DE1569266A1 - Verfahren zur Stabilisierung von Vinylharzen - Google Patents
Verfahren zur Stabilisierung von VinylharzenInfo
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Description
Me Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Stabilisierung von Vinylharzen einsohließlich Vinylchloridpolymeren
und -copolymeren, die durch diese Stabilisatoren ausgezeichnete Wärmestabilität erhalten, und wodurch die
Harzmischungen Eigenschaften annehmen, die die Bearbeitung erheblich erleichtern.
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die Vinylharze dadurch stabilisiert, daß man in sie Barium--und Kadmiumseifen
der Dikarboxyls^uren oder der Monoester dieser Säuren
einarbeitet.
Säuren, die für den erfindungsgemäßen Zweck außerordentlich geeignet sind, sind Phthal-, Malein-, Bernstein-, Tetraufid
Hexahydrophthalsäuren, da diese Säuren mit ihren Anhydriden
BAD
00 9 8 28/1657
sehr leicht Monoester bilden. Aber auch andere zweibasische
Säuren wie Adipin-, Glutar-, Sebasin- und Oxalsäure können mit gleichem Erfolg eingesetzt werden. Die Ester erhält man
ohne Schwierigkeiten aus einer großen Anzahl von Alkoholen mit z. B. 2 bis 20 KohlenBtoffatoaen und oft wurden verwandt
die 2-Äthylhexylester, da 2-Äthylhexanol ein sehr billig im
Handel erhältlicher Alkohol ist.
Die Seifen lassen sich durch eine Anzahl bekannter Verfahren, beispielsweise durch direkte Neutralisation des
Oxyds oder Hydroxyds des Metalls mit der Säure erhalten oder dem Säureester oder durch doppelte Umsetzung zwischen z. B.
Barium- oder Kadmiumchlorid und dem Natriumsalz des Säureesters. Das Verfahren, nach dem die Seife erhalten wird, ist
verhältnismäßig unbedeutend und sowohl neutrale als auch basische Seifen haben sich als Stabilisatoren bewährt.
Die Seifen können entweder in ihrem festen Zustand oder vermischt mit anderen Bestandteilen, beispielsweise Phosphiten,
Epoxiden, Zinkseifen und dgl. in geeigneten Lösungsmitteln verwendet werden. In der Praxis scheinen komplexe Gemische
dieser Seifen mit anderen Bestandteilen höchstwahrscheinlich die zweckmäßigste Verwendungsform darzustellen, da gezeigt '
werden konnte, daß die stabilisierenden Eigenschaften der einfachen Karboxylatseifen verstärkt werden können, wenn
Pnosphite und Epoxyöle zugegen sind.
009828/1657
8AD ORIGINAL - 3 -
Nach einem weiteren Markmal der Erfindung lassen sich
ausgezeichnete Stabilisatoren aus Gemischen der Seifen zweibasischer Säuren und Säureestern mit Seifen aliphatischer
Monokarboxylsäuren, Phenolen oder Naphtensäuren herstellen. So kann die Bariumseife von Säureestern gebildet werden, z. B.
Bariumoctylmaleat,· Barium-2-äthylhexylsuccinat, Barium-2-äthylhexylphthalat,
Bariumbutylmaleat usw. und mit einer geeigneten Kadmiumseife, beispielsweise Kadmiumoctoat, Kadmiumstearat,
Kadmiumrizinoleat, Kadmiumiaurat, vermischt werden. Man erhält so einen ausgezeichneten Stabilisator. üas Verhältnis
von Bariummetall zu Kadmiummetall soll im allgemeinen
bei 2:1, 1:1 und 1ϊ2 gehalten werden, damit man die besten
Ergebnisse erzielen kann.
Die stabilisierenden Eigenschaften dieser Gemische lassen
sich weiter fördern dadurch, daß man Phosphite und Epoxyde zusetzt.
