DE3020237C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Extrahieren von Vinylchloridmonomeren aus Polyvinylchloridlatices.
Polyvinylchloridlatices werden durch Polymerisation
von Vinylchloridmonomer in wäßriger Emulsion hergestellt;
am Ende des Polymerisationsverfahrens enthält der
Polyvinylchloridlatex eine hohe Menge, sogar in der
Größenordnung von 5 Gew.-% (50 000 ppmw),
nicht reagiertes restliches Vinylchloridmonomer.
Die Entfernung des Vinylchloridmonomerrestes vom
Polyvinylchloridlatex erweist sich sowohl zu seiner Rückgewinnung
als auch wegen der Tatsache, daß seine Gegenwart
infolge seines toxischen Charakters die Handhabung
des Polyvinylchloridlatex während der anschließenden Aufarbeitungsarbeitsgänge
sehr gefährlich macht, als notwendig.
Im allgemeinen wird das Extrahieren von Vinylchloridmonomer
aus dem Polyvinylchloridlatex durch Entgasen
der wäßrigen Polyvinylchloridemulsion in derselben
Polymerisationsreaktionsvorrichtung durch deren Erhitzen
am Ende der Polymerisationsreaktion auf Temperaturen
von im allgemeinen 70 bis 80°C während
30 bis 60 Minuten durchgeführt.
Dieses Verfahren hat aber mehrere Nachteile. Es
erfordert die Entfernung der Schäume, welche sich infolge
der Gegenwart von oberflächenaktiven Mitteln in
der Emulsion unvermeidlich bilden, weshalb es notwendig
ist, bereits bei der Polymerisationsstufe oder unmittelbar
vor dem Entgasen geeignete Schaumverhütungsmittel
zuzusetzen. Eine solche Behandlung kann leicht die
chemischen und physikalischen Eigenschaften des Polyvinylchlorides
in der Polyvinylchloridemulsion und
folglich die Eigenschaften der mit ihr erhaltenen entsprechenden
Plastisole ändern. Ferner sind mit diesem
Verfahren infolge seines diskontinuierlichen Charakters
ersichtlich praktische und wirtschaftliche Nachteile verbunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Behebung
beziehungsweise zumindest Verminderung der Nachteile
des Standes der Technik ein kontinuierliches Verfahren
zum Extrahieren von Vinylchloridmonomer aus Polyvinylchloridlatices,
welches das völlige Entfernen des Vinylchlorides
oder zumindest das Vermindern von dessen Restmenge
auf für die Sicherheit der darauffolgenden Arbeitsgänge
der Aufarbeitung des Polyvinylchloridlatex annehmbare
Werte gestattet, bei welchem das Problem der Bildung
von Schäumen beseitigt oder zumindest drastisch vermindert
ist und welches die chemischen und physikalischen Eigenschaften
des Polyvinylchlorides in der Polyvinylchloridemulsion
nicht ändert, sowie eine Vorrichtung zu dessen
Durchführung zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren des Patentanspruchs 1
bzw. durch die Vorrichtung des Anspruches 3
gelöst. Die Unteransprüche bilden die Erfindung weiter.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zum Extrahieren von
Vinylchloridmonomerem aus Polyvinylchloridlatices durch
kontinuierliches Leiten des Polyvinylchloridlatex in Form
eines dünnen Filmes mit einer Stärke von 0,5 bis 1,2 mm über
die Innenoberfläche eines vertikalen Rohres als
Wärmeaustauschoberfläche, mit einer Temperatur des
Polyvinylchloridlatex von 40 bis 70°C und einer Verweilzeit
des Polyvinylchloridlatex auf der Wärmeaustauschoberfläche
von 30 bis 70 Sekunden, bei einem Druck von 60 bis 280 mbar
und unter Gleichstromführung des gasförmigen
Vinylchloridmonomeren mit der Strömungsbewegung des
Polyvinylchloridlatex.
