DE3016772C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einem diagnostischen Probensammler der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.

Das Nehmen von flüssigen Proben für die Laboranalyse ist ein wichtiges Diagnoseinstrument bei der Behandlung von Krank­ heiten und Leiden. Es ist klar, daß Proben so frei wie mög­ lich von jedweder möglichen Sekundärverunreinigung sein soll­ ten, sei es aus dem Bereich, in welchem die Probe genommen wird, oder aus der Umgebung, in der der Probensammler danach gehandhabt wird. Die Proben können Körperflüssigkeiten wie Blut oder Urin oder andere Flüssigkeiten sein.

Bei Versuchen, die Lebensfähigkeit der Probe zu verbessern und eine Sekundärverunreinigung weiter zu minimieren, ist ein Probensammler entwickelt worden, bei dem mit einem Va­ kuum gearbeitet wird, um Probematerial in einen langgestreck­ ten Hohlkörper zu saugen (US-PS 37 47 812). Dieser bekannte Probensammler hat am unteren Ende seines Hohlkörpers ein Ventil, dessen Drehachse mit dem geschlossenen Ende des Hohl­ körpers verschraubt ist. Das ergibt eine aufwendige Konstruk­ tion, die wegen des Arbeitens mit Vakuum wohl erforderlich ist. Nach dem Herstellen des Vakuums wird der Kolben wegge­ brochen. Das Ventil und das geschlossene Ende des Hohlkörpers müssen sehr genau bearbeitet sein, weil zwischen denselben überhaupt keine Dichteinrichtung vorgesehen ist.

Ein bekannter diagnostischer Probensammler der im Oberbe­ griff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art (US-PS 40 43 336) ist eine spritzenartige Vorrichtung. Das geschlossene Ende des zylindrischen Hohlkörpers hat einen inneren Verschluß in Form einer kreisförmigen Scheibe, die nahe dem geschlos­ senen Ende so angeklebt ist, daß Raum für einen äußeren Ver­ schluß in Form einer weiteren Scheibe zwischen der angekleb­ ten Scheibe und der Innenfläche des geschlossenen Endes ver­ bleibt. Bei diesem bekannten Probensammler besteht die in dem geschlossenen Ende des Hohlkörpers vorgesehene Öffnung aus einem Schlitz, in welchem der Nippel verschiebbar ist. Die Verschlußeinrichtung besteht aus dem drehbaren äußeren Verschluß und aus dem stationären inneren Verschluß. Der drehbare äußere Verschluß trägt den Nippel. Die Durchgangs­ öffnung in dem äußeren Verschluß und dem Nippel liegt auf einem Kreisbogen, auf dem auch eine Durchgangsöffnung in dem inneren Verschluß liegt. Durch Verschieben des Nippels in dem Schlitz können die beiden Durchgangsöffnungen in Deckung gebracht werden. Bei diesem bekannten Probensammler ist eben­ falls keine spezielle Dichteinrichtung vorgesehen, vielmehr besteht zumindest der stationäre innere Verschluß ebenso wie vermutlich auch der äußere Verschluß aus Gummi. Da der Rei­ bungskoeffizient zwischen den Verschlüssen relativ groß sein kann, ist eine zusätzliche Grenzschicht zwischen denselben vorgesehen, um den Reibungskoeffizienten zu verringern und dadurch das Drehen des drehbaren äußeren Verschlusses durch Bewegen des Nippels in dem Schlitz zu erleichtern. Herstel­ lung und Montage dieses bekannten Probensammlers sind auf­ wendig, weil der stationäre innere Verschluß in das Gehäuse eingeschweißt oder eingekittet werden muß. Es dürfte schwie­ rig sein, einen Kitt so in den Hohlkörper einzubringen, daß der stationäre Verschluß lediglich an der Innenwand des Hohl­ körpers, nicht aber an der gegenüberliegenden Fläche des be­ weglichen Verschlusses oder der Grenzschicht befestigt wird.

Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem diagnostischen Pro­ bensammler der eingangs genannten Art den Aufbau so zu ver­ einfachen, daß er einfacher zusammengebaut werden kann und trotzdem die Verschlußeinrichtung stets leicht bewegbar ist.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im kennzeichnen­ den Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Bei dem Probensammler nach der Erfindung ist von den beiden Öffnungen, die durch Bewegen der Verschlußeinrichtung mit­ einander zu verbinden und voneinander zu trennen sind, die eine in dem geschlossenen Ende des langgestreckten Hohlkör­ pers und die andere in der die Verschlußeinrichtung bilden­ den Kappe vorgesehen. Zwischen dem geschlossenen Ende und der Kappe wird eine Dichtung eingelegt. Dieser einfache Auf­ bau des Probensammlers nach der Erfindung ergibt eine sehr einfache Montage, denn es braucht lediglich die Dichteinrich­ tung um die Öffnung in dem geschlossenen Ende angeordnet und die einstückige Kappe auf das geschlossene Ende von außen aufgesetzt zu werden. Die außen aufgesetzte Kappe kann der Benutzer mit der Hand großflächig erfassen, so daß die Rei­ bung zwischen Kappe und Dichtung die Beweglichkeit der Kappe kaum merklich beeinträchtigen dürfte.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung bilden den Gegen­ stand der Unteransprüche, wobei in der Ausgestaltung nach Anspruch 3 die Reibung ohnehin sehr gering ist, weil der O-Ring nur die Öffnung umgibt und der übrige Raum zwischen dem geschlossenen Ende und der inneren Stirnfläche der Kappe ein Hohlraum ist, in dem überhaupt keine Reibung auftritt.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgen­ den unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher be­ schrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine auseinandergezogene perspektivische An­ sicht einer ersten Ausführungsform des diagnostischen Probensammlers nach der Erfindung,

Fig. 2 eine Teillängsschnittansicht der in Fig. 1 ge­ zeigten Ausführungsform mit einer Probe, die ge­ rade gesammelt wird,

Fig. 3 eine Querschnittansicht in der Schnittebene 3-3 in Fig. 2,

Fig. 4 eine Querschnittansicht in der Schnittebene 4-4 in Fig. 2,

Fig. 5 eine Teillängsschnittansicht der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform, nachdem die Probe gesammelt worden ist,

Fig. 6 eine Endansicht der in Fig. 5 gezeigten Aus­ führungsform,

Fig. 7 eine auseinandergezogene perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform des Probensammlers,

Fig. 8 eine Seitenansicht des Probensammlers nach Fig. 7 in der Probensammel­ position,

Fig. 9 eine Seitenansicht des Probensammlers nach Fig. 7, nachdem die Probe gesammelt worden ist,

Fig. 10 eine Schnittansicht einer anderen Aus­ führungsform der Kappe des Probensammlers,

Fig. 11 eine Teillängsschnittansicht einer dritten Ausführungsform des Probensammlers, und

Fig. 12 eine Teillängsschnittansicht einer vierten Ausführungsform des Probensammlers.

Ein in Fig. 1 dargestellter diagnostischer Probensammler in Form einer Spritze hat einen zylindrischen Hohlkörper 11, der zur Aufnahme eines Kolbens 24 an einem Ende offen ist und ent­ gegengesetzt zu dem offenen Ende ein ge­ schlossenes Ende 12 hat. Das geschlossene Ende 12 hat eine Öffnung 13, um die herum eine ringförmige Vertiefung 14 zur Aufnahme eines O-Ringes 15 gebildet ist. Neben dem geschlos­ senen Ende 12 ist eine ringförmige Vertiefung 16 angeordnet, die eine innere, sich nach innen erstreckende Wulst 17 in einer Verschlußeinrichtung in Form einer Kappe 18 aufnimmt. Es bestehen aus andere Möglichkei­ ten, um die Kappe 18 auf dem ge­ schlossenen Ende 12 lösbar festzuhalten, beispielsweise Ge­ winde, eine Bajonettbefestigung und dgl. Die Kappe 18 hat ein offenes Ende, das über den Hohlkörper 11 paßt. Die Kappe 18 hat außerdem ein geschlossenes Ende 19, von dem gemäß Fig. 2 ein Nippel 20 zum Anschließen einer Injektionsnadel 35 vorsteht, der eine Durchgangsöffnung 21 hat. Der Nippel 20 ist so ausgebildet, daß er die Injektionsnadel 35 und auch auf medizinischem Gebiet gebräuchliche Adapter auf­ nehmen kann, welch letztere eine einzelne Blutgefäßpunktion durch eine Injektionsnadel und später das Nehmen von mehreren Proben gestatten. Diese Adapter enthalten normalerweise Einrichtungen, die gestatten, sie zu verschließen, nachdem eine Probe genommen worden ist, um den Austritt irgendeines Körperfluids aufgrund des Druckes des Fluids innerhalb des menschlichen Körpers zu verhindern. In den Hohlkörper 11 ist ein Kolben 24 eines in der Medizin gebräuchlichen Typs eingepaßt, der mit einer Kolben­ spitze versehen ist, die eine konische Stirnfläche 25 hat. Die Kolbenspitze ist an einem Ende ei­ nes Schaftes angeordnet, der aus zwei Längsteilen 27 und 28 be­ steht, die rechtwinkelig zueinander längs der Achse des Kol­ bens 24 angeordnet und über ihrer Länge mit mehreren kreisförmi­ gen Scheiben 29 versehen sind. Der Kolbenschaft endigt in einer Fingerplatte 30. Außer der Stirnfläche 25 hat die Kolbenspitze eine Dichteinrichtung in Form von wenigstens einem Kreisring 31, der im allgemeinen aus einem elastischen Material besteht und für eine Abdichtung an der Innenwand des Hohlkörpers 11 sorgt, um sicherzustellen, daß die Bewegung des Kolbens 24 nicht zum Entweichen einer flüssigen Probe 33 führt.

In der Darstellung in Fig. 2 wird ge­ rade eine Probe genommen. Der Kolben 24 ist in dem Hohlkörper 11 teilweise zurückgezogen worden, um die Probe 33 zu sammeln, die einer Probenquelle 34 über die Injektionsnadel 35 entnommen wird. Fig. 2 zeigt, daß der O-Ring 15 eine Dichtung an der Innenfläche 36 der Kappe 18 bildet, wodurch sichergestellt wird, daß die flüssige Probe 33 nur in das Innere des Hohlkörpers 11 eintritt.

Die in Fig. 4 gezeigte Querschnittansicht des Kolbens 24 ver­ anschaulicht, daß die rechtwinkelige Stellung der Längsteile 27 und 28 nicht nur den Kolben gegen vertikales und seitliches Verbiegen widerstandsfähig macht, sondern daß die Außen­ flächen der Längsteile auch als Führungsflächen für den Kolben dienen, so daß dieser nicht ausreichend weit aus seiner zentralen Lage herausbewegt werden kann, um das durch die Dichteinrichtung 31 erzeugte Vakuum zu zerstören.

In den Fig. 5 und 6 ist zu erkennen, daß die Kappe 18 um eine bestimmte Anzahl Winkelgrad gedreht worden ist, und zwar entsprechend der Länge eines Schlitzes 22 in der Kappe 18 und der Lage eines Anschlagteils 23 an der Außenfläche des Hohlkörpers 11 (vgl. Fig. 7-9). Der Schlitz 22 gestattet eine Bewegung der Kappe 18 aus der Probensammelposition, die in Fig. 2 gezeigt ist, in die in Fig. 5 gezeigte Position durch eine Drehung des Hohlkörpers 11 im Uhrzeigersinn bezüglich der Kappe 18, wenn diese festgehalten wird. Durch diese Drehung wird der Teil der Innenfläche 36 der Kappe 18, der nicht die Durchgangsöffnung 21 enthält, über die Öffnung 13 in dem Hohlkörper 11 gebracht und dieser dadurch wirksam verschlossen.

Eine in Fig. 7 gezeigte zweite Ausführungsform des Probensammlers unterscheidet sich von der Ausführungsform nach Fig. 1 dahingehend, daß anstelle der ringförmigen Vertiefung 14 eine kreisringförmige Wulst 42 vorgesehen ist, welche eine Öffnung 43 mit wesentlich größerem Durchmesser als die Öff­ nung 13 in Fig. 1 bildet. Anstelle des O-Ringes 15, der in Fig. 1 gezeigt ist, ist nun eine Dichtscheibe 44 mit einem Loch 45 vorge­ sehen, in das die Wulst 42 einfaßt, um eine Drehung der Dichtscheibe 44 zu verhin­ dern, wenn die Kappe 46 gedreht wird. Die Kappe 46 in Fig. 7 ist wie die Kappe 18 in Fig. 1 mit dem Nippel 20 und der Durchgangsöffnung 21 in diesem versehen.

