DE3101393C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen mit einem Stulpschienenbeschlag ausgerüsteten Tür- oder Fensterflügel, wobei der Beschlag eine eine Aufnahmenut des Flügels für eine Riegelstange abdeckende Stulpschiene aufweist, an der die in ihrer Längsachse verschiebbare, mit Verriege­ lungsmitteln ausgerüstete Riegelstange gelagert ist und die an Haltern befestigt ist, die die eine Hinterschneidung bildenden Stege der Auf­ nahmenut untergreifen und mit in den Boden der Aufnahmenut eingreifen­ den Verankerungsvorsprüngen versehen sind.

Es ist ein Stulpschienenbeschlag dieser Art bekannt (DE-GM 78 38 570), bei dem die Halter ein eindrehbares Fußteil mit diametral gegenüber­ liegenden Flügeln aufweisen, die mit einer Anzugschräge ausgerüstet sind. Beim Eindrehen der Flügel zum Hintergreifen der die Hinterschnei­ dung bildenden Stege kommt es lediglich zu einer Punktbelastung zwi­ schen der Hinterschneidungswand und dem Flügel, so daß unter wechseln­ den Belastungen des Stulpschienenbeschlages im Betrieb der Fenster oder der Tür ein Lösen der Verbindung auftreten kann.

Um eine einwandfreie Festlegung zu erreichen, muß eine exakte, maßliche Abstimmung der Funktionsteile des Beschlages und der Aufnahmenut er­ reicht werden. Aufgrund der schwankenden Toleranzen der Kunststoffpro­ file ist dies jedoch nicht immer sicherzustellen.

Unter Belastung der Stulpschiene in Richtung der Längsachse der Aufnahmenut ist das Fußteil mit den hinter die Hinterschneidung ge­ drehten Flügeln nicht in der Lage, Kippmo­ mente aufzunehmen.

Hinzu kommt eine aufwendige Fertigung der Halter.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen mit einem Stulpschienen­ beschlag ausgerüsteten Tür- oder Fensterflügel der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß neben einer einfachen Montage eine erhöhte Funktionssicherheit des Stulpschienenbeschlages gewährleistet ist.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Halter im Querschnitt U-förmig ausgebildet sind, daß deren Seitenschenkel fe­ dernde Zungen aufweisen, die die Stege der Aufnahmenut hintergreifen, und daß die freien Längsränder der Seitenschenkel mit den Verankerungs­ vorsprüngen versehen sind.

Die im Querschnitt U-förmigen Halter können als einfaches Stanzbiege­ teil ausgebildet sein, so daß die Fertigungskosten gering sind. Diese Halter können aufgrund ihrer Vielpunktfixierung in der Aufnahmenut nicht nur Axialkräfte sondern auch Kippmomente problemlos aufnehmen. Durch die Ausrüstung der Seitenschenkel mit federnden Zungen, die die Stege der Aufnahmenut hintergreifen, können die Halter toleranzausglei­ chend montiert werden.

Es ist vorteilhaft, die Halter aus hochfestem Material, z. B. aus einem rostfreien Edelstahl, zu fertigen.

Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Stulp­ schiene mittels mindestens einer Schraube an der sich parallel zur Stulpschiene erstreckenden Wand des U-förmigen Halters befestigt und liegt auf den Stegen der Aufnahmenut auf. Die Breite des U-förmigen Halters entspricht der lichten Weite zwischen den Stegen. Zwischen der Stulpschiene und Wand des Halters ist eine Distanzbuchse in einem Lang­ loch der Riegelstange angeordnet. Durch die Bohrung der Distanzbuchse erstreckt sich eine Schraube.

Die Schrauben, durch die die Stulpschiene an den U-förmigen Haltern festgelegt wird, weisen eine geringe Länge auf und haben deshalb auch eine geringe Biegebelastung aufzunehmen. Diese Schrauben sind ferner in den aus hochfestem Material gefertigten Haltern verankert und sind nicht in ein relativ weiches Rahmenmaterial eingeschraubt.

Die erfindungsgemäßen Befestigungsmittel für die Stulpschiene ergeben bei allen Fensterarten gegenüber den bekannten Konstruktionen eine vier- bis fünffache Erhöhung der Kraftabtragung. Diese Erhöhung der Kraftabtragung wird mit konstruktiv einfachen Mitteln erzielt.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich­ nung dargestellt und wird im folgenden beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 ein mit einem Stulpschienenbeschlag ausgerüste­ tes Flügelrahmenprofil im Querschnitt,

Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1,

Fig. 3 eine Teilvergrößerung aus der Darstellung nach der Fig. 1.

Das Flügelrahmenprofil 1 ist mit einer Aufnahmenut 2 für einen Stulpschienenbeschlag 3 ausgerüstet. Die Auf­ nahmenut 2 weist einen außenliegenden Teil 4 und einen innenliegenden Teil 5 auf. Zwischen diesen Teilen sind Stege 6 vorgesehen, die hinterschnittene Flächen 7 auf­ weisen. In dem außenliegenden Teil 4 der Aufnahmenut wird eine Stulpschiene 8 angeordnet, die an U-förmigen Haltern 9 mittels Schrauben 10 befestigt wird. Die U- förmigen Halter 9 weisen eine parallel zur Stulpschiene 8 verlaufende Wand 11 auf, die mit einer oder mehreren Gewindebohrungen zum Einschrauben der Schrauben 10 ver­ sehen ist. Von den Längsrändern der Wand 11 erstrecken sich im rechten Winkel Seitenschenkel 12, die federnde nach außen ragende Zungen 13 aufweisen, die mit ihren freien Rändern die Stege 6 hintergreifen.

