DE3035451C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Drehmaschine mit zwei sich axial gegenüberliegenden Werkstückspindeln gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Eine derartige Drehmaschine ist aus der DE-PS 7 21 345 be­ kanntgeworden. Die Kapazität und Anpassungsfähigkeit der vorbekannten Drehmaschine sind jedoch relativ beschränkt, da jeder Werkstückspindel ein eigener Werkzeugschlitten zugeordnet ist, so daß keine Möglichkeit besteht, die Werk­ stücke wahlweise von jedem der an den beiden Werkzeug­ schlitten eingespannten Werkzeuge bearbeiten zu können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Leistungs­ fähigkeit und auch die Anpassungsfähigkeit einer Dreh­ maschine der in Betracht kommenden Art wesentlich zu er­ höhen, indem man sie so ausbildet, daß ihre Werkzeuge die Werkstücke bearbeiten können, und zwar unabhängig davon, an welcher der Spindeln sie eingespannt sind. Hierdurch lassen sich die erforderlichen Arbeitsgänge bei der Herstellung eines Werkstücks besser aufteilen, so daß auch die Gesamtdauer der Bearbeitung sowie deren Kosten auf ein Minimum verringerbar sind.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch die Anwendung der kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 bei einer Drehmaschine der in Betracht kommenden Art gelöst.

Die ebenfalls bereits bekannte Drehmaschine nach der DE-OS 24 09 773 unterscheidet sich von der erfindungsgemäß aus­ gebildeten Drehmaschine nicht nur dadurch, daß die Arbeits­ spindeln nebeneinander angeordnet sind, sondern auch da­ durch, daß die Führung, die es den Werkzeugschlitten er­ laubt, zu jeder der beiden Arbeitsspindeln zu gelangen, beiden Werkzeugschlitten gemeinsam ist, so daß zwar ein Wechsel des einen Werkzeugschlittens von der einen Arbeitsspindel zu der anderen, wo sich der andere Werkzeugschlitten be­ reits im Einsatz befindet, möglich ist, ein Aneinandervorbeibewegen, um gemäß der Erfindung zur je­ weils anderen Spindel zu gelangen, ist bei der bekannten Drehmaschine jedoch für keinen der Werkzeugschlitten möglich. Da­ her sind der Freizügigkeit in der Wahl des jeweiligen Bearbei­ tungsprogramms für ein Werkstück sowie der optimalen An­ passungsfähigkeit des Bearbeitungsprogramms an die vor­ handenen Gegebenheiten Grenzen gesetzt, die bei der Drehmaschine nach der Erfindung vermieden sind.

Weitere Einzelheiten der erfindungsgemäß ausgebildeten Dreh­ maschine gehen aus den Unteransprüchen wie auch aus der nachstehenden Beschreibung eines in den Fig. 1 bis 3 der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbei­ spiels hervor. Es zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungs­ gemäß ausgebildeten Drehmaschine;

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines für die Maschine nach Fig. 1 bestimmten Werkzeug­ halters mit einem Schneidwerkzeug, und

Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines mittels der Drehmaschine nach Fig. 1 in sehr kurzer Bearbeitungszeit hergestellten Werkstücks.

Die in Fig. 1 dargestellte Drehmaschine besitzt einen von einem Gestell 1 getragenen ersten ortsfesten Spindelkasten 2, in welchem die Werkstückspindel 3 drehbar gelagert ist, die an ihrem einen Ende eine Werkstück-Einspannvorrichtung 4 aufweist. Der Antrieb der Spindel 3 erfolgt mittels des Antriebsmotors 5.

Das Gestell 1 weist ein erstes Paar von Führungsschienen 6 auf, die parallel zur Achse der Werkstückspindel 3 ver­ laufen und auf welchen ein zweiter Spindelkasten 7 ver­ schiebbar gelagert ist, der ebenfalls eine mit einer Werk­ stück-Einspannvorrichtung 9 ausgerüstete Werkstückspindel 8 aufweist. Der Antriebsmotor 10 sorgt für den Antrieb der Spindel 8. Die Spindelkästen 2 und 7 sind derart angeord­ net, daß die beiden Werkstückspindeln 3 und 8 koaxial zu­ einander liegen; sie haben die gemeinsame Achse 11. Der Spindelkasten 7 ist entlang den Führungsschienen 6 in beiden Richtungen des Doppelpfeils 12 verschiebbar, so daß die Einspannvorrichtung 9 der Spindel 8 das Werkstück über­ nehmen kann, welches von der Einspannvorrichtung 4 der Spindel 3 getragen wird, und umgekehrt.

Die Antriebsmotoren 5 und 10 sind hinsichtlich ihrer Dreh­ zahl zumindest zeitweise elektronisch steuerbar, um die Spindeln 3 und 8 zwecks Übergabe des sich in Bearbeitung befindlichen Werkstücks zu synchronisieren. Geeignete elek­ tronische Steuermittel sind an sich bereits bekannt.

Auf den Führungsschienen 6 ist nicht nur der Spindelkasten 7, sondern auch noch der Werkzeugschlitten 14 parallel zur Achse 11 der beiden Spindeln 3 und 8 verschiebbar gelagert. Der Werkzeugschlitten 14 besitzt die Führungsschiene 15, die rechtwinklig zur Achse 11 verläuft und längs welcher der Quersupport 16 mit dem automatisch steuerbaren Revolver­ kopf 17 verschiebbar ist, an welchem die nicht dargestellten spanabhebenden Werkzeuge eingespannt sind.

