DE3123857C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verschleißteil aus einer Gußlegierung
mit darin eingegossenem Sinterhartmetall. Dies können Verschleiß
elemente, die in Maschinenteilen oder Werkzeugen verwendet
werden, oder unter Verschleißbedingungen verwendete Bauteile und
Schneidkörper für das Schneiden oder Bearbeiten von Material,
wie Schneidspitzen beim Gesteinsbohren, sein. Alle diese
Produkte sind Teile, die Verschleiß unterliegen.
Da Verschleißelemente oftmals Teile von Konstruktionen erhebli
cher Größe sind, müssen diese Elemente direkt am Arbeitsplatz
auf einem Stahlteil befestigt werden. Manchmal können mechani
sche Verbindungen verwendet werden, doch schließen diese die
Gefahr eines Versagens durch Sichlösen ein. Ein Verschweißen des
Verschleißelementes ist daher bevorzugt. Es ist bereits bekannt,
wie beispielsweise aus der DE-PS 6 72 257, daß das Eingießen von
Hartmetall in eine Gußlegierung, wie in graphitisches Gußeisen,
Produkte mit sehr hoher Verschleißbeständigkeit und Abriebbe
ständigkeit, verbunden mit ausgezeichneter Festigkeit und
Zähigkeit ergibt. Verschleißteile eines solchen zusammengesetz
ten Materials haben aber eine schlechte Verschweißbarkeit. Die
Festigkeit einer Schweißverbindung aus graphitischem Gußeisen
und Stahl ist relativ gering, und außerdem ist die Konstruktion
im Betrieb empfindlich gegen Mikrorisse. Außerdem ist das
direkte Verschweißen eines graphitischen Gußeisens und eines
Bauteils aus Stahl sehr zeitaufwendig und teuer, da das Schwei
ßen unter anderen Stufen ein Vorerhitzen, genau eingestelltes
Kühlen, teure Spezialelektroden und anschließende Wärmebehand
lung, um eine zufriedenstellende Festigkeit der Schweißverbin
dung zu erhalten, erfordert. In der Praxis können verschiedene
dieser Forderungen nicht erfüllt werden, wenn das Schweißen in
sehr großen Konstruktionen am Arbeitsplatz zu erfolgen hat.
Die DD-PS 14 564 betrifft Werkzeuge, bei denen ein Schneiden
kranz aus Schnellstahlgußlegierung mit Hilfe mechanischer
Verankerungen in einen weicheren Stahlkern eingegossen wird.
Über die Zusammensetzung des eingegossenen Teils läßt sich
nichts entnehmen. Schließlich beschreibt die DE-PS 8 88 148 das
Ausschmelzen bestimmter Hartmetalle auf Stahlträger ohne
Gußlegierung.
Es ist auch bereits bekannt, Stahl in Gußeisen einzugießen,
unter anderem in Verbindung mit einer Verstärkung von Gußteilen
mit dünnen Platten oder Stäben aus Stahl. Ein übliches Problem
sind hier die inneren Spannungen, die nach dem Kühlen infolge
der unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten des Verstär
kungsmaterials und des Gußmaterials auftreten.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand nun darin,
Verschleißteile mit hoher Verschleiß- und Abriebbeständigkeit zu
bekommen, die gleichzeitig gute Verschweißbarkeit und mechani
sche Festigkeit besitzen.
Das erfindungsgemäße Verschleißteil mit hoher Verschleißbestän
digkeit und Abriebbeständigkeit verbunden mit guter Schweißfä
higkeit und guter mechanischer Festigkeit oder Zähigkeit aus
einer Gußlegierung mit darin eingegossenem Sinterhartmetall ist
dadurch gekennzeichnet, daß in die Gußlegierung unter mechani
scher Verankerung auch ein schweißfähiges Verbindungsteil aus
einem unlegierten Stahl mit einem Kohlenstoffgehalt von höch
stens 0,2% und mit einer Zusammensetzung entsprechend der
Gleichung
eingegossen ist.
Die Gußlegierung besteht vorzugsweise aus einem hauptsächlich
graphitischen Gußeisen mit geringer Verschleißbeständigkeit und
Schweißfähigkeit, und ihre Zusammensetzung ist zweckmäßig so
einzustellen, daß das Kohlenstoffäquivalent, d. h. der Kohlen
stoffgehalt zusätzlich zu den Gehalten anderer Bestandteile und
Legierungselemente, die bezüglich des Einflusses auf die
Eigenschaften des Gußeisens kohlenstoffäquivalent sind, wenig
stens 3,5 und höchstens 6,0 ist. Gewöhnlich bildet sich zwischen
dem Hartmetall und der Gußlegierung eine Legierungszwischenphase
oder Übergangszone. Üblicherweise sind 20 bis 80%, vorzugsweise
30 bis 70%, der ursprünglichen Hartmetallmenge Teil der
Übergangszone. Wenigstens 90% der zugesetzten Hartmetallmenge
sollten eine Teilchengröße von 1 bis 8 mm haben.
Die erfindungsgemäßen Verschleißteile können folgendermaßen
hergestellt werden: Jenes Teil, welches später mit dem Konstruk
tionselement oder Bauteil verschweißt werden soll, wird durch
ein geeignet geformtes, unbegrenzt schweißbares Stahlteil
ersetzt, welches vor dem Gießen in die Form gelegt wird. Das
Stahlteil soll eine solche Form haben, daß man nach dem Gießen
eine kombinierte mechanisch-metallurgische Verbindung zwischen
dem Stahlteil und dem Gußteil bekommt. Um das Erfordernis einer
bezüglich der Festigkeit zufriedenstellenden mechanischen
Verbindung zu erfüllen, wird jener Teil des Stahlteils, der in
das Gußeisen eingegossen werden soll, mit einer ausreichend
festen Verankerungseinrichtung ausgestattet.
