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Verfahren zur Herstellung von neuen, eine Dreifachbindung enthaltenden ungradzahligen
Fettsäuren und deren Salzen
Es wurde gefunden, dass die 9-Tridecin-, 9-Pentadecin-, 9-Heptadecin-und 9-Nonadecinsäure sowie deren Salze wertvolle pharmakologische Eigenschaften besitzen. Besonders zeigen diese Verbindungen im menschlichen und tierischen Körper eine entzündungs-und ödemhemmende Wirkung. Es ist in hohem Grade überraschend, dass die vorerwähnten Verbindungen befähigt sind, im menschlichen und tierischen Körper Wirkungen der erwähnten Art auszuüben.
Man wusste bisher lediglich, dass bestimmte Fettsäuren von mittlerer Kettenlänge, wie die Undecylensäure, eine fungizide Wirkung und die höheren Fettsäuren, die in ihrem Molekül einen Ring von 4 bis 6 Kohlenstoffatomen besitzen, wie die Chaulmoograsäure eine antilepröse und antituberkulöse Wirkung besitzen. Hievon ausgehend hat man auch schon Salze des Streptomycins und des Dihydrostreptomycins mit Propionsäure, Caprylsäure, Undecylensäure, Chaulmoograsäure und Hydnocarpussäure hergestellt und dadurch die Wirksamkeit des Streptomycins bzw. des Dihydrostreptomycins gegen Typhus, Lepra und Tuberkulose zu verbessern versucht. Diese bekannten Tatsachen liessen nicht die vorerwähnten Wirkungen der 9-Tridecin-, 9-Pentadecin-, 9-Heptadecin-und 9-Nonadecinsäure und der Salze dieser Verbindungen voraussehen.
Als salzbildende Reste werden im Hinblick auf die pharmakologische Verwendung der neuen Produkte solche Reste (Kationen) verwendet, die gegenüber dem menschlichen oder tierischen Körper physiologisch unschädlich sind. Ausserdem sollen sie vorzugsweise so ausgewählt werden, dass die von ihnen gebildeten Salze eine gute Wasserlöslichkeit besitzen. Als salzbildende Reste können z. B. Ammoniak oder die Alkalimetalle, wie Natrium, Kalium und Lithium verwendet werden, die eine gute Wasserlöslichkeit ergeben. Es können aber auch andere Metalle, wie Calcium, Magnesium oder Aluminium sowie organische Basen benutzt werden. Geeignete organische Basen sind z. B. die Äthanolamine, insbesondere Triäthanolamin, Äthylendiamin, Prokain, Piperidin, Pyrrolidin und Morpholin.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden als salzbildende Komponenten solche Basen verwendet, die eine die Wirkung der neuen Produkte ergänzende, eigene Wirkung besitzen. Hiezu gehören z. B. Streptomycin, Dihydrostreptomycin und Isonicotinsäurehydrazid. Soweit die Salze in Wasser schwer löslich sind, können sie in Form von Suspensionen verabreicht werden.
Die neuen Verbindungen besitzen die allgemeine Formel :
EMI1.1
worin x für eine der Zahlen 1, 3,5 und 7 und Al für Wasserstoff oder ein physiologisch unschädliches Kation steht.
