DE2620554C3 - Verfahren zur Herstellung eines Kupfer-Nickel-Siliciumoxid-Katalysators und seine Verwendung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Kupfer-Nickel-Siliciumoxid-Katalysators und seine VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf hochaktive Nickel-Siliciumoxid-Katalysatoren
mit stabilisierten großen Nikkeiflächen, die sehr geringe Mengen an Alkalimetallen
enthalten und durch gemeinsames Ausfällen von Kupfer-, Nickel- und Silikationen auf feste poröse
Trägerpartikel erhalten werden.
Die sogenannte Aktivierung von auf Trägermaterial befindlichen Nickelkatalysatoren, das ist die Reduktion
des Nickeloxids vor der Verwendung des Katalysators, wird gewöhnlich bei Temperaturen durchgeführt, die
sehr hoch sind im Vergleich zu denjenigen Temperaturen, bei denen die Reduktion von Nickeloxid in Masse
durchgeführt werden kann. Es ist bekannt, daß sich auf Trägermaterial befindliches Nickeloxid schwieriger
reduzieren läßt als trägerfreies Nickeloxid und daß hohe Reduktionstemperaturen das Sintern von Nickel beschleunigen.
US-PS 27 50 261 beschreibt Kupfer-Nickel-Katalysatoren, die durch Vermischen heißer Nickel- und
Kupfersalzlösungen mit einer Diatomeenerde enthaltenden wäßrigen Suspension, Erhitzen, Zugabe eines
Fällungsreagens, Abfiltrieren, Waschen, Trocknen, Calcinieren an der Luft und Aktivieren im Wasserstoffstrom
hergestellt werden. Sie wirken jedoch weniger selektiv z. B. beim Hydrieren von Benzol.
Eine Weiterentwicklung stellt der in US-PS 33 71 050 beschriebene Hydrierkatalysator dar, bei dem die
Nickel- und aktive B.ET.-Gesamtoberfläche durch
Zusatz von Silikationen zu der Ni- und Cu-Ionen sowie porösen Kieselgurträger enthaltenden wäßrigen Mischung
während des gemeinsamen Ausfällens gesteigert wird. Man erhält einen Katalysator mit einer Nickeloberfläche
von 20—6OmVg und einer aktiven B.ET.-Gesamtoberfläche
von 100—300 m2/g, der sich bei 315,5 -398,S°C reduzieren läßt und zur Herstellung von
Stadtgas geeignet ist
Die US-PS 36 97 445 und 38 59 370 berichten über die Promotionswirkung von Kupfer in einem massiven
Nickelkatalysator und über die Relation zwischen der aktiven Nickeloberfläche und der Aktivität des Katalysators.
Die Nickeloberfläche wurde dabei nach der Methode von Yates, Taylor und Sinfelt begrsrieben in J.
Am. Chem. Soc. 86,2996 (1964), gemessen.
US-PS 38 59 370 beschreibt ferner ein Verfahren zur sorgfältigen Steuerung kritischer Bedingungen bei der
Herstellung von Katalysatoren mit hoher Nickeioberfläche,
wobei man Nickelkatalysatoren, die in Anwesenheit von porösen festen Partikeln ausgefällt worden
sind, mit einer Nickeloberfläche von mehr als 70 m2/g,
vorzugsweise 75 bis 100 m2/g, erhält, deren katalytische
Aktivität bei der Hydrierung mehrmals größer ist als diejenige von bisher bekannten Nickelkatalysatoren.
