Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsgurt-Aufrollautomat
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einem derartigen, beispielsweise aus der DE-OS 34 18 378
bekannten Sicherheitsgurt-Aufrollautomaten sind an einem an
einem Fahrzeug befestigbaren Rahmen zwei parallele Rahmen
schenkel vorgesehen, die Verzahnungen aufweisen, mit denen
zwei an beiden Enden einer Wickelwelle für den auf- und abwik
kelbaren Sicherheitsgurt vorgesehene Verzahnungen zur mechani
schen Blockierung der Wickelwelle in Eingriff kommen können.
Die mechanische Blockierung wird ausgelöst durch eine Träg
heitssensoreinrichtung, welche an der Mechanikseite des wahl
weise auf überhöhte Fahrzeugverzögerungen, bzw. -beschleuni
gungen (CS-Sensor) oder auf überhöht beschleunigte Gurtbewe
gungen (WS-Sensor) anspricht. Beim bekannten Sicherheitsgurt-
Aufrollautomat ist an einer Mechanikgrundplatte, die mit ei
nem Rahmenschenkel verbunden ist, ein Lagerzapfen für eine
Steuerscheibe als Drehpunkt für die Steuerscheibe vorgesehen.
Die gesamte Steuerscheibe mit einem darin geführten Steuerrad
wird nach entweder durch den fahrzeugsensitiven Sensor oder
durch den gurtbandsensitiven Sensor ausgelöster Sperrung um
den durch den kurzen Lagerzapfen gebildeten Drehpunkt geschwenkt,
wobei ein an der Mechanikseite der Wickelwelle vorgesehener
Zapfen um diesen Drehpunkt mitgeführt wird, so daß die am
mechanikseitigen Ende der Wickelwelle vorgesehene Verzahnung
in die am Rahmenschenkel zugeordnete Verzahnung eingreift.
An der Federseite wird ein Zapfen der Wickelwelle in einem
Langloch geführt, wobei beim Blockieren um den auf der Mecha
nikseite vorgesehenen Lagerzapfen als Drehpunkt auch die am
federseitigen Ende der Wickelwelle vorgesehene Verzahnung in
den federseitigen Rahmenschenkel zum Eingriff gebracht wird.
Da durch den mechanikseitig vorgesehenen Lagerzapfen nur ein
mechanikseitig vorhandener Drehpunkt für die Bewegung der
Wickelwelle aus der Betriebsstellung in die Blockierstellung
vorgesehen ist, läßt sich eine absolut synchrone Hubbewegung
der beiden an den Wickelwellenenden vorgesehenen Verzahnungen
in die zugeordneten Verzahnungen der Rahmenschenkel nicht er
zielen, da zwangsläufig um den mechanikseitig durch den La
gerzapfen definierten Drehpunkt auch eine Kippbewegung der
Wickelwellenachse um diesen Drehpunkt stattfindet, was ein
verzögertes Nachführen der federseitigen Verzahnung an der
Wickelwelle bedeutet.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Sicherheitsgurt-
Aufrollautomaten der eingangs genannten Art zu schaffen, bei
dem eine exakte synchrone Bewegung der an beiden Enden der
Wickelwelle vorgesehenen Verzahnungen in die zugeordneten
Verzahnungen in den beiden Rahmenschenkeln erzielt wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Sicherheitsgurt-Aufrollautomaten
der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch die kenn
zeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die Erfindung wird in vorteilhafter Weise eine durch
die beiden Rahmenschenkel definierte Schwenkachse für die
Wickelwelle geschaffen, welche eine dem Abstand der beiden
Rahmenschenkel entsprechende Länge besitzt. Eine Kippbewegung
der Wellenachse um einen Drehpunkt ist damit ausgeschlossen,
da durch die Lagerstellen in den beiden Rahmenschenkeln eine
zur Wellenachse parallele Schwenkachse erzielt wird, die das
gleichzeitige Bewegen der beiden an den Wickelwellenenden vorgesehenen
Verzahnungen in die Verzahnungen der Rahmenschenkel
gewährleistet. In der Schwenkachse ist die Wickelwelle außer
mittig bzw. asymmetrisch an den beiden Rahmenschenkeln federnd
gelagert.
Die in vorteilhafter Weise durch eine Lagernadel gebildete
Wickelwellenachse läßt sich um die Schwenkachse ohne Verkip
pen zwischen der Betriebsstellung und der Blockierstellung
hin- und herschwenken, wobei an beiden Enden der Wickelwellenachse
konstant bleibende Schwenkradien gewährleistet sind.