In der AT-PS 341 772 wird ein Verfahren zur Entfernung von
Monomeren aus Polymerdispersionen, unter anderem auch zur
Entfernung von Vinylchloridmonomeren aus Polyvinylchloriddispersionen,
durch Sprühen der gegebenenfalls erwärmten
Dispersion als Tröpfchen in Form eines Hohlkegels unter
Verwendung einer spiralförmigen Düse auf eine vertikale
Innenwand eines Gefäßes, wobei die Dispersion am unteren
Ende des Gefäßes gesammelt und mit einem Rührer verrührt
wird, beschrieben. Das nicht umgesetzte Monomere wird oberhalb
des Dispersionssprühhohlkegels durch eine Leitung, die
an dem oberen Teil des Gefäßes vorgesehen ist, abgezogen, das
heißt im Gegenstrom zu der Fließbewegung der behandelten
Polymerdispersion.
Demgegenüber wird erfindungsgemäß das nicht umgesetzte
Monomere im Gleichstrom zu der Fließbewegung der Polymerdispersion
abgezogen, wobei außerdem kein Versprühen der
Dispersion vorgesehen ist.
Bei dem Verfahren der genannten AT-PS ist es nicht möglich,
eine Schaumbildung, insbesondere aufgrund des Versprühens,
zu verhindern.
Die US-PS 41 51 141 betrifft ein Verfahren zur Entfernung von
Restmonomeren, wie Vinylchlorid, aus einem Polymerlatex, wie
einem Polyvinylchloridlatex, und besteht im wesentlichen darin,
einen Latexstrom in eine unter Vakuum stehende Kammer einzuführen,
wobei der Strom eine Dicke von vorzugsweise weniger
als 152 mm besitzt und seine Temperatur zwischen 30 und
60°C gehalten wird. Die Fließgeschwindigkeit des Stroms, seine
Verweilzeit in der unter Vakuum stehenden Kammer sowie diese
Kammer selbst werden nicht näher beschrieben. Auch im Falle
dieses Verfahrens läßt sich das Schaumproblem nicht vollständig
lösen, da der Latexstrom durch ein Rohr mit gleichem Durchmesser
vor der Einführung in die evakuierte Kammer geschickt
oder ein Antischäumungsmittel dem zu behandelnden Polymerlatex
zugesetzt werden muß.
Die DE-AS 24 41 304 beschreibt ein Verfahren zur Entfernung
von gasförmigen Vinylchloridmonomerem aus
Polyvinylchloridlatices durch kontinuierliches Leiten des
Polyvinylchloridlatex mit einer Temperatur zwischen 30 bis
90°C in Form eines dünnen Films mit einer Stärke von 0,5 bis
5 mm über dachförmige Einbauten und ringwannenförmige
Auffangschalen.
Der dort angewendete Druck beträgt 30 bis 700 mbar. Die
Verweilzeit des Latex beträgt 2 bis 20 sec. Der mit 7
bezeichnete und in der Fig. 1 der DE-AS 24 41 304 im
unteren Teil der Anlage befindliche Stutzen kann auch als
Absaugstutzen verwendet werden.
Im Gegensatz dazu wird beim erfindungsgemäßen Verfahren
der Latexfilm über eine Wärmeaustauschoberfläche mit höheren
Verweilzeiten über die Innenoberfläche eines vertikalen Rohres
geführt.
Die GB-PS 14 99 732 betrifft ein Verfahren zur Abtrennung und
Gewinnung einer wäßrigen Acrylnitrilpolymerdispersion. Bei
diesem Verfahren wird eine wäßrige Dispersion einer Destillation
in einem Dünnschichtverdampfer bei einer Temperatur von
nicht mehr als 95°C sowie bei einer Verweilzeit von nicht mehr
als 5 min. unterzogen. Auch in diesem Falle wird die wäßrige
Dispersion am Boden des Verdampfers gesammelt, während sich
die Monomeren am Oberteil des Verdampfers sammeln, so daß auch
in diesem Falle das Monomere im Gegenstrom zu der Strömungsbewegung
des Polymerlatex entfernt wird, was eine Schaumwirkung
zur Folge hat.