Andererseits kann eine Kadmiumseife aus dem Säureester, beispielsweise Kadniiumcc tyimaleat, Kadmiumbutyisuccinat,
Kadmiumoctylphthaiat, hergestellt werden und mit verschiedenen Bariumseifen, z. B. Bariumiaurat, Bariumoctoat,
Bariumalkylphenat, vermischt werden, um gute Stabilisatoren
zu erhalten. Auch hier können die stabilisierenden Eigenschaften durch Zugabe von phosphaten und Epoxyden verstärkt
werden. Bei genaschten Seifen lieser Art sind die warmesta-
BADORiGIML 0 09828/^65^
bilisierenden Eigenschaften oft ausgezeichnet, während die "non-plateout" Eigenschaften in der Mitte zwischen jenen
der einfachen Karboxylatseifen und der Seifen liegen, die , sich vollständig von den Säureestern ableiten.
Gemische von Barium- und Kadmiumsalzen aliphatieeher
Karboxylsäuren sind heute allgemein für eine große Aneahl
von Anwendungszwecken im Gebrauch und dienen zur Stabilisierung
von PVC bei verschiedenen Pabrikationsvorgängen, beispieslweise
beim Kalandern, Extrudieren usw. Diese Verbindungen haben aber den Nachteil, daß sie insbesondere beim
Kalandern beispielsweise unlöslich in PVC sind, so daß sie' dazu neigen, während der Herstellung aus den Folien oder
Bögen auszuschwitzen. Dieser Effekt tritt besonders dann auf, wenn inerte Füllstoffe zugegen sind, weil der Stabilisator
dann dazu neigt, beim Ausschwitzen den Füllstoff herauszudrücken und so einen Überzug auf den Kalanderwalzen zu bilden.
Dieser Effekt wird als "plateout" bezeichnet und stellt ein
ernstes .Problem beim Kalandern von Folien dar, da der Überzug auf den Walzen ein irreguläres Muster in den kalanderten
Bogen einprägt, wodurch das Finish beeinträchtigt wird.
Die erfindungsgemäßen Stabilisatoren zeigen diese Tendenz
nicht und außerdem sind sie in ihren warmestabilisierenden
Eigenschaften, verglichen mit den einfachen Karboxylatseifen, oft besser.
.- 5 009828/1667 BAD OR.G.NAL
Dieser "plateout"-Effekt gewisser Stabilisatoren während der Herstellung von PVC-Folien ist ein Phänomen, das man bei der
Großproduktion antrifft Und schwierig im laboratorium genau nachgeahmt werden kann. Um jedoch Stabilisatoren auf diese
Eigenschaft hin zu prüfen, kann der folgende Test verwendet
werden, der bei Vergleichsversuchen im großen Maßstab einen ausgezeichneten Hinweis gibt, in welchem Maße ein Stabilisator
den "plateout"-Effekt besitzt.
Eine PVC-Mischung wird nach der folgenden Zusammensetzung
bereitet:
PVC (Breon 112) 200 g
Dioetylphthalat 80 g
Paraplex G-62 10 g
Kaliumcarbonat 40 g
Rotes Pigment 2 g
Stabilisator 4 g
Dieses Gemisch wird dann 7 Minuten lang bei 150° C auf Walzen
vermischt, und zwar während der ersten beiden Minuten bei 15/1000" und 5 Minuten bei 40/1000". Die Schicht wird dann
von den Walzen abgetrennt und falls der Stabilisator schlechte "plateout"-Eigenschaften hat, sind die Walzen mit dem roten
Pigment bedeckt. Der Grad an "plateout" wird dann bestimmt,
indem eine "sauberere Masse" PVC auf den gleichen Walzen vermählen wird. Der Gard der Pigmentierung der zweiten Masse
kann als Maß für die "plateout"-·Eigenschaften des Stabilisators
angesehen werden. Die reinere Masse hatte die folgende Zusammensetzung:
bad
00 9 828/1657
PVC (Breon 112) | 200 | g |
Moctylphthalat | 94 | g |
Ferroclere 1203 | 4 | g |
Silene EF | 4 | g |
Titandioxid | 1 | g |
Bei der Prüfung von Standardverbindungen wie Kadmiumoctoat,
Kadmiumlaurat, Bariumstearat und Gemischen wie Barium-Kadmiumlaurat
durch diesen Versuch besaß die reinere Masse immer eine tief rote Farbe. Wenn aber die erfindungsgemäßen Verbindungen
diesem Versuch unterworfen wurden, besaß die reinere Masse entweder überhaupt keine Färbung oder war nur
sehr schwach rosa gefärbt.
