DE262883C - Verfahren zur darstellung von säurechloriden der oxysäuren - Google Patents
Verfahren zur darstellung von säurechloriden der oxysäurenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C51/00—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
- C07C51/58—Preparation of carboxylic acid halides
- C07C51/60—Preparation of carboxylic acid halides by conversion of carboxylic acids or their anhydrides or esters, lactones, salts into halides with the same carboxylic acid part
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Description
KAISERLICHES 7k
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M262883 KLASSE 12 o. GRUPPE
Dr. EDUARD KOPETSCHNI in MANNHEIM und Dr. LADISLAUS KARCZAG in BERLIN.
Verfahren zur Darstellung von Säurechloriden der Oxysäuren. Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. September 1911 ab.
Arbeiten von Anschütz, mit Hilfe von Phosphorchloriden die Chloride der Monooxybenzoesäuren
herzustellen (Liebigs Annalen 239, 301 u. ff. usw.), ergaben bekanntlich,
daß hierbei nicht die einfachen Säurechloride, sondern chemische Verbindungen komplexerer
Natur entstehen, welche phosphorhaltig sind, und in welchen also das Chlorierungsmittel
in das Molekül der Oxysäuren eingetreten ist.
In der zusammenfassenden Publikation dieser Arbeiten (R. Anschütz: Über ein Gesetz der
Bildung freier Phenolcarbonsäurechloride, Ber. d. D. ehem. Ges. 30, 221 [1897]) sagt genannter
Autor, daß Chloride der einfachen Phenolcarbonsäuren auf diesem Wege nicht darstellbar
sind und eine Ausnahme nur diejenigen Oxy carbonsäur en bilden, welche in Orthostellung
in bezug auf das Phenolhydroxyl substituiert und durch diese Schutzwirkung des Substituenten zur Bildung freier Phenolcarbonsäurechloride
befähigt sind (s. auch Patent 89596).
Die Arbeiten von Hans Meyer (Über eine allgemein anwendbare Methode zur Darstellung
von Chloriden der organischen Säuren, W. Monatsh. f. Ch., 22, 415 [1901]), welche
dahin zielten, das Thionylchlorid als allgemein anwendbares Chlorierungsmittel zur Substituierung
des Carboxylhydroxyls zu erforschen, ergaben auffallenderweise gerade für die Monooxybenzoesäuren
wieder eine Ausnahmestellung. Bei der Chlorierung der drei isomeren
Monooxybenzoesäuren mittels Thionylchlorid konnte H. Meyer feststellen, daß zwar m-Oxybenzoesäure
das zugehörige Chlorid liefert, aber Salicylsäure erst bei lang fortgesetztem Kochen ein neues Chlorid — nicht Salicylsäurechlorid,
sondern einen Schwefligsäureester des Salicylsäurechlorids von unbekannter Konstitution
— gibt, während p-Oxybenzoesäure mit Thionylchlorid auch nach tagelangem
Kochen überhaupt nicht reagierte.
Wird die Einwirkung von Thionylchlorid auf Salicylsäure in Gegenwart tertiärer Basen
vorgenommen, so erfolgt in der vom Patent 211403 beschriebenen Weise stets Anhydrisierung
der Salicylsäure und — in diesem Falle — Bildung von Salicylosalicylsäure. Letztere
erhält man nach dem genannten Patent auch bei Einwirkung von nicht mehr als der theoretischen
Menge (1Z2 Molekül) Thionylchlorid
auf neutrale und basische Salicylate.
Überraschenderweise zeigte es sich nun, daß bei der Einwirkung von wenigstens 1 Molekül
Thionylchlorid auf Salze aromatischer und aliphatischer Oxycafbonsäuren man glatt zu
den Chloriden der betreffenden Oxysäuren gelangt.
So reagieren z. B. die neutralen Salze der Salicylsäure vom Typus C6 Hi (OH) COO Me,
im Gegensatz zur freien Säure mit überschüssigem Thionylchlorid schon in der Kälte
glatt unter Bildung des langgesuchten Salicylsäurechlorids, welch letzteres sich von dem
Meyerschen Schwefligsäureester des Salicyl-Säurechlorids in seinen Eigenschaften deutlich
unterscheidet. Läßt man hingegen das Thionylchlorid auf basische Salicylate (ζ. B. Dinatriumsalicylat)
einwirken, so erhält man nur minimale Mengen Chlorid und bilden sich hauptsächlich
andere nicht näher untersuchte Produkte.