Das erfindungsgemäße Verfahren bedingt den großen Vorteil,
daß bei seiner Durchführung kein Schaum gebildet wird. Dies
ist in überraschender Weise insbesondere darauf zurückzuführen, daß das
gasförmige Vinylchlorid im Gleichstrom zu der Latexfließbewegung
entfernt wird.
Vorzugsweise wird als Polyvinylchloridlatexfilm ein
solcher mit einer Stärke von 0,5 bis 1 mm sowie mit einer
Temperatur von 40 bis 60°C und unter einem Druck von
60 bis 187 mbar verwendet.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, welche
durch zumindest ein vertikales Rohr, einen äußeren
Mantel um das vertikale Rohr zum Umlauf von Heizmedium,
einen mit Zuführungsorganen für den Polyvinylchloridlatex
verbundenen Verteiler am oberen Ende des vertikalen Rohres
zum Leiten des Polyvinylchloridlatex an die Innenwand des
vertikalen Rohres in Form eines dünnen abwärtsfließenden
Filmes und einen unmittelbar oder mittelbar mit dem
vertikalen Rohr verbundenen Rohrstutzen zum Anschließen
an Organe zur Errichtung eines passenden Vakuums im
Inneren des vertikalen Rohres gekennzeichnet ist.
Nach einer zweckmäßigen Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist der Rohrstutzen zum Anschließen
an die Organe zum Errichten des Vakuums mit
dem unteren Ende des vertikalen Rohres verbunden, wodurch
das gasförmige Vinylchloridmonomer, welches sich vom Polyvinylchloridlatex
abtrennt, abgesaugt wird.
Der Verteiler kann verschiedene Formen haben. Nach
einer bevorzugten Ausführungsform ist der Verteiler mit
tangentialen Löchern zum Leiten des Polyvinylchloridlatex
an die Innenwand des vertikalen Rohres mit einer anfänglichen
Zentrifugalkraft, welche eine bessere gleichmäßige
Verteilung des abwärtsfließenden Polyvinylchloridlatexfilmes
an der ganzen Wand gestattet, versehen.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden beispielhaften
Darlegungen in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen
näher erläutert.
Hierbei sind:
Fig. 1 die Darstellung einer Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung im schematischen
Längsschnitt,
Fig. 2 die Darstellung einer Ausführungsform des
Verteilers am oberen Ende der in der Fig. 1 dargestellten
Vorrichtung ebenfalls im schematischen
Längsschnitt und
Fig. 3 ein Schnitt längs der Ebene I-I
der Fig. 2.
Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung weist ein
vertikales Rohr 1, in welches der Polyvinylchloridlatex
von oben eingeführt wird, einen dieses vertikale Rohr 1
umgebenden äußeren Mantel 2, in welchem Heizmedium im
Gegenstrom zum Polyvinylchloridlatexfluß im Inneren des
vertikalen Rohres 1 umläuft, eine am Kopf des vertikalen
Rohres 1 angeordnete Kammer 3 mit einem Zuführungsrohrstutzen
9, durch welchen der zu behandelnde Polyvinylchloridlatex
in die Kammer 3 eingeführt wird, und einen
am oberen Ende des vertikalen Rohres 1 und innerhalb der
Kammer 3 angeordneten Verteiler 4 zum Leiten des die Kammer
3 erreichenden Polyvinylchloridlatex an die Innenwand
des vertikalen Rohres 1 in Form eines dünnen abwärtsfließenden
Filmes, der die ganze Innenwand des vertikalen Rohres 1
in ihrer ganzen Länge gleichmäßig benetzt, auf.
