DE2804413B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Beschicken einer Karde - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Beschicken einer KardeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschicken einer Karde mittels zweier Füllschächte, bei dem einem
Reserveschacht das Fasergut von oben her zugeleitet wird und es einem Speiseschacht von unten her zur
Zuführung zur Karde entnommen wird, wobei es dem Reserveschacht unten über mindestens eine Einzugswalze
entnommen und in den nachge«chaltetcn Speiseschacht durch eine Öffnerwülze gefördert wird
und wobei der Speiseschacht zum Verdichten seines Fasergutes an seinem unteren Ende mit Luftaustrittsöffnungen
und an seinem oberen Ende mit einer das Fasergut mit durchströmender Luft beaufschlagenden
Einrichtung versehen ist und umfaßt eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei einem aus der DE-OS 2137 139 bekannten
Verfahren wird die aus dem oberen Reserveschacht austretende Abluft nochmals durch die Fasergtrtsäule im
ίο unteren Speiseschacht geführt, während die aus dem
unteren Speiseschacht austretende Abluft unbehindert ins Freie gelangt und zu einer Verstaubung des
Spinnereiraumes führt Es ist ein einziger Luftstrom vorhanden, der von dem oberen in den unteren Schacht
gelangt und der zwischen den beiden Schächten zwischenverdichtet werden kann.
In der Praxis hat es sich gezeigt, daß bei mehreren nebeneinanderstehenden Flockenspeiseranhgen die
Luftverhältnisse in den oberen Reserveschächten sehr unterschiedlich sind. Das liegt daran, daß die Luftgeschwindigkeit
in der Flockentransportleitung über den
ersten Reserveschächten zunächst hoch ist und bis zu den letzten Reserveschächten allmählich abnimmt Die
Folge davon ist daß in den einzelnen Flockenspeisern untereinander unterschiedliche Luftströme von den
oberen Reserveschächten in die unteren Speiseschächte gelangen, so daß tr« Verdichtung der Rockensäule in
den Speiseschächten ebenfalls unterschiedlich ist Hinzu kommt daß der Transportluftstrom von der Flockenfüllhöhe
im Reserveschacht abhängt Wenn keine Flocken angefordert werden, tritt weder Luft in den
Reserveschacht ein, noch tritt solche aus den Öffnungen des Reserveschachtes aus. Der Luftstrom im Bereich des
oberen Reserveschachtes ist also nicht nur im Verhältnis der Kardenspeiser untereinander von unterschiedlicher
Intensität, sondern schwankt auch in bezug auf jeden einzelnen Kardenspeiser ständig zwischen Vorhandensein
und Abwesenheit Schließlich ist der aus dem Reserveschacht austretende Luftstrom nicht gleichmäßi,T
über die Breite des Schachtes verteilt Diese verschiedenen Differenzen führen zu erheblichen
Schwankungen in der Gleichmäßigkeit der Flockenfüllung im Speiseschacht und damit in der Gleichmäßigkeit
des Faserbandes, das die nachgeschaltete Karde verlängt
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens der eingangs genannten Art, das von den
genannten Nachteilen frei ist, bei dem also verhindert wird, daß die aus dem unteren Speiseschacht austreten-
>o de Abluft ins Freie gelangt und das eine gleichmäßige
Verdichtung der Fasergutsäule in den unteren Speiseschächten erlaubt.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, einen geschlossenen Luftkreislauf derart zu verwirklichen,
daß die aus dem unteren Speiseschacht austretende Abluft zur Ansaugstelle der Klappenpumpe, des
Ventilators o. dgl. zurückgeführt wird. Dadurch ist auf
μ einfache Weise ermöglicht, daß die staubbeladene
Abluft aus dem Speiseschacht nicht mehr in den freien Raum der Spinnerei austritt. Dieses Verfahren trägt
damit in hohem Maße der Forderung nach Senkung der maximalen Staubkonzentration in Spinnereien Rech-
hr) nung. Das Verfahren hat den weiteren Vorteil, daß
durch einen eigenen — von dem oberen Reserveschacht unabhängigen — ständigen Luftstrom clic Fasergutsäulen
in den unteren .Speiseschächten EleichmäßiE
verdichtet werden. Dadurch sind aerodynamisch konstante Luftverhältnisse im Bereich der Speiseschächte
verwirklicht Dabei wird auf einfache und technisch elegante Weise zur Verdichtung der Fasergutsäule die
aus dem Speiseschacht austretende Abluft herangezogen.