Die beschriebenen massiven Nickelkatalysatoren haben sich im Laboratorium und in Versuchsanlagen als
aktive Hydrierkatalysatoren erwiesen, wenn sie durch Reduktion bei 4000C aktiviert worden sind. Es besteht
jedoch Bedarf an einem Katalysator, der bei den normalerweise in den industriellen Hydrieranlagen
herrschenden niedrigen Temperaturen von annähernd 200° C aktiviert werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen bei solchen niedrigeren Temperaturen aktivierbaren Hydrierkatalysator
zu schaffen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Herstellung eines Kupfer-Nickel-Siliciumoxid-Katalysators
durch gemeinsames Ausfällen von Kupfer-, Nickel- und Silikationen auf feste poröse Trägerpartikel aus einer
erhitzten wäßrigen Lösung, die zusätzlich eine die gemeinsame Ausfällung bewirkende Substanz enthält, anschließendes
Filtrieren, Waschen und Trocknen des gefällten Produktes, Calcinieren des getrockneten
Produktes in Anwesenheit eines Sauerstoff enthaltenden Gases oder Luft bei einer Temperatur von
300° bis 4500C und Aktivieren des cz dinierten Produktes
in Gegenwart eines reduzierenden Gases bei Temperaturen im Bereich von 75° bis 4000C erfindungsgemäß
durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 beanspruchten Merkmale gelöst.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Katalysator hergestellt, der 2 bis 10 Gew.-% Kupfer enthält, eine Nickeloberfläche von etwa 55 bis etwa 100m2/g, eine Gesamtoberfläche von etwa 150 bis etwa 300 m2/g und einen Natriumgshalt von etwa 0,1 Gew.-% oder weniger, bezogen auf das Gesamtgewicht an aktivem Katalysator, aufweist.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Katalysator hergestellt, der 2 bis 10 Gew.-% Kupfer enthält, eine Nickeloberfläche von etwa 55 bis etwa 100m2/g, eine Gesamtoberfläche von etwa 150 bis etwa 300 m2/g und einen Natriumgshalt von etwa 0,1 Gew.-% oder weniger, bezogen auf das Gesamtgewicht an aktivem Katalysator, aufweist.
Im Gegensatz zu früheren Veröffentlichungen auf diesem Gebiet, die angeben, daß der Zusatz von Kupfer
zu der Oberfläche aus dem Nickeloxid erfolgen soll, muß beim erfindungsgemäßen Katalysator der Kupferzusatz
zu dem Nickelsystem während der Ausfällungsstufe unter Benutzung gesonderter Lösungen, bei denen es
sich vorzugsweise um wäßrige Lösungen handelt,
vorgenommen werden. In einer ersten Lösung wird eine
das Silikatanion abgebende Verbindung gelöst, und in einer zweiten Lösung sieht man die Nickelkationen und
Kupferkationen abgebenden Substanzen vor. In der das
Silikatanion enthaltenden Lösung wird ein poröses Trägermaterial, vorzugsweise ein poröser Siliciumoxidträger,
wie beispielsweise Kieselgur, aufgeschlämmt. Man vermischt die beiden Lösungen, wobei man die
Nickel- und Kupferkationen enthaltende Lösung während einer Zeitspanne von annährend 5 bis 40 Minuten
in die Silikatlösung einträgt Beim Vermischen wird die Menge an gelöstem Nickel im Reaktionsgemisch
außergewöhnlich niedrig gehalten und liegt im allgemeinen unterhalb 0,60 Molen/Liter des wäßrigen Gemisches.
Die Einhaltung dieser Bedingungen ist wesentlich, wenn man Katalysatoren mit hoher Nickeloberfläche zu
erhalten wünscht. Es empfiehlt sich darüber hinaus, die Zugabe mit im wesentlichen konstanter Geschwindigkeit
und unter Rühren vorzunehmen, damit eine möglichst hohe ^.'.eichförmige Verteilung in dem sich
bildender. Katalysator erreicht wird. Anschließend wird das Gemisch auf Siedetemperatur erhitzt und ein
Ausfällmittel zugegeben. Als Ausfällmittel verwendet man vorteilhaft das häufig benutzte Ammoniumbicarbonat.
Während der Zubereitung wird so viel Wasser zugesetzt, daß das Volumen nahezu konstant bleibt und
der durch Verdampfen auftretende Wasserverlust kontinuierlich ergänzt wird. Man erhält das wäßrige
Gemisch 1 bis 5 Stunden lang auf Siedetemperatur; dann wird es filtriert, 'Jid das resultierende Produkt wird
wiederholt mit siedendem Wasser ausgewaschen. Anschließend wird der Katalysator getrocknet und in
einer Sauerstoffatmosphäre calciniert. Der fertige Katalysator kann dann direkt, ohne Aktivierung, in den
Reaktionsbehälter eingefüllt und innerhalb des Reaktionsbehälters mit gasförmigem Reduktionsmittel, gewöhnlich
durchströmendem Wasserstoff, aktiviert werden.
