DE2345160C2 - Verfahren zur Herstellung von 1,4- Diacetoxybutan - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 1,4- DiacetoxybutanInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von 1,4-Diacetoxybutan in
Anwesenheit eines Nickel enthaltenden Katalysators in flüssiger Phase.
1,4-Diacetoxybutan ist ein wichtiges Zwischenprodukt
für Tetrahydrofuran, das wiederum als Ausgangsmaterial für Polymerisate und als Lösungsmittel sehr
zweckmäßig ist Es sind verschiedene Verfahren zur" Herstellung von 1,4-Diacetoxybutan durch Hydrierung
von l,4-Diacetoxy-2-buten vorgeschlagen worden, das z. B. durch Umsetzung von Butadien mit Essigsäure und
Sauerstoff erhalten wurde. So ist z. B. in der GB-PS
11.70 222 eine Umsetzung mit Palladiumkatalysator auf
Tierkohle, Kieselsäure oder Tonerde usw. beschrieben, während die DE-OS 21 05 220 Umsetzungen unter
Verwendung verschiedener Palladium- und Raney-Nikkel-Katalysatoren
beschreibt Gemäß diesen Veröffentlichungen liefern andere Hydrierungskatalysatoren als
solche aus Palladium und Raney-Nickel, z. B. reduzierte
Nickelkatalysatoren, nur niedrige Ausbeuten.
Bei der Durchführung der Hydrierung von ungesättigten
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen in großtechnischem Maßstab wird als Katalysator gewöhnlich ein
Palladium- oder Nickelkatalysatorsystem verwendet Beim Vergleich eines Palladiumkatalysatorsystems mit
demjenigen aus Nickel hat das erstere gewöhnlich eine höhere Aktivität pro Metallgewicht als das letztere; das
erstere ist aber gewichtsmäßig einige hundert Mal teurer. Es wäre daher sehr wünschenswert, ein
Nickelkatalysatorsystem von ausreichend hoher Aktivität herzustellen. Bei der Verwendung eines Palladium-Katalysatorsystems
kann — im Vergleich zu Nickelkatalysatoren — weiterhin nur eine geringere Menge
metallisches Palladium gut auf einem Träger dispergiert werden. Daher ist ein Paladiumkatalysator weniger
widerstandsfähig gegen Vergiftungen, und er ist dem Nickelkatalysatorsystem in der Dauer der katalytischen
Wirksamkeit unterlegen. Daraus folgt, daß die Verwendung eines hoch aktiven Nickelkatalysatorsystems sehr
wirtschaftlieh und! Vorteilhaft wäre.
Gemäß dem Aktivierungsverfahren unterscheidet man gewöhnlich einen Nickelkatalysator vom Raney-Typ
(einschließlich Urushibara's Nickelkatalysatoren) einen reduzierten Nickelkatalysator und einen
Katalysator, der auf einem zersetzten Nickelsalz einer organischen Säure basiert. Ein Raney-Katalysator muß
gewöhnlich bei der Aktivierung mit einer alkalischen Lösung entwickelt werden, wobei dieser Entwicklungsvorgang in großtechnischem Maßstab sehr kompliziert
ist Die großtechnische Herstellung von Katalysatoren durch Zersetzung organischer Nickelsalze ist noch
schwieriger als diejenige von Raney-Katalysatoren.
Weiterhin sind diese Katalysatoren einem reduzierten Nickelkatalysator auch vom wirtschaftlichen Standpunkt
aus weit unterlegen. Bei der großtechnischen Durchführung dieser Reaktion ist daher die Verwendung
eines reduzierten Nickelkatalysators vom wirt-
jo schaftlichen und technischen Standpunkt aus sehr vorteilhaft
Auf der Suche nach einem verbesserten reduzierten Nickelkatalysator, dem bisher eine sehr niedrige
Ausbeute nachgesagt wurde, wurde erfindungsgemäß nun mit Erfolg ein reduzierter Nickelkatalysator von
hoher Aktivität und guter Selektivität entwickelt
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von 1,4-Diacetoxybutan durch Hydrierung
von l,4-Diacetoxy-2-buten in Anwesenheit eines Nickel enthaltenden Katalysators in flüssiger Phase, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man in Anwesenheit eines Katalysators hydriert, der reduziertes Nickel, Zink
und/oder Vanadium enthält, wobei das Atotnverhältnis
von Zink und/oder Vanadium zu Nickel 0.01 bis 1.0 beträgt
Wie oben erwähnt, ist es wesentlich, daß erfindungsgemäß
ein verbesserter reduzierter Nickelkatalysator verwendet wird, dem mindestens Zink oder Vanadium
zugeführt worden ist Dadurch k«>nn, wie in den
so Beispielen gezeigt, die Ausbeute an 1,4-Diacetoxybutan merklich verbessert werden, wobei diesselbe Wirkung
wie bei der Venvendung von Raney-Nickelkatalysator
allein erzielt wird.
dert nicht immer einen Träger, obgleich die Verwendung
eines geeigneten Trägers zweckmäßig ist Als Träger können Aktivkohle, Kieselsäuregel, Kieselsäure·
Tonerde, Ton, Bauxit, Magnesium, Diatomeenerde oder Bimsstein verwendet werden. Die Nickelkonzentration
ω auf diesen Trägern kann Ober einen weiten Bereich
variiert werden, obgleich gewöhnlich mehr als 0,1 Gew.-%, vorzugsweise 2—60 Gew.-%, bezogen auf
den gesamten Katalysator plus Träger, wirksam sind. Selbstverständlich sind auch mehr als 60Gew.-%
möglich, jedoch unwirtschaftlich.
