DE2711338A1 - Kraftfahrzeug mit einrichtungen zum daempfen des aufpralls eines fussgaengers - Google Patents

Description

• Kraftfahrzeug mit Einrichtungen zum Dämpfen des Aufpralls
• eines Fußgängers Es ist aus Unfalluntersuchungen bekannt, daß ein großer Teil der tödlichen Verletzungen bei Unfällen von Fußgängern mit Personenkraftwagen von dem Aufprall im Bereich des Windlaufs herrilren. Es wurde vorgeschlagen, die Aufprallverletzungen dadurch zu mildern, daß die Fronthaube des Fahrzeugs mit einer Polsterschicht versehen wird. Abgesehen davon, daß ein solcher Vorschlag aus vielerlei Gründen derzeit schwer zu realisieren ist, kann eine derartige Polsterschicht den eig.ntlichen Windlaufbereich zu dem außer der Hinterkante der Fronthaube auch die Scheibenwischerwellen und der untere Teil der Windschutzscheibe gehören, nicht ausreichend abdecken.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kraftfahrzeug zu schaffen, dessen Einrichtungen zum Dänpfen des Aufpralls eines Fußgängers besondere Wirksamkeit im Windlaufbereich besitzen.
• Die erfindungsgenaße Lösung besteht darin, daß ein von einem anprallenpfindlicilen Sensor gesteuerter Luftsack vorgesehen ist, der sich im gefüllten Zustand über den bereich des Windlaufs legt.
• Dieser Luftsack, der ein- oder mehrteilig sein kann, erstreckt sich schlauchartig zweckmäßigerweise über die gesamte Windlaufbreite, nach Möglichkeit sogar bis über die formsteifen Seitenteile bis hin zu den Türansätzen. Der gefüllte Luftsack polstert dabei nicht nur den eigentlichenWindlauf niit den ScAeiben-und wischerwellen die Seitenteile ab, sondern auch einen möglichst großen unteren bereich der Windschutzscneibe sowie die Hinterkante der Fronthaube.
• Einrichtungen zum raschen Füllen eines Luftsacks sind hinreichend bekannt, so daß sie keiner Erläuterung bedürfen. Raum zur Aufnahme des scnlauchförmig zusammengefalteten Luftsacks ist beim Windlauf und Wasserkasten unter dem ninteren Rand der Fronthauoe in ausreichendem Maß verfügbar. Auch Sensoren zur Steuerung können dem bekannten Stand der Technik entnommen werden. Dabei soll es sich insbesondere uni Sensoren handeln, die oberhalb einer bestimmten Aufprallgeschwindigkeit (je nach Fahrzeug -Konturtyp 15 bis 35 km/h) aktiviert werden. Auch andere Parameter des Fahrtverlaufs können dazu herangezogen werden, beispielsweise das Blockieren der Räder oder eine bestimmte Bremsverzögerung (z.b.
• mehr als o,2 g) oder ein bestimmter bremsdruck.
• Ausgelöst wird der auf diese Weise aktivierte Sensor durch den Anprall des Fahrzeugbugs am Fußgänger, nämlich beispielsweise durch einen bestimmten Kontaktdruck der Gumniileiste des Stoßfängers bei beinanprall oder eine nach hinten gerichtete llorizontalverschiebung der Frontnaube oder eine Verformung von deren Vorderkante.
• Da der Luftsack auch in anderen Fällen als einem Fußgängerunfall ansprechen kann, beispielsweise bei Kollisionen mit anderen Fahrzeugen oder sonstigen ilindernissen, soll er so ausgelegt sein, daß er keine wesentliche Sichtt>ehinderung und kein zusätzliches Sicherheitsrisiko entstehen läßt. So soll er insbesondere im gefüllten Zustand unterhalb der Augenlinie bei horizontaler Sicht verbleiben.
• Erfindungsgemäß ist der Luftsack nicht nur als gesondertes Polsterelement sondern aucn zur Verbesserung der Aufpralldämpfung der Fronthaube verwendbar, indem er mindestens teilweise derart unterhalb des nachgiebig gehalterten hinteren Fronthaubenrandes angeordnet ist, daß dieser von dem gefüllten Luftsack angenoben wird. Dadurch können einige Zentin,eter zusätzlicher ,Jachgiebigkeit der Fronthaube in deren hinterem bereich gewonnen werden, der oft für die besonders gefährlichen Verletzungen von Kopf und brust verantwortlicn ist. Um diesen Effekt voll nutzen zu können, soll sich die Frorltnaube über die gesamte Fahrzeugbreite erstrecken und auf diese Neise die verhältnisrriäßig narten Seitenteile nachgiebig abdecken. Das gilt übrigens aucn dann, wexln die Haube nicht von dem Luftsack anhebbar gestaltet ist.