Der Außenabstand der Seitenschenkel 12 entspricht der lichten Weite zwischen den Stegen 6, so daß der U-för­ mige Halter ohne Schwierigkeiten in den innenliegenden Teil 5 der Aufnahmenut 2 eingeführt werden kann.

Die freien Längsränder 14 der Seitenschenkel 12 sind mit in den Boden 15 der Aufnahmenut 2 eingreifenden Verankerungsvorsprüngen 16 ausgerüstet. Diese Veranke­ rungsvorsprünge können als keilförmige Schneiden aus­ gebildet sein. Bei dem in der Fig. 2 aufgezeigten Aus­ führungsbeispiel sind die Verankerungsvorsprünge 16 in den Endbereichen und im mittleren Bereich eines jeden Seitenschenkels 12 angeordnet.

Die U-förmigen Halter 9 werden vorzugsweise aus rost­ freiem Edelstahl gefertigt.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 ist jeder Seitenschenkel 12 des Halters mit zwei Zungenreihen 17, 18 ausgerüstet, wobei jede Reihe sich aus drei Zun­ gen unterschiedlicher Länge zusammensetzt und die Zun­ gen zueinander gestuft angeordnet sind, so daß mit ihren freien Rändern Fertigungstoleranzen oder Fer­ tigungsungenauigkeiten, die die einwandfreie Fest­ legung der U-förmigen Halter in der Aufnahmenut be­ einträchtigen könnten, ausgeglichen werden können.

Bei dem in der Fig. 3 aufgezeigten Stulpschienenbe­ schlag ist eine in ihrer Längsachse verschiebbar ge­ lagerte Riegelstange 19 vorgesehen, die zwischen den U-förmigen Haltern 9 und der Stulpschiene 8 angeord­ net ist und ein Langloch 20 aufweist, in dem eine Distanzbuchse 21 vorgesehen ist, durch deren Bohrung die Schraube 10 geführt wird. Durch die Distanzbuchse 21 wird der für die Bewegbarkeit der Riegelstange 19 erforderliche Abstand zwischen der Stulpschiene 8 und den Haltern 9 aufrechterhalten.

Claims (6)

1. Mit einem Stulpschienenbeschlag ausgerüsteter Tür- oder Fensterflü­ gel, wobei der Beschlag eine eine Aufnahmenut des Flügels für eine Riegelstange abdeckende Stulpschiene aufweist, an der die in ihrer Längsachse verschiebbare, mit Verriegelungsmitteln ausgerüstete Riegel­ stange gelagert ist und die an Haltern befestigt ist, die die eine Hin­ terschneidung bildenden Stege der Aufnahmenut hintergreifen und mit in den Boden der Aufnahmenut eingreifenden Verankerungsvorsprüngen versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Halter (9) im Querschnitt U-förmig ausgebildet sind, daß deren Seitenschenkel (12) federnde Zungen (13) aufweisen, die die Stege (6) der Aufnahmenut (2) hintergreifen, und daß die freien Längsränder (14) der Seiten­ schenkel (12) mit den Verankerungsvorsprüngen (16) versehen sind.

2. Mit einem Stulpschienenbeschlag ausgerüsteter Tür- oder Fensterflü­ gel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stulpschiene (8) mittels mindestens einer Schraube (10) an der sich parallel zur Stulp­ schiene erstreckenden Wand (11) des U-förmigen Halters (9) befestigt ist und auf den Stegen (6) der Aufnahmenut aufliegt, daß die Breite des U-förmigen Halters (9) der lichten Weite zwischen den Stegen (6) entspricht und daß zwischen der Stulpschiene (8) und der Wand (11) des Halters eine Distanzbuchse (21) in einem Langloch (20) der Riegel­ stange (19) angeordnet ist und sich durch die Bohrung der Distanzbuchse die Schraube (10) erstreckt.

3. Mit einem Stulpschienenbeschlag ausgerüsteter Tür- oder Fensterflü­ gel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Veranke­ rungsvorsprünge (16) als keilförmige Schneiden ausgebildet sind.

4. Mit einem Stulpschienenbeschlag ausgerüsteter Tür- oder Fensterflü­ gel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsvor­ sprünge (16) in den Endbereichen und in dem mittleren Bereich eines jeden Seitenschenkels (12) angeordnet sind.

5. Mit einem Stulpschienenbeschlag ausgerüsteter Tür- oder Fensterflü­ gel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Seitenschenkel (12) mit einer oder mehreren Zungenreihen (17, 18) versehen ist, in denen die einzelnen Zungen zum Ausgleichen von Toleranzen und Fertigungsungenauigkeiten eine unterschiedliche Länge aufweisen und gestuft nebeneinander angeordnet sind.

6. Mit einem Stulpschienenbeschlag ausgerüsteter Tür- oder Fensterflü­ gel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Halter (9) aus hochfestem Material, z. B. aus rostfreiem Edelstahl, ge­ fertigt sind.