Diese konstanten Schwenkradien können erreicht werden durch
jeweils starre an den Enden der als Wellenachse ausgebildeten
Lagernadel vorgesehene Schwenkhebel, die an den Lagerstellen
der Rahmenschenkel, welche die Schwenkachse definieren, ange
lenkt sind.
Eine durch die Wickelwelle hindurchgeführte in Öffnungen der
Rahmenschenkel mittig gelagerte Welle ist aus der DE-OS
35 07 792 bei einem Sicherheitsgurt-Aufrollautomaten bekannt.
Hierbei ist jedoch zur Blockierung nur eine auf der Mechanik
seite vorhandene Verzahnung vorgesehen. Eine Schwenkbewegung
der Wickelwelle aus einer Betriebsstellung in eine Blockier
stellung findet bei diesem bekannten Sicherheitsgurt-Aufroll
automaten nicht statt.
Zur Erzielung der beiden starren Schwenkhebel, welche die
Wellenachse bzw. die Lagernadel um die Schwenkachse führen,
kann das eine Ende der Lagernadel U-förmig geformt sein, wo
bei der freie Schenkel des U-förmigen Nadelteils in die La
gerstelle des einen Rahmenschenkels eingesetzt ist. Das an
dere Ende der Lagernadel kann in radialer Richtung form
schlüssig und fest an einem Multifunktionsteil, der mit der
Trägheitssensoreinrichtung zusammenwirkt, gelagert sein. Der
Multifunktionsteil besteht aus einem steifen Werkstoff, ins
besondere aus Kunststoff. Der Abstand der Lagerstelle am Rah
menschenkel von der Stelle, an welcher das Ende der Wickel
wellenachse bzw. der Lagernadel am Multifunktionsteil gela
gert ist, ist gleich dem Abstand, den die Lagerstelle
am anderen Rahmenschenkel von der Wellenachse bzw. der Lager
nadel aufweist. Es werden hierdurch gleiche und konstant
bleibende Schwenkradien für die Wellenachse bzw. die Lager
nadel sowohl am mechanikseitigen als auch am federseitigen
Ende der Wickelwelle geschaffen. Hierbei ist der U-förmig
gebogene Nadelteil bevorzugt an der Federseite vorgesehen und
überbrückt eine Rückzugsfeder, die den auf den Sicherheits
gurt wirkenden Federzug während der normalen Betriebsstellung
der Wickelwelle vermittelt. Der Multifunktionsteil ist bevor
zugt auf der Mechanikseite angeordnet und wirkt mit der Träg
heitssensoreinrichtung zusammen.
Zum Zusammenwirken des Multifunktionsteils mit der Trägheits
sensoreinrichtung, insbesondere mit dem gurtbandsensitiven
Teil, kann der Multifunktionsteil eine Verzahnung, insbeson
dere innenliegende Verzahnung, aufweisen, in die eine feder
belastete Klinke, die zur Bildung einer auf übermäßig be
schleunigte Gurtbewegungen ansprechende Sensoreinrichtung
(WS-Sensor) mit einem um die Wickelwellenachse bzw. die La
gernadel drehbares Trägheitsrad zusammenwirkt, in Eingriff
gebracht werden kann.
Auf der Wickelwellenachse bzw. der Lagernadel kann ferner
drehfest eine eine Zahnung, insbesondere eine Außenzahnung
aufweisende Zahnscheibe drehbar gelagert sein, in deren Zah
nung eine auf erhöhte Fahrzeugverzögerungen bzw. -beschleuni
gung ansprechende Sensoreinrichtung (CS-Sensor) eingreift.
Die Trägheitssensoreinrichtung - wobei es sich hier sowohl um
die fahrzeugsensitive als auch um die gurtbandsensitive Sen
soreinrichtung handelt - ist bevorzugt so ausgebildet, daß
sie die Hubbewegung in die Blockierstellung um die an den
beiden Rahmenschenkeln definierte Schwenkachse und zwangsge
führt und synchronisiert durch die daran angelenkte Wickel
wellenachse bzw. Lagernadel mit ausführt.
Die Gehäusewandung für die Gesamtanordnung kann so ausgebil
det sein, daß die Schwenkbewegung der Lagernadel und des Mul
tifunktionsteils unbehindert vonstatten gehen können.
In vorteilhafter Weise können sowohl der gurtbandsensitive
Sensormechanismus als auch der fahrzeugsensitive Sensorme
chanismus unabhängig voneinander arbeiten.
