DE1924494A1 - Optisches Glas auf der Basis eines PbO-SiO2-Tl2O-Systems - Google Patents
Optisches Glas auf der Basis eines PbO-SiO2-Tl2O-SystemsInfo
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Description
DR. E. WIEGAND DIPL-ING. W*. NIEMANN 19? A AQ A
DR. M. KÖHLER DIPL.-ING. C. GERNHARDT ^
MÖNCHEN HAMBURG
telefon: 55547« 8000 Mönchen 15, 9. Mai 1969
TELEGRAMME: KARPATENT NUSSBAUMSTRASSE 10
W. 14 266/69 13/Loe
Nippon Sheet Glass Co.,Ltd. Osaka (Japan)
Optisches Glas auf der Basis eines PbO-SiOp-TIpO-
Systems. ·
Die Erfindung bezieht sich auf optische Glasmaterialien mit hohen Brechnungsindices, geringer Absorption von
sichtbaren Strahlen und guter Wärmeverarbeitbarkeit, die insbesondere aid Kernstruktur von optischen Fasern geeignet
sind.
Es ist allgemein bekannt, daß optische Fasern aus einer Kernstruktur von einem optischen Glas mit einem
hohen Brechnungsindex und einer den Kern umgebenden Überzugsschicht, die aus einem optischen Glas mit einem
niedrigen Brechnungsindex gebildet ist, zusammengesetzt sind. Somit ist zwischen der Kernstruktur und dem Überzug
eine Grenzfläche vorhanden. Das Strahlenbündel von
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einfallenden Strahlen, die von einem Ende der Kernstruktur
unter einem größeren Winkel als dem kritischen Reflexionswinkel der Grenzfläche eintreten, wird an der Grenzfläche
mehrfach reflektiert und durch den Faserkern durchgelassen. Die notwendige Bedingung für die optische Faser, um
eine ausreichend hohe Lichtübertragungs- oder Lichtdurchlässigkeitswirksamkeit aufzuweisen, besteht darin, daß der
Unterschied zwischen den Brechungsindices von dem Kernglas und dem Uberzugsglas ("die nachstehend als Δ η angegeben
werden) wenigstens etwa o,25 und vorzugsweise o,3 betragen soll und daß die Absorption von sichtbaren Strahlen
durch das Kernglas möglichst gering sein soll. Da die untere Grenze des Brechungsindex des Überzugsglases etwa
1,5o beträgt, muß das Kernglas einen hohen Brechungsindex von wenigstens 1,75 aufweisen, um die vorstehend angegebenen
Bedingungen bezüglich Δη zu erfüllen. Für zufriedenstellende Ergebnisse soll Jedoch das Kernglas vorzugsweise
einen Brechungsindex von etwa 1,8o aufweisen. Die Lichtabsorption durch das optische Glas wird hauptsächlich
durch Spuren einer in dem Glas als Verunreinigung, enthaltenen Eisenkomponente verursacht. Es ist daher erwünscht
und zv/eckmäßig, ein Glasmaterial von hoher Reinheit, d.h. ein Glas mit einem minimalen Eisengehalt zu verwenden.
Bei der praktischen Ausführung ist es jedoch sehr schwierig, den Eisengehalt des Endglasproduktes auf weniger als opo2
Gew.-%, ausgedrückt als Fe2O,, aufgrund der vorhandenen
verschiedenen Beschränkungen zu verringern.
Ein Glas vom Bleioxyd-Siliciumdioxyd-Typ (PbO-SiO2)
ist als optisches Glas mit hohen Brechungsindices bekannt. Wenn dessen Bleigehalt hoch ist, ist jedoch die Lichtabsorption
infolge der als Verunreinigung enthaltenen Eisenionen sehr auffallend und dessen spektrales Durchlaßvermögen
bei Wellenlängen von unterhalt) 5oo nyu ist gering.
