DE2905680A1 - Verfahren zur herstellung von lactamen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von lactamenInfo
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Description
ATO CHIMIE 14. Febr. 1979
Tour Aquitaine - 92400 Courbevoie 3513 Frankreich A 1325 D/al
Beschreibung
Verfahren zur Herstellung von Lactamen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Lactamen durch Isomerisierung von Oximen in schwefelsaurem
Milieu, d.h. Beckmannumlagerung, das insbesondere auf schwefelsaure Oximlösungen anwendbar ist, die
man durch Photonitrosierung erhält.
Es ist bekannt, daß der Säuretiter in der Stufe der Photonitrosierung unter 90 Prozent liegen muß, daß jedoch
dieser Titer zur Erreichung der maximalen chemischen Ausbeute der Umlagerung unzureichend ist.
30
Das Ziel der Erfindung besteht darin, die durch diesen Kompromiß bedingten Nachteile zu überwinden und ein
einfach durchzuführendes Verfahren zur Verfügung zu stellen, das eine beträchtliche Erhöhung der Ausbeute
der Umlagerungsreaktion und der Qualität der erhaltenen Lactame ermöglicht.
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Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Her stellung von Lactamen durch Isomerisierung von Oximen
in schwefelsaurem Milieu, d.h. Beckmannumlagerung, insbesondere
zur Anwendung auf schwefelsaure Oximlösungen, die man durch Photonitrosierung erhält, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man während der Umlagerungsstufe den Säuretiter des Gemisches auf einen Wert erhöht, der
über dem Titer der eintretenden schwefelsauren Lösung liegt.
Unter dem Säuretiter eines Gemisches wird das Verhältnis von Gewichtsprozent H-SO. in dem Gemisch zur Summe
aus H7SO4 + HpO verstanden.
Es besteht keine obere Grenze bezüglich des vorzugsweise anzustrebenden Säuretiters. Nach einem weiteren Merkmal
der Erfindung kann man den Säuretiter durch Zugabe von Schwefelsäureanhydrid oder Oleum zum Reaktionsmilieu
erhöhen. Diese Maßnahme ermöglicht die Herstellung von Lösungen, die freies Schwefelsäureanhydrid enthalten; in
der Praxis hat sich jedoch gezeigt, daß ein Titer von etwa 95 Prozent nicht überschritten werden sollte. Oberhalb
dieses Wertes ist der Ausbeutezuwachs der UmIagerungsreaktion gering und rechtfertigt nicht mehr die
zur Erhöhung des Säuretiters aufzuwendenden Kosten.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung erhöht man den Schwefelsäuretiter durch Verdampfung eines Teils
des im Reaktionsmilieu enthaltenen Wassers, indem man sich eine besondere Eigenschaft der schwefelsauren Lactamlösungen
zunutze macht, die die im Rahmen der Erfindung durchgeführten Versuche zutage gebracht haben.
Tatsächlich wurde gefunden, daß der Dampfdruck eines Schwefelsäure-Wasser-Lactam-Gemisches deutlich größer
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ist als derjenige eines Schwefelsäure-Wasser-Gemisches gleichen Titers. Darüber hinaus ist der Anteil der Schwere
feisäure in dem Dampf, der im Gleichgewicht mit dem
Lactam enthaltenden Gemisch steht, sehr viel geringer als in dem Dampf, der im Gleichgewicht mit dem einfachen
Schwefelsäure-Wasser-Gemisch gleichen Titers steht. Diese beiden Eigenschaften, d.h., die Erhöhung des Dampf-IQ
drucks und die Erniedrigung der Schwefelsäurekonzentration im Dampf, sind sehr vorteilhaft für eine teilweise
Verdampfung des im Reaktionsmilieu enthaltenen Wassers, insbesondere im Bereich der Temperaturen, die üblicherweise
bei der Beckmannumlagerung Anwendung finden. In ■je Tabelle I sind diese Phänomene dargestellt.
Temperatur,°C Druck, % H SO
Torr
in den Dämpfen
H2SO4, 90,5 % 170 18 18
25 %ige Lösung
von Dodecalactam
in H„SO. von
90,5 % 173 167 0,71
Die teilweise Verdampfung des Wassers kann insbesondere mittels Unterdruck erfolgen, der mehr oder weniger vom
Umlagerungsreaktor oder von einem Entspannungskolben erzeugt wird, der in einem Kreislauf des Umlagerungsreaktors
angeordnet ist. Der Unterdruck kann eventuell schwächer ausgebildet sein,wenn man den Wasserdampf
durch ein trockenes Gas mitreißt, sei es direkt im
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Jr-
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Umlagerungsreaktor oder in dem vorgenannten Entspannungs
kolben. Selbstverständlich kann die Erhöhung des Schwefelsäuretiters
gleichzeitig durch Zugabe von Schwefelsäureanhydrid oder Oleum und durch Wasserverdampfung erfolgen.