In ähnlicher Weise reagieren auch die Salze der m- und p-Oxybenzoesäure mit Thionylchlorid,
indem m- bzw. das bisher noch unbekannte p-Oxybenzoylchlorid entsteht. Ebenso
— um auch ein Beispiel aus der aliphatischen Reihe anzuführen — vollzieht sich bei der
Einwirkung von Thionylchlorid auf Salze der Glykolsäure die Bildung des bisher in reiner
Form noch unbekannten Glykolsäurechlorids (J. pr. Ch. [2] 7 [1873], 343).
Die Reaktion des Thionylchlorids verläuft mit den Salzen der Oxycarbonsäuren im allgemeinen
glatter und schon bei niedrigeren Temperaturen als die Einwirkung auf die
freien Säuren. Bei der Zersetzlichkeit der gewonnenen Chloride und dem Umstände, daß
letztere unter dem Einfluß überschüssigen Thionylchlorids zum Teil anscheinend weiter
verändert werden, ergibt sich ein Vorteil, durch Anwendung der Salze zu reineren Produkten
zu gelangen. So zeigt die Darstellung von m-Oxybenzoylchlorid aus den Salzen gegenüber
der Verwendung der freien m-Oxybenzoesäure (nach H. Meyer) den Vorteil, mit der
theoretischen Menge Thionylchlorid bei niederer Temperatur arbeiten zu können und damit
die Bildung von Schwefligsäureester (der sich sonst als Nebenprodukt bildet) zurückzudrängen.
Die so dargestellten Chloride der Oxysäuren sind im allgemeinen sehr reaktionsfähige, aber
teilweise auch empfindliche Körper. Das SaIicylsäurechlorid z. B. bildet bei Zimmertemperatur
eine ölige farblose Flüssigkeit, von charakteristischem, nicht unangenehmem Geruch.
Das öl erstarrt in einer Kältemischung zu einer kristallinischen Masse verfilzter, wohlausgebildeter
weißer Nädelchen, welche bei etwa 9 bis 11 ° C. schmelzen. Beim Destillieren
-— auch im Vakuum — zersetzt sich das Salicylsäurechlorid unter Salzsäureabspaltung.
Mit Methylalkohol versetzt, bildet sich sofort das ganz charakteristisch riechende Gautheriaöl,
ebenso mit Äthylalkohol der Salicylsäureäthylester. Mit Anilin in Reaktion gebracht, entsteht
Salicylanilid, welches mit dem in der Literatur bereits beschriebenen und auf anderem
Wege gewonnenen identisch ist.
m- und p-Oxybenzoylchlorid sind zu Tränen reizende, heftig riechende Öle, welche in einer
Kältemischung von — 15 bis 20° C. noch nicht erstarrten. Chemisch verhalten sie sich ähnlich
wie Salicylsäurechlorid und sind ebenfalls zersetzlich. Sie liefern, mit abs. Methylalkohol
behandelt — wobei schon bei Zimmertemperatur eine heftige Reaktion einsetzt —,
die entsprechenden Methylester der m- bzw. p- Oxybenzoesäure.
Das bisher unbekannte Glykolsäurechlorid ist ein säuerlich durchdringend riechendes farbloses
Öl.
i. 16 Teile salicylsaures Natron werden in
25 Teilen Thionylchlorid in kleinen Portionen eingetragen. Unter Entwicklung von schwefliger
Säure setzt eine lebhafte Reaktion ein. Es ist dabei zweckmäßig, darauf zu achten,
daß eine Erwärmung der Reaktionsmasse über 30° nicht eintritt. Die Reaktion erfolgt nach
folgender Gleichung:
HO CRH,C00Na + SOCL
+ NaCl + SO2
Die Reaktion ist beendet, sobald die Entwicklung von schwefliger Säure aufhört. Hierauf
wird das überschüssige Thionylchlorid im Vakuum abdestilliert und dem Rückstand das
gebildete Salicylsäurechlorid mittels niedrig siedender indifferenter Lösungsmittel ·— wie
z. B. Schwefelkohlenstoff oder Ligroin — entzogen. Das Lösungsmittel wird nun durch
Destillation im Vakuum bei möglichst niederer Temperatur völlig abgetrieben, wobei das SaIicylsäurechlorid
als ölige Flüssigkeit zurückbleibt.