Die Kammer 3 ist in an sich bekannter Weise mediumdicht
an den Mantel 2 und das vertikale Rohr 1 angeschlossen.
Der Polyvinylchloridlatex fließt aus der Kammer 3 nur durch
die im Verteiler 4 vorhandenen Öffnungen zum vertikalen
Rohr 1. In den Fig. 2 und 3 bestehen diese Öffnungen
aus drei Löchern 5, welche zum vertikalen Rohr 1 tangential
und gegeneinander um 120°C versetzt angeordnet sind.
Ein solcher Verteiler 4 leitet den Polyvinylchloridlatex
an die Innenwand des vertikalen Rohres 1 mit einer
anfänglichen Zentrifugalkraft, welche eine bessere gleichmäßige
Verteilung des abwärtsfließenden Polyvinylchloridlatexfilmes
an der ganzen Wand gestattet.
Am unteren Ende des vertikalen Rohres 1 ist in unmittelbarer
Verbindung mit ihm eine andere Kammer 6, in
welcher der längs des vertikalen Rohres 1 herabfließende
Polyvinylchloridlatex gesammelt wird.
Das vom Polyvinylchloridlatex während seines Abwärtsfließens
längs des vertikalen Rohres 1 abgetrennte Vinylchloridmonomer
wird aus der Kammer 6 durch einen an ihr
angeordneten betreffenden Rohrstutzen 12 mittels an ihn
angeschlossener Organe zur Errichtung eines Vakuums
(Richtung 7), beispielsweise mittels einer Vakuumpumpe, die
in den Zeichnungen der Einfachheit halber nicht dargestellt
sind, abgesaugt. Der behandelte Polyvinylchloridlatex fließt
aus einem am unteren Ende der Kammer 6 befindlichen Rohrstutzen
8 aus.
Von der Vakuumpumpe beziehungsweise den anderen an sich
bekannten Organen zur Errichtung eines Vakuums, welche das
Vinylchloridmonomer durch den betreffenden Rohrstutzen 12
(Richtung 7) absaugen, wird ein passendes Vakuum innerhalb
des vertikalen Rohres 1, welches auf das untere Ende des
Rohres 1 unter Absaugen des gasförmigen Vinylchloridmonomers
wirkt, errichtet. Dieses wird so im Gleichstrom
mit der Fließbewegung des Polyvinylchloridlatex innerhalb
des vertikalen Rohres 1 vom Polyvinylchloridlatex entfernt.
Die Errichtung des Vakuums innerhalb des vertikalen
Rohres 1, welches mittels Absaugens am unteren Ende des
vertikalen Rohres 1 wirkt, erwies sich als sehr wirksam
zur Verhinderung der Bildung von Schäumen.
In der in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind am Mantel 2 ein
Einlaß 10 und ein Auslaß 11 für das im Mantel 2 umlaufende
Heizmedium angeordnet.
Der von der Polymerisationsreaktionsvorrichtung
kommende Polyvinylchloridlatex wird, gegebenenfalls nach
einem Vorerhitzen, kontinuierlich durch den an der Kammer 3
angeordneten Zuführungsrohrstutzen 9 zur Kammer 3 und von
dieser durch die Löcher 5 des Verteilers 4 an die Innenwand
des vertikalen Rohres 1 geführt. An der Innenoberfläche
des vertikalen Rohres 1 fließt der Polyvinylchloridlatex
in Form eines dünnen Filmes mit einer Stärke von
0,5 bis 1,2 mm bei einer Temperatur von 40 bis 70°C und
unter einem Druck von 60 bis 280 mbar. Dieser Druck ist
der im Inneren des vertikalen Rohres 1 auf Grund der
Wirkung des Absaugvakuums in der Richtung 7, wie es oben
beschrieben wurde, vorliegende Restdruck.
Das in der Richtung 7 abgesaugte Vinylchloridmonomer
wird nach dem Kondensieren des in ihm enthaltenen Wasserdampfes
in einem Gasbehälter zur Rückgewinnung gesammelt.
