DE2913173A1 - Szintillographisches mittel und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Szintillographisches mittel und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Szintillographisches Mittel und Verfahren zu seiner Her-, stellung . ■ ,; ..
Die Erfindung betrifft ein szintillographisches Mittel, das
ein Chelat eines Derivats der Iminodiessigsäure mit einem radioaktiven Metall ist, sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Das erfindungsgemäße Mittel ist für intravenöse Injektionen zum Zwecke von medizinisch-diagnostischen Untersuchunen,
insbesondere zur Diagnostik der Gallenwege, bestimmt.
Es ist ein szintillographisches Mittel bekannt, das ein Chelat der durch Umsetzung von ω -Chlor-2,6-diäthylacetanilid mit
Iminodiessigsäure hergestellten N-(2,6-Diäthylphenylcarbamoylmethyl)-iminodiessigsäure
bzw. des entsprechenden Dimethylderivats mit Technetium 99m Tc ist.
Dieses Mittel wird dadurch hergestellt, daß man zuerst 2,6-Diäthylanilin
oder 2,6-Dimethylanilin, gelöst in Essigsäure bei einer Temperatur von 1O0C mit Chloracetylchlorid und dann
mit einer Lösung von Natriumacetat versetzt. Die Mischung wird eine halbe Stunde geschüttelt. Der dabei erhaltene Niederschlag
wird in einer Lösung von Diäthylamin in Benzol aufgelöst und diese Lösung wird mehrere Stunden unter einem Rückflußkühler
erhitzt. Anschließend wird das erhaltene Diäthylaminhydrochlorid abgetrennt und die,Lösung mit Salzsäure extrahiert.
Der Extrakt wird danach alkalisch gemacht und mit Äther extrahiert. Die erhaltene Ätherlösung wird einer Destillation unterzogen,
wobei sich (*>-Chlor-2,6-diäthylacetanilid ausscheidet.
S09841708U
Die Ausbeute des nach diesem Verfahren erhaltenen ω—Chlor-2,6-diäthylacetanilids
beträgt etwa 70%. Das so erhaltene GJ -Chlor-2/6-diäthylacetanilid wird anschließend zusammen mit
dem Natriumsalz der Iminodiessigsäure in 75prozentigem Alkohol gelöst. Die Mischung wird dann etwa zwei Tage unter einem Rückflußkühler
erhitzt. Danach wird das Lösungsmittel abgedampft und der trockene Rückstand in Wasser gelöst, wonach die Lösung
zweimal mit Äther extrahiert wird. Nach der Entfernung des Ätherextrakts wird die wäßrige Lösung durch Zugabe von Salz—,
säure auf einen pH-Wert von etwa 3,2 gebracht, wobei sich ein Niederschlag ausscheidet, der aus Wasser kristallisiert wird.
Das auf diese Weise erhaltene Derivat der Iminodiessigsäure wird nochmals im Wasser gelöst, dann wird Zinnchlorid in 1n
Salzsäure zugegeben und der pH-Wert durch Zugabe von Natriumhydroxid auf etwa 5,5 abgestimmt. Die Lösung wird dann durch
ein steriles Filter filtriert, gefriergetrocknet und in sterilen Ampullen unter Stickstoff oder unter herabgesetztem Luftdruck
aufbewahrt. Unmittelbar vor einer intravenösen Injektion wird zu dem Derivat der Iminodiessigsäure eine sterile Lösung
des Pertechnetians 99m Tc zugesetzt.
