DE2521780C2 - Verfahren zur kontinuierlichen Entfernung von Monomeren aus einer wäßrigen Dispersion eines Polymeren - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Entfernung von Monomeren aus einer wäßrigen Dispersion eines PolymerenInfo
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Description
Es ist seit langem bekannt, flüchtige Anteile aus wäßrigen Polymerisatdispersionen dadurch zu entfernen,
daß man durch die vorgelegten Dispersionen bei Temperaturen von etwa 60-70' C inerte Gase oder
Wasserdampf hindurchleitet, d. h. sie tiner Wasserdampfdestillation
unterwirft. Entsprechende Hins weise sind der DE-AS 1248943 oder den Zeitschriften
»Kunststoffe«, (1959), Band 49, Heft 10, Seite 499 bzw. »Chemical Engineering«, März (1972), Seite 96,
zu entnehmen.
Im Falle der Aufarbeitung von wäßrigen Polvvi-(i
nylchlorid-Suspensionen unter vorgenannten Bedingungen werden bei der nachfolgenden Trocknung des
Polymerisates durch die Trocknungsluft noch etwa 2 Gewichts^ Vinylchlorid, bezogen auf die zur Polymerisation
eingesetzte Vinylchloridmenge, über Dach abgeführt, wobei das in Diskussion befindliche
Emissionslimit von 150 mg Vinylchlorid pro Kubikmeter Abluft erheblich überschritten wird. Hinzu
kommen nicht zulässige Vinylchloridmengen im Abwasser. Darüber hinaus enthält das als Endprodukt
Ii gewonnene trockene Vinylchloridpolymerisat noch mehrere Hundert mg monomeres Vinylchlorid pro kg
Polyvinylchlorid, welches im Polymerisat absorbiert ist und mit der vorgeschriebenen Reinigungsprozedur
aus dem Polymeren nicht entfernt werden kann. Da Polyvinylchloridfolien bekanntlich auch als Verpakkungsmaterial
für Lebensmittel Anwendung finden und dabei die Gefahr der Migration des im Polymeren
enthaltenen Restmonomeren in die Lebensmittel besteht, ergibt sich die Notwendigkeit, die trockenen,
ι monomerhaltigen Polymerisate einer besonderen zusätzlichen Reinigung zu unterziehen.
Ein Verfahren zur Reinigung von nach klassischem Verfahren hergestellten, trockenen Vinylchloridpolymerisaten
von restlichem, in die Polymerisatteilchen eingeschlossenem Vinylchlorid wird in der DE-OS
2331895 beschrieben. Dieses Verfahren zur Entfernung von Vinylchlorid und gegebenenfalls von Comonomeren,
welche in dem Vinylchloridpolymerisat vorhanden sind, besteht darin, daß man das Polymerisat
auf eine Temperatur zwischen dem Einfrierbereich und 180° C durch direktes Kondensieren von
Wasserdampf hierauf erwärmt, das Polymerisat auf dieser Temperatur eine ausreichende Zeit zur Entfernung
des größeren Teiles des oder der im Polymerisat vorhandenen Monomeren hält und anschließend das
Polymerisat unter seinem Einfrierbereich durch Verdampfen des auf dem Polymerisat kondensierten
Wasserdampfes abkühlt. Nach einer bevorzugten Ausführungsform dieses Verfahrens wird das Polymerisat
auf eine Temperatur von 80-130 C erwärmt und bei dieser Temperatur etwa 5 Minuten bis 2 Stunden,
insbesondere 10-60 Minuten belassen. Charakteristisch für das bekannte Verfahren ist schließlich, wie
aus den Ausführungsbeispielen ersichtlich, die Durchführung des Entgasungsprozesses am Taupunkt
des Wassers.
Das bekannte Verfahren besitzt den Nachteil, daß das danach gereinigte Polymerisat noch einen relativ
hohen Monomeren-Anteil enthält. Gemäß Beispiel 1 der DE-OS 2331895 beträgt der Gehalt an restlichem
Monomerem im gereinigten Polymerisat 3 g pro kg Polymerisat. Die bei dem bekannten Verfahren eingehaltenen
Temperaturen und Drücke entsprechen dem jeweiligen Taupunkt des Wassers, wodurch sich
ein unwirtschaftlicher hoher Dampfverbrauch bei dem Reinigungsprozeß ergibt.
