DE4206232A1 - Seitlicher kopfschutz fuer einen fahrzeuginsassen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen seitlichen Kopfschutz für einen Fahr­ zeuginsassen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bekanntlich lacht insbesondere der Schutz von Fahrzeuginsassen ge­ gen von der Seite erfolgende Auffahrunfälle Schwierigkeiten, da dort kein Platz für die Unterbringung einen hinreichenden Deforma­ tionsweg sicherstellender Schutzeinrichtungen ist. Diesbezüglich günstig verhalten sich Airbags, da sie im normalen Fahrbetrieb praktisch keinen Platz beanspruchen, also den Fahrzeuginsassen na­ hezu der gesamte Raum der Fahrgastzelle zur Verfügung steht, sie dagegen bei einem Unfall nach Aktivierung mittels ihres Gasgenera­ tors polsterartig in diesen Raum hineinragen. Dementsprechend gibt bereits die DE-OS 15 55 142 die Lehre, bei Unfällen für die Fahr­ zeuginsassen gefährliche Teile, wie Türpfosten, Dachränder usw., durch räumlich begrenzte Luftsack-Schutzelemente abzusichern, die an den Innenraumwänden in der Art einer durchgehenden Wand ausge­ bildet sein sollen. Die DE-OS 26 28 815, B60R 21/10, beschreibt ei­ ne Sicherheitseinrichtung mit einem als Kopfrückhalteelement die­ nenden Airbag, der mit einem den Oberkörper des Fahrzeuginsassen auffangenden Rückhaltesystem, gebildet durch einen Sicherheitsgurt, zu gleich großen und gleichzeitigen Vorverlagerungen verbunden ist. Dieser Stand der Technik geht also aus vom Fall eines Frontalcrashs mit Vorwärtsverlagerung des Gurtsystems, und der seitlich in Kopf­ höhe des Fahrzeuginsassen angeordnete Airbag soll während des Un­ fallgeschehens stets neben dem Kopf des Fahrzeuginsassen stehen.

Ergänzend sei bezüglich des Stand der Technik darauf hingewiesen, daß zur Aktivierung des Airbags an der Außenwand des Fahrzeugs vor­ gesehene Kollisionssensoren in mancherlei Ausführung beispielsweise aus den DE-OS 22 12 190, B60R 21/10, und 37 16 168, B60R 21/32, so­ wie der EP 03 05 655 A2, B60R 21/32, bekannt sind.

Moderne Sicherheitsgurtsysteme besitzen im Bereich der B- oder der C-Säule des Kraftfahrzeugs angeordnete höhenverstellbare Anlenkvor­ richtungen, die eine obere Umlenkung für den Schultergurt bilden. Die Höhenverstellung dient der Anpassung des Verlaufs des Sicher­ heitsgurts an die "Sitzgröße" des Fahrzeuginsassen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen seitlichen Kopfschutz zu schaffen, der insbesondere bei einem Sei­ tencrash des Fahrzeugs den Kopf des Insassen vor Verletzungen durch harte Teile der höhenverstellbaren Anlenkvorrichtung schützt.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kenn­ zeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.

Wie auch das Kennzeichen des Hauptanspruchs zum Ausdruck bringt, enthält die höhenverstellbare Anlenkvorrichtung als wesentliche Teile einen Bolzen und eine Verriegelungsleiste, die eine senkrecht verlaufende Ausnehmung zum Durchsetzen des Bolzens in verschiedenen Höhenlagen bildeten, in denen er mittels einer zusätzlichen Vor­ richtung verriegelbar ist. Infolge Anordnung des Airbags auf der dem Fahrzeuginsassen zugekehrten Seite des Bolzens deckt der Airbag in jeder Höheneinstellung des Bolzens diesen gegenüber dem Kopf des Fahrzeuginsassen ab. In Abweichung von dem durch die eingangs ge­ nannte DE-OS 26 28 815 gegebenen Stand der Technik handelt es sich bei dem Bolzen also nicht um ein Teil, das erst bei einem Frontal­ aufprall des Fahrzeugs eine Verlagerung erfährt, sondern um ein Teil, das in der Regel nach einmaliger Einstellung eine feste Lage beibehält, insbesondere seine Lage bei einem Unfall nicht in Längs­ richtung des Fahrzeugs verändert. Da erfindungsgemäß der in seiner Höhe einstellbare Bolzen den Träger für den Airbag bildeten, befin­ det sich dieser stets in der bei einem Seitenaufprall "gefährli­ chen" Höhe zwischen dem Bolzen und dem Fahrzeuginsassen.

Wie die Unteransprüche zum Ausdruck bringen, können Bestandteile des Kopfschutzes zugleich Bestandteile der höhenverstellbaren An­ lenkvorrichtung bilden, während umgekehrt Teile der Anlenkvorrich­ tung zugleich zur Lösung von Aufgaben im Rahmen des Kopfschutzes herangezogen werden können.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert, deren Fig. 1 einen Querschnitt beispielsweise durch die A-Säule eines Kraftfahrzeugs im Bereich einer Anlenkvor­ richtung für einen Sicherheitsgurt nebst erfindungsgemäßem Kopf­ schutz zeigt, während Fig. 2 eine Draufsicht auf die Verriege­ lungsleiste der Anlenkvorrichtung darstellt.

Unterhalb der Seitenverkleidung 1 der allgemein mit 2 bezeichneten B-Säule erkennt man als wesentliche Bestandteile der höhenverstell­ baren Anlenkvorrichtung für den Sicherheitsgurt 3 die Verriege­ lungsleiste 4 mit dem profilierten Spalt 5 zum Durchstecken des Bolzens 6, dessen jeweilige Höhenlage durch die tastenartige Ver­ riegelungseinrichtung 7 gewahrt bleibt und der den Umlenkbeschlag 8 für den Schultergurt 3 trägt. Der Bolzen 6 ist eingeschraubt in den Gasgenerator 9 für den im aufgeblasenen Zustand gezeichneten Airbag 10, der vom Bolzen 6 getragen ist und sich demgemäß stets in der optimalen Höhe befindet. Der Gasgenerator 9 bildet demgemäß einen das Herausrutschen des Bolzens 6 aus dem Schlitz 5 verhindernden Gleitstein.

Die erforderliche Gasleitung zwischen Gasgenerator 9 und Airbag 10 wird (dies ist grundsätzlich auch bei einer nicht höhenverstellba­ ren Anlenkvorrichtung möglich) durch den in den Bolzen 6 eingear­ beiteten Kanal 11 dargestellt. Demgemäß bildet der Gasgenerator 9 einen Bestandteil der höhenverstellbaren Anlenkvorrichtung, während umgekehrt der Bolzen 6 dieser Anlenkvorrichtung einen Bestandteil des den Airbag 10 enthaltenden seitlichen Kopfschutzes darstellt.

Mit der Erfindung ist demgemäß ein gattungsgemäßer Kopfschutz für einen Fahrzeuginsassen geschaffen, der Verletzungen durch harte Teile einer höhenverstellbaren Anlenkvorrichtung eines Sicherheits­ gurts bei jeder Höheneinstellung derselben zumindest weitgehend verhindert.

Claims (3)

1. Einen Airbag nebst Gasgenerator enthaltender, mit einem Sicher­ heitsgurtsystem in Verbindung stehender seitlicher Kopfschutz für einen Fahrzeuginsassen, dadurch gekennzeichnet, daß der Air­ bag (10) zumindest im aktivierten Zustand den Bolzen (6) einer oberen höhenverstellbaren Anlenkvorrichtung für einen Sicher­ heitsgurt (3) gegen den Insassen abdeckend am Bolzen (6) befe­ stigt ist, während der Gasgenerator (9) innerhalb eines Karosse­ riebereichs (2) an der Anlenkvorrichtung hinter einer den Bolzen (6) arretierenden Verriegelungsleiste (4) angeordnet ist.

2. Kopfschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gas­ generator (9) an dem dem Airbag (10) abgekehrten Ende des Bol­ zens (6) als Gleitstein befestigt ist.

3. Kopfschutz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Bolzen (6) zumindest ein Verbindungskanal (11) zwischen Gasge­ nerator (9) und Airbag (10) eingearbeitet ist.