Die Herstellung der neuen Verbindungen erfolgt erfindungsgemäss in der Art, dass man ein Metallsalz oder eine Grignardverbindung von Pentin- (l), Heptin- (l), Nonin- (l) oder Undecin- (l) mit einer Verbindung der allgemeinen Formel :
EMI1.2
worin Hal für ein Halogenatom, insbesondere ein solches mit einem Atomgewicht von mehr als 35, und A2 für eine COOH-Gruppe, eine COOA-Gruppe oder einen in diese Gruppen überführbaren Rest und A für ein salzbildendes Kation steht, kondensiert ; oder dass man ein Metallsalz oder eine Grignardverbindung einer Acetylenverbindung der allgemeinen Formel :
EMI1.3
in der A2 die vorstehend angegebene Bedeutung besitzt, mit einer Substanz der allgemeinen Formel :
EMI1.4
worin Hal die oben angegebene Bedeutung aufweist und x = 1, 3,5 oder 7 ist, umsetzt ;
oder dass man aus einer 9, 9- oder 10, 10- oder insbesondere 9, 10-Dihalogenverbindung, vorzugsweise Dibromverbindung der allgemeinen Formel :
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EMI2.1
wobei A2 die oben erwähnte Bedeutung besitzt, zwei Z für Halogen und die beiden anderen Z für Wasserstoff stehen, x für 1, 3,5 oder 7 steht und das den Rest A2 tragende Kohlenstoffatom als Kohlenstoffatom 2 zählt, 2 Moleküle Halogenwasserstoff in an sich bekannter Weise abspaltet ; oder dass man aus Verbindungen der allgemeinen Formel :
EMI2.2
EMI2.3
Atomgewicht über 35 enthält, den eliminierbaren Substituenten in an sich bekannter Weise durch Wasserstoff ersetzt, und weiterhin, sofern die auf den vorstehend erwähnten Wegen erhaltenen Verbindungen als Rest A2 noch einen in die Carboxylgruppe überführbaren Substituenten enthalten, diesen in an sich bekannter Weise in die COOH- oder COOA-Gruppe verwandelt, wobei A die angegebene Bedeutung besitzt und gewünschtenfalls die erhaltenen Säuren in Salze mit physiologisch unschädlichen Basen oder die erhaltenen Salze in an sich bekannter Weise in die freien Säuren umwandelt.
Die Metallsalze von Pentin- (l), Heptin- (l), Nonin- (l) und Undecin- (l) werden zweckmässigerweise derart hergestellt, dass man das Acetylenderivat in ein inertes Lösungsmittel einbringt und zu der Lösung in der Siedehitze das salzbildende Metall in fein verteilter Form (z. B. als fein verteiltes Lithium oder Magnesium) oder auch in Form eines Metallamides (z. B. Lithiumamid), Metalloxydes (z. B. Na20) oder metallorganischer Verbindungen, z. B. des Magnesiums oder Lithiums wie Alkylmagnesiumhalogenide z. B. C2H5MgBr oder CaH5Li zugibt. Vorteilhaft ist es, die fein verteilten Metalle nicht auf die freien Acetylenderivate, sondern auf ihre Quecksilberverbindungen einwirken zu lassen. Hierbei bildet sich nach einiger Zeit das Metallacetylid, z. B. CHgH = C Li.
Als Verbindungen der allgemeinen Formel :
EMI2.4
die mit den vorstehend erwähnten Acetyliden umgesetzt werden, kommen beispielsweise solche in Frage, bei denen Hal für Chlor, Brom oder Jod steht. Der Rest A3 kann eine Carboxylgruppe darstellen, so dass in diesem Falle M-Halogenheptancarbonsäure zum Einsatz gelangt. Es ist zweckmässig, diese als Salze, vorteilhaft in Form von im Lösungsmittel löslicher Salze anzuwenden. Diese können auch im Reaktionsgemisch erst gebildet werden. Der Rest A3 kann aber auch einen in die Carboxylgruppe überführbaren Rest darstellen, z. B. ein Halogenatom wie Chlor, Brom oder Jod, eine Cyangruppe, eine Carbonsäureamid-, eine Oxymethyl- oder acetalisierte Aldehydgruppe.
Da die Substituenten A3 im Verlauf des Verfahrens in die Carbonsäuregruppe übergeführt werden, werden zweckmässig möglichst billige Komponenten wie Chlor als Halogen oder niedrige aliphatische Alkohole aus Aufbaukomponenten der Carbonsäureestergruppen verwendet. Die Carbonsäureamidgruppen können unsubstituiert oder durch an der Reaktion nicht teilnehmende Gruppen wie aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe substituiert sein.
Als Lösungsmittel können beispielsweise aliphatische, aliphatisch-aromatische oder cyclische Äther wie Dioxan oder Tetrahydrofuran eingesetzt werden. Die Umsetzung der Komponenten erfolgt üblicherweise bei erhöhter Temperatur, meist bei Siedetemperatur des Reaktionsgemisches.