Zur Erzielung eines gurtbandsensitiven Sensormechanismus auf
Trägheitsbasis kann die Klinke an der Zahnscheibe schwenkbar
gelagert sein und die auf die Klinke einwirkende Feder als
an der Trägheitsscheibe abgestützte Knickbauch-Blattfeder
ausgebildet sein. Ein derartiger gurtbandsensitiver Träg
heitssensormechanismus läßt sich bei dem vorliegenden Sicher
heitsgurt-Aufrollautomaten als auch bei einem andersartigen
Sicherheitsgurt-Aufrollautomaten zum Einsatz bringen. Durch
die Knickbauch-Blattfeder wird ein genaues Ansprechen der
Klinke erreicht, wobei das Eingreifen der Klinke in den Mul
tifunktionsteil beim Erreichen der Schwelle zwischen zuläs
siger Gurtbandbeschleunigung und unzulässiger Gurtbandbe
schleunigung rasch erfolgt und diese Schwelle durch die
Knickbauch-Blattfeder genau eingestellt werden kann.
Durch die Erfindung lassen sich die Bewegungsstrecken der
entsprechenden Teile aus der Betriebsstellung in die Blok
kierstellung, insbesondere auch bei den beiden voneinander
unabhängig arbeitenden gurtbandsensitiven und fahrzeugsensi
tiven Sensoreinrichtungen äußerst kurz bemessen. Bei überhöh
ten Beschleunigungen bzw. Verzögerungen können die beiden
Sensoreinrichtungen bereits nach einer Gurtbandbewegung von
weniger als 25 mm ansprechen. Eine Blockierung läßt sich di
rekt durch den gurtbandsensitiven Sensor oder durch den fahr
zeugsensitiven Trägheitssensor einleiten. Die äußerste Be
lastung in allen Versuchspositionen beträgt 15 kN(x-3s). Die
mechanische Blockierung wird exakt und synchronisiert an bei
den Seiten der Wickelwelle, d.h. sowohl am mechanikseitigen
als auch am federseitigen Ende der Wickelwelle eingeleitet.
Der erfindungsgemäße Aufrollautomat erlaubt einen Aufbau mit
geringem Gewicht. Das Gewicht des Rahmens, der beispielsweise
aus Stahlblech bestehen kann, kann unter 340g gehalten wer
den. Bei einem Rahmen aus Aluminiumblech kann das Gewicht
unter 250g gehalten werden. Ferner sind nur äußerst kurze
Kraftübertragungswege bei der mechanischen Blockierung des
Gurtbandes erforderlich.
Gegenüber herkömmlichen auf dem Markt befindlichen Sicher
heitsgurt-Aufrollautomaten läßt sich eine Verringerung der
Reibungshysterese von etwa 25% erreichen. Dies wird insbe
sondere durch die bevorzugt als Lagernadel ausgebildete Wik
kelwellenachse, welche die gesamte Wickelwelle durchsetzt,
gewährleistet. Da multifunktionale Elemente vorgesehen sind,
werden ratternde Geräusche vermieden. Ferner läßt sich eine
Bandführung mit geringer Reibung auf der Wickelwelle errei
chen, da die Wickelwelle immer in einer exakten Position ohne
Kippbewegungen um Drehpunkte gehalten ist. Ferner wird ein
leichter Zusammenbau der Einzelteile gewährleistet. Es können
für wesentliche Teile, insbesondere auch für den Multifunk
tionsteil, Kunststoffe verwendet werden, wobei sich diese
Kunststoffteile mit hoher Präzision herstellen lassen.
Anhand der beiliegenden Figuren wird an einem Ausführungsbei
spiel die Erfindung noch näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 in perspektivischer Explosionsdarstellung die ein
zelnen Bauteile, aus welchen ein Ausführungsbeispiel
des Sicherheitsgurt-Aufrollautomaten zusammengesetzt
ist;
Fig. 2 den Sicherheitsgurt-Aufrollautomaten, dessen Einzel
teile in der Fig. 1 dargestellt sind, in zusammenge
bautem Zustand und
Fig. 3-8 weitere Ausführungsformen und Einzelheiten der Er
findung.
