DE2509746B2 - Verfahren zur delignifizierung von lignozellulosehaltigem material - Google Patents
Verfahren zur delignifizierung von lignozellulosehaltigem materialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Delignifizierung durch Sauerstoff-Alkali-Behandlung von lignozellulosehaltigem
Material, wobei die Sauerstoff-Alkali-Behandlung bei einem pH-Wert durchgeführt wird, der
während des Hauptteils des Prozesses innerhalb des Intervalles 6,5— 11, vorzugsweise 7—9,5 liegt.
Es ist bekannt, daß Prozesse, bei denen keine Autoxidation vorkommt, oft von geringen Mengen an
Verbindungen von Übergangsmetallen katalytisch beeinflußt werden. Bei der Sauerstoff-Alkali-Delignifizierung
von Holz ist es bekannt, daß die Reaktionszeit zur Erzielung einer Masse mit gewissem Ligningehalt
herabgesetzt werden kann, wenn ein Kupfersalz als Katalysator zugesetzt wird (schwedische Patentanmeldung
73 01518-2). Versuche zeigen jedoch, daß derartige Zusätze gleichzeitig zu einem starken Abbau
der Zellulose führen, was sich darin äußert, daß man eine verschlechterte Selektivität erhält, womit eine niedriges
re Viskosität bei gegebenem Ligningehalt bzw. bei gegebener Kappazahl gemeint ist. Dies hat sich sowohl
bei Modellversuchen mit Holzpulver (Svensk Papperstidning, 76 [1973], 480-485) als auch bei nicht
veröffentlichten Versuchen mit Birkenhackschnitzeln
,o gezeigt. Dabei wurde eine Übereinstimmung zwischen
den Modellversuchen erhalten, bei welchen 8 Gramm Holzpulver mit 700 cm3 0,05 M Natriumbikarbonatlösung
gekocht wurden, und den Versuchen mit Hackschnitzeln, die bei einem Verhältnis Holz zu
Flüssigkeit von 1 :5 (kg/cm3) durchgeführt wurden. Bei Modellversuchen der hier erwähnten Art wurde auch
festgestellt, daß der Abbau von Kohlehydraten bei Anwesenheit von Eisen, Kobalt, Vanadin und Mangan
zunahm. Die Einwirkung dieser Zusätze auf die Delignifizierungsgeschwindigkeit war gering, und die
den Zusammenhang zwischen Viskosität und Kappazahl darstellenden Kurven zeigten, daß man bei
sämtlichen Zusätzen eine verschlechterte Selektivität erhält.
Aus der DT-PS 4 07 500 ist ein Verfahren zur Delignifizierung von lignozellulosehaltigem Material
durch Sauerstoff-Alkali-Behandlung bekannt, wobei jedoch eine Vorbehandlungsstufe nicht vorgesehen
wird. Dadurch kann eine Herabsetzung der Depolymerisationsgeschwindigkeit unter gleichzeitiger Erhöhung
der Delignifizierungsgeschwindigkeit, d. h. eine optimale Selektivität, ebenfalls nicht erzielt werden.
Es hat sich nun ganz überraschend gezeigt, daß man bei Holz, das einer Vorbehandlung derart unterworfen
worden war, daß katalytisch aktive Metallverbindungen, ζ. B. Kupfer, vor der Sauerstoff-Alkalikochung entfernt
wurden, einerseits eine erhöhte Delignifizierungsgeschwindigkeit und andererseits eine verbesserte Selektivität
erhält, wenn Manganverbindungen zugeführt werden, so daß diese während der Sauerstoff-Alkalibehandlung
anwesend sind. Außerdem hat es sich gezeigt, daß man bei lignozellulosehaltigem Material, das von
Beginn an einen niedrigen Gehalt an derartigen Manganverbindungen enthält, die die Delignifizierung
fördern, eine raschere Delignifizierung und eine verbesserte Selektivität durch Zusatz von Manganverbindungen
erhalten kann.
Demgemäß betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Delignifizierung durch Sauerstoff-Alkalibehandlung
von lignozellulosehaltigem Material, z. B. Holz, Stroh, Bagasse, Holzzellulose oder Jute, mit
niedrigem Gehalt von die Delignifizierung fördernden Manganverbindungen durch Sauerstoff-Alkalibehandlung
bei einem pH-Wert, der während des Hauptteiles des Prozesses innerhalb des Intervalls 6,5— 11, insbesondere
7—10, vorzugsweise 7—9,5, liegt. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß
Manganverbindungen vor oder während einer frühen Phase der Saurstoff-Alkali-Delignifizierung zugeführt
werden, wobei das lignozellulosehaltige Material vor der Sauerstoff-Alkali-Delignifizierung durch Vorbehandlung
mit einer oder mehreren Wasserlösungen von Komplexbildnern für Metall und/oder Säuren und/oder
basischen Neutralisationsmitteln und/oder heißem Wasser ganz oder teilweise von Metallverbindungen befreit
wird, die die Delignifizierung und/oder den Angriff des Kohlehydratmaterials beeinflussen.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbe-
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbe-
sondere für Holz, das in Hackschnitzelform vorliegt und über welches während der Sauerstoff-Alkalidelignifizierung
die Kochflüssigkeit kontinuierlich oder intermittierend darüberrieselt. Bei lignozellulosehaltigem Material
mit freigelegten Fasern, z. B. chemischer Holzzellulose, wie Sulfatmasse, halbchemischer oder mechanischer
Masse, ist es oft einfacher, die Masse mit einer aktives Alkali enthaltenden Lösung zu imprägnieren und den
Überschuß an Lösung zu entfernen, z. B. durch Abfließen und/oder Pressen, bevor die Masse der
Sauerstoffbehandlung unterworfen wird. Das Verfahren kann auch mit einer Aufschlämmung des lignozellulosehaltigen
Materials in der Behandlungsflüssigkeit durchgeführt werden, wobei diese in enger Berührung mit
unter Druck stehendem Sauerstoff ist. Das erfindungsgemäße Verfahren hat besonders große Bedeutung
beim alkalischen Aufschluß von Holz in Anwesenheit von Sauerstoff.
