DE1235873B - Verfahren zur Herstellung von Alkalicyaniden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AlkalicyanidenInfo
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Description
DEUTSCHES MTWWt PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT DeutscheKl.: 12 k-3/10
Nummer: 1235 873
Aktenzeichen: S 90298 IV a/12 k
1235 873 Anmeldetag: 28. März 1964
Auslegetag: 9. März 1967
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Alkalicyaniden aus Cyanwasserstoffsäure, wobei an Cyanwasserstoffsäure
verhältnismäßig arme Gasgemische verwendet werden, die eine Temperatur von weniger
als 300° C haben und als störende Verunreinigungen für die Herstellung des Cyanids eine oder mehrere
der folgenden Verbindungen enthalten: Ammoniak, Kohlensäure, Wasserdampf.
Bei fast allen bekannten Verfahren zur Herstellung von Alkalicyaniden aus Cyanwasserstoffsäure wird
reine Cyanwasserstoffsäure einer Konzentration von etwa 99 bis 100% verwendet. Diese Säure wird im
allgemeinen durch eine umständliche Behandlung von Rohgasen erhalten, die in den meisten Fällen
aus folgenden Stufen besteht:
Wäsche der Gase mit einer Schwefelsäurelösung zur Bindung des Ammoniaks,
Absorption der Cyanwasserstoffsäure in gekühltem Wasser,
Gewinnung der gasförmigen Cyanwasserstoffsäure durch Erhitzen der wäßrigen Lösung auf
ihre Siedetemperatur.
Diese Behandlung ist auf Grund der hohen Anlagekosten und durch den Aufwand an Wärme und
Kälte verhältnismäßig kostspielig. Es wäre erwünscht, wenn man die an Cyanwasserstoffsäure armen Gasgemische
direkt verwenden könnte, aber dieser Arbeitsweise steht eine Reihe von Schwierigkeiten
entgegen, die durch die Zusammensetzung des Gasgemisches und seine Temperatur bedingt sind.
In erster Linie hat die Cyanwasserstoffsäure in Gegenwart von Ammoniak sowohl in der Wärme als
auch in der Kälte eine starke Polymerisationsneigung. Bei der direkten Behandlung der heißen Gase mit
einer Alakalilösung unter bekannten Bedingungen finden örtliche Überhitzung und eine erhebliche Zersetzung
des Cyanids zu Alkaliformiat statt. Wenn man die auf die Polymerisation zurückzuführenden
Schwierigkeiten überwindet und kalt arbeitet, gehen nicht unbeachtliche Ammoniakmengen in Lösung,
die anschließend wieder aus der Lösung entfernt werden müssen. Wenn große Wasserdampfmengen
anwesend sind, findet bei der kalt durchgeführten Absorption eine Kondensation des Wasserdampfes
und eine zu starke Verdünnung der erhaltenen Lösung statt, die anschließend eingeengt werden muß,
wodurch die Qualität des Cyanids insbesondere durch Bildung von Formiat verschlechtert wird.
Schließlich hat die Anwesenheit von Kohlensäure, die ebenfalls durch eine Alkalilösung leicht absor-Verfahren
zur Herstellung von Alkalicyaniden
Anmelder:
Societe d'Electro-Chimie, d'Electro-Metallurgie et des Acieries Electriques d'Ugine, Paris
Vertreter:
Dipl.-Chem. Dr. H. G. Eggert, Patentanwalt, Köln-Lindenthal, Peter-Kintgen-Str. 2
Als Erfinder benannt:
Jean Guerin, Grenoble, Isere (Frankreich)
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 30. März 1963 (929 876)
biert wird, die Bildung eines Alkalicarbonats zur Folge. Hieraus ergibt sich ein kompliziertes Trennproblem,
das schwierig zu lösen ist, für das jedoch Lösungen beispielsweise in der USA.-Patentschrift
2742 344 angegeben wurden. Bei diesem Verfahren neutralisiert man eine alkalische Lösung mit den
Rohgasen, die bei der Umsetzung von Ammoniak mit einem Kohlenwasserstoff in Gegenwart von Luft
oder Sauerstoff anfallen, und erhält eine Lösung, die gleichzeitig ein Cyanid und ein Alkalicarbonat enthält.