Wie zuvor gesagt, vermischt man die Kupfer- und Nickelkationen enthaltende Lösung und die Silikatanionen
enthaltende Lösung unter solchen Verdünnungsbedingungen, daß die Menge an Nickelionen in dem
resultierenden wäßrigen Gemisch unüblich niedrig gehalten wird. Auf diese Weise gewinnt man in dem
Katalysator eine hohe Nickeloberfläche. Darüber hinaus ist es bei der Herstellung der erfindungsgemäßen
Katalysatoren wichtig, daß man die Ausfällung des Katalysators aus verdünnten Lösungen vornimmt, das
heißt, die Nickel enthaltende Lösung muß eine Nickelkonzentration aufweisen, die nicht größer als 1,0
Mole/Liter ist, und die andere Lösung muß die Silikationen in einer 0,35 Mole/Liter nicht übersteigenden
Konzentrationen aufweisen. Die Kupferkonzentration bestimmt sich je nach der in dem Katalysator
gewünschten Menge an Kupfer. Eine besonders vorteilhafte Lösung für die Zubereitung eines erfindungsgemäßen
Katalysators enthält nicht mehr als 0,75 Mole/Liter an Nickel und 0,26 Mole/Liter an
Silikation. Dies steht im Gegensatz zu den bei bekannten Verfahren angewandten höher konzentrierten
Ausfällungen, bei denen die Lösungen bis auf das zweifache mehr an Gelöstem enthalten.
Etwa 30 bis 90 Gew.-% des Gesamtsiliciumoxidgehaltes in dem aktivierten Katalysator stammen aus
ausgefällten Silikationen. Vorteilhaft beträgt der von Silikationen stammende Anteil des Gesamtsiliciumoxidsehalts
50 bis 70 Gew.-°/o.
Die weiteren Verfahrensstufen bei der Herstellung und Aktivierung des Katalysators sind die gleichen, wie
zuvor beschrieben.
Man kann den erfindungsgemäßen Katalysator für die Hydrierung von Aromaten, beispielsweise für die
Hydrierung von Benzol zu Cyclohexan, für die Hydrierung von sowohl gesättigten als auch ungesättigten
Aldehyden zu Alkoholen, beispielsweise mit dem bekannten Oxo-Verfahren. für die Hydrierung von
Doppelbindungen in eßbaren Fetten und Ölen, und auch für die Hydrierung sonstiger sowohl geradkettiger als
auch verzweigter Olefine, für die Hydrierung von Aromaten in farblosem Paraffinöl-Einsatzmaterial zur
Gewinnung von qualitativ hochwertigen farblosen Pa-affinölen und zur Hydrierung von Nitroverbindungen
zu Aminen einsetzen. Unter Olefinen werden dabei im vorliegenden Zusammenhang ungesättigte Verbindungen
verstanden, die wenigstens eine Doppelbindung haben, wozu gleichermaßen mehrfach ungesättigte
Verbindungen gezählt werden.
Für die Bildung des Katalysators müssen Nickel- und Kupfer- sowie Silikationen gemeinsam auf ein aus festen
Eintelteilchen bestehendes Trägermaterial, vorzugsweise einen aus porösen Siliciumoxid-Einzelteilchen bestehenden
Träger, ausgefällt werden. Zunächst werden zwei unterschiedliche Lösungen zubereitet; in einer
dieser Lösungen sind Silikationen abgebende Substanzen, beispielsweise Alkalisilikate, wie Natrium- und
Kaliumsilikate, Natriummetasilikat und dergleichen, Kieselsäure oder hydrolisiertes Siliciumhydrid vorhanden.
Es wird eine zweite Lösung, die Nickelkationen und Kupferkationen abgebende Substanzen enthält, zubereitet.
Als Nickelkationen abgebende Substanzen kann man eine der folgenden verwenden: Nickelnitrat,
Nickelchlorid und Nickelbrom.id. Als Kupferkationen
abgebende Substanzen können in gleicher Weise Kupfernitrat, Kupferchlorid und Kupferbromid dienen.
Man kann gewünschtenfalls sonstige Nickelkationen und Silikatanionen abgebende Materialien einsetzen,
wie sie dem Fachmann bekannt sind.
Die porösen Feststoffteilchen, vorzugsweise Siliciumoxidteilchen, werden in der die Silikatanionen enthaltenden
Lösung aufgeschlämmt. Dafür setzt man insbesondere Kieselgur, Infusorienerde, Diatomeenerde, siliciumhaltige
Erde, Siliciumoxid oder Aluminiumoxid ein. Die Konzentration an porösen Feststoffteilchen kann
als Prozentgehall der Gesamtmenge an in dem Katalysator vorhandenem Siliciumoxid angegeben
so werden und sollte zwischen 10 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 50 Gew.-% betragen.
Die beiden Lösungen, von denen eine die Kupfer- und Nickel-Kationen und die andere die Silikat-Anionen
enthält, werden zur Erzielung eines maximalen Mischeffektes mit niedriger Geschwindigkeit vermischt. Man
gibt typischerweise die Nickel- und Kupfernitratlösung gleichförmig während einer annährend 5 bis 40 Minuten
dauernden Zeitspanne, vorzugsweise während 10 bis 30 Minuten einer Natriummetasilikatlösung, zu. Danach
bo wird das Gemisch auf Siedetemperatur erhitzt, und die
Kupfer-, Nickel- und Silikationen werden vollständig gemeinsam ausgefällt. Dies läßt sich mit verschiedenen
dem Fachmann bekannten Methoden erreichen. Bevorzugt arbeitet man so, daß die gemeinsame Ausfällung
von Kupfer-, Nickel- und Silikationen in der Feststoff-Trägerteilchen enthaltenden wäßrigen Lösung durch
Zugabe eines löslichen alkalischen Ausfällungsmittels, wie beispielsweise Ammoniumcarbonat, vervollständigt
wird. Die alkalischen Ammoniumausfällungsmittel sind
deswegen besonders vorteilhaft, weil dadurch die Menge an Alkalirückstand, der ausgewaschen werden
muß, damit er den fertigen Katalysator nicht vergiftet, minimal niedrig gehalten werden kann. In manchen
Fällen empfiehlt sich die Benutzung von Kalium-Ausfällungsmitteln, und zwar dann, wenn die Wirkung des
Kaliums als Beschleuniger stärker ist als eine vergiftende Wirkung.
Als Metallsalze werden vorteilhaft wasserlösliche Verbindungen, zum Beispiel Nitrate, Chloride, Formiate
oder Oxalate benutzt Das bevorzugte katalytisch wirkende Metall ist Nickel, jedoch können auch sonstige
katalytisch wirkende Metalle, wie beispielsweise Kobalt und Eisen, verwendet werden.
Im Anschluß an die Ausfällung hält man das Gemisch etwa 1 bis 5 Stunden lang auf Siedetemperatur. Dann
wird filtriert und viermal mit siedendem Wasser ausgewaschen. Danach wird der ausgefällte Katalysator
durch 1- bis 5stündiges Erhitzen auf eine Temperatur von 90 bis 2C0°C getrocknet. Die darauf folgende
Calcinierung wird durch etwa 2 bis 8 Stunden ranges, vorzugsweise 3- bis 5stündiges Erhitzen auf eine
Temperatur im Bereich von 300 bis 450° C in Anwesenheit eines Sauerstoff enthaltenden Gases oder
Luft durchgeführt.
Nachdem vollständig calciniert ist, muß der Katalysator
zwecks Aktivierung redeziert werden. Man nimmt die Reduktion in Anwesenheit eines reduzierenden
Gases, vorzugsweise Wasserstoff, vor. Dazu leitet man Wasserstoff mit einer Geschwindigkeit von 5 bis
1001/Stdyg Katalysator, vorzugsweise 10 bis 30 l/Std./'g
bei Zimmertemperatur über den Katalysator und erhöht dann die Temperatur auf 75 bis 400° C, vorzugsweise 80
bis 250° C. Vorteilhaft wird die Reduktion durchgeführt, nachdem der Katalysator in den Reaktionsbehälter, in
dem die Hydrierungsreaktion ausgeführt werden soll, eingefüllt worden ist. Die Art des Reaktionsbehälters
und die Durchführung der Hydrierungsreaktion in Einzelan-ätzen oder kontinuierlich wird nach dem
Fachmann geläufigen bekannten Kriterien gewählt.
Der resultierende Katalysator hat eine Nickeloberfläche von 55 bis 100 mVg und eine Gesamtoberfläche von
150 bis 300 m2/g. Darüber hinaus enthält der Katalysator
etwa 0,1 Gew.-% oder weniger Natrium und 25 bis etwa 50 Gew.-% Nickel.
