DE2457582C3 - Wäßriges, saures, galvanisches Chrombad auf Cr (IH)-Basis - Google Patents
Wäßriges, saures, galvanisches Chrombad auf Cr (IH)-BasisInfo
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
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Description
Die F.rilndung betrifft ein wäßriges, saures, galvanisches
Chrombad, enthaltend dreiwertiges Chrom, Bromidionen, Ammoniumionen und sauerstoffhaltige
Anionen als komplcxbildende Mittel.
Die seit langem wegen ihres dekorativen Aussehens, ihrer Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit hoch geschätzten
galvanischen Chromüberzüge sind nicht leicht aus Lösungen einfacher Chromsalze aufzubringen.
Gewöhnlich verwendete Lösungen des sechswertigen Chroms, z. B. der Chromsäure plus Katalysator bilden
toxische Sprühnebel und giftiges sechswertiges Chrom enthaltende Abwässer, weshalb es nötig ist, den Sprühnebel
zu beseitigen und das Cr(VI) vor dem Ablassen zu Cr(III) zu reduzieren, z. B. mittels Schwefeldioxid,
Überdies wird wegen der positiven Neigung der Stromdichte/Plattierungsdicken-Kurve mehr
Metall auf Flächen hoher Stromdichte, wie an Kanten, abgeschieden, als für den eigentlichen Schutz erforderlich
ist, und es tritt gelegentlich die Abscheidung von Chrom in einer nichtdekorativen, aufgerauhten
und nichtglänzenden Form infolge zu großer Abscheidungsgeschwindigkeit
auf, was als »Brennen« bezeichnet wird.
Seit nahezu 100 Jahren unternommene Versuche zur Entwicklung eines wirtschaftlichen Verfahrens zum
galvanischen Verchromen aus Lösungen des dreiwertigen und bzw. oder zweiwertigen Chro:ns haben sich
als praktisch unbrauchbar erwiesen, da Lösungen des dreiwertigen Chroms ein unzulängliches Deck- und
Streuvermögen aufweisen, instabil sind oder eine Ablauge liefern, die nur schwierig und aufwendig entsprechend
den Abwasser- oder Wasserreinhaltungsvorschriften zu reinigen ist.
Sechswertiges Chrom enthaltende konventionelle galvanische Chrombäder besitzen ein Deckvermögen
von etwa 0,54 bis 86,1 A/dm2 und eine ziemlich geringe Fähigkeit Metallüberzüge von gleichmäßiger
Dicke bei verschiedenen Stromdichten abzuscheiden (Streuvermögen), so daß bei hohen Stromdichten ein
»Brennen« auftritt.
Die meisten dreiwertiges Chrom enthaltenden bisher vorgeschlagenen galvanischen Verchromungslösungen,
besitzen kein ausreichendes Deck- oder Streuvermögen. Einfache Chrom(III)-Salzlösungen, z. B.
des Chlorids oder Sulfats, zeigen zunehmende Abscheidungsgeschwindigkeit
mit ansteigender Stromdichte, was zu einem »Brennen« auf den Flächen hoher Stromdichte führt und weiter zu dem Unvermögen,
in Flächenvertiefungen hinein zu verchromen. Eine Stromdichteerhöhung führt zum »Brennen« an
herausragenden Stellen. Um diese Nachteile zu überwinden, isl gemäß der US-PS 37 06 636 vorgeschlagen
worden. Komplexe einzusetzen.
Auch gemäß der US-PS 37 06 638 wird eine wasserlösliche ChromfVO-Komplcxvcrbindung mit I lalogcnbcstandteilen
aus der Gruppe Chlorid und/oder Fluorid und Gemische hiervon mit anderen Halogeniden und
Karbonsäure-Komponenten aus der Gruppe Glykolsäurc und/oder Oxalsäure in bestimmten Verhältnissen
im Chrombad /.um elektrolytischen Abscheiden von Glanzchromüberzügen verwendet. Auch diese Veröffentlichung
weist auf mögliche schädliche Einflüsse von Brom und Jod im praktischen Gebrauch hin,
weshalb nach diesem Vorsehlag Chlor und Fluor praktisch
ausschließlich Verwendung linden.
