DR.-ING.WALTER ABITZ MÜLCh-· 13>
Oktober 197δ
DR. DIETER F. MORF DIPL.-PHYS. M. GRITSCHNEDER
Patentanwälte
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AD-4894
E.I. DU PONT DE NEMOURS AND COMPANY Wilmington, Delaware, V.St.A.
Optische Faser mit geringer Abschwächung
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Die Erfindung betrifft eine optische Faser mit einem Polymerkern und einer Umhüllung bzw. einem Mantel aus einem
Polymeren, das einen geringeren Brechungsindex als der Kern aufweist.
Optische Fasern werden "bekanntlich zur Lichtübertragung
längs eines Fadens (Filaments), wobei das Licht im Inneren mehrfach reflektiert wird, verwendet. Bei solchen Fasern
wird sehr darauf geachtet, Lichtverluste aufgrund einer Absorption und Streuung längs des Fadens auf ein Minimum
herabzusetzen, damit das dem einen Ende des optischen Fadenmaterial^
zugeführte Licht wirksam zum" anderen Ende geleitet wird. Der lichtübertragende Teil oder Kern des optischen
Fadenmaterials weist eine Umhüllung auf, die einen geringeren Brechungsindex als der Kern besitzt, damit längs
des Fadens eine totale innere Reflexion erreicht wird. Man wählt normalerweise eine transparente Umhüllung, da eine
opake Umhüllung die Tendenz zur Lichtabsorption oder -streuung aufweist. - "
Ein wichtiger Gesichtspunkt bei der Herstellung optischer Fasern besteht darin, sämtliche Faktoren, welche die Abschwächung
des innerhalb einer solchen Faser übertragenen Lichtes verstärken, möglichst weitgehend auszuschalten.
Optische Fasern, welche zur Gänze aus anorganischen Gläsern bestehen, welche einen von einem thermoplastischen oder
hitzehärtbaren Polymeren umhüllten anorganischen Glaskern aufweisen oder welche zur Gänze aus thermoplastischem PoIymerem
bestehen, sind bekannt. Optische Fasern mit anorganischen
Glaskernen, insbesondere geschmolzenen bzw. gesinterten Siliciumdioxidkernen, gewährleisten eine wirksame Lichtübertragung
(d.h. eine geringe Abschwächung des übertragenen
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I*ichts), werden jedoch, relativ leicht durch. Bruch geschädigt,
wenn sie bis zu einem zu geringen Krümmungsradius gebogen
oder in sonstiger Weise unachtsam gehandhabt werden. Man kann diese. Fasern.mit Hilfe einer Schutzschicht schützen;
eine solche Schicht vermehrt jedoch in unerwünschter Weise Volumen, Gewicht und Kosten und ermöglicht trotzdem nicht
immer- die Verwendung der Faser in Fällen, bei denen eine
Verbiegung bis zu einem geringen Krümmungsradius.nützlich
oder notwendig ist. Die gänzlich aus Kunststoff bestehenden
Fasern, brechen weniger leicht, haben jedoch den Nachteil, dass sls das hindurchgeleitete Licht stärker abschwächen.
Die vorliegende Er findung, befasst sich mit der Verbesserung
des Licritübertragungsvermögens von zur Gänze aus Kunststoff
bestehenden optischen Fasern. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Methylmethacrylatpclymeren,
welche sich hervorragend für den Kern von optischen Fasern eignen.
Die Erfindung schafft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung einer im wesentlichen aus organischen Hochpolymeren
bestehenden optischen Faser, welche aus einem Kern und einer Umhüllung bzw. einem Mantel besteht, wobei der Kern aus
einem einen überwiegenden Anteil an Methylmethacrylateinheiten enthaltenden ersten Polymeren besteht, welches Verfahren
dadurch gekennzeichnet ist, dass man
1) a) in einem abgedichteten System Vinylmonomere, von denen
mindestens 60 Mol-% Methylmethacrylat sind, wobei die
Monomeren 0 bis 10 ppm Biacetyl und 0 bis 500 ppb (0 bis 0,5 ppm) Übergangsmetallionen enthalten und praktisch
frei von teilchenförmiger Materie sind, mit einem
radikalbildenden Polymerisationsinitiator und einem Kettenüberträger vermischt,
b) das erhaltene Gemisch in einem abgedichteten System
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in ein Polymerisationsgefäss überträgt und das Gefäss
verschliesst,
2) das Gemisch im Polymerisationsgefäss ohne freie Flüssigkeitsoberfläche
bei einem Überdruck von 6, 8 bis-24,52-bar (7 bis 25 kg/cm ) hält, wobei man gleichzeitig die
Temperatur des Gemisches unterhalb etwa 700C hält,
bis die Umwandlung zum Polymeren zu mindestens 60 % vollständig (dilatometrisch) ist, die Temperatur mit
solcher Geschwindigkeit erhöht, dass eine Temperatur von 90 bis 1000C zu dem Zeitpunkt erreicht wird, bei
dem die Umwandlung zum Polymeren zu mindestens 95 % vollständig (dilatometrisch) ist, die Temperaturerhöhung
mit etwa derselben Geschwindigkeit bis zu einer Temperatur im Bereich von 115 bis 14O°C fortsetzt, die Temperatur
mindestens eine halbe Stunde im genannten Bereich hält und den Ansatz abkühlt, um einen festen Vorformling
aus dem ersten Polymeren zu erzeugen,
3) a) den festen Vorformling aus.dem ersten Polymeren in
den zur Aufnahme des Vorformlings ausgebildeten Zylinder
eines Kolben- bzw. Stempelextruders überträgt ,
b) den festen Vorformling mit einem Kolben bzw. Stempel
durch den Zylinder in eine beheizte Zone vorbewegt, wodurch der Vorformling nur an seinem Vorderende erweicht
wird, und den Kern der Faser extrudiert, und
c) auf den Kern ein zweites Polymeres aufbringt, welches praktisch amorph ist und dessen Brechungsindex geringer
als der Brechungsindex des ersten Polymeren ist, um die Umhüllung der Faser zu erzeugen.
Es folgt eine kurze Erläuterung der Zeichnungen.
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Figur 1 ist eine schematische, nicht massstabgerechte Darstellung einer Vorrichtung, die sich zur Reinigung
von Methylmethacrylat und Beschickung eines- Pplymerisationsgef
ässes. eignet; und·
Figur 2 ist eine teilv;eise schematische und teilweise querschnittsmässige,
nicht massstabgerechte Darstellung einer Vorrichtung, die sich zur Herstellung optischer
Fasern aus einem Polymervorformling eignet.
Nachstehend werden die bevorzugten Ausführungsformen erläutert.
Bei der Herstellung von zur Gänze aus Kunststoff bestehenden
optischen Fasern mit hoher Lichtdurchlässigkeit ist es wichtig, Monomere von hoher Qualität zu verwenden. Zu diesem
Zweck ist es wichtig, von den Monomeren, insbesondere ^enariy aus welchen der Kern der Faser erzeugt werden soll,
die Substanzen zu entfernen, welche im Falle ihres Verbleibens das in die aus ihnen erzeugte optische Faser eingestrahlte
Licht absorbieren oder zerstreuen würden.
Erfindungsgemäss besteht der Kern der Faser aus einem Copolymeren,
welches mindestens 60 Mol-% (vorzugsweise mindestens 80 Mol-%, insbesondere mindestens 90 Mol-%) Methylmethacrylat
enthält, oder aus Polymethylmethacrylat selbst. Als Copolymerbestandteil können Monomere wie Acrylsäureester,
z.B. Methylacrylat, Äthylacrylat, Propylacrylat oder Butylacrylat, Methacrylsäureester, wie Cyclohexylmethacrylat,
Benzylmethacrylat, Äthylmethacrylat, Propylmethacrylat oder Butylmethacrylat, oder Styrol verwendet werden. Vorzugsweise
bestehen jedoch mindestens 90 Mol-% des Kernpolymeren aus Methylmethacrylat, damit eine hohe Lichtdurchlässigkeit erzielt
wird. Die am meisten bevorzugten Copolymeren werden aus
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mindestens 95 Mol-% Methylmethacrylat und O bis 5 Mol-% Methylacrylat,
Äthylacrylat oder Äthylmethacrylat erzeugt. Die Copolymeren werden bevorzugt, da sie im Vergleich zu PoIymethylmethacrylat
(dem Homopolymeren) eine höhere Flexibilität aufweisen und in einem geringeren Ausmass der thermischen
Depolymerisation unterliegen.
Teilweise oder vollständig deuterierte Vinylmonomere können ebenfalls zur Herstellung von Polymeren für die optischen
Fasern verwendet werden. Die erhaltenen Fasern sind ebenso wie ihre r.icht-deuterierten Analogen optisch durchlässig
(transparent), wobei die Wellenlängen, bei welchen die Abschwächung des übertragenen Lichts ein Minimum erreicht,
verschoben sind. Ein besonders gut brauchbares deuteriertes Mor.omeres ist Methylmethacryiat-dg. Die geringste Lichtabschwächung
bzw. -dämpfung bei den Wellenlängen der maximalen Durchlässigkeit wird erzielt 5 wenn der Anteil der C-H-Bindungen
(zura Unterschied von den C-D-Bindungen) im Kernpolymeren
auf ein Minimum herabgesetzt wird. Die besten Resultate erreicht man bei Verwendung von deuterierten Monomeren mit
solcher Isotopenreinheit und von solchen Initiator- und Ketten.-überträgeranteilen,
dass der Kern der optischen Faser weniger als 20 mg (vorzugsweise weniger als 10 mg, insbesondere
weniger als 1 mg) Wasserstoff (zum Unterschied von Deuterium) pro g Polymeres (gemessen durch NMR bei 60 MHz) enthält.