Die Trennung dieser beiden Salze erfolgt durch Zugabe einer genau dosierten Menge einer Calciumcyanidlösung,
die getrennt hergestellt wird, zu der Alkalilösung, die bei der Behandlung der heißen
Gase anfällt. Das Calciumcarbonat, fällt aus und wird dann abfiltriert.
Die direkte Verwendung von heißen oder kalten Rohgasen, die Cyanwasserstoffsäure sowie gleichzeitig
Ammoniak und/oder Kohlensäure und/oder Wasserdampf enthalten, zur Umsetzung mit einer
Alkalilösung ist also mit Schwierigkeiten verbunden. Dies ist beispielsweise der Fall bei Gasen, die beim
Verfahren zur Synthese von Cyanwasserstoffsäure durch endotherme Reaktion anfallen und als hauptsächliche
störende Verunreinigung Ammoniak enthalten, oder bei den Gasen, die bei der Zersetzung
des Formamids anfallen und Wasserdampf und Ammoniak als hauptsächliche störende Verunreinigungen
enthalten. Die Schwierigkeiten sind noch größer, wenn die Gase heiß sind und gleichzeitig Ammoniak,
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Kohlensäure und Wasserdampf enthalten. Dies ist der Fall bei den Rohgasen, die bei der exothermen
Reaktion von Ammoniak mit einem Kohlenwasserstoff in Gegenwart von Luft und Sauerstoff anfallen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Alkalicyaniden durch Neutralisation
einer Alkalihydroxydlösung mit einem rohen Gasgemisch, das neben einem geringeren Gehalt an
Cyanwasserstoff noch Wasserdampf, Ammoniak und/oder Kohlensäure enthält, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß das Gasgemisch im Gleichstrom mit einer dünnen Schicht der höchstens 90° C warmen
Lösung durch die Kontaktzone geführt wird, wobei die Verweilzeit des Gasgemisches in der Kontaktzone
höchstens 3 Sekunden und die Verweilzeit der Lösung in der Kontaktzone einige Sekunden beträgt.
Unter den erfindungsgemäßen Reaktionsbedingungen ist die Geschwindigkeit der Absorption der Cyanwasserstoffsäure
durch eine alkalische Lösung viel höher als die Geschwindigkeit der Absorption der
Kohlensäure durch die gleiche Lösung und die Geschwindigkeit der Bildung von Formiat auf Kosten
des Cyanids in dieser Lösung. Weiterhin werden die Absorption von Wasser und/oder Ammoniak sowie
die Polymerisation vermieden.
Vorzugsweise beträgt die Verweilzeit der Gase insbesondere bei höherem Gehalt an Kohlensäure
weniger als 1 Sekunde und die Verweilzeit der Lösung 5 oder 6 Sekunden.
Gemäß der Erfindung werden die Gase in einer im Gleichstrom durchströmten, gegebenenfalls gekühlten
Dünnschichtapparatur mit der alkalischen Lösung behandelt, die Cyanid enthalten kann. Als
Dünnschichtapparatur für die Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung eignet sich jede
Vorrichtung, die die Einstellung der obengenannten Verweilzeit ermöglicht und in der die Absorptionslösung sich in Form einer dünnen Schicht längs einer
gekühlten Wand bewegt. Mit Rohren versehene Vorrichtungen, in denen die Lösung in Form einer dünnen
Schicht über die Innenwand der Rohre fließt und in denen die Gase durch das Innere der Rohre geführt
werden, sind ein Beispiel für Vorrichtungen, die für die Zwecke der Erfindung in Frage kommen.
Die Lösung kann bei Temperaturen bis zu 90° C in die Dünnschichtapparatur eingeführt werden. Zur
Verbesserung der Qualität des Cyanids und zur Begrenzung des Aufwandes für Kühlung ist es jedoch
vorteilhaft, sie bei Raumtemperatur einzuführen. Während ihres Durchganges durch die Vorrichtung
wärmt sie sich durch Absorption der fühlbaren Wärme der Gase und durch die frei werdende
Reaktionswärme auf. Ihre Endtemperatur muß jedoch auf einen Wert unter 90° C begrenzt werden.
