DE2443282C3 - Verfahren zum Ausbauen des Zuggliedes eines Verpreßankers und Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Ausbauen des Zuggliedes eines Verpreßankers und Vorrichtung zum Durchführen des VerfahrensInfo
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- E02D—FOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
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- E02D5/74—Means for anchoring structural elements or bulkheads
- E02D5/76—Anchorings for bulkheads or sections thereof in as much as specially adapted therefor
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Ausbauen des Zuggliedes eines Verpreßankers gemäß
der Gattung des Patentanspruchs 1 sowie auf eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
In manchen Fällen ist es erforderlich, das Zugglied des Verpreßankers nach Abschluß der Bauarbeiten wieder
aus dem Boden zu entfernen. Dabei ist es üblich, das Zugglied zwischen seiner freien Stahllänge und seiner
Verankerungslänge zu trennen, was gemäß Seite 280 der Zeitschrift »Construction« vom September 1970
t. B. durch Sprengen erfolgen kann. Danach kann die freie Stahllänge des Zuggliedes aus dem Boden
ausgebaut werden. Unbefriedigend ist indessen, daß der im Boden verbliebene Verankerungslängenteil des
Zuggliedes daraufhin auf andere sehr umständliche Weise aus dem Boden ausgebaut werden muß, weil der
die aus Litzen, Drähten oder Stäben bestehenden Zugglieder fest umgebende Verpreßkörper die Länge
von ca. 5 m und die Breite von ca. 1 m haben kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ausbauen eines
Verpreßankers vorzuschlagen, die ein vollständiges Entfernen des Zuggliedes aus dem Boden auf eine
einfachere Weise und damit insbesondere schneller und mit einem geringeren Kostenaufwand ermöglichen.
Die gestellte Aufgabe ist durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 wiedergegebenen
Verfahrensschritte gelöst.
Dadurch, daß der Sprengvorgang im Bereich der Verankerungslänge unter Vorspannung erfolgt, kann
die Vorspannung des Zuggliedes vom nunmehr zerbrochenen Verpreßanker verwendet werden. Dies
ermöglicht eine entsprechende Verringerung der Sprengladung, so daß bei der Anwendung des
vorgeschlagenen Verfahrens keine wesentliche Erschütterung und kein wesentlicher Lärm oder Staub entsteht
und das vorgeschlagene Verfahren damit auch als
umweltfreundlich bezeichnet werden kann.
Zum Einführen einer Sprengladung in ein ungeschütztes Bohrloch ist es gemäß der deutschen Gebrauchsmusterschrift
19 29 442 bekannt, die Sprengladung und den
Zünder in eine dieselben dicht umschließende Hülse aus Kunststoff einzuhüllen, um die Sprengladung beim
Einbringen in das Bohrloch vor Schaden und insbesondere einem Kurzschluß durch Aufscheuern der Isolierung
der Zünddrähte zu bewahren. Indessen enthält
ίο diese Gebrauchsmusterschrift keine Offenbarung darüber,
wie die Sprengladung in ein so tiefes Bohrloch eingebracht werden kann, wie es durch das parallel zum
Zugglied eines Verpreßankers angeordnete Rohr gegeben ist Zu diesem Einbringen sind als Schieis
bewerkzeuge bisher Stangen bekannt, die an der Sprengladung abgestützt werden und mit ihrem
Einbringen in das Bohrloch die Sprengladung vor sich herschieben. Handelt es sich dabei um ein längeres
Bohrloch, wie es irr vorliegenden Fall bei Verpreßankern
mit einer Länge bis zu 20 m der Fall sein kann, dann bereitet es Schwierigkeiten, die Sprengladung mittels
der Stange zuverlässig und unbeschädigt bis zum inneren Ende des genannten Rohres einzubringen.