Der Ventilator muß ohnehin Luft ansaugen; zu diesem Zweck werden die Luftaustrittsöffnungen des
Speiseschachtes besaugt Dabei ist verhindert, daß diese Abluft ins Freie tritt und zugleich erreicht daß die
Flockenfüllung im Speiseschacht mit einer gleichblei- ι ο benden Luftmenge durchströmt wird. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, daß sich dieses Verfahren ohne Problem in bereits bestehenden Anlagen anwenden läßt
In der Praxis hat es sich gezeigt daß die Menge des aus den Luftaustrittsöffnungen austretenden Staubes im
Vergleich zu der Menge des in den Flocken im Speiseschacht vorhandenen Staubes sehr gering ist Aus
diesem Grunde fällt die Rückführung dieser geringen Menge in den Speiseschacht nur wenig ins Gewicht. Im
Gegensatz dazu summiert sich jedoch der aus den Luftaustrittsöffnungen austretende Staub mit der Zeit in
der Spinnerei zu einer erheblichen Staubmerige, so daß
der Vorteil der Reinhaltung der Luft in der Spinnerei bei weitem überwiegt Im Ergebnis ist durch das erfindungsgemäße
Verfahren auf sehr einfache Weise die Reinhaltung der Luft durch die Absaugung der
Luftaustrittsöffnungen mit der Verdichtung der Flokkenfüllung
kombiniert
Die Verdichtung des Fasermaterials im unteren Füllschacht ist an sich aus der DE-PS 12 02 193 bekannt
In dieser Druckschrift wird jedoch nicht das Problem gelöst die aus den Luftaustrittsöffnungen austretende
staubbeladene Luft aus dem Spinnereiraum fernzuhalten. Aus der GB-PS 11 84 748 ist es an sich bekannt von
den Luftaustrittsöffnungen ausgehend, eine Rückleitung )5 zum Eingang des Transportventilators vorzusehen. Bei
dieser Vorrichtung tritt jedoch nur ein Teil der von dem Ventilator ausgehenden Transportluft durch die Flokkenfüllung
hindurch und anschließend aus den Luftaustrittsöffnuntin
aus. Ein anderer Teil der Transportluft tritt jedoch bereits oberhalb der Faserflockenfüllung aus
den Luftaustrittsöffnungen aus. Zwar wird hier bereits das Problem gelöst, einen Austritt der staubbeladenen
Luft ins Freie zu verhindern; jedoch erfolgt bei dieser Vorrichtung durch die Transportluft keine Verdichtung
des im Füllschacht vorhandene«. Materials. Eine Vergleichmäßigung des Materials wird hier einerseits
durch das Eigengewicht der Faserflockensäule bewirkt Zum größeren Teil wird die Vergleichmäßigung jedoch
durch die dem Füllschacht nachgeschaltete Maschine, nämlich die Schlagmaschine erreicht. Hierbei werden an
die Gleichmäßigkeit des zugeführten Fasermaterials nicht so hohe Anforderungen gestellt wie bei der Karde.
Hinzu kommt, daß bei dieser Anordnung ein hoher Luftumsatz nötig ist um die Faserflockenmenge — die
sehr viel größer ist als bei der Krade — vom Reserveschacht in den Füllschacht zu fördern. Dies zeigt
sich auch schon darin, daß der Ventilator stromauf in bezug auf den Reserveschacht und nicht etwa am
oberen Ende des Speiseschachtes angeordnet ist. Zum anderen besieht die Aufgabe des Ventilators darin, den
Faserflockenstrom zu fördern und nicht zu verdichten. Die zugrunde liegende Aufgabe, daß nicht nur
verhindert werden soll, dal.t die Luft ungehindert ins
l'reie tritt, sondern daß darüber hinaus zugleich eine ■■'■>
Verdichtung des im unteren Speiseschacht vorhandenen Fasermaterials erfolgt ist mit diesem bekannten
Verfahren nicht lösbar.
Die Erfindung umfaßt auch eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Bei
dieser Vorrichtung ist an die Luftaustrittsöffnungen mit seinem einen Ende ein Abströmkanal angeschlossen, der
mit seinem anderen Ende an die das Fasergut beaufschlagende Einrichtung angeschlossen ist Ein
besonderer Vorteil besteht dabei darin, daß sich diese Vorrichtung sehr leicht in bereits bestehende Anlagen
einfügen läßt
Insbesondere ist es möglich, an bereits vorhandene Karden die erfindungsgemäße Vorrichtung ohne Problem
anzubauen. Dabei ist es nicht erforderlich, die Filterkapazität der Karde zu verändern, da die aus den
Luftaustrittsöffnungen austretende Abluft nicht durch die Filteranlage der Karde oder eine andere zusätzliche
Filteranlage abgeführt werden muß, sondern von dem Ventilator angesaugt und in den Füllschacht zurückgeführt
wird.