Besonders vorteilhaft kann ein erfindungsgemäßer Katalysator für die Hydrierungsreaktion, bei der Benzol
zu Cyclohexan umgesetzt wird, verwendet werden.
Eine weitere Hjdrierungsreaktion, bei der ein
erfindungsgemäßer Katalysator Vorteile bringt, ist die Umwandlung von Aromaten in leichte Mineralöle zur
Gewinnung qualitativ hochwertiger Lösungsmittel. Die Aufwertung leichter Mineralöle durch das erfindungsgemäße
Verfahren ermöglicht eine Verbesserung bei der Behandlung solcher Materialien.
Eine weitere verbesserte Hydrierung unter Verwendung des erfindungsgemäßen Katalysators kann man
bei der Umwandlung von Olefinen in paraffinische Lösungsmittel, wie beispielsweise der Bodenprodukte
aus der die Cs-Anteile abtrennenden Fraktionsstufe und
die Kopfprodukte aus der die Ce-Anteile abtrennenden
Fraktionsstufe, erzielen.
Die Konditionen für die Hydrierungsreaktionen sind dem Fachmann bestens bekannt. Es kann beispielsweise
bei folgenden Bedingungen hydriert werden: Tempera türen von 75 bis 450"C, Drücke von 1 atm bis 840.atü,
Einspeisgeschwindigkeiten von 0,2 bis lOOV/StdyV; H2-Zuführgeschwindigkeiten von 345 bis 1780 mVm3.
Bei dem Oxo-Verfahren handelt es sich um die Zugabe von Kohlenmonoxid und Wasserstoff zu
Alkenen zwecks Herstellung von Alkoholen, Aldehyden und sonstigen oxygenierten organischen Verbindungen.
Typische Alkene, die man bei diesem Verfahren einsetzen kann, sind solche mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen.
Bedingungen für Oxoverfahren sind Temperaturen von 70 bis 175° C, Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff Mol
Verhältnisse von 0,5 bis 10,0 und Drücke von 7 bis 70 atü.
Als Produkt solcher Carbonylierungsverfahren erhält man im allgemeinen Aldehyde, Acetale, ungesättigte
oxygenierte Substanzen und dergleichen, die in einer zweiten oder weiteren Hydrierstufe einer Wasserstoffnachbehandlung
bedürfen. Es wurde gefunden, daß sich erfindungsgemäße Katalysatoren speziell für die Behandlung
von Aldehyd-Produkten eignen.
Die Hydrierbedingungen in dieser weiteren Reaktionsstu/e
entsprechen den allgemein in der ersten Stufe benutzten Bedingungen.
Eis Katalysator A wurde wie folgt hergestellt: 8,75 g
Cu(NO3): · 3 H2O und 112 g Ni(NO3J2 ■ 6 H2O wurden
in 500 ml destilliertem Wasser gelöst. Dann wurden 38 g an Na2SiO3 - 9 H2O in weiteren 500 ml Wasser gelöst,
und in dieser zweiten Lösung wurden 5 g an mit Säure gewaschenem Kieselgur aufgeschlämmt. Die zweite, das
aufgeschlämmte Kieselgur enthaltende Lösung wurde kräftig gerührt, während die erste, die Kupfer und
Nickelsalze enthaltende Lösung gleichförmig während einer Zeitspanne von 20 Minuten dazugegeben wurde.
Das Gemisch wurde dann auf Siedetemperatur erhitzt, und es wurden mit gleichmäßiger Geschwindigkeit über
eine Zeitspanne von 20 Minuten 80 g NH4HCO3
zugegeben. Unter ständigem Rühren wurde dieses Gemisch drei Stunden lang auf Siedetemperatur
gehalten. Anschließend wurde filtriert und fünfmal mit siedendem Wasser, je mit 500 ml. gewaschen. Der Filterkuchen
wurde bei 120° C getrocknet und 4 Stunden lang bei 400° C in Luft calciniert.
Ein Katalysator B wurde in der glekhen Weise wie für
den Katalysator A beschrieben, hergestellt, jedoch mit dem Unterschied, daß kein Kupfer zugegeben wurde.
