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Sicherheitseinrichtung an einem Fahrzeu.x zum Schutz von Fußgängern
Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitseinrichtung an einem Fahrzeug, insbesondere
Kraftfahrzeug, mit einer im Frontbereich des Fahrzeugs angeordneken Fang- oder Rückhaltevorrichtung,
die bei einer Kolliston mit einem-Fußgänger durch einen Sensor ausgelöst wird und
dadurch verhindert, daß der bei der Kollision auf die Fahxzeughaube geschleuderte
Fußgänger wieder von der Fahrzeughaube herunterrutscht.
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Derartige Fang- oder Rückhaltevorrichtungen sind bereits bekannt.
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Sie sind entwickelt worden, weil es sich herausgestellt hat, daß ein
großer Teil der schweren Verletsungen von von Fahrzeugen angefahrenen Fußgängern
dadurch entstehen, daß der beim Zusammenstoß mit dem Fahrzeug zunächst auf die Fahrzeughaube
geschleuderte Fußgänger anschließend wieder auf die Straße zurückgeschleudert wird,
wobei insbesondere schwere Kopfverletzungen entstehen können.
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Eine bekannte Fangeinrichtung besteht aus einem U-förmigen Rohrbügel,
dessen mittlerer Teil an einem extrem keilförmig ausgebildeten Vorderwagen oberhalb
der tiefliegenden Stoßstange angeordnet und dessen nach hinten weisende Arme drehbar
am Fahrzeug angelenkt sind, Dieser Bügel klappt bei einem Zusammenstoß mit einem
Fußgänger -ausgelöst durch einen Sensor in der Stoßstangeaus seiner Ruhestellung
nach oben, um den auf die Fahrzeughaube geschleuderten Fußgänger davor zu bewahren,
wieder nach vorn und unter das Fahrzeug z + tschen. Um den Fußgänger sicher zu halten,
muß dieser, an relativ langen Armen angelenkte Bügel natürlich sehr stabil ausgebildet
werden, so daß beim schnellen Hochklappen des Bügelsentsprechend große Massen um
denlangen Hebelarm bewegt werden müssen.
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Eine andere bekannte Fangeinrichtung besteht aus einem in der Fahrzeugfrontpartie
eingebauten, sich quer über das Fahrzeug erstreckenden, schwenkbaren Schild, welches
bei einem Zusammenstoß mit einem Fußgänger -ausgelöst durch einen Sensor in der
Stoßstangehochklappt. Auch diese bekannte Fangeinrichtung muß zum sicheren Funktionieren
recht stabil ausgeführt werden, so daß auch hierbei relativ große Massen bewegt
werden müssen.
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Aufgabe der Erfindung ist es> eine Sicherheitseinrlchfungder-elngangs
genannten Art zu vereinfachen und insbesondere so ZU verbessern, daß beim Auslösen
der verwendeten Fang- oder Rückhaltevorrichtung relativ geringe Massen bewegt werden
müssen. Dabei sollen möglichst weiche, nicht verletzungsträchtige Materialien verwendet
werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zumindest vor
bzw. an der vorderen Kante der Fahrzeughaube ein schlauchartiger Wulst angeordnet
ist, welcher im Falle einer Kollision aufblasbar ist. Die erfindungsgemäße Fang-
und Rückhaltevorrichtung wird also bei einem Zusammenstoß mit einem Fußgänger in
einer im wesentlichen vertikalen Ebene liegend nach oben ausgefahren, wodurch eine
feste Barriere gebildet wird, die einerseits steif genug ist, um das Zuruckrutschen
eines
auf die Fahrzeughaube geschleuderten Fußgängers zu verhindern und die andererseits
so weich ist, daß eine Berührung mit ihr nicht zu zusätzlichen Verletzungen führt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein sich quer
über die Fahrzeughaube erstreckender schlauchartiger Wulst mit einer extrem reißfesten
und leichten Wulsthülle vorgesehen, der im Ruhezustand faltenbalgartig zusammengefaltet
in einer in oder an der Fahrzeughaube angeordneten schachtartigen Aussparung verwahrt
ist, welche mit einer leichten Abdeckung, insbesondere aus Kunststoff, abgedeckt
ist. Durch diese Ausgestaltung der Fang-oder Rückhaltevorrichtung fügt sich die
erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung harmonisch in den Yrontbereich des Fahrzeuges
ein und ist darüber hinaus im normalen Betrieb vor den Witterungseinflüssen geschützt.