Das so erhaltene bekannte Mittel hat den Nachteil, daß es nur eine Haltbarkeit von etwa 6 Stunden aufweist und auch hinsichtlich
seiner szintillographischen und biologischen Eigenschaften noch verbesserungsbedürftig erscheint. Das Verfahren zu
seiner Herstellung hat den Nachteil, daß u.a. auch infolge einer bereits auf der Stufe der Herstellung des 2,6-alkylsubstituierten
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W -Chloracetanilids vermindertenAusbeute die Gesamtausbeute
gering ist und die häufigen Extraktionen mit Äther aufwendig . sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein szintillogra— phisches Mittel anzugeben, das sich gegenüber dem bekannten
durch eine bessere Haltbarkeit auszeichnet und nach einem Verfahren hergestellt werden kann, das bessere Ausbeuten liefert
als das Herstellungsverfahren des bekannten Mittels und außerdem
einfacher ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Mittel gelöst, das
ein Chelat der durch Umsetzung von ω -Chlor-2,4-dialkylacetanilid
mit Iminodiessigsäure erhaltenen N-(2,4-Dialkylphenylcarbamoylmethyl^iminodiessigsäure
mit einem radioaktiven Metall ist.
überraschenderweise hat sich nämlich gezeigt, daß die Verwendung
von 2,4-dialkylsubstituierten Anilinderivaten anstelle von
2,6-dialkylsubstituierten Anilinderivaten bei der Herstellung
eines szintillographischen Mittels der angegebenen Art ein Mittel
ergibt, das haltbarer ist als das aus dem Stand der Technik bekannte und gleichzeitig auch noch verbesserte szintillographische
und biologische Eigenschaften aufweist. Außerdem ist es nach einem abgeänderten Verfahren auch noch
mit besseren Ausbeuten herstellbar.
Besonders gute Ergebnisse werden dabei dann erzielt, wenn die
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Alkylsubstituenten in den 2,4-Positionen des Phenylrings Methylsubstituenten
sind. ~ -
— ι
Das gegenüber dem bekannten Verfahren geänderte Verfahren umfaßt
die folgende Abfolge von Umsetzungen: Man löst 2,4-Dialkylanilin, vorzugsweise 2,4-Dimethy!anilin bei
Zimmertemperatur in Essigsäure, wobei unter kräftigem Mischen Chloracetylchlorid zugegeben wird und läßt dann die Mischung
mehrere Stunden bei einer Temperatur von 4°C stehen. Die Reakionsmischung wird anschließend in Wasser mit Eis eingegossen.
Der erhaltene Niederschlag wird aus Alkohol kristallisiert, wo-
bei aus den Mutterlaugen nach der Kristallisation nach ihrer Verdünnung mit Wasser eine zweite Portion des Niederschlags
gewonnen wird, was eine Gesamtausbeute von 80 bis 83% ergibt.
Das auf diese Weise erhaltene ω-Chloracetanilid wird zusammen
mit dem Natriumsalz der Iminodiessigsäure in verdünntem Alkohol mit einem Mischungsverhältnis Alkohol : Wasser = 1:1,2 gelöst.
Die Mischung wird dann mehrere Stunden unter einem Rückflußkühler erwärmt.
Nach dem Abdampfen des Lösungsmittels wird der trockene Rückstand
in Wasser gelöst. Der nicht durchreagierte Bestandteil wird abgetrennt und die zurückgebliebene Wasserlösung wird auf
einen pH-Wert von etwa 2,5 eingestellt. Der dabei ausgeschiedene Niederschlag wird in absolutem Äthanol gelöst, wobei nochmals
nicht durchreagierte Bestandteile abgetrennt werden, und nach dem Abdampfen des Lösungsmittels wird das Derivat bei einem
pH-Wert von 2,5 aus Wasser kristallisiert, wobei die Ausbeute 25 bis 35% beträgt« '
Das auf diese Weise erhaltene Derivat der Iminodiessigsäure wird in Wasser gelöst, wobei eventuell eine Lösung von Zinnchlorid
in Salzsäure zugegeben wird, und der pH-Wert der Lösung wird in Abhängigkeit von dem für die Chelatisierung vorgeseheen
radioaktiven Metall auf 4 bis 6 abgestimmt. Die Lösung wird steril gefiltert, gefriergetrocknet und in Ampullen bei herabgesetzten. Luftdruck oder unter Stickstoff aufbewahrt. Wenigtens
eine halbe Stunde vor einer intravenösen Injektion wird eine sterile Lösung von Pertechnetian 99m Tc oder eines anderen
radioaktiven Metalls zum Derivat der Iminodiessigsäure zugegeben. Die Haltbarkeit des auf diese Weise hergestellten erfindungsgemäßen
szintillographischen Mittels beträgt bis zu 24 Stunden und übertrifft somit die des bekannten Mittel beträchtlich.