Allerdings sind organische oder anorganische Chromkomplcxc, die stabil und gleichzeitig lose genug
gebunden sind, um seinerseits das Verchromen zu ermöglichen und andererseits die leichte Ausfüllung
von Chrom aus den Spülwässern zur wirtschaftlichen Reinigung der Ahlajge, schwer aufzufinden. Die
gemäß dem Stand der Technik in Vorschlag gebrachten Lösungen erfüllen stets eine oder mehrere der eben
genannten Vorbedingungen nicht. In manchen Fällen traten auch andere Schwierigkeiten, wie eine geringe
Leitfähigkeit und die Erzeugung von schädlichen Anodenprodukten auf.
Diese Nachteile vermeidet das erfindungsgemäße wäßrige, saure galvanische Chrombad, enthaltend dreiwertiges
Chrom, Bromidionen, Ammoniumionen und sauerstoffhaltige Anionen als komplexbildende Mittel,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß es
(a) das Bromid in einer wenigstens 0,01molaren Konzentration,
(b) ein Formiat und/oder Acetat als das komplexbildende Mittel in einem Molverhältnis, auf das
dreiwertige Chrom bezogen, von 0,5 : 1 bis 3 : 1 und
(c) die Ammoniumionen in wenigstens 0,1 molarer Konzentration enthält
Das erfindungsgemäSe Chrombad enthält dreiwertiges Chrom bevorzugt in 0,1- bis l,2molarer Konzentration.
Die Löiung kann Bromid, Formiat (oder Acetat) und ein beliebiges Borat-Ion enthalten, welch letzteres
als einziges Anion vorhanden sein kann. Wegen der Kostspieligkeit solcher Lösungen enthält aber die Lösung
vorzugsweise nur soviel Bromid, daß kein sechswertiges Chrom gebildet wird, Formiat in zur Komplexbildung
des Chroms ausreichender Menge und Borat in als Puffer wirksamer Menge. Der Rest der
zur Neutralisation der nötigen Anionen besteht aus wohlfeileren lonenarten, wie z. 3. Chlocid und bzw.
oder Sulfat.
Außer Bromit enthält die Lösung ge; sbenenfalls
und vorzugsweise andere Halogenid-Ionen, wie z. B. Fluorid oder vorteilhafterweise Chlorid, wobei die
Gesamtmenge des Halogenids (Bromid und alles gegebenenfalls vorhandenes Jodid, Fluorid und bzw.
oder Chlorid) gegebenenfalls zusammen mit dem Formiat und allem Borat den gesamten Anionengehalt
der Lösung liefern kann. Der Anionengehalt wird bestimmt durch die Kationen-Äquivalente (einschließlich
des Wassersloff-Ions) und ist im typischen Fall
3- bis 4molar. Alternativ und vorzugsweise kann auch eine geringe Menge Sulfat-Ionen vorhanden sein, vorteilhafterweise
in einer geringeren Menge als das Halogenid insbesondere als Chlorid und bzw. oder
Fluorid. Alternativ kann das Sulfat auch den überwiegenden Teil der anorganischen Ionen ausmachen
und kann - was weniger vorteilhaft ist - an Stelle des Chlorids und Fluorids vorhanden sein. Vorzugsweise
enthält die Lösung auch die Kationen der Leitllihigkcitssalze
und aller Salze, die zur Einführung der Anionen-Arten verwendet werden, z. B. Ionen von
Alkalien, vorzugsweise von Natrium oder Kalium, oder von Erdalkalien wie von Calcium oder Magnesium.