Die Zugabemenge der zweiten, dem Nickel zuzufügenden Komponente kann innerhalb eines Atomverhältnisses
zu Nickel 0,01 —1,0 variieren.
Liegt die zugegebene Menge der zweiten Komponente unter diesem Bereich, dann erzielt man nur eine
unzureichende Wirkung, während die Zugabe einer größeren Menge an zweiter Komponente oberhalb
dieses Bereiches die Hydrierungsfähigkeit des Nickelkatalysators einschränkt, so daß man keine ausreichende
Wirksamkeit erhalten kann.
Die Ausgangsmaterialien für Nickel und das zur Herstellung des erfindungsgemäß einzusetzenden Katalysators
als zweite Komponente verwendeten Zink und Vanadium sind zweckmäßig in den zur Katalysatorherstellung
verwendeten Lösungsmitteln, wie Wasser, Mineralsäuren und organischen Säuren, löslich. So
können z. B. Nitrate, Sulfate, Halogenide oder Oxysäuresalze dieser Metalle verwendet werden.
Das Herstellungsverfahren für den erfindungsgemäß verwendeten Katalysator ist nicht besonders entscheidend;
es kann jedes übliche Herstellungsverfahren für Hydrierungskatalysatoren angewendet werden. So
kann der Katalysfrtor z.B. durch Abscheidung einer
Nickelverbindung, einer Zinkverbindung und/oder Vanadiumverbindung
auf einem Träger, durch anschließendes Erhitzen zur Bildung der Oxide und Behandlung
des so gebildeten Oxids mit einem Reduktionsmittel, bis das Nickeloxid zu metallischem Nickel reduziert ist,
Zinkoxid und/oder Vanadiumoxid jedoch noch in Form der Oxide verbleiben können, hergestellt
Übliche Reduktionsmittel können dabei verwendet werden, wie z. B. Wasserstoff, Formalin, Hydrazin usw,
wobei Wasserstoff bevorzugt wird. Ein Verfahren kann wie folgt dargestellt «erden:
Ein Träger wird in eine Lösung eip^etaucht, die durch
Lösen einer bestimmten Meng?. Nickel und der zweiten Komponente in einer bestimmter Menge eines
entsprechenden Lösungsmittels hergestellt ist Dann wird der eingetauchte Träger aus der Lösung entfernt, 3
Stunden auf 1000C getrocknet und dann 5 Stunden auf
400° C erhitzt Das Erhitzen ist nicht auf die oben angegebenen Bedingungen beschränkt, sondern es
genügen solche Bedingungen, daß die Ausgangssalze zu Oxiden zersetzt werden. Nach dem Erhitzen wird der
Träger in einem Strom von gasförmigem Wasserstoff 6 Stunden bei 400*C reduziert und liefert so den
erfindungsgemäßen Katalysator. Die Bedingungen der Reduktion sind nicht auf die obigen Angaben beschränkt,
sondern es genügen solche Bedingungen, daß das Nickeloxid zu metallischem Nickel reduziert wird.
Bei einem anderen Verfahren zur Herstellung des Katalysators wird ein Träger in eine saure Lösung einer
Nickelverbindung, Zinkverbindung und/oder Vanadiumverbindung gegeber*, anschließend wird eine alkali'
sehe Lösung, wie Ammoniak oder Natriumhydroxid, zur Ausfällung eines Niederschlags auf den Träger zugefügt,
und nach Abtrennung der Lösung werden sie wie oben erhitzt und reduziert
Die Form des so erhaltenen Katalysators ist nicht entscheidend. Wird kein Träger verwendet, dann kann
der Katalysator in jede Form verformt sein. Bei Verwendung eines Trägers ist jede Trägerform
geeignet Man kann auch einen pulverigen Träger in die Lösung eintauchen und ihn in der Erhitzungsstufe
verformen.
Die Temperatur zur Durchführung der erfindungsgemäßen
Reaktion liegt gewöhnlich zwischen Zimmertemperatur bis 200° C, obgleich für eine ausreichende
Reaktionsgeschwindigkeit und gute Selektivität ein Bereich von 50—120° C bevorzugt wird.
dungsgemäßen Reaktion ist nicht besonders entscheidend,
obgleich für eine wirtschaftliche Reaktion und ausreichende Reaktionsgeschwindigkeit ein Wasserstoffdruck
von 10—100 at zweckmäßig ist
Bei der erfindungsgemäßen Reaktion kann man selbstverständlich ein Lösungsmitte! verwenden, obgleich
dies nicht unbedingt notwendig ist Das verwendete Lösungsmittel ist nicht sehr entscheidend,
ίο wobei z. B. Diacetoxybutan, Alkohole, Ester, Kohlenwasserstoffe
usw. genannt werden können.
Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens der Erfindung kann die Reaktion mit einem fixierten Bett
eines geformten Katalysators oder einem bewegten Bert des pulverförmigen Katalysators durchgeführt
werden.
Wie bereits erwähnt, liefert die vorliegende Erfindung
ein wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung von 1,4-Diacetoxybuten in weit höherer Ausbeute als bei
Verwendung der üblichen reduzierten Nickelkatalysatoren; erfindungsgemäß erfolgt dabei die Hydrierung von
l,4-Diacetoxy-2-buten in Anwesenheit eines verbesserten, reduzierten Katalysators.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen das Verfahren der Erfindung.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen das Verfahren der Erfindung.
100 ecm eines geformten Trägers aus Diatomeenerde
(Massendichte=0,5; Wasserabsorptions=120%) von 5
mm Durchmesser und 7 mm Länge wurden in 100 ecm
einer wäßrigen Lösung, hergestellt durch Lösen von 413 g Nickelnitrathexahydrat und 21,2 g Zinknitrathexahydrat
in entsalztem Wasser bei 100°C, eingetaucht; nach Stehenlassen über Nacht wurde das Wasser
entfernt das Material wurde in einem Luftstrom 3 Stunden bei 100" C getrocknet und anschließend nach
Abkühlenlassen in einem Strom von gasförmigem Wasserstoff 6 Stunden bei 4000C reduziert So erhielt
man einen erfindungsgemäßen Katalysator. 16 g des Katalysators, 50 g l,4-Diacetoxy-2-buten und 50 g
Diacetoxybutan wurden in einem 200-ccm-Schüttelautoklaven
gegeben und 90 Minuten bei 80° C unter 60 at Wasserstoffdruck umgesetzt Das Produkt wurde durch
Gas-chromatographie analysiert Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
zugefügt wurde. Die Reaktion erfolgte wie in Beispiel 1.
Wie in Beispiel 1 wurde ein Katalysator hergestellt, wobei jedoch Ammoniumvanadat anstelle von Zinkni-,-,
trathexahydrat und eine wäßrige Lösung aus Oxalsäure als Lösungsmittel verwendet wurden. Die Reaktion
erfolgte wie in Beispiel 1. Die Analysewerte des erhaltenen Produktes sind in Tabelle 1 aufgeführt
PH2 = 60 at; 80 C; 90 min
Katalysator | X | Ni/X | Spezjf. Reaktions | DAS |
(Atomverhältnis) | geschwindigkeit*) | Selek | ||
2, Komponente; | tivität | |||
Beispiel 1 Zn
Vergleichsbeispiel -
0,54
0,50
0,30
0,50
0,30
97,6 95,8 94,2
*) Die mit einem numerischen Wert dargestellte spezifische Reaktionsgeschwindigkeit wird berechnei
aus der Wasserstoflabsorptionskurve im Hinblick auf eine Reaktion für DAB" nullter Ordnung
(DAB" = l,4-Diacetoxy-2-buten). DAB = 1,4-Diacetoxybutan.
Bezugsbeispiele 1 bis 4
Wie in Beispiel 1 wurden Katalysatoren hergestellt, wobei anstelle von Zinknitrat 20,5 g Kobaltnitrathexahydrat,
17,2 g Kupfemitrattrihydrat, 28,8 g Ferrinitratnonahydrat
bzw. 9,0 g Ammoniumbichromat verwendet
wurden; die Reaktion erfolgte wie in Beispiel 1. Die Analyse-werte der erhaltenen Produkte sind ft; Tabelle
aufgeführt
Tabelle 2 | Katalysator 2. Komponente X |
Ni/X (Atomverhältnis) |
Spezif. Reaktions geschwindigkeit*) |
DAB Selek tivität |
Bezugsbeispiei | Kobalt | 1/0,5 | 0,33 | 95,0 |
1 | Kupfer | 1/0,5 | 0,18 | 95,8 |
2 | Eisen | 1/0,5 | 0,29 | 91,0 |
3 | Chrom | 1/0,5 | 0,40 | 84,8 |
4 | ||||
*) Siehe Tabelle 1. | ||||
Claims (1)
- Patentansprüche;U Verfahren zur Herstellung von 1,4-Diacetoxybutan durch Hydrierung von l,4-Diacetoxy-2-buten in Anwesenheit eines Nickel enthaltenden Katalysators in flüssiger Phase, dadurch gekennzeichnet, daß man in Anwesenheit eines Katalysators hydriert, der reduziertes Nickel, Zink und/oder Vanadium enthält, wobei das Atomverhältnis von Zink und/oder Vanadium zu Nickel 0.01 bis1,0 beträgt.Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in Anwesenheit eines Katalysators hydriert, der durch Behandlung von auf einem Träger abgeschiedenem Nickeloxid und Zinkoxid und/oder Vanadiumoxid mit einem Reduktionsmittel bis zur Reduktion des Nickeloxids zu metallischem Nickel hergestellt worden ist
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