Es ist wichtig, dass man aus den Monomeren jene Verunreinigungen entfernt, die das Licht mit Wellenlängen absorbieren, das durch die
optische Faser übertragen werden soll. Es wurde gefunden, dass Methylmethacrylat gewöhnlich Biacetyl. enthält und dass
der Biacetylanteil auf einen Wert von höchstens etwa 10 ppm (Teile pro Million), vorzugsweise höchstens 5 ppm, vermindert -werden sollte. Die Abtrennung der Verunreinigungen
kann durch Behandlung mit Aluminiumoxid und anschliessende Destillation vorgenommen werden.
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Obwohl ein beliebiger Aluminiumoxidtyp verwendet werden kann, ist es für die wirksamste Abtrennung der Verunreinigungen
am besten, basisches Aluminiumoxid mit dem Aktivitätsgrad 1 zu verwenden. Durch eine solche Behandlung
wird der Anteil- von . Verbindungen mit labilem Wasser- " ■
stoff ..und- von hochpolaren Verbindungen-- (wie Biacetyl) * ' __...
zumindest verringert. Die Behandlung kann vor der Destillation des Monomeren vorgenommen werden, indem man das Aluminiumoxid
auf einen Filter gibt, welcher es zurückhält, und das Monomere durch das Aluminiumoxid direkt in die Destillierblase
filtriert. Dieser Vorgang wird zweckmässig unter Stickstoff durchgeführt.
Bei der Destillation des Methylmethacrylats oder sonstigen Monomeren wird nur eine mittlere Fraktion des Destillats
für die Polymerisation gewonnen, während wesentliche Vorlauf- und Rückstandsfraktionen verworfen werden.
Eine andere geeignete Reinigungsmethode ist die präparative Gas/Flüssigkeits-Chromatographie. Die Destillationsmethode
wird jedoch bevorzugt; in der nachfolgenden Beschreibung wird daher auf diese Methode Bezug genommen. . ■
Übergangsmetallionen, insbesondere· jene der Übergangselemente
der ersten Reihe (d.h. der Elemente der Atomnummern 22 bis 28), sowie jene von Kupfer, Blei, Aluminium, Silicium,
Vanadium, Chrom, Mangan, Eisen und Nickel sind ebenfalls schädliche Verunreinigungen, da sie Licht der Wellenlängen absorbieren,
welches von der optischen Faser übertragen werden soll. Der Anteil derartiger Verunreinigungen kann ebenfalls
zweckmässig durch Destillation auf annehmbare Werte, herabgesetzt werden. Vorzügsweise beträgt der Anteil dieser Verunreinigungen
höchstens etwa 500 ppb (Teile pro Milliarde), insbesondere höchstens 100 ppb (jeweils für sämtliche vorhandenen
derartigen Ionen).
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Ferner sollte man teilchenförmige Materie entfernen, da
die Partikel Licht absorbieren und/oder zerstreuen. Bis zum höchstmöglichen Grad sollten die Monomeren (und die übrigen
Komponenten des Polymerisationsarisatzes) praktisch frei von solcher teilchenförmiger Materie sein. Obwohl Teilchen
einer Grosse von weniger als etwa 200 nm (0,2 um) mit einem
optischen Mikroskop nicht aufgelöst werden können, werden mit Hilfe eines transversalen intensiven Lichtstrahls in
einem optischen Mikroskop Lichtpunkte in einer optischen Faser nicht nur an den Teilchen mit einer Grosse von mehr als
etwa 200 nm, sondern auch an kleineren Teilchen unbestimmter Grosse festgestellt. Obwohl es nicht möglich ist, die
Grossen dieser Teilchen genau zu bestimmen, ist es wichtig,
jene Teilchen unabhängig von ihrer Grosse zu entfernen, welche durch vom Teilchen gestreutes Licht feststellbar sind.
Teilchen aller Grossen können wirksam durch Destillation"
der Honorieren entfernt werden, vorausgesetzt, dass die Destillation unter Bedingungen durchgeführt wird, bei denen
die Partikel nicht mitgerissen werden. Die optimalen (d.h. reinsten) handelsüblichen Polymeren enthalten etwa 300 bis
10C0 Teilchen/mm^ und können optische Fasern mit Lichtabschwächungen
bis hinab auf etwa 500 dB/km (bestenfalls mit einigen kurzen Längen mit so niedrigen Werten wie 400 dB/km)
ergeben. Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung können leicht optische Fasern erzeugt werden, welche höchstens 100 Teilchen/mm
aufweisen, Erfindungsgemäss können auch leicht Teilchenmengen von weniger als 10 Teilchen/mnr erzielt werden
und es wurden bereits Werte von weniger als 2 Teilchen/mm erreicht. Der Begriff "praktisch frei" hinsichtlich der Monomeren
bedeutet somit, dass die gemischten Vinylmonomeren \
höchstens etwa 100 Te rl ehe n/mm, enthalten-. .
Jedes verwendete Comonomere sollte in entsprechender Weise
gereinigt werden, jedoch braucht die Reinigung in diesem Faille gewöhnlich nicht unter so scharfen Bedingungen zu er-
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folgen, insbesondere dann, wenn der eingesetzte Comonomeranteil weniger als 10 Mol-% der Gesamtmonomeren beträgt. Mit
dem geringeren Monomeranteil werden nämlich weniger Verunreinigungen
eingeschleppt und diese werden beim Vermischen der Monomeren verdünnt.
Wenn man zur Reinigung die Destillationsmethode anwendet, führt man die Destillation unter einem schwach positiven
Druck eines Inertgases (wie von Argon, Stickstoff oder Helium) durch. Um die Polymeri sation des Monomeren in der
Fraktionierkolonne zu vermeiden, kann man während der gesamten Fraktionierung in herkömmlicher Weise eine konzentrierte
Lösung eines Polymerisationsinhibitors in demselben Monomeren am Kolonnenkopf einspeisen. ." .
Die Polymerisation wird mit Hilfe eines löslichen radikalbildenden
Polymerisationsinitiators , gewöhnlich eines Initiators vom Azo-Typ durchgeführt. Aus Zweckmässigkeitsgründen.
wählt man Initiatortyp und -konzentration so, dass innerhalb von etwa 16 Std. eine etwa 50%ige Umwandlung zum
Polymeren erfolgt. IJm dies zu erreichen, verwendet man vorzugsweise einen Initiator mit einer Halbwertszeit (bei 600C)
von etwa 300 bis 3 000 Minuten, vorzugsweise etwa 1 000 Minuten. 2,2'-Azo-bis-(isobutyronitril) wird als Initiator bevorzugt,
da es in hoher Reinheit verfügbar ist und sicher gehandhabt werden kann. Andere Initiatoren mit etwas längeren
oder kürzeren Halbwertszeiten, wie 1,1 ·-Azo-bis-(cyclohexancarbonitril.)
oder 2,2' -Azo-bis- (2,4-dimethylvaleronitril),
sind ebenfalls geeignet. Bei Verwendung von Initiatoren mit längeren Halbwertszeiten sollen die Temperaturen in
den Heizstufen während der Polymerisation, insbesondere in der ersten Stufe, höher als beim Einsatz von 2,2'-Azobis-(isobutyronitril)
sein und/oder es können höhere Initia-
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toranteile verwendet werden. Umgekehrt sollen im Falle von
Initiatoren mit kürzeren Halbwertszeiten die Temperaturen der Heizstufen während der Polymerisation, insbesondere der
ersten Stufe, niedriger sein und/oder es können geringere Initiatoranteile eingesetzt werden. Selbstverständlich, können
viele verschiedene Kombinationen von Initiatoren, Initiatorkonzentrationen
und Polymer is ationstemperatur en angewendet werden. Man kann auch mehrere Initiatoren mit unterschiedlichen
Halbwertszeiten einsetzen. Der Initiator und seine Konzentration werden so gewählt, dass etwas Initiator
für die späteren Heizstufen der Polymerisation übrig bleibt. Der verwendete Initiator soll hochrein sein, damit eine möglichst
geringe Menge an Verunreinigungen in das entstehende Polymere gelangt.
Das Polymerisationssystem schliesst auch einen Kettenüberträger
ein. Man kann sowohl iuonofunktionelle als auch multifunktionelle
Kettenüberträger verwenden. Typische Beispiele für geeignete Kettenüberträger sind n-Butylmercaptan,
Laurylcercaptan, Mercaptoessigsäure, 2,2'-Dimercaptodiäthyläther,
Äthylen-bis-(2-mercaptoacetat), das häufig als Glykoldimercaptoacetat
(GDMA) bzeichnet wird, Äthylen-bis-(3-mercaptopropionat) , 1,1,1-Trimethyloläthan-tris-(3-mercaptopropicnat)
und Pentaerythrit-tetrakis-(3-mercaptopropionat).
Aus nicht völlig geklärten Gründen werden jene Kettenüberträger bevorzugt, welche Mercaptangruppen an Kohlenstoffatomen aufweisen, die der Carbonylgruppe einer funktionellen
Carboxylgruppe benachbart sind (vgl. die US-PS 3 154 600),
und welche Mercaptandifunktionalität aufweisen, da bei Verwendung dieser Kettenüberträger im allgemeinen Polymere mit
höherem Umwandlungsgrad und optische Fasern mit höheren Lichtübertragungswerten als bei Verwendung anderer Kettenüberträger
erhalten werden. Der Kettenüberträger wird vorzugsweise gereinigt, was durch Destillation erfolgen kann.
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Die Anteile des Initiators und des Kettenüberträgers werden
so gewählt, dass man' ein Polymeres mit einer inhärenten Viskosität (logarithmischen" Viskositätszahl) von mindestens
etwa 0,4 dl/g, gemessen bei 250C an einer 0,5/^igen (Gew./Vol.)