In Tabelle 1 sind die durch thermogravimetrische Analyse gewonnenen Daten für zwei massive Nickelkatalysatoren,
von denen dem einen (Katalysator A) in der Ausfällstufe 5% Kupfer zugegeben worden waren,
während der andere (Katalysator B) ohne Kupferzjgabe gefertigt war, angeben. Die Tabelle zeigt, daß die
Reduktion des Kupfer enthaltenden Katalysators in beträchtlichem Ausmaß schon bei einor etwa 200°C
tieferen Temperatur als die des ohne Kupfer gefertigten Katalysators anläuft. Man erkennt außerdem, daß der
Katalysator A bei solchen Temperaturen reduziert werden kann, die in industriellen Hydrieranlagen
erreicht werden, wohingegen die Reduktion des Katalysators B unterhalb etwa 3508C nicht nennenswert
anläuft.
Beispie I 2
Die Daten in Tabelle 2 geben einen Vergleich der beiden Katalysatoren für die Hydrierung von Benzol. Es
handelt sich um den Katalysator A und einen in der gleichen Weise wie der Katalysator A hergestellten
Katalysator (Katalysator E), bei dessen Fertigung jedoch kein Kupfer verwendet wurde. Die Katalysatoren
wurden vorreduziert und stabilisiert und dann in dem Reaktor bei 204°C erneut reduziert. Diese
Temperatur war nicht ausreichend, um den Kupfer nicht enthaltenden Katalysator zu aktivieren, und man
erkennt, daß eine sehr viel stärkere Umwandlung von Benzol zu Cyclohexan bei Verwendung des Kupfer
enthaltenden Katalysators erreicht werden konnte.
Katalysator A 5% Kupfer
Katalysator E ohne Kupfer
Temperatur
Katalysator A Katalysator B
Ausmaß der Reduktion, bezogen auf reduktive und nicht reduktive thermogravimetrische Analyse
20
| 100 C | 19% | Tabelle 3 |
| 150X | 22% | |
| 200X | 32% | |
| 250X | 50% | |
| 300 C | 72% | |
| 350 C | 100% | |
| 400 C | 100% | |
| 450X | 100% | |
14%
17%
18%
18%
19%
21%
33%
57%
17%
18%
18%
19%
21%
33%
57%
Umwandlung von 30,5% 15%
Benzol in Cyclohexan in Strömung
nach 1 Stunde
nach 1 Stunde
Verfahrensbedingungen: Temperatur 100 C Druck 1 atm
Raumgeschwindigkeit 25 h" H2/C6H6-Molverhältnis 50
Ein Katalysator C, der in der gleichen Weise wie in Beispiel ! für KstaWsstor A beschrieben her^stellt
worden war, wurde untersucht und mit dem Katalysator B in einem die Bedingungen der Lösungsmittelhydrierung
simulierenden Ansatz verglichen. Als Einsatzmaterial wurden 15% Benzol in Cyclohexan eingesetzt, und
es wurde bei einem Druck von etwa 5 atü gearbeitet. Die Daten in Tabelle 3 zeigen, daß der Katalysator C
unter in der Anlage herrschenden Bedingungen aktiviert werden kann und hohe Aktivität hat,
wohingei^n der ohne Kupfer gefertigte Katalysator (Katalysator B) sozusagen keine Aktivität zeigt.
Temperatur
Raumgeschwindig
keit
keit
% C6H6
% an umgewandeltem C6H6
Katalysator C 5 % Cu
Katalysator B ohne Cu
Katalysator B ohne Cu
Versuchsbedingungen:
200 202
18,8
18,8
18,8
-0-14,9
100 0,7
Druck ca. 5 atü
Molverhältnis von H2 zu Kohlenwasserstoff 10,5
Einsatz 15% Benzol in Cyclohexan
In Tabelle 4 ist die Aktivierung dieses Katalysators bei tiefer Temperatur erneut veranschaulicht. Es wird
die aktive Nickeloberfläche für zwei Katalysatoren, einen mit und ei^.en ohne Kupfer, angegeben, die
erhalten wurde, nachdem bei 200° C reduziert worden war. Der Katalysator D wurde in der gleichen Weise wie
für den Katalysator B in Beispiel 1 beschrieben hergestellt
üblichen Vorreduktions- und Stabilisierungsbehandlung unterworfen werden muß, wie sie für die derzeit in
industriellen Hydrierungsverfahren verwendeten Katalysatoren erforderlich sind. Es wurde deutlich erkennbar,
daß der Kupfer enthaltende Katalysator leicht reduzierbar ist und eine aktive Nickeloberfiuche
entwickelt, während der ohne Kupfer gebildete Katalysator sich unter diesen Bedingungen nicht
nennenswert reduzieren läßt und keine nennswert aktive Nickeloberfläche auszubilden vermag.