Der in den Fig. 1 und 2 als Ausführungsbeispiel dargestell
te Sicherheitsgurt-Aufrollautomat besitzt einen an einem Fahr
zeug befestigbaren Rahmen 1, der zwei parallel zueinander ver
laufende Rahmenschenkel 22 und 23 aufweist. In den beiden Rah
menschenkeln 22 und 23 sind im wesentlichen kreisrunde Öff
nungen 34, 35 vorgesehen, welche auf einem Teil ihres Umfangs
mit Verzahnungen 36 und 37 ausgestattet sind. Im Rahmen 1 be
findet sich eine Wickelwelle 15, auf welche ein nicht näher
dargestellter Sicherheitsgurt aufgewickelt werden kann. Die
Wickelwelle 15 besitzt auf Endscheiben 38, 39 vorgesehene
Verzahnungen 20, 21, welche beim dargestellten Ausführungs
beispiel den gesamten Umfang der Endscheiben 38 und 39 ein
nehmen. Diese Verzahnungen 20, 21 sind korrespondierend zu
den Verzahnungen 36 und 37 am Innenumfang der Öffnungen 34
und 35 der beiden Rahmenschenkel 22, 23. Die beiden Endschei
ben 38, 39 liegen mit ihren Verzahnungen 20, 21 genau in den
Öffnungen 34, 35 der beiden Rahmenschenkel 22, 23.
Zur Versteifung des Rahmens 1 dient ein Abstandhalter 2.
Zur erleichterten Führung des nicht näher dargestellten
Sicherheitsgurtes dient eine in bekannter Weise ausgebildete
Gurtführung 12.
An der Federseite (links vom Rahmen 1 in der Fig. 1) befin
det sich eine zu einem Einziehmechannismus gehörige Rückzugs
feder 17, welche an einem endseitigen Zapfen 40 der Wickel
welle 15 angreift. Die Feder 17 ist als Spiralfeder ausgebil
det und ist mit ihrem äußeren Ende an einem Federbecher 16
gelagert. Das innere Ende der Spiralfeder greift an dem schon
erwähnten Zapfen 40 der Wickelwelle an. Die Feder 17 bildet
als vorgespannte Feder einen Teil einer Einziehvorrichtung
für den auf die Wickelwelle 15 aufzuwickelnden Sicherheits
gurt und vermittelt den auf den Sicherheitsgurt erforderli
chen Federzug. Die Verbindung zwischen dem Zapfen 40 und dem
inneren Ende der Spiralfeder 17 wird über ein Federherz 18
vermittelt. Mit Hilfe einer becherförmigen Abdeckung 19,
welche auch einen federseitigen Gehäuseteil bildet, wird
die die Rückzugsfeder 17 enthaltende Einziehvorrichtung
für den Sicherheitsgurt abgedeckt. Der Federbecher 16 sowie
der Gehäuseteil 19 können aus Kunststoff bestehen. Der
Federbecher 16 ist im eingebauten Zustand direkt auf die Sei
tenfläche des Rahmenschenkels 22 aufgesetzt, wobei der Zap
fen 40 durch eine Öffnung 41 im Boden des Federbechers ragt
und das innere Ende der Spiralfeder 17 durch das Federherz
18 mit dem Zapfen 40 in Eingriff gebracht ist.
Auf der Mechanikseite (rechte Seite vom Rahmen 1 in den Fi
guren 1 und 2) ist direkt auf die Außenfläche des Rahmen
schenkels 23 eine Mechanikgrundplatte 3 aufgesetzt. Die Me
chanikgrundplatte 3 besitzt an ihrem unteren Ende ein Gehäu
seteil 42, welches die fahrzeugsensitive Trägersensoreinrich
tung 5, 6, 7 aufnimmt. In eine Öffnung 43 der Mechanikgrund
platte ragt von der Endscheibe 39 ein Zapfen 47 (Fig. 1). An
diesen Zapfen 44 ist drehfest eine Zahnscheibe 8 gelagert, d.
h. die Zahnscheibe 8 ist auch drehfest mit der Wickelwelle 15
verbunden. Die Zahnscheibe 8 besitzt einen hohlzylindrischen
Achsstummel 48, auf welchem eine Trägheitsscheibe 9 drehbar
gelagert ist. An der Trägheitsscheibe 9 befindet sich eine
Knickbauch-Blattfeder 11, welche eine an der Zahnscheibe 8
schwenkbar gelagerte Klinke 10 in eine in der Fig. 1 darge
stellte Ruhestellung vorspannt.
Hieran schließt sich ein Multifunktionsteil 13 an, der eine
Zahnung aufweist, die beim dargestellten Ausführungsbeispiel
als Innenverzahnung 29 ausgebildet ist. Der Multifunktions
teil 13 besitzt an seinem unteren Ende eine Aufnahmeeinrich
tung 44 für den fahrzeugsensitiven Sensormechanismus 5, 6, 7.