Zweckmäßig ist zum Hervorrufen einer stoßweise durch den Abströmkanal fließender Luft eine an sich
bekannte Klappenpumpe oder είπε :λ den Ventilator-Strom
eingebaute drehbare Lochscheibe vorgesehen. Vorzugsweise vermag die das Fasergut beaufschlagende
Einrichtung einen kontinuierlichen Luftstrom zu erzeugen, wobei die Einrichtung ein Ventilator ist Ein
Ventilator ist konstruktiv einfach and in geringem Maße störanfällig. Um neben der Reinhaltung der Luft in der
Spinnerei zusätzlich zu vermeiden, daß der aus den Luftaustrittsöffnungen austretende Stn.ub in die Flokkenfüllung
zurückgeführt wird, ist nach einer bevorzugten Ausführungsform in dem Abströmkanal eine
Filtereinrichtung vorgesehen. Schließlich ist es zweckmäßig,
daß der das Fasergut mit Luft beaufschlagenden Einrichtung eine Luftverteileinrichtung nachgeordnet
ist Dadurch wird erreicht, daß die aus dem Ventilator, Klappenpumpe o. dgl. austretende Luft so gerichtet ist
daß das Fasergut über die Breite des Füllschachtes verteilt, gleichmäßig beaufschlagt wird
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eine zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erlfutert
Vor der Karde 10 ist ein senkrechter Reserveschacht 1 vorgesehen, der von oben her mit fein aufgelöstem
Fasergut beschickt werden kann. Die Beschickung kann beispielsweise über einen Kondenser duich eine Zuführ-
und Verteilerleitung er*ilgen. Das untere Ende des Reserveschachtes 1 ist durch eine Speisewalze 2
abgeschlossen. Durch diese Speisewaize 2 wird aus dem Reserveschacht 1 das Fasergut einer darunter befindlichen,
mit Stiften oder Sägezahndraht belegten Öffnungswalze 3 zugeführt die auf einem Teil ihres
Umfanges mit einem zweiten Schacht der im folgenden als Speiseschacht 4 bezeichnet wird, in Verbindung
sieht Die in Richtung des Pfeils umlaufende Öffnungswalze 3 fördert das von ihr erfaßte Fasergut in den
Speiseschacht 4. Der Speiseschacht 4 weist am unteren Ende zwei entsprechend den eingezeichneten Pfeilen
umlaufende Abzugswalzen 5 auf, die das Fasergut über einen Speisezylirx'jr 11 und einen Vorreißer 12 der
Karde 10 vorlegen.
Die Wände des Speiseschachtes 4 sind im unteren Teil
bis zu einer gewissen Höhe mit Luftaustri'tsöffnungen 6
versehen. Oben mündet der Speiseschacht 4 in einen kastenförmigen Raum 7, an dessen oberen Ende der
Ausgang eines VenJlators 8 angeschlossen ist. Durch die umlaufende Speisewalze 2 und die umlaufende
Öffnungswalze 3 wird laufend in der Zeiteinheit eine bestimmte Menee Fasergut in den SDeisesch;icht 4
befördert und eine gleiche Menge Fasergut durch die Abzugswalzen 5 aus dem Speiseschacht 4 herausgefördert
und der Karde 10 vorgelegt. Um diese Menge gleichmäßig zu verdichten und konstant zu halten, wird
durch den Ventilator 8 über den kastenförmigen Raum 7 durch eine am unteren Ende des kastenförmigen Raums
7 vorgesehene Verengung von z. B. 8 mm das Fasergut im Speiseschacht 4 mit durchströmender Luft beaufschlagt.