Abweichend von vorbeschriebener Arbeitsweise betrifft die vorliegende Erfindung die Entfernung von
Monomeren aus einer wäßrigen Dispersion eines Polymeren, gemäß Anspruch 1, wobei das gereinigte
Produkt einen Restmonomerengehalt von wenigen mg pro kg Polymeres aufweist, und dieser Restmonomerengehalt
wesentlich schneller als bei bekannten Verfahren erreicht wird.
Für die Entfernung von monomeren! Vinylchlorid
aus wäßrigen Polyvinylchlorid-PVC-Dispersionen
sind folgende Eigenschaften des Systems Vinylchlorid-Wasser-Polyvinylchlorid
von Bedeutung und in Betracht zu ziehen:
a) Der Bunsensche Löslichkeitskoeffizient α von
Vinylchlorid in Wasser, der bei Temperaturen zwischen (1,1'C und KK)" C folgende Werte aufweist:
0.Γ | C | 2 Vol. | Vinylchlond/Vol. Wasser |
20 | C | 1 | |
35r | C | 0.5 | |
60 | C | 0,1 | |
100 | C | 0 |
b) Der Bunsensche Löslichkeitskoeffizient α von Vinylchlorid in einer wäßrigen PVC-Dispersion.
Letzterer beträgt bei einem Feststoffgehalt in der Dispersion von 33 Gewichts%
bei
6 | C | 3 |
18 | C | 2 |
26 | C | 1 |
54' | C | 0.6 |
74n | C | |
Vol. Vinylchlorid/Vol. Wasser
c) Die Löslichkeit von Vinylchlorid in Polyvinylchlorid. Zum Beispiel lösen sich in einem Polyvinylchlorid
mit einer mittleren Teilchengröße zwischen 60-120 μηι und einem K-Wert von 70 in
Abhängigkeit von der Temperatur folgende Vinylchloridmengen:
bei ()c C 100 g Vinylchlorid/1 kg Polyvinylchlorid
24° C 50 g
40° C 24 g
60° C 10 g
100c C 4 g
24° C 50 g
40° C 24 g
60° C 10 g
100c C 4 g
d) Der Verteilungskoeffizient von Vinylchlorid zwischen Wasser und PVC, welcher etwa 1:15 beträgt.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß bei einem sehr effektiven Stoffaustausch zwischen den
einzelnen Phasen der Gemische a)-c) sich die Phasengleichgewichte im Temperaturbereich zwischen 90
und 110° C im Zeitintervall von 10 bis 100 Sekunden einstellen. Andererseits ist es bekannt, daß im Temperaturbereich
um 100° C eine Beeinträchtigung der Produktqualität des PVC erfolgt. Wie weiter gefunden
wurde, kann jedoch eine Minderung der Produktqualität verhindert werden, wenn der Temperatureinfluß
auf das PVC zeitlich auf einige Minuten begrenzt wird. Schließlich sind die Voraussetzungen für eine
befriedigende Monomerenentfernung aus wäßrigen PVC-Dispersionen im Temperaturbereich zwischen
90 und 1!() C aber nur dann gegeben, wenn durch einen
effektiven Stoi !austausch eine vollständige Einstellung
der Phasengleichgewichte ermöglicht wird und andererseits eine geeignete Gasphase zum Abtransport
der Monomeren vorliegt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Entfernung von kontinuierlichen Monomeren aus einer wäßrigen
Dispersion eines Polymeren, dar. mindestens 50 Gewichtsprozent polymerisiertes Vinylchlorid enthält,
mit Hilfe von 100 bis 150c C heißem Wasserdampf unter einem Druck von 0,8 bis 1,6 bar und während 10
Sekunden bis 20 Minuten, ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Dispersion in den oberen Teil einer
mit Siebplatten ausgestatteten Kolonne einleitet und im Gegenstrom mit dem heißen Wasserdampf behandelt,
wonach man die Polymerdispersion am Boden der Kolonne abzieht, während das über Kopf der Kolonne
abströmende Dampfgemisch zur Gewinnung einer wäßrigen Phase sowie der Monomeren stufenweise
kondensiert wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt der Gehalt an polymeren Feststoffen
in der wäßrigen Dispersion 10—60 Gewichtsprozent, insbesondere 25-40 Gewichtsprozent, wobei die
polymeren Feststoffe ihrerseits bevorzugt mindestens 85 Gewichtsprozent polymerisiertes Vinylchlorid enthalten.