Katalysator C
5% Kupfer
5% Kupfer
Katalysator D
ohne Kupfer
ohne Kupfer
Aktive Nickeloberfläche des Katalysators in mVg
34,1
3,9
Dementsprechend kann der erfindungsgemäße Kupfer-Nickel-Siüciumoxid-Katalysator
dieses Beispiels in die Hydrieranlage eingefüllt werden, ohne daß er der
Dieses Beispiel wurde durchgeführt um zu zeigen, wie wichtig die Zugabe von Kupfer während der Ausfällung
des Katalysators ist. Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Katalysators A wurde das Kupfer, zusammen
mit dem Nickel ausgefällt Im Gegensatz dazu wurde ein Katalysator F, der in der gleichen Weise wie der
Katalysator B hergestellt worden war, mit dem Kupfer nur imprägniert Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden
Tabelle 5 veranschaulicht
10
Temperatur, C Katalysator A Katalysator F
prozentuale Reduktion, bezogen auf den Gesamtverlust von H2
bei 700 C
100 150 200 250 300 350 400 450
Diese Ergebnisse zeigen, daß es erfindungswesentlich Gegensatz darstellt zu der bisherigen Arbeitsweise, bei
darauf ankommt, das Kupfer und Nickel gemeinsam mit 20 der diese Ionen auf die Oberfläche von NiO aufgebracht
dem Silikat-Anion auszufällen, und daß dies einen werden.
| 0 | 0 |
| 11 | 11 |
| 24 | 16 |
| 33 | 20 |
| 42 | 23 |
| 52 | 25 |
| 63 | 29 |
| 75 | 36 |
| 84 | 50 |
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines Kupfer-Nickel-Siliciumoxid-Katalysators
durch gemeinsames Ausfällen von Kupfer-, Nickel- und Silikationen auf feste poröse Trägerpartikel aus einer erhitzten wäßrigen
Lösung, die zusätzlich eine die gemeinsame Ausfällung bewirkende Substanz enthält, anschließendes
Filtrieren, Waschen und Trocknen des gefällten Produktes,
Calcinieren des getrockneten Produktes in Anwesenheit eines Sauerstoff enthaltenden Gases
oder Luft bei einer Temperatur von 300° C bis 450° C
und Aktivieren des calcinierten Produktes in Gegenwart eines reduzierenden Gases bei Temperaturen
im Bereich von 75°C bis 4000C, dadurch gekennzeichnet,
daß das gemeinsame Ausfällen in der Weise erfolgt, daß in eine wäßrige Aufschlämmung,
die Silikationen in einer Menge von nicht über 0^5 Mol/l und feste poröse Trägerpartikel enthält
eine Lösung aus Nickel- und Kupferionen, deren Ni-Konzentration nicht über 1,0 Mol/I beträgt, eingetragen
und unter solchen Verdünnungsbedingungen mit der Aufschlämmung vermischt wird, daß die
Menge an in der vermischten Reaktionslösung gelöstem Nickel weniger als 0,60 Mol/Liter beträgt, wobei
der erhaltene aktivierte Katalysator in reduzierter Form eine wirksame Nickeloberfläche von 55 bis
100 m2/g, eine B-E-T-Gesamtoberfläche von 150 bis
300 m2/g, 25 bis 50 Gew.-O/o Nickel und 2 bis 10
Gew.-% Kupfer aufweist
2. Verwendung des nach Anspruch 1 hergestellten Katalysators zur katalytischen Hydrierung ungesättigter
organischer Verbindungen.
Applications Claiming Priority (1)
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|---|---|---|---|
| US57732875A | 1975-05-14 | 1975-05-14 |
Publications (3)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE2620554A1 DE2620554A1 (de) | 1976-12-02 |
| DE2620554B2 DE2620554B2 (de) | 1979-10-31 |
| DE2620554C3 true DE2620554C3 (de) | 1984-05-24 |
Family
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| C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |