DE2937482C3 - Feuerhemmende Polyvinylchloridzusammensetzung - Google Patents

Feuerhemmende Polyvinylchloridzusammensetzung

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DE2937482C3 DE19792937482 DE2937482A DE2937482C3 DE 2937482 C3 DE2937482 C3 DE 2937482C3 DE 19792937482 DE19792937482 DE 19792937482 DE 2937482 A DE2937482 A DE 2937482A DE 2937482 C3 DE2937482 C3 DE 2937482C3
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K3/00Use of inorganic substances as compounding ingredients
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Description

Die Erfindung betrifft eine feuerhemmende Polyvinylchloridzusammensetzung, die ein anorganisches Hydroxid aus der Gruppe AI(OH)3, Mg(OH)2 und Mischungen daraus enthält.
Es sind bisher verschiedene feuerhemmende Stoffe verwendet worden, um dem Polyvinylchlorid feuerhemmende Eigenschaften zu verleihen. Diese feuerhemmenden Stoffe umfassen Antimontrioxid, Bromidverbind'.'ngen, Chloridverbindungen, anorganische Hydroxide und Phosphor enthaltende Weichmacher. Der Zusatz irgendeiner dieser Verbindungen verleiht jedoch dem Polyvinylchlorid ungenügende feuerhemmende Eigenschaften. Wird eine größere Menge an derartigen feuerhemmenden Stoffen dem Polyvinylchlorid zugegeben, um die feuerhemmenden Eigenschaften zu verbessern, dann werden die physikalischen Eigenschaften des Polymers beeinträchtigt.
Aufgabe der Erfindung ist es demgemäß, eine feuerhemmende Polyvinylchloridzusammensetzung vorzusehen, die verbesserte feuerhemmende Eigenschaften aufweist und bei der die physikalischen Eigenschaften des Polymers nicht beeinträchtigt sind.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß die Zusammensetzung zusätzlich zu Polyvinylchlorid ein anorganisches Hydroxid aus der Gruppe Al(OH)3, Mg(OH)2 und Mischungen daraus enthält und daß das Polyvinylchlorid vernetzt ist
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Es wurde gefunden, daß bei der Herbeiführung von feuerhemmenden Eigenschaften des Polyvinylchlorids eine synergetische Wirkung eintritt, wenn dem Polymerisat verschiedene anorganische Hydroxide, insbesondere Al(OH)5 oder Mg(OH)2 zugegeben und das Polymerisat querverbunden wird.
Obwohl die der Erfindung zugrundeliegende Theorie nicht völlig geklärt ist, wird vermutet daß der Mechanismus des synergietischen Effekts, der bei der Kombination der Gegenwart von anorganischen Hydroxiden und der vernetzbaren oder vernetzten Struktur der Polyvinylchloridzusammensetzung auftritt der nachstehend beschriebene ist
Im allgemeinen sind bei der Zugabe eines ziorganisehen Hydroxids zu Polyvinylchlorid die folgenden drei feuerhemmenden Effekte zu erwarten. 1. Da das anorganische Hydroxid als eine Art von Füllstoff für das Polymerisat wirkt wird das Volumenverhältnis des brennbaren Polymerisats reduziert
Z Bei Verbrennung des Polymerisats Findet bei den anorganischen Hydroxiden als Reaktion eine Dehydratation oder Entwässerung statt die endotherm ist Somit wird zumindest ein Teil der bei der Verbrennung erzeugten Wärme aufgrund dieser Reaktion absorbiert
3. Bei der Verbrennung entsteht ein Überzug eines anorganischen Hydroxids oder eines entsprechenden Oxids auf der Oberfläche der Polymerisatzusammensetzung, der die Zusammensetzung vor Sauerstoff und Hitze isoliert
Ist das Polyvinylchlorid, welche das anorganische Hydroxid enthält nicht vernetzt dann verursacht die bei der Verbrennung erzeugte Hitze ein Fließen des Polyvinylchlorids, wodurch die Bildung eines Überzugs aus dem anorganischen Hydroxid oder Oxid auf der Oberfläche der Polymerisatzusammensetzung erschwert wird, weil das Polyvinylchlorid thermoplastisch ist. Dagegen fließt die vernetzte Polymerisatzusammenselzung, welche die anorganischen Hydroxide enthält, auch nicht bei der Verbrennung und es wird ein fester und stabiler Überzug auf der Oberfläche der Zusammensetzung gebildet, wodurch dir« gegen Sauerstoff und Hitze isoliert wird.