Zu diesem Zweck kann die Vorrichtung entsprechend gekühlt werden. Innerhalb des Bereichs unter 90° C
werden vorzugsweise Temperaturen gewählt, bei denen der Dampfdruck der Lösung wenigstens
ebenso hoch ist wie der Partialdruck des Wasserdampfes in den die Reaktionszone verlassenden
Gasen. Außerdem ist es zweckmäßig, die Lösung am Ausgang der Reaktionszone schnell zu kühlen.
Die Gase werden bei der Temperatur eingeführt, bei der sie verfügbar sind. Es ist nicht nachteilig,
wenn diese Temperatur in der Größenordnung von 300° C liegt. Die Gase treten bei einer Temperatur
aus, die in der Nähe der Temperatur der alkalischen Lösung am Ausgang der Absorptionsapparatur liegt.
Wie bereits erwähnt, muß die Verweilzeit der Gase in der von der Flüssigkeit durchströmten Kontaktzone
sehr kurz sein. Sie darf 2 oder 3 Sekunden nicht übersteigen. Im allgemeinen wird ein Bruchteil einer
Sekunde als Verweilzeit bevorzugt, besonders wenn die Gase zu Beginn eine erhebliche Menge Kohlensäure
enthalten. Die Verweilzeit der Lösung in der Kontaktzone kann etwas länger sein. Sie kann mehrere
Sekunden, z. B. 5 oder 6 Sekunden, erreichen. Bevorzugt wird jedoch eine kürzere Zeit, wenn die
Gase zu Beginn eine erhebliche Menge Kohlensäure enthalten.
Die alkalische Lösung enthält das Hydroxyd des Metalls, dessen Cyanid gewünscht wird, im freien
Zustand. Sie kann zu Beginn Cyanid enthalten, dessen Konzentration während des Durchganges durch
die Absorptionsvorrichtung steigt. Die Hydroxydkonzentration ist nicht entscheidend, so daß es möglich ist, das Verfahren in einem einzigen Durchgang
oder im Kreislauf durchzuführen.
Geht man von einer stark alkalischen Lösung aus, die gegebenenfalls Cyanid enthält, führt man die
Lösung so oft im Kreislauf durch die Absorptions,-apparatur, wie es erforderlich ist, um nur noch sehr
wenig freies Hydroxyd in der Lösung zu lassen und die gewünschte Cyanidkonzentration zu erreichen.
Anschließend wird das in der Lösung enthaltene Cyanid in beliebiger bekannter Weise ganz oder zum
Teil aus der Lösung abgetrennt.
Ist dagegen die umlaufende Lösung bei ihrem Eintritt in die Absorptionsapparatur mit wenig
Hydroxyd beladen, wird sie während eines einzigen Durchganges auf die Mindestkonzentration an
Hydroxyd gebracht; man trennt die Cyanidkristalle aus der gesamten Lösung oder einem Teil der
Lösung ab, bevor diese erneut mit Hydroxyd beladen und wieder in die Absorptionsvorrichtung eingeführt
wird. Bei den beiden Ausführungsformen ist der Neutralisation der Lösung eine Grenze bei dem
Restgehalt an Hydroxyd gesetzt, unterhalb dessen das Cyanid sich zersetzen würde. Dieser Restgehalt
liegt bekanntlich bei etwa 0,2 Gewichtsprozent.
Das Verfahren gemäß der Erfindung hat zahlreiche Vorteile. Es ermöglicht in einer einzigen Vorrichtung
mit verringerten Abmessungen die Gewinnung einer konzentrierten Cyanidlösung aus Rohgasen, die auch heiß sein können, ohne starke
Formiatbildung bei praktisch vollständiger Absorption der Cyanwasserstoffsäure, die im allgemeinen
über 95% liegt, ohne Absorption von Ammoniak und Wasserdampf und mit sehr geringer Absorptiori
von Kohlensäure. Der Gehalt an Carbonat in der erhaltenen Lösung liegt im allgemeinen so niedrig,
daß das in Kristallform abgetrennte Cyanid einen CarbonatgehaIt hat, der den üblichen Handelsspezifikationen entspricht. Wenn als Folge besonderer
Umstände, z. B. durch einen sehr hohen CO?- Gehalt der Rohgase, dieser Carbonatgehalt trotz der
Begrenzung über dem gewünschten Wert liegt, kann man das Verfahren zur Verbesserung seiner Selektivität so durchführen, daß die Höhe der Absorption
an HCN etwas niedriger ist, z.B. 90%>. Zu diesem Zweck kann man unter sonst unveränderten Arbeitsbedingungen
die Kontaktzeit der Gase mit der Absorptionslösung etwas verkürzen.
Die Abbildung zeigt schematisch eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Durchführung des Verfahrens,
die nur mit einem einzigen Rohr versehen ist. Nätür-
lieh kann die Absorptionsapparatur eine Vielzahl von Rohren aufweisen, die in diesem Fall jeweils die
gleiche Aufgabe erfüllen.
Das Absorptionsrohr 1, das von einem Mantel 2 umgeben ist, ist am oberen Teil mit einer ringförmigen
Erweiterung 3 versehen. Das Gaszuführungsrohr 4, das zur Vermeidung jeder Kondensation von
Wasserdampf auf seinen Wänden und zur Ausschaltung jeder Gefahr einer Polymerisation der Cyanwasserstoffsäure
gegebenenfalls beheizt und wärmeisoliert ist, mündet in den oberen Teil des Rohrs 1.
Die Zuführung der alkalischen Lösung erfolgt an der ringförmigen Erweiterung 3. Der Flüssigkeitsfilm
auf den Rohrwänden bildet sich durch Überlauf der Flüssigkeit aus diesem ringförmigen Teil. Der Flüssigkeitsfilm
läuft über die Innenwand des Rohrs 1, während die Gase durch das Rohr geführt werden.
Die Durchführung der Gase und der Flüssigkeit erfolgt im Gleichstrom, jedoch mit verschiedenen Geschwindigkeiten.
Die Flüssigkeit fällt in die Vorlage 5, wo sie sich von den Gasen trennt, die durch
die Leitung 7 abgeführt werden.
Die in der Vorlage 5 aufgefangene Lösung geht in einen Kühler 6, wo sie auf eine Temperatur gekühlt
wird, die die Kristallisation einer Cyanidmenge ermöglicht, die der Menge entspricht, die im Rohr 1
gebildet wurde. Die Kristalle werden aus der gebildeten Suspension in einem Filtersystem abgetrennt,
das bei 8 angedeutet ist. Das bei 9 aufgefangene Filtrat wird von einer Pumpe 10 angesaugt, die es durch
Leitung 11 nach 3 zurückfördert, nachdem es durch nicht dargestellte Vorrichtungen, z. B. im Teil 9 oder
auf dem Wege durch die Leitung 11, wieder mit Hydroxyd beladen worden ist.
Nachstehend wird eine Ausführungsform des Verfahrens in der dargestellten Vorrichtung beschrieben.
Die in den Teil 3 bei einer Temperatur von 35° C eingeführte Lösung hatte folgende Zusammensetzung:
NaCN 412 g/1
NaOH 115 g/1
Na.,C03 7,1 g/1
HCOONa 4,8 g/1
Die Rohgase wurden von einem Syntheseofen, in dem Cyanwasserstoffsäure aus Ammoniak und Kohlenwasserstoff
in Gegenwart von Luft hergestellt wurde, durch Leitung 4 bei einer Temperatur von
212° C zugeführt. Sie hatten am Eintritt zur Apparatur folgende Zusammensetzung in Volumprozent:
Die bei der Absorption gebildete Lösung gelangte bei einer Temperatur von 86° C in die Vorlage 5. Sie
wurde klar und farblos und hatte folgende Zusammensetzung:
NaCN 484 a/1
NaOH 25e/l
Na2CO3 8,6 g/1
HCOONa 5,8 g/1
ίο Die Verweilzeit der Gase in der Kontaktzone betrug 0,1 Sekunde, die Verweilzeit der Flüssigkeit
4 Sekunden.
Die oben angegebenen Zusammensetzungen der Gase und der Lösungen zeigen, daß die gewünschten
Ergebnisse erhalten wurden. Insbesondere ist die Zunahme des Volumens der Lösung um etwa 7% zu
beachten, die durch die Aufnahme der Reaktionsprodukte in die Lösung erfolgte.