Lösung in Chloroform (d.h. 0,5 g Polymeres in 100 ml Lösung),
erhält. Bei inhärenten Viskositäten von 0,38 dl/g oder darunter ist das Polymere brüchiger bzw. spröder, während es bei
Werten von mindestens 0,4 dl/g eine angemessene Zähigkeit aufweist. Obwohl Polymere mit so hohen inhärenten Viskositäten
wie 0,5 und 0,6 dl/g brauchbar sind, lassen sie sich nur schwer extrudieren, da sie bei den für die Extrusion
ohne Polymerabbau geeigneten Temperaturen so viskos sind, dass man spezielle Hochleistungsvorrichtungen benötigt.
Polymere mit einer inhärenten Viskosität im Bereich von 0,4 bis 0,44 öl/g sind zäh und erfordern keine Hochleistungsvorrichtungen,
weshalb solche Polymere bevorzugt werden. Ausserdem ist es schwierig, die Polymeren mit sehr hoher Viskosität
zu Fasern mit glatter, bruchfreier Oberfläche zu extrudieren bzw. zu verspinnen. Das Extrudat weist nämlich
sehr häufig eine brüchige Oberfläche auf, was unmittelbar zu einer stärkeren Abschwächung des übertragenen Lichts
führt-. Die zur Erzielung einer inhärenten Viskosität im
bevorzugten Bereich geeigneten Anteile des Polymerisationsinhibitors
und Kettenüberträgers können leicht empirisch bestimmt werden. Der Polymerisationsinitiator wird gewöhnlich
in einem Anteil von etwa 0,001 bis 0,05 Mol-% (vorzugsweise 0,01 bis 0,02 MoI-Jo), bezogen auf die Gesamtmonomeren,
und der 'Kettenüberträger gewöhnlich in einem Anteil von etwa 0,1 bis 0,5 Mol-%, bezogen auf die Gesamtmonomeren,
eingesetzt. Die bevorzugten difunkt ioneil en Kettenüberträger werden vorzugsweise in Anteilen von 0,1 bis 0,25 Mol-?6 verwendet. ■ .
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Es hat sich ferner als wichtig erwiesen, den Anteil der Fremdteilchen
im Kernpolymeren möglichst gering zu halten, da solche Partikel Licht absorbieren oder zerstreuen und dadurch die Abschwächung des
übertragenen Lichts in der Faser erhöhen. Das erfindungsgemässe Verfahren ist daher auf diese Zielrichtung zugeschnitten.
Die Übertragungen der verschiedenen Substanzen werden so weit wie möglich in einem abgedichteten oder geschlossenen System
vorgenccnen, damit eine Wiederverunreinigung der gereinigten
Materialien durch Staub, Schmutz oder Teilchenmaterie jeglicher Art nicht stattfinden kann. Durch eine zufällige Verunreinigung
eingeschleppte Teilchen' werden zweckmässig bei der Übertragung des Polymerisationsansatzes in das Polymerisationsgefäss
entfernt. Die Beseitigung der Teilchen, mit einer Grosse von mehr als 0,2 bis 1 pm \ilrd zweckmässig in dieser
Stufe vorgenommen. Man kann die Partikel 'durch Filtration
oder Zentrifugieren abtrennen. Aus Zweckmässigkeitsgründen wird die Filtration bevorzugt.
Es wurde als zweckmässig befunden, für die erste Phase des Verfahrens, d.h. die Herstellung des Polymerisaticnsgemisches,
eine Reihe von miteinander verbundenen Rezlplenten. und Gefässen
zu verwenden, wie sie schematisch in Fig.1 dargestellt sind. Gemäss Fig. 1 beginnt die Vorrichtung mit
einer Blase für die Hauptkomponente des Polymerisationsgemisches, d.h. Methylmethacrylat, an welche sich Sammel-
und Mischgefässe anschliessen, und endet mit dem Polymerlsationsgefäss.
Eine zweckmässige Stufenanordnung beginnt mit einer Destillierblase 1, die mit einer Kolonne 2 ausgerüstet
ist, welche z.B. mit Glasspiralen gefüllt bzw. gepackt ist und mit einem volumetrisch geeichten Sammelgefäss 3 in Verbindung
steht. Das Gefäss 3 ist mit einem Mischgefass 4 über eine Leitung verbunden, welche mit einem fettfreien
Sperrhahn oder einem anderen Typ eines fettfreien Ventils 5
ausgestattet ist. Das Mischgefass 4 ist mit einem Magnetrührer 6 ausgestattet und weist einen Einlassteil 7 auf, der
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durch einen Serumstopfen 8 und einen Sperrhahn 9 verschlossen
wird. Ausserdem ist das Mischgefäss mit einem mikroporösen Filter 10 über eine Leitung verbunden, welche einen
fettfreien Sperrhahn Π oder einen anderen Typ eines fettfreien Ventils aufweist. Obwohl das destillierte Monomere
bei der dargestellten Anordnung durch die Einlassöffnung bzw.
den Einlassteil 7 in das Mischgefäss 4 eingespeist wird, sind auch andere Anordnungen möglich, bei denen das Monomere aus
dem Sanmielgefäss 3 über eine vom Einlassteil 7 gesonderte
Leitung in das Mischgefäss 4 übergeführt wird. Der Filter
gehört dem herkömmlichen Typ an und enthält ein gegenüber sämtlichen Bestandteilen des Polymerisationsgemisches inertes
Material, wie Polytetrafluorethylen, auf einer porösen
Metallplatte als Träger. Die Porengrösse des Filters kann im Bereich von 1 μπι bis.hinab zu etwa 1/20 der Wellenlänge
des durch die optische Faser zu übertragenden Lichts liegen und beträgt vorzugsweise 0,2 bis 1 (im. Der Filter
ist seinerseits über eine Leitung 29 mit dem Polymerisationsgefäss
12 verbunden. Innerhalb der gesamten Vorrichtungsanordnung wird eine inerte Atmosphäre (wie von Argon,
Helium oder Stickstoff) aufrechterhalten* Das Gas wird zu dieses Zweck durch die Gaseinlässe 13 und 14 eingespeist
und der Gasstrom wird mit Hilfe der verschiedenen gezeigten Sperrhähne 15» 16, 17 u.a. kontrolliert und gelenkt. Die
verschiedenen Einrichtungen der Vorrichtung können durch Glasverbindungen,
Ringdichtungen oder andere, nicht dargestellte bekannte Mittel in kleinere Einheiten unterteilt werden.
Beim Betrieb der Vorrichtung wird Methylmethacrylat in
die Destillierblase 1 durch ein Filtergefäss 18 eingespeist, welches ein Filterelement 19, das ein Bett aus
Aluminiumoxid 20 trägt, enthält. Nach der Beschickung der Blase wird der Sperrhahn 21 geschlossen. Das Übergehen des
Destillats wird mit Hilfe der Füllkörperkolonne 2, des Ko-
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lonnenkopfes 22, des Kühlers 23 und des Nadelventils 24,
welche in herkömmlicher Weise arbeiten, kontrolliert. Der Polymerisationsinhibitor wird aus einem Flüssigkeitsreservoir
25 zugeführt, wobei man seinen Zufluss durch den Sperrhahn 26 regelt.
Ein Vorlauf wird unter Regelung mit Hilfe des Sperrhahns 28 durch den Auslass 27 abgelassen und verworfen. Die gewünschte
mittlere Destillatfraktion wird im Sammelgefäss 3 aufgefangen.
Ein erster Anteil des destillierten Methylmethacrylats wird aus dem Sammelgefäss über die Verbindungsleitung
in das Mischgefäss 4 übergeführt. Getrennt davon wird eine Lösung des gewünschten Polymerisationsinitiators und Kettenüberträgers
unter Anwendung der gewünschten Mengen im Comonomeren oder - wenn kein Cononomeres verwendet' wird - in
einer geringen, abgemessenen Menge von getrennt gereinigtem Methylmethacrylat hergestellt. Diese Lösung wird mit Hilfe
einer durch den Serumstopfen 8 und den Sperrhahn 9 eingeführten hypodermisehen Spritze über den Einlassteil 7 in das
Mischgefäss eingespeist. Dann wird ein zweiter Anteil des destillierten Methylmethacrylats aus dem Destillatsammelgefäss
3 über die Verbindungsleitung in das Mischgefäss 4 übergeführt. Zweck des Zurückhaltens eines Teils des Methylmethacrylats
für die endgültige Einführung in das Mischgefäss ist das Auswaschen sämtlicher Spuren der Nebenbestandteile des
Polymerisationsgemisches, d.h. des Comonomeren, Polymerisationsinitiators
und Kettenüberträgers, aus dem Einlassteil 7 in das Mischgefäss 4. Ein Verlust eines Teils der Nebenkomponenten
durch Anhaften innerhalb des Einlassteils würde bei aufeinanderfolgenden Polymerisationsdurchgängen zu einem höheren
Grad an Ungleichartigkeit des erhaltenen Polymeren führen als die Einbusse einer Spur des Hauptbestandteils (d..h.
des Methylmethacrylats) innerhalb des Einlassteils. Die vereinigten Substanzen werden mit Hilfe des Magnetrührers 6
gründlich vermischt, damit für Homogenität gesorgt wird.
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Anschliessend wird das Gemisch durch den Filter 10 in-das
Polymerisationsgefäss 12 übergeführt. .
Es wurde als zweckmässig beflinden, das Kempolymere in einem
möglichst geringen Grad irgendwelchen Bedingungen auszusetzen, welche zu einem Abbau des Polymeren durch z.B.
Hitze oder Seherspannungen, einer Blasenbildung oder Einschleppung
irgendwelcher fester Teilchenmaterie führen können. Die Polymerisations- und Extrusionsmassnahmen wurden
daher planmässig darauf abgestellt, dass sowohl die Einwirkung schädlicher Bedingungen auf das Polymere als
auch der Eontakt des Polymeren mit irgendeinem anderen Material,
oder einer anderen Oberfläche während der übrigen Arbeitsstufen.auf ein Minimum herabgesetzt wird. Zu diesem
Zweck wird zur Extrusion des Kerns der Faser eine Kolbenextrusion (ram extrusion) eines festen Blocks des Polymeren
angewendet, da der Einsatz eines Schneckenextruders, bei welchem ein ausgedehnter Kontakt des Polymeren mit Metalloberflächen stattfindet., zu einer Verunreinigung durch
Fremdteilchen, übermässigen Erhitzung und.Einwirkung von
Scherspannungen bzw. Schubkräften mit der Gefahr eines Polyaerabhaus und Einschleppung von Blasen führen kann.
Das Polymere wird daher erfindungsgemäss in Form eines für den Zylinder des Kolbenextruders, der zur Herstellung des
Kerns der optischen Faser eingesetzt wird, geeigneten Vorfonnlings
erzeugt.
Das Polymerisationsgefäss 12 weist somit eine zur Herstellung
des erforderlichen Polymeryorformlings geeignete Form auf. Im Hinblick auf die Arbeitsweise eines Kolbenextruders
hat der Vorformling gewöhnlich die Form einer Stange bzw. eines Stabes. Obwohl Stangen verschiedener Querschnittsformen eingesetzt werden könnten, ist ein kreisförmiger Querschnitt
am besten geeignet, da die für die Herstellung des
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Polymerisationsgefässes und des Extruderzylinders zweckmässigste Querschnittsform der Kreis ist. Zylindrische Polymerstangen
werden ferner deshalb bevorzugt, weil solche Stangen bei der Extrusion eine maximale Gleichmässigkeit und somit
die Bildung eines Kerns der optischen Faser mit gleichmässigeren Eigenschaften gewährleisten. Das Polymerisationsgefäss
12 besteht aus Metall genügender Dicke, um dem bei der Polymerisation angewendeten Druck, der typischerweise im Bereich
von 6,8 bis 24,52 bar (7 bis 25 kg/cm2) liegt, zu widerstehen.
Zu geeigneten Werkstoffen gehören die korrosionsbeständigen
Stähle. Um eine Verunreinigung des Polymeren.·., durch Übergangsmetallionen selbst in der Grössenordnung von
Teilen pro Milliarde (ppb) auszuschliessen, wird der Hohlraum des Polymerisationsgefässes vorzugsweise mit einem
inerten Metall (wie Gold oder Chrom) ausgekleidet bzw. plattiert. Das Polymerisationsgefäss 12 ist an seinem unteren
Ende durch einen Kolben 30, der eine Dichtung aufweist, verschlossen, bzw. abgedichtet.
Nach der Übertragung des Polymerisations gemisches aus dem
Mischgefäss 4 durch den Filter 10 und die Leitung 29 in
das Polymerisationsgefäss 12 wird dieses vom vorstehend . beschriebenen abgedichteten oder geschlossenen System durch
Entfernung des Stopfens 31 getrennt und sofort mit einem (nicht gezeigten) Kolben, welcher dem Kolben 30 entspricht
und in den zylindrischen Hohlraum des Gefässes passt, verschlossen bzw. abgedichtet. Das Verschliessen mit dem Kolben
wird unverzüglich vorgenommen, damit eine Verunreinigung durch Staub oder irgendwelche Fremdsubstanzen aufgrund des
Zutritts der Atmosphäre vermieden wird. Die Dichtungen der Kolben bestehen jeweils aus einem Material,'welches bei den
angewendeten Temperaturen gegenüber sämtlichen Bestandteilen des Polymerisationsgemisches inert ist, z.B. aus Polytetrafluoräthylen,
damit eine Verunreinigung des Polymerisations-
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gemisches und des erhaltenen Polymeren verhindert wird.
Bei der Polymerisation sollte im Polymerisationsgefäss keinerlei
freier Gasraum vorhanden sein. In einem solchen Raum vorliegendes Gas führt dazu, dass auch der Polymervorformling
Gas sowohl gelöst als auch in Form von Blasen enthält, was zu einem Blasen oder Hohlräume enthaltenden extrudierten
Kern führt. Ein solcher Kern ergibt eine stärkere Abschwächung des übertragenen Lichts als ein blasen- oder
hohlraumxreier Kern. Damit das Polymerisationsgemisch während
der Polymerisation keine freie Flüssigkeitsoberfläche aufweist, kann man den gesamten freien Gasraum nach verschiedenen
Methoden vom Gefäss ausschliessen. Eine geeignete Methode besteht darin, das Polymerisationsgefäss 12
mit einer im geringen Abstand vom offenen Ende des Gefässes angeordneten Austrittsöffnung (bleed hole) 32 geringen
Durchmessers (typischerweise von weniger als 1 mm) auszustatten.
Beim Betrieb wird das Polymerisationsgefäss bis oberhalb der Austritts öffnung mit dem Polymerisationsgemisch
gefüllt, wonach der Kolben bzw. die Kolbendichtung in die Arbeitsposition gebracht und so weit in den Hohlraum,
gestossen. wird, bis das gesamte freie Gas und überschüssiges
flüssiges Gemisch aus der Austrittsöffnung herausgepresst wird und der Kolben die Flüssigkeit im Hauptteil des Hohlraums
einschliesst, so dass sie von der Austrittsöffnung isoliert wird. Es besteht keine Gefahr eines Materialverlusts
durch die Austrittsöffnung während der Polymerisation, da das Gemisch bei der Polymerisation ein geringeres Volumen
annimmt, wie nachstehend näher erläutert wird.
Die Polymerisation wird unter Druck, zweckmässig bei einem
Überdruck von 6,8 bis 24,52 bar (7 bis 25 kg/cm ; 100 bis
350 psig) durchgeführt, damit die Monomerverdampfung und dadurch bedingte Blasen- oder Hohlraumbildung im Polymervor-
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formling aus den vorgenannten Gründen unterbleiben. Der Druck wird aufrechterhalten, indem man während der gesamten
Reaktion mit Hilfe einer Presse Druck gegenüber den Kolbendichtungen
ausübt.
Dadurch, dass das Polymerisationsgemisch unter Druck gehalten wird, lässt sich ausserdem der Ablauf der Polymerisation,
verfolgen. Die erhaltenen Informationen werden während der
Polymerisation zur Einstellung des angewendeten Heizprogramzns herangezogen. Jndem nan das Polymerisationsgemisch
unter Druck hält, kann man den Polymerisationsverlauf dilatosetrisch, d.h. durch Bestimmung der Änderung des
Volumens des Gemisches, verfolgen. ¥ie erwähnt, nimmt das Gemisch nach der Polymerisation ein geringeres Volumen
ein; das Volumen des Polymeren beträgt ungefähr 80 % des Volumens der Monomeren. Der Polymerisationsablauf kann
z.B. dadurch verfolgt werden, dass man an der zur Kraftübertragung auf eine der Kolbendichtungen verwendeten
Stange an einer solchen Stelle eine Markierung anbringt, dass letztere während der gesamten Polymerisation ausserhalb
des Hohlraums des Polymerisationsgefässes sichtbar bleibt, und die Positionsänderung der Markierung mit Hilfe
eines Messmikroskops (Kathetometers) verfolgt. Aus dem Anfangsvolumen
der eingesetzten Reaktanten, dem Endvolumen des herzustellenden Polymeren, welches nach Bedarf aus
vorangehenden Durchgängen bestimmt wird, und der Anfangsposition der Markierung kann leicht abgeschätzt werden, wo
sich die Markierung befinden wird, wenn die Polymerisation bis zu einem beliebigen gegebenen Prozentanteil (der vollständigen
Polymerisation) fortgeschritten ist. Im Hinblick auf die unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
des Polymerisationsgefässes und des darin befindlichen Gemisches und die fortschreitende Erhitzung auf höhere
Temperaturen im Verlauf der Reaktion sollte Jedoch berücksichtigt werden, dass die Kathetometermessungen unter Umständen
kein unmittelbares Mass für die Umwandlung zum Polymeren-erge
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ben (sofern nicht Korrekturen vorgenommen werden) und sich von den unter konstanten Bedingungen erhaltenen Daten bis
zu einigen Prozent unterscheiden können. In der Praxis wurde festgestellt, dass die endgültigen Kathetometerablesungen
nahezu unverändert eine scheinbare (apparent) Volumenkontraktion von mehr als 100 % (zuweilen sogar von z.B. 103 %)
des zu erwartenden Wertes anzeigen. Die anschliessende Bestimmung
von restlichem, nicht umgesetztem Monomerem in dem in solchen Polymerisationsdurchgängen hergestellten Polymeren
ergibt das Vorhandensein einer geringen, unterschiedlichen Menge an nicht-umgesetzt em Monomerem. Für die erfindungsgemässen
Zwecke sollte die Polymerisation bis zu einem Grad von mindestens 93 % (vorzugsweise 99 %) abgeschlossen
sein. Typischerweise können erfindungsgemäss in an sich routinemässiger Weise Polymerumwandlungsgrade von
99,1 bis 99,3 % erzielt werden.
Das Poi^/nerisationsgemisch wird nach und nach sorgfältig
in derartiger Weise auf höhere Temperaturen erhitzt, dass ein Umwandlungsgrad zum Polymeren von mindestens 98 % erzielt,
das Eintreten einer unkontrollierten oder "davonlaufenden" Reaktion, welche zu einem thermisch abgebauten
Produkt führen würde, jedoch verhindert wird. Das Gemisch wird zuerst unterhalb etwa 700C (vorzugsweise im Bereich
von 60 bis 70°C) gehalten, bis die Umwandlung zum Polymeren zu mindestens 60 % (vorzugsweise 65 bis 75 %) vollständig
ist. Dann erhitzt man das Gemisch mit solcher Geschwindigkeit, dass der Temperaturbereich von 90 bis 1000C
zu einem Zeitpunkt erreicht wird, bei welchem die Umwandlung zum Polymeren zu mindestens 95 % beendet ist. Man
erhitzt den Ansatz dann weiter zur Erhöhung der Temperatur mit etwa derselben Geschwindigkeit bis auf eine Temperatur
im Bereich von 115 bis 14O°C (vorzugsweise 125 bis 135 0C).
Schliesslich wird eine in diesem Bereich liegende Temperatur mindestens 30 Min., vorzugsweise mindestens 1 Std.,
aufrechterhalten. Danach wird das Polymere abgekühlt. Der
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Überdruck im Bereich von 6,8 bis 24,52 bar (7 bis 25 kg/cm2)
wird während des gesamten Heizprogramms beibehalten. Lediglich nach dem Absinken der Temperatur des Polymeren unter
1000C, d.h. dem Siedepunkt von Methylmethacrylat,■wird der
Druck entspannt, damit die Blasenbildung durch Spuren von restlichem Monomerem vermieden wird.
Abhängig vom Durchmesser des Hohlraums des Polymerisationsgefässes
und damit vom Durchmesser des herzustellenden Polymervorformlings variiert die spezielle Aufheizgeschwindigkeit
bis zu einem bestimmten Grad, jedoch entsprechen ·" die Heizbedingungen stets dem vorstehend erläuterten Schema.
Bei einsin. Durchmesser von 28,7 mm (1,13 in) wird das Gemisch beispielsweise nach Erzielung eines Umwandlungsgrades
zun Polymeren von mindestens 60 % unterhalb einer
Temperatur von 700C zur Erhöhung der Temperatur mit einer
Geschwindigkeit von 35 bis 45°C/Std. erhitzt, bis eine Temperatur von 115 bis 1400C erreicht ist. Die genannte
Aufheizgeschwindigkeit führt zu einer mindestens 95/oigen Umwandlung zum Polymeren beim Erreichen einer Temperatur
von 90 bis 1000C. Bei geringeren Durchmessern kann man die
Temperatur mit der gleichen Geschwindigkeit oder rascher steigern. Bei höheren Durchmessern muss die Temperatur mit
geringerer Geschwindigkeit erhöht werden.
Der Polymervorformling wird sodann aus dem Polymerisationsgefäss
12 in den Zylinder 52 eines Kolbenextruders 51 übertragen (vgl. Fig. 2). Wie erwähnt, wird der Vorformling in
einer Form erzeugt, welche dem Zylinder 52 des Kolbenextruders eng angepasst ist. Der Innendurchmesser des Extruderzylinders
ist zweckmässig geringfügig höher als der Innendurchmesser des Polymerisationsgefässes. Während der Übertragung
sollte der Vorformling nicht in einer Weise gehandhabt oder zurückgehalten werden, bei der er übermässig der
Atmosphäre ausgesetzt wird, damit die Verunreinigung des Vorformlings durch Staub, Öle von der Haut u.a. möglichst
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"weitgehend unterdrückt wird. Am besten wird der Torformling
ohne Berührung übertragen; wenn (jedoch eine Handhabung erforderlich
ist, sollte die betreffende Person lintbaumwollfrele
Handschuhe tragen. Wenn zwischen der Herstellung des Polymervorformlings und seiner Extrusion irgendwelche Verzögerungen
auftreten, bewahrt man den Vorformling am besten dadurch auf, dass man ihn entweder im Polymerisat!onsgefäss
belässt oder im Extruderzylinder zurückhält. Gewünschtenfalls
kann man,den Vorformling jedoch auch in einem Zwischenbehälter,
wie einem sauberen Kunststoffbeutel, auf be- .
wahren; dabei soll man jedoch sorgfältig einen Kunststoffbeutel eines Typs auswählen, welcher keinerlei Gleitmittel
(slip agent) oder Schlichte an der Oberfläche aufweist.
Der Vorformling wird dann extrudiert, indem man ihn mit Hilfe
eines Kolbens 53 durch den Zylinder 52 in Richtung einer Extrusionsdüse 54 vorwärtsbewegt, durch die das Polymere zur Bildung
des Kerns der Faser ausgepresst wird. Der Kolben kann entweder dem mit konstanter Geschwindigkeit oder dem mit
konstanter Belastung betriebenen Typ angehören. Der letztere Kolbentyp wird in Kombination mit einer Dosierpumpe für die
Schmelze, wie einer Zahnradpumpe, angewendet. Der mit konstanter Geschwindigkeit betriebene Kolben wird bevorzugt,
da er keine Dosierpumpe für die Schmelze erfordert; eine solche Pumpe kann nämlich Anlass zur Verunreinigung des Polymeren
durch Fremdteilc.hen. geben.
Die Kolbenextrusion wird zweckmässig ohne gleichzeitiges
Schmelzen des vollständigen Vorformlings durchgeführt. Der Extrusicnszylinder 52 wird nur an seinem Vorderende durch
Heizelemente 55, 55' beheizt, so dass das Polymere unmittelbar vor dem Auspressen durch die Extrusionsdüse 54 erweicht
wird. Unmittelbar hinter der Heizzone des Zylinders sind vorzugsweise
Kühlschlangen 56, 56f angebracht, welche verhindern
sollen, dass Wärme längs des Zylinders 52 geleitet und dadurch das Polymere in weiterem Abstand von der Düse erhitzt
wird. Bei dieser Arbeitsweise wird das Polymere während
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der für seine Extrusion zu Fasern erforderlichen Mindestzeitspanne
wieder erhitzt und die Gefahr eines thermischen Abbaus des Polymeren zu Substanzen, welche die optische Durchlässigkeit
der Faser beeinträchtigen, wird somit auf ein Minimum herabgesetzt.
Die zur Extrusion angewendeten Temperaturen variieren in einem gewissen Grad mit der Polymerzusammensetzung. Im Falle
der vorgenannten Methylmethacrylatpolymeren liegen jedoch die Temperatur des Spinnkopfes 57 gewöhnlich im Bereich von
etwa 200 bis 240°C und die Temperatur am Vorderende des Zylinders, wo der Vorformling erweicht wird, im Bereich von
etwa 220 bis 2800C. Bei den vorgenannten, bis zu 5 % Comonomeres
enthaltenden bevorzugten Copolymeren betragen die bevorzugten Temperaturen 210 bis 220°C am Spinnkopf und 240
bis 2500C am Zylindervorderende.
Die UnMiT lung der optischen Faser kann nach verschiedenen
Methoden auf den Kern aufgebracht werden. Beispiele für diese Methoden sind die gemeinsame Extrusion (Köextrusion)
und die Lösungsbeschichtung} beide Verfahren sind bekannt. Bei der gemeinsamen Extrusion werden die- Polymeren für den
Kern und für die Umhüllung durch die gleiche Öffnung 59 in der Spinndüsenplatte 58 hindurchgeführt, aus welcher eine
zusammengesetzte Faser 60 ausgepresst wird, deren Kernpolymeres vollständig durch eine praktisch einheitliche, dünne
Schicht des Umhüllungspolymeren umgeben ist. Die gemeinsame Extrusion ist die bevorzugte erfindungsgemässe Methode zur
Herstellung der optischen Fasern. Die Lösungsbeschichtung stellt jedoch ebenfalls eine zweckmässige Methode dar; wenn man
diese Methode anwendet, sollte sie als integrierte Verfahrensstufe unmittelbar nach der Extrusion des Kerns durchgeführt
werden, damit die Gefahr der Verunreinigung des Kerns durch irgendwelche Materialien, wie Staub oder Schmutzteilchen,
möglichst weitgehend unterdrückt wird.
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Der Spinnkopf 57 ist von herkömmlicher Bauart, wie z.B. in
der US-PS 3 992 499 (speziell im linken Teil von Fig. 1 derselben) beschrieben. Der Spinnkopf 57 weist eine Spinndüsenplatte
58 und eine Dosierplatte 65 in einem Körper 66 auf. Das Kernpolymere wird von der Düse 54 des Kolbenextruders
51 über die Leitung 61 zum Spinnkopf 57 gefördert und ist als geschmolzener Strom 68 des Kernpolymeren dargestellt.
Das Umhüllungspolymere wird aus dem Vorratsbehälter 62 in einen herkömmlichen Schneckenextruder 63 eingespeist
und mit Hilfe der Dosierpumpe 64 für die Schmelze dem Spinnkopf 57 zugemessen; es ist als geschmolzener
Strom 69 des Umhüllungspolymeren dargestellt.
Das auf den Kern aufgebrachte Polymere der Umhüllung ist optisch durchlässig (transparent) und hat einen Brechungsindex,
der um mindestens 0,1 % (vorzugsweise mindestens 1 %,
insbesondere mindestens 5 %) geringer als der Brechungsindex
des Kerns ist.
Beispiele für geeignete Umhüllungsmaterialien sind die in der GB-PS 1 037 498 beschriebenen' Materialien, wie Polymere
und Copolymere (Interpolymere) von Vinylfluorid, Vinylidenfluorid, Tetrafluoräthylen, Hexafluorpropylen,
Trifluormethyltrifluorvinyläther, Perfluorpropyltrifluorvinyläther und fluorhaltigen Estern von Acryl- oder
Methacrylsäure mit der allgemeinen Formel-
X(CF2)n(CH2)mOC-CoCH2
. 0 Y
in der X ein Wasserstoff-, Fluor- oder Chlor atom, Y ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe, η eine
ganze Zahl von 2 bis 10 und m eine ganze Zahl von 1 bis 6 bedeuten,
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CTED
und Copolymere davon mit .Estern der Acryl- und Methacrylsäure mit
niederen Alkoholen, wie Methanol oder Äthanol. Copolymere von Monomeren der allgemeinen Formel
X(CF2)n(CH2)m0C-C=CH2
OY
In der X, Y, m und η jeweils die vorgenannte Bedeutung
haben,
mit den Methyl- und Äthylestern von Acryl- und Methacrylsäure, welche im wesentlichen amorph sind, stellen eine bevorzugte
Klasse von Polymeren dar.
Fluorhaltige Polymere mit Sulfonyl gruppen aufweisenden Seitenketten
(vgl. z.B. die US-PS 3 849 243) und fluorhaltige Elastomere (vgl. z.B. die US-PSen 2 968 649 und 3 051 677)
sind ebenfalls verwendbar. Zu geeigneten Polymeren gehören ferner Copolymere von Tetrafluoräthylen mit anderen Monomeren,
wie Hexafluorpropylen oder Perfluoralkylperfluorvinyläthern (vgl. z.B. die US-PSen 2 946 763 und 3 132 123).
Unmodifizierteund modifizierte Copolymere von Tetrafluoräthylen
und Äthylen (vgl, z.B. die US-PS 2 468 664) können ebenfalls verwendet werden.
Für die Umhüllung werden nicht-kristalline (d.h. Im «wesentlichen
amorphe) Polymere bevorzugt, da mit einem kristall!-. nen Polymeren umhüllte bzw. überzogene optische Fasern dazu ·
neigen, stärkere Abschwächungen des übertragenen Lichts als mit einem amorphen Polymeren überzogene Fasern zu verursachen.
Mit einem kristallinen Polymeren umhüllte optische Fasern sind jedoch besonders dann brauchbar, wenn nur eine
kurze Länge der optischen Faser oder des optischen Kabels benötigt wird. Wenn die optischen Fasern oder Kabel in
kurzen Längen eingesetzt werden, wobei sie hohen Temperaturen unterworfen werden, sollten der Kern und die Umhül-
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lh
lung aus Polymeren bestehen, welche bei den hohen Temperaturen
nicht erweichen. Viele für solche Fälle geeignete Polymere neigen zur Kristallini tat. Bei Verwendung eines
kristallinen Polymeren als Umhüllung werden jedoch optimale Resultate (d.h. eine geringstmögliche Lichtabschwächung)
erzielt, wenn die optische Faser unter solchen Bedingungen hergestellt wird, dass der Polymerhülle die
höchstmögliche Transparenz verliehen wird; dies wird durch
rasches Abschrecken nach der Polymerextrusion erreicht»
Unabhängig davon, ob die Faser durch gemeinsame Extrusion
oder durch Extrusion des Kerns und anschliessende Aufbringung der Umhüllung durch Lösungsbeschichtung erzeugt
wird, kann der Durchmesser der Extrusionsdüse 59 in Abhängigkeit vom gewünschten Faserdurchmesser und von der entnommenen
und hindurchgeführten Menge der Schmelze variiert werden.
Die Faser wird unmittelbar nach ihrem Austreten aus dem Spinnkopf, während sie sich noch in einem thermisch erweichten
Zustand befindet, verstreckt, damit ihr eine Molekülorientierung und damit Zähigkeit verliehen wird. Das
Verstreckungsverhältnis der Vorrichtung ist das Verhältnis der Querschnittsfläche der Düsenöffnung zur Querschnittsfläche der optischen Faser (wenn diese durch {Coextrusion
erzeugt wird) oder das entsprechende Verhältnis zur Querschnittsfläche des Kerns der optischen Faser (wenn die Faser
durch Lösungsbeschichtung erzeugt wird).
Der Durchmesser des Kerns der optischen Faser kann von relativ
dünnen bis zu relativ dicken Grossen schwanken. Ein .
geeigneter Durchmesserbereich ist 50 bis 500 um. Wenn die
Lichtquelle gross ist, wie im Falle einer lichtemittierenden Diode (LED), hat ein dicker Kern den Vorteil, dass er einen
höheren Anteil des einfallenden Lichts auffangen kann, ^e-
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doch den Nachteil eines grösseren minimalen Biegungs- bzw. Krümmungsradius. Wenn die Lichtquelle klein ist (z.B. im
Falle eines Lasers), genügt ein relativ dünner Kern, der den Vorteil eines kleineren minimalen Biegungsradius besitzt,
zum Auffangen des einfallenden Lichts.
Da das Umhüllungsmaterial das durch den Kern geleitete Licht reflektiert, ist die Dicke der Umhüllung im allgemeinen nicht
ausschlaggebend, sofern sie mindestens einige Wellenlängen des übertragenen Lichts ausmacht. Ein geeigneter Dickenbereich
für die Umhüllung beträgt z.B. etwa 5 bis etwa 50 ;im,
vorzugsweise 10 bis 20 μιη.
Die Abzugsgeschwindigkeit (line speed) nach der Extrusion kann abhängig von der Leistungsfähigkeit der Vorrichtung
weitgehend variiert werden. Abzugsgeschwindigkeiten von 15 bis 90 m/Min. (50 bis 300 ft/min) sind typisch; man kann
jedoch auch höhere oder geringere Geschwindigkeiten anwenden. Geschwindigkeiten im Bereich von 35 bis 60 m/Min.
(120 bis 200 ft/min) ergeben sehr zufriedenstellende Resultate.
Man kann die frisch extrudierte Faser durch einen mit Hilfe einer nicht dargestellten Einrichtung erzeugten
Quer-Luftstrom abschrecken; Luftstromgeschwindigkeiten von 3 bis 15 cm/Sek. (0,1 bis 0,5 ft/sec) sind dabei geeignet.
Die verstreckte optische Faser wird an der Trommel 67 aufgewickelt.
Die erfindungsgemäss hergestellten optischen Fasern zeigen
bemerkenswert geringe Abschwächungen des übertragenen Lichts. Optische Fasern mit Abschwächungen von weniger als 400 dB/km
(Decibel pro Kilometer) bei 656 nm können erfindungsgemäss leicht hergestellt werden. Es konnten Abschwächungen unterhalb
300 dB/km , wie von 274 dB/km, erzielt werden.
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35 284475A
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie jedoch zu beschränken; sämtliche angegebenen Siedepunkte
sind unkorrigiert.
Die Abschwächung des übertragenen Lichts wird nach der von E.A.J. Marcatili, "Factors Affecting Practical Attenuation
and Dispersion Measurements", Optical Fiber Transmission II, Technical Digest, Optical Society of America (1977),
paper TuEI, beschriebenen Weise gemessen. Bei den hier beschriebenen Messungen dient als Lichtquelle eine Wolframhalogen—Projektionsglühlampe,
die mit Gleichspannung und Stromstabilisierung betrieben wird. Die Wellenlängen werden
mit Hilfe eines Interferenzfilters einer Peakwellenlänge von
656,3 naif einer Bandenbreite von 10 nm, 50 % minimaler Durchlässigkeit
und einer mittleren Durchlässigkeit der Seitenbanden von 10 , speziell eines Ealing-IRI-Interferenzfilters
26-9357 (76-77-Katalog) ausgewählt. Das Zuführungsende der Faser wird am Kreis der geringsten "Verwaschung" (confusion)
der Lichtquelle angeordnet. Zahlreiche Versuche ergeben, dass die 1Og1„-Leistung eine lineare Funktion der Länge
ist und dass die Durchlässigkeit für praktische Zwecke daher einen stetigen Zustand darstellt.
Beispiel
A) Reinigung von Glykoldimercaptoacetat (GDMA)
Man gibt 100 ml Glykoldimercaptoacetat (Evans Chemetics Inc., angegebener Reinheitsgrad 96,6 %) in einen 200 ml-Rundkolben
und unterwirft es einer Destillation mit Hilfe einer 20 cm-Vigreau-Kolonne. Ein Vorlauf von 20 ml wird bei einem Druck
von 0,28 bis 0,2 mm Hg (absolut) und Kondensationstemperaturen von 80 bis 118°C aufgefangen und verworfen. Eine für die
Polymerisation vorgesehene Fraktion (60 ml) wird bei 0,18 bis 0,12mm Hg (absolut) und Kondensationstemperaturen von 115 bis
122 C gesammelt. Die■Gas-Flüssigkeits-Chromatographie ergibt
einen Reinheitsgrad von 99 %·
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B) Reinigung von Äthylacrylat (EA)
Man lässt 400 ml Äthylacrylat (Rohm & Haas) durch ein einen
Durchmesser von 38 mm und eine Tiefe von 10 cm aufweisendes Bett von basischem Aluminiumoxid (Alumina Woelra B, Akt.1;Woelm
Pharma GmbH ScCo. D-3440 Eschwege.) des Aktivitätsgrades 1 schwerkraftbedingt
in einen 500 ml-Rundkolben fliessen, 'welcher etwa 0,5 g Ν,Ν1-Diphenyl-p-phenylendiamin
(DPPD) als Polymerisationsinhibitcr enthält. Der Kolben ist mit einer mit Glasspiralen gepackten Säule (1 5 mm
Durchmesser χ 45 cm) und einer Destillierblase ausgestattet.
Die Destillation wird bei Atmosphärendruck durchgeführt. Etwa 115 ml Verlauf werden bei Boilertemperaturen bis zu 101 C
aufgefangen und verworfen. 200 ml von zur Polymerisation geeigneter,
Comonomerem werden bei Boilertemperaturen von 100,5 bis 101,5°C gesammelt. Die Analyse durch Gas-Flüssigkeits-Chromatographie
ergibt einen Reinheitsgrad von mehr als 99 %.
C) Reinigung von Methylmethacrylat (MMA)
Eine 1650 ml-Charge von Methylmethacrylat (Du Pont-Typ H112),
welche Hydrochinon als Inhibitor enthält, wird durch ein Bett (90 mm Durchmesser χ 8 cm Tiefe) von basischem Aluminiumoxid
in einen 2 Ltr.-Rundkolben, welcher 0,5 g DPPD als Inhibitor
enthält, aufgrund ihrer Schwerkraft fliessen gelassen. Das Monomere wird dann bei hohem Rückflussverhältnis durch eine
mit Glasspiralen gepackte Säule (25 mm Durchmesser χ 56 cm Höhe) destilliert. 400 ml werden als Vorlauf bei Kondensationstemperaturen
bis zu 1010C und Atmosphärendruck aufgefangen und verworfen. Anschliessend wird der Destillierkolben
abgekühlt und mit gefiltertem Argon als Schutzgas gefüllt. Am nächsten Tag werden weitere 100 ml Vorlauf aufgefangen
und verworfen. Dann wird eine 550 ml-Produktfraktion in einem argongefüllten Tropftrichter bei 1,67 ml/Min., einer Kondensationstemperatur
von 1010C und Atmosphärendruck aufgefangen.