• Zweckmäßige ist es ferner, wenn die Fronthaube gegenüber den Anprallkräften in horizontaler und gegebenenfalls gegenüber den Aufprallkräften in vertikaler Richtung nachgiebig angeordnet ist. Zu diesem Zweck können das Frontnaubeijscharnier und die Verriegelung entsprechend nachgiebig ausrebildet werden. Zwischen den Seitenteilen und den Seitenrändern der ssause können elastische Streifen oder Puffer angeordnet werden, die einerseits die Vibrationsfreie Auflage und gegebenenfalls Abdichtung bewirken, andererseits aber eine vertikale und gegebenenfalls horizontale Abfederung ernoglichen.
• Der Schutz beim Aufprall im Windlaufbereich kann ferner dadurch verbessert werden, daß die hintere iiaubenkante im Normalzustand den Windlauf mit den Scheibenwischer-Wellen ganz oder teilweise überdeckt.
• Die Erfindung wird im folgenden näher unter bezugnanme auf die Zeichnung erläutert, die vorteilhafte Ausführungsbeispiele veranschauliont: Es zeigen: Fig. 1 - 3 eine schematische Seitenansicht des Fanrzeugvorderteils in den typischen Phasen eines Fußgängerunfalls, Fig. 4 die Anordnung eines Luftsacks hinter der Fronthaube des Fahrzeugs, Fig. 5 die vom hinteren Rand der Frontnaube abgedeckte Anordnung eines Luftsacks, Fig. 6 u. 7 einen Luft act unter dem hinteren Rand einer anhebbaren Fronthaube im Rune zustand und nach Füllung.
• Fig. 8 eine zweckmäßige Seitenrandanordnung im Querschnitt.
• Das Fahrzeug gemäß Fig. 1 bis 3 mit der Fronthaube 1, Seitenteilen 2, Windlauf 3, Windschutzscheibe 4 und Stoßfänger ) ist mit einem Sensor 6 am stoßfänger ausgerüstet, der in dem Zustand gemäß Fig. 1 auf einen beinanprall anspricht. Selbstverständlich könnte dieser Sensor auch an anderer Stelle der Fahrzeugfront angeordnet sein, die beim Anprall in Mitleidenschaft gezogen wird, beispielsweise am vorderen Haubenrand 7.
• Gemäß Fig. 2 erstreckt sich die Anprallzone im weiteren Verlauf auf die Vorderkante der Haube, t(opf und Oberkörper der betroffenen Person befinden sich über der Fronthaube. Dabei ist angedeutet, daß die Fronthaube gemäß einem anderen, nicht zum Stand der Technik gehörigen Vorschlag aufgrund des Anpralls ihrer Vorderkante nach llirlten verschoben und angenoben wird.
• Gemäß Fig. 3 trifft die betroffene Person im weiteren Verlauf des Geschehens mit dem Kopf in deln Windlaufbereich auf das Fahrzeug auf. Durch den Sensor 6 gezündet, ist dort inzwischen der Luftsack 8 gefüllt worden, der den Stoß mildert. Er ist so angeordnet, daß er die in diesem bereich gefehrlichen Teile, nämlich den Windlauf selbst,den unteren bereich der Windschutzscheibe, die iiinterkante der Fronthaube und die Scheibenwischer-Wellen abdeckt.
• Fig. 4 zeigt eine Ausführungsmöglichkeit im Detail.
• Innerhalb eines im Windlauf 3 hinter dem Wasserkasten 9 und der Hinterkante lo der Fronthaube vorgesehenen und sich über die gesamte Fahrzeugbreite erstreckenden Kanals 11 ist der Luftsack vorgesehen, der im zusammengefalteten Zustand über die Oberfläche dieses Kanals nicht hinausragt, in dem dargestellten, gefüllten Zustand jedoch den gesamten Windlaufbereich mit den in der Nachbarschaft befindlichen, gel tlrlichen Teilen abdeckt.
• Vorteilhafter ist es, wenn gemäß Fig. 5 der hintere Rand lo der Fronthaube 1 den Windlauf 3 teilweise überlappt und insbesondere auch die Scheibenwischer-Wellen 12 in Aufprallrichtung abdeckt. Dabei kann auch der zusammengefaltete Luftsack geschützt unter dem hinteren Rand lo der Fronthaube 1 im Bereich des Wasserkasten untergebracht werden. Wenn er gefüllt wird, dringt er durch den zwischen dem Hand lo und dem Windlauf 3 befindlicnen Spalt hinaus, urn anschließend die gefährlichen Bereiche abzudecken und den gesamten Raum zwischen der Fronthaube und der Windschutzscheibe anzufüllen.