Wenn die; Stange beispielsweise nach einer bereits weitgehenden Einbringung in das Rohr von der
Sprengladung abrutscht, dann besteht die Gefahr, daß der Mangel unbemerkt bleibt und die Sprengung der
Sprengladung an einer falschen Stelle erfolgt, wo die angestrebte Wirkung ausbleibt. Aber selbst, wenn das
vorzeitige Abrutschen der genannten Stange bemerkt wird, ist es erfahrungsgemäß schwierig, die Sprengladung
vor einem erneuten Einschiebevorgang zunächst wieder aus dem Rohr herauszubekommen oder ohne die
Möglichkeit einer Einsicht etwa einfach erneut mittels der Stange weiter in das Rohr einschieben zu können.
Der Erfindung liegt deshalb weiterhin die Aufgabe zugrunde, zum Durchführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens zugleich eine geeignete Vorrichtung zu schaffen, mit der die Sprengladung nebst Zünder
zuverlässiger als bisher bis zum Grunde des parallel zum Zugglied des Verpreßankers angeordneten Rohres
eingebracht und im Falle irgendwelcher Unregelmäßigkeiten gpwünschtenfalls auch sicher wieder aus dem
Rohr herausgebracht werden kann.
Die letztgenannte Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil von Patentanspruch
2 wiedergegebenen Merkmale gelöst.
Das vorgeschlagene Laderohr verbessert nicht nur den Schutz der Sprengladung samt Zünder und
Zündkabel beim Einbringen in das genannte Rohr, sondern es kann ;n einfacher Weise zugleich als
Schiebewerkzeug verwendet werden, mittels welchem die Sprengladung in das Rohr eingebracht wird. Soll die
Sprengladung aber aus irgendeinem Grunde etwa wieder aus dem genannten Rohr herausgezogen
werden, so kann das vorgeschlagene Laderohr selbstverständlich zugleich als Zugwerkzeug zum Herausziehen
der Sprengladung aus dem genannten Rohr verwendet werden.
Auch das äußere Rohr kann gemäß Patentanspruch 3 in vorteilhafter Weise aus Kunststoff bestehen.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht; es zeigt
Fig. 1 den Verpreßanker in einer Seitenansicht (teilweise geschnitten) und
Fig. 1 den Verpreßanker in einer Seitenansicht (teilweise geschnitten) und
Fig. 2 denselben Verpreßanker in einem gegenüber
F i g. 1 vergrößert dargestellten Teillängsschnitt im Bereich seiner Krafteintragungslänge.
Ein im wesentlichen aus Stahllitzen 5 bestehendes Zugglied 1 eines Verpreßankers ist in ein in den Boden 7
vorgebohrtes Bohrloch 8 eingesetzt Die im wesentlichen freie Stahllitzen 5 aufweisende Verankerungslänge
1a des Zuggliedes 1 reicht bis zum inneien Ende des Bohrloches 8 und ist von einem injizierten Verpreßkörper
2 umgeben. Durch den injizierten Verpreßkörper wird die Verankerungslänge la des Zuggliedes 1 mit
dem ihn umgebenden Boden 7 verbunden. Die an die Verankerungslänge la anschließende freie Stahllänge
\b des Zuggliedes 1 ist von einem Hüllrohr 3 umgeben, das die Stahllitzen 5 vor dem sie umgebenden Boden 7
und vor einer Berührung mit dem Injektionsgut schützt. Nach dem Erhärten des Injektionsgutes, was ungefähr
drei Tage dauert, wird das Zugglied 1 über die das Bohrloch 8 von außen verdeckende und zugleich am
äußeren Ende der freien Stahllänge \b befindliche Ankerplatte 4 gespannt.
Schon bei der Herstellung des Zuggliedes 1 wird entlang der Mitte des Bündels Stahllitzt.i 5 ein aus
einem Kunststoffmateriai bestehendes Rohr 6 verlegt,
das zugleich mit dem Zugglied 1 in das Bohrloch 8 eingebracht wird. Der Außendurchmesser des Rohres 6
ist so bemessen, daß es gut in der Mitte zwischen den Stahllitzen 5 untergebracht werden kann und beträgt
etwa 25 bis 29 mm. Über die freie Stahllänge \b des Zuggliedes 1 muß das Rohr 6 von außen durch eine
Panzerung 14 verstärkt werden, um die Querkräfte der Stahllitzen 5, die z. B. durch ein krummes Bohrloch 8
bedingt sein können, aufnehmen zu können. Das Rohr 6 reicht in der Mitte zwischen den Stahllitzen 5 mit seinem
mittels eines Holzzapfens 17 abgeschlossenen inneren Ende bis zum inneren Ende des Bohrloches 8, während
die Stahllitzen 5 über die Verankerungslänge la verteilt
etwa 6 bis 8 Spreizungen aufweisen, die jeweils durch einen das Rohr 6 umgebenden Stahlring 9 hervorgerufen
werden, an dessen Umfang sich jeweils gegenüberliegende Stahllitzen 5 in einem Abstand von 60 cm
abstützen.
