DE2646839C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine motorisch verstell­ bare, mit sechs Bewegungsmöglichkeiten ausgestattete Sitz­ halterung für Fahrzeuge, mit parallel zueinander angeord­ neten Führungsschienen, mit einem auf diesen mittels Kufen durch eine zwischen den Führungsschienen und den Kufen wirkende Vorrichtung vor- und zurückverschiebbaren Schlit­ ten, sowie mit zu den Führungsschienen parallel verlaufen­ den Antriebsspindeln, die über ein Getriebe axial ver­ schiebbar sind, mit Mitteln zur Einstellung der vertikalen Lage und der Neigung des Sitzes, wobei zwischen den Kufen ein Antriebsmotor angeordnet ist, der auf das Getriebe wirkt.

Eine derartige Sitzverstellung ist in der US-PS 29 24 265 beschrieben. Der Schlitten besteht aus einem, nach vorne offenen U-förmigen Rahmen, an dessen hinterem Ende der An­ triebsmotor befestigt ist. Die Sitzflächenverstellung er­ folgt mit Hilfe von Hebeln, die gelenkig mit Sitzflächen­ trägern verbunden sind.

Diese Anordnung weist eine geringe Verwindungssteifigkeit auf, da ausreichende Querverstrebungen fehlen. Die Lage des Antriebsmotors am hinteren Sitzende schränkt die Bein­ freiheit der hinter dem Sitz sitzenden Mitfahrer ein.

Die Erfindung beruht daher auf der Aufgabe, eine Sitzver­ stellung zu schaffen, die vielfache Verstellmöglichkeiten beinhaltet, kurz und flach baut und darüber hinaus eine große Verwindungssteifigkeit aufweist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Antriebsmotor an zwei gegenüberliegenden Seiten jeweils an einer Konsole befestigt ist, die andererseits mit dem Schlitten verbunden ist, wobei der Antriebsmotor ein steifes, eine den gesamten Schlitten aussteifende Brücke bildendes Gehäuse besitzt, daß zwischen den Kufen als Mit­ tel zur Einstellung der vertikalen Lage und Neigung des Sitzes unabhängig voneinander verdrehbare Verstellwellen mit Hebeln angeordnet sind und daß der Antriebsmotor zwi­ schen der vorderen und der hinteren Verstellfläche angeord­ net ist.

In dem DE-GM 71 49 420 wird vorgeschlagen, Verstellwellen zur Sitzverstellung zu verwenden. Es enthält aber keinen Hin­ weis, wie eine steife Sitzverstellung zu realisieren ist.

Durch die erfindungsgemäße Gestaltung ergibt es sich, daß zur Sitzhöhenverstellung und -neigungsverstellung insge­ samt nur zwei Verstellwellen erforderlich sind. Rechnet man die beiden Antriebswellen zur waagerechten Sitzver­ schiebung hinzu, so kommt man auf insgesamt vier Wellen für alle sechs Bewegungsmöglichkeiten. Dadurch, daß der Motor ein steifes Gehäuse hat und mittels Konsolen zwi­ schen den Kufen des Schlittens befestigt ist, wird eine Brücke zwischen den Kufen gebildet, die den gesamten Schlitten aussteift. Zur Aussteifung tragen weiterhin die vordere und hintere Verstellwelle bei, da durch sie die beiden Kufen miteinander verbunden sind.

Da das Motorgehäuse Teil der Versteifung ist, kann die Sitzverstellung flach gebaut werden, so daß letztlich für den Benutzer des Fahrzeugs eine ausreichende Kopffreiheit verbleibt. Die Anordnung des Motors zwischen den Verstell­ wellen erlaubt gleichzeitig eine kurze Bauweise, so daß die Beinfreiheit der hinter dem Sitz sitzenden Mitfahrer nicht eingeschränkt wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren beschrieben. In ihnen zeigt

Fig. 1 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Sitzhalterung;

Fig. 2 eine Seitenansicht der Sitzhalterung nach Fig. 1;

Fig. 3 die Vorderansicht der Sitzhalterung nach Fig. 1;

Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie A-A in Fig. 1;

Fig. 5 eine räumliche Darstellung der linken vorderen Ecke, gemäß der Linie B-B nach Fig. 1.

Wie die Fig. 1 bis 3 zeigen, sind zwei in Längsrich­ tung angeordnete parallele Führungsschienen 12 und 13 mittels Schrauben auf Sockeln 14 befestigt. Diese Sockel 14 sind mit einem Boden 16 des Fahrzeugs fest ver­ bunden.

Jede der Führungsschienen 12, 13 hat U-förmigen Querschnitt und besteht aus einer Basis 50, zwei senkrechten Schenkeln 60 und daran anschließend zwei waagerecht ausgerichtete Umbiegungen 62. Mit der Basis 50 ist die Führungsschiene an zwei Enden mit den Konsolen 14 verbunden.

Auf den Führungsschienen 12, 13 ist ein Schlitten 20 ange­ ordnet, der mit jeweils einer Kufe 22, 23 eine der Füh­ rungsschienen 12, 13 umgreift und dadurch längs der Führungsschienen 12, 13 verschiebbar ist. Jede Kufe 22, 23 ist im Querschnitt in etwa C-förmig und besteht aus ei­ ner waagerechten Wand 72, zwei Seitenwänden 70 und zwei unter die Führungsschienen 12, 13 greifende Einbiegungen 64.

In den Kufen 22, 23 können geeignete Kunststoff-Führungen 63 vorgesehen sein, um ein bleibendes Gleitmittel zwi­ schen den Führungsschienen 12, 13 und den Kufen 22, 23 zu bilden.

Auf den waagerechten Wänden 72 der Kufen 22, 23 sind jeweils ein vorderer und ein hinterer Lagerbock 124 be­ festigt. Diese Lagerböcke 124 haben L-förmige Gestalt und bestehen aus einem Ständer 126 und einem Fußteil 128, welcher mit Schrauben, Stiften oder Nieten 130 auf der Wand 72 befestigt ist. Durch jeweils zwei auf den Kufen 22, 23 gegenüberliegende Lagerböcke 124 werden eine vorde­ re Verstellwelle 84 und eine hintere Verstellwelle 82 gelagert. An der Außenseite der Lagerböcke 124 sind in umlaufende Nuten der Verstellwellen 82, 84 Spannringe 134 eingerastet, so daß die Verstellwellen 82, 84 im Schlitten 20 axial fixiert sind.

Die Verstellwellen 82, 84 haben jeweils an beiden Enden Hebel 144, welche beispielsweise durch Schweißen fest mit den Verstellwellen 82, 84 verbunden sind, so daß sich die Hebel 144 verschwenken, wenn sich die Verstellwellen 82 oder 84 drehen. Die freien Enden der Hebel 144 auf einer Seite der Sitzhalterung sind an einem Sitzträger 24, 25 angelenkt. Auf diesen Sitzträgern 24, 25 ist ein nicht dargestellter Sitz geschraubt. Durch Drehung einer Verstellwelle 82 oder 84 verschwenken sich somit zwei Hebel 144 gleichzeitig und heben die Sitzträger 24 und 25 vorn oder hinten an.

Wie Fig. 5 am besten zeigt, hat jeder Hebel 144 eine Verlängerung 147, die gegen einen feststehenden Stift 148 gelangen kann, der vom Ständer 126 nach innen ragt und dadurch die Aufwärtsbewegung des Sitzträgers 24, 25 begrenzt. Eine Begrenzung der Abwärtsbewegung ergibt sich dadurch, daß die Sitzträger 24, 25 sich auf das fest­ stehende Gehäuse aufsetzen.

Die Anlenkung der Hebel 144 an einem Ende der Sitzträger 24, 25 erfolgt mit Spiel. Diese Anlenkung an der vorderen Seite des Sitzträgers 25 ist in Fig. 4 dargestellt. Der Sitzträger 25 hat einen waagerechten Schlitz 160 an sei­ nem vorderen Ende, in den der Hebel 144 der vorderen Ver­ stellwelle 84 mit einem Stift 162 von einer Seite aus hineinragt. Diese Anlenkung mit Spiel ermöglicht es, die Drehbewegung der Hebel 144 in eine im wesentlichen senk­ rechte Bewegung des jeweiligen Sitzendes umzuwandeln.

Die hintere Verstellwelle kann zu einer Seite hin verlän­ gert sein, um eine Gegenkraftfeder 140 zu tragen, was an der rechten hinteren Ecke in Fig. 1 gezeigt ist. Wie allgemein bekannt ist, kann hierzu eine flache Drehfeder, die spiralförmig aufgewickelt ist, mit einem Mitnehmer­ ende in einen Schlitz der Verstellwelle 82 oder 84 ge­ lagert sein, um das Gewicht des Sitzes und einer darauf sitzenden Person auszugleichen.

Der Antrieb der Sitzhalterung für Fahrzeugsitze erfolgt durch einen bekannten Motor 30 mit drei Ankern. Dieser Motor 30 hat ein steifes Gehäuse und geeignete Stirnwände, aus denen drei Motorwellen 31, 32, 33 herausragen. Der Mo­ tor 30 ist unmittelbar zwischen den Kufen 22, 23 abgetra­ gen. Geeignete andere motogetriebene Antriebe, wie zum Beispiel ein einziger Motor mit drei einzeln steuerbaren Kupplungswellen oder drei getrennte Motoren, welche parallel zueinander angeordnet sind, könnten ebenfalls be­ nutzt werden. Durch an passender Stelle angeordnete Schal­ ter können die drei Motoren oder die drei einzeln steu­ erbaren Kupplungswellen einzeln eingeschaltet werden, so daß der Sitz sich wahlweise vorwärts oder rückwärts be­ wegt ober aber vorn oder hinten abgesenkt oder angehoben wird.

Auf jeden Fall muß eine Motorwelle für jeden motorge­ steuerten Antrieb vorhanden sein. Diese drei Motorwellen 31, 32 und 33 des Motorantriebs sind mit entsprechenden Antrieben der Sitzhalterung verbunden. Hierzu dient eine bewegliche Welle in einer biegsamen Hülse. Die be­ wegliche Welle jeder Motorwelle 31, 32, 33 kann auf her­ kömmliche Weise ein geeignetes Antriebszahnrad antreiben, welches innerhalb einer Hülse 36 eines Getriebes 40 an­ geordnet ist. Die jeweiligen Getriebe können so gestaltet sein, wie es in der US-Patentanmeldung S. N. 4 52 687 vom 20. März 1974 erläutert ist. Insgesamt sind vier solcher Getriebe oder Transmissionen vorgesehen.

Das Getriebe 41, welches sich in Fahrtrichtung gesehen vorne links befindet, das Getriebe 42, welches sich in Fahrtrichtung gesehen vorne rechts befindet, ein hinteres Getriebe 43 zur vertikalen Sitzverstellung und ein vor­ deres Getriebe 44 zur vertikalen Sitzverstellung sind hinsichtlich ihres Aufbaus und ihrer Arbeitsweise im wesentlichen gleich. Die Verbindung jeder Motorwelle 31, 32, 33 mit der angetriebenen Welle in der Hülse 36 kann in bekannter Weise gelöst werden, um die einzelnen Bau­ teile ausbauen zu können.

Zur starren Halterung des Motors 30 dienen zwei Konsolen 90 und 92. Beide Konsolen 90, 92 haben im wesentlichen gleichen Querschnitt. Sie bestehen aus zwei Seitenwänden 94 und 96, mit denen sie am Motor 30 und am Schlitten 20 befestigt sind. Diese Konsolen stellen eine starre Be­ festigung für den Motor dar und versteifen die gesamte Halterung, indem sie sich zwischen den beiden Kufen 22 und 23 spannen, um den Motor 30 mit dem Schlitten 20 zu verbinden.

Zusätzlich wird die Steifigkeit des Gehäuses des Motors 30 genutzt, um die Halterung zu versteifen. Die Konsole 90 ist an einem Vorsprung 98 befestigt, der sich zwischen Wellendurchlässen 101 an einer Stirnwand des Motors 30 befindet. Auf der anderen Seite ist die Konsole 90 am Schlitten 20 befestigt. Auf gleiche Weise ist die Konso­ le 92 zwischen der anderen Stirnwand des Motors 30 und der anderen Kufe 23 befestigt.

Die Konsolen 90 und 92 dienen auch zur Halterung der Getriebe 43 und 44 für die vordere und hintere Höhen­ verstellung. Wie die Fig. 1 und 3 am besten zeigen, haben die Konsolen 90 und 92 einen mittleren Abschnitt 102 von der Form eines auf dem Kopf stehenden U's, das Seitenwände 103 hat, zwischen denen die Getriebe 43 und 44 fest vernietet oder mittels Achsen 104 schwenkbar gelagert sind. Jede der Konsolen 90 und 92 hat eine Aus­ sparung 106 an einer Seite, um das entsprechende Getrie­ be 43 und 44 aufzunehmen.

Wie die Fig. 1 am besten zeigt, ist das Getriebe 44 auf der rechten Seite der Zeichnung vor der Konsole 90 angeordnet, während sich das Getriebe 43 auf der anderen Seite hinter der Konsole 92 befindet. Bei beiden Getrie­ ben 43 und 44 fluchtet die Eingangsachse im wesentlichen mit der entsprechenden Antriebswelle 32 und 33 des Motors 30 .

Das hintere Getriebe 43 hat eine sich nach hinten er­ streckende Antriebsspindel 110. Diese Antriebsspindel 110 dreht sich auf bekannte Weise entsprechend der Mo­ torwelle 32 des Motors 30 . Eine Gewindehülse 122 mit Innenge­ winde, die als Mutterteil anzusehen ist, nimmt das freie Ende der Antriebsspindel 110 auf, so daß die Gewindehülse 112 entsprechend der Drehung der Antriebsspindel 110 vor und zurück bewegt wird. Die Gewindehülse 112 hat an ihrem hinteren Ende einen mittigen Längsschlitz 116. In diesen Längs­ schlitz 116 ragt mit Spiel ein Hebel 120, welcher mittels eines Bolzens 122 quer zur Hülse 112 mit der Hülse gelenkig verbunden ist.

Der Hebel 120 ist mit seinem anderen Ende mit der Ver­ stellwelle 82 beispielsweise durch Schweißen starr ver­ bunden und ist radial zur Verstellwelle 82 ausgerichtet. Ein Drehen der Antriebsspindel 110 führt deshalb zu einem Verschwenken des Hebels 120 und damit zu einer Drehung der Verstellwelle 82.

Die Verstellwelle 84 ist ebenfalls mit einem entsprechenden Hebel 125 versehen, so daß sie sich bei Drehung der ent­ sprechenden Antriebsspindel mittels des Getriebes 44 durch die Verschiebung einer entsprechenden Gewindehülse 123 verdreht. Das Getriebe 43 dient somit zum Verdrehen der Verstell­ welle 82, während das Getriebe 44 die Verdrehung der Ver­ stellwelle 84 bewirkt.

Um die waagerechte Bewegung des Schlittens 20 zu ermögli­ chen, sind zwei gegenüberliegende, aus dem Motor 30 heraus­ ragende Motorwellen 31 mit den Getrieben 41 und 42 rechts und links der Sitzhalterung verbunden. Jedes der beiden Getriebe 41 und 42 treibt eine im wesentlichen waage­ recht angeordnete Verstellspindel 150 an, was für die linke Seite der Sitzverstellung in Fig. 2 zu sehen ist. Eine geeignete, mit Innengewinde versehene Mutter 152 ist fest mit der Führungsschiene 12 mittels einer Halterung 154 verbunden. Die Halterung 154 hat die Gestalt eines umgekehrten U's, um die Mutter 152 mittels Achsen oder Niete 156 zu halten. Die Verstellspindel 150 verschiebt sich axial, indem sie durch das Getriebe 42 gedreht wird, weil die Mutter 152 feststeht. Da die Getriebe 41 und 42 mit dem Schlitten 20 fest verbunden sind, ver­ schiebt sich der Schlitten 20 in waagerechter Ebene vor oder zurück relativ zur feststehenden Mutter 152, sobald die Verstellspindeln sich drehen.

Diese Antriebseinrichtungen zur waagerechten Sitzverstel­ lung sind im wesentlichen mit denen gleich, welche in der älteren US-Patentanmeldung, Serial Number 4 52 687, ein­ gereicht am 20. März 1974, beschrieben sind.

Claims (1)

1. Motorisch verstellbare, mit sechs Bewegungsmöglichkeiten ausgestattete Sitzhalterung für Fahrzeuge, mit parallel zueinander angeordneten Führungsschienen, mit einem auf diesen mittels Kufen durch eine zwischen den Führungs­ schienen und den Kufen wirkende Vorrichtung vor- und zu­ rückverschiebbaren Schlitten sowie mit zu den Führungs­ schienen parallel verlaufenden Antriebsspindeln, die über ein Getriebe axial verschiebbar sind, mit Mitteln zur Ein­ stellung der vertikalen Lage und der Neigung des Sitzes, wobei zwischen den Kufen ein Antriebsmotor angeordnet ist, der auf das Getriebe wirkt, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Antriebsmotor (30) an zwei gegen­ überliegenden Seiten jeweils an einer Konsole (90, 92) be­ festigt ist, die andererseits mit dem Schlitten 20 ver­ bunden ist, wobei der Antriebsmotor (30) ein steifes, eine den gesamten Schlitten aussteifende Brücke bildendes Ge­ häuse besitzt, daß zwischen den Kufen als Mittel zur Ein­ stellung der vertikalen Lage und Neigung des Sitzes unab­ hängig voneinander verdrehbare Verstellwellen (82, 84) mit Hebeln (120, 125) angeordnet sind und daß der Antriebsmotor (30) zwischen der vorderen und der hinteren Verstellwelle (82, 84) angeordnet ist.