Das als wesentlicher Bestandteil der erfindungsgemäßen Lösungen darin enthaltene dreiwertige Chrom
hat in weniger als 0,1 molarer oder mehr als l,2molarer Konzentration einen signifikanten Verlust des Denkvermögens
zur Folge, weshalb die Konzentration innerhalb dieser Grcn/.cn und vorzugsweise zwischen 0,2-
und 0,(miolar liegen sollte. Die Lösung soll vorzugsweise
kein sechswertiges Chrom enthalten.
Die Bromid-Kfinzentration des Bades sollte über
O.OImolar gehalten werden, um die Bildung von sechswortigem
Chrom zu verhindern und die Galvanisierungsgeschwindigkeit zu erniedrigen. Die Maximalkonzentration
ist nicht kritisch, typisch aber kleiner als 4molar, vorzugsweise kleiner als 1 molar, insbesondere
zwischen 0,05- und 0,3molar, Das Jodid funktioniert in analoger Weise wie das Bromid. Da aber
freies Jod, das sich beim Galvanisieren bilden könnte, nur bis zu 0,03Gew.-% in Wasser löslich ist (Brom:
4 Gew.-%), kann es nicht an Stelle von Bromid verwendet werden. Jedoch könnte ein untergeordneter
Teil des Bromids durch Jodid ersetzt werden, weshalb ein Bromid, das Spuren von Jodid enthält, in die
Erfindung eingeschlossen ist
Bei den als weitere wesentliche Bestandteile vorhandenem Formiat und bzw. oder Acetat ist Formiat
bevorzi'gt Das Molverhältnis von Formiat oder Acetat
zu Chrom sollte einen Wert von 3 : 1 nicht übersteigen, um eine starke Ausfällung des entsprechenden
Chromsalzes zu vermeiden. Beim Molverhältnis unter 0,5 : 1 wird die Deckkraft in unerwünschtem Ausmaß
herabgesetzt Vorzugsweise liegt das Molverhältnis zwischen 2 : 1 und 1:1.
Die Anwesenheit von Ammonium ist zumindest für die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
wichtig. Wenn die Ammonium-Konzentration kleiner als 0,1 molar ist, besteht die Gefahr der Bildung von
sechswertigem Chrom. Die obere Grenze ist nicht kritisch, so daß Ammoniuci in Mengen bis zur Sättigung
(etwa 4molar), vorhanden sein kann, liegt aber vorzugsweise in 1- bis 3molarer Konzentration vor.
Auch substituierte Ammoniumionen können verwendet werden, z. B. Hydroxylammonium, Hydrazonium
oder Alkylammonium, sind aber weniger empfehlenswert, Arylammonium- oder heterocyclische Ionen, wie
Pyridinium-Ionen, neigen dazu, die Chromabscheidung zu inhibieren.
Zwar kann Chrom aus erfindungsgemäßen Lösungen galvanisch abgeschieden werden, die kein Borat enthalten,
jedoch haben Borat-Konzentrationen von unter 0,lmolar eine unerwünscht schwache De:kkraft zur
Folge, weshalb die Anwesenheit von Borat technisch vorteilhaft ist Die obere Grenze ist nicht kritisch.
In der Regel ist eine empfehlenswerte Boratmenge 0,6- bis 1 molar. Soweit die Boratfunktion überhaupt
geklärt ist, beruht ihre günstige Wirkung wohl zum Teil auf einer Pufferwirkung. Andere Puffersalze, wie
Phosphate und Citrate, scheinen hingegen verhältnismäßig unwirksam zu sein.
Die Mitverwendung von Lcitfähigkeitssalzen ist zwar nur fakultativ, aber empfehlenswert. Die Konzentration
ist nicht kritisch und kann zwischen 0- und etwa ömolar schwanken, je nach der Löslichkeit. Sie
sind gewöhnlich lösliche Alkali- oder Erdalkalisalze starker Sauren mit einer Dissoziationskonstantc von
wenigstens 10 2, beispielsweise Chloride und Sulfate
des Natriums und Kaliums.