2. Zu einer Mischung von no g Thionylchlorid und 120 ecm Benzol werden allmählich
100 g Natriumsalicylat unter langsamem Schütteln der Flüssigkeit hinzugefügt. Die
Reaktionsmasse quillt zu einer kolloidalen Masse an, die eine Stunde in der Kälte stehen
gelassen wird. Hierauf wird das unverbrauchte Thionylchlorid samt dem Benzol im luftverdünnten
Raum abdestilliert und der Rückstand mit Benzol ausgelaugt. Die Lösung des Salicylsäurechlorids in Benzol wird nun wieder
im Vakuum vom Lösungsmittel befreit, indem bei hohem Vakuum und niedriger Temperatur
gearbeitet wird. Die Ausbeute beträgt etwa 85 bis 90 Prozent der Theorie, bezogen auf angewendetes
Salz.
3. Zur Darstellung des m-Oxybenzoylchlorids
werden 15 g des feinst pulverisierten m-oxybenzoesauren Natriums in 60 g Thionylchlorid
langsam eingetragen, wobei die Temperatur der Reaktionsmasse durch Abkühlung mit Eis
niedriggehalten wird. Sobald das Salz verbraucht ist, wird das überschüssige Thionylchlorid
sofort im Vakuum abdestilliert, da durch dieses nach vollendeter Reaktion scheinbar
eine weitere Veränderung des gebildeten Chlorids einsetzt. Der Rückstand wird mit
niedrig siedendem Ligroin extrahiert, die Lösung filtriert und dann im Vakuum das m-0xybenzoylchlorid
vom Ligroin befreit.
4· 20 g p-oxybenzoesaures Kalium werden in fein pulverisierter Form in 60 g Thionylchlorid
in kleinen Portionen langsam eingetragen. Um die heftig einsetzende Reaktion zu mäßigen, wird das Reaktionsgefäß mit Eis
gekühlt. Das Kaliumchlorid scheidet sich in weißer amorpher und voluminöser Form ab.
Ist die erste Operation beendet, so wird sofort im luftverdünnten Raum das überschüssige
Thionylchlorid abdestilliert und dem Rückstand mittels Ligroin das gebildete p-Oxybenzoylchlorid
entzogen, welches nach Entfernung des Lösungsmittels als ein heftig riechendes gelbliches öl zurückbleibt.
'5 5· Ganz ähnlich wie in vorgehenden Beispielen verfährt man bei der Darstellung des
Glykolsäurechlorids. 20 g glykolsaures Natron werden in 100 g Thionylchlorid allmählich eingetragen
und, um eine übermäßige Erwärmung der Reaktionsmasse zu verhindern, gleichzeitig
mit Eis gekühlt. Abdestillieren des Überschusses an Thionylchlorid, Extrahieren mit
Ligroin und Abtreiben desselben im Vakuum geschieht in der oben mehrfach geschilderten
Weise. Im Rückstande verbleibt das farblose, ölige Glykolsäurechlorid.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Darstellung von Säure-Chloriden der Oxysäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man auf Salze von Oxycarbonsäuren, insbesondere neutrale Salicylate, Thionylchlorid, und zwar mehr als ] /2 Molekül Thionylchlorid auf 1 Molekül Oxycarbonsäure, entweder direkt oder bei Gegenwart eines indifferenten Verdünnungsmittels einwirken läßt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE262883T | 1911-09-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE262883C true DE262883C (de) | 1913-07-25 |
Family
ID=520317
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1911262883D Expired DE262883C (de) | 1911-09-09 | 1911-09-09 | Verfahren zur darstellung von säurechloriden der oxysäuren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE262883C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2015198817A1 (en) * | 2014-06-26 | 2015-12-30 | Sumitomo Chemical Company, Limited | Method for producing fused heterocyclic compound |
-
1911
- 1911-09-09 DE DE1911262883D patent/DE262883C/de not_active Expired
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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JP2016027019A (ja) * | 2014-06-26 | 2016-02-18 | 住友化学株式会社 | 縮合複素環化合物の製造方法 |
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