Der Multifunktionsteil 13 ist etwa kappenförmig ausgebildet
und besitzt in seiner Mitte eine Lagerstelle 32 für eine La
gernadel 14. In dieser Lagerstelle 32 ist axial und radial
formschlüssig das mechanikseitige Ende der Lagernadel 14 in
der Lagerstelle 32 gehalten. Die Lagernadel 14 erstreckt sich
durch alle Fuktionsteile des Aufrollautomaten, wie aus der
Fig. 2 zu ersehen ist. Die Lagernadel 14 durchdringt das
Federherz 18, welches auf den stirnseitigen Zapfen 40 der
Wickelwelle 15 mit dem inneren Ende der Feder 17 aufgeschoben
ist, die gesamte Wickelwelle 15 und den Lagerzapfen 44 am
mechanikseitigen Ende der Wickelwelle und erstreckt sich
formschlüssig bis in die Lagerstelle 32 am Multifunktionsteil
13.
Das federseitige Ende der Lagernadel 14 ist U-förmig gebogen,
wobei der Steg des U-förmigen Nadelteils einen Schwenkhebel
31 bildet und der freie Schenkel 26 zusammen mit einem Lager
zapfen 45 am Multifunktionsteil 13 eine Schwenkachse 25 für
die Lagernadel 14, welche durch die Funktionsteile des Si
cherheitsgurt-Aufrollautomaten hindurchgeführt ist, bildet.
Der freie Schenkel 26 am federseitigen Ende der Lagernadel
14 ist in eine Öffnung, welche eine Lagerstelle 27 am Rahmen
schenkel 22 bildet, schwenkbar eingesteckt. Desgleichen ist
der Lagerzapfen 45 am Multifunktionsteil 13 durch eine Öff
nung in der Mechanikplatte 3 hindurchgeführt und in einer
Öffnung, welche eine Lagerstelle 28 am Rahmenschenkel 23 bil
det, schwenkbar eingesetzt. Die Öffnungen der Lagerstellen 27
und 28 fluchten miteinander und die hierdurch gebildete
Schwenkachse 25 verläuft parallel zur Achse der Lagernadel 14
welche die Wickelwelle 15 durchsetzt. Auf diese Weise wird
eine außermittige bzw. asymmetrische Lagerung der Wickelwelle erreicht.
Durch die Lagerstellen 27 und 28, in welche der freie Schen
kel 26 und der Lagerzapfen 45 eingesetzt sind, werden Lager
stellen geschaffen, die einen solchen Abstand voneinander
aufweisen, der etwa der axialen Ausdehnung der Wickelwelle
15 entspricht. Beim Bewegen der Wickelwelle 15 aus der Ruhe
bzw. Betriebsposition in die Blockierstellung ist daher die
Wickelwelle 15 über ihre gesamte axiale Länge hin einwandfrei
am Rahmen 1 bzw. an den beiden Rahmenschenkeln 22, 23 abge
stützt, so daß eine exakte synchrone Bewegung der beiden End
platten 38 und 39, welche die Verzahnungen 20 und 21 tragen,
erreicht wird.
Im folgenden wird die Funktionsweise des dargestellten Aus
führungsbeispiels für den Sicherheitsgurt-Aufrollautomaten
noch näher erläutert.
In der Ruhestellung, bzw. normalen Betriebsstellung, welche
in den Figuren dargestellt ist, befindet sich die Wickelwelle
15 mit ihren beiden Endscheiben 38 und 39 in der Mitte der
Öffnungen 34 und 35 der beiden Rahmenschenkel 22 und 23.
Die beiden Endscheiben 38 und 39 der Wickelwelle 15 werden
in der Ruhe- bzw. normalen Betriebsstellung etwa in der Mitte
der Öffnungen 34 und 35 der beiden Rahmenschenkel 22 und 23
federnd gehalten. Die Lagerung der Wickelwelle an der Feder
seite wird über den als Schwinghebel 31 ausgebildeten an die
Lagernadel 14 angeformten Steg sowie über den freien Schenkel
26, welcher in die als Öffnung ausgebildete Lagerstelle 27 am
federseitigen Rahmenschenkel 22 eingesetzt ist, erreicht. An
der Mechanikseite erfolgt die Lagerung durch den Lagerzapfen
45, welcher an den Multifunktionsteil 13 angeformt ist und in
die als Öffnung ausgebildete Lagerstelle 28 des mechaniksei
tigen Rahmenschenkels 23 eingesetzt ist, sowie über den
Bodenteil des Multifunktionsteils 13 und die Lagerstelle 32,
in welche das mechanikseitige Ende der Lagernadel 14
formschlüssig eingesetzt ist.
In dieser Stellung wird die Wickelwelle 15 federnd gehalten,
wobei hier die Federkraft einer an den Multifunktionsteil 13
angeformten, eine Rückstellfeder bildenden Federzunge 46,
welche den Multifunktionsteil und damit die Lagernadel 14 fe
dernd gegenüber dem Rahmen 1 abstützt, vermittelt wird. Die
Federzunge 46 kann dabei direkt am Rahmen 1 oder an der daran
befestigten Mechanikgrundplatte 3 abgestützt sein.
Die von den Teilen 5 bis 11 gebildete Trägheitssensoreinrich
tung besitzt einen fahrzeugsensitiven Sensormechanismus 5 bis
8 und einen gurtbandsensitiven Mechanismus 9, 10, 11, die ge
trennt und unabhängig voneinander zur Wirkung kommen können.
Wenn das Fahrzeug übermäßig beschleunigt oder abgebremst wird
reagiert der fahrzeugsensitive Sensormechanismus 5, 6, 7 und
es kommt eine Klinke 6 dieses Sensormechanismus mit einer
Verzahnung 30, welche beim dargestellten Ausführungsbeispiel
als Außenverzahnung an der Zahnscheibe 8 ausgebildet ist, in
Eingriff. Auf diese Weise wird die Wickelwelle 15 in Abwickelrichtung
blockiert, so daß bei einem Zug auf das Gurtband in
Abwickelrichtung das Band nicht mehr weiter abgewickelt wird
und die Wickelwelle 15 um die Schwenkachse 25 aus der Ruhe
stellung in die Blockierstellung gebracht wird, in welcher
die Verzahnungen 20 und 21 auf den beiden Endscheiben 38 und
39 der Wickelwelle 15 in die entsprechenden Verzahnungen 36
und 37 der Öffnungen 34 und 35 in den beiden Rahmenschenkeln
22 und 23 eingreifen. Der gesamte auf das Gurtband wirkende
Zug wird dann vom Rahmen 1 aufgenommen. Dadurch, daß die Zahnscheibe
8 formschlüssig und drehfest mit dem Lagerzapfen 44
an der Mechanikseite der Wickelwelle 15 verbunden ist, läßt
sich der von der fahrzeugsensitiven Sensoreinrichtung 5, 6, 7
durch das Einrasten der Sperrklinke 6 in die Verzahnung 30
der Zahnscheibe 8 erzeugte Sensorimpuls direkt für die Ein
leitung der Hubbewegung der Wickelwelle 15 in die Blockier
stellung ausnutzen.
Wenn das Gurtband von der Wickelwelle 15 mit überhöhter Be
schleunigung abgezogen wird, erfolgt aufgrund der Trägheit
der Trägheitsscheibe 9 eine Relativverdrehung zwischen der
Zahnscheibe 8 und der Trägheitsscheibe 9 gegen die Kraft der
Knickbauch-Blattfeder 11. Wenn die von der Knickbauch-Blatt
feder 11 vermittelte Federkraftschwelle überwunden wird,
schwenkt die Klinke 10 aus ihrer in der Fig. 1 dargestellten
Ruhestellung in eine Blockierstellung, bei welcher die Klinke
10 in die am Multifunktionsteil 13 vorgesehene Verzahnung
(beim dargestellten Ausführungsbeispiel Innenverzahnung 29)
eingreift. Auch hierdurch wird bei einem weiteren Zug, der
auf die Wickelwelle 15 über das Gurtband ausgeübt wird, ein
Weiterdrehen der Wickelwelle 15 verhindert und mithin das
Verschwenken der Wickelwelle 15 aus der Ruhestellung in die
Blockierstellung eingeleitet. Auch hierbei verschwenkt sich
die Wickelwelle 15 um die definierte Schwenkachse 25. Die
über das Gurtband eingeleitete Zugkraft wird dann voll vom
Rahmen 1 aufgenommen.
Die Schwenkbewegung der Wickelwelle 15 um die Schwenkachse
25 wird von den Bauteilen der Trägheitssensoreinrichtung 5
bis 11 und dem Multifunktionsteil 13 mit ausgeführt.