Die besten Ergebnisse werden erhalten, wenn das Bad sauer (pll I bis 4) gestellt ist. Bei niedrigen
pH-Werten (unter 2) tritt ein geringer Verlust der Deckkraft ein, die unter einem pH von I nichtakzcptabcl
wird. Liegt das pH über 4, dann wird die Chromabscheidungs-Geschwindigkcit
sehr klein. Optimale pH-Werte liegen /wischen 2 und 3,5.
Die Mitverwendung von Chlorid und bzw. oder Fluorid wahlweise ist empfehlenswert, besonders was
das Chlorid anbelangt. Die Menge ist nicht kritisch und liegt zwischen ü und dem durch Löslichkcilserwägungcn
bestimmten Höchstwert. Das Chlorid wird in der Regel als das Anion des Leitfiihigkeitssalzcs
(ζ. B. als Natriumchlorid), als Amrnoniumchlorid ζιτ
Deckung des Ammoniak-Bedarfs des Bades, als ChromdlU-chlorid, zur Deckung von gegebenenfalls
zumindest eines Teils des Chrom-Bedarfs, und bzw. oder als Salzsäure zur Einstellung des pH-Wertes
des Bades eingesetzt. Der Chloridgehalt ist vorzugsweise wenigstens 0,5molar, am besten wenigstens
Imolar, beispielsweise 1,5- bis 5molar und empfehlenswerterweise zwischen 2- und 3,5molar.
Sulfat ist gegebenenfalls zu verwenden, jedoch ein empfehlenswerter Bestandteil des Bades, wobei die
Menge nicht kritisch ist und zwischen 0 und der noch verträglichen Maximalmenge schwanken kann.
In einem Bad mit besonderen Vorteilen ist die Sulfatmenge geringer als die Gesamt-Halogenidmenge,
und vorzugsweise geringer als die Gesamt-Chloridmenge. In einem anderen Bad-Typ kann indessen
der Mengenanteil des Sulfats größer als der des HaIogenids
sein, und das Sulfat kann sogar das im Bad überwiegende Anion sein. Wie das Chlorid kann das
Sulfat in das Bad als das Anion des Leitfähigkeitssalzes oder der Ammonium- oder Chromsalzc oder
auch als Schwefelsäure eingeführt werfen. Typische Sulfat-Konzentrationen liegen zwischen O- und 5molar,
vorzugsweise zwischen 0,5- und 4molar, beispielsweise zwischen 0,6- und 3molar, und am besten zwischen
0,6- und l,2molar. Vorzugsweise sind die kombinierten Chlorid- und Sulfat-Konzentrationen mindestens
1 molar, z. B. wenigstens 2molar, am besten 2,5- bis 3,5molar.
Gegebenenfalls mitzuverwendende Bad-Bestandteile, z. B. bei der galvanischen Abscheidung von
Chromlegierungen, sind z. B. Eisen, gegebenenfalls Mangan und Wolfram, wobei jedenfalls Eisen in einer
Menge zwischen Null und der Sättigung anwesend sein kann, in Abhängigkeit von der gewünschten Zusammensetzung
der Legierung, die beim Galvanisieren abgeschieden werden soll. Normalerweise werden sie
in Form ihrer löslichen Chloride oder Sulfate eingeführt.
Nich' mitabscheidbare, gegebenenfalls anwesende
Metalle sind z. B. Alkalimetalle, wie Natrium, Kalium oder Lithium oder Erdalkalimetalle, wie Calcium oder
Magnesium. Ihre Menge ist nicht kritisch, sofern sie nicht in Gegenwart der anderen Komponenten ausfallen.
Sie sind im allgemeinen nur beiläufig als die Katioti des Leiifähigkeitssalzes oder der Borat-, Formiat-
und bzw. oder Bromidsalze vorhanden.