Aus den obigen Werten ist ohne weiteres ersichtlieh, daß etwa 97,5% des HCN absorbiert wurden,
während nur etwa 11 % der in den zugeführten Gasen enthaltenen Kohlensäure absorbiert wurden. Die Absorption
von NH3 war vernachlässigbar. Die Formiatbildung betrug nur 1 Mol Formiat pro 100 Mol des
gebildeten Cyanids.
Schließlich zeigten eine Untersuchung der Apparatur nach einer langen Betriebsdauer sowie die Klarheit
der erhaltenen Lösungen, daß praktisch keine Polymerisation der Cyanwasserstoffsäure stattfand.
Es wurde auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise gearbeitet, jedoch unter stärkerer Kühlung des
Rohrs 1 mit einem Kühlmedium, das im Gleichstrom durch den Mantel 2 zirkulierte. Die aus der Absorption
erhaltene Lösung gelangte bei einer Temperatur von 74° C in die Vorlage 5. Sie hatte folgende Zusammensetzung:
HCN
CO2
NH3
H2O
Verschiedene inerte Bestandteile .,
6,7
0,55
1,9
23
0,55
1,9
23
67,85
DieRestgasetraten bei einer Temperatur von 85° C aus dem Absorptionsrohr 1 aus. Sie hatten folgende
Zusammensetzung in Volumprozent:
HCN
CO, ;
NHs
H2O
Verschiedene inerte Bestandteile
0,18
0,52
1,9
24,5
72,9
0,52
1,9
24,5
72,9
NaCN 479 g/1
NaOH 24,5 g/1
Na0CO., 8,5 g/1
HCOOH 4,8 g/1
Sie war klar und farblos. Die Zunahme des Volumens gegenüber dem Volumen der in das Absorptionsrohr
eingeführten Lösung betrug 8,5 %.
Vergleicht man die hierbei erhaltenen Ergebnisse mit den gemäß Beispiel 1 erhaltenen Ergebnissen, so
ist festzustellen, daß die erwarteten Verfahrensergebnisse erhalten wurden, daß jedoch einige der Ergebnisse
etwas anders waren. Die Höhe der Absorption der Cyanwasserstoffsäure betrug ebenfalls 97,5%,
auch die Menge der absorbierten Kohlensäure betrug etwa 11% der im eingesetzten Gas enthaltenen
Menge, und auch die Absorption von Ammoniak war vernachlässigbar. Ebenso war die Polymerisation der
Cyanwasserstoffsäure praktisch vermieden worden. Dagegen war · auf Grund der Anwendung einer
niedrigeren Endtemperatur eine ganz leichte Absorption des in den eingesetzten Gasen enthaltenen Wasserdampfes
festzustellen. Die gebildete Formiatmenge war geringer, nämlich nicht mehr als 1 Mol pro
360 Mol des gebildeten Natriumcyanids.
Die gleiche Vorrichtung wie in den Beispielen 1 und 2 wurde verwendet. Die Gase wurden durch die
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Alkalicyaniden durch Neutralisation einer Alkalihydroxydlösung
mit einem rohen Gasgemisch, das neben einem geringeren Gehalt an Cyanwasserstoff
noch Wasserdampf, Ammoniak und/oder Kohlensäure enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gasgemisch im Gleichstrom mit einer dünnen Schicht der höchstens 90° C
warmen Lösung durch die Kontaktzone geführt wird, wobei die Verweilzeit des Gasgemisches in
der Kontaktzone höchstens 3 Sekunden und die Verweilzeit der Lösung in der Kontaktzone einige
Sekunden beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verweilzeit der Gase, insbesondere
bei höherem Gehalt an Kohlensäure, weniger als 1 Sekunde und die Verweilzeit der
Lösung 5 oder 6 Sekunden beträgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung nach
Abtrennung der Cyanidkristalle und nach Ergänzung des verbrauchten AIkaIihydroxyds in die
Kontaktzone zurückgeführt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 742 344.
USA.-Patentschrift Nr. 2 742 344.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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