Durch die asymmetrische bzw. außermittige Lagerung der
Wickelwelle 15 in den Lagerstellen 27 und 28 der Rahmenschen
kel 22 und 23 wird ein synchrones Führen der beiden Verzah
nungen 20 und 21 auf den beiden Endscheiben 38 und 39 der
Wickelwelle 15 in die beiden Verzahnungen 36 und 37 der Rah
menschenkel 22 und 23 erreicht.
Aufgrund der Rückstellwirkung der Federzunge 46, welche am
Multifunktionsteil 13 angeformt ist, kann die Wickelwelle 15
wieder in ihre Ausgangslage zurückgebracht werden. Das glei
che gilt auch für die Klinke 10 des gurtbandsensitiven Sensormechanismus
auf die Knickbauch-Blattfeder, welche senkrecht
zur Konterdrehung angeordnet ist und eine Rückstellwirkung
ausübt, so daß dann auch die Zahnscheibe 8 und das Trägheits
rad 9 die der Ruhestellung entsprechenden Relativstellungen
zueinander einnehmen. Bei der Rückstellbewegung wird auch der
Eingriff des fahrzeugsensitiven Sensormechanismus 5 bis 7 aus
der Zahnscheibe 8 gelöst.
Damit der an die Lagernadel 14 angeformte Schwenkarm 31 und
der von dem Multifunktionsteil 3 mitgeschwenkte fahrzeugsen
sitive Sensormechanismus 5 bis 7 einen ausreichenden Freiraum
für diese Schwenkbewegung aufweisen, besitzen die Gehäuse
schalen 4 und 19 entsprechende Ausnehmungen 34 und 33 in
ihren Wandungen.
Bei dem in der Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
die Lagernadel 14 insgesamt U-förmig ausgebildet. Ein Schen
kel (Nadelschenkel 51) der U-förmig ausgebildeten Lagernadel
ist durch die beiden Lagerstellen 27 und 28 der beiden Rah
menschenkel 22 und 23 hindurchgesteckt und definiert die
Schwenkachse für die Wickelwelle 15. Mechanikseitig ist ein
Ende 50 des Nadelschenkels 51 am Multifunktionsteil 13 zumin
dest in radialer Richtung und bevorzugt auch in axialer
Richtung formschlüssig gelagert. Das Ende des die Achse für
die Wickelwelle 15 bildenden Schenkels der Lagernadel 14 ist
wie beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 in der La
gerstelle 32 des Multifunktionsteils 13 gelagert. Die U-för
mige Lagernadel 14 mit dem Nadelschenkel 51 bildet zusammen
mit dem Multifunktionsteil 13 einen um die vom Nadelschenkel
51 gebildete Schwenkachse schwenkbaren Rahmen. Der andere
Schenkelteil bildet die Lagerachse für die in der Fig. 1 im
einzelnen gezeigten Funktionsteile des Aufrollautomaten.
Wie insbesondere aus der Fig. 8 zu ersehen ist, wird das
Ende 50 des Nadelschenkels 51 vom Zapfen 45 des Multifunk
tionsteils 13 aufgenommen und ist in diesem in radialer Rich
tung und axialer Richtung formschlüssig gelagert.
Wie die Fig. 8 außerdem zeigt, kann die Wickelwelle 15
stirnseitig, d.h. insbesondere im Bereich ihrer stirnseitigen
Zapfen 40 auf der Lagernadel 14 in zwei Lagerstellen 52, 53,
welche beispielweise von auf der Lagernadel 14 drehbaren Hül
sen gebildet sind, gelagert sein. Die Lagerdurchmesser können
bis auf 3 mm minimiert werden. Die Hysterese, die sich aus
der Lagerreibung ergibt, läßt sich zu bekannten Anordnungen
um bis zu 20% verringern. Beim Abroll- und Aufrollvorgang
erzielt man eine hohe Leichtgängigkeit der Wickelwelle 15.
Aufgrund der geringen Hysterese ist es auch möglich, die
Rückzugskraft der Rückzugsfeder 17 zu verringern, wodurch die
Breite dieser Feder verringert werden kann. Hierdurch wird
eine dichte Packung der Gesamtanordnung begünstigt. Es läßt
sich eine Gesamtbaubreite von 5 mm erreichen.
Diese dichte Packung wird noch unterstützt durch die Anord
nung des fahrzeugsensitiven Sensors und gurtbandsensitiven
Sensors innerhalb des Multifunktionsteils, wie dies insbeson
dere aus der Fig. 2 zu ersehen ist.
Bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 3 und 8 sind im
übrigen federseitig und mechanikseitig die gleichen Funk
tionsbaugruppen vorgesehen wie beim Ausführungsbeispiel der
Fig. 1 und 2.
Bei dem in der Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel kann der
Abstandhalter 2′ für die beiden Rahmenschenkel 22 und 23 so
ausgebildet sein, daß er den Nadelschenkel 51 nach außen hin
abdeckt. Hierzu kann der Abstandhalter 2′ z.B. ein U-förmiges
Profil aufweisen, wie es aus der Fig. 4 zu ersehen ist. Die
Fig. 4 und 5 stellen in vergrößertem Maßstab die in der
Fig. 3 bei Z gezeigte Einzelheit dar. Sie veranschaulichen
die Befestigung des einen Endes des Abstandhalters 2′ am Rah
menschenkel 22. Hierzu ist am Rahmenschenkel 22 ein Steg 49
angeformt, dessen beide freien Schenkel 54 und 55 durch Ver
stemmen um den Abstandhalter 2′ gelegt sind, so daß dieser
formschlüssig in radialer Richtung am Rahmenschenkel 2 ge
halten ist. Wie aus der Fig. 5 zu ersehen ist, ragt der Steg
49 durch eine Ausnehmung 56 am Ende des Abstandhalters 2′,
wobei der Abstandhalter 2′ in axialer Richtung formschlüssig
im Bereich der Ausnehmung 56 am Steg 49 anliegt, so daß er
in axialer Richtung seine Abstandhalterfunktion ausüben kann.
Die gleiche Anordnung ist am anderen Ende des Abstandhalters
2′ beim Rahmenschenkel 23 vorgesehen.
In den Fig. 6 und 7 ist ein Ausführungsbeispiel der Rück
zugsfeder 17 dargestellt. In der Fig. 6 ist die Betriebs
stellung der Feder gezeigt, welche sie bei annähernd ganzem
Ausziehen des Gurtbandes aus dem Aufwickelautomaten einnimmt.
Wenn beim Ausziehen des Gurtbandes nur noch ein geringer
Rest auf der Wickelwelle sich befindet, und durch Zug das
Gurtband weiter ausgezogen wird, besteht die Gefahr, daß die
Wickelwelle 15 in Richtung auf die Blockierstellung zu ge
schwenkt wird, so daß die Verzahnungen auf den beiden End
scheiben 38 und 39 der Wickelwelle 15 mit den beiden Verzah
nungen 36 und 37 an den Rahmenschenkeln in gleitende Be
rührung kommen und ein Ratschgeräusch entsteht.
Um dieser unerwünschten Hubbewegung der Wickelwelle 15 aus
ihrer normalen Betriebsstellung in Richtung auf die Blockier
stellung zu entgegenzuwirken, ist die Rückzugsfeder 17 so ausgebildet,
daß sie beim Ausziehen des Gurtbandes zum Gurtband
ende hin eine erhöhte Rückstellkraft auf die Lagernadel 14
und damit auf die Wickelwelle 15 ausübt. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel wird diese erhöhte Rückstellkraft der
Rückzugsfeder 17 durch eine erhöhte Federsteifigkeit bei
spielweise durch eine zusätzliche Verdickung 54 der Feder im
Bereich des Federendteils, welcher mit dem Innenumfang des
Federbechers 16 verbunden ist. Die durch die Verdickung 54
erzielte erhöhte Rückstellkraft wirkt so, daß der beim Aus
ziehen des Gurtbandes zusammengezogene Federkern von der
Blockierstellung weggedrückt wird, so daß die Verzahnungen
20 und 21 der Endscheiben 38 und 39 sowie die Verzahnungen
36 und 37 der Rahmenschenkel 22 und 23 nicht in Berührung
kommen können. In der Fig. 7 ist die Feder 17 in der Aus
gangsstellung dargestellt, bei welcher das Gurtband voll
ständig auf die Wickelwelle 15 aufgewickelt ist. Das Ende
der Rückzugsfeder 17 ist an einer Stelle 55 am Innenumfang
des Federbechers 16 fixiert. Durch die Lage dieser Befesti
gungsstelle 55 und die Länge des eine erhöhte Rückstellkraft
liefernden Federteils 54 läßt sich die gewünschte Rückstell
kraft in die Betriebsstellung bei ausgezogenem Gurtband er
reichen. Der Federteil 54 mit erhöhter Rückstellkraft kann
erreicht werden durch eine entsprechende Verdickung der
Rückstellfeder 17 oder durch ein zusätzlich eingelegtes Fe
derteil im Bereich des Endstückes, das an der Befestigungs
stelle 55 am Innenumfang des Federbechers 16 fixiert ist.