Gegebenenfalls enthält das erfindungsgemäße Bad übliche oberflächenaktive Mittel, insbesondere Netzmittel
und Antischaummittel, wie sie für gewöhnlich in galvanischen Bädern mit sechswertigem Chrom
verwendet werden. Da jedoch die erfindungsgemäßen Lösungen weit weniger stark oxydierend wirken als
die bekannten Bäder mit sechswertigem Chrom, können auch wohlfeilere Netzmittel verwendet werden,
wie sie für weniger aggressive Galvanisierungslösungen Anwendung finden. Die Wirksamkeit der Netzmittel
wird durch freies Brom in der Lösung eingeschränki, so daß oberflächenaktive Mittel, tue leicht bromicrt
werden, nicht empfehlenswert sind, wie z. B. die meisten niehtionischen oberflächenaktiven Stoffe. Verwendbare
oberflächenaktive Mittel sind kanonische oder vorzugsweise anionischc Mittel, z. B. Sulfosucdnatc,
Alkylbcnzolsulfonate mit 8 bis 20 aliphatischen Kohlenstoffatomen, wie Natrium-Dodccylbenzolsulfanal,
Alkylsull'att: mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen, wie
Natrium-Laurylsulf·'!, und Alkvläthersulfate, wie Natrium-Laurylpolyäthoxysulfale.
Gegebenenfalls werden verträgliche übliche Antischaummittel, z. B. Fettalko' ile, wie Octylalkohol, mitverwendet. Die
Menge oes verwendeten Netzmittels entspricht der üblichen Menge von 0,1 bis 10 Teile pro 1000 Teile.
In der Regel ist es von Vorteil, wenn keine Nitrationen
vorhanden sind, da diese die Abscheidung drs Chroms verhindern, doch können andere organische
oder anorganische Bestandteile, welche die Chromplattierung nicht inhibieren oder die Deckkraft materiell
nicht herabsetzen oder die nicht untragbare Toxizitäts-Schwierigkeiten hervorrufen, gegebenenfalls anwesend
sein.
Das Bad kann zweckmäßigerweise durch Lösen der erforderlichen Salze in Wasser in der gewünschten
Konzentration zubereitet werden, z. B. Chromdll)-chlorid,
Chrom(III)-sulfat, Kaliumbromid, Natriumbromid, Ammoniumbromid, Kaiiumformiat, Natriumborat,
Ammoniumchlorid, Ammoniumsulfat und Natriumchlorid.
Die kationischen Bestandteil iönnen gewünschtenfails
ganz oder zum Teil in Form v<
ο Basen zugesetzt werden, z. B. als wäßriges Ammoniak. Eine besonders
zweckmäßige Cnromquelle ist Chromgerblauge des Handels, z. B. als 3%ige basische Chromsuliatlösung,
die durch Reduktion von Natriumdichromat mit Schwefeldioxid erhalten wird. Ein besonderer Vorteil
der Erfindung liegt darin, daß sie die Nutzung solcher verhältnismäßig wohlfeiler und leicht zugänglicher
Chromquellen erlaubt. Andere geeignete Salze sind Chromformiat oder -acetat.
Die Anionen können - zumindest teilweise - als Säuren, z. B. Salzsäure. Schwefelsäure, Borsäure, Ameisensäure
oder Essigsäure, zugegeben werden. Der pH-Wert wird vorzugsweise, nach Lösung der wichtigen
Bestandteile, durch Zusatz von z. B. Salz- oder Schwefelsäure, oder beispielsweise auch von Ammonium-,
Natrium oder Kaliumhydroxid, entsprechend eingestellt, und zwar vorzugsweise anfänglich >uf einen
Wert im oberen bevorzugten pH-Wertbereich von z. B. 2,5 bis 4, da während des Betriebs der pH-Wert absinkt,
und gelegentlich zwischen 2,5 und 3.5 nachgestellt werden sollte.