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Dadurch wird das Glas als Kernstruktur für optische Fasern mangelhaft oder ungeeignet aufgruhd seines niedrigen
Lichtdurchlaßvermögens. Als weiteres optisches Glas mit hohen Brechungsindices kann Boratglas genannt werden,
wobei jedoch dieses eine starke Neigung zur Entglasung und eine schlechte Wärmeverarbeitbarkeit, z.B. eine
schlechte Spinnfähigkeit besitzt. Aus diesem Grund ist diese Glasart für. den Gebrauch in optischen Fasern ungeeignet.
Es wurden nunmehr umfangreiche Untersuchungen ausgeführt, um ein optisches Glas mit hohen Brechungsindices,
einer guten Wärmeverarbeitbarkeit und einem geringen Lichtverlust infolge von Absorption herzustellen. Dabei wurde
gemäß der Erfindung festgestellt, daß eine PbO-SiO2-Tl2O-Glasart
von neuartiger Zusammensetzung sämtliche der vorstehend angegebenen Bedingungen zufriedenstellend erfüllt
und ein ausgezeichnetes Material für optische Fasern liefert,
Gemäß der Erfindung wird ein optisches PbO-SiO2-Tl2O-Glas
geschaffen, das im wesentlichen aus 35 bis 75 % PbO, 21 bis 31 % SiO2 und 3 bis 41 % Tl2O, jeweils bezogen auf
Gewicht, besteht und einen Brechungsindex nß von wenigstens
1,75 besitzt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt die Änderung der Lichtdurchlässigkeitekurve, die auf den Unterschied bezüglich des Fe2O^-Gehalts
in PbO -SiOp-Gläsern zurückzuführen ist.
Die Figuren 2 und 3 zeigen Durchlässigkeitskurven von PbO-SiO2-Tl20-Gläsern gemäß der Erfindung im Vergleich mit
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den bekannten PbO-SiOg-Gläsern.
Fig. 4 zeigt die Änderung von Absorptionskoeffizienten und Brechungsindices, die auftreten, wenn die PbO-Komponente
eines gebräuchlichen PbO-SiO2-Glases teilweise mit Tl2O
ersetzt wird.
Die Beziehung zwischen Zusammensetzung und Brechungsindex, die mit Bezug auf PbO-SiO2-GIaS als Hauptvertreter
von bekannten optischen Zweikomponentengläsern mit hohen Brechungsindices geprüft wurde, ist in der nachstehenden Tabelle
angegeben.
Mol-96 | SiO2 | Gew.-% | Brechungs | |
Probe | PbO | 65 60 55 50 |
PbO SiO2 | index (H0) |
(a) (b) (c) (d) |
35 40 45 5o |
66,67. 33,33 71,24 28,76 75,25 24,75 78,79 21,21 |
1,762 1,811 1,865 1,912 |
Aus der vorstehenden Tabelle I ist ersichtlich, daß die Probe (a) einen ziemlich niedrigen Brechungsindex
für die Kernstruktur einer optischen Faser besitzt. Die Probe (c) ist ein mit gelb getöntes Glas, das eine starke
Absorption von Licht mit Wellenlängen im Bereich von 38o bis 45o nyu aufweist. Die Gelbtönung in der Probe (d)
ist noch tiefer. Die vorstehend angegebenen 3 Gläser sind insgesamt als Kernglas für optische Fasern nicht geeignet
Unter den vorstehend angegebenen 4 Glasproben ist die Probe (b) das geeignetste Material für optische Fasern
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und in der Industrie wird tatsächlich dieses Glasmaterial am meisten verwendet, Die Erniedrigung der Lichtdurchlässigkeit
der Glasprobe (b) mit einer Erhöhung von deren Fe3O5-Gehalt
ist in Fig. 1 veranschaulicht. Die bei diesen Versuchen verwendete. Probe (b) wurde wie folgt hergestellt:
eine Quarzsand-Bleimonoxyd-Mischung als Ausgangsmaterial
wurde in einen Schmelztiegel mit hohem Aluminiumoxydgehalt (high alumina crucible) eingetaucht und durch Erhitzen
in einem elektrischen Ofen bei 12oo°C während 2 Stunden geschmolzen. Der als Ausgangsmaterial verwendete Quarzsand
enthielt o/»32 Gew.-% Fe0O7 und das Bleimonoxyd enthielt
0,0006 Gew.-% Fe2O,. Der FepO~-Gehalt des fertigen
Glasproduktes betrug o,oo2 Gew.-%, da die Ferrikomponente, die aus dem Schmelztiegel mit hohem Aluminiumoxydgehalt
herstammt, mit der Ferrikomponente in den Ausgangsmaterialien verbunden wurde. Zu dem gleichen Glas wurden verschiedene
Mengen von FepO,, d.h. o,oo3 Gew.-%, o,o1 Gew.-% und
o,o3 Gew.-?o, jeweils für Versuchszwecke zugegeben und die
Lichtdurchlässigkeitskurve von jeder Glasprobe wurde bestimmt. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in Fig. 1
dargestellt. Diese Ergebnisse zeigen eindeutig die bemerkenswerte Abnahme derLichtdurchlässigkeit für Licht im Wellenlängenbereich
von 35o bis 41ο m/u durch das Glas bei einer Zunahme'von dessen Fe2O,-Gehalt.
Der Einfluß von Fe20,-Strukturmengen, die in dem
optischen Glas der neuartigen Zusammensetzung gemäß der Erfindung enthalten sind, auf die Lichtdurchlässigkeitskurve des gleichen Glases ist in den Figuren 2 und 3 veranschaulicht.
In Fig. 2 wurde die spektrale Lichtdurchlässigkeitskurve (a) von der Probe erhalten, die aus dem
Glasprodukt des nachstehend angegebenen Beispiels 1 hergestellt wurde. Dabei wurde dem Glas mit der Zusammensetzung
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von Tl9O : PbO : SiO9 = 17,19 : 53,86 : 28,29, jeweils
ausgedrückt in Gew.-%, und mit einem Brechungsindex nQ
1,799 Fe3O5-ZUr Erhöhung des Gesamt-FegO^-gehaltes
des Glases auf o,oo5 Gew.-% zugegeben. Für Vergleichszwecke wurden die spektralen Durchlässigkeitskurven der
Gläser mit ähnlichen Zusammensetzungen wie diejenige der PbO-Si02-Probe (b) von Tabelle I und außerdem mit ähnlichen
Brechungsindices wie derjenige des vorstehend angegebenen Glases, wobei das Glas einen Fe20,-Gehalt von oyoo2 Gew.-%
bzw. o,oo5 Gew.-?6 aufwies, als Kurve (b) und als Kurve
(b1) in Fig. 2 aufgenommen. Bei Vergleich der drei Kurven
ist ersichtlich, daß"die Kurve (a) eine wesentlich geringere
Lichtabsorption als die Kurve (b1) mit dem gleichen Fe2O,-Gehalt (o,oo5 £}ew.-%) aufweist und.daß die
spektrale Durchlässigkeit der e.rsteren für Licht mit Wellenlängen bis zu 41 ο nyu sehr hoch ist und nahezu derjenigen
.der Probe (b) mit einem geringeren Fe2O~-Gehalt gleich
ist. Demgemäß weist das optische Glas gemäß der Erfindung eine linage Zulässigkeit für Fe2O^-Verunreinigungen in den
Ausgangsmaterialien auf als dies für die Zweikomponentenglas zusammensetzung von PbO-SiOp zulässig ist, wobei diese
Zusammensetzung üblicherweise als Kernstruktur für optische Fasern verwendet wurde. Da das Einbringen der Eisenkomponente
als Verunreinigung in das Glasprodukt während des Herstellungsverfahrens unvermeidlich ist, stellt die
größere Zulässigkeit für diese Verunreinigung einen wesentlichen Vorteil mit Bezug auf die Herstellungskosten
dar.