In den Ventilator 8 wird Luft aus dem Abströmkanal 9 angesaugt und durch die im Speiseschacht
4 befindliche Fasermasse hindurchgedrückt, wobei die Luft dann aus den Luftaustrittsöffnungen 6 am
unteren Ende des Speiseschachtes 4 austritt. An diese Luftaustrittsöffnungen 6 ist mit seinem einen Ende 9a
der Abströmkanal 9 angeschlossen, der mit seinem anderen Ende an den das Fasergut mit Luft beaufschlagende
Ventilator 8 angeschlossen ist. Die dem Ende 9a abgekehrte Luftaustrittsöffnung 6 ist über einen
Verbindungskanal 15 mit dem Ende 9a verbunden. In dem Abströmkanal 9 ist eine Filtereinrichtung 13
vorgesehen, um die aus den Luftaustrittsöffnungen 6 ausströmende staubbeladene Luft von Staub zu
befreien. Innerhalb des kastenförmigen Raumes 7 ist eine Luftverteileinrichtung 14 angeordnet, die sich über
die gesamte Breite des kastenförmigen Raumes 7 erstreckt. Diese Luftverteileinrichtung 14 engt den
> kastenförmigen Raum 7 derart ein, daß zwischen einer Seitenwand des kastenförmigen Raumes 7 und der
Luftverteileinrichtung 14 ein Spalt von z. B. ca. 8 mm entsteht. Die Luftverteileinrichtung 14 ragt in Form
einer Nase in den kastenförmigen Raum 7 hinein, wobei
κι zweckmäßig die dem Ventilator zugewandte Flanke
gegenüber der Normalen einen Winkel von z. B. 30" bildet, während die dem Speiseschacht 4 zugewandte
Flanke gegenüber der Normalen einen Winkel von z. B. ca. 60' bildet. Dadurch wird erreicht, daß der aus dem
ι ', Venlilator 8 austretende Luftstrom in dem kastenform!
gen Raum 7 zunächst gestaut wird, anschließend durch den schmalen Spalt hindurchtritt und schließlich
gleichmäßig verteilt über die gesamte Breite auf die im Speiseschacht 4 vorhandene Flockenfüllung einwirkt
2Π und diese durchströmt. Im Bereich des genannten
schmalen Spaltes ist die Nase zweckmäßig abgerundet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Beschicken einer Karde mittels zweier Füllschächte, bei dem einem Reserveschacht
das Fasergut von oben her zugeleitet wird und es einem Speiseschacht von unten her zur Zuführung
zur Karde entnommen wird, wobei es dem Reserveschacht unten über mindestens eine Einzugswalze
entnommen und in den nachgeschalteten Speiseschacht durch eine öffnerwalze gefördert
wird und wobei der Speiseschacht zum Verdichten seines Fasergutes an seinem unteren Ende mit
Luftaustrittsöffnungen und an seinem oberen Ende mit einer das Fasergut mit durchströmender Luft
beaufschlagenden Einrichtung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die aus den
Luftaustrittsöffnungen des Speiseschachtes austretende Luft angesaugt und durch die die Flockenfüllung
mit Luft beaufschlagende Einrichtung in den Speisesch?cht an seinem oberen Ende wieder
eingeführt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bei der zum Beschicken einer
Karde mittels zweier Füllschächte einem Reserveschacht das Fasergut von oben her zuleitbar ist und
es einem Speiseschacht von unten her zur Zuführung zur Karde entnehmbar ist, wobei es dem Reserveschacht
unten über mindestens eine Einzugswalze entnehmbar und in den nachgeschalteten Speiseschacht
durch eine Öffnerwalze förderbar ist und wobei der Speiseschacht zum Verdichten seines
Fasergutes an seinem unteren Ende mit Luftaustrittsöffnungen und ai>
seiner- oberen Ende mit einer das Fasergut mit durchströmender Luft beaufschlagenden
Einrichtung versehen ' t, dadurch gekennzeichnet, daß an die Luftaustrittsöffnungen (6) mit
seinem einen Ende ein Abströmkanal (9) angeschlossen ist, der mit seinem anderen Ende an die das
Fasergut beaufschlagende Einrichtung angeschlossen ist
3. Vorrichtung nach Anspruch ?., dadurch gekennzeichnet, daß zum Hervorrufen einer stoßweise
durch den Abströmkanal (9) fließenden Luft eine an sich bekannte Klappenpumpe oder eine in den
Ventilatorstrom eingebaute drehbare Lochscheibe vorgesehen ist
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß die Einrichtung
einen kontinuierlichen Luftstrom zu erzeugen vermag, wobei die Einrichtung ein Ventilator (8) ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Abströmkanal
(9) eine Filtereinrichtung (13) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Einrichtung (8)
eine Luftverteileinrichtung (14) nachgeordnet ist.
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