Der Hohlkörper 11 hat eine kreisringför­ mige Wulst 47 an dem Ende 12, die in einer kreisringför­ migen Vertiefung 48 an der Innenseite der Kappe 46 aufge­ nommen wird. Die Endwand 49 der Kappe 46 hat einen Vorsprung 51, dessen innen offener Hohlraum ein Agens (nicht dargestellt) aufnimmt, z. B. eine Tablette, eine Pille, ein Gel oder eine Paste, das sich in die gesammelte Probe hinein auflöst und mit dieser vermischt.

Die Fig. 8 und 9 zeigen, daß der Probensammler nach Fig. 7 aufgrund der Positionierung des Schlitzes 22 und des Anschlagteils 23 in seiner offenen bzw. geschlossenen Stellung ist.

In Fig. 10 unterscheidet sich die Kappe 120 von den oben beschriebenen Kappen 18, 46 dahingehend, daß sie einen lösbaren Nippel 122 hat, der in eine Hülse 121 eingeführt ist, wel­ che an der vorderen und äußeren Stirnfläche der Kappe 120 gebildet ist. Der Nippel 122 ist in seinem äußeren Teil 123 kegelstumpfförmig und hat einen inneren Teil 124 kleine­ ren Durchmessers, der in die Öffnung 125 in der Hülse 121 paßt. Eine Kappe dieser Art kann in der Industrie Verwen­ dung finden, wenn der Inhalt des Hohlkörpers 11 dazu neigt, in Gegenwart von Luft zu erstarren, wie in dem Fall von bestimmten Klebstoffen. Aufgrund dieses entfernbaren Nippels 122 kann der Inhalt kontinuierlich abgegeben wer­ den, indem lediglich der Nippel ersetzt wird. Es ist au­ ßerdem möglich, einen Schlauch 126 vorzusehen, der in die Öffnung in dem Nippel eingesetzt werden kann.

Fig. 11 zeigt eine dritte Ausführungsform des Proben­ sammlers mit einer Kappe 132, die als eine zweitei­ lige Kappe angesehen werden kann. Ihr Unterteil 133 hat eine Vertiefung, über der ein Sieb 136 angeord­ net ist. Der äußere Teil 134 der Kappe 132 ist auf dem Unterteil 133 befestigt, und der Nippel 135 nimmt wieder eine Injektionsnadel auf.

Fig. 12 zeigt eine vierte Ausführungsform des Probensammlers, bei der statt des Siebes 136 nach Fig. 11 ein Filterma­ terial 139 in der von der Wulst 42 umgebenen Öffnung 138 in der vorderen Stirn­ wand 137 des Hohlkörpers angeordnet ist.

Claims (4)

1. Diagnostischer Probensammler, mit einem langgestreckten Hohlkörper (11), der an einem Ende offen und an dem ent­ gegengesetzten Ende (12) geschlossen und mit einer Öffnung (13; 43) in dem geschlossenen Ende versehen ist, mit einem Kolben (24) mit einer Dichteinrichtung (31) an einem Ende, der verschiebbar und dichtend in den Hohlkörper eingeführt ist, und mit einer drehbaren Verschlußeinrichtung (18; 46), die eine Durchgangsöffnung (21) und einen Nippel (20) zum Anschließen einer Injektionsnadel aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußeinrichtung zum Verschließen der Öffnung (13; 43) in dem geschlossenen Ende des Hohlkörpers (11) aus einer Kappe (18; 46) besteht, die außen auf dem geschlossenen Ende (12) lösbar befestigt und zwischen Positionen, in welchen beide Öffnungen (13; 43; 21) miteinander in Verbindung bzw. nicht miteinander in Verbindung sind, drehbar ist, und daß eine Dichteinrichtung (14, 15; 42, 44) um die Öffnung (13; 43) in dem geschlos­ senen Ende zwischen der Kappe (18; 46) und dem geschlossenen Ende (12) angeordnet ist.

2. Probensammler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (18; 46) auf dem Hohlkörper (11) durch eine Wulst (17; 47) befestigt ist, die in eine kreisringförmige Vertie­ fung (16; 48) einfaßt.

3. Probensammler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichteinrichtung (14, 15) eine kreis­ ringförmige Vertiefung (14) um die Öffnung (13) in dem ge­ schlossenen Ende (12) und einen O-Ring (15) in der Vertiefung (14) aufweist.

4. Probensammler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichteinrichtung eine kreisringförmige Wulst (42) aufweist, die an dem geschlossenen Ende (12) um die in diesem vorgesehene Öffnung (43; 138) angeformt ist.