DE947370C - Verfahren zur Herstellung von 4-Thionylamino-2-oxy-benzoylchlorid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 4-Thionylamino-2-oxy-benzoylchlorid

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DE947370C
DE947370C DER8548A DER0008548A DE947370C DE 947370 C DE947370 C DE 947370C DE R8548 A DER8548 A DE R8548A DE R0008548 A DER0008548 A DE R0008548A DE 947370 C DE947370 C DE 947370C
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oxy
acid
chloride
amino
thionylamino
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DER8548A
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Dipl-Chem Dr Walter Grimme
Dipl-Chem Dr Johannes Woellner
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Rheinpreussen AG fuer Bergbau und Chemie
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Rheinpreussen AG fuer Bergbau und Chemie
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von 4-Thionylamino-2=oxy-benzoylchlorid Es ist bekannt, die Säurechloride der 3-Amino-und q.-Aminobenzoesäure aus den freien Säuren mittels siedenden Thionylchlorids herzustellen, wobei sowohl überschüssiges Chlorierungsmittel als auch indifferente organische Lösungsmittel als Lösungsmittel verwendet werden können. Ebenfalls ist es bekannt, die Natriumsalze der o-Oxy- und der p-Oxy-benzoesäure mittels Thionylchlorids in die Säurechloride der Oxy-benzoesäuren überzuführen. Das Säurechlorid der 4.-Amino-2-oxy-benzoesäure ist noch nicht beschrieben worden. Hingegen ist es bekannt, daB an der Aminogruppe oder an der Amino- und der Oxygruppe durch Acylierung, beispielsweise durch Acetylierung, oder durch Einführung einer Carbäthoxygruppe geschützte Aminosahcylsäuren mit Thionylchlorid in die entsprechenden Säurechloride umgewandelt werden können. Doch ist die Gewinnung des 4.-Amino-2-oxy-benzoesäurechlorids auf diesem Wege nicht möglich, da bei der Abspaltung der eingeführten Gruppen durch Verseifung auch die Säurechloridgruppe mitverseift wird.
  • Es wurde nun gefunden, daB man bei der Umsetzung von q.-Aminosalicylsäure mit Thionylchlorid unter milden Reaktionsbedingungen 4.-Thionylamino-2-oxybenzoylchlorid erhält. Dieses neue Säurechlorid reagiert mit Verbindungen, die aktive Wasserstoffatome besitzen, wie Wasser, Alkoholen, Aminen usw., in der Weise, daB zunächst das Chloratom des Säurechlorids durch den jeweiligen Rest ersetzt wird, worauf durch Einwirkung weiterer aktiver Wasserstoffatome die Aminogruppe unter Abspaltung von Schwefeldioxyd bzw. dessen labilen Verbindungen zurückgebildet wird. Man erhält somit als Endprodukt praktisch die gleichen Derivate, als ob man von dem Säurechlorid der 4-Aminosalicylsäure ausgehen würde.
  • Die Herstellung des neuen Säurechlorids ist jedoch nur möglich, wenn schonende Reaktionsbedingungen angewandt werden. Zu seiner Herstellung wird 4-Amino-2-oxy-benzoesäure oder ein wasserfreies Salz dieser Säure, insbesondere ein Alkälisalz, oder Gemische von freier Säure und einem Salz der Säure mit Thionylchlorid auf Temperaturen unterhalb zoo° erwärmt. Bei Temperaturen, die dem Siedepunkt des Thionylchlorids entsprechen, ist beispielsweise eine Reaktionsdauer von höchstens - 15 Minuten einzuhalten. Als weitere wesentliche Maßnahme ist die Anwesenheit von Verdünnungsmitteln während der Reaktion erforderlich. Als Verdünnungsmittel können überschüssige Mengen des Chlorierungsmittels selber oder inerte Lösungsmittel, wie Tetrachlorkohlenstoff, Trichloräthylen, sek. Butylchlorid, Toluol oder Xylol, angewandt werden. Bei Anwesenheit solcher inerter Lösungsmittel genügt es, die Umsetzung mit _ der äquivalenten Menge Thionylchlorid bei Temperaturen von 6o bis 8o° durchzuführen, um gute Ausbeuten an 4-Thionylamino-2-oxy-benzoylchlorid zu erhalten.
  • Zur Erzielung günstiger Ausbeuten ist es notwendig, die Reaktionsbedingungen der Temperatur, die insbesondere durch die Wahl des Verdünnungsmittels bestimmt werden, und der Einwirkungsdauer aufeinander abzustimmen, und es sind um so kürzere Reaktionszeiten zu wählen, je höher die Reaktionstemperatur gewählt wird. Bei Anwendung eines Überschusses an Thionylchlorid ist es besonders notwendig, eine bestimmte Reaktionszeit einzuhalten, um zu erreichen, daß lediglich eine Chlorierung der Carboxygruppe erfolgt und die Hydroxylgruppe unangegriffen bleibt.