Sämtliche der drei Glasproben, die in Fig. 2 darge-«
stellt sind, besitzen Brechungsindices nD von etwa 1,8o.
Ein Vergleich des Dreikomponentenglases gemäß der Erfin-
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dung mit dem üblichen PbO-SiO2-GIaS, wobei beide Glasarten
Brechungsindices von 1,860 oder darüber aufweisen, mit
Bezug auf deren Lichtdurchlässigkeit ist in Fig. 3 dargestellt. In diesem Diagramm zeigt die Kurve (a1) die Ergebnisse,
die mit einem optischen Glas gemäß der Erfindung erhalten wurden, das eine Zusammensetzung, ausgedrückt in
Gew.-96, von Tl2O ι PbO : SiO2 =14,79 : 62,19 : 23,02 und einen
Brechungsindex nß von 1,873 *auweist. Die Kurve (c) und
die Kurve (c1) wurden von Gläsern'erhalten, die beide
ähnlich hohe Brechungsindices,wie vorstehend angegeben, aufweisen und die für Vergleichszwecke aufgeführt sind.
Die Probe (c) stellt äas optische Glas entsprechend der Probe (c)yon Tabelle Idar, das o,oo2 Gew.-% Fe2O, enthält.
Die Probe (c1) besitzt im wesentlichen die gleiche Zusammensetzung
wie diejenige der Probe (c) mit der Abänderung, daß deren Fe2*O»-Gehalt o,oo5 Gew.-% beträgt. Bei Vergleich
der Kurve (a1) mit der Kurve (c1) zeigt die Probe (a1)
eine höhere spektrale Durchlässigkeit als die Probe (c1)
bei Wellenlängen von oberhalb 38o m/u;und bei weiterer
Zunahme der Wellenlänge nähert sich die Kurve (a1) der Kurve der Probe (c), die von dem Glas mit einem geringeren
Fe2O,-Gehalt erhalten wurde. Umgekehrt zeigt das Glas gemäß
der Erfindung (a1) eine geringere Durchlässigkeit für Licht in dem niedrigeren Wellenlängenbereich von unterhalb
38om/u. Da die Lichtdurchlässigkeit innerhalb des sichtbaren . Strahlenbereichs bei optischen Fasern von erster
Wichtigkeit ist, besitzt das optische Glas gemäß der Erfindung, das eine größere Lichtdurchlässigkeit im Bereich
von längeren Wellenlängen als 38o m/u aufweist, eine wesentlich größere Eignung für die Kernstruktur von optischen
Fasern verglichen mit dem üblichen PbO-SiOg-Zweikomponen-/tenglas.
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Die Eigenschaften des optischen Glases gemäß der Erfindung beruhen auf dessen Dreikomponentenzusammensetzung.
Mit dem PbO-SiO2-Tl2O-SyStCm wird eine gute
Wärmeverarbeitbarkeit gegenüber gebräuchlichem optischen Zweikomponentenglas von PbO-SiO2 beibehalten, wobei das
hohe Brechungsindexniveau des letzteren auf eine noch höhere Seite verschoben wird. Überdies wird der bemerkenswerte
Nachteil oder Mangel einer großen Lichtabsorption, der dem Zweikomponentenglas anhaftet,wesentlich verringert.
Es ist tatsächlich überraschend, daß der teilweise Ersatz von PbO durch Tl2O eine derartige bemerkenswerte qualitative
Verbesserung hervorbringt, wenn berücksichtigt wird, daß die Verwendung von Oxyden schwerer Elemente, z.B. La,
Th, Ba, Nb und Ta als ähnlicher Substituent eine Zunahme der Lichtabsorption und Färbung des sich ergebenden Glases
herbeiführt, wodurch die Produkte als Kernstruktur von optischen Fasern ungeeignet werden.
