DE300812C - - Google Patents

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DE300812C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/08Preparation of ammonia from nitrogenous organic substances

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Removal Of Specific Substances (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
— JV* 300812-KLASSE 12/f. GRUPPE
von Wasser oder Wasserdampf.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Juli 1915 ab.
Es ist bekannt, daß Cyanid durch Einwirkung von Wasser bzw. Wasserdampf bei höherer Temperatur zersetzt wird und Ammoniak abgibt. Schon in den sechsiger Jahren haben Marguerite und Sourdeval diese Eigenschaft des Cyanids zu technischen Zwecken auszunutzen vorgeschlagen, welcher Vorschlag auf ihre Entdeckung gegründet wurde, daß eine Mischung von Bariumoxyd bzw. Bariumoxydhydrat oder Bariumsalz und Kohle bei hoher Temperatur ein außerordentliches Vermögen besitzt, Stickstoff zu absorbieren, wobei das Cyanid des Bariums gebildet wird, aus welchem sie dann auf obenerwähnte Weise Ammoniak herstellen wollten.
Marguerite und Sourdeval dachten sich diese Reaktion mit Wasserdampf von etwa 300 bis 400° C ausgeführt. Neuerdings hat man vorgeschlagen, die Reaktion in solcher Weise auszuführen, daß das gebildete Barium-. cyanid mit Wasser angerührt und diese Mischung in einem dicht geschlossenen Gefäß bis zu einer Temperatur von 150 bis 200 ° C erhitzt wird, d. h. so daß ein Druck von etwa 15 Atm; erreicht wird, wobei die Reaktion in folgender Weise vor sich geht:
Ba(CN)2 + 4 H2O = Ba(COOH)2 + 2NH3.
30. Dieses bringt natürlicherweise den Vorteil mit sich, daß außer dem gewünschten Ammoniak auch 'Formiat als Endprodukt erhalten wird, was die Gewinnung einer großen Anzahl verschiedener, wirtschaftlich wertvoller Verbindungen ermöglicht. Diese Reaktion geht bei fabrikmäßigem Betrieb um so viel leichter vor sich, als das angewendete Bariumcyanid stets Bariumoxyd enthält, denn bei der Durchführung der Marguerite- und Sourdeval-Reaktion während eines von techni- schem Gesichtspunkte aus passenden Zeitraumes erhält man etwa 50 Prozent Barium als Cyanid, während der Rest des Bariums als Oxyd vorhanden ist. Bei der Lösung dieser Masse in Wasser und Erhitzung bis auf die obenerwähnte Temperatur findet, wie oben gesagt, die Reaktion ohne Schwierigkeit statt.
Es wurde nun gefunden, daß dieselbe Reaktion gleich gut mit einer weit geringeren Menge von Bariumhydrat in der Lösung vor sich gehen kanni Nichts hindert also, daß ein Teil des Bariumhydrats aus dieser Lösung für die Durchführung der Reaktion weggenommen wird. Hierdurch kann man ein System für fabrikmäßigen Betrieb erhalten, wobei mehr als 80 Prozent des Bariumhydrats aus der Aufschwemmung des bariumoxydhaltigen Cyanids in Wasser vor ihrer Behandlung im Autoklaven herausgenommen werden kann, um demjenigen Teile der Apparatur wieder zugeführt zu werden, wo die Behandlung der Bariumverbindung mit Kohle und Stickstoff vor sich geht.
Wenn bei normalem Fabrikbetricbe angenommen wird; daß man "nach der Behandlung ...mit Kohle und Stickstoff
;'ν/Φ Gewichtsteile von Ba(CN)2,
' .'■** 40 - - Ba O, und .
' 'f'/l2 - - C
erhält/ und diese Mischung mit Wasser angerührt wird, so wird ein Schlamm, bestehend aus-ungefähr
50 Gewichtsteilen Ba(CN)2,
44 - Ba(OH)2,
12 - C, und
116 - H3O
erhalten, und diese Mischung erhält zufolge der freigemachten Wärme bei der Reaktion des Oxyds mit Wasser zu Hydrat eine Temderatur von beinahe 100 ° C. Bei dieser Temperatur bleibt die ganze Hydratmenge gelöst. Wenn aber die Lösung zu einer gewissen, niedrigeren Temperatur abgekühlt wird, fällt ein Teil des Hydrats aus, und der Hydratgehalt kann also durch die Abkühlung geregelt werden. Bei der Durchführung der obenerwähnten Reaktion fällt z. B. eine passende Menge des Hydrats aus, wenn die Lösung zu ungefähr 400C abgekühlt wird, und dieses ausgefällte Hydrat wird, wie oben erwähnt, unmittelbar wieder zur Cyanidbildung mit Kohle und Stickstoff zusammengeführt und braucht nicht mehr im Autoklaven mitbehandelt zu werden. Es erweist sich bei der Anwendung des Verfahrens in größerem Maßstabe als zweckmäßig, die Abkühlung bis auf 400C zu treiben. Eine kräftigere Abkühlung verteuert das Verfahren; auch wird die dem Autoklaven zugeführte Lösung zu wenig alkalisch, um die Reaktion leicht zu bewirken.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Ammoniak durch Einwirken von Wasser bzw. · Wasserdampf bei hoher Temperatur auf bariumoxydhaltiges Bariumcyanid im Autoklaven, dadurch gekennzeichnet, daß aus der Aufschwemmung des bariumoxydhaltigen Cyanids in Wasser zunächst ein Teil des hierbei gebildeten Bariumhydrats durch Abkühlung der Mischung bis auf eine niedrigere Temperatur als diejenige, die durch die Reaktion des Oxyds mit Wasser zu Hydrat erhalten wird, ausgefällt wird.
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