Das Bad kann bei Raumtemperatur zubereitet werden, und in diesem Fall sollte das Galvanisieren
vorzugsweise innerhalb von 30 Minuten nach Zugabe des letzten Bestandteils (für gewöhnlich des Chromsalzes)
zum Bad erfolgen. Alternativ kann das Bad auch bei erhöhter Temperatur (z. B. 70 C) zubereitet
und dann z. B. 10 bis 24 Stunden abkühlen gelassen werden. Darauf folgt vorzugsweise das Ausgaivanisieren
mit etwa 10 Amperestunden pro Liter.
Die galvanische Stromabscheidung erfolgt vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 15 und 30 C, z. B.
zwischen 20 und 25 C und Stromdichten von 0,54 bis 107,6 A/dm2, z. B. von etwa 10.76 A/drn2.
Das Bad ist zur galvanischen Chromabscheidung auf Kunststoff- und Nichteisen (z. B. Aluminiumoder
Zink-)-Substraten und ebenso auf die üblicheren Eisen- oder Nickel-Substrate brauchbar. Das galvanische
Verchromen von Kunststoffen (für gewöhnlich von ABS-Kunststoffen) ist mit Lösungen des sechswertigen
Chroms üblich (vgl. ^Electroplating of Plastics« von William Gold ic und »Electroplating
of Plastics« von Sauvestre, Society of Automotive Engineers. Jani.ar 1965).
Vorzugsweise werden für die erfindungsgemüßen
Bäder inerte Anoden. 7. B. Kohleanodcn. verwendet.
Andere inerte Anoden, /. B. platiniertes Titan oder
Platin, sind weit kostspieliger. Lösliche Chromanoden sind ungeeignet, da sie /um Aufbau von sechswertigem
Chrom beitragen.
Die Erfindung soll nun durch die folgenden Bei spiele näher erläutert werden.
Beispiel I
Hs wurden folgende Bestandteile in Wasser gelöst und die Lösung auf 1 Liter verdünnt:
Molare
Mengen
Mengen
ChromdlD-chlorid
Kaliumformiat
Ammoniumbromid
Kaliumchlorid
Borsäure
Ammoniumchlorid
Netzmittel*)
140 ml einer Lösung mit einem Gehalt von 150 g/l Cr
80 g 10g 76 g 40 g 54 g 1 ml
0,4 Cr
1,0HCOO
0,1 Br
1,0KCI
0,66 H1BO,
1,0NIi1CI
0,1 Br
1,0KCI
0,66 H1BO,
1,0NIi1CI
*> Cieniisch aus einem Nalnum-Sulf'osuccinai und wenig
Octvlalknhol als Anli-Schaummiltcl
Das Glcichgcwichts-pH betrug bei der Lösung nach
24stündigem Stehen 2,8.
Nach Stehenlassen über Nacht wurde die Lösung in eine konventionelle HuII-ZeIIe. die mit einer Umwälzkühlung
versehen war, gefüllt, und es wurde unter Verwendung einer Kohleanode galvanisch verchromt.
Ks wurü"n die folgenden Ergebnisse erhalten nach
einem 3 Minuten langen Verchromen bei einem Gesamlstrom von 5 A und einer Temperatur von 25 C:
Stromdichte A/dnv 43,05 21,5 10.7 5,4 2,7
Dicke der Chrom- 0,00046 0,00038 0,00043 0.00033 0.00013
abscheidung in mm
Der Glanzverchromungs-Bereich reichte bis zum Finde der hohen Stromdichte auf der Schalttafel, und
man konnte abschätzen, daß die obere Grenze wenigstens 107,6 A/dm2 betrug. Die Grenze der Abscheidungs-Mindeststromdichte
wurde bis weniger als 0,54 A/dm2 gemessen. Nach Durchgang von 20 Amperestunden pro Liter war keine Verschlechterung
der Verchromung feststellbar, und es konnte nur eine geringe Verschiebung des pH-Wertes beobachtet
werden.
