DE2648284A1 - Verfahren zur trennung von diindolalkaloiden aus ihren angereicherten rohen gemischen - Google Patents
Verfahren zur trennung von diindolalkaloiden aus ihren angereicherten rohen gemischenInfo
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Description
DR. E. τ. PEOHMANN
DR. ING. D. BEHRENS DIPL·. ING. R. GOETZ
8 MÜNCHEN SCH WEIG ERSTHASSE TET-EFON C080) ββ 20
TELEI 5 24 070
TEI-EGKAMME t PHOTEOTPATENT MÜNCHEN
1A-48 666
Beschreibung zu der Patentanmeldung
RICHTER GEDEON VEGYESZETI GYAR RT. 21 Gyömroi u„, Budapest X., Ungarn
betreffend
Verfahren zur Trennung von Diindolalkaloiden aus ihren angereicherten rohen Gemischen
-Z-
709822/0975
DiG ErfxnduJiG' betrifft ein neues Verfahren zur
der ans Pflanzen der Familie Apocynaceae durch
Exti'aktion köwonuenen und ang or ei eher ten .Olindolalkaloide,
besonders der aus der PfJuriPie Catharanthus roseua. G«Don
/baw» Vinca rosea L»/ gewinnbaren zwei Diindolalkaloido
VinJourosin /naoH-teilend mit dem üblichen kürzeren Namen
Leurosin be;se.telm»?■ e/ und Vinealeukoblastin /nachstehend S
Vinblastln/ b^i.1. c'-:\r SsUu öadditionssalze, besonders der
Sulfate dieser AJI-. ..Ioide·
Bekanntlich iseigen die Vincaalkaloide Leurosin,
Vinblastin und Vincristin väytostatisohe Eigenschaften und
werden in der Therapie in immer steisendem Masa als
zy tos tatische Mittel vorwonriet· Deshalb ist es eine
wichtige Aufgabe der Forschung immer wirksamere Methoden
Hur Gewinnvmtj dieser Alkaloide auszuarbeiten /vgl« USA-
-PateKtsclxriften Wr* 3 097 137 und 3 203 220j ungarische
Patcmtschriften IMr. 153 200 und 15*1 715/· Es ist charakteristisch
für sämtliche, in den Hitierten Patentschriften
beschriebene Verfahren, dass sämtliche in dem aus der
Pflanze gewonnenen Extrakt anwesende ötwa 80 Indolalkaloide
nach verschiedenen Phaseawechseln durch Adsorptionschroma
to^raphie von einander getrennt werden»
Demgegenüber wird in der ungarischen Patentschrift
¥r« 160 967 /OE-PS 313 kS>5/- ein Verfahren beschrieben,
nach welchem von den aus dem Extrakt durch Entfernen der begleitenden Verunreinigungen gewonnenen Ihdolalkaloiden
die drei Diindolalicaloide, das Leurosin, das Vinblastin
und das Vincristin in der Form ihrer Säureadditionssalze
j vorteilhaft Sulfate abgetrennt, bzw# bis etwa 70 bis 80 $ Diindolalkaloidgohalt angereichert werden
können, so dass man nur mehr dieses Gemisch der Säureadditionssalze der angereicherten drei Diindolalkaloide
durch SäuleChromatographie von einander
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23o Februar 1977 P 26 48 28
1Α-48 66#
zu trennen hato
Von diesen drei erwähnten Diindolalkaloiden ist vom therapeutischen Gesichtspunkt das Vincristin das am meisten
bevorzugte zytostatische Mittel. In der ungarischen Patentschrift Nr. 165 599 (OE-PS 326 839) wurde ein Verfahren
zur halbsynthetischen Herstellung von Vincristin durch selektive Oxidation von Vinblastin beschrieben. Durch diese
Möglichkeit wurde die praktische Bedeutung des in der Therapie auch an sich verwendbaren Vinblastins noch größer,
da jetzt diese Substanz auch als Ausgangsstoff der Halbsynthese von Vincristin verwendet werden konnte; um so mehr,
da aus der Pflanze Vinca rosea etwa zehnmal mehr Vinblastin als Vincristin gewonnen werden kann und dieses Vinblastin
nunmehr in dieser Weise in sehr hoher Ausbeute in das als sehr wirksames zytostatisches Mittel bekannte Vincristin
übergeführt werden kanno
Auch die praktische Bedeutung von Leurosin hat in der
letzten Zeit stark zugenommen, da es erkannt wurde, daß diese Substanz durch Oxidation in eine, in der Literatur
bis dahin nicht beschriebene neue Verbindung, in das ebenfalls zytostatisch wirkende N-Formyl-leurosin übergeführt
werden kann. Dieses Produkt ist besonders deshalb von großer Bedeutung, weil es auf zahlreiche solche maligne Erkrankungen
(zoB. Harding-Passey Melanom, VX-Epithelcarcinom von
Hasen, induziertes und dann transplantiertes Sarcom) hemmend wirkt, die mit den bisher bekannten zytostatischen Mitteln