Unter der Bezeichnung Polymere sind Polyvinylchloridhomopolymerisate sowie die Copolymerisate
aus Vinylchlorid und Vinylacetat zu verstehen. Weiterhin enthält die wäßrige Polymerdispersion vorzugsweise
0,2 bis 5 Gewichtsprozent Vinylchlorid.
Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, die Polymerdispersion vor Eintritt in die Kolonne auf
eine Temperatur von 60 bis 90° C vorzuerwärmen. Im Kontakt mit dem in der Kolonne aufsteigenden, vorzugsweise
100-110° C heißen Wasserdampf stellt sich
am Kopf der Kolonne eine Temperatur von 90-100° C ein. Der Druck in der Kolonne beträgt vorzugsweise
0,93-1,47 bar. Die über Kopf der Kolonne abziehende Wasserdampfmenge ist relativ gering und beträgt
1-5 Gewichtsprozent Wasser, bezogen auf die aufgegebene Dispersionsmenge. Im allgemeinen beträgt
die Verweilzeit der Polymerdispersion in der Kolonne 0,3 bis 10 Minuten.
Schließlich besteht ein bevorzugtes Merkmal der Erfindung darin, daß man bei der stufen weisen Kondensation
des über Kopf der Kolonne abziehenden Dampfgemisches die anfallende wäßrige Phase mit
der Polymerdispersion vor der Monomeren-Entgasung vereinigt.
Die erfindungsgemäß zu behandelnde Vinylchlorid-Homo-, Pfropf- oder Copolymerisat-Dispersion
kann nach Verfahren hergestellt werden, wie sie beispielsweise von H. Kainer in dem Buch »Polyvinylchlorid
und Vinylchlorid-Mischpolymerisate«, Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg/New York, 1965, Seiten
12—59, beschrieben werden.
Eine beispielhafte Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung wird im folgenden in Verbindung
mit der Zeichnung näher ei läutert.
Über die Leitung 1 wird zur Aufwärmung der Abstreifkolonne 2 zunächst so lange Dampf eingeleitet,
bis im Wärmeaustauscher 3 Kondensat anfällt. Die Abstreifkolonne 2 besteht aus einer senkrecht stehenden
Kolonne, in welcher Siebplatten 4 in bestimmten Abständen horizontal angeordnet sind. Die Siebplatten
4 unterscheiden sich von den Einbauten herkömmlicher Siebbodenkolonnen, wie sie beispielsweise
von E. Kirschbaum in dem Buch »Destillier- und Rektifiziertechnik«. Springer-Verlag Berlin-
Göttingen-Heidelberg (1950), Seite 97, beschrieben werden, dadurch, daß sie keinen besonderen Flüssigkeitszu-
und -ablauf besitzen. Der Durchmesser der Gas- bzw. Flüssigkeitsdurchtrittsöffnungcn 5 in den
Siebplatten beträgt zwischen 1 und K) mm und die Gesamtoberfläche der Durchtrittsöffnungen macht
5-50% der Kolonnenquerschnittsflüche aus. Nach Aufwärmung der Abstreifkolonne 2 wird aus dem
Vorratsbehälter 6 über die Leitung 7 eine im Wärmeaustauscher 8 vorerwärmte und in der Dosiervorrichtung
9 bemessene Menge der Polymerdispersion mit einer mittleren Teilchengröße von etwa 20-500 μηι
über Kopf der Abstreifkolonne 2 zugeführt. Die Dampfzufuhr über die Leitung 1 wird nunmehr so geregelt,
daß die Temperatur im Kopf der Abstreifkolonne 2 901M 00° C beträgt und die Dampfmenge zur
Abtreibung des Monomeren aus der Polymerdispersion ausreicht. Die monomerenfreie Polymerdispersion
wird am Boden der Abstreifkolonne 2 über die Leitung 10 abgezogen, wobei sie ihren Wärmeinhalt
im Wärmeaustauscher 8 zur Vorerwärmung frischer Polymerdispersion abgibt. Die Verweilzeit der Polymerdispersion
in der Abstreifkolonne 2 wird im wesentlichen durch die Anzahl der Siebplatten, welche
etwa 5 bis 50 beträgt, sowie durch die Beschaffenheit der Feststoffteilchen der Dispersion bestimmt. Der in
die Kolonne eingeleitete Dampf dient neben der teilweisen Aufwärmung der Dispersion auf die erforderliche