Unabhängig von der angewendeten Methode werden die Anfangskonzentrationen
der Reaktanten so gewählt, daß die Lactamkonzentration im End - Reaktionsmilieu zwischen 5
und 50 Gewichtsprozent, vorzugsweise 15 und 35 Gewichtsprozent, liegt.
Die Reaktionstemperaturen betragen vorzugsweise 80 bis 200 0C, insbesondere 120 bis 180 °C, bei Verweilzeiten
von 0,5 bis 60 Minuten, vorzugsweise 5 bis 20 Minuten.
Das Verfahren ist auf die Isomerisierung von Oximen mit
4 bis 12 C-Atomen anwendbar.
Die Beispiele 1 bis 3 mit den Figuren 1 bis 3, die Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung
zeigen, erläutern die Erfindung. 25
Die Vorrichtung von Figur 1 zeigt einen Umlagerungsreaktor 1, der über einen Doppelmantel 2 durch zirkulierendes
Öl beheizt wird. Der Umlagerungsreaktor ist mit einem Rührer 3 und einer Entlüftung 4 ausgerüstet,
die den Reaktor bei Atmosphärendruck hält. Die schwefelsaure Oximlösung und das Oleum werden kontinuierlich
OJ über die Leitungen 5 und 6 eingespeist. Das Reaktionsgemisch, das das bei der Umlagerung gebildete Lactam
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enthält, wird, ebenfalls kontinuierlich, über den Siphon 7 ausgetragen und vom Auffangkolben 8 aufgenommen. In
Tabelle II sind die Reaktionsbedingungen im einzelnen angegeben. Der Schwefelsäuretiter und die Konzentrationen
an Cyclododecanonoxim und Dodecalactam beziehen sich auf Gewichtsprozent.
Die Ausbeuten sind berechnet als Verhältnis von ausgetragener Gewichtsmenge Dodecalactam zu eingesetzter
Gewichtsmenge Cyclododecanonoxim. Die Fehlbeträge zwischen eingesetzter und ausgetragener Menge erklären
sich durch die Verluste an flüchtigen Produkten, die über die Entlüftung 4 austreten.
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Versuche | aufkonzentriert durch Oleum |
|
Kontrolle | 115 | |
Durchsatz an schwefel saurer Oximlösung, g/min |
124 | 85,3 |
H2SO4-Titer, % | 85,3 | 30,1 |
Cyclododecanonoxim, % | 30,1 | 18,33 |
Oleumdurchsatz bei 65 %, g/min |
0 | 125 |
Durchsatz der Reak tionslösung, g/min |
117 | 89,5 |
tLSO -Titer, % | 83,1 | 26,6 |
Dodecalactam, % | 27,02 | 108,5 |
öl temperatur, 0C | 150 | 150 |
Reaktortemperatur, C | 149 | 13 min 29 see |
mittlere \ferweil- zeit |
13 min 32 see | 96,2 |
Ausbeute, % | 84,4 | |
Qualität des erhal tenen Lactams |
151,6 | |
Schmelzpunkt, C | 151,5 | 0,12 |
Bromzahl | 0,30 | 325 |
Permanganatzahl, see | 180 | 52,5 |
Schwefelsäure test |
34 | |
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Beispiel 2
Die Vorrichtung von Figur 2 besteht ebenfalls im wesentliehen
aus dem Reaktor 1, der über einen Doppelmantel 2 mit zirkulierendem öl beheizt wird, und mit einem Rührer
3 und einer Leitung 9 zur Einspeisung der schwefelsauren Oximlösung ausgerüstet ist. Der Reaktor wird mit Hilfe
einer Vakuumleitung 10 unter verminderten Druck gesetzt. ^ Die flüchtigen Produkte werden in einem Austauscher 11
abgekühlt und in einer Falle 12 gesammelt. Das Reaktionsgemisch tritt über einen Siphon 7 aus und wird in einem
Kolben 8 gesammelt, der über einen Leitungsabschnitt 13 auf dem gleichen Druck wie der obere Teil des Reaktors gehalten
wird. Wenn man von der Lactamlösung des Kolbens 8 entnehmen will, setzt man den Kolben 14 mittels eines
Leitungsabschnitts 15 unter verminderten Druck, wobei das Ventil 16 geöffnet und die Ventile 17, 18 und 19
geschlossen sind. Die Öffnung des Ventils 17 ermöglicht
den Übertritt des Produkts in den darunterliegenden Kolben, von wo es anschließend über ein Entnahmeventil 19
bei Atmosphärendruck entnommen werden kann, wobei die Ventile 16 und 17 selbstverständlich geschlossen sind.
In Tabelle III sind die einzelnen Reaktionsbedingungen angegeben.