■ Anorganische Hydroxide, die bei der Erfindung brauchbar sind, umfassen
Zn(OH)2, Al(OH)3, Ca(OH)2, Zr(OH)., Sn(OH)2, Fe(OH)2, Fe(OH)3, Pb(OH)2, Pb2O(OH)2, Pb3O2(OH)2, Mg(OH)2, MoO(OH)3 und Mischungen daraus. Bevorzugt werden Al(OH)3, Mg(OH)2 und Mischungen daraus sowie Mischungen dieser Hydroxide mit einem oder mehreren anderen anorganischen Hydroxiden. Im zuletzt genannten Fall ist die Kombination von Ca(OH)2 mit AI(OH)3 oder Mg(OH)2 nicht nur wirksam, um dem Polyvinylchlorid feuerhemmende Eigenschaften zu erteilen, sondern auch um bei einer Verbrennung des die Hydroxide enthaltenden Polymerisats die Erzeugung von Chlor enthaltendem Gas zu reduzieren oder zu hemmen. In ähnlicher Weise ist die Kombination von MoO(OH)3 mit Mg(OH)2 oder AI(OH)3 brauchbar, nicht nur um dem Polymerisat feuerhemmende Eigenschaften zu verleihen, sondern auch um bei Verbrennung des Polymerisats die Entstehung von Rauch zu reduzieren oder zu inhibieren.
Die Gesamtmenge an den anorganischen Hydroxiden, die zugesetzt wird, liegt üblicherweise im Bereich von 5 bis 300 Gewichtsteilen, vorzugsweise 10 bis Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteilen des Polyvinylchlorids.
Bei der Erfindung anwendbare Verfahren zum Vernetzen des Polyvinylchlorids sind z. B. die Nächste-
henden.
(1) Vernetzung durch Bestrahlung.
(2) Vernetzung durch Verwendung eines Vernetzungsmittels wie ein Metallsalz einer schwachen dibasischen Säure und ein quaternäres Ammoniumsalz, z. B. das in der japanischen Patentveröffentlichung Nr. 33 624/73 oder der entspi echenden US-PS 38 08 173 offenbarte Verfahren.
(3) Vernetzung durch ein Vernetzungsmittel wie ein Triazin, z. B. das in der japanischen Patentveröffentlichung Nr. 9 463/77 offenbarte Verfahren.
Das Vernetzungsverfahren (1) umfaßt das Zufügen eines reaktiven Monomers wie Diallylphthalat, Trimethylolpropantriacrylat oder Triallylisocyanurat zum Polyvinylchlorid und die Bestrahlung des Polymerisats mit Elektronenstrahlen, um Querverbindungen zu bilden.
Die Metallsalze einer schwachen dibasischen Säure und die quaternären Ammoniumsalze, die bei dem Vernetzungsverfahren (2) brauchbar sind, umfassen z. B. als Metalisalze Na-, K-, Mg-, Ca-, Ba-, Zn-, Pb-, Dibutylzinn- und Dioctylzinnsalze der Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Suberinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Thioglykolsäure und l-Dibutylamino-S^-dimercaptotriazin, und als quaternäre Ammoniumsalze Tetramethylammoniumchlorid, Tetraäthylammoniumchlorid, Tetrapropyiammoniumchlorid, Tetrabutylammoniumchlorid, Trimethylbenzylammoniumchlorid, Dimethylbenzyllaurylammoniumchlorid und Trimethyianiliniumchlorid.