Eine andere Art der Kondensation erfolgt z. B. mit Natrium- oder Lithiummetall in flüssigem Ammoniak.
Das Verfahren kann durch folgende Gleichung gekennzeichnet werden :
EMI2.5
(A4 steht für den Rest eines Metalles wie Lithium oder für die Gruppe-Mg Hal).
Die neuen Verbindungen können erfindungsgemäss, wie bereits erwähnt, auch durch Abspaltung von 2 Molekülen Halogenwasserstoff aus geeigneten Verbindungen gewonnen werden. Als solche kommen Produkte in Frage, die in 9, 9- oder 10, 10-, vor allem aber in 9, 10-Stellung 2 Halogenatome, insbesondere Bromatome enthalten. Diese halogenierten Produkte leiten sich ab von Verbindungen der allgemeinen Formel :
EMI2.6
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wobei x für 1, 3,5 oder 7 steht und A3 und Z die oben genannte Bedeutung besitzen. Dihalogenverbindungen, die die beiden Halogenatome in 9, 10-Stellung aufweisen, können beispielsweise aus entsprechenden Hydroxylverbindungen durch Einwirkung von Halogenwasserstoffsäuren oder Säurehalogeniden, z. B.
Phosphortrichlorid, Phosphoroxychlorid, Phosphortribromid, Thionylchlorid gewonnen werden.
Eine weitere Möglichkeit besteht in der Anlagerung von Halogenen an eine in der entsprechenden Lage befindliche Doppelbindung, wobei es gleichgültig ist, ob von einer cis- oder trans-Verbindung oder einem Gemisch beider ausgegangen wird.
Die Dihalogenverbindungen, welche die beiden Halogenatome am gleichen Kohlenstoffatom tragen, können in einfacher Weise aus Ketonen durch Einwirkung von Phosphorsäurehalogeniden, z. B. Phosphortrichlorid, Phosphortribromid, Phosphorpentachlorid gewonnen werden.
Die Abspaltung des Halogenwasserstoffes kann in an sich bekannter Weise, z. B. durch Einwirkung von Natriumamid in flüssigem Ammoniak oder Alkalimetallalkoholaten, z. B. Natriummethylat, in Alkoholen oder inerten Lösungsmitteln vorgenommen werden. In geeigneten Fällen kann man an Stelle der vorstehend genannten säurebindenden Mittel auch Alkalimetallhydroxyde einsetzen.
Über die bereits genannten Herstellungsmethoden hinaus besteht auch die Möglichkeit, die genannten ungesättigten Säuren bzw. deren Salze aus Verbindungen der allgemeinen Formel :
EMI3.1
die in der Heptamethylenkette einen eliminierbaren Substituenten enthält, zu gewinnen, wobei es unter Umständen notwendig ist, die Dreifachbindung zu schützen. Als eliminierbarer Substituent kann beispielsweise eine oc-ständige Acetylgruppe fungieren, die nach der üblichen Weise durch Säurespaltung, wie sie mit substituierten Acetessigestern durchführbar ist, abgespalten werden. Derartige Verbindungen sind auf dem Wege einer Acetessigesterkondensation mit einem die erforderliche Kondensation aufweisenden Halogenid zugänglich.
Die Kondensation derartiger Halogenverbindungen kann auch mit Cyanessigesterverbindungen durchgeführt werden, wobei in diesem Falle nach Verseifung der Estergruppe die Carboxylgruppe durch Decarboxylierung eliminiert wird. Ein anderes Beispiel dieser Art stellen Ketocarbonsäuren dieser Art dar, die durch Kondensation von geeigneten Säurehalogeniden mit Natriummalonsäurederivaten und anschliessender Verseifung und Decarboxylierung gewonnen werden können.
In solchen Verbindungen kann der Carbonylsauerstoff durch Wolff-Kischner-Reduktion in der Variation nach Huang-Minlon entfernt werden.