• Die Anordnung gemäß Fig. 6 und 7 ist ähnlich: bUr zusammengefaltete Luftsack 8 (Fig. 6) befindet sich in einem Kanal 11 unterhalb des hinteren Handes lo der Fronthaube. Deren hintere halterung (Verriegelung) umfaßt zwei iiebel 13, 14, die durch eine Zugfeder 15 im gewinkelten ZustandiRenalten werden.
• Die Fronthaube wird dadurch in ihre Figur 6 dargestellte Ruhelage herabgezogen. Jedoch ist diese Anordnung offensichtlich in der Lage, gegenüber einer von unten wirkenden Kraft federnd nachzugeben.
• Wenn gemäß Fig. 7 der Luftsack gefüllt wird, hebt sich daher der hintere Hand der Fronthaube. Die Fronthaube selbst ist von dem Luftsack nachgiebig abgestützt, so daß sie beim Aufprall unter entsprechender Zusamnendrückung des Luftsacks vertikal nachzugeben vermag. Diese Sachgiebigkeit besitzt sie demnach nicht nur in dem unntittelbar vom Luftsack unterstützten bereich sondern insgesamt, vornehmlich in ihrem hinteren und mittleren bereich, in welchem sich die Anhebung bemerkbar macht.
• Außerdem hat selbstverständlich der herausragerlde Teil des Luftsacks die erläuterte, unmittelbar polsternde Wirkung.
• In diesem Zusammenhang sei angemerkt, daß die in Fig. 6, 7 dargestellte Verriegelung eine nach hinten gerichtete Relativbewegung der Fronthaube 1 begrenzt, so daß die Itinterkante der Fronthaube nicht die windschutzscheibe durchschlagen kann. Auch der dazwischen befindliche Luftsack hat eine änliciie Wirkung.
• Die großflächig nachgiebige Wirkung der Frontnauue ist nicht auf die Fälle beschränkt, in denen sie durch den Luftsack angehoben ist. Sie kamin vielmehr auch sonst im bereicj: ihrer Lagerungseinrichtungen und ihrer Anschlüsse an die benacrlbarterl Karosserieteile nachgiebig ausgebildet sein. Für den Seitenrandbereich ist dies in Fig. 8 angedeutet. Man erkennt, daß zwischen der nach oben gewendeten Fläche des L>eitenteils 2 und der Unterfläcne 16 des Seitenrands der Fronthaube 1 ein streifenförmiger nachgiebiger Profilkörper 17 eingefügt ist, der im Normalzustand den Motorraum abdichtet und bein Aufprall in der gewünschten Weise nachgeben kann.
• Leerseite

Claims (9)

1. Patentansprüche 9 Kraftfahrzeug mit Sinrichtungen zum Dämj>ten des Aufpralls eines Fußgängers, dadurch gekennzeichnet, daß ein ein- oder mehrteiliger von einem anprallempfindlichen Sensor (6) gesteuerter Luftsack (8) vorgesehen ist, der sich im gefüllte Zustand über den Bereich des Windiaufs (3) legt.
2. 2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftsack (8) mindestens teilveise derart unterhalb des nachgiebig gehalterten hinteren Fronthaubenrandes (lo) angeordnet ist, daß dieser von dem gefüllten Luftsack angehoben wird.
3. 3. Kraft£akirzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fronthaube (1) in horizontaler Richtung gegentuer den Anprallkräften nachgiebig gelagert ist.
4. 4. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fronthaube (1) auch in vertikaler Richtung gegenüber den Aufprallkräften nachgiebig gelagert ist.
5. 5. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die hintere Haubenkante (lo) im Normalzustand den Windlauf (3) mit den Scheibenwischer-Wellen (12) ganz oder teilweise überdeckt.
6. 6. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fronthaube (1) sich über die gesandte Fahrzeugbreite erstreckt.
7. 7. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftsack (8) sich über die gesamte Windlaufbreite erstreckt.
8. 8. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß der gefüllte Luftsack (8) sich unterhalb der Augenlinie befindet.
9. 9. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß der gefüllte Luftsack den Zwischenraum zwischen Haubenhinterkante (lo) und Windschutzscheibe (4) ausfüllt.