Bei dem optischen Glas gemäß der Erbindung ist die Wirkung bezüglich der Verbesserung der Durchlässigkeit
von Tl2O nicht ausgeprägt, wenn der Tl2O-Gehalt kleiner
als 3 Gew.-96 ist. Auch wenn der Tl2O-Gehalt 41 Gew.-96 übersteigt,
ist die Lichtdurchlässigkeit des Glases sogar auf eine geringere Höhe als diejenige,die in Abwesenheit
von Tl2O erhalten wird, verschlechtert, überdies ist ein
derartig hoher TlgO-Gehalt nachteilig, da eine derartige
Zusammensetzung außerhalb des Glasbildungsbereiches ,liegt,
und das sich ergebende Glas technisch unbefriedigend ist. Aus den vorstehend angegebenen Gründen soll der Tl2O-Gehalt
des Glases 41 Gew.-96 nicht übersteigen. Der bevorzugte
Tl2O-Gehalt, ausgedrückt in Gew.-96, liegt im Bereich
von 5 bis 3o %. Mit Bezug auf den PbO-Gehalt wird der
Brechungsindex des Glaees nachteilig verringert, wenn dieser niedriger als 35 Gew.-96 ist. Wenn andererseits der PbO-
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Gehalt 75 Gew.-% übersteigt, wird die Lichtdurchlässigkeit
erhöht und das Glas neigt zu einer Färbung. Daher soll der PbO-Gehalt nicht mehr als 75 Gew.-% betragen. Der
bevorzugte PbO-Gehalt, ausgedrückt in Gew.-%, liegt im
Bereich von 45 bis 6o %. Wenn andererseits der SiOp-Gehalt geringer als 21 Gew.-% ist, wird die Verarbeitbar- ι
keit des Glasproduktes beeinträchtigt und SiOp und PbO ,
neigen zum Aufzeigen einer Phasentrennung in dem Glas.
Wenn dagegen der SiOg-Gehalt 31 Gew,-% übersteigt,ist
der Brechungsindex des Glases erniedrigt. Daher soll der * SiOg-Gehalt nicht mehr als 31 Gew-,-%. betragen, wobei der f
Bereich von 23 bis 29 "Gew.-% bevorzugt wird. '
Als Beispiel eines bekannten Zweikomponent.englases wurde das Glas mit der gleichen Zusammensetzung wie ;
diejenige der Probe (b) von Tabelle I (PbO:Si02=4o:6o
in Mol-%) verwendet und unter Beibehaltung des SiOp-Gehalts
in MoI-^ auf'einer konstanten Höhe wurde PbO mit zunehmen- ·
den Mengen von Tl2O, z.B. 5, 1o, und 15 Mol-% in einer
Reihe von Glasprodukten teilweise ersetzt. Die sich ergebende Änderung der Lichtabsorptionskoeffizienten α
(cm~ ) (gegen die Wellenlängen von 38o, 4oo und 43o m/u) und die Änderung der Brechungsindices nD sind in Fig. 4
dargestellt. Bei sämtlichen Probeklassen betrug der FepO,-Gehalt als !Verunreinigung o,oo5 Gew.-9o. In Fig. 4
ist auf der Abszisse der TlpO-Gehalt in MoI-^ und λauf
der unteren Ordinatenachse der Logarithmus des Absorptionskoeffizienten aufgetragen. Der Einfluß des Ersatzes von
PbO durch Tl2O auf den Absorptionskoeffizienten schwankt
etwas in Abhängigkeit von jeder Wellenlänge, wobei jedoch im allgemeinen die Lichtabsorbtion mit zunehmendem Ersatz
mit Tl2O abnimmt, bis ein minimaler Wert bei Ersatz mit
einer bestimmten Menge TIgO erreicht wird, worauf die
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Neigung zum Ansteigen des Absorptionskoeffizienten bei weiterer Erhöhung des TlpO-Gehaltes angezeigt wird. Wenn
daher der Ersatz mit Tl2O bis zu einem übermäßigen Grad
fortgesetzt wird, wird die Lichtabsorption sogar größer als diejenige des Ausgangs-PbO-SiC^-glases. Die Ordinatenachse
auf der rechten Seite in Fig. 4 bezeichnet den Brechungsindex nD<
Aus der graphischen Darstellung ist ersichtlich, daß bei zunehmendem Ausmaß des Ersatzes von
PbO durch Tl2O der Wert nß eine im wesentlichen lineare
Zunahme zeigt.