Wenn das Zugglied 1 nach beendeten Bauarbeiten aus dem Boden 7 wieder herausgenommen werden soll,
wird in das Rohr 6 ein Laderohr 12 aus Kunststoffmaterial eines Durchmessers von ca. 16 bis 20 mm eingeführt,
τ das länger als das Bohrloch 8 ist und eine Sprengzündschnur
10 enthält, deren Länge etwa der Verankerungslänge la des Zuggliedes 1 entspricht, und einen an der
Sprengzündschnur 10 mittels eines Isolierbandes 13 befestigten elektrischen Zünder 11 sowie von diesem
ίο ausgehende Zünddrähte 18. Das innere Ende des in das
Sprengrohr 6 einzuführenden Laderohres 12 ist mittels eines Holzzapfens 16 abgeschlossen. Die Einführung des
Laderohres 12 und der Sprengzündschnur 10 in das Rohr 6 ist somit äußerst einfach und sicher. Eine
Verdammung der Ladung ist nicht erforderlich.
Der elektrische Zünder 11 ist hochunempfindlich, um
zu vermeiden, daß die Sprengzündschnur 10 durch die Elektrizität in den schon verlegten Kabeln zufälligerweise
zur Explosion gebracht wird. Der Zünder 11 ist durch zwei Zünddrähte 18 mit einem (nicht dargestellten)
Zündapparat verbunden, der von einem Sprengspezialisten bedient wird.
Wenn die in der Verankerungslänge la des Zuggliedes 1 angebrachte Sprengzündschnur 10 zur
Explosion gebracht wird, wird der Verpreßkörper 2, dessen Länge bis zu 5 m und Breite bis zu 1 m ausmacht,
von innen her in kleinere Stücke gesprengt, so daß seine Haftwirkung auf die freien Stahllitzen 5 wegfällt und
dieselben gelockert werden. Zur Lockerung und Versetzung der freien Litzen der Verankerungslänge la
trägt auch die Zugkraft der vorgespannten freien Stahllänge \b des Zuggliedes 1 bei. Das durch die
Explosion gelockerte Zugglied 1 wird dann durch eine nicht dargestellte Ziehvorrichtung, wie Winde, die eine
größere Geschwindigkeit im Ziehen und eine mittlere bis kleinere Ziehkraft aufweist, aus dem Boden 7 in
seiner ganzen Länge entfernt, während die zersprengten Stücke des Verpreßkörpers 2 im Boden 7 verbleiben.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Ausbauen des Zuggliedes eines vorgespannten Verpreßankers, bei dem das Lösen
des Zuggliedes vom Verpreßkörper mittels einer durch ein parallel zum Zugglied angeordnetes Rohr
in den Bereich der Verankerungslänge des Zuggliedes eingebrachten Sprengladung erfolgt, dadurch
gekennzeichnet, daß in das Rohr nur eine so große Sprengladung eingeführt wird, daß sie, zur
Explosion gebracht, in gemeinsamer Wirkung mit der aufrechterhaltenen vollen Vorspannkraft die
Haftung zwischen dem Zugglied und dem Verpreßkörper aufhebt.
2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem parallel zum Zugglied
des Verpreßankers angeordneten Rohr und unter Verwendung einer die Sprengladung und den
Zünder einhüllenden und dicht umschließenden Hülse aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hülse als ein auch die Zündleitungen (18) umgebendes und mindestens die Länge des Rohres
(6) aufweisendes Laderohr (12) ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auch das Rohr (6) aus Kunststoff
besteht.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |