DE2826286C2 - Sicherheitsgurtaufrollautomat - Google Patents

Description

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Die Erfindung bezieht sich auf einen Sicherheitsgurtaufrollautomaten mit einer Einrichtung zur Gurtspulenblockierung im Gefahrenfall, die einen bei Überschreiten einer zulässigen Beschleunigung oder Verzögerung des Fahrzeuges selbsttätig wirksamen Auslösemechanismus und zwei schwenkbare, durch ein Verbindungselement fest verbundene gemeinsam durch ein Steuerelement betätigbare, mit auf entgegengesetzten Seiten der Gurtwelle angeordneten Rastverzahnungen zusammenwirkende Sperrklinken aufweist.

Bei bekannten Sicherheitsgurtaufrollautomaten der vorgenannten Art (US-PS 39 01 459) ist auf einer Seite der Gurtwelle eine Aufrollfeder angeordnet, während das gegenüberliegende Wellenende mit einer Klinken-Sperreinrichtung sowie mit einem Auslösemechanismus in Verbindung steht, wobei im Gefahrenfälle, also bei Auftreten einer ein zulässiges Maß übersteigenden Beschleunigung oder Verzögerung der z. B. mit einer Trägheitsmasse ausgestattete Auslösemechanismus auf eine Steuerscheibe einwirkt und die Steuerscheibe über die Klinkensperreinrichtung eine Blockierung der Gurtwelle bewirkt. Bei diesen bekannten Künkensperreinrichtungen besteht die Gefahr, daß eine einfache Klinkensperrung auf einer Gurtwellenseite nicht ausreichend ist, um im Gefahrenfall extrem großen Zugkräften standhalten zu können. Ähnliche Einrichtungen sind bekannt aus den deutschen Offenlegungsschriften 19 64 128 und 24 35 050. Hierbei sind auf einer Seite der Gurtwelle an einem plattenartigen Ansatz Sperrklinken entgegen Federkraft schwenkbar gelagert, wobei sich zwischen den beiden, nach unterschiedlichen Seiten auslenkbaren SperrkJinken Steuerelemente einer frei auf der Gurtwelie rotierbaren Trägheitsmasse befinden, welche Steuerelemente bei Auftreten der vorgenannten Beschleunigung oder Verzögerung die Sperrklinken in die Sperrstellung verstellen.

Bei einem anderen bekannten Sicherheitsgurtaufrollautomaten (US-PS 39 58 773) ist ein zentraler Auslösemechanismus in Form eines Trägheitspendels vorhanden, welches Trägheitspendel mit einem ebenfalls zentralen, schwenkbar am Aufrollergehäuse gelagerten, um wesentlichen U-förmigen Sperrbügel derart zusammenwirkt daß bei Auslenkung des Trägheitspendels im Crashfalle dieser Sperrbügel durch den Auslösemechanismus verschwenkt wird und mit Sperrverzahnungen zu beiden Seiten der Gurtspule verrastet Besondere Sperrklinken wie bei den vorbeschriebenen bekannten Ausführungen sind hier nicht vorhanden. Durch die Anordnung des Sperrbügels an der Außenseite der Gurtspule wird verhältnismäßig viel Einbauraum innerhalb dieses Automatengehäuses erforderlich, und es besteht die Gefahr, daß der außenliegende Sperrbügel durch äußere Einwirkungen in seiner Funktionsweise beeinträchtigt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sicherheitsgurtaufrollautomaten der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß bei konstruktiv einfacher und raumsparender Bauweise dessen Funktionssicherheit auch bei äußeren Einwirkungen stets gewährleistet ist.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Sperrklinken mit dem innerhalb der zumindest zum Teil als Hotoprofil ausgebildeten Gurtwelle angeordneten Verbindungslement an der Gurtwelle gelagert sind und das mit dem Auslösemechanismus zusammenwirkende Steuerelement auf der Gurtwelle angeordnet ist. Durch die beidseitige Anordnung der Sperrklinken ist die Gurtwelie im Blockierungsfalle keinerlei Verkantungskräften ausgesetzt und verbleibt daher exakt in ihrer zentrischen Sperrstellung. Hierbei wird für die Übertragung der Steuer- oder Ausiösebewegungen der Raum innerhalb des Gurtwellenquerschnittes ausgenützt, der für andere Dinge nicht unmittelbar benötigt wird. Auf diese Weise ergibt sich eine besonders raumsparende Bauweise, wobei sich noch der Vorteil ergibt, daß sich der für dip Blockierung beidseitig der Gurispule wesentliche Teil, nämlich das Verbindungselement innerhalb der Gurtwelle in einem von außen her nicht direkt zugänglichen Einbauraum befindet, also gegenüber schädlichen äußeren Einflüssen vollkommen geschützt ist.