Das optische Glas gemäß der Erfindung kann mühelos unter Anwendung eines üblichen Glasschmelzverfahrens hergestellt
werden und das sich ergebende Glas ist überdies dadurch gekennzeichnet, daß es eine außerordentlich geringe
Neigung zur Entglasung während der Wärmeverarbeitung
aufweist- Dies ist eine wertvolle Eigenschaft, die insbesondere für ein Glasmaterial von optischen Fasern verlangt
wird.
Das Glas gemäß der Erfindung besitzt hohe Brechungsindices und einen geringen Lichtverlust über den ganzen
sichtbaren Strahlenbereich und ist insbesondere als Kernstruktur von optischen Fasern geeignet. Wie ersichtlich,
ist das Glas auch in anderen Anwendungsgebieten brauchbar, bei welchen ein Glas mit den vorstehend aufgeführten Eigenschaften
verlangt wird, beispielsweise in Prismen, diamagnetischenen optischen Isolatoren od.dgl.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen näher erläutert.
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Beispiel 1 '
Optische Gläser gemäß der Erfindung mit den Zusammensetzungen
wie Sie in der nachstehenden Tabelle II angegeben sind,wurden unter Verwendung der nachstehend beschriebenen
Arbeitsweise mit Bezug auf Probe Nr. 6 hergestellt.
(Mol-96) (Gew.-%) Brechungsindex
Probe Nr.: |
Tl2O | PbO | SiO2 | Tl2O | PbO ί | SiO2 | "D |
1 | 5,3 | 31,6 | 63,1 | * 17,19 |
53,86 | 28,95 | 1,799 |
2 | 11.1 | 22,2 | 66,1 | 34,47 | 36,23 | 29,3ο | 1,785 |
3 | 11,1 | 27,8 | 61,1 | 32,31 | 42,53 | 25,16 | 1,838 |
4 | 5,ο | 3ο,ο | 65,ο | 16,69 | 52,62 | 3ο, 69 | 1,781 |
VJl | ίο,ο | 25,0 | 65,ο | 3ο,93 | 4ο, 63 | 28,44 | 1,8οο |
6 | 5,ο | 35,ο | 6ο, ο | 15,68 | 57,69 | 26,63 | 1,826 |
7 | 1ο,ο | 3ο,ο | 6ο,ο | 29,20 | 46, ο3 | 24,77 | 1,841 |
8 | 15,ο | 25,0 | 6ο, ο | 4ο, 96 | 35,87 | 23,17 | 1,855 |
9 | 5,ο | 4ο, ο | 55, ο | 14,79 | 62,19 | 23,02 | 1,873 |
1o | 1ο,ο | 35,ο | 55.ο | 27,65 | 5ο, 85 | 21,5ο | 1,883 |
Eine Mischung von 133 g Quarzsand, 288 g Bleimonoxyd und 98 g Thalliumnitrat wurde in einen Schmelztiegel mit
hohem Aluminiumoxydgehalt (of high alumina) eingebracht und in einem elektrischen Ofen während 2 Stunden bei
einer Temperatur von 12oo*C geschmolzen, um ein Glas, bestehend
aus 15,68 Gew.-96 TlgO, 57,69 Gew.-% PbO und 26,63
Gew.-96 SiO2, zu bilden. Das Glas enthielt außerdem o,oo5
Gew.-96 Fe2O, als Verunreinigung aus den Ausgangsmaterialien
und infolge der Abnutzung oder Anfressung des Schmelztiegels während des Schmelzens. Die spektrale Durchlässigkeit
Jeder der Proben Nr. 1 bis 9 ist in den Figuren 2 bzw. 3 dargestellt. Das geschmolzene Glas wurde auf
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eine Eisenplatte gegossen und zu einer Platte geformt. Nach Kühlen wrde es abgeschliffen und als Probe zur Bestimmung
der spektralen Durchlässigkeit verwendet. Sämtliche der in Tabelle II angegebenen optischen Gläser