kaum oder gar nicht beeinflußt werden konnten (vgl. ungarische Patentschrift Nr. 165 986 - OE-PS 332 566 - )o
Die Zielsetzung der vorliegenden Erfindung war die Schaffung eines einfacheren und wirksameren Verfahrens zur
Trennung des oben beschriebenen Gemisches der Säureadditionssalze
der Diindolalkaloide, bei welchem man das Vinblastin ohne Anwendung von Adsorptionschromatographie
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in so hoher Reinheit erhält, dass das erhaltene Produkt
unmittelbar zur Herstellxmg von Vinoristin durch selektive
Oxydation eingesetzt werden kann, wobei neben dem Vinblastin auch die übrigen Diindolalkaloide isoliert
werden können·
Es wurde gefunden, dass das Laurosin aus dem
Gemisch der rohen Säureadditionssalze der Diindolalkaloide einfach und in hoher Ausbeute isoliert werden kann, wenn
man die Lösung des erwähnten Salzgemisches zur Freisetzung
der Diindolalkaloide mit einer organischen Base versetzt
und dann das Gemisch abkühlt; in dieser Weise scheidet sich etwa 90 bis 95 # des anwesenden Leurosins in der
Form von freier Base aus der Lösung ab» Das rohe Leurosin kann so durch Filtrieren abgetrennt werden; wenn man
nun das Filtrat zur Irookne verdampft* dann können aus
dem Verdampfungsrückstand die übrigen Diindolalkaloid- \
-Basen mit einem flüssigen Kohlenwasserstoff extrahiert
werden, wobei nur das entsprechende Säureadditionssalz
der zur Freisetzung der Diiudolalkaloide eingesetzten
organischen Base zurückbleibt· Aus der so gewonnenen organischen Lösung können dann die Diindolalkaloid-Basen
mit einer wässrigen Phosphat-Pufferlösung von pH sz ■ 3»
bis 4,3 in wässrige Phase gebracht werden} aus dieser
kann dann das Vinblastin nach dem Ansäuern der wässrigen
Phase mit Phosphorsäure bis pH α 3,5 bis btl mit ohlorierten
Kohlenwasserstoffen extrahiert und ao in die organische
Phase gebracht werden, während die übrigen DiindolalkalqJ.iJt
in der wässrigen Phase bleiben«
Demgemäss ist die Erfindung ein Verfahren zur
Trennung von Diindolalkaloiden aus dem angereicherten
Gemisch ihrer Säureadditionssalze, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man das Gemisoh der Säureadditiona«!
709822/097$
salze, besonders der Sulfate der Diindolalkaloide in einem mit Wasser unbeschränkt oder beschränkt mischbaren Lösungsmittel,
vorteilhaft in einem Alkohol löst, die Lösung mit einer organischen Base versetzt, die sich ausscheidende
Leurosin-Base abtrennt, die nach der Abtrennung der Leurosin-Base
zurückbleibende Mutterlauge zur Trockne verdampft, aus dem Verdampfungsrückstand die Diindolalkaloide mit einem
flüssigen Kohlenwasserstoff, vorteilhaft mit Benzol extrahiert, die erhaltene organische Lösung mit einer wäßrigen
Phosphat-Pufferlösung von pH-Wert 3,7 bis 4,3 vorteilhaft 4,0 + 0,1 extrahiert, die abgetrennte wäßrige Phase mit
Phosphorsäure auf pH 3,5 bis 4,1, vorteilhaft 4,0 + 0,1 ansäuert, dann mit einem chlorierten Kohlenwasserstoff, vorteilhaft
mit Dichlormethan extrahiert, die Phasen trennt und aus der organischen Phase die Yinblastin-Base isoliert
und gewünschtenfalls die in der Form von Basen isolierten
Diindolalkaloide ±n Säureadditionssalze überführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird zweckmäßig derart
durchgeführt, daß man das als Ausgangsstoff dienende Gemisch von Säureadditionssalzen der Diindolalkaloide in einer 3-bis
10-fachen, vorteilhaft 4- bis 8-fachen Menge von einem organischen Lösungsmittel, Z0B0 von Aceton oder von einem
niederen aliphatischen Alkohol, z.B«, von Methanl, Äthanol,
Isopropanol oder n-Propanol bei 0 bis 50 C, zweckmäßig bei
Raumtemperatur löst und dann die Lösung mit einem geringen Überschuß (auf das Alkaloid-Salzgemisch berechnet) von einer
organischen Base, z.B. Monomethylamin, Diäthylamin oder Pyridin versetzte Von den in dieser Weise freigesetzten Diindolalkaloid-Basen
scheidet sich nun die Leurosin-Base bei 0° bis 25°C aus; die Ausscheidung des Leurosins kann
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durch Abkühlen der Lösung auf O0C vervollständigt werden.
Das ausgeschiedene Leurosin wird abfiltriert, mit dem selben,
ebenfalls abgekühlten Lösungsmittel gewaschen, getrocknet und gewünschtenfalls in an sich bekannter Weise , Z0B.
durch Umkristallisieren gereinigt. Die so erhaltene Leurosin-Base kann gewünschtenfalls in ein Säureadditionssalz, zweckmäßig
in das Sulfat übergeführt werden. Zu diesem Zweck wird z.B. eine äthanolische Lösung der Base mit einer 0,5 vol.-%igen
Lösung von Schwefelsäure in absolutem Äthanol bis etwa pH = 4 versetzt«
Die nach dem Abscheiden der Leurosin-Base erhaltene Mutterlauge wird dann unter vermindertem Druck zur Trockne
verdampfto Der Verdampfungsrückstand wird dann in einem organischen
Lösungsmittel, Z0B. in einem Kohlenwasserstoff der Benzolreihe Z0B0 in Toluol, Xylol oder vorteilhaft in Benzol
gelöst; dabei scheidet sich das Sulfat der zum Freisetzen der Diindolalkaloide verwendeten organischen Base aus der
Lösung und wird abfiltriert. Das FiItrat wird mit einer wäßrigen Phosphat-Pufferlösung vom pH-Wert 3,7 bis 4,3, vorteilhaft
4 + 0,1 wiederholt extrahiert, die sauren wäßrigen Extrakte werden vereinigt und mit einer Säure, vorteilhaft mit
Phosphorsäure auf pH 3,5 bis 4,1, vorteilhaft 4,0 +0,1 gestellt und die so erhaltene sauere wäßrige Lösung mit einem
chlorierten Kohlenwasserstoff, vorteilhaft mit Dichlormethan wiederholt extrahierte Die organischen Extrakte werden vereinigt,
über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck zur Trockne verdampft. Als Verdampfungsrückstand wird Vinblastin erhalten, welches dann gewünschtenfalls
in ein Säureadditionssalz, vorteilhaft in das Sulfat übergeführt werden kann. Das so erhaltene Vinblastinsulfat
ist praktisch rein und kann ohne weitere Reinigung
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als Ausgangsstoff zur Herstellung von Vincristin eingesetzt
werden.,
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch das nachstehende
Beispiel näher veranschaulicht.
50 g rohes Diindolalkaloidsulfat-Gemisch werden bei Raumtemperatur in"300 ml Methanol gelöst, dann werden unter Rühren 13 ml Diäthylamin zugesetzte Die Lösung wird bei
0°C eine Stunde stehen gelassen; während dieser Zeit kristallisiert die rohe Leurosin-Base aus der Lösung. Die
ausgeschiedenen Kristalle werden abfiltriert, mit wenig Methanol gewaschen und im Vakuum getrocknete Es werden
6,4 g rohe Leurosin-Base erhalten; dieses Produkt enthält 90 bis 95 % des gesamten Leurosingehalts des als Ausgangsstoff
eingesetzten Diindolalkaloidsulfat-Gemisches.
Die auf obige Weise erhaltene rohe Leurosin-Base kann durch Umkristallisieren gereinigt und gewünschtenfalls auf
bekannte Weise in das Sulfat-Additionssalz übergeführt werden. ■'·
Das nach dem Abfiltrieren der Leurosin-Base erhaltene Filtrat wird unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft
und der Rückstand in 2500 ml Benzol gelöst. Dabei scheidet sich das Diäthylaminsulfat in kristalliner Form
aus ο Die Kristalle werden abfiltriert, mit wenig Benzol gewaschen
und können zur Regenerierung des Diäthylamins verwendet werden.
Das benzolische Filtrat wird mit je 2500 ml wäßriger Phosphat-Pufferlösung vom pH 4,0 +0,1 dreimal extrahierte
(Zur Herstellung der Phosphat-Pufferlösung löst man 10 Gew.-%
wasserfreies Natriumdihydrogenphosphat in destilliertem Wasser und stellt die erhaltene Lösung mit N Phosphorsäurelösung
auf den angegebenen pH-Wert ein).
7 0 9 3 ?.;/.. 3 7 5 - 8 -
ORIGINAL INSPECTED 0()ργ
I)Lo a(i,;e ί..ί·ο.Γ! (.ίϋΐ α··-- i-ifjfoi* Ί'-',ιυϊί'.ηι won lon VOj1OJjIi(Jt «uv]
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I^rodnlct Ay t prakt.i«oh roin und kann ohne v/citoro 11 einigt ms
als Ausijanijastoff zur Ilalbsynthese von Vincristin einword
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Zur I lor· 3 to.llung des SuIf atsalzos wir;· das orhalteiio
JJaso /25 ß/ In 80 ml Methanol üolöst und
die I1ORUn1J,- mil. 0,3 VoljS-ißer äthanoliscber Sch\iofelsäuro-J
ö si υ iß· auf χϊΐΐ :.: 5 eingestellt und stehon gelassen,
wobt>i fsioh das Vxriblas tinsulf afc kristallin ausscbeidot«
7 0 9822/0975
ORIGINAL INSPECTED cOpY
Claims (1)
- Dr. In-. F. Wues!hoff 1A-48 666P;.'.:. ν. Pedunann - Dr. Ing. D. Behrens 2 0 4 0 I 0Dipl. Ing. R. Goetz
8 Mündien 90, Sdweigerstr.2PatentansprücheI« Verfahren zur Tvemnmg von Diindolallraloiden aus ihren angereicherten rohen Gemischenf dadurch ge~ Ιςβηηκοlehnet, dass man das Gemisch der Seiureadditions~ salze, besonders der Sulfate der üiindolalkaloide in einem mit tiTassor unbeschränkt odex· beschränkt mischbaren Lösungsmittel, vorteilhaft in einem Alkohol löst, die Lösung mit einer organischen Base versetzt, die sich ausscheidende Leurosin—Baso abtrennt, die nach der Ab~ trennung der I^eurosin—Base zurückbleibende Mut bor lauge zur Trockne ,verdampft, aus dem Verdanpfungs.T-üo.'cstand die Diindolci^caloide mit einem flüssigen Kohlenwasserstoff, vorteilhaft mit iJenzol e3ctrahiex"t, die erhaltene or,f;aniaohe Lösung mit einex wässrigen Phosphat-Pufferlösung vom pll- -Wert 3,7 bis l*ß3 vorteilhaft *ί,0 ί 0,1 extrahiert, $ie abgotreniii;o wässrige Phase mit Phosphorseiure auf pH 3» 5 bis ^,1, Arortoilhäft 4,0 - 0,1 ansäuert, daian mit oinem chlorierten Kohlenwasserstoff, vorteilhaft mit üichlor— methan extrahiert, die Phasen trennt und aus der organischen Phase dio Vinblastin—Base isoliert und gewünschteiifalls die in der Form von Basen isolierten Diindolallcaloide in Säureadditionssalzo überfülirt«2· Verfalxren nach Anspruch 1, dadurch gokemis:alohnet,Ildass man llothanol.oder Äthanol als mit Wasser unbegrenzt mischbares Lösungsmittel verv/endot·3» Vorfahren nach Anspruch 1, dadurch ,^elconnsoiqh« net, dass man Pyridin, Monomethylamin oder Diethylamin als organische Base verwendet«4« Verfahren nach Anspruch 1, daduxOh gekennzeichnet, dass man die Abtrennung der Lourosin~J3ase durch das Versetzen einer methanolischen Lösung des Gemisches der Sulfatsalze der Diindolallcaloide mit Diethylamin durchführt·709322/0975 "'ΐ'** Ο.ORIGINAL INSPECTED
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