme statt der Zeitskala verwendet werden.
-
Eine Ausführungsform der Farbfilter- und Integriereinrichtung bzw.
des Adapters ist in den Figuren 1 und 2 zu sehen. Auf
dem Filterhalter
1 - der in diesem Falle eine Scheibenform besitzt - sind die leere Einstellöffnung
2 und die in den weiteren Öffnungen angeordnete Integrierplatte (Diffusor) 3 und
die Farbfilter, nämlich das blaue 4, das grüne 5 und das rote 6, in Reihe der verfahrensmäßigen
Anwendung vorgesehen. Für den Diffusor 3 ist eine Scheibe aus Mattglas oder eine
Scheibe aus Mattglas am nächsten kommenden Kunststoff am besten geeignet.Der Filterhalter
1 wird mit Hilfe einer Spannbacke 7, unter die Gummi- oder Kunststoffeinsätze 16
gelegt sind, mit einer Druckschraube 11 auf den unteren Halterahmen 8 bzw. an dem
Flansch des Rahmens des Auszugs des Vergrößerungsobjektivs 15 befestigt. Der Filterhalter
1 kann in senkrechter Richtung auf einer Führungsstange 9 eingestellt und mit einer
Schraube 12 befestigt werden.
-
Zur Einstellung in waagerechter Richtung ist ein Exzenterarm 10 vorgesehen,
für dessen Befestigung ein Schraube 14 dient.
-
Auf diese Weise können die symmetrisch angeordneten Öffnungen 2, 3,
4, 5 und 6 des Filterhalters 1 immer genau in bezug auf die Achse des Objektivs
15 und unmittelbar unter dessen Ebene mit einer Spaltweite von 1-2 mm eingestellt
werden und dort durch Drehung des Filterhalters 1 rund dem Bolzen 13 abwechselnd
in Stellung gebracht werden.
-
Als Filterhalter kann man nicht nur eine Scheibe, sondern auch eine
andere Planscheibe, z.B. einen in einer Fassung verschiebbaren Flachschlitten verwenden.
Bei einer anderen Variation sind die Farbfilter und der Diffusor in einer voneinander
entweder total oder nur teilweise getrennten Fassung angeordnet und werden wie z.B.
das rote Einstellfilter bei den Schwarz-Weiß-Vergrößerungsapparaten jeweils unter
das Objektiv eingelegt.
-
Anstatt der dargestellten Ausführungsform der Spannbacke kann auch
eine andere Form verwendet werden, z.B. ein einer
Momentenzwinge
ähnliches Aufnahmemittel. Die Einstellvorrichtungen für die senkrechte und waagerechte
Richtung können auch anders ausgebildet, z.B. mit Gelenken ausgestattet werden.
Es ist zweckmäßig, die genaue Einstellung der Öffnungen unter dem Objektiv mit einem
auf dem scheibenförmigen Filterhalter angeordneten Klinkensperrtrieb zu sichern,
sowie die verschiedenen Farbfilter mit auch auf dem Flansche der Scheibe fühlbaren
Kennzeichnungen und Einschnitten zu versehen, um die jeweilige Lage der Scheibe
auch im Dunkeln bestimmen zu können.
-
Falls die Gestaltung des Vergrößerungsapparats die Befestigung der
Vorrichtung auf dem unteren Rahmen des Auszugs des Objektivs nicht ermöglicht, muß
die Spannbacke auf einem anderen, zweckentsprechenden Teil des Vergrößerungsapparates,
jedoch nie auf das Objektiv, befestigt werden.
-
Zu diesem Zweck kann z.B. der obere Teil des Auszugs bzw.
-
des Lampenhauses oder eine andere Stelle der Konsolenkonstruktion
des Vergrößerungsapparates dienen. Notfalls können entsprechende Ersatz- und Verlängerungselemente
dem Adapter zugeordnet werden.
-
Die zweite Konstruktionseinheit ist die Coloranalysemaske, die für
die Einstellung des den Grund der Erfindung bildenden Farbengleichgewichts dient.
-
Eine Ausführungsform der Coloranalysemaske ist in der Fig. 3 dargestellt.
Die Fassung 17 der Coloranalysemaske ist eine auf einer Seite mit Öffnungen versehene
Flachschachtel, die der Schachtel von alten Filmkassetten ähnlich ist. In den Längsöffnungen
werden Farbfilter, nämlich ein blaues 18, ein grünes 19 und ein rotes 20, angeordnet,
deren Qualität der Qualität der in dem Filterhalter 1 angeordneten
Additivfilter
entspricht. Unmittelbar unter den Farbfilter ist ein, auf der Figur nur schnittweise
dargestellter fotografischer Graukeil 21 (Film) angeordnet, dessen in bezug auf
die Öffnungen senkrechte Stufen die in den Öffnungen eingezeichneten senkrechten
Strichlinien zeigen.
