-
Vorrichtung zur Bestimmung der Blut senkung
-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung der Blut senkung
mit einem mit einer Scala versehenen Meßrohr und einem Blutaufnahmegefäß, wie Reagenzröhrchen.
-
Die herkömmliche Methode nach Westergren zur Bestimmung der Blut senkung
bedient sich einer Vorrichtung, die einmal aus einer Rekordspritze besteht, die
vor der Blutentnahme mit einer Natriumcitratlösung gefüllt ist. Mit der Rekordspritze
wird aus einer peripheren Vene des Patienten Blut aufgezogen.
-
Das Blut wird gründlich mit der Citratlösung vermischt. Das kann in
einem Reagenzglas oder in der Spritze selbst geschehen. Das Blut-Citrat-Gemisch
wird dann in eine graduierte Pipette aufgezogen, wobei der Blut spiegel auf die
Nullmarke eingestellt wird. In bestimmten Zeitabständen wird die Sedimentationsstrecke
abgelesen. Bei dieser Vorrichtung kann das Blut-Citrat-Gemisch aus der Pipette auslaufen.
Dadurch ist die Gefahr von Infektionen durch direkten Kontakt mit der Blutprobe
des
Patienten gegeben. Die Reinigung der Pipetten erfordert einen besonderen Arbeitsaufwand
und birgt die Gefahr von Infektionen. Soweit die Pipetten aus Glas bestehen, besteht
bei der urst-indlichen Hantierung die Gefahr des Zerbrechens, wobei scharfkantige
Glassplitter entstehen, die außerdem infiziert sein können. sie exakte Einstellung
des Nullpunktes ist aus mehreren Gründen schwierig, insbesondere auch deswegen,
da oft mit dem Blut luftblasen in das Meßrohr gelangen, die sich allmählich an der
Obergrenze der Blut säule sammeln.
-
Zur Vermeidung dieser Nachteile ist eine Vorrichtung bekannt, bei
der das Meßrohr an seinem oberen Ende mit einer FUlliani}are versehen ist. Diese
ist ihrerseits zum Anschluß an eine Spritze mit einem Konus versehen. Nach der Blutentnahme
und Herstellung eines Blut-Citrat-Gemisches wird das Blut in einer Spritze aufgenommen
und diese fest auf den Konus der Füllkapilare des Meßrohres aufgesetzt. Das Meßrohr
wird nach unten gehalten und nunmehr das Blut-Citrat-Gemisch von oben nach unten
mit Hilfe der Spritze in das Meßrohr eingedrückt. Wenn das Blut die untere öffnung
des Meßrohres erreicht hat, wird das Meßrohr dort mit einer Versehlußkappe verschlossen,
da sonst das Blut-Citrat-Gemisch wieder aus dem Meßrohr herauslaufen könnte.
-
Das gefüllte Meßrohr wird kurz auf einen Tupfer gehalten, um überschüssige
Bluttropfen zu entfernen und dann durch die VerschluNkanne fest abgeschlossen. Nunmehr
kann die Injektionsspritze abgenommen werden. Das an beiden Enden verschlossene
iie.tRrohr wird umgedreht und in einem Gestell aufgehangen. Dabei
kann
der Rand der Verschlußkappe zur Aufhängung dienen. Das AufhängungsgesteIl ist mit
einer Millimeterstala versehen.
-
Das Meßrohr ist als Einmal-Rohr ausgebildet und wird nach Gebrauch
weggeworfen. Diese Vorrichtung erfordert bei der Hantierung Geschicklichkeit. Die
oben beschriebenen Möglichkeiten, daß Blut an nicht gewünschte Stellen gelangen
kann, ist nicht ausgeschlossen. las Meßrohr muß mit einer Füllkapilare und einem
besonderen Anschlußkonus versehen sein.
-
Es ist weiterhin eine Vorrichtung bekannt, bei der das Meßrohr an
seinem oberen Ende mit einem Ventilstopfen versehen ist, an den eine Spritze aufgesteckt
werden kann. Das Blut oder BIut-Citrat-Gemisch wird in ein Reagenzröhrchen gegeben.
-
Nunmehr wird das Meßrohr mit seinem unteren Ende von oben in das Reagenzröhrchen
abgesenkt und mit Hilfe der aufgesetzten Spritze das Blut-Citrat-Gemisch soweit
aufgesaugt, bis der weiß ausgebildete Ventilstopfen sich rot verfärbt.
-
Die Spritze wird abgenommen und das Meßrohr in ein Gestell eingehängt,
das mit einer Scala versehen ist. Dabei wird das Meßrohr so eingehängt, daß der
obere Blutspiegel auf die Nullmarke zu liegen kommt. Die Senkung wird in den üblichen
Zeitabständen abgelesen.
-
Eine weitere Vorrichtung zur Bestimmung der Blut senkung besteht aus
einem graduierten Meßrohr und einem besonders gestalteten Blutaufnahmegerät. Dieses
ist in Form eines Reagenzglases ausgebildet und auf der Außenseite in seinem unteren
Bereich mit einem Einzug versehen. Dieser dient als Marke
zur Einfüllung
der Citrat-Lösung. Das Blutaufnahmegerät ist oberhalb des Einzuges in Form einer
Haube ausgebildet, die an ihrem oberen Ende in einen großen Einfüll-Trichter endet.
Im Inneren ist der Rand des Einfüll-Trichters mit einer Dichtlippe versehen. Außerdem
trägt der der EinfUll-Trichter eine Einfülimarke. Das Meßrohr ist graduiert und
wird nach dem Füllen des Blutaufnahmegerätes von oben in das Blutaufnahmegerät hineingeschoben.