Die Wärmestabilisierung der Verbindungen wurde durch Prüfen bei 2 phr in einem plastischen PVC-Ansatz geprüft,
der in einer LabOratoriumsmühle zu einem Bogen von 1,3 mm
Stärke ausgewalzt wurde und in einem Warmluftofen 2 Stunden
auf 185° G erhitzt wurde. Während dieser Zeit wurden zur Prüfung in festgelegten Intervallen Proben entnommen. Mit
Ausnahme eines Falles war die Wärmestabilisierung erheblich besser als bei der Verwendung von Barium- und Kadmiumsalzen
von Octensäure. Die einzige Ausnahme bildeten die Salze von Phthalsäure und ihren Estern; in diesen Fällen war die Wärmestabilität
etwas schwächer, aber da die "plateouf-verhin-
i dernde Wirkung ausgezeichnet war, können sie per Saldo als
bessere Stabilisatoren gelten als die entsprechenden Alkylkarboxylate.
Die Erfindung wird anhand der folgenden geeigneten Stabilisatormischungen. beschrieben:
009828/1657 - 7 -
1563266
Beispiel | 1 |
Beispiel | 2 |
Beispiel | 3 |
Beispiel | 4 |
Beispiel | 5 |
Beispiel | 6 |
Beispiel | 7 |
Beispiel | 8 |
Beispiel | 9 |
Beispiel | 10 |
Beispiel | 11 |
Beispiel | 12 |
Bariumbutylsuccinat 2 Teile
Kadmiumbutylsuccinat 1 Teil
Bariumbutylsuccinat 2 Teile
Kadmiumbutylsuccinat 1 Teil Bisphenol A
Bariumbutylsuccinat 2 Teile
Kadmiumbutylsuccinat 1 Teil Bisphenol A
Triphenylphosphi t
Triphenylphosphi t
Bariumlaurat 2 Teile
Kadmiumoctylmaleat 1 Teil Bisphenol A
Bariumisaleat · 2 Teile
Kadmiumbutylmaleat 1 Teil
Bariumnonylphenat 2 Teile
Kadmiumbutylsuccinat 1 Teil 2,6-Bitert-butyl-p-cresol
Tripiienylpho s phi t
Basisches Bariumsuccinat 2 Teile
Kadmiumoctoat 1 Teil
Bisphenol A
Bariumbutylsuccinat 2 Teile
Kadmiunirizinoleat 1 Teil '
2:6 Bitert-butyi-p-cresol
Bariumoctylmaleat 2 Teile
Kadmiumlaurat 1 Teil Bisphenol A
Bäriumoctylhexahydrophthalat 2 Teile
Kadmiumoctoat 1 Teil 2:6 Ditert-butyl-p-cresol
Bäriumoctylhexahydrophthalat 2 Teile
Kadmiumsuecinat 1 Teil Bisphenol A
Bariumbutylmaleat 2 Teile
Kadmiuaoctylmaleat 1 Teil Bisphenol A
009 8 2 8/1657
Die Stabilisatormischungen, die in den obigen Beispielen beschrieben worden sind, wurden hinsichtlich ihrer
Wärmestabilisierung und ihrer "plateouf-Eigenschaften durch
die oben beschriebenen Verfahren geprüft und mit Barium- und Kadniumseifen allein als auch mit einem Gemisch aus B_arium-
und Kadmiumlauraten verglichen. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt. Die Proben wurden in Zeitabständen
von 15 Minuten geprüft und die Farbbildung entsprechend einer Skala von 1 bis 8 bewertet, von der die Zahl
1 farblos bedeutet und die Zahl 8 schwarz. Auch die "plateout"-Tests
wurden in ähnlicher Weise ausgewertet, und zwar anhand e.ner Skala von 1 bis 6, von der die Zahl 1 farblos und die
Zahl 6 dunkelrot bedeutet.
Stabilisator | 15 | Wärmestabilität (2phr an Stabilisator) |
4 | 7 | 90 | 120 | "Plateout11 (4 phr an Stabilisator) |
2 | 30 45 60 Minuten |
8 | 8 | 8 | 8 | ||
Bariumlaurat | 1 | 3 | 3 | 4 | 8 | 8 | 5 |
Kadrciumlaurat | 1 | 2 | 4 | 5 | 7 | 8 | 4 |
2:1 Barium/ Kadmiumlaurat |
1 | 2 | 5 | 8 | 7 | 8 | 6 |
Bariumbutyl- succinat |
1 | j | 3 | 4 | 8 | 8 | 1 |
Kadmiumbutyl- succinat |
1 | 2 | 4 | 7 | VJl | 7 | 1 |
Bariummaleat | 1 | 2 | 2 | 2 | 8 | 8 | 1 |
Kadmiummaleat | 1 | 3 | VJl | 8 | 2 | ||
Beispiel 1 | 1 | 2 | |||||
009828/1657
- 9
BAD ORIGINAL
Stabilisator | 15 | Wärmestabilität (2 phr an Stabilisator) |
30 | 45 60 Minuten |
2 | 90 | 120 | "Plateout" (4 phr an Stabilisator) |
1 | 1 | 1 | 2 | 4 | 8 | |||
Beispiel 2 | 1 | 1 | 1 | 3 | 4 | 7 | 2 | |
Il ■* | 1 | 1 | 2 | VjJ | 6 | 8 | 2 | |
11 4 | 1 | 1 | 1 | 3 | VJl | 7 | 4 | |
5 | 1 | 1 | 2 | 4 | VJl | 7 | 2 | |
" 6 | 1 | 1 | 2 | 3 | 7 | 8 | 3 | |
H η | 1 | 1 | 2 | VjJ | 6 | 8 | 3 | |
" 8 | 1 | 1 | 2 | 4 | 6 | 8 | VjJ | |
9 | 1 | 1 | 2 | 3 | 6 | 8 | 3 | |
" ' 10 | 1 | 1 | 1 | 2 | VJl | 7 | 3 | |
ir -j ·| | 1 | 1 | 1 | 4 | 7 | 2 | ||
" 12 | 2 | |||||||
WR/Gv.
- Patentansprüche -
009828/1657
Claims (7)
1. Verfahren zur Stabilisierung von Vinylharzen unter Verwendung
einer Stabilisatormischung, dadurch gekennzeichnet, daß eine Barium- und eine Kadmiumaeife zur Stabixisierung '
des Harzes beigemischt werden, von denen die eine oder die andere sich von einer Dikarboxylsäure oder einem Monoester
derselben ableitet oder von einer aliphatischen Monokarboxylsäure, einem Phenol oder einer Naphhensäure.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Bariummetall zu Kadmiummetall in der
Mischung 2:1, 1:1 oder 1:2 ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung ein organisches Phosphit, ein Phenol öder
ein Epoxyd enthält.
4-. Mischung zur Stabilisierung von Vinylharzen, gekennzeich-
i net durch eine Barium- und eine Kadmiumseife, von denen die
eine oder die andere sich von einer Dikarboxylsäure oder einem Monoester derselben ableitet oder von einer aliphatischen
Monokarboxylsäure, einem Phenol oder einer Maphthensäure.
009828/1657 - A 2 -
5. Mischung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Barium- zu Kadmiummetall in der Mischung
2:1, 1:1 oder 1:2 ist und die Mischung ggf. ein organisches Phosphit, ein Phenol oder ein Epoxyd enthält.
6. Mischung nach Anspruch 4 und 5» dadurch gekennzeichnet,
daß sieh wenigstens eine der Seifen von der Phthal-, Malein-,
Bernstein-, Tetrah^i-O^t^T-, Hexahydro phthal-, Adipin-,
Glutar-, Sebazin- oder Oxalsäure ableitet oder von einem Monoester dieser Säuren mit einem Alkohol mit 1 bis-20
Kohlenstoffatomen.
7. Mischung nach Anspruch 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß eine der Seifen sich von einem Älkylphenol oder der
Laurin-, Octen-, Stearin- oder Rizinolsäure ableitet.
WR/Gv.
BAD ORIGINAL 009828/ 1657
Applications Claiming Priority (1)
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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US4696754A (en) * | 1986-08-11 | 1987-09-29 | Morton Thiokol, Inc. | Lubricant-stabilizer compositions for halogen-containing organic polymers and polymer compositions thereof |
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1963
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1964
- 1964-02-17 US US345093A patent/US3351576A/en not_active Expired - Lifetime
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GB1015543A (en) | 1966-01-05 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
BHV | Refusal |