Das Verfahren beschleunigt die Delignifizierung merklich und ergibt gleichzeitig eine verbesserte
Selektivität, d. h. höhere Viskosität bei gegebener Kappazahl bei der Delignifizierung im Vergleich mit
Kontrollproben ohne Zusatz an Manganverbindungen.
Signifikante Effekte werden im pH-Intervall 6,5—11
erhalten, doch werden normalerweise bessere Resultate in einem engeren pH-Intervall erzielt, nämlich 7 — 10.
Die besten Ergebnisse werden bei pH 7,0—9,5 während des Hauptteiles des Prozesses erreicht. Die angegebenen
pH-Werte betreffen Messungen der Behandlungsflüssigkeit, die vorher rasch auf Raumtemperatur
abgekühlt werden. Die Werte liegen wesentlich unter jenem Intervall, das bei der konventionellen technischen
Sauerstoffbleichung mit Natriumhydroxid als aktives Alkali angewendet wird. Als aktives Alkali wird
vorzugsweise Natriumkarbonat und/oder Natriumbikarbonat verwendet.
Bei vielen lignozellulosehaltigen Materialien, vorzugsweise solchen mit hohem Ligningehalt, z. B. bei
Holz, ist es zweckmäßig, während des Verlaufes der Sauerstoff-Alkalidelignifizierung satzweise oder kontinuierlich
aktives Alkali in Form von z. B. Natriumhydroxid, -karbonat und/oder -bikarbonat zuzuführen, um den
gewünschten pH-Wert aufrechtzuerhalten. Der Zusatz von Manganverbindungen während des Prozeßverlaufes
zur Aufrechterhaltung einer geeigneten Konzentration an aktiven Manganverbindungen hat sich als
nachweisbar vorteilhaft erwiesen. Der Zusatz von aktivem Alkali erfolgt in solchen Fällen gewöhllich zu
dem im Reaktor befindlichen Material oder Behandlungsflüssigkeit. In gewissen Fällen, insbesondere bei
Hochkonzentrationsbehandlung, kann es zweckmäßig sein, nach einem ersten Delignifizierungsschritt einen
neuerlichen Zusatz an aktivem Alkali vorzunehmen, zweckmäßigerweise im Zusammenhang mit mechanischer
Zumischung von aktivem Alkali, worauf der Prozeß in einer oder mehreren Stufen fortgesetzt wird,
wobei es zweckmäßig ist, auch aktive Manganverbindungen zuzuführen.
Das lignozellulosehaltige Material wird vor der Sauerstoff-Alkalidelignifizierung einer Vorbehandlung
mit Wasser und/oder Wasserlösung in einer oder mehreren Stufen auf solche Weise unterworfen, daß das
Material ganz oder teilweise von Metallverbindungen jener Art befreit wird, die die Delignifizierung negagiv
beeinflussen und/oder den Angriff auf Kohlehydrate erhöhen. Mit negativer Beeinflussung ist hier eine
Bremsung der Delignifizierung oder ein katalytischer Effekt auf den Kohlehydratabbau gemeint. Solche
Materialverbindungen ergeben deshalb, verglichen bei einem gewissen Ligningehalt im Material, entweder
eine niedrigere Viskosität oder eine geringere Kohlehydratausbeute oder beide diese Effekte, die normalerweise
schädlich sind. Beispiele für schädliche Metallverbindungen sind solche aus Kupfer, Kobalt und Eisen,
welche vor allem den Abbau der Kohlehydrate katalysieren. Eine derartige Vorbehandlung mit z. B.
SO2-Wasser bei einem pH-Wert von 3 und Raumtemperatur
durchgeführt, bringt eine beträchtliche Verzögerung der Delignifizierung mit sich, was im Hinblick
darauf, daß Kupferverbindungen bei der Vorbehandlung ausgelaugt werden, nicht überraschend ist.