Es wurde eine Lösung wie in Beispiel 1 durch Lösen der unten stehenden Bestandteile in Wasser bei 20
bis 25 3C und Verdünnen auf 1 Liter hergestellt
Die bei diesem Versuch verwendete Chromgerblauge war eine 33%ige basische Lauge. Diese stellt eine
Handelsware dar, die zum Gerben von Leder verwendet und durch Reduktion von Natriumdichromat
mit Schwefeldioxid hergestellt wird. Das Reaktionsprodukt weist eine »Basizität« von 33% auf, wobei
der Ausdruck »Basizität« ein Maß für den Ersatz von Sulfat durch Hydroxyl unter Bildung von Produkten von wechselnder Zusammensetzung ist Die Lauge
enthielt 130 g/l Cr.
Ungefähre
Molaritiit
Molaritiit
Chromgerblauge | 150 ml | 0,4 Cr |
Neumittel | 1 ml | |
Ammoniumchlorid | 90g | 1,7NH4CI |
Kaliumchlorid | 75 g | 1,0KCI |
Ammoniumbromid | 10g | 0,1 NH4Br |
Borsäure | 50 g | 0,8 H3BO3 |
Ammoniumformiat | 55 g | 0,87 HCOO |
Schwefelsäure, d. 1,84 | 2 ml |
Das pH belief sich bei der Zubereitung auf 3,4 und das Verchromen mit einer Kohleanode wurde
innerhalb von 30 Minuten bei einer Volumen-Strom· dichte von 0,5 A/Liter in Gang gebracht Nach ein
stündigem Verchromen (0,5 Amperestunde pro Liter] wurde eine Probe für die Bewertung in einer Hull-ZelU
entnommen, die mit einer Umwälzkühlung zweck; Aufrechterhaltung einer Temperatur zwischen 20 und
25°C ausgerüstet war.
Es wurde ein Strom von 10 A 3 Minuten lang durch geschickt unter Verwendung einer Kohleanode, und
es wurde die folgende Verteilung auf der Schalttafel durch coulometrische Standard-Dickenmessungen registriert:
Stromdichte
A/dm2 |
43,05 | 21,5 | 10,7 | 5,4 | 2,7 |
Dicke in mm | 0.000304 | 0.000203 | 0.00015 | 0.000203 | 0.000102 |
Der Verchromungsbereich !ng überschliigig /wischen
107,6 Λ/dm2 und 0,86 Λ/dm' bei einem Betriebs-pH
von 3,0.
Es wurde eine Lösung durch Lösen der unten stehenden Bestandteile in Wasser mit anschließendem
Erhitzen ^r 60 C", Abkühlenlassen über Nacht und
Auffüllen auf I Liter hergestellt.
(g) | Ungcfi'.iirc | |
42 | Molaritiit | |
ChromdlD-fluorid | 50 | 0,4 |
Kaliumchlorid | 100 | 0,7 |
Ammoniumchlorid | 10 | 2 |
Ammoniumbromid | 50 | 0,1 |
Borsaure | 60 | 0,8 |
Natriumlormiat | 0,88 | |
Der Verchromungsbereich lag überschlägig zwischen 107,6 und 3,2 A/dm2 bei einem Betriebs-pH von 3,15.
Es wurde eine Lösung, die Eisen enthielt, aus einer
Lösung, wie sie in Beispiel Ί beschrieben ist, durch
Zugabe von 14 g Eisen(II)-chlorid (FeCI2 · 4H2O)
hergestellt. Analoge Galvanisienings-Tests, die mit
einer HuIl-ZeIIe durchgeführt wurden, ergaben eine Abscheidung in einem üalvanisierungs-Bereich von
1,07 bis 86 A/dm2 bei einem pH von 3,5. Die Abscheidung
bestand aus einer Eisen/Chrorn-Legienmg, die 40 bis 60% F;e und 60 bis 40% Cr enthielt und
an der Luft nicht rostete.