-
Der Graukeil besteht zweckmäßig aus 10 - 15 stufenweise und gleichmäßig
dunkel werdenden Stufen, deren Wert z.B.
-
+0,1 oder +0,15 D sein kann.
-
Ein farbiges Fotopapier 22 ist so in die Maske eingelegt, daß die
Emulsionsseite in die Richtung der Öffnungen zeigt.
-
Die Zeitskala 23, deren Numerierung gemäß der Fig. 3 nur eine mögliche
Ausführungsform zeigt, und deren Zahlenwerte immer mit den Dichtestufen des verwendeten
Graukeils in genauer Korrelation stehen, kann auf beliebige Weise ausgeführt sein.
Bei einer einfachen Lösung sind die Zahlenwerte der Zeitskala unmittelbar auf die
Coloranalysemaske geschrieben. Es ist aber auch eine Variation möglich, bei der
die Zahlenwerte auf dem Probebild neben den farbigen Stufen entscheiden. In diesem
Fall wird die Zeitskala in ein durchsichtiges Filmmaterial eingebaut. Die Zahlenwerte
können auch durch andere Markierungen, z.B. Buchstaben, ersetzt werden, wobei dann
für die Umrechnung der Expositionszeiten eine Extrakode dient.
-
Die Coloranalysemaske kann auch z.B. so ausgebildet sein, daß die
Bauelemente durch zwei Glasscheiben und die Glasscheiben mit einem äußeren Rahmen
zusammengefaßt werden. Dann ist es genügend, die Coloranalysemaske über das Fotopapier
zu legen. Bei Verwendung beliebiger Coloranalysemasken und Zeitskalen ist nur wesentlich,
daß die Zahlenwerte der Zeitskala zu den farbigen Etalons kalibriert sind.
-
Die Kalibrierung wird derart durchgeführt, daß noch im Laufe der Herstellung
die grundlegende, zu der Dichte der angewandten Lichtstärke passende Belichtungszeitdauer
gesucht wird, bei deren Verwendung das durch einen Diffusor integrierte Licht eines
Negativs von einer mittleren Farbverteilung und Dichte bei einer mittleren Blende
(z.B. f:8) über eine Coloranalysemaske auf ein Probepapier belichtet und dann das
Bild so bearbeitet wird, daß ein eine zweifache Forderung erfüllendes Ergebnis erreicht
wird. Die erste Forderung ist, daß sich die Belichtungszeiten, mit denen dieses
Bild - gemäß dem Extraversuch - farbgerecht vergrößert werden kann, in dem mittleren
Bereich der Zeitskala befinden. Die zweite Forderung ist, daß die die Genauigkeit
der Auswertung sichernden Felder mittlerer Dichte auf dem entwickelten Fotopapier
neben diesen Zahlenwerten entscheiden.
-
Der untere Grenzwert der gewünschten Dichte soll 0,2 D sein, die noch
immer um 50 % gedeckter ist als die auf dem farbigen Papier mit dem Auge erkennbaren
blassesten Farbabstufungen, deren Dichte um 0,05 D gemäß den Messungen liegt, wenn
der Densitometer auf der weißen Grundfarbe des Papiers genullt ist. Es scheint aber
zweckmäßig, die schon erwähnte Dichte mit einem Wert von 0,5 - 0,8 D herzustellen,
weil dies bei einem visuellen Vergleich günstiger ist.
-
Die aufgrund dieses Versuchs festgestellten Belichtungszeitwerte müssen
zur Einstellung des Farbgleichgewichts in der Gebrauchsanweisung vorgeschrieben
werden. Die Fehler bzw.
-
die Ungenauigkeit des früheren Farbkeilverfahrens wurde auch noch
dadurch erhöht, daß die die Dichte des Probebildes grundlegend bestimmenden Belichtungszeiten
nicht oder nur annähernd vorgeschrieben wurden.
-
Einen wichtigen Teil der Erfindung bilden die farbigen Etalons, die
auf den Figuren nicht dargestellt werden können.
-
Die Dichte dieser Etalons ergibt sich aus dem schon erwähnten Versuch,
wodurch also der Wert der Dichte genau vorgeschrieben ist.
