DE306805C - - Google Patents

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DE306805C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/12Materials from mammals; Compositions comprising non-specified tissues or cells; Compositions comprising non-embryonic stem cells; Genetically modified cells
    • A61K35/42Respiratory system, e.g. lungs, bronchi or lung cells

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Description

KAISERLICHES .
PATENTAMT.
Man hat bereits einen die Blutgerinnung bewirkenden Stoff gefunden. Diese Stoffe werden nach Battelli (Oppenheimer, Fermente, 4. Auflage, Band II, 1913, Seite 643) durch Auslaugen von Lungen mit Wasser und Fällung der wäßrigen Lösungen mit Essigsäure gewonnen. Dieser Stoff kann aber nicht mit Vorteil als blutstillendes Mittel verwendet werden, weil der gebildete Thrombus zu geringe Festigkeit besitzt, um dem strömenden Blut standzuhalten. Dieser ÜbeU stand ist dadurch bedingt, daß neben dem die Blutgerinnung bewirkenden .Stoffe in den Lungen und anderen tierischen Organen wie Leber, Thymus, Prostata u. dgl. namentlich von Schweinen und Hammeln, auch die Blutgerinnung verhindernde Stoffe vorhanden sind. Es hat sich nun gezeigt, daß die die Blutgerinnung hemmenden Stoffe in alkalisehen Mitteln unlöslich sind, während die die Blutgerinnung hervorrufenden Stoffe in alkalischen Lösungen löslich sind und aus denselben durch Säuren gefällt werden können. ■ Diese Beobachtung wird gemäß vorliegender Erfindung zur Trennung beider Arten von Stoffen benutzt. Um die Fällung vollständig zu mächen, und eine Beeinträchtigung der Wirksamkeit durch die angewendeter! Säuren zu verhindern, nimmt man die Fällung in Gegenwart von Phenolen, z. B. Carbolsäure, Thymol, Naphtol u. dgl., vor. Man kann die Phenole dem Auslaugemittel zusetzen, sie aber auch später, während oder nach der Fällung mit Säuren zugeben.
Eine besonders vorteilhafte Aasführangsform des Verfahrens besteht darin, daß man die Fällung der die Blutgerinnung bewirkenden Stoffe mit Salicylsäure ausführt. Da die Salicylsäure sowohl Säure- . wie Phenolcharakter besitzt, so bedarf es bei der Ver-Wendung der Salicylsäure nicht des besonderen Zusatzes eines Phenols.
Ein schon in ganz geringen Mengen Blut ungerinnbar machender Stoff findet sich in den mittels verdünnten Alkalien und Säuren ausgelaugten Organen, so kann durch weitere Auslaugung der Organe mittels mit sehr geringen Mengen Salpetersäure versetzten Wassers, z. B. auf 10 ecm Wasser 2 bis 3 Tropfen reine Salpetersäure ..spez. Gewicht 1,149 bis μ,152· Gehalt an HN0;. 24,8 bis 25,2 Prozent (D. A. B. 5) gewonnen wer den. Die gewonnenen Stoffe sollen zu therapeutischen Zwecken verwendet werden.
Die Darstellung des die Blutgerinnung bewirkenden Stoffes (im nachstehenden als wirksames Prinzip bezeichnet) kann in folgender Weise geschehen.
ι kg eines durch Zerkleinerung von Schweinelungen im Fleischwolf gewonnener
ziemlich feiner Brei wird mit 2 kg Wasser, j dem 2 g kohlensaures Kalium oder Natrium und 15,0 g Chloroform, Toluol ο., dgl. zugesetzt sind, etwa 3 Stunden auf der Maschine geschüttelt. Man läßt, ζ. Β. 2 Stunden, stehen und trennt die Flüssigkeit von dem festen Rückstande. Man kann auf 1 kg Flüssigkeit 2 g Phenol während der Auslaugung oder nach dem Filtrieren eier. Mischung zugeben.