Hierbei kann auf jeder Seite der Gurtwelle eine Sperrverzahnung sowie eine wenigstens zwei Kupplüngszähne aufweisende Sperrklinke vorgesehen sein, oder aber es können gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform auf jeder Seite der Gurtwelle eine Sperrverzahnung sowie zwei durch das Steuerelement gleichzeitig, vorzugsweise in entgegengesetzten Richtungen betäiigbare Sperrklinken vorgesehen sein. Auf diese Weise wird der konstruktive Aufwand sehr klein gehalten und noch dadurch verringerbar, daß die beiden

auf jeder Gurtwellenseite vorgesehenen schwenkbar an einer Frontflache der Gurtwelle gelagerten und beidseitig der Gurtwellenachse angeordneten Sperrklinken durch eine einzige Zugfeder gegeneinander verspannt sind.

Die Erfindung ist anhand der in der Zeichnung dargestellten und nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen

F i g. 1 bis 5 vier unterschiedliche Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Sicherheitsgurtaufrollautomaten mit einer radial von innen nach außen sperrenden Klinkensperreinrichtung.

In Fig. 1 ist der Sicherheitsgurtaufrollautomat gemäß den Fig.2 bis 5 in Frontansicht und größtenteils in Schnittansicht gemäß der Schnittlinie I-I gemäß Fi g. 2 dargestellt Dabei ist in zwei Seitenplatten 1 und 2 eines im wesentlichen C-förmigen Rahmens 3, der zur Befestigung des Automaten in einem Fahrzeug, z. B. am Rahmen des Fahrzeugs, eine Befestigungsöffnung 4 aufweist, eine Gurtwelle 5 drehbar gelagert, die in an sich bekannter Weise einen sich längs der Gurtachse erstreckenden, die Gurtwelle 5 radial durchzi. henden Schlitz 6 (Fig.2) aufweist, in welchem ein z.B. aus textilem Material bestehender, bei 7 eine Arretierungserweiterung aufweisender Sicherheitsgurt 8 mit seinem freien Gurtende arretiert ist. Die beiden Seitenplatten 1 und 2 sind durch ein Distanzstück 9 gegeneinander auf exaktem Abstand gehalten. An dem einen, über die Seitenplatte 2 hinausragenden Gurtwellenende ist eine Aufrollfeder 10 befestigt, die andererseits am Rahmen 3 fixiert ist Seitlich außerhalb der gegenüberliegenden Seitenplatte 1 ist auf einem dünnen Lageransatz 11 der Gurtwelle 5 eine Steuerscheibe 12 drehbar gelagert, die mit einer Massescheibe 13 verbunden ist. In Funktionsverbindung mit der Steuerscheibe 12, z. B. mit flexiblen Steuerzähnen 14 dieser Steuerscheibe, steht ein Auslösemechanismus 15 mit einer Massekugel 16 und einem Steuerhebel 17. wobei im Gefahrenfall, also bei Auftreten von Fahrzeugbeschleunigungen oder Fahrzeugverzögerengen, die ein vorbestimmtes Maß übersteigen, die Massekugel 16 außerhalb ihrer Ruhelage gerät und den Steuerhebel 17 in Richtung der Steuerscheibe 12 verstellt und in Eingriff mit der Steuerscheibe 12 bringt, wodurch die Steuerscheibe gestoppt wird. Durch die dadurch erfolgende Relativbewegung zwischen Gurtwelle 5 und Steuerscheibe 12 wird eine z. B auf einer Stirnfläche der Gurtwelle 5 befestigte, federbelastete Sperrklinke 18 mittels eines Ansatzes 19 an der Steuerscheibe 12 radial — in bezug auf die Gurtachse — vo:¹ innen nach außen bis in Kupplungseingriff mit einer Innenverzahnung 20 eines an den Seenplatten 1 befestigten Sperringes 21 bewegt. Wie anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele noch näher erläutert, steht die Sperrklinke 18 über eine achsparalle^e Verbindungswelle oder Verbindungsstange in starrer Verbindung mit einer an der Außenseite der Seitenplatte 2 angeordneten weiteren Sperrklinke 22 im Bereich zwischen oer Aufrollfeder 10 und der Außenseite der Seitenplatte 2. die .n derselben Weise mit einem innen verzahnten Spernng 23 zusammenwirkt. Auf die Seitenplatten 1 und 2 sind Abdeckungen 24,25 aufsetzbar.

Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 hat die aus Kunststoffmaterial bestehende Gurtwelle 5 e.nen z. B. in Form eines Metalfstiftes ausgebildeten Verstärkung* ■ körper 26, welcher die Gurtwelle stabilisierend achsparallel durchzieht Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die auf den zwei gegenüberliegenden Seiten der Gurtwelle 5 angeordneten Sperrklinken 18 und 22 als einarmige Hebel ausgebildet welche jeweils einen Kupplungszahn z. B. 27 aufweisen. Die beiden Sperrklinken 18 und 22 stehen über eine Verbindungswelle oder Verbindungsstange 28 miteinander in drehfester Verbindung. In F i g. 2 ist der in F i g. 1 mit 19 bezeichnete Ansatz oder Steuernocken gezeigt welcher bei Auftreten einer Relativbewegung zwischen Steuerscheibe 12 und Gurtwelle 5 die Sperrklinke 18 entgegen der Kraft einer Feder 29 in eine Sperrstellung verstellt in welcher der Kupplungszahn 27 in Eingriff mit der Innenverzahnung 20 des Sperringes 21 gelangt In F i g. 2 ist ferner der allgemein mit 15 bezeichnete Auslösemechanismus sowie ein elastischer Steuerzahn 14 der Steuerscheibe 12 gezeigt. Ferner ist verdeutlicht daß ·η den Ecken der zwei Seitenplatten 1 und 2 des Rahmens 3 nach außen hin offene, langlochartige Ausnehmungen 30 vorgesehen sind, in welche das Distanzstück 9 mit seinen Enden von außen her leicht eingesteckt und arretiert wt:den kann.