Je nach der Art des Restes A3 werden auf den vorstehend genannten Wegen unter Umständen auch Verbindungen erhalten, die am einen Ende des Moleküls noch nicht eine Carboxylgruppe, sondern noch den in diesen überführbaren Rest enthalten. Die Umwandlung dieser Reste kann in Abhängigkeit von der Natur derselben auf verschiedene Weise vorgenommen werden. So kann beispielsweise eine veresterte Carboxyl-, eine Nitril- oder Säureamidgruppe hydrolytisch in an sich bekannter Weise gespalten werden. Hat der Rest R die Bedeutung eines Halogenatoms, so kann die Überführung in die Carboxylgruppe auf direktem Wege, d. h. durch Umwandlung in eine metallorganische Verbindung und Behandlung derselben mit Kohlendioxyd erfolgen.
Eine andere Überführungsmöglichkeit besteht in der Umsetzung mit aliphatischen oder aromatischen Isocyanaten, Orthoformiaten, Anhydriden oder Halogenkohlensäureestern, wobei die jeweiligen Zwischenprodukte in an sich bekannter Weise in die Carbonsäuren umgewandelt werden können. Ferner besteht die Möglichkeit, ein Halogenatom gegen eine Nitrilgruppe, beispielsweise durch Einwirkung von Metallcyaniden, insbesondere Natriumcyanid, und anschliessender Verseifung des erhaltenen Nitrils, gegen die Carboxylgruppe auszutauschen. Sofern Verbindungen vorliegen, bei denen R die Bedeutung einer Hydroxylgruppe besitzt, wird diese zweckmässigerweise gegen ein Halogenatom und dieses auf einem der vorstehend genannten Wege gegen eine Carboxylgruppe ersetzt.
Sofern Verbindungen vorliegen, bei denen A3 eine Oxymethylgruppe darstellt, ist gegebenenfalls nach Schutz der Dreifachbindung die Möglichkeit der Oxydation dieser Gruppe zur Carboxylgruppe gegeben.
Je nach der Aufarbeitung der als Zwischenprodukte erhaltenen Verbindungen können als Endprodukt die freien Säuren oder bereits deren Salze erhalten werden. Diese lassen sich in an sich bekannter Weise wechselseitig ineinander umwandeln.
Die therapeutische Anwendung der neuen Produkte erfolgt zweckmässig in Form von Lösungen.
So können die neuen Produkte beispielsweise in Form von physiologischen isotonischen Lösungen geeigneter Salze intravenös oder intramuskulär gespritzt werden. Die Ampullen können dabei z. B. auf einen Gehalt von 15 bis 25 mg Wirkstoff abgestellt werden. Bei dieser Dosierung genügt die Verabreichung einer Ampulle pro Tag. Andere Formen der Verwendung der neuen Wirkstoffe sind die Verabreichung in Form von Suspensionen von schwer löslichen Salzen oder der freien Säuren.
Bei der Prüfung der biologischen Aktivität der neuen Wirkstoffe wurde als Tiertest vorzugsweise das Hauttaschengranulom der Ratte (nach Selye) verwendet. In der histologischen Begutachtung der Hauttaschenschnitte zeigten die neuen Wirkstoffe in gleicher Dosierung eine gleich gute oder bessere Wirkung wie die Bernsteinsäurehalbester des Perdnisolons. Die Nebennieren zeigten bei Verabreichung der neuen Wirkstoffe in Dosierungen, wie sie bei Cortisonderivaten üblich sind, im Gegensatz zu den Erfahrungen bei Cortisonderivaten keine Verringerung der Gewichte gegenüber den Kontrolltieren, d. h. es trat keine Verkleinerung der Nebennieren ein. Auch das Leberglykogen sank bei Verabreichung der neuen Wirk-
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stoffe nicht ab.
Als zusätzliche Teste wurden das Formalinödem der Rattenpfote (nach Domenjoz) und das Crotonölödem der Rattenpfote herangezogen.