Falls die Lösung nicht bald verwendet werden soll, bringt man sie zweckmäßig zur Trockne, indem man sie auf Glasplatten o. dgl. ausbreitet und einen Gasstrom bei etwa 20° C vorteilhaft im Wischkowskischen Apparat überleitet. Für die Weiterverarbeitung versetzt man die ursprüngliche oder die Lösung von je 40 g des Trockenrückstandes in 1000 g Wasser, gegebenenfalls nach Zusatz von 2 g Phenol mit 15 g etwa 25prozentiger
so Salpetersäure oder 50 ecm einer Lösung von 12 g Salicylsäure in 50 ecm Alkohol und 50 ecm Wasser. Der Zusatz erfolgt am besten in kleinen Anteilen. Man läßt absetzen, filtriert und wäscht den Niederschlag mit
as Wasser, vorteilhaft, bis das Filtrat neutral reagiert. Zur Trocknung kann man den Niederschlag auf Glasplatten streichen und ihn mit einem Luftstrom bei einer Temperatur von 35 bis 400 C behandeln.
Der die Blutgerinnung bewirkende Körper ist in reinem Wasser, Alkohol, Chloroform, Aceton und Benzol unlöslich, er löst sich dagegen leicht in Wasser, dem geringe Mengen Alkali zugesetzt sind, z.B. 10 g Wasser und 3 Tropfen 15prozentiger Natronlauge. Zur Herstellung eines für die Therapie verwendbaren Produktes löst man den durch Fällung mit Säuren gewonnenen Stoff in kohlensauren Alkalien. Beispielsweise verwendet man auf je 100 g Pulver 10 g kohlensaures Kalium. Man löst das kohlensaure Kalium in der gleichen Gewichtsmenge Wasser auf, verreibt mit dem Pulver und trocknet allmählich. Das erhaltene Präparat ist ein leichtes, dunkelkaffeebraunes Pulver, das. sich beim Anreiben mit Wasser zu einer dicken, schleimigen, dunkelrotbraunen, stark schäumenden Flüssigkeit auflöst. Sowohl in 4-" bis 5prozentiger wäßriger Lösung, als auch in Pulverform ver-
•50 mag das Präparat in hervorragendem Maße die Gerinnung des Blutes zu bewirken. Das entstandene Gerinnsel ist so fest, daß selbst nach 24 bis 30 Stunden kein Serum aus demselben austritt.
Eine etwas verdünnte Lösung des die Blutgerinnung'bewirkenden Stoffes, die mit 10 bis 15 Tropfen Natronlauge versetzt allmählich zum Kochen erhitzt wird, verändert sich nach einiger Zeit derartig, daß die grünlichgelbe Farbe dunkelrot wird. Gleichzeitig verliert die Lösung den kolloidalen Zustand, indem sie blank und durchsichtig wird. Besonders schön tritt die Farbe auf, wenn man rasch abkühlt, später nimmt die Lösung wieder den kolloidalen Zustand an.
Zur Darstellung des die Blutgerinnung hindernden Stoffes »Hemmnisprinzip« kann in folgender Weise verfahren werden.
ι kg zerkleinerte Lunge von Schweinen wird mit 2 1 Wasser, dem man 40 g reine etwa 25prozentige Salpetersäure zugesetzt hat, zu einem dünnen Brei angerührt. Diesen schüttelt man 3 bis 4 Stunden auf der Maschine und läßt ihn im Eisschrank über Nacht ruhig stehen. Man trennt sodann die festen Bestandteile durch Kolieren und filtriert die Kolatur. Zu dem Filtrat gibt man verdünnte Natronlauge so lange, bis die Reaktion alkalisch ist. Sobald dieser Punkt erreicht ist, bemerkt man, daß sich in der Flüssigkeit ein anfangs zarterer, bald aber dichter werdender flockiger Niederschlag bildet, der die ganze Flüssigkeit gleichmäßig durchsetzt. Dabei verfärbt sich das ursprüngliche Filtrat. Man stellt nun das Ganze in den Eisschrank zum Absetzen. Dies ist in etwa 12 Stunden geschehen, worauf der Niederschlag abfiltriert wird. Nach der Filtration wird so lange mit Wasser gewaschen, bis die alkalische Reaktion verschwunden ist. Dann wird der fast färblose Niederschlag vom Filter abgehoben, auf Glasplatten gebracht und im Abblaseapparat bei 20 bis 25° C getrocknet. Die entstandenen fast farblosen Krusten werden von den Platten abgekratzt und zu einem feinen Pulver verrieben. Von 1 kg Ausgangsmaterial erhält man 1,5 bis 2 g Ausbeute.