Das Methylmethacrylat wird im Sammelgefäss 3 von Fig. 1 mit
einem (in Fig. 1 nicht gezeigten) magnetisch angetriebenen
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Rührer, der mit Polytetrafluoräthylen (PTFE) beschichtet
ist, durchgemischt.
Etwa 260 ml des Methylmethacrylats werden aus dem Trichter
in ein. angeschlossenes, mit Argon gespültes 2 Ltr-Glasmischgefäss
laufen gelassen. Dann werden 2,64 ml einer Lösung von 2»64 ml Äthylacrylat, 2,64 ml Glykoldimercaptoacetat
und O,16T g 2,2'-Azo-bis-(isobutyronitril) (Vazo^64)
durch, einen Serumstopfen und einem Polytetraf luoräthylen- ·
Sperrhafan in das Methylmethacrylat eingespritzt. Danach
lässt man den Rest der 520 "ml Methylmethacrylat in das Mischgefäss einlaufen und vermischt ihn mit Hilfe ,eines
magnetisch angetriebenen, mit Polytetraf luoräthylen beschichteten
Flügel- bzw. Schnellrührers mit den übrigen Komponenten. Dabei erhält man eine Lösung von 99,75 Mol-%
Methylmethacrylat, 0,25 Mol-# Äthylacrylat, 0,17 Mol-#
(bezogen auf die Monomeren) Glykoldimercaptoacetat und" 0,01 MoI-Jo (bezogen auf die Monomeren) VazoQL)64.Die restlichen
30 ml Methylmethacrylat werden zur Analyse auf organische und metallische Verunreinigungen aufbewahrt. Die Gaschromatographie
ergibt kein feststellbares Biacetyl im Methylmethacrylat
(Messgrenze 2 ppm). Gemäss der Atomabsorptionsspektroskopie enthält das Methylmethacrylat kein feststellbares
Chrom (Messgrenze 10 ppb) sowie 30 ppb Eisen ('Messgrenze 20 ppb).
Die Hälfte des Gemisches wird dann durch Argondruck durch einen
0,2 um grosse Poren aufweisenden "Millipore"-Filter und ein
Rohr aus Tetrafluoräthylen/Hexafluorpropylen-Copolymerem (FEP) in ein gründlich gereinigtes Rohr aus verchromtem
korrosionsbeständigem Stahl eines Innendurchmessers von 28,7 mm (1,13 in) übergeführt, welches am unteren Ende mit
einem Kolben aus korrosionsbeständigem Stahl, der mit einem Polytetrafluoräthylen-0-Ring abgedichtet ist, und am
oberen Ende mit einem Polytetrafluoräthylenstopfen ver-
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schlossen ist. Nach dem Füllen des Rohres wird der PoIytetrafluoräthylenstopfen
entfernt und sofort durch einen mit Polytetrafluoräthylen abgedichteten Kolben ersetzt.
Die zweite Hälfte des Monomergemisches wird in entsprechender Weise in ein Rohr aus vergoldetem korrosionsbeständigem
Stahl, das mit vergoldeten Kolben abgedichtet ist, übergeführt. Das verschlossene vergoldete Rohr wird
in einen bei -20 C gehaltenen Gefrierschrank gegeben.
D) Pol-raerisation
Das verchromte Rohr wird in einen Wärmeübertragungsmantel gegeben ur.d der Inhalt wird mit Hilfe eines auf. den oberen Kolben
einwirkenden, pneumatischen Zylinders unter einen Überdruck von. ■
23,8 bar (24,3 kg/cm ; 345 psig) gesetzt. Dann wird Silikon-Wärmeübertragungsflüssigkeit
nach folgendem Schema durch den Mantel gepumpt:
Verstrichene Zeit,
Std. |
Temperatur,
0C |
Heizgeschwin
digkeit ,
°C/Std. |
dilatome-
trisch be
stimmte
Umwandlung,
% |
O bis 16 |
60 |
_ |
53,4 |
16 bis 17 |
70 |
— |
70 |
17 bis 18,5 |
70 bis 130 |
40 |
— |
18,5 bis 19,5 |
130 |
- |
- |
19,5 bis 20 |
130 bis 100 |
etwa -60 |
- |
20 bis 20,5 |
100 |
— |
100,2 |
Anschliessend wird der Druck entspannt, und das System wird weiter abkühlen gelassen.
Man nimmt die Polymerstange aus dem Polymerisationsrohr heraus und entnimmt kleine Proben für die Analyse. Dann wird die
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Stange ohne Handberührung in einen Polyäthylenbeutel gegeben und mit Aluminiumfolie umhüllt.
Der Inhalt des vergoldeten Rohres wird in derselben Weise polymerisiert. Tabelle I zeigt die Eigenschaften der Polymeren.
E) Extrusion
Man verwendet die unter Bezugnahme auf Fig. 2 beschriebene Extrusionsvorrichtung, wobei man eine Spinntemperatur von
21 50C und eine Abzugsgeschwindigkeit von 36,6 m/Min.
(120 ft/sin) anwendet. Der Kern der optischen Faser wird
aus der gemäss Abschnitt D) dieses Beispiels erzeugten Polymerstange, welche mit Hilfe eines Kolbens mit konstanter
Geschwindigkeit extrudiert wird, hergestellt.Das Umhüllungspolymere,
welches mit Hilfe eines herkömmlichen Schneckenextruders extrudiert wird, ist ein Copolymeres
aus 20 Gew.-% Methylmethacrylat und 80 Gew.-%
0 CH3 ! CF3CF2(CF2CF2)pCH2CH20-C-C = CH2 i
(p = 1 bis 8, wobei -p bei etwa 90 Gew.-% einen. Wert von
2 und 3 hat) mit einer inhärenten· Viskosität von 0,5 (gemessen an einer 0,5%igen (Gew./Vol.) Lösung in 1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluoräthan
bei 200C) und einem Schmelzindex von 6 bei 2300C (gemessen nach ASTM D-2116-66 mit einer
Öffnung von 2,095 mm und einem Gewicht von 2160 g). Die Temperatur des Schneckenextruderzylinders reicht von 2270C
in der Nähe des Fülltrichters bis 247 0C am Auslassende des
Zylinders.
Aus dem im vergoldeten Rohr erzeugten Vorformling wird in entsprechender Weise eine optische Faser hergestellt.
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Die Daten sind in Tabelle I zusammengestel]t.
TABELLE I
Auskleidung des Polymerisationsrohres Chrom
Polymereigenschaften
inhärente Viskosität, dl/g 0,432
restliches Monomeres, Gew.-% 1,05
Verstreckungsverhältnis der Vorrichtung 5,20 (machine draw ratio)
Fasereigenschaften Durchmesser, um
Dicke der Umhüllung, um
—1 Abschwächung) cm χ 10'
)656 nm Abschwächung) dB/km
Zähigkeit* (Risse)
401+10
16
0,71
307
2
Gold
0,438 0,96
5,33
396+13 16 0,73
316
*Anzahl der Faserrisse in 10 Gruppen von 10 normalen Wicklungen an einem Stahlrohr eines Durchmessers von 2,38 mm
(3/32 in.).
Beispiel 2
Beispiel 1 wird unter Verwendung eines verchromten Polymerisationsrohres
mit folgenden Unterschieden wiederholt: Die Konzentration des als Comonomeren eingesetzten Äthylacrylats
beträgt 0,5 Mol-%. Während der Polymerisation werden
in Beispiel 2B 60°C während 15,75 Std. aufrechterhalten, während in Beispiel 2A eine Endtemperatur von 1200C angewendet
wird. Während des Erspinnens der Fasern beträgt die Spinntemperatur in Beispiel 2A 225°C und in Beispiel 2B
220°C. Tabelle II zeigt die Daten dieses Beispiels.
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TABELLE II
Beispiel ' 2A 2B
Polymereigenschaften
restliches Monomeres, Gew.-%
Verstreckungsverhältnis der Vorrichtung
Fasereigenschaften
Durchmesser, um
Dicke des Überzugs, um
—1 3 Abschwächung) cm χ 10
) 656 nm
Abschwächung) dB/km
Beispiel
1,2; 1 ,3 |
1,1 |
5,61 |
5,39 |
386 |
394 |
16 |
16 |
0,83 |
0,78 bis 0,92 |
360 |
337 bis 401 |
Beispiel 1 wird unter Verwendung eines verchromten Polymerisaticnsgefässes
mit folgenden Unterschieden wiederholt: Bei den drei Versuchen werden unterschiedliche Mengen des
als Comonomeres dienenden Äthylacrylats eingesetzt (vgl. Tabelle III). Beim Erspinnen der Fasern beträgt die Spinntemperatur
in den Beispielen 3A und 3C 2140C und in Beispiel
3B 215°C. Tabelle III zeigt die Daten dieses Beispiels,
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TABELLE III
Beispiel 3A 3B 3C
Äthylacrylatkonzentration, Mol-% 0 0,25 0,5
Polymereigenschaften
inhärente Viskosität, dl/g - 0,432 restliches Monomeres, Gew.-% 0,7 bis 1,05 1,05 0,9 bis 1,0
Verstreckungsverhältnis der Vorrichtung 5,61 5,20 5,76
Fasereigenschaften
Durchmesser, /im 386 401+10 381
Dicke der Umhüllung, ^um 16 16 16
Abschwächung) cm~1x103 0,73 0,71 bis 0,73 0,63 bis 0,71
) 656 nm
Abschwächung) dB/km 316 307 bis 316 274 bis
Zähigkeit (Risse) 0 2 0
Beispiel
Beispiel 1 wird unter Verwendung eines verchromten Polymerisationsgefässes
mit folgenden Unterschieden wiederholt: Die Konzentration des als Comonomeres verwendeten Äthylacrylats
wird variiert (vgl. Tabelle IV). Es werden unterschiedliche Kettenüberträger verwendet (vgl. Tabelle IV)-. Beim Erspinnen
der Fasern beträgt die Spinntemperatur in den Beispielen 4A und 4C 215°C und in Beispiel 4B 214°C.