-
Am meisten geeignet ist es, die farbigen Etalons selbst aus dem Fotopapier
herzustellen; es können aber auch andere, mit Farbstoffen gefärbte Materialien verwendet
werden.
-
Im-Interesse einer maximalen Genauigkeit gibt es auch die Möglichkeit,
verschiedene Etalons zu Fotopapieren von wesentlich verschiedenem Charakter aus
den schon erwähnten Ursachen zur Verfügung zu stellen. Dies kann auch der Verwender
selbst leiclterreichen, indem er das entsprechende Feld aus einem mit anderem Fotopapier
erzeugten Probekeil einfach ausschneidet. Am besten ist es, die farbigen Etalons
mit den Feldern des farbigen Keils in gleicher Größe zu fertigen und auf neutralen,
also auf weißen oder grauen Grund zu befestigen, um dadurch das Vergleichsverfahren
zu erleichtern.
-
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der Einrichtung
wird mit Hilfe des folgenden Beispiels gezeigt: Zuerst muß die Farbsteuer- und Integriereinrichtung
auf dem Vergrößerungsapparat vorschriftsmäßig befestigt werden.
-
Danach wird mittels Durch leuchten der leeren Einstellöffnung das
Negativbild nach dem an sich bekannten Verfahren auf der Grundplatte oder auf dem
Vergrößerungsrahmen in der gewünschten Größe scharf eingestellt. Das Wesen der Probenegativauswahl
besteht in der mittleren Farbverteilung bei einer entsprechenden exponierten Außenaufnahme.
-
Die folgende Phase besteht darin, die Blende auf den vorgeschriebenen
Wert einzustellen, danach - aber jetzt schon im Dunkeln - das Fotopapier von entsprechenden
Abmessungen in
die Coloranalysemaske einzulegen, die Maske an die
Stelle bzw. in die Mitte des zu vergrößernden Bildes zu bringen und über den Diffusor
mit der in der Gebrauchsanweisung vorgeschriebenen Belichtungszeit zu belichten
(z.B. 80 sec).
-
Anschließend muß das aus der Maske genommene Fotopapier gemäß der
Vorschrift der Fabrik bearbeitet werden. Aus den so erhaltenen gelben, purpurfarbenen
und blaugrünen Farbstufen müssen die Felder gewählt werden, deren Dichte denen der
farbigen Etalons entspricht. Von der Zeitskala sind die zu den gegebenen Stufen
gehörigen Belichtungszeiten zu identifizieren oder abzulesen. Nachfolgend wird der
Filterhalter weitergedreht und ein Fotopapier mit den bestimmten Belichtungszeiten
durch die additiven Farbfilter nacheinander dreimal belichtet. Die den gelben, purpurfarbenen
oder blaugrünen Etalons entsprechenden Werte der Zeitskala zeigen die Expositionen
der blauen, grünen und roten Filterung.
-
Das gemäß diesem Verfahren bearbeitete Bild wird, wie die Vergrößerungen
von anderen Einzelbildern mit ähnlicher Dichte und Aufnahmefarbtemperatur des Negativs,
sowohl in der allgemeinen Dichte als auch in den Farben naturgetreu.
-
Die Anwendung der aufgrund der Erfindung hergestellten Vorrichtung
ist sehr vorteilhaft nicht nur für Amateure, sondern auch für Fachfotografen, die
kleinere Betriebe haben. Im Gegenteil zu dem Verfahren mit subtraktiven Farbfiltern
von begrenzter Stärke und Stufe ist bei der Erfindung die Möglichkeit der Korrekturfilterung
praktisch unbegrenzt. Ein bekannter Vorteil der additiven Methode besteht in den
durch diese Methode herstellbaren schönen und klaren Farben. Bei diesem Verfahren
und bei Umständen, wie sie bei durchschnittlichen Amateuren herrschen, arbeitet
der Farbkeil genau und zuverlässig. Die Farbfiltereinrichtung kann auf schon vorhandenem
VergröBerungsapparat befestigt werden, so daß
der gewohnte Apparat
weiter verwendet werden kann. Schließlich kann mit der erfindungsgemäßen Anordnung
der Preis gesenkt und können die Qualität und die Wirtschaftlichkeit erhöht werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können ohne besondere Vorbildung und Routine
vorzügliche Farbvergrößerungen erzeugt und unabhängig von der verschiedenen Fähigkeit
einzelner Personen in bezug auf die Farberkennung erfolgreiche Farbvergrößerungen
auch zu Hause erledigt werden.
-
Leerseite