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Tabelle III
Versuche
Kontrolle unter Kontrolle unter Vakuum Vakuum
Durchsatz an schwe felsaurer Oxim- lösung, g/min |
69,7 | 66,45 | 73 | ,40 | 77,80 | |
H3SO4-Titer, % | 87,40 | 87,40 | 87 | ,68 | 87,40 | |
10 | Cyclododecanonoxim, % | 24,68 | 24,68 | 24 | 24,68 | |
Druck, Torr | 760 | 128 | 760 | r90 | 150 | |
Durchsatz an Rsak- tionslösung, g/min |
65,35 | 61,60 | 64, | ,45 | 60,30 | |
15 | H-SO^Titer, % | 85,45 | 90,33 | 85 | r31 | 94,35 |
Dodecalactam, % | 23,92 | 25,04 | 24, | 29,4O | ||
öl temperatur, C | 166 | 199 | 191 | 210 | ||
Reaktortemperatur, C | 160,3 | 158,8 | 170 | min | 172 | |
20 | mittlere Verweil zeit |
13 min 17 see |
13 min 18 see |
17 | ,80 | 17 min 20 see |
Ausbeute, % | 90,90 | 94,50 | 91, | 97,30 | ||
25 | Qualität des erhal tenen Lactams |
,2 | ||||
Schmelzpunkt, C | 151,3 | 151,4 | 151, | .19 | 151,6 | |
Bromzahl | 0,21 | 0,08 | 0, | 0,07 | ||
Permanganatzahl, see | 245 | 475 | 275 | 620 | ||
30 | Schwefelsäure-Test | 37 | 48 | 41 | 58 | |
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Die Vorrichtung von Figur 3 besteht ebenfalls aus einem Reaktor 1, der über einen Doppelmantel 2 beheizt wird und
mit einem Rührer 3 und einer Leitung 9 zur kontinuierlichen Einspeisung einer schwefelsauren Oximlösung ausgerüstet
ist. über ein Tauchrohr 20 wird eine bestimmte
Stickstoffmenge eingeleitet. Der Austritt des gasförmigen Gemisches aus Stickstoff, Wasser und flüchtigen
Reaktionsprodukten erfolgt über eine Entlüftung21. Ebenso wie in Beispiel 1, tritt die Dodecalactamlösung
kontinuierlich über einen Siphon 7 aus und wird in einein Aufnahmekolben 8 gesammelt. In Tabelle IV sind die
Verfahrensbedingungen angegeben.
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/IS-
Versuche Kontrolle aufkonzentriert
Durchsatz an schwefelsaurer Oximlösung, g/min
Cyclododecanonoxim, % 78
86,18
86,18
27,6
75 86,18
27,6
Stickstoff-Durchsatz, l/min
20
Durchsatz an Reaktionslösung, g/min H2SO4-Titer, %
Dodecalactam, %
Qualität des erhaltenen Lactams Schmelzpunkt, C
Bromzahl Permanganatzahl, see Schwefelsäure-Test 71
84,90
84,90
26,38
151,3
0,23 155
39
39
66,2 92,46
30,04
öl temperatür, C Reaktortemperatur, C |
171 167 |
221 169 |
mittlere Verweil zeit, min |
16 | 18 |
Ausbeute, % | 87 | 96,1 |
151,4
0,07 680 57
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Claims (5)
- 2-JÜ5680DOST & ALTENBURGPATENTANWÄLTEWOLFGANG DOST, OR. REe. imat dipl -c«e ** UDO ALTENBURG, Dipl.-phvs8 MÜNCHEN BO GALILEIPLATZTELEFON: O89-9B66 64TELEGRAMME: GALILEIPAT MÜNCHENTELEX: O5-22791 luscoddatum: 14, Februar 1979A 1325 D/al 3513PatentansprücheVerfahren zur Herstellung von Lactamen durch Isomerisierung von Oximen in schwefelsaurem Milieu, d.h. Beckmannumlagerung, insbesondere unter Verwendung von schwefelsauren, durch Photonitrosierung erhaltenen Oximlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß man während der Umlagerungsstufe den Säuretiter des Gemisches auf einen Viert erhöht, der über dem Titer der eintretenden schwefelsauren Lösung liegt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Erhöhung des Titers der Schwefelsäure durch Zugabe von Schwefelsäureanhydrid oder Oleum zum Reaktionsmilieu vornimmt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Erhöhung des Titers der Schwefelsäure durch Verdampfung eines Teils des im Reaktionsmilieu enthaltenen Wassers vornimmt, wobei die Verdampfung durch Anwendung von Unterdruck oder die Verwendung eines inerten Schlepp-909835/0631INSPECTEDgases unterstützt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Erhöhung des Titers der Schwefelsäure gleichzeitig durch Zugabe von Schwefelsäureanhydrid oder Oleum und durch Verdampfung von Wasser vornimmt,
- 5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man Oxime mit 4 bis 12 C-Atomen verwendet.909835/0631
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