Aus Fig. 1 der Zeichnung ist das Prinzip der vorliegenden
Erfindung ersichtlich, d. h. ein schweißfähiges Stahlteil 2, das
mit einer Verankerungseinrichtung 1 ausgestattet ist, wobei das
Stahlteil 2 in einer Gußlegierung 3 eingegossen ist, in welcher
auch die gebrochenen Hartmetallstücke 4 eingegossen sind.
In Fig. 2 ist eine andere geeignete Konstruktion 5 der Veranke
rungseinrichtung gezeigt.
In Fig. 3 ist zusätzlich zu einer dritten Ausführungsform 6 der
Verankerungseinrichtung auch das schweißfähige Stahlteil 2
gezeigt, das mit Hilfe einer Schweißverbindung 8 an ein Kon
struktionselement 7 aus Stahl gebunden ist. Die anderen Teile
entsprechen der Beschreibung gemäß Fig. 1.
Durch eine kombinierte mechanisch-metallurgische Verbindung
zwischen Gußeisen und Stahl werden Spannungen gemäß der Erfin
dung kompensiert. Die Festigkeit der beschriebenen Verbindung
ist sehr gut. Die Empfindlichkeit gegenüber der Fortpflanzung
von Mikrorissen als Folge von Vibrationen bei Betriebsbedingungen
ist außerdem wesentlich geringer als jene einer Schweißver
bindung.
Gemäß der Erfindung bekommt man nunmehr einen zusammengesetzten
Körper, der aus Hartmetall, Gußlegierung und schweißfähigem
Stahl besteht und Eigenschaften hat, die bisher nicht erreicht
werden konnten, nämlich eine Kombination von ausgezeichneter
Verschleißbeständigkeit und guter Schweißfähigkeit. Die Herstel
lung des Verschleißteils erfordert sorgfältig eingestellte
Verfahrensbedingungen bezüglich der Gießtemperatur, Verfesti
gungsgeschwindigkeit und Materialzuführung.
Beispiele von Verschleißteilen nach der Erfindung sind Schlag
einrichtungen in verschiedenen Typen von Mühlen, Baggerzähne,
Pflugschare, Antiverschleißelemente, die an Stellen anzuschweißen
sind, die Verschleiß ausgesetzt sind, Zähne von Schwimmbaggern
und Rahmenverstärkungsrippen. Andere Ausführungsformen der
Erfindung können Verschleißteile sein, die aus in eine Gußle
gierung eingegossenem Hartmetall bestehen und mit in die
Gußlegierung eingegossenen Stahlteilen, wie Bolzen, versehen
sind.
Die Erfindung wird anhand von Sinterbrecharmen erläutert. Wegen
der Größe der Konstruktion müssen die Sinterbrecharme mit einer
Stahlwelle direkt am Arbeitsplatz verschweißt werden. Sinter
brecharme nach der Erfindung, die aus in graphitisches Gußeisen
eingegossenen gebrochenen Stücken aus Hartmetall und einem in
das gleiche Gußeisen eingegossenen schweißfähigen Stahlteil
bestehen, wurden einerseits mit Armen aus Hartmetall und
graphitischem Gußeisen, die unter Beachtung aller erforderlichen
Wärmebehandlungen und unter Verwendung teurer Spezialelektroden
bereits bei der Herstellung mit einem schweißfähigen Stahlteil
verschweißt wurden, und mit Armen aus Hartmetall und graphiti
schem Gußeisen, die direkt am Arbeitsplatz verschweißt wurden,
verglichen. Jene Arme, die von vornherein mit einem schweißfähigen
Stahlteil verschweißt worden waren, erreichten eine zufrie
denstellende Festigkeit, und die Konstruktion hielt etwa drei
bis vier Wochen. Jene Arme, die aus Hartmetall und graphitischem
Gußeisen bestanden, welches direkt am Arbeitsplatz verschweißt
worden war, trennten sich bereits nach etwa 19 h Testdauer von
der Stahlwelle trotz der Tatsache, daß für das Schweißen
empfohlene Spezialelektroden verwendet worden waren. Nach der
Erfindung hergestellte Sinterbrecharme wurden etwa 18 Wochen ohne
Versagen getestet. So bestätigen die Vergleichsversuche die
extrem überlegenen Festigkeits- und Verschleißbeständigkeitsei
genschaften des zusammengesetzten Produktes aus gebrochenen
Hartmetallteilen, graphitischem Gußeisen und einem in das
Gußeisen eingegossenen Stahlteil.
Claims (2)
1. Verschleißteil mit hoher Verschleißbeständigkeit und
Abriebbeständigkeit verbunden mit guter Schweißfähigkeit und
guter mechanischer Festigkeit oder Zähigkeit aus einer
Gußlegierung mit darin eingegossenem Sinterhartmetall,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Gußlegierung unter
mechanischer Verankerung auch ein schweißfähiges Verbin
gungsteil aus einem unlegierten Stahl mit einem Kohlenstoff
gehalt von höchstens 0,2% und mit einer Zusammensetzung
entsprechend der Gleichung
eingegossen ist.
2. Verschleißteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gußlegierung graphitisches Gußeisen ist.
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