Ferner wird die Erfindung an Hand der folgenden Beispiele
näher erläutert.
Es wurde unter Verwendung einer mit einem Verteiler 4
gemäß der Fig. 2 versehenen Vorrichtung gemäß Fig. 1
ein Polyvinylchloridlatex mit einem Feststoffgehalt
(Polyvinylchloridgehalt) von 35 Gew.-% und einem Vinylchloridmonomergehalt
von 0,6 Gew.-% (6,000 ppmw.), bezogen
auf das Polyvinylchlorid, behandelt.
Das vertikale Rohr 1 war 5 m lang und sein Innendurchmesser
betrug 40 mm. Der Verteiler 4 hatte drei tangential
zum Innenumfang des vertikalen Rohres 1 angeordnete
Löcher 5, die gegeneinander um 120°C versetzt waren und
einen Durchmesser von 3 mm hatten.
Der Polyvinylchloridlatex wurde der Vorrichtung mit
einer Fließgeschwindigkeit von 40 kg/Stunde zugeführt und
innerhalb des vertikalen Rohres 1 auf einer Temperatur von
50°C und unter einem Druck von 93 mbar (Vakuum von
920 mbar) gehalten. Der Polyvinylchloridlatex floß
gleichmäßig an der Innenoberfläche des vertikalen Rohres 1
und benetzte so die ganze Innenoberfläche des vertikalen
Rohres 1, welche die durch das im Mantel 2 umlaufende
Medium erhitzte Wärmeaustauschoberfläche darstellte.
An dieser Oberfläche war die Stärke des Polyvinylchloridlatexfilmes
0,7 mm und seine Verweilzeit im
vertikalen Rohr 1 betrug 40 Sekunden.
Der durch den am unteren Ende der unteren Kammer 6
befindlichen Rohrstutzen 8 herausgeflossene behandelte
Polyvinylchloridlatex hatte einen Feststoffgehalt von
36 Gew.-% und einen Vinylchloridmonomergehalt von
0,05 Gew.-% (500 ppmw.). Das durch den betreffenden
Rohrstutzen 12 in der Richtung 7 herausgeströmte gewonnene
Vinylchloridmonomer hatte einen Wasserdampfgehalt
von 1,5 kg/Stunde.
Unter den angegebenen Bedingungen wurde 450 Stunden
lang kontinuierlich gearbeitet. Während des Betriebes
bildeten sich keine Schäume, obwohl dem der Behandlung
unterworfenen Polyvinylchloridlatex kein Schaumverhütungsmittel
zugesetzt worden ist.
Es wurde unter Verwendung der im Beispiel 1 verwendeten
Vorrichtung ein Polyvinylchloridlatex mit einem Feststoffgehalt
von 35 Gew.-% und einem Vinylchloridmonomergehalt
von 4,6 Gew.-% (46,000 ppmw.) behandelt.
Der Polyvinylchloridlatex wurde der Vorrichtung mit
einer Fließgeschwindigkeit von 40 kg/Stunde zugeführt
und innerhalb des vertikalen Rohres 1 auf einer Temperatur
von 70°C und unter einem Druck von 280 mbar (Vakuum von
733 mbar) gehalten.
An der Innenoberfläche des vertikalen Rohres 1 hatte
der Polyvinylchloridlatexfilm eine Stärke von 0,70 mm und
seine Verweilzeit im vertikalen Rohr 1 war 40 Sekunden.
Der so behandelte Polyvinylchloridlatex hatte einen
Feststoffgehalt von 38 Gew.-% und einen Vinylchloridmonomergehalt
von 0,2 Gew.-% (2,000 ppmw.).
Das gewonnene Vinylchloridmonomer hatte einen Wasserdampfgehalt
von 3 kg/Stunde.
Unter den angegebenen Bedingungen wurde 60 Stunden
lang kontinuierlich gearbeitet. Während des Betriebes
bildeten sich keine Schäume, obwohl dem der Behandlung
unterworfenen Polyvinylchloridlatex kein Schaumverhütungsmittel
zugesetzt worden ist.
Es wurde unter Verwendung der im Beispiel 1 verwendeten
Vorrichtung ein Polyvinylchloridlatex mit einem Feststoffgehalt
von 35 Gew.-% und einem Vinylchloridmonomergehalt
von 1,7 Gew.-% (17,000 ppmw.) behandelt.
Der Polyvinylchloridlatex wurde der Vorrichtung mit
einer Fließgeschwindigkeit von 40 kg/Stunde zugeführt
und innerhalb des vertikalen Rohres 1 auf einer Temperatur
von 40°C und unter einem Druck von 60 mbar (Vakuum von
953 mbar) gehalten.
An der Innenoberfläche des vertikalen Rohres 1 war
die Stärke des Polyvinylchloridlatexfilmes 0,70 mm und
seine Verweilzeit im vertikalen Rohr 1 betrug 40 Sekunden.
Der so behandelte Polyvinylchloridlatex hatte einen
Feststoffgehalt von 36 Gew.-% und einen Vinylchloridmonomergehalt
von 0,15 Gew.-%.
Das gewonnene Vinylchloridmonomer hatte einen Wasserdampfgehalt
von 1,5 kg/Stunde.
Unter den angegebenen Bedingungen wurde 450 Stunden
lang kontinuierlich gearbeitet. Während des Betriebes
bildeten sich keine Schäume, obwohl dem der Behandlung
unterworfenen Polyvinylchloridlatex kein Schaumverhütungsmittel
zugesetzt worden ist.
Es wurde unter Verwendung der im Beispiel 1 verwendeten
Vorrichtung ein Polyvinylchloridlatex mit einem Feststoffgehalt
von 35 Gew.-% und einem Vinylchloridmonomergehalt
von 1,9 Gew.-% (19,000 ppmw.) behandelt.
Der Polyvinylchloridlatex wurde der Vorrichtung mit
einer Fließgeschwindigkeit von 20 kg/Stunde zugeführt und
innerhalb des vertikalen Rohres 1 auf einer Temperatur von
70°C und unter einem Druck von 280 mbar (Vakuum von
733 mbar) gehalten.
An der Innenoberfläche des vertikalen Rohres 1 hatte
der Polyvinylchloridlatexfilm eine Stärke von 0,58 mm und
seine Verweilzeit im vertikalen Rohr 1 betrug 65 Sekunden.
Der so behandelte Polyvinylchloridlatex hatte einen
Feststoffgehalt von 38 Gew.-% und einen Vinylchloridmonomergehalt
von 0,05 Gew.-% (500 ppmw.).
Das gewonnene Vinylchloridmonomer hatte einen Wasserdampfgehalt
von 3 kg/Stunde.
Unter den angegebenen Bedingungen wurde 60 Stunden
lang kontinuierlich gearbeitet. Während des Betriebes
bildeten sich keine Schäume, obwohl dem der Behandlung
unterworfenen Polyvinylchloridlatex kein Schaumverhütungsmittel
zugesetzt worden ist.
Es wurde unter Verwendung der im Beispiel 1 verwendeten
Vorrichtung ein Polyvinylchloridlatex mit einem Feststoffgehalt
von 35 Gew.-% und einem Vinylchloridmonomergehalt
von 0,6 Gew.-% (6,000 ppmw.) behandelt.
Der Polyvinylchloridlatex wurde der Vorrichtung mit
einer Fließgeschwindigkeit von 60 kg/Stunde zugeführt
und innerhalb des vertikalen Rohres 1 auf einer Temperatur
von 50°C und unter einem Druck von 93 mbar (Vakuum von
920 mbar) gehalten.
An der Innenoberfläche des vertikalen Rohres 1 hatte
der Polyvinylchloridlatexfilm eine Stärke von 0,83 mm und
seine Verweilzeit im vertikalen Rohr 1 betrug 31 Sekunden.
Der so behandelte Polyvinylchloridlatex hatte einen
Feststoffgehalt von 36 Gew.-% und einen Vinylchloridmonomergehalt
von 0,1 Gew.-% (1,000 ppmw.).
Das gewonnene Vinylchloridmonomer hatte einen Wasserdampfgehalt
von 1,5 kg/Stunde.
Unter den angegebenen Bedingungen wurde 10 Stunden lang
kontinuierlich gearbeitet. Während des Betriebes bildeten
sich keine Schäume, obwohl dem der Behandlung unterworfenen
Polyvinylchloridlatex kein Schaumverhütungsmittel
zugesetzt worden ist.
Es wurde eine Vorrichtung verwendet, wie sie durch die
beigefügte Fig. 1A erläutert wird. Diese Vorrichtung ist
die gleiche, wie sie in der vorliegenden Anmeldung beansprucht
wird, mit der Ausnahme, daß das Vinylchloridmonomere
aus der Vorrichtung durch die Leitung 7A abgesaugt wird,
die sich an dem Oberteil der Vorrichtung befindet, um auf
diese Weise das gasförmige Vinylchloridmonomere im Gegenstrom
zu der Strömungsbewegung des Latex im Inneren des
Rohres 1 zu entfernen.
Entsprechend Beispiel 1 der vorliegenden Anmeldung wurde
ein Polyvinylchloridlatex, der 35 Gew.-% Feststoffe (Polyvinylchlorid)
und 6000 ppmw Vinylchloridmonomeres (VCM),
bezogen auf das Polyvinylchlorid, enthielt, behandelt.
Das vertikale Rohr 1 war 5 m lang und sein Innendurchmesser
betrug 40 mm. Der Verteiler wies drei Löcher tangential zu
dem Innenumfang des Rohres 1, gegenseitig um 120°C versetzt,
mit einem Durchmesser von 3 mm auf.
Der Latex wurde mit einer Fließgeschwindigkeit von 40 kg/h
zugeführt und im Inneren des Rohres auf einer Temperatur
von 50°C gehalten.
Durch Einschalten der Vakuumpumpe, die mit dem Rohr 7A
verbunden war, wurde eine Druckeinstellung von 93 mbar
(Vakuum von 920 mbar) versucht. Mit zunehmendem Restdruck
im Inneren des Rohres 1 infolge der durch das Rohr 7A
ausgeübten Saugwirkung wurde im Verlauf der Zeit der Restdruck
von 93 mbar erreicht, die ganze Vorrichtung (Rohr 1,
Verteiler 4 und Vakuumrohr 7A) waren jedoch mit Schaum
gefüllt, so daß ein weiterer Betrieb der Vorrichtung
nicht mehr möglich war.
Unter Verwendung der im Versuch 1 beschriebenen Vorrichtung
sowie unter Einhaltung der in Beispiel 2 der vorliegenden
Anmeldung beschriebenen Arbeitsweise wurde ein Polyvinylchloridlatex,
der 35 Gew.-% Feststoffe und 46 000 ppmw VCM
enthielt, behandelt.
Der Latex wurde mit einer Fließgeschwindigkeit von 40 kg/h
zugeführt und im Inneren des Rohres 1 auf einer Temperatur
von 70°C gehalten.
Durch Betrieb der mit dem Rohr 7A verbundenen Vakuumpumpe
wurde die Einstellung eines Drucks von 280 mbar (Vakuum von
733 mbar) versucht. Mit abnehmendem Restdruck im Inneren
des Rohres 1 infolge der durch das Rohr 7A ausgeübten
Saugwirkung wurde im Verlauf der Zeit der Restdruck von
210 mmHg erreicht, die ganze Vorrichtung (Rohr 1, Verteiler 4
und Vakuumrohr 7A) war jedoch mit Schaum gefüllt, so daß
ein weiterer Betrieb der Vorrichtung nicht mehr möglich war.