Überraschend hat sich jedoch gezeigt, daß man keine entsprechende Verzögerung des Zelluloseabbaus erhalten
hat. Durch diese Vorbehandlung wird somit eine Verschlechterung der Selektivität (niedrigere Viskosität
bei gewissem Ligningehalt) erhalten. Ganz überraschend kann diese Verschlechterung durch einen
geringen Zusatz von z. B. Mangansulfat während oder vor der Sauerstoff-Alkalibehandlung gegen eine starke
Verbesserung ausgetauscht werden. Diese überraschenden Effekte werden deutlich von den Beispielen
demonstriert. Man erhält, wie die Beispiele zeigen, durch den Maganzusatz sowohl eine Erhöhung der
Delignifizierungsgeschwindigkeit als auch eine Herabsetzung der Depolymerisationsgeschwindigkeit der
Zellulose, d. h. einen Effekt, der auf jeden Fall in der Zelluloseindustrie ganz einzigartig zu sein scheint, wenn
es sich um Autoxidation in Systemen handelt, die zwei Komponenten enthalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat sich innerhalb des angegebenen pH-Intervalls als generell anwendbar
bei lignozellulosehaltigem Material erwiesen, das einer solchen Vorbehandlung unterworfen worden ist, daß
eine merkliche Menge von dessen Gehalt an Metallverbindungen entfernt worden ist. Es kann jedoch auch in
dem Fall bedeutende positive technische Effekte mit sich bringen, wo keine Vorbehandlung oder Waschung,
die aktive Metallverbindungen entfernt, vor der Sauerstoff-Alkalidelignifizierung vorgenommen wurde.
Bei Material, das von Beginn an einen hohen Gehalt an aktiven Manganverbindungen enthält, wird keine
raschere Delignifizierung und auch keine nachweisbare Verbesserung der Selektivität erhalten, sofern die
Masse nicht einer Vorbehandlung ausgesetzt wird, welche die verschiedenen Metallverbindungen inklusive
Manganverbindungen entfernt.
Es hat sich gezeigt, daß keinerlei Zusammenhang zwischen dem gesamten Mangangehalt des lignosehaltigen
Materials, der selbst bei ein und demselben Typ von Material stark variiert, und dem Effekt eines Manganzusatzes
zu nicht vorbehandeltem Material besteht. Dies beruht offenbar darauf, daß ein Teil des Mangans in
inaktiver Form, wahrscheinlich in Mineralteilchen, vorliegt, während ein anderer Teil in einer aktiven Form
vorliegt, die die Delignifizierung begünstigt. Irgendeine Methode zur analytischen Bestimmung der letztgenannten
Form liegt nicht vor, sondern die Frage, ob man bei nicht vorbehandeltem lignozellulosehaltigem Material
einen die Delignifizierung begünstigenden Effekt erhält, muß durch direkte Versuche entschieden werden,
welche in bekannten Laboratoriumsapparaturen einfach durchgeführt werden können. Mit lignozellulosehaltigem
Material mit niedrigem Gehalt an die Delignifizierung fördernden Manganverbindungen ist
also ein Material gemeint, bei welchem der Gehalt an aktiven Manganverbindungen so niedrig ist, daß man
bei Zusatz von aktiven Manganverbindungen, z. B. Mangansulfat, eine raschere Sauerstoff-Alkalidelignifizierung
und/oder eine langsamere Depolymerisation der Zellulose und/oder Hemizellulose erhält, und zwar
unter den für das Verfahren nach der Erfindung j geltenden Bedingungen. Auch synergistische Effekte
zwischen anderen Metallverbindungen, vor allem von Übergangsmetallen und Manganverbindungen, machen
es unmöglich, irgendeinen sicheren Wert für den Gehalt an Manganverbindungen anzugeben, der höchstens ]0
vorliegen soll, damit das Verfahren ohne eine Vorbehandlung von Nutzen sein soll. Der Fachmann
kann dies jedoch durch einfache Versuche entscheiden.
Um optimale Ergebnisse und eine gleichmäßige Qualität der delignifizierten Masse zu erzielen, ist es
zweckmäßig, eine Vorbehandlung vorzusehen, die Verbindungen von Übergangsmetallen entfernt. Diese
kann entweder in saurem, neutralem oder alkalischem Medium durchgeführt werden. Normalerweise wird
Wasser und/oder Wasserlösungen angewendet. Besonders zweckmäßig ist es, daß diese Komplexbildner für
Metalle von solchem Typ enthalten, daß die Auslösung und Entfernung von schädlichen Metallverbindungen
erleichtert wird, indem lösliche Komplexsalze gebildet werden. Beispiele für geeignete Komplexbildner sind
Phosphate, vorzugsweise Polyphosphate, und/oder Säuren oder Salze von Säuren jener Typen, die bei der
Alkalibehandlung und/oder oxidativen Alkalibehandlung von Kohlehydraten gebildet werden, z. B. Isosacharinsäure,
Milchsäure und Dihydroxibuttersäuren sowie Aldonsäuren, Aldarsäuren. Mischungen, die solche
Komponenten enthalten, z. B. Ablaugen von der alkalischen Kochung oder alkalischen Bleichung von
lignozellulosehaltigem Material können mit Vorteil angewendet werden. Auch Sulfitablauge kann als
Komplexbildner angewendet werden. Andere wichtige und geeignete Komplexbildner sind Aminopolykarboxylsäuren,
z. B. solche mit der allgemeinen Formel
MOOCCH
N-(C2H4N)n-CH2COOM
MOOCCH2
40
45
wobei A von der Gruppe -CH2COOM oder
-CH2CH2OH gebildet wird, M Wasserstoff oder ein
Alkalimetall darstellt und η eine ganze Zahl zwischen O
und 5 ist. Beispiele für geeignete Komplexbildner sind Aminopolykarbonylsäuren wie Äthylendiamintetraessigsäure
(EDTA), Nitrilotriessigsäure (NTA) und Diäthylentriamin-Pentaessigsäure (DTPA) sowie Amine,
Hydroxylgruppen enthaltende Amine, wie Mono-, Di- und Triäthanolamin sowie Diamine, Triamine und
Polyamine mit komplexbildenden Eigenschaften. Auch Mischungen dieser Komplexbildner können mit Vorteil
ebenso wie die Kombination von stickstoffhaltigen und stickstofffreien Komplexbildnern angewendet werden.
Gemäß einer Ausführungsform, bei welcher Kornplexbildner anwesend sein können, jedoch keine
Voraussetzung für eine wirksame Auslaugung von schädlichen Metallverbindungen sind, wird die Vorbehandlungsflüssigkeit
von heißem Wasser oder einer Säure enthaltenden Wasserlösung gebildet. Die Behandiung
mit heißem Wasser, z.B. während 0,1 — 10 Stunden bei 90—1600C, hat besonders gute Ergebnisse
bei solchen Materialien ergeben, bei denen organische Säuren, z. B. Essigsäure, während der Behandlung in
bedeutenden Mengen gebildet werden. Die gebildete Säure löst schädliche Metallverbindungen aus.
Auch Wasserlösungen, die organische oder anorganische Säuren, wie Essigsäure, Zitronensäure, Ameisensäure,
Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure und Phosphorsäure enthalten, können mit großem Vorteil
angewendet werden. Besonders zweckmäßig ist die Anwendung von Schwefelazidität. Mit großem Vorteil
können saure Verdunstungskondensate und verdünntes Waschwasser angewendet werden, das Sulfitablauge
enthält. Es ist zweckmäßig, wenn die Behandlung mit Säure bei einem pH-Wert innerhalb des Intervalls 1—5,
zweckmäßigerweise 1,5—4, vorzugsweise 2—3,5, während einer Zeit von 0,1 —10 Stunden durchgeführt wird.
Die Behandlung erfolgt normalerweise bei Umgebungstemperatur, z. B. 10—28°C, kann jedoch auch bei
erhöhter Temperatur, z. B. 40— 1400C, durchgeführt und
in solchen Fällen mit einer sauren Vorhydrolyse des Materials auf an sich bekannte Weise kombiniert
werden. Bei den meisten Arten von Papiermassen soll man jedoch eine Vorhydrolyse vermeiden. Die Temperatur
und Haltezeit während der Vorbehandlung soll deshalb in solchen Fällen im Hinblick auf den pH-Wert
der Vorbehandlungsflüssigkeit auf solche Weise angepaßt werden, daß keine oder lediglich eine unbedeutende
Depolymerisation des Kohlehydratmaterials erhalten wird.
Bei gewissen lignozellulosehaltigen Materialien, insbesondere Holz in Hackschnitzelform und speziell bei
Hackschnitzeln aus Laubholz, hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, das ursprüngliche Material vor der
Sauerstoff-Alkalidelignifizierung nach der Erfindung einer Vorbehandlung mit einer basisches Neutralisationsmittel
enthaltenden Flüssigkeit zu unterwerfen, z. B. in Anwesenheit von basischen Neutralisationsmitteln,
wie Natriumkarbonat, Natriumbikarbonat und/oder Natriumhydroxid. Die Behandlung erfolgt bei
einer Temperatur von beispielsweise 100—200° C,
insbes. 120-190°C, vorzugsweise 140-180°C, bis 2—40 Gewichtsprozent, zweckmäßigerweise 5—30
Gewichtsprozent, vorzugsweise 5—20 Gewichtsprozent bezogen auf das Trockengewicht des Lignozellulosematerials,
in Lösung gegangen sind. Die Reaktionszeit während der Vorbehandlung beträgt gewöhnlich
0,1 — 10, zweckmäßigerweise 0,25—4, vorzugsweise 0,5—2 Stunden. Während der Behandlung gebildetes
Kohlendioxid wird während des Prozeßverlaufes zweckmäßigerweise abgeführt. Während der Vorbehandlung,
bei welcher normalerweise Komplexbildner anwesend sind, darf der pH-Wert sinken, soll jedoch bei
Massen für die meisten Anwendungszwecke nicht tiefer als bis pH = 6 absinken. Die Vorbehandlung kann mit
Vorteil in Anwesenheit von Ablauge von früheren Vorbehandlungsstufen und/oder während oder nach der
Sauerstoff-Alkalidelignifizierung entnommener Lauge durchgeführt werden. Zusätze von Aminokarboxylsäuren
oder Salzen aus solchen, z. B. EDTA und DTPA bringen besonders günstige Resultate mit sich. Auch mit
Monoäthanolamin und Triäthanolamin wurden sehr gute Ergebnisse erzielt.
Unabhängig davon, ob man eine Vorbehandlung nach den hier angegebenen Methoden anwendet oder nicht,
ist es zweckmäßig, wenn das lignozellulosehaltige Material zwecks Wegschaffung von schädlichen Metallverbindungen
gewaschen wird. Die Wäsche kann, wennn eine Vorbehandlung erfolgt ist, mit Vorteil nach
der Vorbehandlung geschehen. Die Vorbehandlung
wird mit Wasser und/oder Wasserlösungen, die Säure, Komplexbildner und/oder Lauge von der Sauerstoff-Alkalidelignifizierung
oder Ablaugen und/oder Kondensate von der Fabrik im übrigen enthalten, durchgeführt.
Schon verwendetes Waschwasser kann mit Vorteil zur Vorbehandlung von neuem Material angewendet
werden oder wird zur Waschstufe zurückgeführt, um unnötige Abflüsse zu vermeiden.
Verschiedene hier genannte Vorbehandlungsmethoden können mit Vorteil kombiniert werden, um den
größtmöglichen Effekt zu erhalten. So kann man als erste Stufe eine Auslaugung mit SCVWasser mit
pH = 2 bei 200C und darauf eine Vorbehandlung mit
einer Mischung von Natriumkarbonat und Natriumbikarbonat im Verhältnis 3 :7 (20 Gewichtsprozent auf
trockenes Holz gerechnet) bei 1600C während zwei Stunden in Anwesenheit von 0,1% DTPA, auf das
Trockengewicht des Holzes gerechnet, durchgeführt werden. Auch eine Wiederholung einer Behandlungsstufe kann vorkommen, ebenso wie das Einblasen von
Luft unter Druck im Zusammenhang mit der Vorbehandlung. Gegebenenfalls kann während einer bestimmten
Periode, z. B. 10% der Vorbehandlungszeit, Sauerstoff eingeführt werden.
Die Bedingungen während der Sauerstoff-Alkalidelignifizierung werden an die Natur des lignozellulosehaltigen
Materials und an den Zweck, für welchen die hergestellte Masse angewendet werden soll, angepaßt.
Der Partialdruck im Hinblick auf Sauerstoff kann bei 1 bar liegen, doch ist es unter normalen Verhältnissen
bedeutend vorteilhafter, einen Druck von mindestens 5 bar anzuwenden. Wenn das Verfahren bei nicht
defibrierten Holzhackspänen oder ähnlichen Arten von Holzfragmenten mit beibehaltener Holzstruktur, z. B.
Splittern und Hobelspänen, angewendet wird, ist es zweckmäßig, einen Sauerstoffdruck von wenigstens 10
bar zu halten. Eine kräftige Verringerung der Zuschußmenge und Verbesserung der Selektivität wird bei
höherem Sauerstoffdruck, z. B. innerhalb des Intervalls 12—100 bar, erhalten. Die besten Ergebnisse bei
tragbaren Kosten für die Apparaturen werden innerhalb des Invervalls von 20—40 bar erzielt, innerhalb
welchen Intervalls die Zuschußmenge überraschend niedrig im Vergleich mit parallelen Versuchen bei 5 bar
wird.
Während des Hauptteils der Saurstoff-Alkalidelignifizierung soll die Temperatur innerhalb des Intervalls von
100—1700C gehalten werden. Innerhalb des Temperaturintervalls
von 100—1200C werden die Reaktionszeiten
vom technischen Gesichtspunkt gesehen lange. Das bevorzugte Tempera t'urintervall ist 120—1600C oder
oft noch besser 120—150°C, wobei das Intervall 120—1400C für die Behandlung von lignozellulosehaltigem
Material mit niedrigem Ligningehalt, z. B. Holzzellulose von Sulfatmassetyp, besonders geeignet ist und
das Intervall von 130—150°C bei nicht defibrierten
Hackschnitzeln aus Holz und bei anderen Holzfragmenten mit beibehaltener Holzstruktur besonders zweckmäßig
ist.
Die gemäß der Erfindung zugeführten Manganverbindungen sollen von solcher Art sein, daß die
Delignifizierung begünstigt wird. Es ist zweckmäßig, wenn die Manganverbindungen in zweiwertiger Form
wie Salze mit anorganischen oder organischen Anionen oder als komplexe Manganverbindungen zugeführt
werden. Geeignete Zusätze sind Manganchlorid, Mangannitrat, Mangansulfat, Mangankarbonat, Manganacetat,
Manganformiat, Manganoxalat oder Komplexsalze mit z. B. Zitronensäure oder Nitrilotriessigsäure. Auch
Mangansalze in höherem Valenzstadium können angewendet werden, können jedoch eine verschlechterte
Helligkeit der delignifizierten Masse mit sich bringen.
Unabhängig davon, welche Manganverbindungen zugesetzt werden, kann es vorteilhaft sein, besonders im
Hinblick auf die Helligkeit die Masse nach der Delignifizierung einer Behandlung zu unterwerfen, die
restliche Manganverbindungen entfernt. Dies geschieht
ίο einfach durch Behandlung mit einer Lösung von
Schwefelazidität oder mit anderen Chemikalien, die für die Auflösung von Manganoxiden und Manganoxidhydraten
bekannt sind.
Wie oben erwähnt, sollen die aktiven Manganverbindüngen
vor oder während einer frühen Phase der Sauerstoff-Alkalidelignifizierung zugeführt werden. Es
hat sich überraschend gezeigt, daß man verstärkte positive Effekte sowohl im Hinblick auf die Delignifizierungsgeschwindigkeit
als auch im Hinblick auf die Selektivität erhalten kann, wenn man außerdem
geeignete Manganverbindungen während des Prozeßverlaufes zuführt. Dies kann entweder kontinuierlich
oder intermittierend gesehen. Um einen gewünschten Gesamteffekt hinsichtlich der Delignifizierungsgeschwindigkeit
und Selektivität zu erreichen, hat es sich gezeigt, daß der Manganzusatz herabgesetzt werden
kann, wenn die Zuführung allmählich erfolgt, was außer wirtschaftlichen Vorteilen eine erhöhte Helligkeit des
delignifizierten Materials mit sich bringt. Die Ursache für die positive Wirkung eines allmählichen Zusatzes
konnte nicht festgestellt werden, doch kann angenommen werden, daß die zugesetzten Manganverbindungen
in Verbindungen mit variierender Effektivität bzw. in Verbindungen überführt werden, die durch Alterung'an
Aktivität verlieren.
Die Menge an insgesamt zugesetzten Manganverbindungen einschließlich Manganverbindungen, die in
rückgeführten Laugen und/oder in zugeführten Chemikalien, Wasser und Lösungen vorhanden sein können,
muß im Hinblick auf die Natur des Rohmaterials und gewünschte Qualität des delignifizierten Produkts
angepaßt werden. Irgendeine fixierte obere Grenze kann nicht angegeben werden, weil die positiven Effekte
bei einem bestimmten Ausgangsmaterial asymptotisehen Kurven folgen. Eine Erhöhung des Zusatzes von 1
Gewichtsprozent Mangan, auf das Trockengewicht des lignozellulosehaltigen Materials gerechnet, auf 2 Gewichtsprozent
bringt keinerlei nennenswerte positive Effekte unter den normalerweise angewendeten Bedingungen
mit sich, verursacht jedoch eine Verschlechterung der Helligkeit. Bei Zusätzen von 0,1 — 1 Gewichtsprozent
wurden bedeutende positive Effekte erzielt, doch bei sorgfältig ausgelaugtem Material konnten bei
Versuchen mit Mangansulfat bereits bei 0,001 bis 2 Gewichtsprozent als Mn gerechnet positive Effekte
festgestellt werden. Die besten Resultate wurden jedoch bei 0,01 — 1, insbesondere bei 0,05—0,5 Gewichtsprozent
erhalten. Bei wirksam vorbehandeltem Material ist es besonders zweckmäßig, 0,05—0,2 Gewichtsprozent
anzuwenden.
Es ist bereits bekannt, daß bei der Sauerstoff-Alkalibleichung mit Natriumhydroxid als aktives Alkali eine
wesentliche Verringerung des Zelluloseabbaus erhalten wird, wenn der Prozeß in Anwesenheit von Magnesiumverbindungen
durchgeführt wird. Die Magnesiumverbindungen werden vorzugsweise ebenfalls vor oder
während einer frühen Phase der Sauerstoff-Alkali-Delignifizierung
zugeführt. Auch bei der Sauerstoffko-
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chung von Holz mit Natriumbikarbonat als aktives Alkali wurde von positiven Resultaten berichtet, doch
war die Wirkung geringer. Beim Verfahren nach der Erfindung hat es sich jedoch gezeigt, daß Magnesiumverbindungen
einen merklich verzögernden Effekt auf den Abbau der Kohlehydrate ausüben. Die Mengen und
die zugesetzten Verbindungen können die gleichen sein, wie sie in Veröffentlichungen angegeben werden.
Wie aus den vorstehenden Ausführungen hervorgeht, betrifft das Verfahren nach der Erfindung eine
Sauerstoff-Alkalidelignifizierung, welche als Sauerstoffkochung von z. B. Holzhackschnitzeln oder Sauerstoffbleichung
einer chemischen Masse, z. B. einer Sulfitoder Sulfatmasse, durchgeführt werden kann. Auch eine
Sauerstoffdelignifizierung von z. B. defibriertem Holz und von Holz, das zuerst einer chemischen Behandlung,
z. B. einer Sodakochung, unterworfen und darauf defibriert worden ist, kann mit Vorteil gemäß dem
Verfahren nach der Erfindung durchgeführt werden. Verfahren der letztgenannten Art werden manchmal als
Sauerstoffkochung bezeichnet, obwohl Sauerstoffbleichung von halbchemischer Masse eine bessere Bezeichnung
zu sein scheint. Normalerweise wird die Sauerstoffdelignifizierung so weit getrieben, daß eine leicht
defibrierbare Masse erhalten wird, und zwar auch wenn es sich um Sauerstoffkochung handelt. Abgeschiedener
Zuschuß und nicht gekochtes Material können zum Prozeß zurückgeführt oder nach bekannten Methoden
separat behandelt werden.
Das delignifizierte Material nach der Erfindung kann nach der Waschung mit Wasser und gegebenenfalls
auch angesäuertem Wasser für die Herstellung von Papier und/oder Pappe oder ähnlichen Produkten
verwendet werden. Das Material kann auch einer Bleichung gemäß an sich bekannten Methoden unterworfen
werden. Zweckmäßige Bleichmethoden sind solche, die für die Bleichung von sauerstoffgebleichten
und sauerstoffgekochten Massen, z. B. Holzzellulose, vorgeschlagen worden sind. Die gebleichten Massen
können als Papiermassen und Derivatmassen auf an sich bekannte Weise angewendet werden.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele erläutert.
Sägespäne aus Birkenholz wurden mit 5 Teilen SO2-Wasser mit pH = 3 bei 20°C während 10 Minuten
behandelt, worauf die Lösung, welche Kupfer, Mangan, Eisen, Magnesium, Kalzium und Natrium enthielt,
abfließen konnte. Der Vorgang wurde zweimal wiederholt, worauf das vorbehandelte Pulver mit Wasser
gwaschen und in zwei gleichgroße Portionen aufgeteilt wurde.
Die eine wurde einer Sauerstoff-Alkalidelignifizierung bei 21 bar bei 135°C mit Natriumbikarbonat als
zugesetztes Alkali unterworfen. Um möglichst bereinigte Bedingungen zu erhalten, wurde der Prozeß bei
einem niedrigen Holz-zu-Flüssigkeits-Verhältnis
(8 :700) und mit reinem Sauerstoff, der durch den Reaktor brodelte, sowie einer niedrigen Anfangskonzentration
von NaHCCh (0,05 Mol/Liter) durchgeführt. Der Versuch wurde bei verschiedenen Delignifizierungszeiten
durchgeführt. Nach beendigter Behandlung wurde die Masse abfiltriert. Als Maß für den
Ligningehalt wurde die Kappazahl nach SCAN bestimmt. Weiter wurde die grundmolare Viskositätszahl (intrinsic viscosity) nach SCAN bestimmt.
Der andere Teil des vorbehandelten Pulvers wurde auf gleiche Weise behandelt, jedoch in Übereinstimmung
mit der Erfindung mit einem Zusatz an Mangan(II)-chlorid, was einem Zusatz von 0,1% Mn auf
das Trockengewicht des Holzpulvers gerechnet entsprach. Der Zusatz wurde zur Bikarbonatlösung
gemacht, bevor die Sauerstoff-Alkalidelignifizierung begonnen wurde.
Als Vergleich werden Ergebnisse wiedergegeben, die bei einer Blindprobe mit den gleichen Sägespänen ohne
irgendeine Vorbehandlung und ohne Manganzusatz erhalten wurden.
Bei sämtlichen Versuchen lag der pH-Wert beim Ende des Prozesses innerhalb des Intervalls 9,1—9,2,
und zwar nach rascher Abkühlung auf Raumtemperatur gemessen.
Die aus der Tabelle hervorgehenden Resultate zeigen, daß die Delignifizierung bei vorbehandeltem
Holz langsamer vor sich geht als bei unbehandeltem und daß der Zelluloseabbau (Viskositätssenkung) durch die
Auslaugung mit SO2- Wasser nicht gebremst wird.
Durch den Zusatz von Mangansalz nach der Erfindung wurde die Delignifizierungsgeschwindigkeit
so erhöht, daß sie lediglich unbedeutend niedriger war als beim ungelaugten Pulver. Trotzdem wurden ganz
überraschend merklich höhere Viskositäten erhalten, und zwar verglichen bei gleicher Zeit und auch bei
gleicher Kappazahl, als bei den Blindproben ohne Maganzusatz.
Reaktions- Kappazahl Viskosität
zeit
Stunden cmVg
Blindprobe ohne
Vorbehandlung
Vorbehandlung
Blindprobe, ausgelaugt
Behandlung nach
der Erfindung
der Erfindung
5
7
9
7
9
7
9
9
11
11
39,4
21,1
15,2
21,1
15,2
42,4
31,3
21,5
31,3
21,5
24,0
17,6
12,7
17,6
12,7
968
892
876
892
876
892
843
774
843
774
965
954
909
954
909
Ungebleichte Birkensulfatmasse mit einer Kappazahl von 20,2 und einer Viskosität von 1236 cmVg wurde
einer Vorbehandlung mit EDTA (Na-SaIz) bei Raumtemperatur während 15 Min. unterworfen. Die Massekonzentration
betrug 3% und die zugesetzte EDTA-Menge betrug 0,2 Gewichtsprozent, auf das Trockengewicht
der Masse gerechnet. Die Masse wurde gewaschen und sodann mit einer Wasserlösung
imprägniert, die verschiedene Mengen an Mangansulfat enthielt. Die Überschußlösung wurde ausgepreßt und
eine Bikarbonatlösung, die 100 g NaHCO3 pro Liter enthielt, zugemischt, so daß die Massekonzentration
26% wurde und die Menge an Bikarbonat 5 Gewichtsprozent NaHCO3 auf die trocken gedachte
Masse gerechnet entsprach. Durch Analyse der ausgepreßten Lösung wurde die zugeführte Manganmenge
berechnet, welche in drei verschiedenen Versuchsserien 2,5, 32 und 320 mg pro kg betrug. Die
Masse wurde bei 12O0C während Zeiten, die zwischen 20 und 90 Minuten variierten, sauerstoffdelignifiziert
(sauerstoffgebleicht). Der Gesamtdruck war 7 bar. Die
Viskosität gemäß SCAN wurde als Funktion der Kappazahl abgeleitet. Bei einer Kappazahl von 13 war
die Viskosität 1130— 1150 cmVg bei den Versuchen mit
Mangan, während Blindproben den Wert von 1090cm3/g ergaben. Bei Kappazahl 11 waren die
entsprechenden Werte 1080—1090 in Anwesenheit von Mangan und 1020 bei Blindproben. Bei Kappazahl 9
waren die Werte 980—990 bzw. 890cmVg. Die Ergebnisse zeigen, daß die Selektivität bei Anwendung
der Erfindung stark verbessert wurde. Weiter wurde in diesem Fall die Wirkung von der Größe des
Manganzusatzes nicht augenscheinlich beeinflußt. Bei Anwendung der Erfindung auf Birkenmasse steigt
offenbar die Bedeutung des Manganzusatzes nach der Erfindung je langer die Bleichung getrieben wird.