Vergleichsversuche, aus denen sich die überlegene Wirkung der neuen Verbindungen gegenüber Säuren höherer oder niederer Kohlenstoffatomzahl ergibt, sind an Hand des Hauttaschengranulomtestes bei der Ratte gemacht worden. Bei der Prüfung wurde so vorgegangen, dass Bewertungsnoten gegeben wurden, die sich aus den subjektiven histologischen Prüfungsbefunden der einzelnen Schnitte des Testobjektes, der herauspräparierten Hauttasche, ergaben. Diese Wertungsnoten stellen Durchschnittswerte aus Testserien von 5 bis 10 Tieren und 50 bis 100 Einzelschnitten dar, wobei die unbehandelten Kontrolltiere stets die Wertnote 0 erhielten. Nach dieser Methode ergaben sich für die geprüften Produkte gemäss der Erfindung Werte, die teilweise sogar die Werte des Bernsteinsäurehalbesters des Prednisolons übertrafen.
Auf die gleiche Art und Weise sind auch die gradzahligen und ungradzahligen gesättigten Fettsäuren mit 11-19 Kohlenstoffatomen geprüft worden ; sie zeigten sämtlich keine Wirkung (Wertnote 0). Gleichfalls unwirksam waren die gradzahligen ungesättigten Fettsäuren wie Linol- und Linolensäure, Ölsäure, Palmitoleinsäure, Tetradecen- und Dodecensäure.
Beispiel 1 : In einen mit Rührer, Tropftrichter, Gaseinleitungsrohr und Metallkühler (gekühlt mit Aceton/Trockeneis) versehenen 3 1-Kolben werden 1, 51 flüssiges Ammoniak gegossen und unter Rühren 0, 3 g Ferrinitrat und 1 g Natrium zugegeben. Nach dem Durchsaugen von trockener Luft ist die Lösung nach wenigen Minuten farblos. Danach werden 14, 6 g Natrium in kleinen Portionen hinzugegeben und nach 30 Minuten 1 g Natriumperoxyd zugefügt. Nach 3 Stunden ist die Überführung von Natrium in Natriumamid beendet.
Zu dieser Lösung lässt man 55 g der Verbindung CHg- (CH e-C CH im Verlauf von 2 Stunden zutropfen und gibt nach weiteren 3 Stunden Rühren 140 g Chlorjodheptan Cl (CH2) 7J im Verlauf von 4 bis 5 Stunden zu. Nachdem das Rühren 4 Stunden fortgesetzt worden ist, wird der Ansatz bei Raumtemperatur stehen gelassen, um das Ammoniak zu verdampfen. Nach Zusatz von 150 ml Wasser wird die Mischung filtriert und mit Äther ausgeschüttelt. Nach dem Abdampfen des Äthers wird der Rückstand fraktioniert destilliert. Ausbeute an l-Chlorhexadecin- (8) : zirka 53% der Theorie. Eigenschaften : Kp 139-1410 C bei 1, 2 mm ; Chlorgehalt 13, 8% ; Summenformel : CisH29Cl.
Zu einer Lösung von 0, 33 Mol Natriumcyanid in 25 ml Wasser werden 115 ml 95% iges Äthanol und 0, 15 Mol = 40 g l-Chlorhexadecin- (8) [Cl- (CH,),-C =-C- (CH,), CH,] hinzugegeben. Die Mischung wird unter Rückfluss gekocht, bis die Bildung von Kochsalz eingetreten ist (etwa 15 Stunden). Hierauf werden 20 g Natriumhydroxyd zugegeben und 15 Stunden gekocht. Der Alkohol wird abdestilliert, Wasser zugesetzt und die alkalische Lösung mit Petroläther ausgeschüttelt, angesäuert und die saure wässerige Lösung ausgeäthert. Bei der üblichen Aufarbeitung erhält man 35 g 9-Heptadecinsäure.