  • Ausgehend von freier 4-Amino-2-oxy-benzoesäure geht bei der Umsetzung mit Thionylchlorid infolge des Freiwerdens von Chlorwasserstoff stets ein Teil der Säure in das Hydrochlorid über und wird damit der Chlorierungsreaktion entzogen, da sich 4-Amino-2-oxy-benzoesäurehydrochlorid unter den angegebenen Reaktionsbedingungen Chlorierungsmitteln gegenüber indifferent verhält. Um diese Hydrochloridbildung zu unterdrücken, ist es zweckmäßig, statt von freier 4-Amino-2-oxy-benzoesäure von einem Gemisch dieser Säure und einem Salz dieser Säure, vorzugsweise ihren Alkalisalzen, auszugehen, da hierdurch entsprechend folgender Gleichung freie 4-Aminosalicylsäure zurückgebildet wird, die mit weiterem Thionylchlorid reagieren kann. Falls jedoch ohne Zusatz von Salzen der 4-Amino-2-oxybenzoesäure die Chlorierungsreaktion durchgeführt wird, kann das als Nebenprodukt entstehende 4-Amino-2-oxy-benzoesäurehydrochlorid nach Auflösen - in Alkali öder Ammoniak durch Ausfällen mit Säuren, beispielsweise Salzsäure, leicht wieder in 4-Amino-2-oxy-benzoesäure ' zurückverwandelt werden. Die besten Ausbeuten werden erreicht, wenn die 4-Amino-2-oxy-benzoesäure in Form ihrer Salze, insbesondere der Alkalisalze, der Chlorierung mittels Thionylchlorid unterworfen wird.
  • Zur Reinigung des rohen Säurechlorids wird es aus einem wasserfreien, inerten Lösungsmittel, wie Toluol, sek. Butylchlorid oder Tetrachlorkohlenstoff, umkristallisiert. Man erhält das reine 4-Thionylamino-2-oxy-benzoylchlorid in Form hellgelber Kristalle vom Schmelzpunkt 78°, welches für weitere Umsetzungen ohne weiteres verwendet werden kann.
  • Das nach vorstehend beschriebenem Verfahren erstmalig dargestellte -Säurechlorid der 4-Thionylamino-2-oxy-benzoesäure ist ein wertvolles Zwischenprodukt für Synthesen, namentlich von Arzneimitteln. Beispielsweise läßt es sich mit Alkoholen, wie Äthanol oder Dialkylaminoäthanol, in die entsprechenden Ester der 4-Amino-2-oxy-benzoesäure umwandeln, die hochwertige Anästhetica darstellen. Beispiel r z,51 Thionylchlorid werden auf 70° erhitzt und darin allmählich 251 g wasserfreies Natriumsalz der 4-Amino-2-oxy-benzoesäure unter Rühren eingetragen. Nachdem die ersten Anteile hinzugegeben sind, setzt die Reaktion ein, und man stellt die Heizung ab. Die Zugabe des Salzes wird so reguliert, daß dauernd eine kräftige Reaktion stattfindet. Nach Zugabe der letzten Anteile läßt man noch einige Minuten nachreagieren, so daß für die Gesamtreaktion 15 Minuten gebraucht werden. Man nutscht vom Rückstand ab und entfernt im Vakuum das überschüssige Thionylchlorid aus dem Filtrat. Es hinterbleibt ein orangeroter Rückstand, welcher aus ziemlich reinem 4-Thionylamino-2-oxy-benzoylchlorid besteht. Zur Reinigung kristallisiert man aus sek. Butylchlorid oder Toluol um. Der Schmelzpunkt der hellgelben Kristalle ist 78°. Beispiel 2 In einer Mischung von 47,6g Tliionylchlorid in r50 cm3 trockenem Toluol werden 3o,6 g 4-Amino-2-oxy-benzoesäure 3o Minuten unter Rühren auf 6o bis 8o° erwärmt. Anschließend wird vom Rückstand abgenutscht und das Filtrat im Vakuum vom Verdünnungsmittel abdestilliert. Es hinterbleibt eine Flüssigkeit, aus welcher beim Erkalten grobe, hellgelbe Kristalle vom Schmelzpunkt 77° auskristallisieren.
  • Beispiel 3 30,6 g 4-Amino-2-oxy-benzoesaures Natrium werden in 150 cm3 Toluol unter Rühren aufgeschlämmt und auf 70° erwärmt. In diese Mischung werden nach und nach 50 g Thionylchlorid eingetropft, wobei die Temperatur auf 78° steigt. Man läßt 15 Minuten reagieren, kühlt ab und nutscht vom Rückstand ab. Aus dem Filtrat wird bei 4o bis 5o° das Lösungsmittel im Vakuum bis zur beginnenden Kristallisation abgedampft. Man läBt erkalten, wobei sich das 4-Thionylamino-2-oxy-benzoylchlorid in Form hellgelber Kristalle abscheidet, die bei 77 bis 78° schmelzen.
  • Beispiel 4 3o,6 g 4-Amino-2-oxy-benzoesäure und 52 g wasserfreies Natriumsalz der Säure werden innig gemischt, in =5o ccm Thionylchlorid aufgeschlämmt und 15 Minuten unter RückfluB erhitzt. Man trennt vom Rückstand ab und arbeitet wie im Beispiel I weiter auf. Nach dem Umkristallisieren des Rückstandes erhält man das kristallisierte 4-Thionylamino-2-oxybenzoylchlorid vom Schmelzpunkt 77 bis 78°.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Herstellung von 4-Thionylamino-2-oxy-benzoylchlorid, dadurch gekennzeichnet, daB 4-Amino-2-oxy-benzoesäure in freier Form oder in Form ihrer wasserfreien Salze, insbesondere der Alkalisalze, oder ein Gemisch aus freier Säure und ihren Salzen in Gegenwart eines Verdünnungsmittels bei Temperaturen unterhalb Ioo° mit Thionylchlorid umgesetzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daB das Chlorierungsmittel selbst als Verdünnungsmittel angewandt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: j ournal of the American Chemical Society, 5c [19281, 146, 147; Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Bd.8 M9521, 467; Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 47 [19147. 235, 237.
DER8548A 1952-03-13 1952-03-13 Verfahren zur Herstellung von 4-Thionylamino-2-oxy-benzoylchlorid Expired DE947370C (de)

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