DE611692C - Verfahren zur Darstellung von cyclisch disubstituierten Tetrazolen - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von cyclisch disubstituierten Tetrazolen

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DE611692C DEC48805D DEC0048805D DE611692C DE 611692 C DE611692 C DE 611692C DE C48805 D DEC48805 D DE C48805D DE C0048805 D DEC0048805 D DE C0048805D DE 611692 C DE611692 C DE 611692C
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  • Verfahren zur Darstellung von cyclisch disubstituierten Tetrazolen -Zur Überführung von Abkömmlingen von Oximen wie auch Ketonen mittels Stickstoffwasserstoffsäure oder deren Salzen in cyclisch disubstituierte Tetrazole sind mehrere Verfahren bekannt.
  • Es wurde nun gefunden; daß aliphatische Azidoverbindungen, welche eine C N-Gruppe enthalten, durch intramölekulare Umlagerung cyclisch disubstituierte Tetrazole ergeben. Diese Umlagerung erfolgt gemäß der Gleichung wobei R eine normale oder verzweigte aliphatische Kette bedeutet, die auch Substituenten enthalten kann.
  • Diese intramolekulare Umlagerung findet bei Einwirkung von stark sauren anorganischen Kondensationsmitteln, wie z. B. Schwefelsäure, Chlorsulfonsäure, schon bei gewöhnlicher Temperatur statt. Da die Umlagerung mit Wärmeentwicklung verbunden ist, -empfiehlt es sieh, unter Kühlung sowie in Gegenwart von Verdünnungsmitteln zu arbeiten.
  • Die Ausgangsstoffe zur obigen Umsetzung kann man u. a. derart herstellen, daß man halogenierte Alkylcyanide, wie z. B. co-Halogenalkylcyanide, in Gegenwart von Verdünnungsmitteln mit Natriumazid erwärmt. Die hierbei entstehenden, zumeist öligen Azidoalkylcyanide sind auch ohne weitere keinigung für die intramolekulare Umlagerung verwendbar. Die Abtrennung des Endproduktes der intramolukularen Umlagerung erfolgt in an und für sich bekannter Weise z. B. dadurch, daß man aus dem alkalisch gemachten Reaktionsgemisch den Tetrazolabkömmling durch wiederholtes Ausschütteln mit Chloroform auszieht. Beispiele i. iio Gewichtsteile co-Azidobutyronitril (erhältlich aus a)-Chlorbutyronitril und \Tatriumazid; Kpo,- 55 bis 6o°) werden mit Zoo Gewichtsteilen Chloroform verdünnt und unter ständigem Rühren zu einer Lösung von iQo Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure in 5oo Teilen Chloroform zufließen gelassen. Die Zufuhr wird so geregelt, daß die Temperatur des Reaktionsgemisches etwa zwischen 2o bis 4.o° C sei. Es wird einige Stunden gerührt;-dann werden die anorganischen Säuren durch vorsichtig zugesetztes wasserfreies Natriumcarbonat abgestumpft. Das vom abgeschiedenen Salz getrennte Filtrat wird eingetrocknet. Der Trockenrückstand, der zumeist sofort kristallisiert und an Menge fast der theoretischen Ausbeute entspricht, kann durch Umkristallisieren aus Alkohol weiter gereinigt werden. Der Schmelzpunkt des entstandenen Trimethylentetrazols ist i io°.
  • 2. 1 io Gewichtsteile crAzidobutyronitril «;erden, mit Tetrachlorkohlenstoff verdünnt, unter stetem Rühren in ein Gemisch von 125 ccm konzentrierter Schwefelsäure und i 5o ccm Tetrachlorkohlenstoff etwa bei 3o° einfließen gelassen. Nach beendeter Umsetzung gießt man auf Eis, fällt die Schwefelsäure mit Kreide und trennt aus dem Filtrat das Trimethylentetrazol. Die Ausbeute ,ist fast theoretisch.
  • 3. Zu einem Gemisch von 12 ccm rauchender Schwefelsäure und ao ccm Chloroform läßt man unter Rühren um 30° 15,2 g a-Methyl-y-azidocapronitril in 2o ccm Chloroform gelöst zutropfen. Nach kurzem Rühren gießt man auf Eis, trennt die Chloroformschicht und treibt nach Trocknen auf wasserfreiem Natriumcarbonat das Lösungsmittel ab. Das rückständige t]1 wird in einem Vakuum von etwa i mm destilliert, wobei es um 16o° als farbloses C51 übergeht. Man erhält etwa 14 g. Dieses Öl stellt das Methyläthyltrimethylentetrazol dar. Es lößt sich mäßig in Wasser.
  • 4. Aus 1249 co-Azidovaleronitril erhält man nach der Arbeitsweise des Beispiels i oder 2 ioo bis i 12 g Tetramethylentetrazol, welches bei 115' schmilzt.
  • 5. Aus 15,2 g ,B-Methyl-d-azidocapronitril erhält man nach der in den früheren Beispielen geschilderten Arbeitsweise 13 g Dimethyltetramethylentetrazol mit einem Schmelzpunkt von 95 bis 96°.
  • 6. 16,8 g a-Cyan-B-azidovaleriansäureäthylester werden in Chloroform gelöst und unter Rühren zu einem Gemisch von 2o g Chlorsulfonsäure und 30 ccm Chloroform um 30 bis 40° getropft. Nach einigem Rühren stumpft man die Säuren mit wasserfreiem Natriumcarbonat ab. Nach Filtrieren wird die Chloroformlösung eingedampft und das rückständige Öl bei o,5 mm Vakuum destilliert. Siedepunkt um i72°. Das Destillat erstarrt bald. Schmelzpunkt 41'. Das Produkt ist der. Tetramethylentetrazolcarbonsäureäthylester.
  • Die Produkte des Verfahrens zeichnen sich durch wertvolle therapeutische Eigenschaften aus. Besonders wirksam sind jene Tetrazolabkömmlinge, die mit einem oder mehreren Alkylen substituiert sind, wie z. B. das Dimethyltetramethylenteträzol.
  • Gegenüber den bekannten Verfahren zeigt das vorliegende Verfahren Vorteile, besonders bei der Herstellung von mit Alkylen substituierten Tetramethylen- und Trimethylentetrazolen, deren gemäß dem vorliegenden Verfahren zu verarbeitenden Ausgangsstoffe leicht zugänglich sind, während die entsprechenden Ausgangsstoffe anderer Verfahren, wie z. B. die Oximester der mit Alkylen substituierten q.- und 5gliedrigen Cycloketone, nicht oder schwer zugänglich sind.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung von cyclis& disubstituierten Tetrazolen, dadurch gekennzeichnet,- daß Azidoalkylnitrile der .allgemeinen Formel - N3 - Ca X2. - C N -wobei iz an Stelle von 3-6, X an Stelle von H und teilweise von Alkylen oder von Substituenten, wie z. B. CO OH, steht -der Einwirkung von starken anorganischen Säuren als Kondensationsmittel unterworfen werden.
DEC48805D 1933-09-02 1934-02-04 Verfahren zur Darstellung von cyclisch disubstituierten Tetrazolen Expired DE611692C (de)

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