Unter Verwendung der in Versuch 1 beschriebenen Vorrichtung
und unter Einhaltung der in Beispiel 4 der vorliegenden
Anmeldung beschriebenen Arbeitsweise wurde ein Polyvinylchloridlatex,
der 35 Gew.-% Feststoffe und 19 000 ppmw VCM
enthielt, behandelt.
Der Latex wurde mit einer Fließgeschwindigkeit von 20 kg/h
zugeführt und im Inneren des Rohres auf einer Temperatur
von 70°C gehalten.
Durch Einschalten der mit dem Rohr 7A verbundenen Pumpe wurde
die Einstellung eines Druckes von 280 mbar (Vakuum von 733 mbar)
versucht. Mit abnehmendem Restdruck im Inneren des Rohres 1
infolge der durch das Rohr 7A ausgeübten Saugwirkung wurde
im Verlauf der Zeit der Restdruck von 280 mbar erreicht,
die gesamte Vorrichtung (Rohr 1, Verteiler 4 und Vakuumrohr
7A) war jedoch mit Schaum gefüllt, so daß ein weiterer
Betrieb der Vorrichtung nicht mehr möglich war.
Diese vorstehenden Versuche zeigen im Vergleich zu den
Versuchen 1, 2 und 4 der vorliegenden Anmeldung, daß die
Entfernung des gasförmigen Vinylchloridmonomeren im Gleichstrom
zu der Strömungsbewegung des Latex sehr wesentlich ist,
um eine Schaumbildung zu verhindern.
Claims (5)
1. Verfahren zum Extrahieren von Vinylchloridmonomeren
aus Polyvinylchloridlatices durch kontinuierliches
Leiten des Polyvinylchloridlatex in Form eines dünnen
Filmes mit einer Stärke von 0,5 bis 1,2 mm über die
Innenoberfläche eines vertikalen Rohres als Wärmetauschoberfläche, mit einer
Temperatur des Polyvinylchloridlatex von 40 bis 70°C und einer
Verweilzeit des Polyvinylchloridlatex auf der
Wärmeaustauschoberfläche von 30 bis 70 Sekunden, bei
einem Druck von 60 bis 280 mbar und unter
Gleichstromführung des gasförmigen
Vinylchloridmonomeren mit der Strömungsbewegung des
Polyvinylchloridlatex.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Polyvinylchloridlatexfilm mit einer Stärke von 0,5
bis 1 mm sowie mit einer Temperatur von 40 bis 60°C
unter einem Druck von 60 bis 187 mbar über die
Wärmeaustauschoberfläche geleitet wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 bis 2, gekennzeichnet durch zumindest ein
vertikales Rohr (1), einen äußeren Mantel (2) um das
vertikale Rohr (1) zum Umlauf von Heizmedium, einen
mit Zuführungsorganen (9, 3) für den
Polyvinylchloridlatex verbundenen Verteiler (4) am
oberen Ende des vertikalen Rohres (1) zum Leiten des
Polyvinylchloridlatex an die Innenwand des vertikalen
Rohres (1) in Form eines dünnen abwärtsfließenden
Filmes und einen unmittelbar oder mittelbar mit dem
vertikalen Rohr (1) verbundenen Rohrstutzen (12) zum
Anschließen an Organe zur Errichtung eines passenden
Vakuums (Richtung 7) im Inneren des vertikalen Rohres
(1).
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rohrstutzen (12) zum Anschließen an die
Organe zum Errichten des Vakuums (Richtung 7) mit dem
unteren Ende des vertikalen Rohres (1) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verteiler (4) mit tangentialen
Löchern (5) zum Leiten des Polyvinylchloridlatex an
die Innenwand des vertikalen Rohres (1) versehen ist.
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