Beispiel 2 : 1 Mol Nonin- (l) (126 g) wird in 11 Dioxan geschüttet und 1 Mol Lithiumamid (23 g) hinzugefügt. Zur Bildung des Metallsalzes wird 10 Stunden unter Rückfluss gekocht. Anschliessend wird 1 Mol Jodchlorheptan [J (CH2) 7Cl] (260, 5 g) zutropfen und anschliessend weitere 10 Stunden in der Siedehitze reagieren gelassen. Das Reaktionsprodukt wird mit 21 Wasser versetzt, ausgeäthert, der Äther abgedampft und der Rückstand im Vakuum bei 1 Torr in einer gut wirksamen Kolonne destilliert.
Der Hauptlauf (Kochpunkt 140 C bei 1 mm) ist reines 8-Hexadecinyl-l-chlorid. Das 8-Hexadecinyl-l-chlorid wird mit 3 Mol Natriumcyanid in Alkohol (200 ml) 10 Stunden unter Rückfluss erhitzt und das Reaktionsgemisch anschliessend mit 3 Mol festem Kaliumhydroxyd versetzt und weitere 10 Stunden verseift. Nach Zugabe von 11 Wasser und 800 ml Methanol werden aus der alkalischen Lösung mit je 11 Petroläther die Neutralteile ausgeschüttelt und die wässerige methanolische Phase anschliessend mit halbkonzentrierter Salzsäure angesäuert. Nach einmaligem Ausschütteln mit Petroläther verbleibt im Petrolätherrückstand die gesuchte 9-Heptadecinsäure, die nach mehrfachem Umkristallisieren aus Petroläther die nachfolgend erwähnten Eigenschaften besitzt. Ausbeute : 76% der Theorie.
EMI4.1
Die Natriumsalze dieser Säuren werden dadurch gewonnen, dass man 1 Mol der Fettsäure in 11 Methanol löst und genau 1 Mol Natriumhydroxyd, gelöst in 90%igem Methanol zugibt. Durch schonendes Ein- dampfen der Lösung im Vakuum können die Salze in fester Form isoliert werden.
Zu den Eigenschaften der neuen Produkte ist folgendes festzustellen :
EMI4.2
<tb>
<tb> 9-Heptadecinsäure <SEP> CH3 <SEP> (CH2)6C#C(CH2)7COOH <SEP> C17H30O2
<tb> MG <SEP> : <SEP> 266, <SEP> 41 <SEP>
<tb> Analyse <SEP> berechnet <SEP> : <SEP> 76, <SEP> 64% <SEP> C <SEP> 11, <SEP> 35% <SEP> H
<tb> gefunden <SEP> : <SEP> 76, <SEP> 51% <SEP> C <SEP> 11, <SEP> 38% <SEP> H
<tb> Kristallform <SEP> : <SEP> breite <SEP> prismatische <SEP> Nadeln
<tb> Schmelzpunkt <SEP> : <SEP> +42, <SEP> 80 <SEP> C <SEP> bis <SEP> +43, <SEP> 50 <SEP> C
<tb> Löslichkeit <SEP> : <SEP> in <SEP> Wasser <SEP> unlöslich <SEP> ; <SEP>
<tb>
gut löslich in wässerigen Laugen und organischen Lösungsmitteln wie Petroläther, Äther, Benzol, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Methanol, Äthanol usw.
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EMI5.1
<tb>
<tb>
Molekulargewicht, <SEP> ermittelt <SEP> durch <SEP> Titration <SEP> : <SEP> 265
<tb> Chem. <SEP> Verhalten <SEP> : <SEP> nimmt <SEP> beim <SEP> Hydrieren <SEP> mit <SEP> Palladium <SEP> 2 <SEP> Mol <SEP> Wasserstoff <SEP> auf <SEP> und <SEP> ergibt <SEP> Margarinsäure <SEP> F <SEP> 62, <SEP> 5 <SEP> 0 <SEP> bis <SEP> +63 <SEP> 0 <SEP> C
<tb> Salze <SEP> der <SEP> 9-Heptadecinsäure <SEP> : <SEP>
<tb> Lithiumsalz <SEP> : <SEP> CHg <SEP> (CH <SEP> C-CHCOOLi
<tb> Kristallform: <SEP> sternförmig <SEP> angeordnete <SEP> rhombische <SEP> Tafeln <SEP> aus <SEP> wasserfreiem <SEP> Alkohol
<tb> Schmelzverhalten <SEP> :
<SEP> bei <SEP> +205 <SEP> C <SEP> beginnende <SEP> Gelbfärbung <SEP> der <SEP> Kristalle
<tb> schmilzt <SEP> bei <SEP> +225 <SEP> <SEP> C <SEP> bis <SEP> +240 <SEP> <SEP> C <SEP> unter <SEP> starker <SEP> Zersetzung <SEP> und <SEP> Braunfärbung
<tb> Löslichkeit <SEP> : <SEP> in <SEP> wasserfreiem <SEP> siedendem <SEP> Alkohol <SEP> : <SEP> 2, <SEP> 1 <SEP> g/100 <SEP> ml
<tb> bei <SEP> Zimmertemperatur <SEP> : <SEP> 0, <SEP> 56 <SEP> g/100 <SEP> ml
<tb> Natriumsalz <SEP> : <SEP> CH3(CH2O)6C#C(CH2)7COONa
<tb> Kristallform <SEP> : <SEP> aus <SEP> wasserfreiem <SEP> Alkohol <SEP> : <SEP> Nadeln <SEP> zu <SEP> Drusen <SEP> vereinigt
<tb> Schmelzverhalten <SEP> : <SEP> Schmelzpunkt <SEP> +209 <SEP> C <SEP> bis <SEP> +213 <SEP> C, <SEP> dabei <SEP> leichte <SEP> Gelbfärbung <SEP> der <SEP> Schmelze
<tb> Löslichkeit <SEP> :
<SEP> in <SEP> wasserfreiem <SEP> siedendem <SEP> Alkohol <SEP> : <SEP> 2, <SEP> 0 <SEP> g/100 <SEP> ml
<tb> bei <SEP> Zimmertemperatur <SEP> : <SEP> 0, <SEP> 7 <SEP> g/100 <SEP> ml
<tb> Kaliumsalz <SEP> : <SEP> CH2(CH2)6C#C(CH2)7COOK
<tb> Kristallform <SEP> : <SEP> aus <SEP> wasserfreiem <SEP> Alkohol <SEP> bei <SEP> langsamem <SEP> Auskristallisieren <SEP> aus <SEP> in <SEP> der <SEP> Hitze <SEP> halbgesättigter <SEP> Lösung <SEP> : <SEP> breite <SEP> fächerförmig <SEP> angeordnete <SEP> Blättchen
<tb> bei <SEP> raschem <SEP> Auskristallisieren: <SEP> fiederförimig <SEP> Nadeln
<tb> Schmelzverhalten <SEP> : <SEP> Schmelzpunkt <SEP> der <SEP> Blättchen <SEP> : <SEP> +77, <SEP> 80 <SEP> C <SEP> bis <SEP> +79 <SEP> C <SEP>
<tb> Schmelzpunkt <SEP> der <SEP> Nadeln <SEP> : <SEP> +210'C <SEP> bis <SEP> +220 <SEP> C <SEP>
<tb> Löslichkeit <SEP> :
<SEP> in <SEP> wasserfreiem <SEP> siedendem <SEP> Alkohol <SEP> : <SEP> 10 <SEP> g/100 <SEP> ml
<tb> bei <SEP> Raumtemperatur: <SEP> 3,5 <SEP> g/100 <SEP> ml
<tb> 9-Pentadecinsäure <SEP> : <SEP> CH3(CH2)4C#C(CH3)7COOH <SEP> C15H26O2
<tb> MG <SEP> : <SEP> 238, <SEP> 36 <SEP>
<tb> Analyse <SEP> berechnet <SEP> : <SEP> 75,58% <SEP> C <SEP> 1l, <SEP> 00% <SEP> H
<tb> gefunden <SEP> : <SEP> 75, <SEP> 46% <SEP> C <SEP> 1l, <SEP> 02% <SEP> H
<tb> Kristallform <SEP> : <SEP> breite <SEP> prismatische <SEP> Nadeln
<tb> Schmelzpunkt <SEP> : <SEP> +34, <SEP> 90 <SEP> C <SEP> bis <SEP> +35, <SEP> 7 <SEP> C
<tb> Löslichkeit <SEP> : <SEP> in <SEP> Wasser <SEP> unlöslich <SEP> ;
<SEP>
<tb> sehr <SEP> gut <SEP> löslich <SEP> in <SEP> wässerigen <SEP> Laugen <SEP> und <SEP> organischen <SEP> Lösungsmitteln <SEP> wie
<tb> Petroläther, <SEP> Äther, <SEP> Benzol, <SEP> Chloroform, <SEP> Tetrachlorkohlenstoff, <SEP> Methanol,
<tb> Äthanol <SEP> usw.
<tb>
Molekulargewicht, <SEP> ermittelt <SEP> durch <SEP> Titration <SEP> : <SEP> 240
<tb> 9-Tridecinsäure <SEP> : <SEP> CH3(CH2)2-C#C-(CH2)7-COOH <SEP> C13H22O2
<tb> MG <SEP> : <SEP> 210, <SEP> 31 <SEP>
<tb> Analyse <SEP> berechnet <SEP> : <SEP> 74,24% <SEP> C <SEP> 10, <SEP> 54% <SEP> H
<tb> gefunden <SEP> : <SEP> 74, <SEP> 15% <SEP> C <SEP> 10, <SEP> 60% <SEP> H
<tb> Kristallform <SEP> : <SEP> breite <SEP> nadelförmige <SEP> Prismen
<tb> Schmelzpunkt <SEP> : <SEP> +31, <SEP> 5 <SEP> C <SEP> bis <SEP> +32, <SEP> 2 <SEP> C
<tb> Löslichkeit <SEP> : <SEP> in <SEP> Wasser <SEP> praktisch <SEP> unlöslich <SEP> ;
<SEP>
<tb> sehr <SEP> gut <SEP> löslich <SEP> in <SEP> wässerigen <SEP> Laugen <SEP> und <SEP> organischen <SEP> Lösungsmitteln <SEP> wie
<tb> Petroläther, <SEP> Äther, <SEP> Benzol, <SEP> Chloroform, <SEP> Tetrachlorkohlenstoff, <SEP> Methanol,
<tb> Äthanol <SEP> usw.
<tb>
Molekulargewicht, <SEP> ermittelt <SEP> durch <SEP> Titration <SEP> : <SEP> 215
<tb> 9-Nonadecinsäure <SEP> : <SEP> CH3(CH2)8-C#C-(CH2)7-COOH <SEP> C19H34O2
<tb> MG <SEP> : <SEP> 294, <SEP> 46 <SEP>
<tb> Analyse <SEP> berechnet <SEP> : <SEP> 77, <SEP> 49% <SEP> C <SEP> 11, <SEP> 64% <SEP> H
<tb> gefunden <SEP> : <SEP> 77, <SEP> 35% <SEP> C <SEP> 11, <SEP> 55% <SEP> H
<tb> Kristallform <SEP> : <SEP> breite <SEP> nadelförmige <SEP> Prismen
<tb> Schmelzpunkt <SEP> : <SEP> +50, <SEP> 5 <SEP> C <SEP> bis <SEP> +50, <SEP> 9 <SEP> C
<tb>
<Desc/Clms Page number 6>
EMI6.1
<tb>
<tb> Löslichkeit <SEP> : <SEP> in <SEP> Wasser <SEP> unlöslich <SEP> ;
<SEP>
<tb> gut <SEP> löslich <SEP> in <SEP> organischen <SEP> Lösungsmitteln <SEP> wie <SEP> Petroläther, <SEP> Äther, <SEP> Benzol, <SEP> Chloroform, <SEP> Tetrachlorkohlenstoff, <SEP> Methanol, <SEP> Äthanol <SEP> usw.
<tb>
Molekulargewicht, <SEP> ermittelt <SEP> durch <SEP> Titration <SEP> : <SEP> 290.
<tb>