Temperatur vornehmlich zur Strippung und Abführung des Monomeren aus der Dispersion. Das
über Kopf der Abstreifkolonne 2 und über die Leitung 11 abströmende Dampfgemisch auf Wasserdampf
und Monomeren wird im Wärmeaustauscher 3 auf eine Temperatur von 5 bis 20° C abgekühlt, so daß
lediglich der Wasserdampf kondensiert. Das Kondensat, das entsprechend der Löslichkeit des Monomeren
im Wasser etwas Monomeres gelöst enthält, kann über die Leitung 13 abgezogen und mit der Polymerdispersion
des Vorratsbehälters 6 vereinigt werden. Das im Wärmeaustauscher 3 nicht kondensierte gasförmige
Monomere wird über die Leitung 11, dem Behälter 12 sowie die Leitung 14 dem Wärmeaustauscher
15 zugeführt und durch Abkühlen auf eine Temperatur von - 15" C total kondensiert. Das verflüssigte
Monomere wird im Behälter 16 gesammelt, von wo es gasförmig oder flüssig über die Leitungen 17
bzw. 18 einer weiteren Verwendung zugeführt werden kann.
Das Verfahren der Erfindung ist als technisch fortschrittlich zu bezeichnen, da es im Gegensatz zu den
herkömmlichen Verfahren zur Entfernung von Monomeren aus ihren Polymerisaten bezüglich des erzielbaren
Reinigungsgrades effektiver und außerdem umweltfreundlicher und weniger störanfällig ist. So
enthalten die erfindungsgemäß gereinigten Polymeren nur noch Spuren von Monomeren in der Größenordnung
von etwa 10 mg pro kg Polymeres, so daß sich für die Polymere aufgrund ihres nunmehr hohen
Reinheitsgrades neue Anwendungsmöglichkeiten erschließen, die den bisher mangelhaft gereinigten Polymeren
aufgrund des verhältnismäßig hohen Monomerengehaltes verschlossen bleiben mußten. Die erfolgreiche
Durchführung des Verfahrens der Erfindung in einer mit siebbodenähnlichen Einbauten ausgestatteten
Abstreifkolonne ist als überraschend zu bezeichnen, da eine zu erwartende Verschmutzung und Verkrustung
der Durchtrittsöffnungen der Siebplatten nicht eintrat. Das Verfahren der Erfindung ist generell
zur Entfernung von Monomeren aus solchen wäßrigen Polymerdispersionen geeignet, bei welchen die
Polymerteilchen schwerer als Wasser sind.
Es wurde nach dem in der Zeichnung dargestellten Fließschema eine Polyvinylchloriddispersion von in
in der Dispersion vorhandenem Vinylchlorid gereinigt. Die Dispersion enthielt pro kg 6(K)O mg Vinylchlorid
pro kg und besaß einen Feststoffgehalt von 35 Gewichtsprozent, wobei das Polyvinylchlorid einen K-Wert
von 7O, eine mittlere Teilchengröße von 65 (im
ι? sowie eine Weichmacheraufnahme von 21J% aufwies.
Die zur Reinigung der Dispersion eingesetzte Abstreifkolonne 2 hatte einen inneren Durchmesser
von 100 mm und war mit 20 Siebplatten ausgestattet. Die Siebplatten waren in der Kolonne im Abstand von
si 150 mm angeordnet und besaßen 250 Durchtrittsöffnungen
mit einem Durchmesser von 2,5 mm.
Über die Leitung 1 wurde in die Abstreifkolonne 2 so lange Wasserdampf mit einer Temperatur von
108° C eingeleitet, bis im Wärmeaustauscher 3 kondensiertes Wasser anfiel. Unter weiterer Dampfzufuhr
wurde nun am Kopf der Abstreifkolonne 2 die wäßrige Polymerdispersion mit einer Durchsatzgeschwindigkeit
von 48 l/h, entsprechend einer durchschnittlichen Verweilzeit der Dispersion von 1 Mini
nute, aufgegeben. Die Dampfzufuhr in die Kolonne wurde so geregelt, daß im Wärmeaustauscher 3 etwa
3 Gewichtsprozent Kondensat, bezogen auf die pro Stunde aufgegebene Dispersionsmenge, anfielen, wobei
sich am Kopf der Kolonne in der Gasphase eine Temperatur von 95c-100: C und im unteren Teil der
Kolonne eine Temperatur von 102:-105: C einstellte.
Der Differenzdruck in der Kolonne betrug 0,07-0,11 bar. In dem Behälter 12 wurden pro Stunde
1,5 1 vinylchloridhaltiges Wasser gesammelt und anschließend mit der zu reinigenden Polymerdispersion
vereinigt. Die am Boden der Abstreifkolonne 2 abgezogene Dispersion enthielt in der wäßrigen Phase pro
kg weniger als 1 mg und im Polyvinylchlorid pro kg weniger als 10 mg Vinylchlorid. Der Restgehalt von
Vinylchlorid in der Polymerdispersion wurde gaschromatographisch bestimmt. Im Wärmeaustauscher 5
wurden bei einer Temperatur von —30" C 125 g Vinylchlorid pro Stunden kondensiert.
Es wurde analog Beispiel 1 verfahren, wobei eine Hart-Polyvinylchlorid mit einem K-Wert von 62 enthaltende
Polymerdispersion gereinigt wurde. Die Polymerteilchen besaßen eine mittlere Teilchengröße
von 120 um sowie eine Weichmacheraufnahme von 13,5%. Die Dispersion enthielt pro kg 5200 mg Vinylchlorid.
Die Durchsatzgeschwindigkeit der Dispersion in der Kolonne betrug 48 l/h, entsprechend einer
mittleren Verweilzeit der Dispersion von 2 Minuten. Die Dampfzufuhr in der Kolonne wurde so geregelt,
daß im Wärmeaustauscher 3 etwa 5 Gewichtsprozent Kondensat, bezogen auf die pro Stunden aufgegebene
Dispersionsmenge, anfielen. Die gereinigte Dispersion enthielt im Feststoff noch 10 mg Vinylchlorid
pro kg Feststoff und im Wasser weniger als 1 mg Vinylchlorid pro kg Wasser.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (11)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Entfernung von Monomeren aus einer wäßrigen Dispersion eines
Polymeren, das mindestens 50 Gewichtsprozent poiymerisiertes Vinylchlorid enthält, mit
Hilfe von 100 bis 150° C heißem Wasserdampf unter einem Druck von 0,8 bis 1,6 bar und während
K) Sekunden bis 20 Minuten, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Dispersion in den oberen Teil einer mit Siebplatten ausgestatteten Kolonne
einleitet und im Gegenstrom mit dem heißen Wasserdampf behandelt, wonach man die Polymerdispersion
am Boden der Kolonne abzieht, während das über Kopf der Kolonne abströmende Dampfgemisch
zur Gewinnung einer wäßrigen Phase sowie der Monomeren stufenweise kondensiert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Dispersion mit einem
Feststoffgehalt von 10 bis 60 Gewichtsprozent, insbesondere 25 bis 40 Gewichtsprozent, behandelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch . gekennzeichnet, daß man eine Dispersion eines
Plymeren mit mindestens 85 Gewichtsprozent ein polymerisiertem Vinylchlorid behandelt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Dispersion eines Copolymerisate
aus Vinylchlorid und Vinylacetat behandelt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Dispersion,
die 0,2 bis 5 Gewichtsprozent Vinylchlorid enthält, behandelt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die wäßrige Dispersion
vor Eintritt in die Kolonne auf eine Temperatur von 60 bis 90= C vorerwärmt.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die wäßrige Dispersion im
Gegenstrom mit 100 bis 110° C heißem Wasserdampf unter einem Druck von 0,93 bis 1,47 bar behandelt.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man am Kopf der Kolonne eine
Temperatur von 90 bis 100° C einhält.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man 1 bis 5 Gewichtsprozent
Wasser, bezogen auf die aufgegebene Dispersionsmenge, dampfförmig aus der Kolonne austreibt.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verweilzeit der
wäßrigen Dispersion in der Kolonne von 0,3 bis 10 Minuten einhält.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß man die bei der stufenweise
Kondensation des Dampfgemisches anfallende , wäßrige Phase mit der wäßrigen Dispersion vereinigt.
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