Technische Birkenspäne wurden durch Erwärmung auf 1600C mit einer Lösung von NaHCO3 bei einem
Holz-zu-Flüssigkeits-Verhältnis von 1 :5 während 2
Stunden vorbehandelt. Die Bikarbonatlösung enthielt EDTA (Na-SaIz). Der Zusatz an NaHCO3 entsprach 20
Gewichtsprozent und an EDTA 0,1 Gewichtsprozent, beide auf das Trockengewicht des Holzes gerechnet.
Die Sauerstoff kochung wurde bei 21 bar durch ein Berieselungsverfahren durchgeführt, wobei die Bikarbonatlösung
während 4 Stunden bei 140°C über die vorbehandelten Hackschnitzel zirkulierte. Holz-zu-Flüssigkeits-Verhältnis
betrug 1 :14. Der Bikarbonatzusatz zu Beginn der Kochung war 2,1 °/o NaHCO3 auf das
Trockengewicht des Holzes gerechnet. Durch Injizierung von Natriumkarbonatlösung wurde der pH-Wert
während der gesamten Kochung bei 7,8 — 8,0 gehalten.
Bei Zusatz von 0,5% Mn auf das Trockengewicht des Holzes gerechnet, wurde eine Masse mit einer
Kappazahl von 8,6 und einer Viskosität von 860 cmVg erhalten. Bei Blindproben ohne Manganzusatz und ohne
Zusatz von EDTA bei der Vorbehandlung war die Kappazahl bei gleicher Kochzeit 13,2 und die Viskosität
880 cm3/g. Blindproben bei einer Kochzeit von 4,75 Stunden ergaben die Kappazahl 8,7. Der entsprechende
Viskositätswert betrug 800 cm3/g.
Wie der Versuch zeigt, führt das Verfahren nach der Erfindung zu einer katalysierten Delignifizierung und zu
einer verbesserten Selektivität bei der Delignifizierung, d. h. einer höheren Viskosität bei gegebenem Ligningehalt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Delignifizierung durch Sauerstoff-Alkali-Behandlung
von lignozellulosehaltigem Material, wobei die Sauerstoff-Alkali-Behandlung bei einem pH-Wert durchgeführt wird, der während
des Hauptteils des Prozesses innerhalb des Intervalles 6,5—11, vorzugsweise 7 — 9,5, liegt, dadurch
gekennzeichnet, daß Manganverbindungen vor oder während einer frühen Phase der Sauerstoff-Alkali-Delignifizierung
zugeführt werden, wobei das lignozellulosehaltige Material vor der Sauerstoff-Alkali-Delignifizierung
durch Vorbehandlung mit einer oder mehreren Wasserlösungen von Komplexbildnern für Metalle und/oder Säuren und/oder basischen
Neutralisationsmitteln und/oder heißem Wasser ganz oder teilweise von Metallverbindungen
befreit wird, die die Delignifizierung und/oder den Angriff des Kohlehydratmaterials beeinflussen.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorbehandlung mit einer
Flüssigkeit durchgeführt wird, die eine Lauge enthält, welche während oder nach der Sauerstoff-Alkali-Delignifizierung
entnommen wurde.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sauerstoff-Alkali-Delignifizierung
bei einem Partialdruck im Hinblick auf Sauerstoff von wenigstens 5 bar durchgeführt
wird.
4. Verfahren nach Patentanspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur während des
Hauptteils der Delignifizierung auf 120—1600C
gehalten wird.
5. Verfahren nach Patentanspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Manganverbindungen in
zweiwertiger Form als anorganische Salze, Salze mit organischen Säuren oder als komplexe Verbindungen
zugeführt werden.
6. Verfahren nach Patentanspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Manganverbindungen in
einer Menge zugeführt werden, die 0,001—2, vorzugsweise 0,05 — 0,5 Gewichtsprozent Mangan
auf das Trockengewicht des lignozellulosehaltigen Materials gerechnet entspricht.
7. Verfahren nach Patentanspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß außer Manganverbindungen
auch Magnesiumverbindungen vor oder während einer frühen Phase der Sauerstoff-Alkali-Delignifizierung
zugeführt werden.
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