Die eingesetzte Menge eines derartigen Vernetzungsmittels kann stark variieren, je nach der Art des betreffenden Vernetzungsmittels, des betreffenden Endprodukts usw., jedoch liegt die Menge üblicherweise im Bereich von 1 bis 20 Gewichtsteilen des Metallsalzes einer schwachen dibasischen Säure und 0,1 bis 2 Gewichtstei'in des quaternären Ammoniumsalzes pro 100 Gewichisteile des Polyvinylchlorids.
Das Triazin, das beim Vernetzungsverfahren (3) einsetzbar ist, umfaßt z. B. Na-, Ba- und Mg-Salze von l-Diethylamino-S.S-dimercaptotriazin und 1-Dibutylamino-3,5-dimercaptotriazin.
Die eingesetzte Menge eines derar? igen Triazins kann stark variieren, je nach der besonderen Art des Triazins, des spezifischen Endprodukts usw., jedoch liegt die Menge üblicherweise im Bereich von 0,5 bis 10 Gewichtsteilen pro lOOGwichtsteiledes Polymerisats.
Es sind übrigens die Einzelheiten aus jeder der vorstehend genannten japanischen Patentveröffentlichungen in dieser Beschreibung durch Hinweis mit aufgenommen.
Bei den Verfahren (2) oder (3) ist das mit einem Vernetzungsmittel vermischte Polyvinylchlorid vernetzbar und es wird beim Erhitzen des Polymerisats tatsächlich vernetzt.
Es kann zusätzlich zu der bei der Erfindung verwendeten feuerhemmenden Verbindung zur Verbesserung der feuerhemmenden Eigenschaften des Polymerisats ein übliches feuerhemmendes Mittel für Polyvinylchlorid, z. B. SbjOj, ein chloriertes Paraffin, eine Brom enthaltende Verbindung oder ein Phosphor enthaltender Weichmacher verwendet werden. Die Verwendung der üblichen feuerhemmenden Mittel bei einem Polyvinylchlorid, das eine vernetzte Struktur aufweist, führt jedoch zu keinem oder nur geringem svnerzetischem Effekt.
Anhand der nachstehenden Beispiele, die jedoch nicht zur Begrenzung der Erfindung dienen sollen, soll die Erfindung näher erläutert werden. Bei den Beispielen werden die feuerhemmenden Eigenschaften dargestellt durch den Sauerstoffindex, der nach dem Verfahren gemäß der japanischen Norm JIS K 7201 unter Verwendung des Teststreifens Nr. A-I bestimmt worden ist.
Beispiel 1
Synergetischer Effekt, der sich aus der Kombination von AI(0H)3 mit der vernetzten Struktur ergibt und die Wirkung einer Zugabe von Sb2Os:
Bestandteile
Menge (Gewichtsteile)
Polyvinylchlorid 100
Dioctylphthalat 50
2o Blei enthaltender Stabilisator
Schmiermittel 0,5
Vernetzungsmittel* 5 oder 0 (Kontrolle)
Al(OH)3 0, 15, 30 oder 50
Sb2O3 0, 1, 3 oder 5
* Eine handelsübliche Mischung aus Natriumadipat, Trimethyllaurylammoniumchlorid und, als Dispergiermedium, Dioctyiphthaiat.
Die Zusammensetzung mit der vorstehend angegebenen Rezeptur wurde durch Kneten mit Walzen bei 1600C während einer Zeitdauer von 5 Minuten vermischt und bei 1700C in die Form einer Platte oder Folie von 3 mm Dicke gepreßt. Die Platte oder Folie wurde dann bei 1100C 15 Stunden erhitzt, um die Vernetzung zu vervollständigen. Unter den gleichen Bedingungen wurden Zusammensetzungen, deren Rezepturen verschiedene Mengen an Al(0H)3 oder 5b2O3 aufweisen, zu Platten oder Folien geformt und vernetzt.
Jede der vernetzten Platten oder Folien wies in Cyklohexanon eine Volumenquellung von 2000 bis 4000% auf.
Der Sauerstoffindex und der synergetische Effekt des AI(OH)3, der in jeder der Proben durch -die Gegenwart von Al(OH)3 und der vernetzten Struktur erzeugt wurde, sind in der grafischen Darstellung der F i g. 1 wiedergegeben.
In der grafischen Darstellung stellen die gestrichelte Kurve die Ergebnisse der Kontrollversuche und die durchgezogenen Kurven die Ergebnisse der Versuche an Proben dar, die verschiedene Mengen an Al(OH)3 nrt oder ohne SbjO3 enthaiten. Alle Kurven zeigen die Bezienu/ig zwischen der Menge an Al(OH)3 und dem Säuerstoffindex.
Die Erhöhung des Sauerstoffindexes mit Erhöhung der Menge an AI(OH)3 war beim vernetzten Polyvinylchlorid viel ausgeprägter als bei der Kontrollsubstanz.
Beispiel 2
Synergetischer Effekt des Al(OH)3 und der vet netzten Struktur:
Bestandteile
Menge (Gewichisteile)
Polyvinylchlorid
Dioctylphthalat
100 50
Fortsetzung
Bestandteile
Menge (Gewichtsteile)
Ba-Zn enthaltender Stabilisator
Schmiermittel
Sb2Oj
Al(OH),
Vernetzungsmittel*
0,5 5
30 4 oder 0 Kontrolle)
Eine handelsübliche Lösung eines Metallmercaptids des 2-Dibutylamino-4,6-dithioltriazins in einem organischen Lösungsmittel.
Die Zusammensetzung der vorstehend angegebenen Rezeptur wurde durch Kneten mit Walzen bei 160°C während einer Zeitdauer von 5 Minuten vermischt und dann erhitzt und mit einer Presse bei 170° C während einer Zeitdauer von 60 Minuten in die Form einer vernetzten Folie oder Platte von 3 mm Dicke gepreßt. Dieses Beispiel wurde zur Herstellung der Kontrollprobe wiederholt, mit der Ausnahme, daß kein Vernetzungsmittel verwendet wurde. Die Probe wies eine Volumenquellung von 2.100% auf.
Der Sauerstoffindex der Kontrollprobe betrug 31,0 und derjenige der vernetzten Probe betrug 37,9.
Beispiel 3
Synergetischer Effekt des Mg(OH)? und der vernetzten Struktur:
Bestandteile
Menge (Gewichisteile)
Polyvinylchlorid
Dioctylphthalat
Pb enthaltender Stabilisator
Schmiermittel
SbA
Mg(OH)2
Vernetzungsmittel
(wie Beispiel 1)
100
50
0,5 5
30 5 oder 0 (Kontrolle)
Die Zusammensetzung der vorstehenden Rezeptur wurde verarbeitet, wie im Beispiel 1 beschrieben, um eine platten- oder folienförmige Probe und eine Kontrollprobe zu bilden.
Der Sauerstoffindex der Kontrollprobe betrug 31,2 und derjenige der erfindungsgemäBen Probe betrug 393.
Beispiel 4
Auswirkung einer Änderung der Weichmachermenge auf den synergetischen Effekt:
Bestandteile
Menge (Gewichtsteile)
Polyvinylchlorid
Pb enthaltender Stabilisator
Schmiermittel
Sb2O3
AI(OH)3
Vernetzungsmittel
(wie Beispiel 1)
Dioctylphthalat
100
0,5
30 5 oder 0 (Kontrolle)
0, 10, 20, 30, 40, 50, 60, 70, 80 oder 100
Die Zusammensetzung der vorstehend angegebenen Rezeptur wurde, wie im Beispiel 1 angegeben, verarbeitet. Die Beziehung zwischen der Menge an Dioctylphthalat und dem Sauerstoffindex ist in der grafischen Darstellung der F i g. 2 für die vernetzten und die nicht vernetzten Proben gezeigt. In der grafischen Darstellung bezieht sich die gestrichelte Kurve auf die nicht vernetzte Kontrollprobe und die durchgezogene Kurve auf die erfindungsgemäße vernetzte Probe. Die bei Erhöhung der zugegebenen Dioctylphthalatmenge auftretende Verringerung des Sauerstoffindexes ist bei der erfindungsgemäßen vernetzten Probe kleiner als bei der nicht vernetzten Kontrollprobe.
Versuchsbericht
to Die nachfolgenden Versuche wurden durchgeführt, um aufzuzeigen, daß bei Polyvinylchlorid ein unerwarteter und synergetischer feuerlfcjmmender Effekt nicht auftritt, wenn ein üblicher feuerhemmender Füllstoff, der kein Metallhydroxid ist, bei einem vernetzten PVC verwendet wird.
Versuch 1
Feuerhemmende Wirkung verschiedener anorganischer Oxide auf vernetztes und nichtvernetztes PVC: •to Gemäß nachstehender Rezeptur wurden Proben in gleicher Weise hergestellt wie beim Beispiel 1. Der Sauerstoffindex wurde jeweils wie beim Beispiel 1 bestimmt Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 angegeben.
Bestandteile
Menge (Gewichtsteile)
Polyvinylchlorid
so Dioctylphthalat als
Weichmacher
Blei enthaltender Stabilisator
Schmiermittel
Vernetzungsmittel
(wie Beispiel 1)
feuerhemmender Zusatz
100 50
0,5
5 oder 0 (Kontrollversuch) wie in Tabelle 1 angegeben
Tabelle 1
Feuerhemmender Zusatz
Antimontrioxid Sb2O3
Molybdänoxid
Teile (Kontrollversuch) 0 3 5 10 15 0 ! 3 5 10
Sauerstofilndex (Vernetzt) 25,0 28,5 29,5 29,9 29,9 25,0 25,4 26,5 27,5 28,0
Sauerstoffindex 25,0 28,9 30,3 30,8 30,7 25,0 25,4 26,7 27,8 28,2
Zinkboral
Zirkonoxid
27,6
27,8
28,0
28,2
28,0
28,4
25,4
25,5
27,7 27,8
27,9 28,0
10 28, 28,
Versuch 2
Feuerhemmende Wirkung von Phosptutverbindungen oder Chlorverbindungen auf vernetztes und nichtvernetztes PVC.
Die Proben wurden gemäß nachstehender Rezeptur hergestellt. Der Sauerstoffindex jeder der Proben wurde in gleicher Weise wie beim Beispiel 1 der
IO
15
Anmeldungsunterlagen bestimmt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 angegeben.
Bestandteile
Menge (Gewichisteile)
Polyvinylchlorid
Blei enthaltender Stabilisator
Schmiermittel
Vernetzungsmittel
(wie Beipiel 1)
Dioctylphthalat und Tricresylphosphat oder chlorierter
Kohlenwasserstoff
100 5 0,5
5 oder 0 (Konlrollversuch) 50
Tabelle 2
Feuerhcmmentler Zusatz
Teile (Dioctylphthalat)
Sauerstofiindex (Kontrollvcrsuch) Sauerstofiindex (vernetzt)
Tricresylphosphat Chloriertes Paraffin
20 30 40 50 10 20
(40) (30) (20) (10) ( 0) (40) (30)
25,8 27,8 30,0 32,3 33,5 25,5 26,6
26,0 28,1 30,1 32,3 33,7 25,8 26,7
30 40 50
(20) (10) ( 0)
28,9 31,2 32,5
29,0 31,4 32,8
Versuch 3 Dje proben wurden gemäß nachstehender Rezeptur
Fe jerhemmende Wirkung verschiedener Mengen 30 hergestellt. Der Sauerstoffindex aller Proben wurde wie
von Aluminiumhydroxid oder Magnesiumhydroxid auf beim Beispiel 1 bestimmt. Die Ergebnisse sind in der
vernetztes und nichtvernetztes PVC. Tabelle 3 angegeben.
Bestandteile Menge (Gewichtsteile)
Polyvinylchlorid
Dioctylphthalat
Blei enthaltender Stabilisator
Vernetzungsmittel
(wie Beispiel 1)
AI(OH), oder Mg(OH), Sb2O3 100
50
5 oder 0 (Kontrollversuch)
0, 15, 30 oder 50
0, 1,3 oder 5
Tabelle 3
AI(OH)3 (Sb2O3 = O)
Mg(OH)3
(Sb2O3 = O)
Teile 0 15 30 50 0 15 30 50
Sauerstoffindex (Kontrollversuch) 25,0 25,2 25,8 26,4 25,0 25,4 25,7 26,4
Sauerstoffindex 25,0 29,4 31,9 32,9 25,0 29,3 31,6 32,3
Al(OH)3
(Sb2O3 = 1)
AI(OH)3 (Sb2O3 = 3)
A (OH)3
(Sb2O3 = 5)
0 15 30 50 0 15 30 50 0 15 30 50
26,4 27,3 28,5 29,1 29.0 29,2 30,0 30,7 30,3 30,9 31,5 32,2
26,5 31,1 34,5 35,4 29,1 34,7 36,8 38,2 30,4 36,4 38,6 40,9
t-oigeningen
Die Tabellen 1 und 2 zeigen, daß Sb2O3 oder Tricresylphosphat, welches am häufigsten verwendet und als einer der wirksamsten feuerhemmenden Zusätze zu PVC gehalten wird, keine oder nur geringe synergetische Wirkungen bei vernetztem PVC aufweisen. Die Tabellen 1 und 2 zeigen auch, daß viele anorganische Oxide und ein chlorierter Kohlenwasser-
stoff, die übliche feuerhemmende Zusätze darstellen, in Verbindung mit vernetztem PVC keine synergetische Wirkung bei feuerhemmenden Eigenschaften aufweisen.
Obwohl bekannt ist, daß die Vernetzung des PVC die Beständigkeit gtgenüber thermischer Verformung oder thermischer Zersetzung erhöht und somit auch die brandhemmendsn Eigenschaften begünstigt, ergibt sich keine synergetische brandhemmende Wirkung bei der Verwendung üblicher und verbreitet angewendeter feuerhemmender Zusätze mit Ausnahme von feuerhemmenden Zusätzen auf der Basis eines anorganischen Hydroxids.
10
Erhöhungen der Sauerstoffindexwerte von PVC-Zusammensetzungt-n aufgrund der Vernetzung betrugen bei Zusammensetzungen, die einen üblichen feuerhemmenden Stoff außer einem anorganischen Hydroxid enthielten, nur 3 oder weniger.
Dagegen wurde bei PVC eine synergetische feuerhemmende Wirkung festgestellt, wenn ein anorganisches Hydroxid, insbesondere Aluminiumhydroxid oder Magnesiumhydroxid, dem vernetzten PVC zugegeben wurde. Die Tabelle 3 zeigt deutlich, daß die Erhöhung der Sauerstoffindexwerte aufgrund der Zugabe der Hydroxide etwa 4 bis etwa 10 beträgt, was als eine beträchtliche und unerwartete Wirkung zu werten ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Feuerhemmende Polyvinylchloridzusammensetzung, die ein anorganisches Hydroxid aus der Gruppe Al(OH)3. Mg(OH)2 und Mischungen daraus enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyvinylchlorid vernetzt ist
2. Feuerhemmende Polyvinylchloridzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich eine oder mehrere anorganische Hydroxide aus der Gruppe
Zn(OH)2, Ca(OH)2, Zr(OH)4, Sn(OH)2. Fe(OH)2, Fe(OH)3, Pb(OH)2, Pb2O(OH)2, Pb3O2(OH)2 und MoO(OH)3 enthält
3. Feuerhemmende Polyvinylchloridzusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß das Polyvinylchlorid durch Bestrahlung verneut worden ist
4. Feuerhemmende Polyvinylchlcridzusamrner·.-setzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß die Gesamtmenge an darin enthaltenen anorganischen Hydroxiden 5 bis 300 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile Polyvinylchlorid beträgt
5. Feuerhemmende Polyvinylchloridzusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß die Gesamtmenge an darin enthaltenen anorganischen Hydroxiden 10 bis 100 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile Polyvinylchlord beträgt.
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