Es wurde ein Zinkdruckguß-Sichcrungsblech in konventioneller
Weise mit Kupfer und Duplexnickel gemäß der British Standards 1224 Service Condition 3
plattiert, und dieses wurde dann durch Galvanisieren mit Chrom in einer Dicke von 0,00000102 mm aus
dem Elektrolyten des Beispiels I bei etwa 10,7 A/dm2
fertiggestellt. Es wurden keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen beim Rütteln getroffen, und es wurde
kein »Brennen« und andere stromvcrschlingcnde Vorrichtung benutzt. Es bereitete keine Schwierigkeiten,
die gesamte Oberfläche ohne »Brennen« oder Deckvcrlust zu galvanisieren.
Wurde die Abscheidung nach dem Überplattieren mit Kupfer nach der Vorschrift British Standards 1224
Appendix E 2 untersucht, so zeigte sie Mikrorisse über die gesamte Oberfläche hinweg mit einer Dichte
von ungefähr 780 Rissen pro cm, die ein geschlossenes Netzwerk bildeten. Die Korrosionsbeständigkeit eines
analogen Musters, das einem »CASS«-Test (British Standards 1224 Appendix H) ausgesetzt worden war,
erwies sich als gut und war voll äquivalent einem Mikrorisse aufweisenden Muster, das in einem Chrombad
auf Basis Chromsäure verchromt worden war.
Claims (12)
1. Wäßriges, saures, galvanisches Chrombad, enthaltend dreiwertiges Chrom, Bromidionen, Ammoniumionen
und sauerstoffhaltige Anionen als komplexbildende
Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß es
(a) das Bromid in einer wenigstens O.OImolaren
Konzentration,
(b) ein Formiat und/oder Acetat als das komplexbildende Mittel in einem Molverhältnis, auf
das dreiwertige Chrom bezogen, von 0,5 : 1 bis 3 : 1 und
(c) die Ammoniumionen in wenigstens 0,1 molarer Konzentration enthält
2. Bad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es das Bromid in einer 0,05- bis 0,3molaren
Konzentration enthält
3. Bad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es ein Formiat in einem Molverhältnis, auf das dreiwertige Chrom bezogen, von 2,1 : 1
bis I : I enthält
4. Bad nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es die Ammoniumionen
in 1- bis 3molarer Konzentration enthält
5. Bad nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß es zusätzlich Borationen
in wenigstens 0,1 molarer Konzentration, Vorzugsweise 0,5- bis 1 molarer Konzentration enthält
6. Bad nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es einen pH-Wert zwischen
1 und 4 aufweist
7. Bad nach einem der Ansprüche I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich Chloridionen
und/oder Fluoridionen in wenigstens 0,5molarer Konzentration, vorzugsweise 1,5- bis 5molarer
Konzentration enthält
8. Bad nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich Sulfationen
in einer bis zu 5molaren Konzentration, vorzugsweise in 0,5- bis 4molarer Konzentration enthält
9. Bad nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß es Chlorid- und Sulfationen
in einer Gesamtkonzentration von wenigstens 1 molar, vorzugsweise 2,5- bis 3,5molar, enthält.
10. Bad nach einem der Ansprüche I bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß es Metalle, die zusammen mit Chrom abscheidbar sind, in Mengen
enthält, die zur Bildung von Legierungen mit dem Chrom bei der galvanischen Abscheidung geeignet
sind.
11. Bad nach einem der Ansprüche I bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß es Natrium- oder Kalium-loncn
enthält
12. Bad nach einem der Ansprüche I bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich oberflächenaktive
Netzmittel und/oder schaumuntcrdrückende Mittel, die gegen einen Angriff durch
Brom beständig sind, enthalt.
Applications Claiming Priority (2)
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GB5787273 | 1973-12-13 | ||
GB2666574*[A GB1455580A (en) | 1973-12-13 | 1974-06-17 | Electrodeposition of chromium |
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