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In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist im
Bereich der beiden vorderen Fahrzeughaubenecken äe ein schlauchartiger Wulst mit
einer extrem reißfesten und leichten Wulsthülle vorgesehen, die im Ruhezustand faltenbalgartig
zusammengefaltet in einer in oder an der Fahrzeughaube angeordneten schachtartigen
Aussparung verwahrt sind, welche-mit einer-leichten AbieckungX insbesondere aus
Kunststoff, abgedeckt sind, wobei an den beiden Wülsten ein sich quer über die Fahrzeughaube
erstreckendes reißfestes Netz geringen Gewichts verankert ist, welches im Ruhezustand
ebenfalls in einer abgedeckten schachtartigen Aussparung verwahrt ist. Durch die
Verwendung zweier schlauchartiger Wülste mit kleinerem Volumen ergibt sich der Vorteil,
daß für das Aufblasen der Wülste höhere Entfaltungsgeschwindigkeiten erzielt werden
können.
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Nach einer wesentlichen Weiterbildung der Erfindung sind an den oberen
fahrzeugäußeren Ecken der Wülse gurtartige Bänder o. ä. befestigt, welche in dem
der Fahrzeugwindschutzscheibe zugewandten Teil der Fahrzeughaube im Bereich der
seitlichen Fugen der Fahrzeughaube angelenkt sind und im Ruhezustand wlrken der
Wülste in den Fugen verdeckt angeordnet sind. Diese Bånder wirken bei aufgeblasenen,
d.
h. nach oben ausgefahrenen Wülsten,als Zuggurte und vermitteln der sich quer über
das Fahrzeug erstreckenden Fang- oder Rückhaltevorrichtung eine zusätzliche Festigkeit.
Darüber hinaus ergibt sich der zusätzliche Vorteil, daß der auf die Fahrzaighaube
heraufgeschleuderte Fußgänger im gewissen Umfange auch gegen ein seitliches Abrutschen
von der Fahrzeughaube gesichert ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist auch im
Stoßstangenbereich des Fahrzeuges ein bei einer Kollision aufblasbarer kleinerer
schlauchartiger Wulst mit einer extrem reißfesten und leichten Wulsthülle vorgesehen,
welcher sich quer über das Fahrzeug erstreckt und im Ruhezustand faltenbalgartig
zusammengefaltet in einer abgedeckten schachtartigen Aussparung mit nach vorne weisender
Öffnung verwahrt ist. Durch diese Maßnahme wird bei einer Fußgänger-Kollision nicht
nur der Unterschenkel- und Kniebereich des Fußgängers weniger hart getroffen, es
wird auch die Winkelbeschleunigung des Sußgängers geringer und seine translatorische
Gesamtbewird wegung/der Fahrzeugbewegungsrichtung stärker angenähert, so daß auch
der folgende sekundäre Aufprall an der Fahrzeugfront oder auf der Fahrzeughaube
gemindert wird.
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Gemäß einer Weitei;Ldumg Clip der Erfindung sind zum AuibIaaen dar
Wülste elektrisch zündbare, treibgasatgebende Patronen tEapseIn) vorgesehen, die
auf dem Boden der schachtartigen Aussparungen angeordnet sind, wobei die Patronen
der an der Fahrzeughaube angeordneten Wülste vorzugsweise durch einen mit der Fahrzeughaube
in Verbindung stehenden Sensor und die Patronen des im Stoßstangenbereich angeordneten
Wulstes vorzugsweise mittels eines vom Fahrzeugführer betätigbaren Schalters zu
zünden sind. Durch die Verwendung solcher bekannter treibgasabge bender Patronen
lassen sich sehr hohe Entfaltungsgeschwindigkeiten für die Wülste erzielen.
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Eine zweckmäßige Ausführung der Erfindung ergibt sich dadurch, daß
das Zünden der Patronen des im Stoßstangenbereich angeordneten Wulstes mit einer
zeitlichen Verzögerung die Zündung eines Teiles der Patronen
der
an der Fahrzeughaube angeordneten Wülste auslöst. Durch diese Maßnahme wird der
an der Fahrzeughaube angeordnete Wulst zunächst nur teilweise aufgeblasen, so daß
er besonders weich ist und den Aufprall des auf die Fahrzeughaube geschleuderten
Fußgängers zusätzlich mildert.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
daß die Wülste erst nach Uberschreiten einer bestimmten Fahrzeuggeschwindigkeit
aufblasbar sind. Durch diese Maßnahme ist sichergestellt, daß die Wülste wirklich
nur im Kollisionsfalle aufgeblasen werden und nicht etwa anläßlich einer sonstigen
zufälligen Beruhrung, wie z. B. anläßlich eines Waschvorganges in einer der heute
üblichen Wagenwaschstraßen.
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Weitere Vorteile und wesentliche Merkmale der Erfindung werden anhand
der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
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teils In der Zeichnung zeigen in/schematischer Darstellungsweise
Figur 1 eine Seitenansicht des Frontbereichs eines Krtfahrz-ges, das mit einer erfindungsge.-maßen
Fang- oder Rückhaltevorrichtung ausgerüstet ist, Figur 2 den in der schachtartigen
Aussparung zusammengefalteten schlauchartigen Wulst in perspektivischer und teilgeschnittener
Darstellung, Figur 3 einen Ausschnitt aus dem seitlichen Fugenbereich der Fahrzeughaube
und Figur 4 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fang- oder Rückhaltevorrichtung
in perspektivischer Darstellung.
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In Figur 1 ist mit 1 die äußere Kontur eines Eraftfahrzeuges bezeichnet,
in dessen Frontbereich 2 die erfindungsgemäße Fang- oder Rückhaltevorrichtung 3
angeordnet ist, welche verhindern soll, daß ein bei einer Kollision auf die Fahrzeughaube
4 geschleuderter Fußgange wieder von der Fahrzeughaube herunterrutscht. Die Fang-
oder Rückhaltevorrichtung besteht im wesentlichen aus einem schlauchartigen Wulst
5, welcher vor bzw. an der vorderen Kante der Fahrzeughaube 4 angeordnet ist und
im Falle einer Kollision mit einem Fußgänger aufgeblasen wird. Im Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 1 ist der aufgeblasene Zustand dieser schlauchartigen Wulst 5 dargestellt.
Er erstreckt sich quer über die Fahrzeughaube 4 und besitzt eine extrem reißfeste
und leichte Wulsthülle. Im Ruhezustand, d. h. wenn er nicht aufgeblasen ist, ist
er faltenbalgartig zusammengefaltet und in einer schachtartigen Aussparung 6, die
querverlaufend in oder an der Fahrzeughaube 4 angeordnet ist, verwahrt. Figur 2
zeigt einen Blick in diese querverlaufende schachtartige Aussparung 6. Deutlich
erkennbar ist der im Schnitt dargestellte faltenbalgartig zusammengefaltete Wulst
5. Die schachtartige Aussparung 6 ist mit einer in den Ausfuhrungsbeispielen nicht
weiter dargestellten leichten Abdeckung nach oben abgedeckt, so daß der schlauchartige
Wulst im Ruhezustand gegen Witterungseinflüsse und äußere Beschädigungen sicher
geschützt ist. Die Abdeckung kann insbesondere aus Kunststoff bestehen und z. B.
in Plattenform gelenkigan der Fahrzeughaube 4 bzwF am Franttefl es Fahrzeuges befestigt
sein. Beim Aufblasen der Wulst 5 wird diese Abdeckung dann durch den nach oben drückenden
Wulst aufgeklappt. Möglich ist es auch, diese Abdeckung mit der Wulst zu verbinden,
so daß sie beim Aufblasen der Wulst mit in die Höhe gerissen wird und den Wulst
in seiner Längsrichtung versteift.
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Zum Aufblasen der Wulst 5 sind besondere Patronen (kapseln) 14 vorgesehen,
welche nach ihrer Zündung, die insbesondere elektrisch vorgenommen werden kann,
ein den Wulst 5 aufblasendes Treibgas abgeben.
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Diese-Patronen sind in größerer Anzahl auf dem Boden der schachtartigen
Aussparung 6 angeordnet und untereinander durch elektrische Zündleitungen 15 verbunden.
Die Zündung dieser in der an der Fahrzeughaube
befindlichen Aussparung
angeordneten Patronen 14 erfolgt mit Hilfe eines in der Zeichnung nicht näher dargestellten,
mit der Fahrzeughaube 4 in Verbindung stehenden Sensors, der einen entsprechenden
Zündimpuls abgibt, wenn auf die Fahrzeughaube 4 ein Fußgänger geschleudert worden
ist. Der Sensor kann beispielsweise in Form einer auf der Fahrzeughaube 4 installierten
Kontaktleiste hergestellt sein. Durch eine zusätzliche geschwindigkeitsabhängige
Steuereinrichtung kann dafür gesorgt werden, daß der vom Sensor abgebene Zündbefehl
nur dann an die treibgasabgebenden Patronen 14 weitergegeben wird, wenn das Kraftfahrzeug
eine bestimmte Mindestgeschwindigkeit von z. B. 5 - 8 km/h überschritten hat. Dadurch
kann gewährleistet werden, daß der schlauchartige Wulst nicht aus ungewolltem Anlaß,
beispielsweise in einer Wagenwaschstraße o. ä.,ausgelöst wird.
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Um den sich quer über die Fahrzeughaube 4 erstreckenden schlauchartigen
Wulst im Mittelbereich eine größere Steifigkeit gegen das Ausknicken zu geben, kann
die Grundfläche des Wulstes und der zugehörigen Aussparung 6 in bzw. an der Fahrzeughaube
4 dreieckförmig oder zur Fahrzeugmitte hin gekrümmt ausgebildet werden. An den fahrzeugäußeren
oberen Ecken der Wulst 5 sind gurtartige Bänder 8 und 9 befestigt, die als Zuggurte
wirken un in dem- der FadrzeugwindschutascheibeFtO zugewandten Teil der Fahrzeughaube
4 angelenkt sind, und zwar im Bereich der seitlichen Fugen 11 der Fahrzeughaube
4. Im Ruhezustand, d. h. im nicht aufgeblasenen Zustand der Wulst 5 liegen diese
Bänder 8 und 9 verdeckt in den Fugen 11. Wie Figur 3 zeigt, können zu diesem Zwecke
in den Fugen 11 besondere flexible Lippen 12 angeordnet sein, welche die bänder
8 und 9 abdecken. Die als Zuggurte wirkenden Bänder 8 und 9 unterstützen den aufgeblasenen
schlauchartigen Wulst 5 in seiner Aufgabe, einen auf der Fahrzeughaube 4 befindlichen
Gegenstand oder Fußgänger am Herunterrutschen zu hindern. Daneben bilden diese Bänder
8 und 9 auch eine seitliche Barriere, so daß im gewissen Umfange auch ein seitliches
Herunterrutschen eines Fußgängers verhindert wird.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in Figur 4 dargestellt.
im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 besteht die Fang- oder Rückhaltevorrichtung
hier nicht aus einem einzigen sich quer über die Fahrzeughaube 4 erstreckenden Wulst,
sonderen aus zwei kleineren schlauchartìgen Wülsten 51 und 52, die im Bereich der
beiden vorderen 3!'ahrzeugecken angeordnet sind. Diese beiden Wülste besitzen wiederum
jeweils eine extrem reißfeste und leichte Wulsthülle.
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Sie sind im Ruhezustand ebenfalls faltenbalgartig zusammengefaltet
undin jeweils einer oder in einer gemeinsamen schachtartigen Aussparung verwahrt,
die in oder an der Fahrzeughaube 4 angeordnet ist. Wie im zuvor beschriebenen Ausführungsbeisiel
sind auch diese Aussparungen insbesondere durch Kunststoffabdeckungen gegen äußere
Einwirkungen abgedeckt. An den beiden Wülsten 51 und 52 ist ein reißfestes Netz
7 befestigt, welches von geringem Gewichfist und an einem Gurtband, ähnlich den
Zuggurten an den Raubenseiten, verankert ist. Im Ruhezustand ist dieses Netz 7 ebenfalls
in einer abgedeckten schachtartigen Aussparung verwahrt. Zweckmäßigerweise werden
die beiden äußeren Wülste 51 und 52 sowie das Betz 7 in einer gemeinsamen schachtartigen
Aussparung unErgebracht werden. Auch bei dieser Ausführung ist es von Vorteil, besondere
als Zuggurte wirkende Bänder 8 und 9 vorzusehen.
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Die Auslösung der beiden Wülste 51 und 52 geschieht in der zuvor bereits
beschriebenen Art. Diese Ausführungsform der Fang- oder RückhaItevarrichtung bietet
den V-rteil, daß die beiden Wülste mit; relativ geringem Volumen schneller aufgeblasen
werden können, als der in Figur 1 beschriebene große Wulst. Wegen der größeren Zugkräfte,
die hierbei in den beiden Wülsten auftreten können, müssen sie mit höherem Druck
gefüllt werden und besonders zugfeste Wulsthüllen besitzen. Zur Verbindung der beiden
Sckwülste 51 und 52,lst im Ausführungsbeispiel ein besonderer Sauggurt 16 vorgesehen,
an dem gleichzeitig auch das Netz 7 verankert ist. Die Aufgabe dieses Zuggurtes
16 könnte auch durch die Abdeckung der schachtartigen Auss;parung -mit übernommen
werden. Diese Abdeckung müßte dann lediglich ausreichend elastisch ausgebildet werden,
um Verletzungen zu vermeiden.
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Die Wirkung der im Frontbereich des Kraftfahrzeuges angeordneten schlauchartigen
Wülste kann in einfacher Weise dadurch erhöht werden, daß der der Fahrzeughaube
4 zugekehrte Bereich der Hüllen der Wülste 5, 51 bzw. 52 zumindest teilweise gleithemmend
ausgebildet ist. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß dieser Bereich
der Wulsthüllen mit Streifen aus dünnem, aber rauhem Material, wie z. B. Kreppgummi,
belegt ist.
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Neben dem Wulst bzw. neben den Wülsten vor bzw. an der vorderen Kante
der Fahrzeughaube 4, welche als Fang- oder Rückhaltevorrichtung dienen, ist in den
in Figur 1 und Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispielen ein zusätzlicher kleinerer
schlauchartiger Wulst 13 vorgesehen, welcher im Stoßstangenbereich des Kraftfahrzeuges
angeordnet ist und bei einer Kollision aufgeblasen wird. Er erstreckt sich quer
über das Fahrzeug ünd ist im Ruhezustand ebenfalls faltenbalgartig zusammengefaltet
in einer abgedeckten schachtartigen Aussparung verwahrt. Diese Einzelheiten stimmen
im Prinzip mit der zuvor beschriebenen Aussparung überein und sind in den Figuren
nicht näher dargestellt. Im Gegensatz zu der an der Fahrzeughaube befindlichen Aussparung
weist die Öffnung dieser im Stoßstangenbereich angeordneten Aussparung nicht nach
oben, sondern in Fahrtrichtung. Das Aufblasen dieser im Stoßstangenbereich befindlichen
Wulst 13 geschieht in der gleichen Weise wie das der Wülste 5, 51 und 52. Auf dem
Boden der zugehörigen Aussparung sind also ebenfalls besondere treibgasabgebende
Patronen angeordnet. Diese Patronen werden jedoch nicht mit Hilfe eines Sensors
gezündet, sondern mittels eines vom Fahrzeugführer zu betätigenden Schalters. Der
Fahrzeugführer eines Eraftfahrzeuges erkennt die meisten Kollisionen mit einem Fußgänger
vorher, so daß er vor der Kollision noch diesen Schalter zum Zünden der Patronen
für den im Stoßstangenbereich angeordneten Wulst betätigen kann. Dieser Wulst 13
wird daher in den meisten Fällen bei der 3berührung des Fußgängers bereits aufgeblasen
sein, so daß der Unterschenkel- und Kniebereich des Fußgängers weniger hart getroffen
wird. Darüber hinaus wird auch die Winkelbeschleunigung des Fußgängers geringer
und seine translatorische Gesamtbewegung wird der Fahrzeugbewegungsrichtung stärker
angenähert, so daß auch der folgende
sekundäre Aufprall des Fußgängers
am Bug des Fahrzeuges oder im Bereich der Fahrzeughaube 4 gemindert wird.
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Eine weitere Verbesserung der Sicherheitseinrichtung kann dadurch
erzielt werden, daß das Zünden der Patronen des im Stoßstangenbereich angeordneten
Wulstes 13 mit einer zeitlichen Verzögerung die Zündung eines Teils der Patronen
14 der an der Fahrzeughaube 4 angeordneten Wülste 5, 51 bzw. 52 auslöst. Dies kann
in der Weise geschehen, daß z. B. die Hälfte der im Schacht 6 angeordneten Patronen
14 über besondere Zündleitungen mit den im Stoßstangenbereich angeordneten Patronen
verbunden sind. Durch diese Maßnahme wird bewirkt, daß der vor bzw. an der Fahrzeughaube
4 befindliche Wulst beim Aufprall des Fußgängers auf die Fahrzeughaube bereits teilweise
aufgeblasen ist, so daß der Aufprall des Fußgängers auf die Fahrzeughaube noch weiter
gemildert wird. Wird der angefahrene Fußgänger über diesen nur teilweise aufgeblasenen
Wulst hinweg auf die Fahrzeughaube 4 geschleudert, dann wird durch den mit der Fahrzeughaube
in Verbindung stehenden Sensor sofort die Zündung der restlichen Patronen 14 im
Schacht 6 bewirkt, wodurch der Wulst 5 bzw. die Wülste 51 und 52 sofort vollständig
aufgeblasen werden und sich damit versteifen. Der beim Zünden der restlichen Patronen
14 entstehende Restdruck ist so bemessen,- daß ein auf dem aufzublasenden Wulst
befindlicher Fußganger, der z. B. infolge relativ geringer Geschwindigkeit zwar
den in der Fahrzeughaube 4 befindlichen Sensor auslöst, selbst aber nicht völlig
auf die Fahrzeughaube geschleudert wird, nicht verletzt wird.
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Die erfindungsgemäß verwendeten aufblasbaren schlauchartigen Wülste
funktionieren ähnlich wie die für den Insassenschutz von Kraftfahrzeugen bekannten
Air bags. Im Gegensatz zu diesen bricht der in den Wülsten aufgebaute Druck jedoch
nicht sofort zusammen, sondern bleibt über einen längeren Zeitraum erhalten, um
auch bei mehrphasigen Kollisionen voll wirksam zu bleiben.
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Es versteht sich, daß bei der Ausbildung und Gestaltung der erfindungsgemäßen
Fang- und Rückhaltevorrichtung im gewissen Umfange auch auf die Minderung der Sichtverhältnisse
für den Fahrzeugführer Rücksicht
genommen werden muß. Sie kann
also nicht beliebig hoch ausgebildet werden, allerdings wird durch den auf die Fahrzeughaube
geschleuderten Fußgänger sowieso schon eine Sichtminderung verursacht. Je niedriger
der Fahrzeugbug ausgebildet ist, desto höher darf die Fang-und Rückhaltevorrichtung
gewählt. werden1 Abschließend sei erwahnt, daß es zweckmäßig sein kann, den faltenbalgartig
zusammengefalteten, schlauchartigen Wulst indirekt aufzublasen, indem zwischen der
Wulsthülle und den treibgasabgebenden Patronen eine -in Figur 2 angedeutete- netzartige
Netzabdeckung vorgesehen wird. dadurch wird verhindert, daß der mit hohem Druck
aus den Patronen austretende Gas strahl unmittelbar auf die Wulsthülle trifft und
diese eventuell beschädigt. Stattdessen wird er umgelenkt und -je nach lit und Größe
der Maschen der Abdeckung- schnell auf den ganzen Wulstraum verteilt. Statt einer
sich über sämtliche Patronen erstreckenden netzartigen Abdeckung kann zur Verteilung
und Umleitung auch für jede Patrone eine gesonderte schirmartige Abdeckung voresehen
werden.