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TABELLE IV
Beispiel 4A 4B 4C
Polymerisationsvariable
Athylacrylatkonzentration, Mol-% 0,25 0,5 0,25
Kettenüberträger
Art . GDMA (1) DMDEE (2) C4SH (3)
Konzentration, Mol-%
(bezogen auf Monomeres) 0,17 0,17. 0,21
Polymereigenschaften
inhärente Viskosität, dl/g - 0,430 0,431 restliches Monomeres, Gew.-% O,7bis1,O5 1,61 1,29
Verstreckungsverhältnis der Vorrichtung 5,20
Fasereigenschaften
Durchmesser, um 401+10
Dicke der Umhüllung, um 16
Abschwächung) Cm-1XiO3 0,71 bis 0,73 0,80 bis 0,89 O,78bisO,79
) 656 nm
Abschwächung) dB/km 307 bis 316 348 bis 385 340 bis
Zähigkeit (Risse) 2 1 0
(1) Glykoldimercaptoacetat
(2) 2,2'-Dimercaptodiäthyläther
(3) n-Butylmercaptan
Beispiel 5 und Vergleichsbeispiel A
Beispiel 1 wird unter Anwendung eines verchromten Druckgefässes mit folgenden Unterschieden wiederholt: Die Menge des
Äthylacrylat-Comonomeren sowie Art und Menge des Kettenüberträgers werden variiert, ebenso die Dichtungen an den Kolbenverschlüssen
des Polymerisationsrohres. Am wichtigsten ist, dass man die Endtemperatur variiert, um die Auswirkung dieser
Variablen aufzuzeigen. Tabelle V zeigt die angewendeten Variablen und die erzielten Eigenschaften.
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AD-4894
TABELLE V
Beispiel
Polymerisationsvariable
Äthylacetatkonzentration, Mol-% 0,5
Kettenüberträger Art
Konzentration, Mol-% (bezogen auf Monomeres)0,1
Dichtungsmaterial Endtemperatur, 0C
Polymereigenschaften inhärente Viskosität restliches Monomeres
o,
dl/g Gew.-%
Spinntemperatur, WC Verstreckungsverhältnis der Vorrichtung
Fasereigenschaften
Durchmesser, pm Dicke der Umhüllung, /um
6,17
5B
0,5
5C
0,25
5D
0,5
5,76
381+15
16
5,39
394
20
5,61
386
16
Vergleichs-Verspiel A
0,5
GDMA |
GDMA |
GDMA |
GDMA |
C4SH |
-te-
|
0,410 |
0,17 |
0,17 |
0,17 |
0,17 |
0,225 |
|
2,50 |
Gummi |
PTFE |
PTFE |
PTFE |
EPR-Gummi |
219 |
120 |
130 |
135 |
140 |
105 |
|
|
Blase rrahe |
Blasen nahe |
|
|
der Achse |
der Achse |
0,416 |
- |
- |
- |
1,3 |
0,9bis 1 |
,0 1,2 bis 1 , |
3 1 ,27 |
214 |
214 |
215 |
215 |
19,3
Abschwächung) cm
) 656 nm Abschwächung) dB/km Zähigkeit (Risse)
0,92 bis 0,97 0,63 bis 0,71 0,77bis0,79 0,79 bis 0,83
bis 420
0
bis 307
0
bis 343 334 bis 362
O O
208 11
1 ,K
505
ro co
cn
-35-
AD-4894
Beim Vergleichsbeispiel A beträgt die Endtemperatur lediglich 105 C, und es verbleiben 2,5 % unpolymerisiertes Methylmethacrylat.
Wenn die Endtemperatur noch niedriger (beispielsweise 70°C) ist, ist der Restmonomergehalt noch höher,
Bei einer Endtemperatur von 1400C (wie in Beispiel 5D) wird
anscheinend ein geringer Monomeranteil rückgebildet, was zur Bildung einiger Blasen im Polymeren führt.
Beispiel 6
Beispiel 1 wird unter Anwendung eines verchromten Polymerisationsgefässes
mit folgenden Unterschieden wiederholt: Der Kettenüberträger und die Kolbendichtungen werden variiert.
Am wichtigsten ist, dass man die Spinntemperatur in Beispiel oB auf 225 C erhöht. Dies bewirkt, dass die Faser eine
etwas höhere Anzahl von Rissen zeigt; diese geringere Zähigkeit ist mit einem geringeren Grad an axialer Molekülkettenorientierung
verbunden. Die Daten sind in Tabelle VI zusammengestellt.
TABELLE VI
Beispiel
Polymerisationsvariable Äthylacrylatkonzentration, Mol-%
Kettenüberträger Art
Konzentration, Mol-% (bezogen auf Monomeres)
Dichtungsmaterial
Polymereigenschaften inhärente Viskosität, restliches Monomere«.
Spinntemperatur, 0C
6A
1,5
DMDEE
6B
1,5
GDMA
)
|
0,17 |
0,17 |
|
EPR-Gummi |
PTFE |
dl/g |
0,435 |
0,425 |
Gew.-% |
1,3 |
1 ,00 |
|
214 |
225 |
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AD-4894
hf
284A75A
VerStreckungsverhältnis 5,76 5,76
der Vorrichtung
Fasereigenschaften
Durchmesser, um 381 381
Dicke der Umhüllung, um 16 16
Abschwächung) cm~1x 103 0,85 bis 0,86 0,92
) 656 nm
Abschwächung) dB/km 367 bis 375 399
Zähigkeit (Risse) 0 10
Beispiel 7 und Vergleichsbeispiel B
Beispiel 1 wird zweimal unter Anwendung eines verchromten Polymerisationsgefässes mit folgenden Unterschieden wiederholt:
Man verwendet kein Comonomeres, d.h., das Monomere besteht
zur Gänze aus Methylmethacrylat. In beiden Fällen liegt der Anteil des restlichen Monomeren im Bereich von 0,7 bis
1,05 Gew.-%. Die Spinntemperatur beträgt in Beispiel 7 214°C und im Vergleichsbeispiel B 216°C.
In Beispiel 7 weist die optische Faser eine Abschwächung bei
—1 λ
656 nm von 316 dB/km (0,73 cm χ 10 ) auf. Im Vergleichsbeispiel
B wird der Polymervorformling von mehreren Personen gehandhabt
und sodann vor der Extrusion möglichst gründlich gereinigt. Die erhaltene optische Faser weist Abschwächungen
im Bereich von 753 bis 884 dB/km (1,7 bis 1,9 cm"1 χ 103)auf.
Dies zeigt, dass man sorgfältig darauf achten muss, eine schädliche Verunreinigung des Polymeren zu vermeiden.
Beispiel 8 und Vergleichsbeispiel C
Beispiel 1 wird zweimal unter Anwendung eines verchromten Polymerisationsgefässes wiederholt. In Beispiel 8 weist die
erzeugte optische Faser eine Abschwächung von 319 dB/km bei 656 nm auf.
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Im Vergleichsbeispiel C wird dem Ansatz im Polymerisationsgefäss
bewusst Biacetyl einverleibt. Die gaschromatographische Analyse ergibt eine Bxacetylkonzentration des Ansatzes von
9 ppm. Die aus dem erhaltenen Polymeren erzeugten optischen Fasern weisen eine Abschwächung von 424 dB/km bei 656 nm auf.
BeisD-iel
Beispiel 1 wird unter Anwendung eines verchromten Polymerisationsgefässes
wiederholt, wobei man jedoch deuteriertes Methylmethacrylat anstelle von Methylmethacrylat einsetzt
und nur einen Vorformling herstellt. Das verwendete Monomere besteht zu 99,88 % aus deuteriertem Methylmethacrylat (MMA-dg)
und zu 0,113 % aus etwa gleichen Mengen von Methyl-d^-acrylat
und Methyl-do-acrylat-2,2-do. Man versetzt 260 ml .des Mono-
fRlmeren mit 1,37 ml einer Lösung von 0,0803 g Vazc>-64 und 1,24 ml
GDMA in weiteren 1,5 ml des MMA-dg. Man erzielt so eine GDMA-Konzentration
von 0,16 Mol-% (bezogen auf Monomeres). Es wird
folgendes Heizprogramm angewendet:
ver strichene
Zeit, Std. |
Temperatur, 0C |
Heizge
schwindigkeit ,
°C/Std. |
dilatometrisch
bestimmter Um
wandlung sgr ad, % |
Obis 15,75 |
60
|
_ |
99,2 |
15,75 bis 16 |
60 bis 130 |
280 |
etwa 99,2 |
16 bis 17 |
130 |
- |
|
17 bis 17,5 |
130 bis 100 |
-60 |
|
17,5 bis 18 |
100
|
_ |
102,1
|
Das erhaltene deuterierte Polymere weist eine inhärente Viskosität von 0,426 dl/g auf und enthält 1,17 Gew.-% restliches
Monomeres. Der Protonengehalt des Polymeren beträgt 239 «g/g, bestimmt durch Kernresonanz (NMR) bei 60 MHz. Die maximale
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Lichtdurchlässigkeit ist bei den Wellenlängen 690 und 790 nra
vorhanden; bei diesen Wellenlängen beträgt die Lichtabschwächung 225 dB/km.
Ende der Beschreibung
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