DE608278C - Verfahren zur Darstellung von reinem Natriumcyanid - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von reinem Natriumcyanid

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DE608278C
DE608278C DEG82024D DEG0082024D DE608278C DE 608278 C DE608278 C DE 608278C DE G82024 D DEG82024 D DE G82024D DE G0082024 D DEG0082024 D DE G0082024D DE 608278 C DE608278 C DE 608278C
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hydrogen cyanide
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sodium
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DEG82024D
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Dr Konrad Keller
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Gesellschaft fuer Kohlentechnik mbH
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Gesellschaft fuer Kohlentechnik mbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/08Simple or complex cyanides of metals
    • C01C3/10Simple alkali metal cyanides

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung von reinem Natriumeyanid Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Darstellung von Natriumcyanid durch Behandeln von Natriumcarbonat mit Cyanwasserstoff oder solchen enthaltenden Gasen bei erhöhter Temperatur.
  • Es ist bereits bekannt, Alkalicyanide dadurch herzustellen, daß man Cyanwasserstoff oder solchen enthaltende Gase bei erhöhten Temperaturen über feste, feinverteilte Alkalicarbonate leitet, wie solche in den calcinierten Alkalicarbonaten des Handels vorliegen. Im Falle der Verwendung von Natriumcarbonat z. B. verläuft die Reaktion nach der Gleichung: Na2C03+2HCN-2NaCN+C02+H20. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Reaktion bei Anwendung von Alkalicarbonaten von der Beschaffenheit der üblichen Handelssorten keineswegs quantitätiv verläuft, wie z. B. auch aus .den Angaben von F o r d v. B i -c h o w s k y (Ind. Eng. Chem. XVII [I925] S. 959 rechte Sp.) hervorgeht.
  • Die bei der Cyanisierung von Alkalicarbonaten auftretenden Schwierigkeiten liegen hauptsächlich in der Wahl der richtigen Temperatur. Nimmt man diese zu niedrig, so verläuft die Reaktion nur sehr langsam und unvollständig, so daß sich auf diese Weise zoo obige Cyanide wirtschaftlich nicht gewinnen lassen. Arbeitet man dagegen bei hoher Temperatur, so besteht die Gefahr, daß das Reaktionsgut während der Behandlung klumpt, zusammensintert oder vollends schmilzt, wodurch der Einwirkung des Cyanwasserstoffs ebenfalls eine Grenze gesetzt wird und zudem beträchtliche Verluste hieran infolge Zersetzung auftreten.
  • Man hat daher bereits vorgeschlagen, gewöhnlich calcinierte Handelssoda dadurch in Natriumcyanid überzuführen, daß man die Cyanisierung in einer ersten Stufe bei 2,50 bis 400° C beginnen läßt und sie in einer zweiten Stufe zwischen 4oo bis Soo° C zu Ende führt. Der Zweck dieser Maßnahme ist der, ein vorzeitiges Schmelzen des im Verlauf des Verfahrens sich bildenden Carbonat-Cyanid-Gemisches zu vermeiden, nachdem sich gezeigt hatte, dä.ß der Schmelzpunkt eines derartigen Gemisches bei einem bestimmten Prozentgehalt an Cyanid einen Mindestwert erreicht, um nach Überschreitung dieses Gehaltes wieder anzusteigen und schließlich im Schmelzpunkt des reinen Cyanids zu endigen. Es wird daher in der ersten Stufe die Temperatur so lange niedrig gehalten, bis der geschilderte kritische Zustand überwunden ist, worauf zwecks Beschleunigung der Endcyanisierung die Temperatur gesteigert wird. Durch die Verwendung zweier und gegebenenfalls mehrerer Cyanisierungstemperaturen wird indessen das Verfahren kompliziert, und außerdem treten bei Anwendung von Temperaturen um 45o° C bereits erhebliche Verluste infolge Zersetzung_ von Blausäure ein. Durch die vorliegende Erfindung werden die obengenannten Übelstände in einfachster Weise vermieden. Es wurde nämlich gefunden, daß, wenn man gewöhnliche-Kristallsoda des Handels, deren Zusammensetzung im wesentlichen der Formel Nag C O3 + i o H2 O entspricht, bei einer Temperatur entwässert, bei der kein Schmelzen oder Sintern des Gutes eintritt, man ein praktisch wasserfreies Natriumcarbonat erhält, dessen Reaktionsfähigkeit