Beim r\usführungsbeispiel gemäß F i g. 3 ist z. B. an der Frontfläche der Gurtwelle ein in etwa halbmondförmiger Betätigungshebel 31 an der Achse 32 drehbar gelagert, ebenso wie eine Sperrklinke 33, die ebenso wie die entsprechende Sperrklinke an der gegenüberliegenden Seite der Gurtwelle 2 Kupplungszähne 34 hat. Bei Auftreten der vorbeschriebenen Relativbewegung zwischen Gurtwelle und Steuerscheibe wird der Betätigungshebel 31 durch den Steuernocken 35 verdreht, wodurch einerseits der Betätigungshebel 31 mit einem Kupplungszahn 36 in Eingriff einer Sperrverzahnung gerät und womit ebenfalls die Sperrklinken 33 mit ihren Kupplungszähnen 34 in Kupplungseingriff mit der Sperrverzahnung 20 gebracht werden, entgegen der Kraft der Feder 29 (Pfeile).

Da« Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 4 unterscheidet

sich vom Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 im wesentlichen dadurch, daß die. einen Aufnahmeflansch 37 aufweisende Gurtwelle mit mehreren stangc.artigen

Verstärkungskörpern 38 ausgestaltet ist.

Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 5 sind auf jeder Seite der Gurtwelle 5 (Fig. 1) jeweils zwei Sperrklinken 40 vorgesehen, d. h. z. B. an dem Aufnahmeflansch 37 der Gurtwelle gemäß F i g. 4 verstellbar befestigt. Die Sperrklinken 40 sind als einarmige Hebel ausgebildet, von denen jede einen Kupplungszahn 41 aufweist. Die in der Ruhelage im wesentlichen parallel zueinander und in entgegengesetzter Kichtung zueinander angeordneten Sperrklinken 40 sind durch eine einzige Zugfeder 42 miteinander verspannt, wobei sicn im Spalt zwischen den beiden eindnder zugewandten Begrenzungskanten der Sperrklinken 40 zwei Steuernocken 43 befinden, die bei Auftreten einer Relativbewegung zwischen Gurtwelle ⁶⁰und Steuerscheibe (Fig. I) die Sperrklinken 40 gleichzeitig radial von innen nach außen verstellen und in Eingriff mit der nur teilweise dargestellter. Sperrverzahnung bringen.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Sicherheitsgurtaufroilautomat mit einer Einrichtung für Gurtspulenblockierung im Gefahrenfall, die einen bei Oberschreiter, einer zulässigen Beschleunigung oder Verzögerung des Fahrzeuges selbsttätig wirksamen Auslösemechanismus und zwei schwenkbare, durch ein Verbindungselement fest verbundene, gemeinsam durch ein Steuerelement betätigbare, mit auf entgegengesetzten Seiten ι ο der Gurtwelle angeordneten Rastverzahnungen zusammenwirkende Sperrklinken aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrklinken (18,33,40) mit dem innerhalb der zumindest zum Teil als Hohlprofil ausgebildeten Gurtwelle (5) ts angeordneten Verbindungselement (28) in der Gurtwelle (5) gelagert sind und das mit dem Auslösemechanismus zusammenwirkende Steuerelement (12,19) auf der Gurtwelle (5) angeordnet ist

Z Sichf-rheitsgurtaufrollautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrklinke (33) wenigstens zwei Kupplungszähne (27) aufweist

3. Sicherheitsgurtaufrollautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei ourch das Steuerelement (12, 19) gleichzeitig, vorzugsweise in entgegengesetzte Richtungen betätigbare Sperrklinkenpaare (40) vorgesehen skid.

4. Sicherheitsgurtaufrollautomat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrklinkenpaare (40) durch eine einzige Zugfeder (42) gegeneinander verspannt sind

5. Sichei heitsgurtaufrollautomat nach den Ansprüchen 3 und 4, dadun. . gekennzeichnet, daß zwischen den mit Abi'and voneinander angeordneten Sperrklinken (40) Su .ernocken (43) des J5 Steuerelementes (12,19) angeordnet sind.

6. Sicherheitsgurtaufrollautomat nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gurtwelle (5) aus Kunststoff besteht und metallische, stabförmige Verstärkungskörper (26,38) enthält.