gemäß der Erfindung besitzen einen hohen Brechungsindex, zeigen eine verringerte Absorption von Licht im sichtbaren
Bereich und weieen außerdem eine gute Wärmeverarbeitbarkeit auf. Sie sind somit für den Gebrauch als Kernstruktur
von optischen Fasern geeignet.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Änderung des Absorptionskoeffizienten α (cm~ ) bei einer Wellenlänge
von 38o m/u von Gläsern, die durch Ersatz eines Teiles von PbO des pptischen Glases des binären Komponentensystems
von PbO-SiO2 mit Tl2O oder Oxyden von anderen
schweren Elementen erhalten wurden. In der nachstehenden Tabelle III sind die Werte des Absorptionskoeffizientan α
(cm"" ) bei 38o m/u von Gläsern, bestehend aus 35 Mol-%
PbO, 6o Mol-# SiO2 und 5 Mol-# eines Oxyds eines Schwermetalls
aufgeführt. Sämtliche dieser Gläser besaßen einen Fe2Oj-Gehalt von o,oo5 Gew.-#T
Oxyd | α (cm ) |
TiO2 | 5,2 |
Ta2O5 | 3,7 |
Nb2O5 | 7,o |
La2O3 | 2,8 |
Tl2O | 1,6 |
ThO2 | keine Glasformung; nicht meßbar |
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Von den Torstehend genannten Oxyden ergibt lediglich
L^O, ein Glas mit einer verhältnismäßig verringerten
Lichtabsorption, das Jedoch einen sehr niedrigen Brechungsindex aufweist. Ein derartiges Glas ist daher
a is Kernstruktur für optische Fasern unbrauchbar. Bei
einem Gehalt von ThO? in einer Menge von 3 Mol oder
darüber ist die Mischung zur Glasformung nicht fähig und das ternäre Komponentenglas, das dieses enthält, ist
im allgemeinen nicht ausgezeichnet» Aus den Ergebnissen
der vorstehenden Tabelle III ist ersichtlich, daß lediglich Tl2O ein optisches Glas mit einer bemerkenswert
verringerten Lichtabsorption ergibt,
0 0 9 8 0 8/1109 BAD
Claims (4)
1) Optisches Gias auf der Basis eines PbO-SiO2-Tl2O-Systems,
dadurch gekennzeichnet, daß es aus 35 bis 75 %
PbO, 21 bis 3) % SiO2 urxl 3 bis 41 % Tl2O, Jeweils bezogen auf Gewichb, besteht und einen Brechungsindex nD
von wen ig« tons 1,75 aufwe Ist.
PbO, 21 bis 3) % SiO2 urxl 3 bis 41 % Tl2O, Jeweils bezogen auf Gewichb, besteht und einen Brechungsindex nD
von wen ig« tons 1,75 aufwe Ist.
2) Optisches Glas nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tl2O-Ciehalt im Bereich von 5 bin 3o Gew,-% liegt.
3) Optisches Glas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der PbO-Gehalt im Bereich von 45 bis 6o Gew.-"% liegt,
4) Optisches GLas nach Anspruch !, dadurch gekennzeichnet,
daß der SlOg-Gohnlb Lm Bereich von 23 bis 29 Gew.-% liegt.
SAO ORIGINAL
009808/ ! 109
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1969
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1018650A1 (de) * | 1999-01-05 | 2000-07-12 | Corning Incorporated | Glasfaser, Stromfühler und Verfahren |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2008403A1 (de) | 1970-01-23 |
GB1224446A (en) | 1971-03-10 |
BE732917A (de) | 1969-10-16 |
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