Die Haube einerseits und das Meßrohr andererseits müssen fest in die Hände genommen
werden. Die Vorrichtung zeichnet sich durch eine besondere Gestaltung des Blutaufnahmegerätes
aus.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Bestimmung
der Blut senkung der eingangs genannten Art zu schaffen, die möglichst einfach im
Aufbau und demzufolge ohne besondere Aufwendung einfach herzustellen ist. Die Vorrichtung
soll auch von ungeübten Personen leicht zu handhaben sein, wobei die Gefahr von
Infektionen durch Berührung des Bedienungspersonals mit dem zu untersuchenden Blut
praktisch ausgeschlossen ist. Die Vorrichtung soll im Zusammenhang mit den üblichen
Blutaufnahmegefäßen, wie Reagenzröhrchen, mühelos und sicher zu handhaben sein.
Die Erfindung besteht darin, daß das Meßrohr an seinem unteren Ende mit einem Stopfen
versehen ist, dessen äußerer Durchmesser dem Innendurchmesser des Blutaufnahmegefäßes
entspricht. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist äußerst einfach im Aufbau. Die
Handhabung ist sehr einfach. Nach der Abnahme des Blutes in ein Blutaufnahmegefäß,
wie
Reagenzröhrchen, ist es nurmehr notwendig, das Meßrohr mit seinem unteren Ende in
das Blutsammelgefäß hineinzuschieben, wobei der Stopfen beim Einführen des Meßrohres
abdichtet. Beim Binschieben des Meßrohreswird die im Blutaufnahmegerät befindliche
Flüssigkeit in das Meßrohr hochgedrückt. Dabei wird mühelos der Blutspiegel auf
die Nullmarke des Meßrohres eingestellt. Das Meßrohr mit samt dem Blutaufnahmegerät
wird nun in einem üblichen Ständer abgestellt. Die Blutsenkung wird wie üblich beobachtet
und notiert.
-
Als Blutaufnahmegefäße können alle infragekommenden Gefäße, wie Reagenzröhrchen
od.dgl. dienen. Insbesondere können hierzu auch die Blutaufnahmegefäße verwendet
werden, die in Bereitschaftsstellung unter einem Vacuum stehen und durch einen durchstechbaren
Verschluß abgeschlossen sind. Nachdem mit diesem Gerät das Blut entnommen ist, wobei
das Blut durch das Vacuum in das Aufnahmegefäß gesaugt wird, wird die Kanüle samt
Verschluß abgenommen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann, wie bei Jedem anderen
Blutaufnahmegefäß, eingeführt werden.
-
Zur besseren Abdichtung des erfindungsgemäßen Gerätes kann der Stopfen
auf seinem Umfang mit mehreren Ringen versehen sein. Dadurch ergibt sich auch der
Vorteil, daß eine einwandfreie Abdichtung, auch in Anbetracht der möglichen großen
Toleranzen hinsichtlich des Reagenzglasdurchmessers,erreicht wird. Es können zwei
oder mehr Ringe verwendet werden. Vorteilhaft sind drei Ringe. Diese dienen gleichzeitig
zur
Funrung des graduierten Meßrohres mit samt dem Stopfen in dem
BIutaufnahmegerät, wie Reagenzrohr.
-
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind anhand des in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels erläuert, und zwar zeigen Fig. t
ein Blutaufnahmegerät der üblichen Bauform in Form eines Reagenzröhrehens.
-
Fig. 2 ein graduiertes Meßrohr rilit aufgestecktem Stopfen.
-
Fig. 3 das in das Reagenzglas eingesteclXe Meßrohr.
-
Das Blutaufnahmegefäß 1 ist von normaler Bauform, Es kann ein Blutaufnahmegefäß
sein, das in Bereitschaftaatellung durch einen Stopfen abgeschlossen ist und in
dessen Innenraum Vacuum herrscht. Nachdem die Kanüle in die periphere Vene eingeführt
ist, wird der Verschluß durch das andere Ende der Kanüle durchstochen, so daß nunmehr
unter dem Einfluß des Vacuums das Blut aus der Vene in das Blutaufnahmegefäß eingesaugt
wird. Es kann sich auch um jedes andere Aufnahmegefäß handeln.
-
Das Meßrohr 2 kann aus Glas oder Kunststoff gefertigt sein und kann
die übliche lichte Weite von 2,5 mm besitzen. Das Meßrohr 2 ist mit einer Graduierung
3 versehen, deren Nullmarke sich am oberen Ende befindet.
-
Am unteren Ende ist auf das Meßrohr 2 ein Stopfen 4 aufgesteckt,
dessen
Durchmesser geringer ist als der lichte innere Durchmesser des Blutaufnahmegefäßes
1. Der Stopfen 4 ist auf seiner Außenfläche mit drei Ringen 5 versehen, mit denen
der Stopfen dicht gegen die Innenwandung des Blutaufnahmegefäßes 1 abdichtet.
-
Wie Fig. 3 zeigt, wird das Meßrohr 2 mit dem Stopfen 4 in das Blutaufnahmegefäß
1 hineingeschoben. Nachdem die Luft verdrängt ist, steigt die Flüssigkeit in dem
Meßrohr 4. Die Vorrichtung wird so justiert, daß der Blutspiegel sich bei der Marke
Hull befindet.Nunmehr kann die erfindungsgemäße Vorrichtung in jedes normale Gestell
abgestellt und wie iiblich beobachtet @rden.
-
Das eingeführte Meßrohr wird durch den dargestellten mit Ringen versehenen
Stopfen exakt in seiner Lage gehalten.