Zur Gewinnung beider Stoffe aus demselben Organ verfährt man in folgendem: 1 kg Lunge wird mit 2 1 Wasser, dem 2 g Kali carbonic. zugesetzt sind, unter öfterem Umschütteln 24 Stunden im Eisschrank stehen gelassen; nun wird filtriert. Das Filtrat wird, wie schon oben angegeben, auf das wirksame Prinzip verarbeitet. Der im Filter verbleibende Rückstand wird mit 2 1 Wasser, dem man 20 g reine etwa 25prozentige Salpetersäure zugegeben hat, ausgelaugt, und die Lösung mit Natronlauge alkalisch gemacht, worauf das hemmende Prinzip ausfällt. Es wird gewaschen, auf Platten gestrichen und trocken geblasen. Das hemmende Prinzip hebt sich leicht von den Platten ab; es wird j gepulvert und gesiebt.
Der die Gerinnung hemmende Stoff ist fast unlöslich in Wasser, Alkohol, Chloroform und Aceton. Er löst sich sehr leicht in Benzol. Durch Zusatz einiger Tropfen Salpetersäure wird er leicht löslich in Wasser, etwas schwerer löslich in Alkohol, Chloroform und Aceton; er löst sich sofort in geringen Mengen sehr stark verdünnter Säuren, z. B. o,i g
löst sich in iogAVasser mit 2 bis 3 Tropfen Salpetersäure versetzt. Die Lösung ist klar und farblos.
Die Analysen der beiden Stoffe »H. P. — Hemmendes Prinzip« und »W. P. = Wirksames Prinzip« lieferten die nachstehenden Ergebnisse:
I. H. P. = Hemmendes Prinzip.
Prozent Kohlenstoff .... 7,78
Wasserstoff .... 1,85 (organ. W.)
Stickstoff 4,16
Schwefel 2,78
- Sauerstoff .... 7,91 . (als Differenz)
Wasser 16,14
Asche ....... 59,38.
Umgerechnet auf Grammatome ergibt sich das Verhältnis:
Kohlenstoff 64,8
Wasserstoff . . 183,6
Stickstoff 29,6
S5 Schwefel 8,7.
Eine einfache Formel läßt sich danach nicht errechnen. Es handelt sich zweifellos um Gemische hochmolekularer Verbindungen. Bemerkenswert ist der hohe Aschegehalt.
II. W. P. = Wirksames Prinzip.
Prozent Kohlenstoff .... 49,37
Wasserstoff .... 6,56 (organ. W.)
- Stickstoff 13,41
Schwefel 1,22
Sauerstoff. .... 15,30 (als Differenz)
Wasser 7,32
- Asche ....... 6,82.
Umgerechnet auf Grammatome ergibt sich das Verhältnis: ,
Kohlenstoff 4n>4
Wasserstoff 651,0
Stickstoff . 95,5
Schwefel 4,1.
Auch hier läßt sich, wie man sieht, keine irgendwie einfache Formel berechnen, so daß auch hier offenbar Gemische vorliegen.

Claims (3)

Patent-An Sprüche:
1. Verfahren auf Gewinnung und Trennung der die Blutgerinnung bewirkenden und hemmenden Stoffe aus tierischen Organen, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Gewinnung eines die Blutgerinnung bewirkenden Stoffes die zerkleinerten Organe mit alkalisch reagierenden, wäßrigen Lösungen ausgelaugt und die Lösungen mit Säuren versetzt werden, zwecks Gewinnung des die Blutgerinnung hemmenden Stoffes die zerkleinerten Organe
- oder die Rückstände von der Auslaugung mit verdünnten Alkalien mittels verdünnter Säuren ausgelaugt und die saure Lösung neutralisiert wird.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch ι zur Gewinnung des die Blutgerinnung bewirkenden Stoffes, dadurch gekennzeichnet, daß die Fällung mit Säuren in Gegenwart eines Phenols stattfindet.
3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2 zur Gewinnung eines die Blutgerinnung bewirkenden Stoffes, dadurch gekennzeichnet, daß die Fällung mit Salicylsäure bewirkt wird.
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