gegenüber Cyanwasserstoff oder solchen enthaltenden Gasen im Vergleich zu den gewöhnlichen Handelssorten der wasserfreien Soda außerordentlich gesteigert ist. Eine solche Soda läßt sich durch Behandeln mit Cyanwasserstoff oder cyanwasserstoffhaltigen Gasen anstandslos zu praktisch ioo °/oigem Natriumcyanid verarbeiten, wobei man noch den Vorteil hat, mit einer einzigen und vergleichsweise niedrigen Temperatur, die, im Gegensatz zu den in älteren Verfahren vorgeschriebenen Temperaturen, 400° nicht zu übersteigen braucht, auskommen zu können, so daß nebenher die Gefahr einer Zerstörung von Cyanwasserstoff durch zu hohe Temperatur auf ein Mindestmaß beschränkt ist.
  • Im folgenden seien einige Vergleichsversuche beschrieben, welche die gesteigerte Reaktionsfähigkeit der erfindungsgemäß berge= stellten Soda gegenüber den Handelssorten aufzeigen.
  • Beispiel i Über 3o g handelsübliche calcinierte Soda wurde in einem a4 mm weiten Rohr bei 4oo° ein Gasgemisch, bestehend aus 8o Volumprozent Luft und 2o Volumprozent Cyanwasserstoffgas, mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 5o 1 je Std. geleitet. Aus dem abziehenden Gase wurde der ungebundene Cyanwasserstoff durch Waschen mit Natronlauge entfernt. Im Verlauf von 3 Std. waren auf diese Weise 34,1 g Cyanwasserstoff übergeleitet worden; davon waren nur 7,2 g Cyanwasserstoff als 47,5 °/uiges Natriumcyanid gebunden und 26,7 g aus dem Abgas durch Natronlauge ausgewaschen worden. Der Verlust an Cyanwasserstoff betrug 0,5 °/o der angewandten Menge.
  • Beispiele Über 3o g calcinierte Soda, die aus Kristallsoda durch vorsichtiges Entwässern hergestellt war, ohne daß hierbei das Salz zum Schmelzen kam, wurde unter genau denselben Bedingungen, wie im vorstehenden Beispiel i angegeben, ein Gasgemisch von 8o Volumprozent Luft und 2o Volumprozent Cyanwasserstoff geleitet. Im Verlauf von 2 Std. waren auf diese Weise 22,5.g Cyanwasserstoff übergeleitet worden; davon wurden 15,2 g Cyanwasserstoff als 99,5 °/oiges Natriumcyanid gebunden und 7,2 g aus dem Abgas durch Natronlauge ausgewaschen. Der Verlust an Cyanwasserstoff betrug ebenfalls o,5 % der angewandten Menge.
  • Um eine möglichst vollständige Absorption des Cyanwasserstoffs bei gleichzeitiger Gewinnung eines zoo o/oigen Cyanids, d. h. bei voller Absättigung der Soda durch Cyanwasserstoff, zu erreichen, ist es selbstverständl-ich erforderlich, mehrere derartige mit Soda gefüllte Rohre hintereinanderzuschalten. Diese Arbeitsweise sei durch das nachfolgende Beispiel wiedergegeben.
  • Beispiel 3 6 Rohre von i7 mm Durchmesser wurden mit je 5 g calcinierter Soda -beschickt, die, wie im Beispiel 2 angegeben, hergestellt worden war. Sämtliche Rohre waren hintereinandergeschaltet und wurden in einem elektrischen Ofen auf 35o° erhitzt. Durch die Rohre wurde ein Gasgemisch, bestehend aus 8o Volumprozent Luft und 2o Volumprozent Cyanwasserstoff, mit einer Strömungsgeschwindigkeit von i51/Std. geleitet. Nach Verlauf von 2 Std. wurde das erste Rohr entfernt und ein mit frischer Soda beschicktes Rohr hinter das 6: Rohr geschaltet. Dieser Wechsel wurde weiterhin stündlich fortgesetzt. Auf diese Weise wurde ständig ein 98 bis ioo °/oiges Natriumcyanid erhalten. Aus dem abziehenden Gase wurde der ungebundene Cyanwasserstoff durch Waschen mit Natronlauge entfernt. Es zeigte sich, daß das Gas hinter den Rohren dauernd nur noch etwa 2 Volumprozent Cyanwasserstoff enthielt.

Claims (1)

  1. PATENANSPRUCH-: Verfahren zur Darstellung von reinem Natriumcyani.d in ungeschmolzenem Zustand durch Überleiten von Cyanwasserstoff oder solchen enthaltenden Gasen über Natriumcarbonat bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Natriumcarbonat anwendet, das aus Kristallsoda des Handels durch Entwässern bei solchen- Temperaturen hergestellt ist, bei denen ein Schmelzen oder Sintern der Kristallsoda bzw. des Entwässerungsgutes nicht eintritt, und. die Behandlung des so erhaltenen Natriumcarbonats mit Cyanwasserstoff oder solchen enthaltenden Gasen bei einer 4oo° nicht übersteigenden Temperatur durchführt.
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