Nachstehend wird die Herstellung des erfindungsgemäßen Mittels anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Zu 0,12 Mol in Essigsäure gelöstem 2,4-Dimethylanilin wurden
bei Zimmertemperatur 0#13 Mol Chloracetylchlorid zugegeben,
wobei beide Bestandteile für 5 bis 10 Minuten kräftig durchgemischt
wurden. Die Reaktionsmischung wurde bei einer Temperatur von 40C 3 bis 4 Stunden aufbewahrt und nachher in ein
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Gemisch von Wasser mit Eis eingegossen. Der ausgefallene Niederschlag
wird abfiltriert'-'und aus Äthanol umkristallisiert.
Aus den Mutterlaugen des Kristallisierens wurde nach ihrem Verdünnen mit Wasser eine weitere Portion des Niederschlags
wiedergewonnen, was insgesamt 19,4 g, d.h. eine Gesamtausbeute
von 83% ergab.
Das auf diese Weise erhaltene ω -Chlor-2,4-dimethylacetanilid
wurde in einer Menge von 40 mMol zusammen mit 40 mMol des Na-.
riumsalzes der Iminodiessigsäure in 250 ml verdünntem Äthanol gelöst, bei dem das Mengenverhältnis Wasser zu Äthanol 1:1,2
betrug. Die Mischung wurde für 6 Stunden auf einem Wasserbad unter einem Rückflußkühler erwärmt. Nach dem Abdampfen des Lösungsmittels
wurde der trockene Rückstand in Wasser aufgelöst, eine nicht dürchreagierte Teilmenge abgetrennt und die Wasserlösung
durch Zugabe von Salzsäure auf einen pH-Wert von etwa 2,5 eingestellt. Der dabei ausgeschiedene Niederschlag wurde
in absolutem Äthanol gelöst und nach dem Abdampfen des Lösungsmittels
wurde das erhaltene Derivat der Iminodiessigsäure aus Wasser kristallisiert. Die. Ausbeute des Verfahrens betrug etwa
20%.
Danach wurden 1 mg der auf diese Weise erhaltenen N-(2,4-Di.-methylphenylcarbamoylmethyl)-iminodiessigsäure
in 1 ml NaOH gelöst und der pH-Wert der Lösung mit 1n HCl auf 5,5 eingestellt;
danach wurden 0,02 mg Zinnchlorid in einer Lösung von 1n Salzsäure zugegeben und der pH-Wert der Lösung wurde auf
9O9ÖV'1/Ö8U
- ΊΟ -
etwa 4 eingestellt, indem eine Lösung von 0,1n Natriumhydroxid
zugegeben wurde. Nach sorgfältiger Durchmischung und 15minütigem Warten wurden 0,5 ml Pertechnetian von einer Radioaktivität
1 mCi zugegeben. Die Haltbarkeit des Chelats wurde mit Hilfe der Hochspannungs-Papierelektrophorese-Methode in Verbindung mit der radiochromatischen Detektion mit dem Packard-Apparat ermittelt. Für biologische und szintillographische Untersuchungen wurden 10 mg Portionen der N-(2,4-Dimethylphenylcarbamoylmethyl)-iminodiessigsäure in 1 ml Wasser vorbereitet; zu jeder Portion wurden 0,2 mg Zinnchlorid in 1n Salzsäure zugegeben, steril filtriert und nachher gefriergetrocknet und bei 4°C in sterilen Ampullen unter Stickstoffschutzgas aufbewahrt.