An dem Gestell 1 befindet sich parallel zu dem Führungs­ schienenpaar 6, und zwar auf der anderen Seite der Achse 11, ein zweites Paar von Führungsschienen 18, längs welchen ein zweiter Werkzeugschlitten 19 verschiebbar ist. Der längs der Querführungsschiene 20 verschiebbare Werkzeug­ support 21 trägt den ebenfalls automatisch steuerbaren Revolverkopf 22 für einen zweiten Satz nicht dargestellter spanabhebender Werkzeuge.

Aufgrund der beschriebenen und dargestellten Anordnung können die von dem Revolverkopf 17 getragenen Werkzeuge unbeeinträchtigt sowohl die von der Einspannvorrichtung 4 der Spindel 3 als auch die von der Einspannvorrichtung 9 der Spindel 8 getragenen Werkstücke bearbeiten. Das gleiche trifft für die Werkzeuge am Revolverkopf 22 des Werkzeug­ supports 21 zu.

Die beiden Werkzeugschlitten 14 und 19 können sich somit nicht gegenseitig behindern, wenn man von bestimmten Aus­ nahmesituationen absieht, die z. B. dann gegeben sein können, wenn der eine Revolverkopf über die Vertikalebene der Achse 11 hinaus vorgeschoben worden ist.

Wegen der spezifischen Ausbildung der Drehmaschine können die mit Hilfe der Spindel 3 bearbeiteten Werkstücke nach ihrem Abstechen von dem Stangenmaterial 13 an die Einspann­ vorrichtung 9 der Spindel 8 übergeben werden, wodurch die Arbeitsgänge der spanabhebenden Formgebung an zwei Werk­ stücken gleichzeitig durchgeführt werden können. Auch ist es möglich, daß je ein Werkzeug der beiden Revolverköpfe 17 und 22 gleichzeitig das gleiche Werkstück bearbeitet, so daß dadurch die Dauer der Bearbeitung verkürzt wird. Diese Möglichkeiten erlauben eine sehr große Freizügigkeit hin­ sichtlich der Reihenfolge der Arbeitsgänge und der Art, diese auszuführen, so daß die Dauer der spanabhebenden Formgebung wesentlich verkürzt werden kann.

Diese Anpassungsfähigkeit der Maschine an die Bedürfnisse der Praxis wird noch dadurch erhöht, daß die Werkzeughalter 25, die z. B. einen Schneidstahl 26 tragen, rasch auswechsel­ bar und umsteckbar sind, wozu sie, wie Fig. 2 erkennen läßt, einen Trag- und Befestigungszapfen 24 aufweisen, welcher in die Zapfenlöcher 23 der Revolverköpfe 17 bzw. 22 einsteck­ bar ist.

Das in Fig. 3 dargestellte Werkstück 27 zeigt ein Beispiel für die Möglichkeiten, die die erfindungsgemäß ausgebildete Maschine bei der spanabhebenden Bearbeitung bei kürzesten Bearbeitungszeiten bietet. So sind beispielsweise die ver­ schiedenen zylindrischen Flächen 28 des Werkstücks 27 mittels der Spindel 3 und unter Einsatz des Revolverkopfes 17 ge­ formt, während die diversen Flächen 29 mittels der Spindel 8 und unter Einsatz des Revolverkopfes 22 geformt sind. Die Flächen 30 sind gleichzeitig mit Hilfe der Revolverköpfe 17 und 22 hergestellt worden.

Die Mittel zur Längsverschiebung des Spindelkastens 7 und der Werkzeugschlitten 14 und 19 sowie zur Querverschiebung der Werkzeugsupporte 16 und 21 sind nicht dargestellt und beschrieben, da sie an sich bekannter, gebräuchlicher Art sind.

Claims (4)

1. Drehmaschine mit zwei sich axial gegenüberliegenden Werkstückspindeln, von denen mindestens eine zur Über­ gabe eines Werkstücks von der Einspannvorrichtung der einen Spindel an die der anderen Spindel in axialer Richtung beweglich ist, und mindestens zwei Werkzeugschlitten, die jeweils längs einer eigenen Führung beweglich sind, welche in einer zur Spindel­ achse rechtwinkligen Ebene verläuft, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die beiden Werkzeugschlitten (16; 21; 14; 19) auch entlang einer parallel zur Achse (11) der Spindeln (3; 8) verlaufen­ den, jeweils eigenen Führung (6; 18) verschieb­ bar sind, wobei die Werkzeugschlitten (14; 19) auf gegen­ überliegenden Seiten der Spindelachse derart angeordnet sind, daß sie sich während ihrer Längsverschiebungen zumindest in bestimmten Stellungen kreuzen können, so daß die Werk­ zeuge beider Schlitten die an den beiden Spindeln ein­ gespannten Werkstücke unabhängig voneinander bearbeiten können.

2. Drehmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer der Längsführung (6) sowohl die bewegliche Spindel (8) als auch der Werkzeugschlitten (14) verschiebbar gelagert ist.

3. Drehmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugschlitten (16; 21) Revolverköpfe (17; 22) tragen, deren Werkzeughalter (25) auf beiden Seiten der­ selben anbringbar sind.

4. Drehmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeughalter (25) Befestigungszapfen (24) aufweisen, mittels welcher sie in Zapfenlöcher (23) in den Revolverköpfen (17; 22) einsteck- und befestigbar sind.