1 mCi zugegeben. Die Haltbarkeit des Chelats wurde mit Hilfe der Hochspannungs-Papierelektrophorese-Methode in Verbindung mit der radiochromatischen Detektion mit dem Packard-Apparat ermittelt. Für biologische und szintillographische Untersuchungen wurden 10 mg Portionen der N-(2,4-Dimethylphenylcarbamoylmethyl)-iminodiessigsäure in 1 ml Wasser vorbereitet; zu jeder Portion wurden 0,2 mg Zinnchlorid in 1n Salzsäure zugegeben, steril filtriert und nachher gefriergetrocknet und bei 4°C in sterilen Ampullen unter Stickstoffschutzgas aufbewahrt.
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Claims (4)
1. Szintillographisches Mittel, das ein Chelat einer N-(Dialkylphenylcarbamoylmethyl)-iminodiessigsäure
mit einem radioaktiven Metall, enthält, wobei die Alkylsubstituenten des
Phenylrings Methyl- oder Äthylreste sind, dadurch gekennzeichnet , daß sich die Alkylsubstituenten
des Phenylrings in den Positionen 2 und 4 befinden und das Mittel somit ein Chelat einer N-(2,4-Dialkylphenylcarbamoylmethyl)-iminodiessigsäure
enthält»
2. Szintillographisches Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Alkylsubstituenten Methylreste sind.
3. Verfahren zur Herstellung,-, eines szintillographischen Mittels
durch Umsetzung einer Lösung eines dialkylsubstituierten Anilins in Essigsäure mit Chloracetylchlorid und nachfolgender
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Reinigung des entstandenen ümsetzungsprodukts, dessen weitere umsetzung mit dem Natriumsalz der Iminodiessigsäure
in verdünntem Alkohol unter Erhitzen unter Rückfluß, Isolieren
und Reinigen des erhaltenen Derivats der Iminodiessigsäure,
Herstellen einer wäßrigen Lösung des Derivats unter eventueller Zugabe von Zinnchlorid in Salzsäure unter sterilen
Bedingungen und Ghelatisierung des Derivats der Iminodiessigsäure
durch Zugabe eines radioaktiven Metalls zu der vorbereiteten Lösung kurz vor der Anwendung des szintillographischen
Mittels für medizinisch-diagnostische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren die folgenden
Reaktionsschritte aufweist:
Versetzen einer Lösung eines 2,4-diäthyl- oder 2,4-dimethylsubstituierten
Anilins in Essigsäure bei Raumtemperatur mit Chloracetylchlorid unter kräftigem Mischen,
Reinigung des nach mehrstündiger Reaktion bei etwa 40C isolierten
ümsetzungsprodukts durch Umkristallisieren aus Alkohol ,
Umsetzung "des erhaltenen Umsetzungsprodukts mit dem Natriumsalz der Iminodiessigsäure in einer Mischung aus Alkohol und Wasser
im Verhältnis von 1:1,2 unter Erhitzen unter Rückfluß über mehrere Stunden,
Herstellen einer wäßrigen Lösung des dabei erhaltenen, von unumgesetzten Bestandteilen befreiten Derivats der Iminodi—
essigsäure und Einstellen des pH-Werts der Lösung auf 2,5 und Isolieren des reinen Derivats der Iminodiessigsäure,
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Chelatisierung des reinen Derivats der Iminodiessigsäure
in einer gegebenenfalls auch Zinnchlorid und Salzsäure enthaltenden
wäßrigen Lösung vom pH-Wert von etwa 4 durch Zugabe eines geeigneten radioaktiven Metalls eine halbe
Stunde vor der Anwendung des Mittels.
4. Verfahren nach Anspruch 4,o[adurch gekennzeichnet, daß als
■ radioaktives Metall Technetium 99m verwendet wird.
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GB (1) | GB2018762B (de) |
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